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Verordnung des EDI
betreffend die Information über Lebensmittel
(LIV)

vom 16. Dezember 2016 (Stand am 1. Juli 2020)

Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI),

gestützt auf die Artikel 12 Absätze 3 und 4, 14 Absatz 2 Buchstabe b, 36 Absätze 3 und 4, 37 Absätze 3 und 4, 38 Absatz 1, 39 Absatz 3 und 95 Absatz 3 der Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung vom 16. Dezember 20161 (LGV),2

verordnet:

1 SR 817.02

2 Fassung gemäss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Juli 2020 (AS 2020 2337).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich

1 Die­se Ver­ord­nung legt Grund­sät­ze für und An­for­de­run­gen an die In­for­ma­ti­on über Le­bens­mit­tel fest und re­gelt ins­be­son­de­re de­ren Kenn­zeich­nung zum Zeit­punkt der Ab­ga­be an die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten so­wie die Wer­bung für sie.

2 Die in den pro­dukt­s­pe­zi­fi­schen Ver­ord­nun­gen der Le­bens­mit­tel­ge­setz­ge­bung fest­ge­leg­ten In­for­ma­ti­ons­pflich­ten blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 2 Begriffe

Es gel­ten die Be­grif­fe nach An­hang 1.

2. Kapitel: Obligatorische Angaben über Lebensmittel

1. Abschnitt: Inhalt und Darstellung

Art. 3 Obligatorische Angaben

1 Le­bens­mit­tel müs­sen zum Zeit­punkt der Ab­ga­be an die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten mit fol­gen­den An­ga­ben ver­se­hen sein (ob­li­ga­to­ri­sche An­ga­ben):

a.
Sach­be­zeich­nung (Art. 6 und 7);
b.
Ver­zeich­nis der Zuta­ten (Art. 8 und 9);
c.
Zuta­ten, die All­er­gi­en oder an­de­re un­er­wünsch­te Re­ak­tio­nen aus­lö­sen kön­nen (Art. 10 und 11);
d.
ge­ge­be­nen­falls ein men­gen­mäs­si­ger Hin­weis auf Zuta­ten (Art. 12);
e.
Min­dest­halt­bar­keits- oder Ver­brauchs­da­tum (Art. 13);
f.
ge­ge­be­nen­falls be­son­de­re An­wei­sun­gen für das Auf­be­wah­ren oder das Ver­wen­den (Art. 14);
g.
Na­me oder Fir­ma so­wie Adres­se der Per­son, die das Le­bens­mit­tel her­stellt, ein­führt, ab­packt, um­hüllt, ab­füllt oder ab­gibt;
h.
Pro­duk­ti­ons­land von Le­bens­mit­teln (Art. 15);
i.
Her­kunft men­gen­mäs­sig wich­ti­ger Zuta­ten von Le­bens­mit­teln (Art. 16);
j.
spe­zi­fi­sche An­ga­ben für Fleisch von Rind, Schwein, Schaf, Zie­ge und Ge­flü­gel so­wie für Fisch (Art. 17);
k.
Ge­brauchs­an­lei­tung, so­fern es schwie­rig wä­re, das Le­bens­mit­tel oh­ne die­se An­ga­be be­stim­mungs­ge­mä­ss zu ver­wen­den;
l.
Al­ko­hol­ge­halt bei al­ko­ho­li­schen Ge­trän­ken mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt von mehr als 1,2 Vo­lu­men­pro­zent (Art. 18);
m.
Wa­ren­los (Art. 19 und 20);
n.
Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on (Art. 21–28);
o.3
Hin­weis bei Le­bens­mit­teln, die gen­tech­nisch ver­än­der­te Or­ga­nis­men (GVO) sind, GVO ent­hal­ten oder aus GVO ge­won­nen wur­den (Art. 8 der Ver­ord­nung des EDI vom 27. Mai 20204 über gen­tech­nisch ver­än­der­te Le­bens­mit­tel);
p.
ge­ge­be­nen­falls das Iden­ti­täts­kenn­zei­chen (Art. 36–38);
q.
wei­te­re An­ga­ben nach An­hang 2.

2 Die An­ga­ben sind in Wor­ten oder Zah­len zu ma­chen.

3 Sie kön­nen:

a.
durch Pik­to­gram­me oder Sym­bo­le er­gänzt wer­den;
b.
al­ter­na­tiv durch Pik­to­gram­me oder Sym­bo­le aus­ge­drückt wer­den, so­fern das Ver­ord­nungs­recht dies vor­sieht.

4 Be­trägt die gröss­te Ober­flä­che we­ni­ger als 10 cm2, so sind nur die An­ga­ben nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, c, e, o und An­hang 2 Teil A Zif­fer 3 auf der Pa­ckung oder dem Eti­kett zwin­gend an­zu­brin­gen. Das Ver­zeich­nis der Zuta­ten muss auf an­de­re Wei­se (z. B. Merk­blatt) be­kannt ge­macht oder den Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten auf Wunsch zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den.

5 Bei Mehr­fach­pa­ckun­gen (meh­re­re glei­che oder ver­schie­de­ne Pro­duk­te, die in ei­ner neu­en Ver­pa­ckung zu­sam­men­ge­fasst sind) kann auf die ge­for­der­ten An­ga­ben auf der äus­se­ren Ver­pa­ckung ver­zich­tet wer­den, wenn die­se:

a.
auf den dar­in ent­hal­te­nen Ein­zel­pa­ckun­gen an­ge­bracht sind; und
b.
von aus­sen für die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten les­bar sind oder über sie am Ver­kaufspunkt auf an­de­re Wei­se in­for­miert wird.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

4 SR 817.022.51

Art. 4 Darstellung der obligatorischen Angaben bei vorverpackten Lebensmitteln

1 Die ob­li­ga­to­ri­schen An­ga­ben müs­sen bei vor­ver­pack­ten Le­bens­mit­teln zum Zeit­punkt der Ab­ga­be di­rekt auf der Ver­pa­ckung oder auf ei­nem an die­ser be­fes­tig­ten Eti­kett an­ge­bracht sein.

2 Sie sind an ei­ner gut sicht­ba­ren Stel­le deut­lich, gut les­bar und dau­er­haft an­zu­brin­gen. Sie dür­fen nicht durch an­de­re An­ga­ben, durch Bild­zei­chen oder durch sons­ti­ges ein­ge­füg­tes Ma­te­ri­al ver­deckt, un­deut­lich ge­macht oder ge­trennt wer­den. Der Blick darf nicht da­von ab­ge­lenkt wer­den.

3 Sie sind auf die Ver­pa­ckung oder dem Eti­kett in ei­ner Schrift­grös­se mit ei­ner x‑Hö­he nach An­hang 3 von min­des­tens 1,2 mm so auf­zu­dru­cken, dass ei­ne gu­te Les­bar­keit si­cher­ge­stellt ist.

4 Bei Ver­pa­ckun­gen oder Be­hält­nis­sen, de­ren gröss­te Ober­flä­che we­ni­ger als 80 cm2 be­trägt, muss die x-Hö­he der Schrift­grös­se nach Ab­satz 3 min­des­tens 0,9 mm be­tra­gen.

5 Im sel­ben Sicht­feld wie die Sach­be­zeich­nung müs­sen er­schei­nen:

a.
der Al­ko­hol­ge­halt nach Ar­ti­kel 18;
b.5
die De­kla­ra­ti­on be­tref­fend die An­wen­dung von in der Schweiz ver­bo­te­ner Pro­duk­ti­on nach Ar­ti­kel 3 der Land­wirt­schaft­li­chen De­kla­ra­ti­ons­ver­ord­nung vom 26. No­vem­ber 20036;
c.7
die Men­gen­an­ga­ben nach den Vor­schrif­ten der Men­gen­an­ga­be­ver­ord­nung vom 5. Sep­tem­ber 20128.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

6 SR 916.51

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

8 SR 941.204

Art. 5 Offen in Verkehr gebrachte Lebensmittel

1 Bei of­fen in den Ver­kehr ge­brach­ten Le­bens­mit­teln gel­ten für die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 39 Ab­sät­ze 1 und 2 LGV fol­gen­de Be­stim­mun­gen:

a.9
Die Her­kunft der Tie­re ist in je­dem Fall schrift­lich an­zu­ge­ben bei:
1.
Fleisch von Tie­ren nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­ben a, d und e der Ver­ord­nung des EDI vom 16. De­zem­ber 201610 über Le­bens­mit­tel tie­ri­scher Her­kunft (VLtH), ganz oder in Stücken, frisch als auch ver­ar­bei­tet;
2.
Fisch, ganz, fi­le­tiert oder in Stücken, frisch als auch ver­ar­bei­tet.
b.
Für die An­ga­be der Her­kunft ei­nes Tie­res nach Buch­sta­be a gilt:
1.
Mass­ge­blich ist das­je­ni­ge Land, in dem das Tier auf­ge­zo­gen wor­den ist, die über­wie­gen­de Ge­wichts­zu­nah­me er­folgt ist oder es den über­wie­gen­den Teil sei­nes Le­bens ver­bracht hat.
2.
Bei auf See ge­fan­ge­nem Fisch gilt An­hang 4.
3.
Die Ar­ti­kel 16 und 17 fin­den kei­ne An­wen­dung.
c.11
Bei ge­sund­heits­be­zo­ge­nen An­ga­ben be­steht die münd­li­che In­for­ma­ti­ons­pflicht nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b nur, so­fern die ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­be schrift­lich vor­liegt.
d.
An­ga­ben zu Zuta­ten nach Ar­ti­kel 10, die All­er­gi­en oder an­de­re un­er­wünsch­te Re­ak­tio­nen aus­lö­sen kön­nen, dür­fen nur dann münd­lich ge­macht wer­den, wenn:12
1.
schrift­lich gut sicht­bar dar­auf hin­ge­wie­sen wird, dass die In­for­ma­tio­nen münd­lich ein­ge­holt wer­den kön­nen,
2.
die In­for­ma­tio­nen dem Per­so­nal schrift­lich vor­lie­gen oder ei­ne fach­kun­di­ge Per­son sie un­mit­tel­bar er­tei­len kann;
e.13
Bei Le­bens­mit­teln mit ei­nem Hin­weis auf den Glu­ten- oder Lak­to­se­ge­halt nach den Ar­ti­keln 41 und 42 kann ab­wei­chend von Ar­ti­kel 22 Ab­satz 3 Buch­sta­be b auf die An­ga­be ei­ner Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on ver­zich­tet wer­den.
f.14
Auf un­be­ab­sich­tig­te Ver­mi­schun­gen nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 5 muss nicht hin­ge­wie­sen wer­den.

2 Schrift­lich an­zu­brin­gen­de An­ga­ben ha­ben in ge­eig­ne­ter Form zu er­fol­gen. An­bie­ter der Ge­mein­schafts­ver­pfle­gung kön­nen sie in der Spei­se­kar­te oder auf ei­nem Pla­kat an­brin­gen.

3 Die ge­for­der­ten In­for­ma­tio­nen müs­sen zum Zeit­punkt des An­bie­tens der Wa­re ver­füg­bar sein.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

10 SR 817.022.108

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

2. Abschnitt: Sachbezeichnung

Art. 6 Grundsätze

1 Ein Le­bens­mit­tel ist mit sei­ner Sach­be­zeich­nung zu be­zeich­nen (An­hang 1 Ziff. 4).

2 Fehlt ei­ne recht­lich vor­ge­schrie­be­ne Sach­be­zeich­nung, so ist das Le­bens­mit­tel mit sei­ner ver­kehrs­üb­li­chen Be­zeich­nung zu ver­se­hen. Fehlt ei­ne ver­kehrs­üb­li­che Be­zeich­nung oder wird sie nicht ver­wen­det, so ist ei­ne be­schrei­ben­de Be­zeich­nung er­for­der­lich.

