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Verordnung
über die Registrierung von Krebserkrankungen
(Krebsregistrierungsverordnung, KRV)

vom 11. April 2018 (Stand am 15. März 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Krebsregistrierungsgesetz vom 18. März 20161 (KRG),

verordnet:

1. Abschnitt: Meldung von Krebserkrankungen

Art. 1 Basisdaten zu Krebserkrankungen von Erwachsenen  

1 Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen, die ei­ne Krebser­kran­kung dia­gno­s­ti­zie­ren, mel­den dem zu­stän­di­gen kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter die fol­gen­den Da­ten zur Dia­gno­se:

a.
Art der Krebser­kran­kung: Typ und Ei­gen­schaf­ten des Tu­mors;
b.
Tu­mo­r­aus­brei­tung zum Zeit­punkt der Dia­gno­se, Krank­heits­sta­di­um und tu­mor­spe­zi­fi­sche Pro­gno­se­fak­to­ren;
c.
Un­ter­su­chungs­me­tho­de und Un­ter­su­chungs­an­lass;
d.
Da­tum der In­for­ma­ti­on der Pa­ti­en­tin oder des Pa­ti­en­ten (Art. 13);
e.
Auf­tre­ten von Me­ta­sta­sen und Re­zi­di­ven so­wie de­ren Lo­ka­li­sa­ti­on.

2 Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen, die ei­ne Krebser­kran­kung be­han­deln, mel­den dem zu­stän­di­gen kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter die fol­gen­den Da­ten zur Erst­be­hand­lung:

a.
Art der Be­hand­lung und Be­hand­lungs­ziel;
b.
Grund­la­gen des Be­hand­lungs­ent­scheids;
c.
Be­hand­lungs­be­ginn.
Art. 2 Basisdaten zu Krebserkrankungen von Kindern und Jugendlichen  

1 Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen, die ei­ne Krebser­kran­kung dia­gno­s­ti­zie­ren, mel­den dem Kin­der­krebs­re­gis­ter die fol­gen­den Da­ten zur Dia­gno­se:

a.
Art der Krebser­kran­kung: Typ und Ei­gen­schaf­ten des Tu­mors;
b.
Tu­mo­r­aus­brei­tung zum Zeit­punkt der Dia­gno­se, Krank­heits­sta­di­um und tu­mor­spe­zi­fi­sche Pro­gno­se­fak­to­ren;
c.
Un­ter­su­chungs­me­tho­de und Un­ter­su­chungs­an­lass;
d.
Da­tum der In­for­ma­ti­on der Pa­ti­en­tin oder des Pa­ti­en­ten (Art. 13);
e.
Auf­tre­ten von Me­ta­sta­sen und Re­zi­di­ven so­wie de­ren Lo­ka­li­sa­ti­on.

2 Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen, die ei­ne Krebser­kran­kung be­han­deln, mel­den dem Kin­der­krebs­re­gis­ter die fol­gen­den Da­ten zur Erst­be­hand­lung:

a.
Art der Be­hand­lung und Be­hand­lungs­ziel;
b.
Grund­la­gen des Be­hand­lungs­ent­scheids;
c.
Be­hand­lungs­be­ginn.
Art. 3 Zusatzdaten zu Krebserkrankungen von Erwachsenen  

Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen, die ei­ne Krebser­kran­kung be­han­deln, mel­den dem zu­stän­di­gen kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter die fol­gen­den Da­ten:

a.
Prä­dis­po­si­tio­nen;
b.
Vor- und Be­glei­ter­kran­kun­gen.
Art. 4 Zusatzdaten zu Krebserkrankungen von Kindern und Jugendlichen  

1 Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen, die ei­ne Krebser­kran­kung be­han­deln, mel­den dem Kin­der­krebs­re­gis­ter die fol­gen­den Da­ten:

a.
Prä­dis­po­si­tio­nen;
b.
Vor- und Be­glei­ter­kran­kun­gen;
c.
Er­geb­nis der Erst­be­hand­lung.

