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Verordnung
über Getränkeverpackungen
(VGV)

vom 5. Juli 2000 (Stand am 1. Januar 2022)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 30a Buchstabe b, 30b Absatz 2, 30d, 32abis, 39 Absatz 1
und 46 Absatz 2 des Umweltschutzgesetzes vom 7. Oktober 19831,
sowie in Ausführung des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 19952 über
die technischen Handelshemmnisse,

verordnet:

1 SR 814.01

2 SR 946.51

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt:

a.
die Ab­ga­be und die Rück­nah­me von Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen für die Ver­wen­dung im In­land;
b.
die Fi­nan­zie­rung der Ent­sor­gung von Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen aus Glas.

2 Sie gilt für die Ver­pa­ckun­gen al­ler Ge­trän­ke; aus­ge­nom­men sind Ver­pa­ckun­gen für Milch und Milch­pro­duk­te.

Art. 2 Begriffe  

1 Als Mehr­weg­ver­pa­ckun­gen gel­ten Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen, die zur Wie­der­be­fül­lung vor­ge­se­hen sind.

2 Als Ein­weg­ver­pa­ckun­gen gel­ten Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen, die nicht zur Wie­der­be­fül­lung vor­ge­se­hen sind.

3 Als Ver­wer­tungvon Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen gilt die Her­stel­lung neu­er Ver­pa­ckun­gen oder an­de­rer Pro­duk­te aus ge­brauch­ten Ver­pa­ckun­gen.

2. Abschnitt: Anforderungen an Getränkeverpackungen

Art. 3 Zusammensetzung  

Händ­ler, Her­stel­ler und Im­por­teu­re dür­fen Ge­trän­ke nur in Ver­pa­ckun­gen ab­ge­ben, die bei der Samm­lung, Be­hand­lung oder Ver­wer­tung durch be­ste­hen­de Or­ga­ni­sa­tio­nen nicht zu er­heb­li­chen Mehr­kos­ten oder zu er­heb­li­chen tech­ni­schen Schwie­rig­kei­ten füh­ren.

Art. 4 Kennzeichnung  

Händ­ler, Her­stel­ler und Im­por­teu­re, die Ge­trän­ke an Ver­brau­cher ab­ge­ben, müs­sen:

a.
Mehr­weg­ver­pa­ckun­gen als sol­che kenn­zeich­nen; dies gilt nicht für Re­stau­ra­ti­ons­be­trie­be;
b.
auf pfand­be­las­te­ten Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen das er­ho­be­ne Pfand an­ge­ben;
c.
auf Ein­weg­ver­pa­ckun­gen aus PVC den Na­men und die Adres­se ei­nes Rück­nah­me­pflich­ti­gen im In­land an­ge­ben.

3. Abschnitt: Abgabe und Rücknahme von Getränkeverpackungen

Art. 5 Pfandpflicht bei Mehrwegverpackungen  

1 Händ­ler, Her­stel­ler und Im­por­teu­re, die Ge­trän­ke in Mehr­weg­ver­pa­ckun­gen an Ver­brau­cher ab­ge­ben, müs­sen ein Pfand er­he­ben. Sie müs­sen Mehr­weg­ver­pa­ckun­gen, die sie in ih­rem Sor­ti­ment füh­ren, ge­gen Rück­er­stat­tung des Pfan­des zu­rück­neh­men.

2 Von die­sen Pflich­ten be­freit sind:

a.
In­ha­ber von Re­stau­ra­ti­ons­be­trie­ben, die das Ein­sam­meln der Mehr­weg­ver­pa­ckun­gen si­cher­stel­len;
b.
Händ­ler, Her­stel­ler und Im­por­teu­re, die bei der Haus­lie­fe­rung den Ver­brau­chern für die nicht zu­rück­ge­ge­be­nen Mehr­weg­ver­pa­ckun­gen einen Be­trag in der Hö­he des Pfan­des in Rech­nung stel­len.