3 Die Sach­be­zeich­nung kann un­ter­blei­ben, wenn Na­tur, Art, Sor­te, Gat­tung und Be­schaf­fen­heit des be­tref­fen­den Le­bens­mit­tels oh­ne wei­te­res er­kenn­bar sind.

Art. 7 Geschützte Bezeichnungen und Angaben

1 Die Sach­be­zeich­nung kann er­setzt wer­den durch Be­zeich­nun­gen, die nach der GUB/GGA-Ver­ord­nung vom 28. Mai 199715, nach der GUB/GGA-Ver­ord­nung vom 2. Sep­tem­ber 201516 für nicht land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se, nach ei­ner ana­lo­gen kan­to­na­len Ge­setz­ge­bung oder nach ei­nem die Schweiz bin­den­den völ­ker­recht­li­chen Ver­trag ge­schützt sind.

2 Die Sach­be­zeich­nun­gen für Fleisch, Fleisch­zu­be­rei­tun­gen und Flei­scher­zeug­nis­se nach Ar­ti­kel 9 VLtH17 kön­nen nicht durch in Ab­satz 1 ge­schütz­te Be­zeich­nun­gen er­setzt wer­den; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 9 Ab­satz 4 VLtH.

3 Die Ver­wen­dung ge­schütz­ter Be­zeich­nun­gen bei Wein rich­tet sich nach der Wein­ver­ord­nung vom 14. No­vem­ber 200718, der Ver­ord­nung des EDI vom 16. De­zem­ber 201619 über Ge­trän­ke und den ent­spre­chen­den kan­to­na­len Ge­setz­ge­bun­gen.

Art. 7a Ausnahmen 20

Die vom EDI fest­ge­leg­ten Aus­nah­men nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 Buch­sta­be b LGV rich­ten sich nach An­hang 5a.

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

3. Abschnitt: Verzeichnis der Zutaten

Art. 8 Erforderliche Angaben und Reihenfolge

1 Dem Ver­zeich­nis der Zuta­ten ist ei­ne Über­schrift oder ei­ne ge­eig­ne­te Be­zeich­nung vor­an­zu­stel­len, in der das Wort «Zuta­ten» er­scheint.

2 Sämt­li­che Zuta­ten müs­sen mit ih­rer Sach­be­zeich­nung in men­gen­mäs­sig ab­stei­gen­der Rei­hen­fol­ge an­ge­ge­ben wer­den. Mass­ge­bend ist der Mas­sen­an­teil im Zeit­punkt der Ver­ar­bei­tung.

3 Zuta­ten in Form von tech­nisch her­ge­stell­ten Nan­o­ma­te­ria­li­en müs­sen den in Klam­mern ge­setz­ten Ver­merk «Na­no» tra­gen.

4 Bei Le­bens­mit­teln mit ei­ner ge­sund­heits­be­zo­ge­nen An­ga­be be­züg­lich des Zu­sat­zes von Mi­kro­or­ga­nis­men muss im Ver­zeich­nis der Zuta­ten mit der spe­zi­fi­schen wis­sen­schaft­li­chen No­men­kla­tur auf den Zu­satz hin­ge­wie­sen wer­den.

5 Die Ein­zel­hei­ten der An­ga­be und der Be­zeich­nung der Zuta­ten rich­ten sich nach An­hang 5.

Art. 9 Ausnahmen

1 Ein Ver­zeich­nis der Zuta­ten ist nicht er­for­der­lich bei:

a.
fri­schem Obst und Ge­mü­se, ein­sch­liess­lich Kar­tof­feln, das nicht ge­schält, ge­schnit­ten oder ähn­lich be­han­delt wor­den ist;
b.
Trink­was­ser, das mit Koh­len­säu­re ver­setzt ist und in des­sen Be­zeich­nung die­ses Merk­mal auf­ge­führt ist;
c.
Gä­rungs­es­sig, der nur aus ei­nem Grund­stoff her­ge­stellt ist und dem kei­ne wei­te­re Zutat zu­ge­setzt ist;
d.
Kä­se, But­ter, fer­men­tier­ter Milch und Rahm, so­weit es sich aus­sch­liess­lich um fol­gen­de Zuta­ten han­delt:
1.
Mil­chin­haltss­tof­fe, En­zy­me und Mi­kro­or­ga­nis­men-Kul­tu­ren, die für die Her­stel­lung not­wen­dig sind,
2.
Salz, das für die Her­stel­lung von Kä­se, aus­ser Frisch- oder Schmelz­kä­se, not­wen­dig ist; wird jo­dier­tes oder fluo­ri­dier­tes Spei­se­salz (Koch­salz oder Salz) ver­wen­det, so ist auf die Jo­die­rung oder die Fluo­ri­die­rung hin­zu­wei­sen;
e.
Le­bens­mit­teln aus ei­ner ein­zi­gen Zutat, so­fern die Sach­be­zeich­nung mit der Zuta­ten­be­zeich­nung iden­tisch ist oder ein­deu­tig auf die Art der Zuta­ten schlies­sen lässt;
f.
Ge­trän­ken mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt von mehr als 1,2 Vo­lu­men­pro­zent.

2 Fol­gen­de Be­stand­tei­le ei­nes Le­bens­mit­tels müs­sen nicht im Ver­zeich­nis der Zuta­ten auf­ge­führt wer­den:

a.
Be­stand­tei­le ei­ner Zutat, die wäh­rend der Her­stel­lung vor­über­ge­hend ent­fernt und dann dem Le­bens­mit­tel wie­der hin­zu­ge­fügt wer­den, oh­ne dass sie men­gen­mäs­sig ih­ren ur­sprüng­li­chen An­teil über­schrei­ten;
b.
Le­bens­mit­tel­zu­satz­stof­fe und Le­bens­mit­telen­zy­me:
1.
die als über­tra­ge­ne Zu­satz­stof­fe nach Ar­ti­kel 4 der Zu­satz­stoff­ver­ord­nung des EDI vom 25. No­vem­ber 201321 gel­ten, so­fern sie im End­er­zeug­nis kei­ne tech­no­lo­gi­sche Wir­kung mehr aus­üben, oder
2.
die als Ver­ar­bei­tungs­hilfss­tof­fe ver­wen­det wer­den;
c.
Trä­ger­stof­fe und an­de­re Stof­fe, die kei­ne Le­bens­mit­tel­zu­satz­stof­fe sind, aber in der­sel­ben Wei­se und zu dem­sel­ben Zweck ver­wen­det wer­den wie Trä­ger­stof­fe und die nur in den un­be­dingt er­for­der­li­chen Men­gen ver­wen­det wer­den;
d.
Stof­fe, die kei­ne Le­bens­mit­tel­zu­satz­stof­fe sind, aber auf die­sel­be Wei­se und zu dem­sel­ben Zweck wie Ver­ar­bei­tungs­hilfss­tof­fe ver­wen­det wer­den und die im Ender­zeug­nis, al­len­falls in ver­än­der­ter Form, vor­han­den sind;
e.
Was­ser:
1.
wenn das Was­ser bei der Her­stel­lung le­dig­lich da­zu dient, ei­ne Zutat in kon­zen­trier­ter oder ge­trock­ne­ter Form in ih­ren ur­sprüng­li­chen Zu­stand zu­rück­zu­füh­ren, oder
2.
bei Auf­guss­flüs­sig­keit, die üb­li­cher­wei­se nicht mit­ver­zehrt wird.

4. Abschnitt: Zutaten, die Allergien oder andere unerwünschte Reaktionen auslösen können, und ihre Kennzeichnung

Art. 10 Zutaten, die Allergien oder andere unerwünschte Reaktionen auslösen können

Zuta­ten, die All­er­gi­en oder an­de­re un­er­wünsch­te Re­ak­tio­nen aus­lö­sen kön­nen, sind in An­hang 6 auf­ge­führt.

Art. 11 Kennzeichnung

1 Zuta­ten nach An­hang 6 oder Zuta­ten, die aus sol­chen ge­won­nen wur­den und die im End­pro­dukt vor­han­den blei­ben, wenn auch mög­li­cher­wei­se in ver­än­der­ter Form, müs­sen im Ver­zeich­nis der Zuta­ten deut­lich be­zeich­net wer­den, wie «Gers­ten­malz», «Emul­ga­tor (So­ja­le­ci­thin)», «na­tür­li­ches Erd­nussa­ro­ma». Die­se An­ga­be muss durch die Schrift­art, den Schrift­stil, die Hin­ter­grund­far­be oder an­de­re ge­eig­ne­te Mit­tel her­vor­ge­ho­ben wer­den.

2 Wenn kein Ver­zeich­nis der Zuta­ten er­for­der­lich ist, so um­fasst die An­ga­be das Wort «Ent­hält», ge­folgt von der Be­zeich­nung der be­tref­fen­den Zutat oder des be­tref­fen­den Er­zeug­nis­ses nach An­hang 6.

3 Wur­den bei ei­nem Le­bens­mit­tel meh­re­re Zuta­ten oder Ver­ar­bei­tungs­hilfss­tof­fe nach den Ab­sät­zen 1 und 2 aus ei­ner ein­zi­gen Zutat oder ei­nem ein­zi­gen Er­zeug­nis nach An­hang 6 ge­won­nen, so muss dies in der Kenn­zeich­nung für al­le Zuta­ten oder Ver­ar­bei­tungs­hilfss­tof­fe ein­zeln deut­lich an­ge­ge­ben wer­den.

4 Die An­ga­be nach Ab­satz 1 ist nicht er­for­der­lich, wenn die Sach­be­zeich­nung des Le­bens­mit­tels einen deut­li­chen Hin­weis auf die be­tref­fen­de Zutat ent­hält.

4bis Die An­ga­be nach Ab­satz 1 ist nicht er­for­der­lich für Le­bens­mit­tel nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 Buch­sta­be d.22

5 Auf Zuta­ten nach den Ab­sät­zen 1 und 2 muss auch dann hin­ge­wie­sen wer­den, wenn sie nicht ab­sicht­lich zu­ge­setzt wer­den, son­dern un­be­ab­sich­tigt in ein an­de­res Le­bens­mit­tel ge­langt sind (un­be­ab­sich­tig­te Ver­mi­schun­gen oder Kon­ta­mi­na­tio­nen), so­fern ihr An­teil fol­gen­des Mass über­steigt oder über­stei­gen könn­te:

a.
bei Sul­fi­ten: 10 mg SO2 pro Ki­lo­gramm oder Li­ter ge­nuss­fer­ti­ges Le­bens­mit­tel;
b.
bei glu­ten­hal­ti­gem Ge­trei­de: 200 mg Glu­ten pro kg oder Li­ter ge­nuss­fer­ti­ges Le­bens­mit­tel;
c.
bei pflanz­li­chen Ölen und Fet­ten mit voll­stän­dig raf­fi­nier­tem Erd­nuss­öl: 10 g Erd­nuss­öl pro Ki­lo­gramm oder Li­ter ge­nuss­fer­ti­ges Le­bens­mit­tel;
d.
bei Lak­to­se: 1 g pro Ki­lo­gramm oder Li­ter ge­nuss­fer­ti­ges Le­bens­mit­tel;
e.
in den üb­ri­gen Fäl­len: 1 g pro Ki­lo­gramm oder Li­ter ge­nuss­fer­ti­ges Le­bens­mit­tel.