2 Sie mel­den dem Kin­der­krebs­re­gis­ter zu­dem zu je­der auf die Erst­be­hand­lung fol­gen­den Be­hand­lung die fol­gen­den Da­ten:

a.
Art der Be­hand­lung und Be­hand­lungs­ziel;
b.
Grund­la­gen des Be­hand­lungs­ent­scheids;
c.
Be­hand­lungs­be­ginn;
d.
Er­geb­nis der Be­hand­lung;
e.
An­ga­ben zu Nach­sor­ge­un­ter­su­chun­gen.
Art. 5 Festlegung der zu meldenden Krebserkrankungen  

1 Krebser­kran­kun­gen, für die Ba­sis­da­ten oder Zu­satz­da­ten zu mel­den sind, sind in An­hang 1 fest­ge­legt.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern (EDI) kann An­hang 1 nach­füh­ren. Es hört vor­gän­gig die Kan­to­ne an.

Art. 6 Meldefrist und Ausnahme von der Meldepflicht  

1 Die Da­ten nach den Ar­ti­keln 1–4, ein­sch­liess­lich der Da­ten nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–e KRG, müs­sen in­ner­halb von vier Wo­chen nach der Er­he­bung ge­mel­det wer­den.

2 Wer von ei­nem nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 be­stä­tig­ten Wi­der­spruch Kennt­nis hat, ist von der Mel­de­pflicht be­freit und darf die Da­ten nicht mel­den.

Art. 7 Identifikation und Verantwortlichkeit der meldepflichtigen Personen und Institutionen  

1 Mel­de­pflich­ti­ge Per­so­nen müs­sen zu ih­rer Iden­ti­fi­ka­ti­on zu­sam­men mit der Mel­dung fol­gen­de An­ga­ben über­mit­teln:

a.
Vor­na­me und Na­me;
b.
Te­le­fon­num­mer;
c.
Adres­se und E-Mail-Adres­se.

2 Mel­de­pflich­ti­ge In­sti­tu­tio­nen müs­sen zu ih­rer Iden­ti­fi­ka­ti­on zu­sam­men mit der Mel­dung fol­gen­de An­ga­ben über­mit­teln:

a.
Na­me der In­sti­tu­ti­on;
b.
Vor­na­me, Na­me und Funk­ti­on der zu­stän­di­gen An­sprech­per­son;
c.
Te­le­fon­num­mer;
d.
Adres­se und E-Mail-Adres­se.

3 Die mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen sind für die Mel­de­tä­tig­keit in­ner­halb ih­rer Ein­rich­tung ver­ant­wort­lich.

Art. 8 Form der Meldungen  

1 Die Mel­dun­gen kön­nen elek­tro­nisch oder in Pa­pier­form er­fol­gen.

2 Die mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen kön­nen den Mel­dun­gen Do­ku­men­te bei­le­gen, die aus­sch­liess­lich An­ga­ben im Zu­sam­men­hang mit der Krebser­kran­kung ent­hal­ten.

Art. 9 Meldungen an das Kinderkrebsregister  

Mel­dun­gen von Krebser­kran­kun­gen von Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten, die im Zeit­punkt der Dia­gno­se­stel­lung das 20. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det ha­ben, sind an das Kin­der­krebs­re­gis­ter zu rich­ten.

2. Abschnitt: Daten zur Feststellung nicht gemeldeter Krebserkrankungen

Art. 10 Daten des Bundesamts für Statistik  

1 Das Bun­des­amt für Sta­tis­tik (BFS) gibt dem zu­stän­di­gen Krebs­re­gis­ter je­weils bis 31. Mai die Da­ten der Per­so­nen be­kannt:

a.
die in­ner­halb des ver­gan­ge­nen Ka­len­der­jahrs ver­stor­ben sind; und
b.
bei de­nen als Haupt- oder Ne­ben­dia­gno­se ei­ne nach An­hang 1 zu mel­den­de Krebser­kran­kung er­fasst wur­de.

