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Verordnung
über das Proximity-Tracing-System für das Coronavirus Sars-CoV-2
(VPTS)

vom 24. Juni 2020 (Stand am 18. März 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 60a Absatz 7 des Epidemiengesetzes vom 28. September 20121 (EpG),

verordnet:

Anhang 24

24 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

(Art. 5 Abs. 2 Bst. e und 6 Abs. 3)

1

Art. 1 Gegenstand  

Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Ein­zel­hei­ten der Or­ga­ni­sa­ti­on, des Be­triebs und der Da­ten­be­ar­bei­tung des Pro­xi­mi­ty-Tra­cing-Sys­tems für das Co­ro­na­vi­rus Sars-CoV-2 nach Ar­ti­kel 60a EpG (PT-Sys­tem).

Art. 2 Aufbau  

1 Das PT-Sys­tem um­fasst fol­gen­de Kom­po­nen­ten:

a.
ein Sys­tem zur Ver­wal­tung von An­nä­he­rungs­da­ten (VA-Sys­tem), be­ste­hend aus ei­ner Soft­wa­re, die von den teil­neh­men­den Per­so­nen auf ih­ren Mo­bil­te­le­fo­nen in­stal­liert wird (Swiss­Co­vid-App), und ei­nem Ba­ckend (VA-Ba­ckend);
b.
ein Sys­tem zur Ver­wal­tung von Co­des zur Frei­schal­tung der Be­nach­rich­ti­gun­gen (Co­de­ver­wal­tungs­sys­tem), be­ste­hend aus ei­nem web­ba­sier­ten Fron­tend und ei­nem Ba­ckend.
2 Das VA-Ba­ckend und das Co­de­ver­wal­tungs­sys­tem wer­den als zen­tra­le Ser­ver vom Bun­des­amt für Ge­sund­heit (BAG) be­trie­ben.
Art. 3 Freiwilligkeit  

1 Die In­stal­la­ti­on und der Ein­satz der Swiss­Co­vid-App sind frei­wil­lig.

2 Die Be­nach­rich­ti­gung der teil­neh­men­den Per­so­nen, die po­ten­zi­ell dem Co­ro­na­vi­rus aus­ge­setzt wa­ren, er­folgt nur mit der aus­drück­li­chen Ein­wil­li­gung der in­fi­zier­ten Per­son.

Art. 4 Verantwortliches Bundesorgan  

Das BAG ist für al­le Kom­po­nen­ten des PT-Sys­tems das da­ten­schutz­recht­lich ver­ant­wort­li­che Bun­des­or­gan.

Art. 5 Funktionsweise im Grundbetrieb  

1 Das VA-Ba­ckend stellt im Grund­be­trieb den Swiss­Co­vid-Ap­ps sei­nen In­halt im Ab­ruf­ver­fah­ren zur Ver­fü­gung. Die­ser be­steht aus ei­ner Lis­te mit fol­gen­den Da­ten:

a.
den pri­va­ten Schlüs­seln der in­fi­zier­ten teil­neh­men­den Per­so­nen, die in dem Zeit­raum ak­tu­ell wa­ren, in dem an­de­re teil­neh­men­de Per­so­nen po­ten­zi­ell dem Co­ro­na­vi­rus aus­ge­setzt wa­ren (re­le­van­ter Zeit­raum);
b.
dem Da­tum je­des Schlüs­sels.

2 Die Swiss­Co­vid-App er­füllt un­ter Ver­wen­dung ei­ner Schnitt­stel­le zum Be­triebs­sys­tem des Mo­bil­te­le­fons fol­gen­de Funk­tio­nen:

a.
Sie ge­ne­riert min­des­tens je­den Tag einen neu­en pri­va­ten Schlüs­sel, der kei­ne Rück­schlüs­se auf die Swiss­Co­vid-App, das Mo­bil­te­le­fon und die teil­neh­men­de Per­son er­mög­licht.
b.
Sie tauscht einen min­des­tens halb­stünd­lich wech­seln­den Iden­ti­fi­zie­rungs­co­de mit al­len kom­pa­ti­blen Ap­ps in­ner­halb der Reich­wei­te von Blue­tooth aus; der Iden­ti­fi­zie­rungs­co­de wird aus dem ak­tu­el­len pri­va­ten Schlüs­sel ab­ge­lei­tet, kann aber nicht auf die­sen Schlüs­sel zu­rück­ge­führt wer­den und er­mög­licht kei­ne Rück­schlüs­se auf die Swiss­Co­vid-App, das Mo­bil­te­le­fon und die teil­neh­men­de Per­son.
c.
Die Swiss­Co­vid-App spei­chert die emp­fan­ge­nen Iden­ti­fi­zie­rungs­co­des, die Si­gnal­stär­ke, das Da­tum und die ge­schätz­te Dau­er der An­nä­he­rung.
d.
Sie ruft vom VA-Ba­ckend pe­ri­odisch die Lis­te der pri­va­ten Schlüs­sel der in­fi­zier­ten teil­neh­men­den Per­so­nen ab und prüft, ob ih­re lo­kal ge­spei­cher­ten Iden­ti­fi­zie­rungs­co­des mit ei­nem pri­va­ten Schlüs­sel der Lis­te ge­ne­riert wur­den.
e.2
Stellt sie fest, dass min­des­tens ein lo­kal ge­spei­cher­ter Iden­ti­fi­zie­rungs­co­de mit ei­nem pri­va­ten Schlüs­sel der Lis­te ge­ne­riert wur­de, und sind die An­nä­he­rungs­be­din­gun­gen nach dem An­hang Zif­fer 1 er­füllt, so gibt die App die Be­nach­rich­ti­gung aus; der Ab­stand der An­nä­he­rung wird an­hand der Stär­ke der emp­fan­ge­nen Si­gna­le ge­schätzt.

3 Die über die Schnitt­stel­le ge­nutz­ten Funk­tio­nen der Be­triebs­sys­te­me müs­sen die Vor­ga­ben von Ar­ti­kel 60a EpG und die­ser Ver­ord­nung er­fül­len; da­von aus­ge­nom­men ist die Re­ge­lung be­tref­fend den Quell­co­de nach Ar­ti­kel 60a Ab­satz 5 Buch­sta­be e EpG. Das BAG ver­ge­wis­sert sich, dass die­se Vor­ga­ben ein­ge­hal­ten wer­den, ins­be­son­de­re in­dem es ent­spre­chen­de Zu­si­che­run­gen ein­holt.

4 ...3

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

3 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, mit Wir­kung seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

Art. 6 Funktionsweise nach einer Infektion  

1 Ist ei­ne In­fek­ti­on nach­ge­wie­sen, so kann ei­ne be­rech­tig­te Stel­le mit der Ein­wil­li­gung der in­fi­zier­ten Per­son beim Co­de­ver­wal­tungs­sys­tem einen ein­ma­li­gen und zeit­lich be­grenzt gül­ti­gen Frei­schalt­co­de an­for­dern; da­bei über­mit­telt sie dem Co­de­ver­wal­tungs­sys­tem das Da­tum des Auf­tre­tens der ers­ten Sym­pto­me oder, falls die in­fi­zier­te Per­son kei­ne Sym­pto­me zeigt, das Test­da­tum.4

2 Die be­rech­tig­te Stel­le gibt den Frei­schalt­co­de der in­fi­zier­ten Per­son be­kannt.5 Die­se kann den Frei­schalt­co­de in ih­re Swiss­Co­vid-App ein­ge­ben.

3 Das Co­de­ver­wal­tungs-Ba­ckend be­stä­tigt ge­gen­über der Swiss­Co­vid-App die Gül­tig­keit des ein­ge­ge­be­nen Co­des. Vom er­fass­ten Da­tum zieht es die An­zahl Ta­ge nach dem An­hang Zif­fer 2 ab.6 Das re­sul­tie­ren­de Da­tum gilt als Be­ginn des re­le­van­ten Zeit­raums. Das Co­de­ver­wal­tungs-Ba­ckend über­mit­telt die­ses Da­tum der Swiss­Co­vid-App der in­fi­zier­ten Per­son.

4 Die Swiss­Co­vid-App der in­fi­zier­ten Per­son über­mit­telt dem VA-Ba­ckend die pri­va­ten Schlüs­sel, die im re­le­van­ten Zeit­raum ak­tu­ell wa­ren, mit dem je­wei­li­gen Da­tum.