6 Die ver­ant­wort­li­che Per­son muss be­le­gen kön­nen, dass al­le im Rah­men der gu­ten Ver­fah­renspra­xis ge­bo­te­nen Mass­nah­men er­grif­fen wur­den, um die un­be­ab­sich­tig­ten Ver­mi­schun­gen nach Ab­satz 5 zu ver­mei­den oder mög­lichst ge­ring zu hal­ten.

7 Auf Ver­mi­schun­gen nach Ab­satz 5, die un­ter den in die­sem Ab­satz fest­ge­leg­ten Höchst­wer­ten lie­gen, darf hin­ge­wie­sen wer­den.

8 Hin­wei­se nach Ab­satz 5, wie «kann Erd­nüs­se ent­hal­ten», sind un­mit­tel­bar nach dem Ver­zeich­nis der Zuta­ten an­zu­brin­gen.

9 Kann der Be­weis er­bracht wer­den, dass ein­zel­ne Zuta­ten, die aus Zuta­ten nach An­hang 6 her­ge­stellt wor­den sind, kei­ne All­er­gi­en oder an­de­re un­er­wünsch­te Re­ak­tio­nen aus­lö­sen kön­nen, so kann auf de­ren An­ga­be nach den Ab­sät­zen 1, 3 und 5 ver­zich­tet wer­den.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

5. Abschnitt: Mengenmässige Angabe von Zutaten

Art. 12

1 Die Men­ge ei­ner Zutat muss an­ge­ge­ben wer­den, wenn die Zutat:

a.
in der Sach­be­zeich­nung ge­nannt ist;
b.
von den Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten nor­ma­ler­wei­se mit der Sach­be­zeich­nung in Ver­bin­dung ge­bracht wird;
c.
in der Kenn­zeich­nung durch Wor­te, Bil­der oder gra­fi­sche Dar­stel­lun­gen her­vor­ge­ho­ben wird;
d.
von we­sent­li­cher Be­deu­tung für die Cha­rak­te­ri­sie­rung ei­nes Le­bens­mit­tels und sei­ne Un­ter­schei­dung von an­de­ren Er­zeug­nis­sen ist, mit de­nen es auf­grund sei­ner Be­zeich­nung oder sei­nes Aus­se­hens ver­wech­selt wer­den könn­te.

2 Die Ein­zel­hei­ten der men­gen­mäs­si­gen An­ga­be der Zuta­ten so­wie die Fäl­le, in de­nen ei­ne Men­gen­an­ga­be für be­stimm­te Zuta­ten nicht er­for­der­lich ist, rich­ten sich nach An­hang 7.

6. Abschnitt: Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum und Datum des Einfrierens

Art. 13

1 Auf Le­bens­mit­teln muss das Min­dest­halt­bar­keits­da­tum an­ge­ge­ben wer­den.

2 Bei in mi­kro­bio­lo­gi­scher Hin­sicht sehr leicht ver­derb­li­chen Le­bens­mit­teln, die nach kur­z­er Zeit ei­ne un­mit­tel­ba­re Ge­fahr für die mensch­li­che Ge­sund­heit dar­stel­len kön­nen, muss an­stel­le des Min­dest­halt­bar­keits­da­tums das Ver­brauchs­da­tum an­ge­ge­ben wer­den.23

3 Die Ein­zel­hei­ten der Da­tums­an­ga­be, die Aus­nah­men von der Da­tie­rungs­pflicht so­wie die An­ga­ben des Ein­frier­da­tums rich­ten sich nach An­hang 8.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

7. Abschnitt: Aufbewahrungs- und Verwendungsbedingungen

Art. 14

1 Er­for­dern Le­bens­mit­tel be­son­de­re Auf­be­wah­rungs- oder Ver­wen­dungs­be­din­gun­gen, so müs­sen die­se an­ge­ge­ben wer­den.

2 Um ei­ne an­ge­mes­se­ne Auf­be­wah­rung oder Ver­wen­dung der Le­bens­mit­tel nach dem Öff­nen der Ver­pa­ckung zu er­mög­li­chen, müs­sen ge­ge­be­nen­falls die Auf­be­wah­rungs­be­din­gun­gen oder der Ver­zehr­zeit­raum an­ge­ge­ben wer­den.

3 Le­bens­mit­tel nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 sind mit ei­ner An­ga­be über die Auf­be­wah­rung­stem­pe­ra­tur zu ver­se­hen.

4 Bei tief­ge­kühl­ten Le­bens­mit­teln sind die An­ga­ben nach Ab­satz 1 zu er­gän­zen durch:

a.
einen Ver­merk wie «Tief­kühl­pro­dukt», «tief­ge­kühlt» oder «tief­ge­fro­ren»;
b.
Hin­wei­se über die Be­hand­lung des Pro­duk­tes nach dem Auf­tau­en;
c.
einen Ver­merk wie «nach dem Auf­tau­en nicht wie­der ein­frie­ren».

5 Die Auf­be­wah­rung­stem­pe­ra­tur kann in Form ei­nes Pik­to­gramms an­ge­ge­ben wer­den.

8. Abschnitt: Angabe von Produktionsland und Herkunft

Art. 15 Angabe des Produktionslandes

1 Ein Le­bens­mit­tel gilt als in ei­nem Land pro­du­ziert, wenn es in die­sem Land:

a.
voll­stän­dig er­zeugt wur­de; oder
b.
ge­nü­gend be­ar­bei­tet oder ver­ar­bei­tet wor­den ist.

2 Als voll­stän­dig in ei­nem Land er­zeugt gel­ten:

a.
mi­ne­ra­li­sche Er­zeug­nis­se, die in die­sem Land aus dem Bo­den ge­won­nen wor­den sind;
b.
pflanz­li­che Er­zeug­nis­se, die in die­sem Land ge­ern­tet wor­den sind;
c.
Fleisch von in die­sem Land auf­ge­zo­ge­nen Tie­ren, de­ren über­wie­gen­de Ge­wichts­zu­nah­me dort er­folgt ist oder die ihr Le­ben zum über­wie­gen­den Teil in die­sem Land ver­bracht ha­ben;
d.
Er­zeug­nis­se, die von in die­sem Land ge­hal­te­nen le­ben­den Tie­ren ge­won­nen wor­den sind;
e.
Jagd­beu­te und Fisch­fän­ge, die in die­sem Land er­zielt wor­den sind;
f.
Le­bens­mit­tel, die in die­sem Land aus­sch­liess­lich aus Er­zeug­nis­sen nach den Buch­sta­ben a–e her­ge­stellt wor­den sind.

3 Als in die­sem Land ge­nü­gend be­ar­bei­tet oder ver­ar­bei­tet gilt ein Le­bens­mit­tel, wenn es in die­sem Land in ei­ner Wei­se be­ar­bei­tet wor­den ist, dass es da­durch sei­ne cha­rak­te­ris­ti­schen Ei­gen­schaf­ten oder ei­ne neue Sach­be­zeich­nung er­hal­ten hat.

4 An­stel­le ei­nes Pro­duk­ti­ons­lan­des kann bei ver­ar­bei­te­ten Le­bens­mit­teln ein über­ge­ord­ne­ter geo­gra­fi­scher Raum an­ge­ge­ben wer­den, wie «EU» oder «Süd­ame­ri­ka». Be­züg­lich der An­ga­be des Pro­duk­ti­ons­lan­des gel­ten ge­schnit­te­ne Misch­pro­duk­te und Ho­nig­mi­schun­gen als ver­ar­bei­te­te Le­bens­mit­tel.

5 Bei auf See ge­fan­ge­nen Fi­scherei­er­zeug­nis­sen ist an­stel­le des Pro­duk­ti­ons­lan­des das Fang­ge­biet nach An­hang 4 an­zu­ge­ben.

6 Auf die An­ga­be des Pro­duk­ti­ons­lan­des kann ver­zich­tet wer­den, wenn die­ses aus der Sach­be­zeich­nung oder aus der Adres­se nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be g er­sicht­lich ist. Als Min­dest­an­for­de­rung an die­se Adres­se gilt die An­ga­be von Land, Post­leit­zahl und Ort.

7 Die An­ga­be des Pro­duk­ti­ons­lan­des kann ab­ge­kürzt wer­den, wenn ei­ne Ab­kür­zung nach dem ISO 2-Co­de nach dem Län­der­ver­zeich­nis für die Aus­sen­han­dels­sta­tis­tik im Ge­brauch­s­ta­rif in der Fas­sung vom 1. Ja­nu­ar 201924 ver­wen­det wird. Ab­kür­zun­gen dür­fen nur für von der Schweiz an­er­kann­te Län­der ver­wen­det wer­den.25

24 Der Ge­brauch­s­ta­rif kann bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on, Mon­bi­joustras­se 40, 3003Bern, kos­ten­los ein­ge­se­hen und be­zo­gen wer­den.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

Art. 16 Angabe der Herkunft von Zutaten

1 Die Her­kunft ei­nes Aus­gangs­pro­duk­tes nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2, das als Zutat zur Her­stel­lung von Le­bens­mit­teln ver­wen­det wird, ist an­zu­ge­ben, wenn:

a.
der An­teil die­ser Zutat am Ender­zeug­nis 50 Mas­sen­pro­zent oder mehr be­trägt; und
b.
die Auf­ma­chung des Pro­dukts dar­auf schlies­sen lässt, dass die­se Zutat ei­ne Her­kunft hat, die nicht zu­trifft.

2 Stammt ei­ne nach Ab­satz 1 zu de­kla­rie­ren­de Zutat aus un­ter­schied­li­chen Län­dern, sind al­le Her­kunfts­län­der an­zu­ge­ben.

3 In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 Buch­sta­be a ist bei in Ar­ti­kel 1 VLtH26 auf­ge­führ­ten Zuta­ten tie­ri­scher Her­kunft die Her­kunft des Tie­res be­reits dann an­zu­ge­ben, wenn ihr An­teil am Ender­zeug­nis 20 Mas­sen­pro­zent oder mehr be­trägt.

4 Die An­ga­be der Her­kunft ei­ner Zutat er­folgt im Ver­zeich­nis der Zuta­ten oder im glei­chen Sicht­feld wie die­ses.

Art. 17 Spezifische Angaben für Fleisch 2728

1 Für ein­zel­ne Stücke Rind­fleisch müs­sen die Be­wil­li­gungs­num­mern des Schlacht­ho­fes und des Zer­le­ge­be­trie­bes an­ge­ge­ben wer­den so­wie das Land, in dem das Tier:

a.29
ge­bo­ren wur­de; und
b.
den über­wie­gen­den Teil sei­nes Le­bens ver­bracht hat; oder
c.
den über­wie­gen­den Ge­wichts­zu­wachs er­fah­ren hat.

2 In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 kann bei Rind­fleisch die An­ga­be «Her­kunft: Nicht EU/EWR» oder «Her­kunft: Nicht Schweiz» in Ver­bin­dung mit «ge­schlach­tet in: (Na­me des Lan­des)» auf­ge­führt wer­den, wenn:

a.
das Fleisch aus­ser­halb der EU pro­du­ziert wur­de und zum Zwe­cke des In­ver­kehr­brin­gens in der Schweiz ein­ge­führt wird;
b.
die in Ab­satz 1 vor­ge­se­he­nen In­for­ma­tio­nen nicht ver­füg­bar sind.