2 Die Da­ten wer­den dem kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter be­kannt­ge­ge­ben, in des­sen Ein­zugs­ge­biet die ver­stor­be­ne Per­son im Zeit­punkt des To­des Wohn­sitz hat­te. Da­ten zu Per­so­nen, die im Zeit­punkt des To­des das 20. Al­ters­jahr nicht vollen­det ha­ben, wer­den dem Kin­der­krebs­re­gis­ter be­kannt­ge­ge­ben.

3 Be­kannt­ge­ge­ben wer­den die fol­gen­den Da­ten:

a.
zur ver­stor­be­nen Per­son:
1.
Wohn­ort,
2.
Ver­si­cher­ten­num­mer nach Ar­ti­kel 50c des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19462 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (Ver­si­cher­ten­num­mer),
3.
Ge­schlecht,
4.
Ge­burts­da­tum,
5.
To­des­da­tum,
6.
An­ga­be der Haupt- und Ne­ben­dia­gno­sen nach der In­ter­na­tio­na­len Klas­si­fi­zie­rung von Krank­hei­ten der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on3 (ICD),
7.
To­des­be­schei­ni­gung;
b.
Kon­takt­da­ten der Ärz­tin oder des Arz­tes, die oder der den Tod fest­ge­stellt hat.

2 SR 831.10

3 Der Text der Klas­si­fi­zie­rung kann beim Bun­des­amt für Ge­sund­heit, 3003 Bern kos­ten­los ein­ge­se­hen oder ab­ge­ru­fen wer­den un­ter: www.bag.ad­min.ch > The­men > Mensch & Ge­sund­heit > Nicht­über­trag­ba­re Krank­hei­ten > Krebs > Krebs­re­gis­trie­rung, so­wie un­ter: www.who.int > He­alth to­pics > Clas­si­fi­ca­ti­ons of di­sea­se.

Art. 11 Daten der Spitäler  

1 Die Spi­tä­ler ge­ben dem zu­stän­di­gen Krebs­re­gis­ter je­weils bis 31. Mai die Da­ten der Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten be­kannt:

a.
die in­ner­halb des ver­gan­ge­nen Ka­len­der­jahrs sta­tio­när be­han­delt wur­den; und
b.
bei de­nen als Haupt- oder Ne­ben­dia­gno­se ei­ne nach An­hang 1 zu mel­den­de Krebser­kran­kung er­fasst wur­de.

2 Die Da­ten wer­den dem kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter be­kannt­ge­ge­ben, in des­sen Ein­zugs­ge­biet das Spi­tal liegt. Da­ten zu Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten, die im Zeit­punkt des Spi­tal­ein­tritts das 20. Al­ters­jahr nicht vollen­det ha­ben, wer­den dem Kin­der­krebs­re­gis­ter be­kannt­ge­ge­ben.

3 Be­kannt­ge­ge­ben wer­den die fol­gen­den Da­ten:

a.
zur Pa­ti­en­tin oder zum Pa­ti­en­ten:
1.
Na­me und Vor­na­me,
2.
Wohn­adres­se,
3.
Ver­si­cher­ten­num­mer,
4.
Ge­schlecht,
5.
Ge­burts­da­tum,
6.
Ein­tritts- und Aus­tritts­da­tum,
7.
An­ga­be der Haupt- und Ne­ben­dia­gno­sen nach der ICD;
b.
Be­zeich­nung der Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­heit des Spi­tals.

4 Die Spi­tä­ler ver­wen­den für die Be­kannt­ga­be die­sel­ben Da­ten­quel­len, die sie für die me­di­zi­ni­sche Sta­tis­tik der Kran­ken­häu­ser nach Zif­fer 62 des An­hangs der Sta­tis­ti­ker­he­bungs­ver­ord­nung vom 30. Ju­ni 19934 bei­ge­zo­gen ha­ben.