3 Das Pfand be­trägt für al­le Mehr­weg­ver­pa­ckun­gen min­des­tens 30 Rap­pen.

Art. 6 Pfandpflicht bei Einwegverpackungen aus PVC  

1 Händ­ler, Her­stel­ler und Im­por­teu­re, die Ge­trän­ke in Ein­weg­ver­pa­ckun­gen aus PVC an Ver­brau­cher ab­ge­ben, müs­sen ein Pfand er­he­ben. Sie müs­sen Ein­weg­ver­pa­ckun­gen aus PVC, die sie in ih­rem Sor­ti­ment füh­ren, ge­gen Rück­er­stat­tung des Pfan­des zu­rück­neh­men und auf ei­ge­ne Rech­nung der Ver­wer­tung zu­füh­ren.

2 Von die­sen Pflich­ten be­freit sind In­ha­ber von Re­stau­ra­ti­ons­be­trie­ben, die das Ein­sam­meln der Ein­weg­ver­pa­ckun­gen aus PVC si­cher­stel­len.

3 Das Pfand be­trägt für al­le Ein­weg­ver­pa­ckun­gen aus PVC min­des­tens 30 Rap­pen.

Art. 7 Subsidiäre Rücknahmepflicht bei Einwegverpackungen aus PET und Metall  

1 Händ­ler, Her­stel­ler und Im­por­teu­re, die Ge­trän­ke in Ein­weg­ver­pa­ckun­gen aus PET oder Me­tall an Ver­brau­cher ab­ge­ben und die Ent­sor­gung al­ler von ih­nen ab­ge­ge­be­nen Ver­pa­ckun­gen nicht durch fi­nan­zi­el­le Bei­trä­ge an ei­ne pri­va­te Or­ga­ni­sa­ti­on si­cher­stel­len, müs­sen:

a.
sol­che Ein­weg­ver­pa­ckun­gen in al­len Ver­kaufs­stel­len wäh­rend den ge­sam­ten Öff­nungs­zei­ten zu­rück­neh­men;
b.
sol­che Ein­weg­ver­pa­ckun­gen auf ei­ge­ne Rech­nung der Ver­wer­tung zu­füh­ren; und
c.
in den Ver­kaufs­stel­len an gut sicht­ba­rer Stel­le deut­lich dar­auf hin­wei­sen, dass sie sol­che Ein­weg­ver­pa­ckun­gen zu­rück­neh­men.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben be­son­de­re Mass­nah­men des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) nach Ar­ti­kel 8.

Art. 8 Massnahmen bei ungenügender Verwertungsquote  

1 Die Ver­wer­tungs­quo­te bei Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen aus Glas, PET und Alu­mi­ni­um soll je min­des­tens 75 Pro­zent be­tra­gen. Die Ver­wer­tungs­quo­te ei­nes Ver­pa­ckungs­ma­te­ri­als ist der pro­zen­tua­le An­teil der wäh­rend ei­nes Ka­len­der­jah­res ver­wer­te­ten Ver­pa­ckun­gen am ge­sam­tenfür die Ver­wen­dung im In­land ab­ge­ge­be­nenGe­wichtder Ein­weg­ver­pa­ckun­gen aus die­sem Ma­te­ri­al.

2 Wenn die Ver­wer­tungs­quo­te nicht er­reicht wird, kann das UVEK Händ­ler, Her­stel­ler und Im­por­teu­re ver­pflich­ten:

a.
auf Ein­weg­ver­pa­ckun­gen aus den be­trof­fe­nen Ma­te­ria­li­en ein Min­dest­pfand zu er­he­ben;
b.
sol­che Ver­pa­ckun­gen ge­gen Rück­er­stat­tung des Pfan­des zu­rück­zu­neh­men; und
c.
die zu­rück­ge­nom­me­nen Ver­pa­ckun­gen auf ei­ge­ne Rech­nung der Ver­wer­tung zu­zu­füh­ren.