3 Für ein­zel­ne Stücke von Fleisch von Schwei­nen, Scha­fen, Zie­gen und Ge­flü­gel ist das Land, in dem es ge­schlach­tet wur­de, an­zu­ge­ben und das Land:

a.
in dem das Tier den über­wie­gen­den Ge­wichts­zu­wachs er­fah­ren; oder
b.
in dem es den über­wie­gen­den Teil sei­nes Le­bens ver­bracht hat.

4 In Ab­wei­chung von Ab­satz 3 kann bei fri­schem, ge­kühl­tem oder ge­fro­re­nem Schwei­ne-, Schaf-, Zie­gen- und Ge­flü­gel­fleisch die An­ga­be «Auf­ge­zo­gen aus­ser­halb der EU/EWR» oder «Auf­ge­zo­gen aus­ser­halb der Schweiz» in Ver­bin­dung mit «ge­schlach­tet in: (Na­me des Lan­des, in dem das Tier ge­schlach­tet wur­de)» auf­ge­führt wer­den, wenn:

a.
das Fleisch aus­ser­halb der EU pro­du­ziert wur­de und zum Zwe­cke des In­ver­kehr­brin­gens in der Schweiz ein­ge­führt wird;
b.
die in Ab­satz 3 vor­ge­se­he­nen In­for­ma­tio­nen nicht ver­füg­bar sind.

5 Wur­den die Tie­re im sel­ben Land ge­bo­ren, auf­ge­zo­gen und ge­schlach­tet, so kann «Her­kunft Land X» an­ge­ge­ben wer­den.

6 Für Hack­fleisch, das als sol­ches ab­ge­ge­ben wird, ist das Pro­duk­ti­ons­land des Hack­fleischs an­zu­ge­ben. Das Her­kunfts­land des Flei­sches ist nur an­zu­ge­ben, wenn das Land nicht mit dem Pro­duk­ti­ons­land des Hack­fleischs über­ein­stimmt.

7 ...30

27 Die Be­rich­ti­gung vom 7. Ju­ni 2017 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2017 3339).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

29 Be­rich­ti­gung vom 12. Ju­ni 2018 (AS 2018 2317).

30 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

9. Abschnitt: Alkoholgehalt

Art. 18

1 Bei Ge­trän­ken mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt von mehr als 1,2 Vo­lu­men­pro­zent muss der Al­ko­hol­ge­halt in «% vol.» an­ge­ge­ben wer­den. Der tat­säch­li­che Ge­halt darf vom an­ge­ge­be­nen Ge­halt um höchs­tens 0,5 Vo­lu­men­pro­zent nach oben oder nach un­ten ab­wei­chen.

2 Die Be­stim­mung des Al­ko­hol­ge­halts rich­tet sich nach der Mess­mit­tel-Ver­ord­nung vom 15. Fe­bru­ar 200631 und den ge­stützt dar­auf vom Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment er­las­se­nen Be­stim­mun­gen.

10. Abschnitt: Warenlos

Art. 19 Grundsatz und Ausnahmen

1 Le­bens­mit­tel sind mit ei­ner Be­zeich­nung zu ver­se­hen, mit der sich das Wa­ren­los, zu dem sie ge­hö­ren, fest­stel­len lässt.

2 Die An­ga­be des Wa­ren­lo­ses ist nicht er­for­der­lich:

a.
für Agra­rer­zeug­nis­se, die:
1.
vom Ge­biet des land­wirt­schaft­li­chen Be­triebs an La­ger- oder Ver­pa­ckungs­stel­len ab­ge­ge­ben oder ge­lie­fert wer­den,
2.
an Er­zeu­ger­or­ga­ni­sa­tio­nen wei­ter­ge­lei­tet wer­den, oder
3.
zur so­for­ti­gen Ver­wen­dung in ei­nem in Be­trieb be­find­li­chen Zu­be­rei­tungs- oder Ver­ar­bei­tungs­sys­tem ge­sam­melt wer­den;
b.32
bei of­fen in Ver­kehr ge­brach­ten Le­bens­mit­teln nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Zif­fer 12 LGV;
c.
wenn das Min­dest­halt­bar­keits-, das Ver­brauchs-, das Ab­pack- oder das Ern­te­da­tum in der Kenn­zeich­nung an­ge­ge­ben ist und das Da­tum aus der un­ver­schlüs­sel­ten An­ga­be min­des­tens des Ta­ges und des Mo­nats be­steht;
d.
bei Spei­se­eis-Ein­zel­pa­ckun­gen, wenn die An­ga­be auf der Sam­mel­pa­ckung er­folgt.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

Art. 20 Ausgestaltung der Warenlosangabe

1 Die Be­zeich­nung des Wa­ren­lo­ses ist auf der Ver­pa­ckung an­zu­brin­gen. Der Be­zeich­nung muss der Buch­sta­be «L» vor­aus­ge­hen, es sei denn, sie un­ter­schei­de sich deut­lich von den an­de­ren Kenn­zeich­nungs­an­ga­ben.

2 Bei vor­ver­pack­ten Le­bens­mit­teln ist das Wa­ren­los auf der Vor­ver­pa­ckung oder auf ei­nem dar­auf an­ge­brach­ten Eti­kett an­zu­ge­ben.

11. Abschnitt: Nährwertdeklaration

Art. 21 Grundsätze

1 Die Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on ist ob­li­ga­to­risch. Aus­ge­nom­men sind Le­bens­mit­tel nach An­hang 9.

2 Bei Le­bens­mit­teln nach An­hang 9 kann die Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on frei­wil­lig er­fol­gen.

3 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten nicht für Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel so­wie für Mi­ne­ral- und Quell­was­ser.

Art. 22 Erforderliche Angaben

1 Die Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten: Ener­gie­wert und Ge­halt an Fett, ge­sät­tig­ten Fett­säu­ren, Koh­len­hy­dra­ten, Zu­cker, Ei­weiss und Salz.

2 Zu­läs­sig ist auch die An­ga­be nur des Ener­gie­werts und des Ge­hal­tes an Fett, Koh­len­hy­dra­ten, Ei­weiss und Salz.

3 Ei­ne Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on muss nach Ab­satz 1 er­fol­gen, wenn ein Le­bens­mit­tel:

a.
mit ei­ner nähr­wert- oder ge­sund­heits­be­zo­ge­nen An­ga­be ver­se­hen wird;
b.33
mit ei­nem Hin­weis auf den Glu­ten- oder Lak­to­se­ge­halt nach den Ar­ti­keln 41 und 42 aus­ge­zeich­net wird;
c.
in der Ver­ord­nung des EDI vom 16. De­zem­ber 201634 über Le­bens­mit­tel für Per­so­nen mit be­son­de­rem Er­näh­rungs­be­darf (VL­BE) um­schrie­ben ist;
d.
mit Vit­ami­nen, Mi­ne­ral­stof­fen und sons­ti­gen Stof­fen an­ge­rei­chert wor­den ist.

4 Ab­satz 3 gilt auch für Le­bens­mit­tel nach An­hang 9.

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

34 SR 817.022.104

Art. 23 Zusätzliche Angaben

1 Zu­sätz­lich zu den auf dem Eti­kett auf­ge­führ­ten An­ga­ben nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 kann die Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on fol­gen­de Nähr­stof­fe um­fas­sen:

a.
ein­fach un­ge­sät­tig­te Fett­säu­ren;
b.
mehr­fach un­ge­sät­tig­te Fett­säu­ren;
c.
mehr­wer­ti­ge Al­ko­ho­le;
d.
Stär­ke;
e.
Bal­last­stof­fe;
f.
Vit­ami­ne und Mi­ne­ral­stof­fe, so­fern sie in si­gni­fi­kan­ten Men­gen nach An­hang 10 vor­han­den sind.

2 Wird auf den be­son­de­ren Ge­halt an Stof­fen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–f hin­ge­wie­sen, so muss de­ren Ge­halt in der Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 auf­ge­führt wer­den.

3 Ent­hält die Kenn­zeich­nung ei­nes vor­ver­pack­ten Le­bens­mit­tels die Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1, so kön­nen die fol­gen­den An­ga­ben wie­der­holt wer­den:

a.
Ener­gie­wert; oder
b.
Ener­gie­wert zu­sam­men mit den Ge­hal­ten an Fett, ge­sät­tig­ten Fett­säu­ren, Zu­cker und Salz.

Art. 24 Besondere Bestimmungen

1 Er­scheint ei­ne Sub­stanz, die Ge­gen­stand ei­ner nähr­wert- oder ge­sund­heits­be­zo­ge­nen An­ga­be ist, nicht in der Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on, so muss die je­wei­li­ge Men­ge in un­mit­tel­ba­rer Nä­he und im sel­ben Sicht­feld der Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on an­ge­ge­ben wer­den.

2 Sind der Ener­gie­wert oder die Nähr­stoff­men­gen in ei­nem Er­zeug­nis ver­nach­läs­sig­bar, so kön­nen die An­ga­ben da­zu durch ei­ne An­ga­be wie «Ent­hält ge­ring­fü­gi­ge Men­ge von ...» er­setzt wer­den. Die­se An­ga­be muss in un­mit­tel­ba­rer Nä­he zu ei­ner all­fäl­li­gen Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on ste­hen.

3 Ge­ge­be­nen­falls kann in un­mit­tel­ba­rer Nä­he zur Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on an­ge­ge­ben wer­den, dass der Salz­ge­halt aus­sch­liess­lich auf die An­we­sen­heit na­tür­lich vor­kom­men­den Na­tri­ums zu­rück­zu­füh­ren ist.

4 Er­folgt die Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on bei of­fen in Ver­kehr ge­brach­ten Le­bens­mit­teln oder bei Ge­trän­ken mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt von mehr als 1,2 Vo­lu­men­pro­zent frei­wil­lig, darf sie sich le­dig­lich auf die An­ga­be des Ener­gie­wer­tes be­schrän­ken.

Art. 25 Darstellung der Nährwertdeklaration

1 Die An­ga­ben der Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on müs­sen:

a.
im sel­ben Sicht­feld er­fol­gen;
b.
als Gan­zes in ei­nem über­sicht­li­chen For­mat und in der in An­hang 11 vor­ge­ge­be­nen Rei­hen­fol­ge auf­ge­führt wer­den;
c.
in Ta­bel­len­form dar­ge­stellt wer­den, wo­bei die Zah­len un­ter­ein­an­der ste­hen müs­sen; bei Platz­man­gel kön­nen sie hin­ter­ein­an­der ste­hen.

2 Der Ener­gie­wert und die Nähr­stoff­men­gen kön­nen zu­sätz­lich in an­de­rer Form an­ge­ge­ben oder mit­tels gra­fi­scher For­men oder Sym­bo­le zu­sätz­lich zu Wor­ten oder Zah­len dar­ge­stellt wer­den.

3 Für die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 23 Ab­satz 3 gilt:

a.
sie müs­sen im Haupt­sicht­feld dar­ge­stellt wer­den;
b.
sie müs­sen die Min­dest­schrift­grös­se nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 3 ein­hal­ten;
c.
sie kön­nen in ei­ner an­de­ren Form als un­ter Ab­satz 1 Buch­sta­be c fest­ge­legt er­fol­gen.