Art. 12 Daten aus Früherkennungsprogrammen  

1 Die für die Durch­füh­rung von Früh­er­ken­nungs­pro­gram­men zu­stän­di­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen ge­ben dem zu­stän­di­gen Krebs­re­gis­ter je­weils bis 31. Mai die Da­ten zu Per­so­nen be­kannt:

a.
die in­ner­halb des ver­gan­ge­nen Ka­len­der­jahrs an ei­nem Früh­er­ken­nungs­pro­gramm teil­ge­nom­men ha­ben; und
b.
bei de­nen als Haupt- oder Ne­ben­dia­gno­se ei­ne nach An­hang 1 zu mel­den­de Krebser­kran­kung er­fasst wur­de.

2 Die Da­ten wer­den dem kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter be­kannt­ge­ge­ben, in des­sen Ein­zugs­ge­biet das Früh­er­ken­nungs­pro­gramm durch­ge­führt wird.

3 Be­kannt­ge­ge­ben wer­den die fol­gen­den Da­ten:

a.
zur teil­neh­men­den Per­son:
1.
Na­me und Vor­na­me,
2.
Wohn­adres­se,
3.
Ver­si­cher­ten­num­mer,
4.
Ge­schlecht,
5.
Ge­burts­da­tum,
6.
An­ga­be der Haupt- und Ne­ben­dia­gno­sen nach der ICD;
b.
so­fern vor­han­den: Kon­takt­da­ten der be­han­deln­den Ärz­tin oder des be­han­deln­den Arz­tes.

3. Abschnitt: Rechte der Patientin oder des Patienten

Art. 13 Information der Patientin oder des Patienten  

1 Die Ärz­tin oder der Arzt, die oder der die Dia­gno­se er­öff­net, ist für die In­for­ma­ti­on der Pa­ti­en­tin oder des Pa­ti­en­ten und die Do­ku­men­ta­ti­on, dass die In­for­ma­ti­on er­folgt ist, ver­ant­wort­lich.

2 Die Pa­ti­en­tin oder der Pa­ti­ent ist münd­lich zu in­for­mie­ren über:

a.
die Mel­dung von Da­ten an das zu­stän­di­ge Krebs­re­gis­ter;
b.
das Recht, ge­gen die Re­gis­trie­rung der Da­ten je­der­zeit und oh­ne Be­grün­dung Wi­der­spruch er­he­ben zu kön­nen.

3 Zu­dem wird ihr oder ihm die von der na­tio­na­len Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le oder vom Kin­der­krebs­re­gis­ter zur Ver­fü­gung ge­stell­te schrift­li­che Pa­ti­en­ten­in­for­ma­ti­on ab­ge­ge­ben.

4 Die Pa­ti­en­tin oder der Pa­ti­ent ist mit der schrift­li­chen Pa­ti­en­ten­in­for­ma­ti­on zu­sätz­lich zu den In­hal­ten nach Ar­ti­kel 5 KRG und nach Ab­satz 2 zu in­for­mie­ren über:

a.
den Zweck der Re­gis­trie­rung;
b.
das Vor­ge­hen zur Er­gän­zung und Ak­tua­li­sie­rung der Da­ten;
c.
die Zu­stän­dig­keit für die Da­ten­be­ar­bei­tung;
d.
die Ka­renz­frist nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 1;
e.
die An­ony­mi­sie­rung oder Ver­nich­tung der Da­ten im Fall ei­nes Wi­der­spruchs;
f.
den An­spruch der Pa­ti­en­tin oder des Pa­ti­en­ten auf Un­ter­stüt­zung durch die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le bei der Aus­übung der Rech­te hin­sicht­lich des Da­ten­schut­zes und des Wi­der­spruchs;
g.
die Mög­lich­keit, den Wi­der­spruch zu wi­der­ru­fen;
h.
die Mög­lich­keit, dass die Krebs­re­gis­ter von den mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen Do­ku­men­te mit Da­ten er­hal­ten, die für die Re­gis­trie­rung nicht be­nö­tigt wer­den, und den Zeit­punkt, bis wann die­se Do­ku­men­te ver­nich­tet wer­den müs­sen.
Art. 14 Erhebung des Widerspruchs  

1 Wi­der­spruch kann bei je­dem kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter oder beim Kin­der­krebs­re­gis­ter schrift­lich er­ho­ben wer­den.