3 Das UVEK kann die Pfand­pflicht auf die­je­ni­gen Ver­pa­ckun­gen ein­schrän­ken, wel­che die we­sent­li­che Ur­sa­che für die un­ge­nü­gen­de Ver­wer­tungs­quo­te bil­den. Es kann Aus­nah­men von der Pfand­pflicht fest­le­gen, wenn die Ver­wer­tung der Ver­pa­ckun­gen auf an­de­re Wei­se si­cher­ge­stellt ist.

4 Ge­ben Her­stel­ler und Im­por­teu­re jähr­lich mehr als 100 t ver­wert­ba­re Ein­weg­ver­pa­ckun­gen aus ei­nem an­de­ren Ver­pa­ckungs­ma­te­ri­al als Glas, PET, Alu­mi­ni­um oder PVC ab, so kann das UVEK auch für die­ses ei­ne Min­dest­ver­wer­tungs­quo­te und Mass­nah­men nach Ab­satz 2 fest­le­gen.

4. Abschnitt: Vorgezogene Entsorgungsgebühr für Getränkeverpackungen aus Glas

Art. 9 Gebührenpflicht  

1 Her­stel­ler, die lee­re Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen aus Glas für die Ver­wen­dung im In­land ab­ge­ben und Im­por­teu­re, die sol­che Ver­pa­ckun­gen ein­füh­ren, müs­sen für die­se ei­ner vom Bun­des­amt für Um­welt (BA­FU)3 be­auf­trag­ten Or­ga­ni­sa­ti­on (Or­ga­ni­sa­ti­on) ei­ne vor­ge­zo­ge­ne Ent­sor­gungs­ge­bühr (Ge­bühr) ent­rich­ten.

2 Die Ge­büh­ren­pflicht gilt auch für Im­por­teu­re, die be­füll­te Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen aus Glas ein­füh­ren.

3 Kei­ne Ge­bühr müs­sen ent­rich­ten:

a.
Her­stel­ler und Im­por­teu­re, die Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen mit ei­nem Füll­­vo­lu­men von we­ni­ger als 0,09 l ab­ge­ben oder ein­füh­ren;
b.
Her­stel­ler und Im­por­teu­re, die pro Ka­len­der­halb­jahr we­ni­ger als 1000 Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen ab­ge­ben oder ein­füh­ren.

3 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (SR 170.512.1) an­ge­passt. Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 10 Höhe der Gebühr  

1 Die Ge­bühr pro Ge­trän­ke­ver­pa­ckung be­trägt min­des­tens 1 und höchs­tens 10 Rap­pen.

2 Das UVEK legt die Hö­he der Ge­bühr auf Grund der vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten der Tä­tig­kei­ten nach Ar­ti­kel 12 fest. Es hört vor­gän­gig die in­ter­es­sier­ten Krei­se an.

3 Die Or­ga­ni­sa­ti­on muss die Ver­brau­cher über die Hö­he der Ge­bühr in ge­eig­ne­ter Wei­se in Kennt­nis set­zen.

Art. 11 Mitteilungspflicht und Fälligkeit  

1 Ge­büh­ren­pflich­ti­ge müs­sen der Or­ga­ni­sa­ti­on spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Ab­lauf ei­nes Ka­len­der­halb­jah­res die An­zahl der ge­büh­ren­be­las­te­ten Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen mit­tei­len, die sie wäh­rend die­ses Zeit­rau­mes ab­ge­ge­ben oder ein­ge­führt ha­ben. Sie glie­dern die An­ga­ben nach den Vor­ga­ben der Or­ga­ni­sa­ti­on und nach der Ge­büh­ren­hö­he.

2 Die Ge­bühr für die wäh­rend ei­nes Ka­len­der­halb­jah­res ab­ge­ge­be­nen oder ein­ge­führ­ten Ver­pa­ckun­gen wird je­weils 60 Ta­ge nach des­sen Ab­lauf fäl­lig. Bei ver­spä­te­ter Zah­lung ist ein Ver­zugs­zins ge­schul­det; auf Vor­aus­zah­lun­gen kann die Or­ga­ni­sa­ti­on einen Ver­gü­tungs­zins ge­wäh­ren.