4 Bei of­fen in Ver­kehr ge­brach­ten Le­bens­mit­teln und bei Ge­trän­ken, die mehr als 1,2 Vo­lu­men­pro­zent Al­ko­hol ent­hal­ten, kön­nen die An­ga­ben in an­de­rer Form, als un­ter Ab­satz 1 Buch­sta­be c fest­ge­legt, er­fol­gen.

Art. 26 Berechnung und Mengenangaben von Energiewert und Nährstoffmengen

1 Der Ener­gie­wert ist un­ter An­wen­dung der Um­rech­nungs­fak­to­ren nach An­hang 12 zu be­rech­nen.

2 Der Ener­gie­wert und die Nähr­stoff­men­gen sind un­ter Ver­wen­dung der in An­hang 11 auf­ge­führ­ten Mass­ein­hei­ten aus­zu­drücken.

3 An­zu­ge­ben sind der Ener­gie­wert und die Nähr­stoff­men­gen des Le­bens­mit­tels zum Zeit­punkt der Ab­ga­be an die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten. Die­se In­for­ma­tio­nen kön­nen sich je­doch auf das zu­be­rei­te­te Le­bens­mit­tel be­zie­hen, so­fern aus­rei­chend ge­naue An­ga­ben über die Zu­be­rei­tungs­wei­se ge­macht wer­den.

4 Die An­ga­ben müs­sen sich auf Durch­schnitts­wer­te stüt­zen aus:

a.
der Le­bens­mit­te­l­ana­ly­se der Her­stel­le­rin oder des Her­stel­lers;
b.
der Be­rech­nung auf der Grund­la­ge der Wer­te der ver­wen­de­ten Zuta­ten; oder
c.
der Be­rech­nung auf der Grund­la­ge von ge­ne­rell nach­ge­wie­se­nen und ak­zep­tier­ten Da­ten.

Art. 27 Angabe je 100 g oder je 100 ml

1 Der Ener­gie­wert und die Nähr­stoff­men­gen sind je 100 g oder je 100 ml an­zu­ge­ben.

2 Die Men­gen­an­ga­be an Vit­ami­nen und Mi­ne­ral­stof­fen muss zu­sätz­lich als Pro­zent­satz der in An­hang 10 Teil A Zif­fer 1 fest­ge­leg­ten Re­fe­renz­men­ge im Ver­hält­nis zu 100 g oder zu 100 ml aus­ge­drückt wer­den.

3 Der Ener­gie­wert und die Men­gen an Nähr­stof­fen, die kei­ne Vit­ami­ne oder Mi­ne­ral­stof­fe sind, kön­nen zu­sätz­lich als Pro­zent­satz der in An­hang 10 Teil B fest­ge­leg­ten Re­fe­renz­men­gen im Ver­hält­nis zu 100 g oder zu 100 ml aus­ge­drückt wer­den.

4 Wer­den An­ga­ben nach Ab­satz 3 ge­macht, muss in un­mit­tel­ba­rer Nä­he fol­gen­de zu­sätz­li­che Er­klä­rung an­ge­ge­ben wer­den: «Re­fe­renz­men­ge für einen durch­schnitt­li­chen Er­wach­se­nen (8400 kJ/2000 kcal)».

Art. 28 Angabe je Portion oder je Verzehreinheit

1 In den fol­gen­den Fäl­len kön­nen der Ener­gie­wert und die Men­gen an Nähr­stof­fen je Por­ti­on oder je Ver­zeh­rein­heit in für Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten leicht er­kenn­ba­rer Wei­se aus­ge­drückt wer­den:

a.
wenn die An­ga­be zu­sätz­lich zur An­ga­be je 100 g oder je 100 ml (Art. 27 Abs. 1 und 2) er­folgt;
b.
im Fal­le von Ar­ti­kel 27 Ab­satz 3: wenn die An­ga­be zu­sätz­lich zu oder an­stel­le der An­ga­be je 100 g oder je 100 ml er­folgt.

2 Er­folgt ei­ne An­ga­be nach Ar­ti­kel 23 Ab­satz 3 Buch­sta­be b, so dür­fen die Nähr­stoff­men­gen und der Pro­zent­satz der in An­hang 10 Teil B fest­ge­leg­ten Re­fe­renz­men­gen auch nur je Por­ti­on oder je Ver­zeh­rein­heit aus­ge­drückt wer­den. Der Ener­gie­wert muss je 100 g oder je 100 ml so­wie je Por­ti­on oder je Ver­zeh­rein­heit aus­ge­drückt wer­den.

3 Er­folgt die An­ga­be je Por­ti­on oder je Ver­zeh­rein­heit, so muss die zu­grun­de ge­leg­te Por­ti­on oder Ver­zeh­rein­heit quan­ti­fi­ziert und die An­zahl der in der Pa­ckung ent­hal­te­nen Por­tio­nen oder Ver­zeh­rein­hei­ten an­ge­ge­ben wer­den.

4 Die zu­grun­de ge­leg­te Por­ti­on oder Ver­zeh­rein­heit ist in un­mit­tel­ba­rer Nä­he zur Nähr­wert­de­kla­ra­ti­on an­zu­ge­ben.

12.Abschnitt: Nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben

Art. 29 Allgemeine Bestimmungen zu nährwertbezogenen Angaben

1 Nähr­wert­be­zo­ge­ne An­ga­ben sind sprach­li­che oder bild­li­che An­ga­ben, ein­sch­liess­lich gra­fi­scher Ele­men­te oder Sym­bo­le je­der Form, mit de­nen er­klärt, sug­ge­riert oder auch nur mit­tel­bar zum Aus­druck ge­bracht wird, dass ein Le­bens­mit­tel be­son­de­re po­si­ti­ve Nähr­wer­t­ei­gen­schaf­ten be­sitzt.

2 Ein Le­bens­mit­tel be­sitzt be­son­de­re po­si­ti­ve Nähr­wer­t­ei­gen­schaf­ten:

a.
auf­grund sei­nes Ener­gie­werts, den es lie­fert oder nicht lie­fert oder der re­du­ziert oder er­höht ist;
b.
auf­grund der Nähr­stof­fe oder an­de­rer Sub­stan­zen, die im Le­bens­mit­tel:
1.
in si­gni­fi­kan­ter Men­ge nach An­hang 10 ent­hal­ten sind, oder
2.
falls ent­spre­chen­de Be­stim­mun­gen feh­len: in ei­ner Men­ge vor­han­den sind, die nach all­ge­mein an­er­kann­ten wis­sen­schaft­li­chen Nach­wei­sen ge­eig­net ist, die be­haup­te­te er­näh­rungs­be­zo­ge­ne oder phy­sio­lo­gi­sche Wir­kung zu er­zie­len; oder
c.
auf­grund der Tat­sa­che, dass be­stimm­te Nähr­stof­fe oder an­de­re Sub­stan­zen nicht ent­hal­ten, re­du­ziert oder er­höht sind.

3 Nähr­wert­be­zo­ge­ne An­ga­ben dür­fen nur ge­macht wer­den, wenn sie in An­hang 13 vor­ge­se­hen sind und die An­for­de­run­gen die­ses Ab­schnitts er­fül­len.

Art. 30 Besondere Bestimmungen zu nährwertbezogenen Angaben

1 Bei Ge­trän­ken mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt von mehr als 1,2 Vo­lu­men­pro­zent sind nur nähr­wert­be­zo­ge­ne An­ga­ben zu­läs­sig, die sich auf einen ge­rin­gen Al­ko­hol­ge­halt oder ei­ne Re­du­zie­rung des Al­ko­hol­ge­halts oder des Ener­gie­werts be­zie­hen.

2 Ver­glei­chen­de An­ga­ben sind nur zwi­schen Le­bens­mit­teln der­sel­ben Ka­te­go­rie und un­ter Be­rück­sich­ti­gung ei­ner Rei­he von Le­bens­mit­teln die­ser Ka­te­go­rie zu­läs­sig. Da­bei ist der Un­ter­schied in der Men­ge ei­nes Nähr­stoffs oder im Ener­gie­wert an­zu­ge­ben. Der Ver­gleich muss sich auf die­sel­be Men­ge des Le­bens­mit­tels be­zie­hen.

3 Ver­glei­chen­de nähr­wert­be­zo­ge­ne An­ga­ben müs­sen die Zu­sam­men­set­zung des be­tref­fen­den Le­bens­mit­tels mit der­je­ni­gen ei­ner Rei­he von Le­bens­mit­teln der­sel­ben Ka­te­go­rie ver­glei­chen, de­ren Zu­sam­men­set­zung die Ver­wen­dung ei­ner An­ga­be nicht er­laubt, dar­un­ter auch Le­bens­mit­tel an­de­rer Mar­ken.

Art. 31 Allgemeine Bestimmungen zu gesundheitsbezogenen Angaben

1 Ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­ben sind sprach­li­che oder bild­li­che An­ga­ben, ein­sch­liess­lich gra­fi­scher Ele­men­te oder Sym­bo­le in je­der Form, mit de­nen er­klärt, sug­ge­riert oder auch nur mit­tel­bar zum Aus­druck ge­bracht wird, dass ein Zu­sam­men­hang zwi­schen ei­ner Le­bens­mit­tel­ka­te­go­rie, ei­nem Le­bens­mit­tel oder ei­nem Le­bens­mit­tel­be­stand­teil ei­ner­seits und der Ge­sund­heit an­de­rer­seits be­steht.

2 Ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­ben dür­fen nur ge­macht wer­den, wenn sie in An­hang 14 vor­ge­se­hen sind und die An­for­de­run­gen die­ses Ab­schnit­tes er­fül­len.

3 Ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­ben, die nicht in An­hang 14 auf­ge­führt sind, be­dür­fen ei­ner Be­wil­li­gung des Bun­des­am­tes für Le­bens­mit­tel­si­cher­heit und Ve­te­ri­när­we­sen (BLV).

4 Ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­ben müs­sen sich auf die Be­deu­tung ei­nes Nähr­stoffs oder ei­ner an­de­ren Sub­stanz für Wachs­tum, Ent­wick­lung und Kör­per­funk­tio­nen oder auf die psy­chi­schen oder Ver­hal­tens­funk­tio­nen oder auf die schlank ma­chen­den oder ge­wichts­kon­trol­lie­ren­den Ei­gen­schaf­ten des Le­bens­mit­tels oder auf ein ver­rin­ger­tes Hun­ger­ge­fühl, ein ver­stärk­tes Sät­ti­gungs­ge­fühl oder ei­ne ver­rin­ger­te Ener­gie­auf­nah­me be­zie­hen.

Art. 32 Bewilligungsgesuch

1 Das Ge­such um Be­wil­li­gung ei­ner nicht in An­hang 14 auf­ge­führ­ten ge­sund­heits­be­zo­ge­nen An­ga­be ist beim BLV in ei­ner Amtss­pra­che des Bun­des oder in eng­li­scher Spra­che ein­zu­rei­chen.