2 Der Wi­der­spruch muss fol­gen­de An­ga­ben der wi­der­spre­chen­den Per­son ent­hal­ten:

a.
Na­me und Vor­na­me;
b.
Adres­se;
c.
Ge­burts­da­tum;
d.
Ver­si­cher­ten­num­mer;
e.
Da­tum und Un­ter­schrift.
Art. 15 Umsetzung des Widerspruchs  

1 Das Re­gis­ter, bei dem der Wi­der­spruch ein­ge­reicht wur­de, trägt die­sen nach der Ve­ri­fi­ka­ti­on der Ver­si­cher­ten­num­mer (Art. 17 Abs. 2 Bst. a) über den Pseud­ony­mi­sie­rungs­dienst im In­for­ma­ti­ons­sys­tem nach Ar­ti­kel 26 ein.

2 Es be­stä­tigt der Wi­der­spruch er­he­ben­den Per­son schrift­lich, dass der Wi­der­spruch er­fasst wur­de, und ver­nich­tet die Da­ten nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2.

3 Er­hält ein kan­to­na­les Krebs­re­gis­ter, das Kin­der­krebs­re­gis­ter, die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le oder das BFS von ei­nem Wi­der­spruch Kennt­nis, so ver­nich­tet es oder sie noch nicht re­gis­trier­te Da­ten und an­ony­mi­siert be­reits re­gis­trier­te Da­ten un­ver­züg­lich.

4 Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter und das Kin­der­krebs­re­gis­ter lei­ten zur sta­tis­ti­schen Aus­wer­tung fol­gen­de Da­ten der Wi­der­spruch er­he­ben­den Per­so­nen in an­ony­mi­sier­ter Form an die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le wei­ter:

a.
Al­ter in Jah­ren;
b.
Ge­schlecht;
c.
Wohn­ort;
d.
all­fäl­li­ge Be­grün­dung des Wi­der­spruchs.
Art. 16 Widerruf des Widerspruchs  

1 Wer Wi­der­spruch er­ho­ben hat, kann die­sen je­der­zeit wi­der­ru­fen.

2 Für den Wi­der­ruf des Wi­der­spruchs gel­ten die Ar­ti­kel 14 und 15 Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss.

3 Das zu­stän­di­ge Re­gis­ter kann die mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen auf­for­dern, die Da­ten der Pa­ti­en­tin oder des Pa­ti­en­ten er­neut zu mel­den.

4. Abschnitt: Registrierung der Daten

Art. 17 Karenzfrist  

1 Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter und das Kin­der­krebs­re­gis­ter kön­nen die ein­ge­hen­den Da­ten zu ei­ner Pa­ti­en­tin oder ei­nem Pa­ti­en­ten, von der oder dem sie bis­her kei­ne Da­ten re­gis­triert ha­ben, re­gis­trie­ren, so­fern die Pa­ti­en­tin oder der Pa­ti­ent in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach der In­for­ma­ti­on nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 1 nicht Wi­der­spruch er­ho­ben hat.

2 Bis zum Ab­lauf der Ka­renz­frist kön­nen fol­gen­de Be­ar­bei­tungs­schrit­te vor­ge­nom­men wer­den:

a.
Ve­ri­fi­ka­ti­on der Ver­si­cher­ten­num­mer durch einen Ab­gleich mit den Da­ten der zen­tra­len Aus­gleichs­stel­le (ZAS);
b.
Prü­fung, ob be­reits Da­ten re­gis­triert wor­den sind;
c.
bei Un­zu­stän­dig­keit: Über­mitt­lung der Da­ten an ein an­de­res kan­to­na­les Krebs­re­gis­ter oder an das Kin­der­krebs­re­gis­ter.
Art. 18 Voraussetzungen für die Registrierung  