3 Über­trägt die Or­ga­ni­sa­ti­on die Er­he­bung der Ge­bühr dem Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit (BA­ZG)4, so gilt für die Er­he­bung, die Fäl­lig­keit und die Zin­sen sinn­ge­mä­ss die Zoll­ge­setz­ge­bung.

4 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Jan. 2022 an­ge­passt (AS 2021 589). Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 12 Verwendung der Gebühr  

Die Or­ga­ni­sa­ti­on muss die Ge­bühr für fol­gen­de Tä­tig­kei­ten ver­wen­den:

a.
die Samm­lung und den Trans­port von Alt­glas;
b.
das Rei­ni­gen und Sor­tie­ren von in­tak­ten Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen aus Glas;
c.
das Rei­ni­gen und Auf­be­rei­ten von Glas­scher­ben zur Her­stel­lung von Ver­pa­ckun­gen und an­de­ren Pro­duk­ten;
d.
die In­for­ma­ti­on, ins­be­son­de­re zur För­de­rung der Wie­der­ver­wen­dung und der Ver­wer­tung von Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen aus Glas; für die In­for­ma­ti­on dür­fen höchs­tens 10 Pro­zent der jähr­li­chen Ge­büh­ren­ein­nah­men ver­wen­det wer­den;
e.
die Rück­er­stat­tung von Ge­büh­ren (Art. 14);
f.
ih­re ei­ge­nen Tä­tig­kei­ten im Rah­men des Auf­tra­ges des BA­FU.
Art. 13 Zahlungen an Dritte  

1 Wer Zah­lun­gen der Or­ga­ni­sa­ti­on für Tä­tig­kei­ten nach Ar­ti­kel 12 be­an­sprucht, muss die­ser bis spä­tes­tens 31. März des nach­fol­gen­den Jah­res ein be­grün­de­tes Ge­such ein­rei­chen. Die Or­ga­ni­sa­ti­on kann die An­ga­ben be­stim­men, wel­che die Ge­su­che ent­hal­ten müs­sen.

2 Die Or­ga­ni­sa­ti­on leis­tet Zah­lun­gen an Drit­te nur, so­weit die­se die Tä­tig­kei­ten wirt­schaft­lich und sach­ge­mä­ss aus­füh­ren. Sie kann zu die­sem Zweck Ab­klä­run­gen durch­füh­ren.

3 Die Or­ga­ni­sa­ti­on leis­tet Zah­lun­gen für Tä­tig­kei­ten nach Ar­ti­kel 12 Buch­sta­ben a–d auf Grund der ver­füg­ba­ren Mit­tel. Sie be­rück­sich­tigt da­bei ins­be­son­de­re die Men­ge und Qua­li­tät des Alt­gla­ses und die Be­las­tung der Um­welt durch die­se Tä­tig­kei­ten.

Art. 14 Rückerstattung  

1 Wer Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen, auf de­nen ei­ne Ge­bühr ent­rich­tet wor­den ist, ex­por­tiert, hat auf be­grün­de­tes Ge­such hin An­spruch auf Rück­er­stat­tung der Ge­bühr.

2 Be­trägt der Rück­er­stat­tungs­an­spruch we­ni­ger als 25 Fran­ken, so wird er nicht aus­be­zahlt.

3 Ge­su­che um Rück­er­stat­tung der Ge­bühr kön­nen bei der Or­ga­ni­sa­ti­on für je­des Ka­len­der­halb­jahr ein­ge­reicht wer­den, müs­sen aber spä­tes­tens bis 31. März des nach­fol­gen­den Jah­res ge­stellt wer­den.