2 Es muss die fol­gen­den An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
die Be­zeich­nung des Nähr­stoffs, der an­de­ren Sub­stanz, des Le­bens­mit­tels oder der Le­bens­mit­tel­ka­te­go­rie, wo­für die ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­be ge­macht wer­den soll, so­wie die je­wei­li­gen be­son­de­ren Ei­gen­schaf­ten;
b.
ei­ne Ko­pie der mass­ge­ben­den wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­en so­wie der ver­füg­ba­ren Un­ter­la­gen, die die ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­be be­le­gen oder für de­ren Be­leg re­le­vant sind;
c.
ge­ge­be­nen­falls die An­ga­be, wel­che wis­sen­schaft­li­chen Da­ten und In­for­ma­tio­nen nicht für die Be­grün­dung der­sel­ben ge­sund­heits­be­zo­ge­nen An­ga­be für ein an­de­res Pro­dukt ver­wend­bar sein sol­len;
d.
einen For­mu­lie­rungs­vor­schlag in al­len drei Amtss­pra­chen des Bun­des für die be­an­trag­te ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­be, ge­ge­be­nen­falls ein­sch­liess­lich der spe­zi­el­len Ver­wen­dungs­be­din­gun­gen;
e.
ei­ne Zu­sam­men­fas­sung des An­trags.

Art. 33 Bewilligungserteilung

Das BLV be­wil­ligt ei­ne ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­be, die nicht in An­hang 14 auf­ge­führt ist, wenn die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 38 Ab­satz 2 LGV er­füllt sind und an­hand all­ge­mein an­er­kann­ter wis­sen­schaft­li­cher Stu­di­en der Nach­weis er­bracht wer­den kann, dass die ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­be die in die­sem Ab­schnitt fest­ge­leg­ten An­for­de­run­gen ein­hält.

Art. 34 Besondere Bestimmungen zu gesundheitsbezogenen Angaben

1 Wer­den zu ei­nem Le­bens­mit­tel ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­ben ge­macht, so muss sei­ne Kenn­zeich­nung oder, falls die­se fehlt, die Auf­ma­chung des Le­bens­mit­tels und die Le­bens­mit­tel­wer­bung fol­gen­de In­for­ma­tio­nen ent­hal­ten:

a.
einen Hin­weis auf die Be­deu­tung ei­ner ab­wechs­lungs­rei­chen und aus­ge­wo­ge­nen Er­näh­rung und ei­ner ge­sun­den Le­bens­wei­se;
b.
In­for­ma­tio­nen zur Men­ge des Le­bens­mit­tels und zum Ver­zehr­mus­ter, die er­for­der­lich sind, um die be­haup­te­te po­si­ti­ve Wir­kung zu er­zie­len;
c.
ge­ge­be­nen­falls einen Hin­weis an Per­so­nen, die es ver­mei­den soll­ten, die­ses Le­bens­mit­tel zu ver­zeh­ren;
d.
einen ge­eig­ne­ten Warn­hin­weis bei Pro­duk­ten, die bei über­mäs­si­gem Ver­zehr ei­ne Ge­sund­heits­ge­fähr­dung dar­stel­len kön­nen;
e.
ei­ne Er­klä­rung, wo­nach die Krank­heit, auf die sich die An­ga­be be­zieht, durch meh­re­re Ri­si­ko­fak­to­ren be­dingt ist und dass die Ver­än­de­rung ei­nes die­ser Ri­si­ko­fak­to­ren ei­ne po­si­ti­ve Wir­kung ha­ben kann oder auch nicht, wenn mit­tels Aus­sa­gen oder Dar­stel­lun­gen er­klärt, sug­ge­riert oder auch nur mit­tel­bar zum Aus­druck ge­bracht wird, dass der Ver­zehr des Le­bens­mit­tels einen der Ri­si­ko­fak­to­ren für die Ent­wick­lung ei­ner be­stimm­ten Krank­heit beim Men­schen deut­lich senkt (An­ga­be über die Ver­rin­ge­rung ei­nes Krank­heits­ri­si­kos).

2 Ver­wei­se auf nichts­pe­zi­fi­sche Vor­tei­le ei­nes Nähr­stoffs oder ei­nes Le­bens­mit­tels für die Ge­sund­heit im All­ge­mei­nen oder das ge­sund­heits­be­zo­ge­ne Wohl­be­fin­den sind nur zu­läs­sig, wenn ih­nen bei­ge­fügt ist:

a.
ei­ne nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 3 be­wil­lig­te ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­be; oder
b.
ei­ne ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­be nach An­hang 14.

3 Ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­ben zu Ge­trän­ken mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt von mehr als 1,2 Vo­lu­men­pro­zent sind ver­bo­ten.

4 Ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­ben dür­fen nicht:

a.
den Ein­druck ver­mit­teln, dass durch Ver­zicht auf das Le­bens­mit­tel die Ge­sund­heit be­ein­träch­tigt wer­den könn­te;
b.
mit An­ga­ben über die Dau­er und das Aus­mass ei­ner Ge­wichts­ab­nah­me ver­bun­den wer­den;
c.
als Emp­feh­lun­gen ein­zel­ner Ärz­tin­nen, Ärz­te oder an­de­rer An­ge­hö­ri­ger me­di­zi­ni­scher Be­ru­fe ge­stal­tet wer­den.

Art. 35 Gemeinsame Bestimmungen zu nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben

1 Nähr­wert- und ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­ben:

a.
müs­sen leicht ver­ständ­lich sein;
b.
müs­sen sich auf an­er­kann­te wis­sen­schaft­li­che Nach­wei­se stüt­zen;
c.
müs­sen durch den Le­bens­mit­tel­be­trieb, der sie an­wen­det, be­grün­det wer­den kön­nen;
d.
müs­sen sich auf das nach der An­wei­sung der Her­stel­lers zu­be­rei­te­te ge­nuss­fer­ti­ge Le­bens­mit­tel be­zie­hen;
e.
dür­fen nicht falsch, mehr­deu­tig oder ir­re­füh­rend sein;
f.
dür­fen kei­nen Zwei­fel über die Si­cher­heit oder die er­näh­rungs­phy­sio­lo­gi­sche Eig­nung an­de­rer Le­bens­mit­tel we­cken;
g.
dür­fen nicht zum über­mäs­si­gen Ver­zehr des ent­spre­chen­den Le­bens­mit­tels er­mu­ti­gen oder die­sen wohl­wol­lend dar­stel­len;
h.
dür­fen nicht er­klä­ren, sug­ge­rie­ren oder auch nur mit­tel­bar zum Aus­druck brin­gen, dass ei­ne aus­ge­wo­ge­ne und ab­wechs­lungs­rei­che Er­näh­rung ge­ne­rell nicht die er­for­der­li­chen Men­gen an Nähr­stof­fen lie­fern kann;
i.
dür­fen nicht durch ei­ne Textaus­sa­ge oder durch Dar­stel­lun­gen in Form von Bil­dern, gra­fi­schen Ele­men­ten oder sym­bo­li­schen Dar­stel­lun­gen auf Ver­än­de­run­gen bei Kör­per­funk­tio­nen Be­zug neh­men, die bei den Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten Ängs­te aus­lö­sen kön­nen.

2 Nähr­wert- und ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­ben über das Vor­han­den­sein ei­nes Nähr­stof­fes oder ei­nes an­de­ren Stof­fes, der ei­ne er­näh­rungs­be­zo­ge­ne oder ei­ne phy­sio­lo­gi­sche Wir­kung hat (an­de­re Sub­stanz), sind nur zu­läs­sig, wenn:

a.
der Nähr­stoff oder die an­de­re Sub­stanz im End­pro­dukt in si­gni­fi­kan­ter Men­ge oder in der­je­ni­gen Men­ge vor­han­den ist, die nach an­er­kann­ten wis­sen­schaft­li­chen Be­le­gen die be­haup­te­te er­näh­rungs­be­zo­ge­ne oder phy­sio­lo­gi­sche Wir­kung er­zielt;
b.
das ge­nuss­fer­ti­ge End­pro­dukt in der Men­ge, de­ren Ver­zehr ver­nünf­ti­ger­wei­se er­war­tet wer­den kann, ei­ne si­gni­fi­kan­te Men­ge des Nähr­stoffs oder der an­de­ren Sub­stanz lie­fert, auf die sich die An­ga­be be­zieht; und
c.
der Nähr­stoff oder die an­de­re Sub­stanz in ei­ner Form vor­liegt, die für den Kör­per ver­füg­bar ist.

3 Nähr­wert- und ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­ben über das Feh­len oder den re­du­zier­ten Ge­halt ei­nes Nähr­stof­fes oder ei­ner an­dern Sub­stanz sind nur zu­läs­sig, wenn:

a.
nach­ge­wie­sen ist, dass das Feh­len oder der re­du­zier­te Ge­halt des Nähr­stoffs oder der an­de­ren Sub­stanz, auf die sich die An­ga­be be­zieht, in ei­nem Le­bens­mit­tel oder in ei­ner Ka­te­go­rie von Le­bens­mit­teln ei­ne po­si­ti­ve er­näh­rungs­be­zo­ge­ne oder phy­sio­lo­gi­sche Wir­kung hat; und
b.
der Nähr­stoff oder die an­de­re Sub­stanz im End­pro­dukt nicht oder in re­du­zier­ter Men­ge vor­han­den ist.

4 Han­dels­mar­ken, Mar­ken­na­men oder Fan­ta­sie­be­zeich­nun­gen, die in der Kenn­zeich­nung, der Auf­ma­chung oder der Wer­bung für ein Le­bens­mit­tel er­schei­nen und als nähr­wert- oder ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­be auf­ge­fasst wer­den kön­nen, dür­fen nur ver­wen­det wer­den, wenn ei­ne nähr­wert- oder ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­be bei­ge­fügt ist, die den Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts ent­spricht.

5 In Ab­wei­chung von Ab­satz 4 kann das BLV für all­ge­mei­ne Be­zeich­nun­gen, die tra­di­tio­nell zur An­ga­be ei­ner Ei­gen­schaft ei­ner Ka­te­go­rie von Le­bens­mit­teln oder Ge­trän­ken ver­wen­det wer­den und die auf Aus­wir­kun­gen auf die mensch­li­che Ge­sund­heit hin­deu­ten kön­nen, ei­ne Aus­nah­me be­wil­li­gen, so­fern der Schutz der Ge­sund­heit ge­währ­leis­tet ist und die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten da­durch nicht ge­täuscht wer­den. Das Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 3–7 LGV.

6 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten nicht für Mi­ne­ral- und Quell­was­ser.

13. Abschnitt: Identitätskennzeichen

Art. 36 Grundsatz und Ausnahmen

1 Auf Le­bens­mit­teln tie­ri­scher Her­kunft, die nicht mit ei­nem Ge­nus­staug­lich­keits­kenn­zei­chen nach Ar­ti­kel 8 der Ver­ord­nung des EDI vom 23. No­vem­ber 200535 über die Hy­gie­ne beim Schlach­ten ver­se­hen sind, ist ein Iden­ti­täts­kenn­zei­chen an­zu­brin­gen; aus­ge­nom­men sind Le­bens­mit­tel tie­ri­scher Her­kunft, die aus ei­nem nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2 LGV nicht be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Be­trieb stam­men.

2 Auf Ver­pa­ckun­gen von Ei­ern muss kein Iden­ti­täts­kenn­zei­chen an­ge­bracht wer­den, so­fern der Co­de ei­ner Pack­stel­le nach An­hang VII Teil VI Ab­schnitt III der Ver­ord­nung (EU) Nr. 1308/201336 an­ge­bracht ist.

3 Ein Ge­nus­staug­lich­keits­kenn­zei­chen darf nur dann vom Fleisch ent­fernt wer­den, wenn das Fleisch zer­legt, ver­ar­bei­tet oder in an­de­rer Wei­se be­ar­bei­tet wird.