1 Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter und das Kin­der­krebs­re­gis­ter sor­gen für die Rich­tig­keit der Re­gis­trie­rung, in­dem sie:

a.
durch einen Ab­gleich mit den Da­ten der ZAS die Ver­si­cher­ten­num­mer nach den Richt­li­ni­en der ZAS ve­ri­fi­zie­ren;
b.
durch ei­ne Ab­fra­ge des In­for­ma­ti­ons­sys­tems nach Ar­ti­kel 26 ei­ne Mehr­fach­re­gis­trie­rung aus­sch­lies­sen;
c.
ei­ne zwei­fel­haf­te Zu­stän­dig­keit mit den an­de­ren Krebs­re­gis­tern oder mit dem Kin­der­krebs­re­gis­ter un­ver­züg­lich klä­ren;
d.
vor der Zu­wei­sung der Fall­num­mer über­prü­fen, ob die Pa­ti­en­tin oder der Pa­ti­ent Wi­der­spruch er­ho­ben hat.

2 Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter über­prü­fen zu­dem vor der Zu­wei­sung der Fall­num­mer ih­re Zu­stän­dig­keit durch einen Ab­gleich mit den Da­ten der kan­to­na­len und kom­mu­na­len Ein­wohn­er­re­gis­ter.

3 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter ih­re Da­ten so ab­glei­chen kön­nen, dass für die Ein­wohn­er­re­gis­ter kei­ne Rück­schlüs­se auf die Krebser­kran­kung ei­ner be­stimm­ten Per­son mög­lich sind.

5. Abschnitt: Bekanntgabe von Daten unter den Vollzugsstellen

Art. 19 Datenaustausch zwischen den kantonalen Krebsregistern und dem Kinderkrebsregister  

1 Auf An­fra­ge des Kin­der­krebs­re­gis­ters er­gän­zen und ak­tua­li­sie­ren die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 KRG die Da­ten von Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten, die im Zeit­punkt der Dia­gno­se das 20. Al­ters­jahr nicht vollen­det ha­ben, und lei­ten die­se spä­tes­tens einen Mo­nat nach der An­fra­ge an das Kin­der­krebs­re­gis­ter wei­ter.

2 Das Kin­der­krebs­re­gis­ter lei­tet je­weils bis 31. Ju­li die im Vor­jahr re­gis­trier­ten, ak­tua­li­sier­ten oder er­gänz­ten Ba­sis­da­ten und die Fall­num­mern an das zu­stän­di­ge kan­to­na­le Krebs­re­gis­ter wei­ter.

Art. 20 Bekanntgabe der Todesursachen durch das BFS  

1 Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter und das Kin­der­krebs­re­gis­ter ge­ben dem BFS je­weils bis En­de Fe­bru­ar die Ver­si­cher­ten­num­mern der im Vor­jahr ver­stor­be­nen Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten be­kannt.

2 Das BFS gibt dem zu­stän­di­gen kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter und dem Kin­der­krebs­re­gis­ter je­weils bis 31. Mai die Ver­si­cher­ten­num­mern so­wie die To­des­ur­sa­chen, ein­sch­liess­lich Haupt- und Ne­ben­dia­gno­sen, der im Vor­jahr ver­stor­be­nen Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten be­kannt. Es legt die To­des­be­schei­ni­gung bei.

Art. 21 Weiterleitung der Daten an die nationale Krebsregistrierungsstelle und Berichtigungen  

1 Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter lei­ten je­weils bis 1. De­zem­ber die im Vor­jahr re­gis­trier­ten, ak­tua­li­sier­ten und er­gänz­ten Da­ten nach Ar­ti­kel 12 KRG an die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le wei­ter.

2 Die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le in­for­miert die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter spä­tes­tens sechs Wo­chen nach dem Ein­gang der Da­ten über all­fäl­li­ge Män­gel.

3 Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter lei­ten die be­rich­tig­ten Da­ten spä­tes­tens sechs Wo­chen nach der Be­män­ge­lung an die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le wei­ter.

Art. 22 Weiterleitung der Daten an das BFS  

Die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le lei­tet die für sta­tis­ti­sche Aus­wer­tun­gen auf­be­rei­te­ten Ba­sis­da­ten mit den Fall­num­mern je­weils bis 31. März des zwei­ten Jah­res nach der Er­he­bung an das BFS wei­ter.