5 Das VA-Ba­ckend setzt die er­hal­te­nen pri­va­ten Schlüs­sel mit ih­rem je­wei­li­gen Da­tum auf sei­ne Lis­te.

6 Die Swiss­Co­vid-App er­zeugt nach der Über­mitt­lung der pri­va­ten Schlüs­sel einen neu­en pri­va­ten Schlüs­sel. Von die­sem kann nicht auf frü­he­re pri­va­te Schlüs­sel zu­rück­ge­schlos­sen wer­den.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

6 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

Art. 7 Inhalt der Benachrichtigung  

1 Die Be­nach­rich­ti­gung um­fasst:

a.
die In­for­ma­ti­on, dass die teil­neh­men­de Per­son po­ten­zi­ell dem Co­ro­na­vi­rus aus­ge­setzt war;
b.7
die An­ga­be, an wel­chen Ta­gen dies der Fall war;
c.
den Hin­weis, dass das BAG ei­ne In­fo­li­ne zur kos­ten­lo­sen Be­ra­tung be­treibt;
d.
Ver­hal­tens­emp­feh­lun­gen des BAG.

2 Das PT-Sys­tem er­teilt den teil­neh­men­den Per­so­nen kei­ne An­wei­sun­gen.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

Art. 8 Inhalt des Codeverwaltungssystems  

1 Das Co­de­ver­wal­tungs­sys­tem ent­hält fol­gen­de Da­ten:

a.
die Frei­schalt­co­des;
b.
das Da­tum, an dem die ers­ten Sym­pto­me auf­ge­tre­ten sind, oder, falls die in­fi­zier­te Per­son kei­ne Sym­pto­me zeigt, das Test­da­tum;
c.
den Zeit­punkt der Ver­nich­tung der Da­ten nach den Buch­sta­ben a und b.

2 Die­se Da­ten las­sen kei­ne Rück­schlüs­se auf die teil­neh­men­den Per­so­nen zu.

Art. 8a Art des Zugriffs auf das Codeverwaltungssystem 8  

Der Zu­griff auf das Co­de­ver­wal­tungs­sys­tem kann er­fol­gen über:

a.
ei­ne Fach­per­son der be­rech­tig­ten Stel­le über das Fron­tend; oder
b.
ei­ne Schnitt­stel­le zwi­schen dem Co­de­ver­wal­tungs­sys­tem und ei­nem Sys­tem der be­rech­tig­ten Stel­le.

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

Art. 9 Zugriff auf das Codeverwaltungssystem über das Frontend 9  

1 Den Frei­schalt­co­de kön­nen fol­gen­de Per­so­nen, die für die je­wei­li­ge be­rech­tig­te Stel­le han­deln, über das Fron­tend an­for­dern:10

a.
Kan­ton­särz­tin­nen und Kan­ton­särz­te;
b.
der Ober­feld­arzt der Ar­mee;
c.
an­de­re Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der kan­ton­s­ärzt­li­chen Diens­te oder des mi­li­tär­ärzt­li­chen Diens­tes der Ar­mee;
d.
die von den kan­ton­s­ärzt­li­chen Diens­ten oder vom mi­li­tär­ärzt­li­chen Dienst der Ar­mee be­auf­trag­ten Drit­ten;
e.11
Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Arzt­pra­xen;
f.12
Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von La­bo­ra­to­ri­en mit ei­ner Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 16 EpG;
g.13
Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Ein­rich­tun­gen nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 Buch­sta­be b der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3 vom 19. Ju­ni 202014;
h.15
Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der In­fo­li­ne nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 Buch­sta­be c.

2 Die An­mel­dung im Co­de­ver­wal­tungs­sys­tem er­folgt über das zen­tra­le Zu­griffs- und Be­rech­ti­gungs­sys­tem der Bun­des­ver­wal­tung für We­bappli­ka­tio­nen. Die Be­stim­mun­gen der Ver­ord­nung vom 19. Ok­to­ber 201616 über Iden­ti­täts­ver­wal­tungs-Sys­te­me und Ver­zeich­nis­diens­te des Bun­des sind an­wend­bar.

3 Das BAG er­teilt und ver­wal­tet die Zu­griffs­rech­te für das Co­de­ver­wal­tungs­sys­tem. Es kann die Kan­ton­särz­tin­nen und Kan­ton­särz­te so­wie den Ober­feld­arzt der Ar­mee oder ein­zel­ne ih­rer Hilfs­per­so­nen da­zu be­rech­ti­gen, die Zu­griffs­rech­te an Hilfs­per­so­nen zu ver­ge­ben.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

14 SR 818.101.24

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

16 SR 172.010.59

Art. 9a Zugriff auf das Codeverwaltungssystem über die Schnittstelle 17  

Das BAG er­mög­licht den be­rech­tig­ten Stel­len nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1, ihr Sys­tem über die Schnitt­stel­le an das Co­de­ver­wal­tungs­sys­tem an­zu­sch­lies­sen, so­fern das be­tref­fen­de Sys­tem ein an­ge­mes­se­nes Si­cher­heits­ni­veau auf­weist.