4 Das Iden­ti­täts­kenn­zei­chen darf nur dann an­ge­bracht wer­den, wenn das Le­bens­mit­tel nach den ein­schlä­gi­gen le­bens­mit­tel­recht­li­chen Be­stim­mun­gen her­ge­stellt wor­den ist.

5 Das Iden­ti­täts­kenn­zei­chen kann je nach Auf­ma­chung der ver­schie­de­nen Er­zeug­nis­se tie­ri­scher Her­kunft auf das Er­zeug­nis selbst, sei­ne Um­hül­lung oder sei­ne Ver­pa­ckung auf­ge­bracht oder auf das Eti­kett des Er­zeug­nis­ses, der Um­hül­lung oder der Ver­pa­ckung auf­ge­druckt wer­den. Es kann auch aus ei­ner nicht ent­fern­ba­ren Plom­be aus wi­der­stands­fä­hi­gem Ma­te­ri­al be­ste­hen.

6 Er­zeugt ein Be­trieb nebst Le­bens­mit­teln, für die ein Iden­ti­täts­kenn­zei­chen an­zu­brin­gen ist, auch Le­bens­mit­tel, für die das Iden­ti­täts­kenn­zei­chen nicht vor­ge­schrie­ben ist, so kann er das Iden­ti­täts­kenn­zei­chen auch auf die­sen Le­bens­mit­teln an­brin­gen.

7 Wer­den flüs­si­ge, gra­nu­lat- oder pul­ver­för­mi­ge Er­zeug­nis­se tie­ri­scher Her­kunft oder Fi­scherei­er­zeug­nis­se als Mas­sen­gut be­för­dert, so ist kei­ne Iden­ti­täts­kenn­zeich­nung er­for­der­lich, wenn die Be­gleit­do­ku­men­te die An­ga­ben des Iden­ti­täts­kenn­zei­chens ent­hal­ten.

8 Roh­stof­fen zur Her­stel­lung von Ge­la­ti­ne und Kol­la­gen muss beim Trans­port oder bei der Lie­fe­rung an ei­ne Sam­mel­stel­le oder ei­ne Ger­be­rei so­wie bei der Lie­fe­rung an einen Ge­la­ti­ne- oder Kol­la­gen­ver­ar­bei­tungs­be­trieb an­stel­le des Iden­ti­täts­kenn­zei­chens ein Do­ku­ment bei­ge­fügt sein, aus dem der Her­kunfts­be­trieb her­vor­geht und das die An­ga­ben nach An­hang 15 ent­hält.

35 SR 817.190.1

36 Ver­ord­nung (EU) Nr. 1308/2013 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 17. De­zem­ber 2013 über ei­ne ge­mein­sa­me Markt­or­ga­ni­sa­ti­on für land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se und zur Auf­he­bung der Ver­ord­nun­gen (EWG) Nr. 922/72, (EWG) Nr. 234/79, (EG) Nr. 1037/2001 und (EG) Nr. 1234/2007 des Ra­tes, ABl. L 347 vom 20.12.2013, S. 671; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EU) 2016/1614, ABl. L 242 vom 9.9.2016, S. 15.

Art. 37 Erforderliche Angaben

Das Iden­ti­täts­kenn­zei­chen muss ent­hal­ten:

a.
den Na­men des Lan­des, in dem sich der Be­trieb be­fin­det, ent­we­der aus­ge­schrie­ben oder ab­ge­kürzt nach An­hang II Buch­sta­be b Zif­fer 6 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 853/200437;
b.
die Be­wil­li­gungs­num­mer des Be­triebs.

37 Ver­ord­nung (EG) Nr. 853/2004 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 29. April 2004 mit spe­zi­fi­schen Hy­gie­ne­vor­schrif­ten für Le­bens­mit­tel tie­ri­schen Ur­sprungs, ABl. L 139 vom 30.4.2004, S. 55; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EU) 2016/355, ABl. L 67 vom 12.3.2016, S. 22.

Art. 38 Besondere Bestimmungen

1 Das Iden­ti­täts­kenn­zei­chen muss an­ge­bracht wer­den, be­vor das Er­zeug­nis den Her­stel­lungs­be­trieb ver­lässt.

2 Es muss gut les­bar, leicht ent­zif­fer­bar, un­aus­lösch­lich und deut­lich sicht­bar an­ge­bracht sein. Wird das Kenn­zei­chen in ei­nem Be­trieb in der Schweiz oder der EU an­ge­bracht, so muss es ei­ne ova­le Form ha­ben.

3 Bei Ver­pa­ckun­gen, die zer­leg­tes Fleisch oder Ne­ben­pro­duk­te der Schlach­tung ent­hal­ten, muss das Iden­ti­täts­kenn­zei­chen so auf der Ver­pa­ckung be­fes­tigt oder auf­ge­druckt wer­den, dass es beim Öff­nen der Ver­pa­ckung zer­stört wird. Dies ist nicht er­for­der­lich, wenn die Ver­pa­ckung beim Öff­nen zer­stört wird. Bie­tet die Um­hül­lung den­sel­ben Schutz wie ei­ne Ver­pa­ckung, so darf das Iden­ti­täts­kenn­zei­chen auf der Um­hül­lung be­fes­tigt wer­den.

4 Bei Er­zeug­nis­sen tie­ri­scher Her­kunft in Trans­port­be­häl­tern oder Gross­pa­ckun­gen, die für ei­ne wei­te­re Be­hand­lung, Ver­ar­bei­tung, Um­hül­lung oder Ver­pa­ckung in ei­nem an­de­ren Be­trieb be­stimmt sind, kann das Iden­ti­täts­kenn­zei­chen auf der Aus­sen­flä­che des Be­hält­nis­ses oder der Pa­ckung an­ge­bracht wer­den.

5 Wird die Ver­pa­ckung oder die Um­hül­lung ei­nes Le­bens­mit­tels tie­ri­scher Her­kunft ent­fernt oder wur­de es in ei­nem an­de­ren Be­trieb ver­ar­bei­tet, so muss ein neu­es Iden­ti­täts­kenn­zei­chen an­ge­bracht wer­den; die­ses muss die Be­wil­li­gungs­num­mer des Be­triebs ent­hal­ten, in dem die­se Ar­beits­gän­ge statt­ge­fun­den ha­ben.

6 Wird das Iden­ti­täts­kenn­zei­chen di­rekt auf dem Er­zeug­nis selbst an­ge­bracht, so müs­sen die ver­wen­de­ten Farb­stof­fe nach An­hang 1 Buch­sta­be a der Zu­satz­stoff­ver­ord­nung des EDI vom 25. No­vem­ber 201338 zu­ge­las­sen sein.

3. Kapitel: Freiwillige Informationen über Lebensmittel

Art. 39 Grundsatz

1 Frei­wil­li­ge In­for­ma­tio­nen über Le­bens­mit­tel dür­fen nicht auf Kos­ten des für die ob­li­ga­to­ri­schen An­ga­ben ver­füg­ba­ren Plat­zes ge­hen.

2 Wer­den In­for­ma­tio­nen über Le­bens­mit­tel nach Ar­ti­kel 3 frei­wil­lig be­reit­ge­stellt, so müs­sen Sie die ent­spre­chen­den An­for­de­run­gen er­fül­len.

Art. 40 «vegetarisch» oder «vegetabil» 39

1 Le­bens­mit­tel kön­nen mit fol­gen­den Be­zeich­nun­gen ver­se­hen wer­den:

a.
«ve­ge­ta­risch» oder «ovo-lac­to-ve­ge­ta­risch» oder «ovo-lac­to-ve­ge­ta­bil», wenn sie we­der Zuta­ten noch Ver­ar­bei­tungs­hilfss­tof­fe tie­ri­scher Her­kunft ent­hal­ten, mit Aus­nah­me von Milch, Milch­be­stand­tei­len wie Lak­to­se, Ei­ern, Ei­be­stand­tei­len, Bie­nen­pro­duk­ten wie Ho­nig oder Bie­nen­wachs und Woll­fett/La­no­lin, das aus Wol­le von le­ben­den Scha­fen ge­won­ne­nen wird;
b.
«ovo-ve­ge­ta­risch» oder «ovo-ve­ge­ta­bil», wenn sie we­der Zuta­ten noch Ver­ar­bei­tungs­hilfss­tof­fe tie­ri­scher Her­kunft ent­hal­ten, mit Aus­nah­me von Ei­ern, Ei­be­stand­tei­len, Bie­nen­pro­duk­ten wie Ho­nig oder Bie­nen­wachs und Woll­fett/La­no­lin, das aus Wol­le von le­ben­den Scha­fen ge­won­ne­nen wird;
c.
«lac­to-ve­ge­ta­risch» oder «lac­to-ve­ge­ta­bil», wenn sie we­der Zuta­ten noch Ver­ar­bei­tungs­hilfss­tof­fe tie­ri­scher Her­kunft ent­hal­ten, mit Aus­nah­me von Milch, Milch­be­stand­tei­len wie Lak­to­se, Bie­nen­pro­duk­ten wie Ho­nig oder Bie­nen­wachs und Woll­fett/La­no­lin, das aus Wol­le von le­ben­den Scha­fen ge­won­ne­nen wird;
d.
«ve­gan» oder «ve­ge­ta­bil», wenn sie we­der Zuta­ten noch Ver­ar­bei­tungs­hilfss­tof­fe tie­ri­scher Her­kunft ent­hal­ten.

2 Le­bens­mit­tel und Zuta­ten, die aus Zuta­ten ge­won­nen wur­den, die un­ter Ver­wen­dung von tie­ri­schen Ver­ar­bei­tungs­hilfss­tof­fen her­ge­stellt wur­den, kön­nen mit ei­ner Be­zeich­nung nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c ver­se­hen wer­den, wenn sie von den tie­ri­schen Pro­te­in­be­stand­tei­len der Ver­ar­bei­tungs­hilfss­tof­fe ab­ge­trennt und ge­rei­nigt sind.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

Art. 41 Informationen bezüglich Glutenfreiheit oder reduziertem Glutengehalt

1 Le­bens­mit­tel kön­nen mit fol­gen­den Be­zeich­nun­gen ver­se­hen wer­den:

a.
«glu­ten­frei», wenn ein Le­bens­mit­tel beim Ver­kauf an die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten einen Glu­ten­ge­halt von höchs­tens 20 mg/kg auf­weist;
b.
«sehr ge­rin­ger Glu­ten­ge­halt», wenn:
1.
ein Le­bens­mit­tel aus ei­ner oder meh­re­ren Zuta­ten aus Wei­zen, Rog­gen, Gers­te, Ha­fer oder Kreu­zun­gen die­ser Ge­trei­de­ar­ten be­steht oder sol­che Zuta­ten ent­hält, die auf spe­zi­el­le Wei­se zur Re­du­zie­rung des Glu­ten­ge­hal­tes ver­ar­bei­tet wur­den, und
2.
die­ses Le­bens­mit­tel beim Ver­kauf an Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten einen Glu­ten­ge­halt von höchs­tens 100 mg/kg auf­weist.

2 Ent­hält ein Le­bens­mit­tel mit der Be­zeich­nung «glu­ten­frei» oder «sehr ge­rin­ger Glu­ten­ge­halt» Ha­fer, so muss die­ser so her­ge­stellt, zu­be­rei­tet oder ver­ar­bei­tet sein, dass ei­ne Kon­ta­mi­na­ti­on durch Wei­zen, Rog­gen, Gers­te oder Kreu­zun­gen die­ser Ge­trei­de­ar­ten aus­ge­schlos­sen ist; der Glu­ten­ge­halt die­ses Ha­fers darf höchs­tens 20 mg/kg be­tra­gen.