6. Abschnitt: Pseudonymisierung der Versichertennummer

Art. 23  

1 Für je­de Ver­si­cher­ten­num­mer wird mit ei­ner Ein­weg­ver­schlüs­se­lung stets das glei­che Pseud­onym er­stellt.

2 Die Ver­si­cher­ten­num­mer darf in Ver­bin­dung mit der pseud­ony­mi­sier­ten Ver­si­cher­ten­num­mer nur vom Pseud­ony­mi­sie­rungs­dienst be­ar­bei­tet wer­den.

7. Abschnitt: Nationale Krebsregistrierungsstelle

Art. 24 Vorgaben für die Registrierung der Basisdaten  

1 Die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le stellt bei der Fest­le­gung der Struk­tur der Ba­sis­da­ten und der Ko­die­rungs­stan­dards Fol­gen­des si­cher:

a.
Es sind jähr­lich sta­tis­ti­sche Aus­wer­tun­gen mög­lich zu:
1.
Er­kran­kungs­häu­fig­keit,
2.
Krank­heits­ver­lauf,
3.
Sterb­lich­keit,
4.
Über­le­bens­ra­te,
5.
Art und Ziel der Erst­be­hand­lung.
b.
Die Aus­wer­tun­gen kön­nen nach Al­ter, Ge­schlecht, Re­gi­on und Sta­di­um bei der Dia­gno­se­stel­lung ge­glie­dert wer­den.
c.
Die gu­te epi­de­mio­lo­gi­sche und sta­tis­ti­sche Pra­xis ist ge­währ­leis­tet.
d.
Die in­ter­na­tio­na­le Ver­gleich­bar­keit der Da­ten ist ge­währ­leis­tet.

2 Sie be­zieht bei der Fest­le­gung der Da­ten­struk­tur das BFS, die Kan­to­ne, die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter, das Kin­der­krebs­re­gis­ter und die me­di­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten mit ein.

Art. 25 Vorgaben für die Registrierung der Zusatzdaten  

1 Die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le stellt bei der Fest­le­gung der Struk­tur der Zu­satz­da­ten und der Ko­die­rungs­stan­dards si­cher, dass im Rah­men der re­gel­mäs­si­gen Ge­sund­heits­be­richt­er­stat­tung nach Ar­ti­kel 16 KRG, be­zo­gen auf die je­wei­li­ge Krebser­kran­kung, zu fol­gen­den The­men­be­rei­chen ak­tu­el­le In­for­ma­tio­nen pu­bli­ziert wer­den kön­nen:

a.
Ver­sor­gungs-, Dia­gno­se- und Be­hand­lungs­qua­li­tät;
b.
Wirk­sam­keit aus­ge­wähl­ter Prä­ven­ti­ons- und Früh­er­ken­nungs­mass­nah­men.

2 Sie be­rück­sich­tigt da­bei ak­tu­el­le ge­sund­heits­po­li­ti­sche Fra­ge­stel­lun­gen.

3 Sie stellt Fol­gen­des si­cher:

a.
Die Aus­wer­tun­gen kön­nen nach Al­ter, Ge­schlecht, Re­gi­on und Sta­di­um bei der Dia­gno­se­stel­lung ge­glie­dert wer­den.
b.
Die gu­te epi­de­mio­lo­gi­sche und sta­tis­ti­sche Pra­xis ist ge­währ­leis­tet.
c.
Die be­son­de­ren An­for­de­run­gen an die Re­gis­trie­rung von Krebser­kran­kun­gen von Kin­dern und Ju­gend­li­chen wer­den be­rück­sich­tigt.
d.
Die in­ter­na­tio­na­le Ver­gleich­bar­keit der Da­ten ist ge­währ­leis­tet.

4 Sie be­zieht bei der Fest­le­gung der Da­ten­struk­tur das Bun­des­amt für Ge­sund­heit (BAG), die Kan­to­ne, die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter, das Kin­der­krebs­re­gis­ter und die me­di­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten mit ein.