Art. 15 Organisation  

1 Das BA­FU be­auf­tragt ei­ne ge­eig­ne­te pri­va­te Or­ga­ni­sa­ti­on mit der Er­he­bung, der Ver­wal­tung und der Ver­wen­dung der Ge­bühr. Die Or­ga­ni­sa­ti­on darf kei­ne wirt­schaft­li­chen In­ter­es­sen im Zu­sam­men­hang mit der Her­stel­lung, der Ein- oder Aus­fuhr, der Ab­ga­be oder der Ent­sor­gung von Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen wahr­neh­men.

2 Das BA­FU schliesst mit der Or­ga­ni­sa­ti­on je­weils für längs­tens fünf Jah­re einen Ver­trag ab. Die­ser re­gelt ins­be­son­de­re den An­teil der Ge­bühr, den die Or­ga­ni­sa­ti­on für ih­re ei­ge­nen Tä­tig­kei­ten be­an­spru­chen darf, so­wie die Vor­aus­set­zun­gen und Fol­gen ei­ner vor­zei­ti­gen Ver­trags­auf­lö­sung.

3 Die Or­ga­ni­sa­ti­on muss un­ab­hän­gi­ge Drit­te mit der Re­vi­si­on be­trau­en. Sie muss ih­nen al­le er­for­der­li­chen Aus­künf­te er­tei­len und Ak­ten­ein­sicht ge­wäh­ren.

4 Sie kann mit dem BA­ZG die Er­he­bung der Ge­bühr bei der Ein­fuhr ver­ein­ba­ren. Das BA­ZG kann sich da­bei ver­pflich­ten, der Or­ga­ni­sa­ti­on die An­ga­ben in den Zoll­de­kla­ra­tio­nen so­wie wei­te­re Fest­stel­lun­gen im Zu­sam­men­hang mit der Ein- oder Aus­fuhr von Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen mit­zu­tei­len.

5 Die Or­ga­ni­sa­ti­on wahrt ge­gen­über Drit­ten das Ge­schäfts­ge­heim­nis der Ge­büh­ren­pflich­ti­gen.

Art. 16 Aufsicht über die Organisation  

1 Das BA­FU be­auf­sich­tigt die Or­ga­ni­sa­ti­on. Es kann ihr Wei­sun­gen er­tei­len, ins­be­son­de­re über die Ver­wen­dung der Ge­bühr.

2 Die Or­ga­ni­sa­ti­on muss dem BA­FU al­le er­for­der­li­chen Aus­künf­te er­tei­len so­wie Ak­ten­ein­sicht ge­wäh­ren.

3 Sie muss dem BA­FU jähr­lich bis spä­tes­tens am 31. Mai einen Be­richt über ih­re Tä­tig­kei­ten im Vor­jahr ein­rei­chen. Die­ser Be­richt muss ins­be­son­de­re ent­hal­ten:

a.
die Jah­res­rech­nung;
b.
den Re­vi­si­ons­be­richt;
c.
die An­zahl der ihr für das Vor­jahr mit­ge­teil­ten ge­büh­ren­be­las­te­ten Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen, auf­ge­glie­dert nach der Ge­büh­ren­hö­he;
d.
ei­ne Auf­stel­lung über die Ver­wen­dung der Ge­bühr nach Be­trag, Zweck und Emp­fän­ger.

4 Das BA­FU ver­öf­fent­licht den Be­richt; vor­be­hal­ten sind An­ga­ben, die un­ter das Ge­schäfts- oder Fa­bri­ka­ti­ons­ge­heim­nis fal­len oder Rück­schlüs­se dar­auf er­mög­­li­chen.

Art. 17 Verfahren 5  

1 Über Ge­su­che um Rück­er­stat­tung der Ge­bühr (Art. 14) und Zah­lun­gen an Drit­te (Art. 13) ent­schei­det die Or­ga­ni­sa­ti­on durch Ver­fü­gung.