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

Art. 10 Leistungen Dritter  

1 Das BAG kann Drit­te be­auf­tra­gen, den Swiss­Co­vid-Ap­ps die Lis­te der für die Be­nach­rich­ti­gun­gen er­for­der­li­chen Da­ten im Ab­ruf­ver­fah­ren zur Ver­fü­gung zu stel­len.

2 Es kann die Ver­ga­be der Zu­griffs­be­rech­ti­gun­gen auf das Co­de­ver­wal­tungs­sys­tem an Drit­te über­tra­gen. Der be­auf­trag­te Drit­te muss Ge­währ für ei­ne zu­ver­läs­si­ge und recht­lich kor­rek­te Über­prü­fung der Be­rech­ti­gung der Fach­per­so­nen bie­ten.

3 Die Drit­ten müs­sen ver­trag­lich ver­pflich­tet sein, die Vor­ga­ben nach Ar­ti­kel 60a EpG und die­ser Ver­ord­nung ein­zu­hal­ten; da­von aus­ge­nom­men ist die Re­ge­lung be­tref­fend den Quell­co­de nach Ar­ti­kel 60a Ab­satz 5 Buch­sta­be e EpG. Das BAG kon­trol­liert die Ein­hal­tung der Vor­ga­ben.

Art. 11 Protokoll über Zugriffe  

1 Auf die Spei­che­rung und die Aus­wer­tung der Pro­to­kol­le über die Zu­grif­fe auf das VA-Ba­ckend und das Co­de­ver­wal­tungs­sys­tem so­wie die Lis­te nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 sind die Ar­ti­kel 57i–57q des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199718 und die Ver­ord­nung vom 22. Fe­bru­ar 201219 über die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten, die bei der Nut­zung der elek­tro­ni­schen In­fra­struk­tur des Bun­des an­fal­len, an­wend­bar.

2 Über die­se Pro­to­kol­le und die Auf­zeich­nung von An­nä­he­run­gen hin­aus zeich­net das PT-Sys­tem kei­ne Pro­to­kol­le von Ak­ti­vi­tä­ten des Fron­tends des Co­de­ver­wal­tungs­sys­tems und der Swiss­Co­vid-Ap­ps auf.

Art. 12 Bekanntgabe zu Statistikzwecken  

Das BAG stellt dem Bun­des­amt für Sta­tis­tik (BFS) pe­ri­odisch den ak­tu­el­len Be­stand der in den bei­den Ba­ckends vor­han­de­nen Da­ten in voll­stän­dig an­ony­mi­sier­ter Form für sta­tis­ti­sche Aus­wer­tun­gen zur Ver­fü­gung.

Art. 13 Vernichtung der Daten  

1 Die Da­ten des VA-Sys­tems wer­den so­wohl auf den Mo­bil­te­le­fo­nen als auch im VA-Ba­ckend 14 Ta­ge nach ih­rer Er­fas­sung ver­nich­tet.

2 Die Da­ten des Co­de­ver­wal­tungs­sys­tems wer­den 24 Stun­den nach ih­rer Er­fas­sung ver­nich­tet.

3 Die Pro­to­koll­da­ten von nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 be­auf­trag­ten Drit­ten wer­den 7 Ta­ge nach ih­rer Er­fas­sung ver­nich­tet.

4 Im Üb­ri­gen rich­tet sich die Ver­nich­tung der Pro­to­koll­da­ten nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­be b der Ver­ord­nung vom 22. Fe­bru­ar 201220 über die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten, die bei der Nut­zung der elek­tro­ni­schen In­fra­struk­tur des Bun­des an­fal­len.

5 Die dem BFS zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Da­ten wer­den eben­falls ge­mä­ss die­sem Ar­ti­kel ver­nich­tet.

Art. 14 Überprüfung des Quellcodes  

1 Das BAG ver­öf­fent­licht die Da­ten, die da­zu die­nen, zu über­prü­fen, ob die ma­schi­nen­les­ba­ren Pro­gram­me al­ler Kom­po­nen­ten des PT-Sys­tems aus dem ver­öf­fent­lich­ten Quell­co­de er­stellt wor­den sind.

2 Es nimmt die Über­prü­fung auch sel­ber vor.

Art. 15 Deaktivierung der SwissCovid-App und Berichterstattung  

1 Beim Aus­ser­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung de­ak­ti­viert das BAG die Swiss­Co­vid-App und for­dert die teil­neh­men­den Per­so­nen auf, die Swiss­Co­vid-App auf dem Mo­bil­te­le­fon zu dein­stal­lie­ren.

