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Verordnung
zum Schutz vor Passivrauchen
(Passivrauchschutzverordnung, PaRV1)

vom 28. Oktober 2009 (Stand am 1. Mai 2010)

1 Die Abkürzung wurde in Anwendung von Art. 16 Abs. 1 der Publikations­verordnung vom 17. Nov. 2004 (SR 170.512.1) angepasst.

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 2 Absatz 3 und 6 Absatz 1 des Bundesgesetzes
vom 3. Oktober 20082 zum Schutz vor Passivrauchen,

verordnet:

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Geltungsbereich

Die­se Ver­ord­nung re­gelt:

a.
das Rauch­ver­bot in ge­schlos­se­nen Räu­men, die öf­fent­lich zu­gäng­lich sind oder meh­re­ren Per­so­nen als Ar­beits­platz die­nen;
b.
die An­for­de­run­gen an Rau­cher­räu­me und an de­ren Be­lüf­tung;
c.
die An­for­de­run­gen an Rau­cher­lo­ka­le und an de­ren Be­lüf­tung;
d.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Be­schäf­ti­gung von Ar­beit­neh­me­rin­nen oder Ar­beit­neh­mern in Rau­cher­räu­men und Rau­cher­lo­ka­len;
e.
die Aus­nah­men vom Rauch­ver­bot für Zwangs­auf­ent­halts­or­te und Ein­rich­tun­gen, die dem dau­ern­den Ver­bleib oder ei­nem län­ge­ren Auf­ent­halt die­nen.

Art. 2 Rauchverbot

1 Rau­chen ist un­ter Vor­be­halt der Ar­ti­kel 4–7 un­ter­sagt in ge­schlos­se­nen Räu­men, die öf­fent­lich zu­gäng­lich sind oder meh­re­ren Per­so­nen als Ar­beits­platz die­nen.

2 Als Ar­beits­platz meh­re­rer Per­so­nen gilt je­der Ort, an dem sich meh­re­re Ar­beit­neh­me­rin­nen oder Ar­beit­neh­mer dau­ernd oder vor­über­ge­hend zur Aus­füh­rung der ih­nen zu­ge­wie­se­nen Ar­beit auf­hal­ten müs­sen.

Art. 3 Sorgfaltspflicht

Wer einen Raum be­treibt, in dem das Rau­chen ge­stat­tet ist, muss da­für sor­gen, dass Per­so­nen in an­gren­zen­den rauch­frei­en Räu­men nicht durch Rauch be­läs­tigt wer­den.

2. Abschnitt: Raucherräume und Raucherlokale

Art. 4 Anforderungen an Raucherräume

1 Der Be­trei­ber oder die Be­trei­be­rin oder die für die Haus­ord­nung ver­ant­wort­li­che Per­son muss da­für sor­gen, dass der Rau­cher­raum:

a.
durch fes­te Bau­tei­le von an­de­ren Räu­men dicht ab­ge­trennt ist, nicht als Durch­gang in an­de­re Räu­me dient und über ei­ne selbst­tä­tig schlies­sen­de Tür ver­fügt;
b.
mit ei­ner aus­rei­chen­den Be­lüf­tung aus­ge­stat­tet ist.

2 Rau­cher­räu­me müs­sen deut­lich und an gut sicht­ba­rer Stel­le bei je­dem Ein­gang als sol­che ge­kenn­zeich­net sein.

3 Mit Aus­nah­me von Rauch­wa­ren und Rau­che­ru­ten­si­li­en dür­fen in ei­nem Rau­cher­raum kei­ne Leis­tun­gen an­ge­bo­ten wer­den, die im üb­ri­gen Be­trieb nicht er­hält­lich sind.

4 Für Rau­cher­räu­me in ei­nem Re­stau­ra­ti­ons- oder Ho­tel­be­trieb gilt zu­sätz­lich:

a.
ih­re Flä­che darf höchs­tens einen Drit­tel der Ge­samt­flä­che der Aus­schan­kräu­me be­tra­gen;
b.
ih­re Öff­nungs­zei­ten dür­fen nicht län­ger sein als im üb­ri­gen Be­trieb.

Art. 5 Anforderungen an Raucherlokale

1 Ein Re­stau­ra­ti­ons­be­trieb wird von der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de auf Ge­such hin als Rau­cher­lo­kal be­wil­ligt, wenn:

a.
die Ge­samt­flä­che der dem Pu­bli­kum zu­gäng­li­chen Räu­me, in­klu­si­ve Ein­gangs­be­reich, Gar­de­ro­be und Toi­let­ten, höchs­tens 80 Qua­drat­me­ter be­trägt;
b.
das Lo­kal mit ei­ner aus­rei­chen­den Be­lüf­tung aus­ge­stat­tet ist.

2 Rau­cher­lo­ka­le müs­sen deut­lich und an gut sicht­ba­rer Stel­le bei je­dem Ein­gang als sol­che ge­kenn­zeich­net sein.

3 Nicht als Rau­cher­lo­kal dür­fen ge­führt wer­den:

a.
Räum­lich­kei­ten oder Be­trie­be, die haupt­säch­lich der Ver­pfle­gung am Ar­beits­platz die­nen wie Per­so­nal­re­stau­rants oder Kan­ti­nen;
b.
Be­trie­be, de­ren Haupt­tä­tig­keit nicht im Gast­ge­wer­be­be­reich liegt; aus­ge­nom­men sind nicht­land­wirt­schaft­li­che Ne­ben­be­trie­be nach Ar­ti­kel 24b des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 19793.

Art. 6 Beschäftigung von Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmern in Raucherräumen und Raucherlokalen


1 In Rau­cher­räu­men von Re­stau­ra­ti­ons- und Ho­tel­be­trie­ben und in Rau­cher­lo­ka­len dür­fen Ar­beit­neh­me­rin­nen oder Ar­beit­neh­mer nur be­schäf­tigt wer­den, so­fern sie schrift­lich zu­ge­stimmt ha­ben.

2 Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer dür­fen in Rau­cher­räu­men zum Tes­ten von Ta­bak­pro­duk­ten be­schäf­tigt wer­den, so­fern sie ei­ner sol­chen Tä­tig­keit schrift­lich zu­ge­stimmt ha­ben.

3 Für schwan­ge­re Frau­en, stil­len­de Müt­ter und Ju­gend­li­che un­ter 18 Jah­ren gel­ten die Son­der­schutz­vor­schrif­ten des Ar­beits­ge­set­zes vom 13. März 19644 und sei­ner Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

3. Abschnitt: Spezielle Einrichtungen

Art. 7

1 Der Be­trei­ber oder die Be­trei­be­rin oder die für die Haus­ord­nung ver­ant­wort­li­che Per­son kann vor­se­hen, dass ge­raucht wer­den darf in Zim­mern:

a.
von Ein­rich­tun­gen des Straf- und Mass­nah­men­voll­zugs oder ver­gleich­ba­ren Ein­rich­tun­gen;
b.
von Al­ters- und Pfle­ge­hei­men oder ver­gleich­ba­ren Ein­rich­tun­gen;
c.
von Ho­tels oder an­de­ren Be­her­ber­gungs­stät­ten.

2 Per­so­nen, die sich in ei­ner Ein­rich­tung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder b be­fin­den, kön­nen ver­lan­gen, in ei­nem Zim­mer mit Rauch­ver­bot un­ter­ge­bracht zu wer­den.

4. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 8 Änderung bisherigen Rechts

5

5 Die Än­de­rung kann un­ter AS 20096289kon­sul­tiert wer­den.

Art. 9 Inkrafttreten

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Mai 2010 in Kraft.