3 Le­bens­mit­tel nach Ab­satz 1 dür­fen den Hin­weis tra­gen «ge­eig­net für Men­schen mit Glu­te­nun­ver­träg­lich­keit» oder «ge­eig­net für Men­schen mit Zö­lia­kie».

4 Le­bens­mit­tel nach Ab­satz 1, die in spe­zi­el­ler Wei­se her­ge­stellt, zu­be­rei­tet oder ver­ar­bei­tet wor­den sind, um den Glu­ten­ge­halt ei­ner oder meh­re­rer Zuta­ten zu re­du­zie­ren oder glu­ten­hal­ti­ge Zuta­ten durch an­de­re, von Na­tur aus glu­ten­freie Zuta­ten zu er­set­zen, dür­fen den Hin­weis tra­gen «spe­zi­ell for­mu­liert für Men­schen mit Glu­te­nun­ver­träg­lich­keit» oder «spe­zi­ell for­mu­liert für Men­schen mit Zö­lia­kie».

5 Für Säug­lings­an­fangs- und Fol­ge­nah­run­gen sind kei­ne In­for­ma­tio­nen nach den Ab­sät­zen 1–4 zu­läs­sig.

Art. 42 Informationen über laktosearme und laktosefreie Lebensmittel

1 Ein Le­bens­mit­tel gilt als lak­to­se­arm, wenn der Lak­to­se­ge­halt im ge­nuss­fer­ti­gen Pro­dukt:

a.
im Ver­gleich zum ent­spre­chen­den Nor­ma­ler­zeug­nis min­des­tens um die Hälf­te her­ab­ge­setzt ist; und
b.
höchs­tens 2 g pro 100 g Tro­cken­mas­se be­trägt.

2 Ein Le­bens­mit­tel gilt als lak­to­se­frei, wenn das ge­nuss­fer­ti­ge Pro­dukt we­ni­ger als 0,1 g Lak­to­se pro 100 g oder 100 ml ent­hält. Bei Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­teln gilt die­se Men­ge pro Ta­ges­do­sis.

Art. 42a Information über Rezepturanpassungen eines Lebensmittels 40

1 Wird die Re­zep­tur ei­nes Le­bens­mit­tels an­ge­passt, um die Men­ge an zu­ge­setz­tem Zu­cker oder zu­ge­setz­tem Spei­se­salz zu re­du­zie­ren, so kön­nen die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten dar­über in­for­miert wer­den, wenn:

a.
die Re­duk­ti­on nicht mit süss oder sal­zig schme­cken­den Zuta­ten kom­pen­siert wird;
b.
die Re­duk­ti­on des zu­ge­setz­ten Zuckers oder des zu­ge­setz­ten Spei­se­sal­zes ge­gen­über der vor­gän­gi­gen Re­zep­tur min­des­tens 5 Pro­zent be­trägt; und
c.
die neue Re­zep­tur des Pro­dukts ins­ge­samt we­ni­ger Zu­cker oder Salz ent­hält als die vor­gän­gi­ge Re­zep­tur.

2 Die In­for­ma­ti­on muss die fol­gen­den An­for­de­run­gen er­fül­len:

a.
Sie muss sich auf die Re­zep­tu­ran­pas­sung des Le­bens­mit­tels be­zie­hen.
b.
Sie muss die Ge­schmacks­än­de­rung «süss» oder «sal­zig» in den Vor­der­grund stel­len.
c.
Sie darf den Re­duk­ti­ons­um­fang des zu­ge­setz­ten Zuckers oder des zu­ge­setz­ten Spei­se­sal­zes nicht aus­lo­ben.
d.
Sie darf wäh­rend ei­nes Jah­res ab dem ers­ten Pro­duk­ti­ons­da­tum der Pro­duk­te mit der an­ge­pass­ten Re­zep­tur ver­wen­det wer­den.
e.
Nach Ab­lauf ei­nes Jah­res dür­fen die Pro­duk­te mit die­ser In­for­ma­ti­on noch bis zur Er­schöp­fung der Be­stän­de an Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten ab­ge­ge­ben wer­den.

3 Die In­for­ma­ti­on ist nicht zu­läs­sig auf Ge­trän­ken mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt von mehr als 1,2 Vo­lu­men­pro­zent.

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

4. Kapitel: Nachführen der Anhänge

Art. 43

1 Das BLV passt die An­hän­ge dem Stand von Wis­sen­schaft und Tech­nik so­wie dem Recht der wich­tigs­ten Han­del­s­part­ner der Schweiz an.

2 Es kann Über­gangs­be­stim­mun­gen fest­le­gen.

3 Bei der An­pas­sung der An­hän­ge 13 und 14 be­rück­sich­tigt es das Ge­mein­schafts­re­gis­ter nach Ar­ti­kel 20 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 1924/200641.

41 Ver­ord­nung (EU) Nr. 1924/2006 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 20. De­zem­ber 2006 über nähr­wert- und ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­ben über Le­bens­mit­tel, ABl. L 404 vom 30.12.2006, S. 9; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EU) Nr. 1047/2012, ABl. L 310 vom 9.11.2012, S. 36.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 44 Aufhebung eines anderen Erlasses

Die Ver­ord­nung des EDI vom 23. No­vem­ber 200542 über die Kenn­zeich­nung und An­prei­sung von Le­bens­mit­teln wird auf­ge­ho­ben.

Art. 45 Übergangsbestimmungen

Pro­duk­te mit be­reits vor dem 1. Ja­nu­ar 2005 be­ste­hen­den Han­dels­mar­ken oder Mar­ken­na­men, die den An­for­de­run­gen an nähr­wert- und ge­sund­heits­be­zo­ge­ne An­ga­ben nach Ar­ti­kel 29–35 die­ser Ver­ord­nung nicht ent­spre­chen, dür­fen noch bis zum 19. Ja­nu­ar 2022 nach dem Recht in Ver­kehr ge­bracht wer­den, das be­züg­lich Han­dels­mar­ken oder Mar­ken­na­men vor dem 7. März 2008 ge­gol­ten hat. Nach dem 19. Ja­nu­ar 2022 dür­fen sie noch bis zur Er­schöp­fung der Be­stän­de nach bis­he­ri­gem Recht an Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten ab­ge­ge­ben wer­den.

Art. 45a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
27. Mai 2020
43

Le­bens­mit­tel, die der Än­de­rung vom 27. Mai 2020 nicht ent­spre­chen, dür­fen noch bis zum 30. Ju­ni 2021 nach bis­he­ri­gem Recht ein­ge­führt und ge­kenn­zeich­net und noch bis zum Ab­bau der Be­stän­de an Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten ab­ge­ge­ben wer­den.

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2337).

Art. 46 Inkrafttreten

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Mai 2017 in Kraft.

Anhang 1

Begriffsbestimmungen

Anhang 2 44

44 Bereinigt gemäss Ziff. II Abs. 1 der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Juli 2020 (AS 2020 2337).

Lebensmittel, deren Kennzeichnung eine oder mehrere zusätzliche Angaben enthalten muss

Teil A Besondere verpflichtende Angaben in der Kennzeichnung von Lebensmitteln

Teil B Besondere Kennzeichnungsvorschriften für einzelne Arten oder Klassen von Lebensmitteln

Anhang 3

Definition der x-Höhe

Anhang 4

FAO -Fanggebiete47

47 FAO = Food and Agriculture Organisation of the United Nations (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen)

Anhang 5 48

48 Bereinigt duch Berichtigung vom 19. Nov. 2019 (AS 2019 3683).

Angabe und Bezeichnung der Zutaten

Teil A Spezielle Vorschriften für die Angabe von Zutaten in absteigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteils

Teil B Bezeichnung bestimmter Zutaten, bei denen die spezielle Bezeichnung durch die Bezeichnung einer Klasse ersetzt werden kann

Teil C Nennung bestimmter Zutaten mit der Funktionsklasse, gefolgt von ihrer Einzelbezeichnung oder der E-Nummer

Teil D Bezeichnung von Aromen im Verzeichnis der Zutaten

Teil E Bezeichnung von zusammengesetzten Zutaten

Anhang 5a 52

52 Eingefügt durch Ziff. II Abs. 2 der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Juli 2020 (AS 2020 2337).

Zulässige Sachbezeichnungen nach Artikel 14 Absatz 2 Buchstabe b LGV

Anhang 6

Zutaten, die Allergien oder andere unerwünschte Reaktionen auslösen können

Anhang 7

Mengenmässige Angabe der Zutaten

Anhang 8

Mindesthaltbarkeitsdatum, Verbrauchsdatum und Datum des Einfrierens

Anhang 9

Lebensmittel, die von der obligatorischen Nährwertdeklaration ausgenommen sind

Anhang 10

Referenzmengen

Teil A Referenzmengen für Erwachsene für die tägliche Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen

Teil B Referenzmengen für Erwachsene für die tägliche Zufuhr von Energie und ausgewählten Nährstoffen, die keine Vitamine oder Mineralstoffe sind

Anhang 11

Darstellung der Nährwertdeklaration

Anhang 12

Umrechnungsfaktoren für die Berechnung der Energie

Anhang 13 53

53 Die Berichtigung vom 20. Aug. 2019 betrifft nur den französischen und italienischen Text (AS 2019 2627).

Nährwertbezogene Angaben und Voraussetzungen für ihre Verwendung

1 Energiearm

2 Energiereduziert

3 Energiefrei

4 Fettarm

5 Fettfrei oder ohne Fett

6 Quelle von Omega-3-Fettsäuren

7 Hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren

8 Hoher Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren

9 Hoher Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren

10 Hoher Gehalt an ungesättigten Fettsäuren

11 Arm an gesättigten Fettsäuren

12 Arm an Trans-Fettsäuren

13 Frei von gesättigten Fettsäuren

14 Frei von Trans-Fettsäuren

15 Cholesterinarm

16 Cholesterinfrei

17 Zuckerarm

18 Zuckerfrei

19 Ohne Zuckerzusatz

20 Natriumarm oder kochsalzarm

21 Sehr natriumarm oder sehr kochsalzarm

22 Natriumfrei oder kochsalzfrei

23 Ohne Zusatz von Natrium oder Kochsalz

24 Ballaststoffquelle

25 Hoher Ballaststoffgehalt

26 Proteinquelle

27 Hoher Proteingehalt

30 «Enthält» [Name des Nährstoffs oder einer anderen Substanz]

31 Erhöhter Anteil an einem Nährstoff

32 Reduzierter Anteil an einem Nährstoff

33 Leicht oder Light

34 Von Natur aus oder natürlich

35 Eiweissarm

Anhang 14 56

56 Bereinigt gemäss Ziff. II Abs. 1 der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Juli 2020 (AS 2020 2337).

Zulässige gesundheitsbezogene Angaben für Lebensmittel, Lebensmittelbestandteile, Lebensmittelinhaltsstoffe und Lebensmittelkategorien sowie die Voraussetzungen für ihre Verwendung

Anhang 15

Begleitdokument für Rohstoffe für die Gelatine- oder Kollagenherstellung (Muster)

Teil A Identifizierung der Rohstoffe

Teil B Herkunft der Rohstoffe

Teil C Bestimmungsort der Rohstoffe