2 Bis spä­tes­tens sechs Mo­na­te nach dem Aus­ser­kraft­tre­ten er­stat­tet das BAG dem Bun­des­rat Be­richt.

Art. 15a Verbindung des PT-Systems mit entsprechenden ausländischen Systemen 21  

1 Das PT-Sys­tem darf nur mit ei­nem aus­län­di­schen Sys­tem ver­bun­den wer­den (Art. 62a EpG), wenn die­ses die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 60a Ab­satz 5 Buch­sta­ben a–d EpG er­füllt.

2 Bei der Ver­bin­dung wer­den das VA-Ba­ckend und das aus­län­di­sche Sys­tem an ein Ver­bin­dungs­sys­tem zur ge­gen­sei­ti­gen Über­mitt­lung der pri­va­ten Schlüs­sel der in­fi­zier­ten teil­neh­men­den Per­so­nen an­ge­schlos­sen.

3 Das Ver­bin­dungs­sys­tem un­ter­steht den fol­gen­den Re­geln:

a.
Es wird vom BAG oder von der zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Stel­le be­trie­ben.
b.
Für den Quell­co­de und die tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen der vom BAG be­trie­be­nen Ver­bin­dungs­sys­te­me gel­ten Ar­ti­kel 60a Ab­satz 5 Buch­sta­be e EpG und Ar­ti­kel 14 die­ser Ver­ord­nung.
c.
Die Be­ar­bei­tungs­zwe­cke rich­ten sich nach Ar­ti­kel 60a Ab­satz 2 EpG.
d.
Die Da­ten des Sys­tems kön­nen dem BFS und der zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Stel­le zu Sta­tis­tik­zwe­cken in voll­stän­dig an­ony­mi­sier­ter Form be­kannt­ge­ge­ben wer­den.
e.
Sie wer­den ver­nich­tet, so­bald sie für die Be­nach­rich­ti­gung der teil­neh­men­den Per­so­nen nicht mehr er­for­der­lich sind, spä­tes­tens aber 14 Ta­ge nach ih­rer Über­mitt­lung an das Sys­tem.

4 Ist das PT-Sys­tem mit ei­nem aus­län­di­schen Sys­tem ver­bun­den, so gilt zu­sätz­lich zur Funk­ti­ons­wei­se des PT-Sys­tems nach den Ar­ti­keln 5 und 6 Fol­gen­des:

a.
Im Grund­be­trieb ruft das VA-Ba­ckend die pri­va­ten Schlüs­sel der in­fi­zier­ten teil­neh­men­den Per­so­nen des aus­län­di­schen Sys­tems so­wie das Da­tum die­ser Schlüs­sel aus dem Ver­bin­dungs­sys­tem ab und setzt sie auf sei­ne Lis­te.
b.
Nach ei­ner In­fek­ti­on über­mit­telt das VA-Ba­ckend die pri­va­ten Schlüs­sel der in­fi­zier­ten Per­so­nen mit dem je­wei­li­gen Da­tum über das Ver­bin­dungs­sys­tem an das aus­län­di­sche Sys­tem.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. März 2021, in Kraft seit 18. März 2021 (AS 2021 144).

Art. 16 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die Co­vid-19-Ver­ord­nung Pi­lot­ver­such Pro­xi­mi­ty-Tra­cing vom 13. Mai 202022 wird auf­ge­ho­ben.

Art. 16a Nachführung des Anhangs 23  

Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern (EDI) führt den An­hang zu die­ser Ver­ord­nung ent­spre­chend dem ak­tu­el­len Stand der Wis­sen­schaf­ten nach.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 19. Nov. 2020 (AS 2020 4733).

Art. 17 Inkrafttreten und Geltungsdauer  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 25. Ju­ni 2020 um 00.00 Uhr in Kraft und gilt bis zum 30. Ju­ni 2022.

Epidemiologische Annäherungsbedingungen und relevanter Zeitraum

1. Epidemiologische Annäherungsbedingungen

Die epidemiologischen Annäherungsbedingungen sind erfüllt, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:

a.
Es bestand zu mindestens einem Mobiltelefon einer infizierten teilnehmenden Person eine räumliche Annäherung von 1,5 Metern oder weniger.
b.
Die Summe der Dauer aller Annäherungen nach Buchstabe a innerhalb eines Tages erreicht oder übersteigt 15 Minuten.

2. Beginn des epidemiologisch relevanten Zeitraums

Anzahl abzuziehender Tage: zwei.

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