2 ...6

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 80 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

6 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 80 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

5. Abschnitt: Mitteilungspflichten

Art. 18 Herstellung und Import  

Her­stel­ler und Im­por­teu­re von Ge­trän­ken müs­sen dem BA­FU nach des­sen Vor­ga­ben je­weils bis En­de Fe­bru­ar mit­tei­len:

a.
das im Vor­jahr für den In­land­ver­brauch her­ge­stell­te oder ein­ge­führ­te Ge­trän­ke­vo­lu­men, auf­ge­glie­dert nach Mehr­weg- und Ein­weg­ver­pa­ckun­gen, nach Ver­pa­ckungs­ma­te­ria­li­en und Ge­trän­ke­ar­ten;
b.
das Ge­wicht der ver­wert­ba­ren Ein­weg­ver­pa­ckun­gen, die für die im Vor­jahr für den In­land­ver­brauch her­ge­stell­ten oder ein­ge­führ­ten Ge­trän­ke ver­wen­det wur­den, auf­ge­glie­dert nach Ver­pa­ckungs­ma­te­ria­li­en und Ge­trän­ke­ar­ten.
Art. 19 Rücknahme und Verwertung  

1 Händ­ler, Her­stel­ler und Im­por­teu­re, die ver­pflich­tet sind, Ein­weg­ver­pa­ckun­gen zu­rück­zu­neh­men (Art. 6 Abs. 1, Art. 7 Abs. 1, Art. 8 Abs. 2), müs­sen dem BA­FU je­weils bis En­de Fe­bru­ar für das Vor­jahr das Ge­wicht der zu­rück­ge­nom­me­nen und der ver­wer­te­ten Ver­pa­ckun­gen mit­tei­len. Die An­ga­ben sind nach den Ver­pa­ckungs­ma­te­ria­li­en auf­zu­glie­dern.

2 Wer ge­werbs­mäs­sig Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen ver­wer­tet, zur Ver­wer­tung ein­führt oder aus­führt, muss dem BA­FU für je­des Ver­pa­ckungs­ma­te­ri­al je­weils bis En­de Fe­bru­ar für das Vor­jahr das Ge­wicht, die Ver­wer­tungs­un­ter­neh­mung und die Art der Ver­wer­tung mit­tei­len.

Art. 20 Mitteilung an private Meldestellen  

1 Mit­tei­lungs­pflich­ti­ge kön­nen die An­ga­ben auch bis En­de Fe­bru­ar pri­va­ten Mel­de­stel­len mit­tei­len. In die­sem Fall müs­sen sie da­für sor­gen, dass die Mel­de­stel­len die An­ga­ben zu­sam­men­fas­sen und dem BA­FU je­weils bis En­de April mit­tei­len.

2 Das BA­FU ist be­rech­tigt, al­le Ein­zel­mel­dun­gen ein­zu­se­hen.

6. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 21 Vollzug  

Die Kan­to­ne voll­zie­hen die­se Ver­ord­nung, so­weit der Voll­zug nicht ei­ner Bun­des­be­hör­de über­tra­gen ist.

Art. 22 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

1 Die Ver­ord­nung vom 22. Au­gust 19907 über Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen wird auf­ge­ho­ben.

2 ...8

7 [AS 1990 1480; 1995 5505; 1998 832]

8 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 33 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Art. 23 Inkrafttreten  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2 am 1. Ja­nu­ar 2001 in Kraft.

2 Das UVEK legt das In­kraft­tre­ten der Ar­ti­kel 9–14, 16 und 179 gleich­zei­tig mit dem Er­lass der Ver­ord­nung über die Hö­he der vor­ge­zo­ge­nen Ent­sor­gungs­ge­bühr für Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen aus Glas (Art. 10 Abs. 2) fest.

9 Ge­mä­ss Art. 2 der V über die Hö­he der vor­ge­zo­ge­nen Ent­sor­gungs­ge­bühr für Ge­trän­ke­ver­pa­ckun­gen aus Glas vom 7. Sept. 2001, in Kraft seit 1. Jan. 2002 (SR 814.621.4).

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