Art. 26 Informationssystem  

1 Die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le be­treibt ein In­for­ma­ti­ons­sys­tem, um:

a.
die Ein­hal­tung der Wi­der­sprü­che zu ge­währ­leis­ten;
b.
Mehr­fach­re­gis­trie­run­gen aus­zu­sch­lies­sen.

2 Das In­for­ma­ti­ons­sys­tem ent­hält fol­gen­de Da­ten:

a.
pseud­ony­mi­sier­te Ver­si­cher­ten­num­mern;
b.
Fall­num­mern;
c.
Wi­der­spruch­sta­tus.

3 Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter und das Kin­der­krebs­re­gis­ter tra­gen die Da­ten nach Ab­satz 2 über den Pseud­ony­mi­sie­rungs­dienst im In­for­ma­ti­ons­sys­tem ein, so­bald:

a.
ih­re Zu­stän­dig­keit ve­ri­fi­ziert ist; oder
b.
ei­ne Pa­ti­en­tin oder ein Pa­ti­ent Wi­der­spruch er­ho­ben oder den Wi­der­spruch wi­der­ru­fen hat.

4 Die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le er­mög­licht den kan­to­na­len Krebs­re­gis­tern und dem Kin­der­krebs­re­gis­ter den Zu­griff auf das In­for­ma­ti­ons­sys­tem im Ab­ruf­ver­fah­ren.

5 Stellt sie fest, dass ein kan­to­na­les Krebs­re­gis­ter, das Kin­der­krebs­re­gis­ter oder das BFS Da­ten ei­ner Per­son be­ar­bei­ten, die Wi­der­spruch er­ho­ben hat, oder dass meh­re­re Krebs­re­gis­ter Da­ten der­sel­ben Per­son be­ar­bei­ten, so in­for­miert sie die be­ar­bei­ten­den Stel­len.

Art. 27 Weitere Aufgaben  

Die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le nimmt ins­be­son­de­re fol­gen­de wei­te­re Auf­ga­ben wahr:

a.
Sie wer­tet die ein­ge­gan­ge­nen Wi­der­sprü­che un­ter der Ver­wen­dung der An­ga­ben nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 4 sta­tis­tisch aus.
b.
Sie trifft die er­for­der­li­chen Mass­nah­men zur Si­cher­stel­lung der Da­ten­qua­li­tät. Sie kann ins­be­son­de­re Ring­ver­su­che un­ter den kan­to­na­len Krebs­re­gis­tern durch­füh­ren. Die Er­geb­nis­se wer­den den be­tei­lig­ten Stel­len be­kannt­ge­ge­ben.
c.
Sie stellt den kan­to­na­len Krebs­re­gis­tern die für die Re­gis­trie­rung er­for­der­li­che Soft­wa­re zur Ver­fü­gung.

8. Abschnitt: Massnahmen zur Gewährleistung der Datensicherheit

Art. 28 Anforderungen an den Datenaustausch  

1 Der Da­ten­aus­tausch zwi­schen den mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen und dem zu­stän­di­gen Krebs­re­gis­ter und dem Kin­der­krebs­re­gis­ter er­folgt ver­schlüs­selt.

2 Der Da­ten­aus­tausch mit dem Pseud­ony­mi­sie­rungs­dienst er­folgt ver­schlüs­selt nach den Richt­li­ni­en der ZAS.

3 Der Da­ten­aus­tausch mit dem In­for­ma­ti­ons­sys­tem er­folgt ver­schlüs­selt nach den Richt­li­ni­en der na­tio­na­len Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le.

4 Die Krebs­re­gis­ter, das Kin­der­krebs­re­gis­ter, die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le und das BFS sor­gen für einen si­che­ren Da­ten­aus­tausch.

5 Der Da­ten­aus­tausch in­ner­halb ei­nes Kan­tons kann über da­für ein­ge­rich­te­te Sys­te­me der Kan­to­ne und Ge­mein­den er­fol­gen.

Art. 29 Datenträger  

1 Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter, das Kin­der­krebs­re­gis­ter und die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le schüt­zen ih­re Da­ten­trä­ger durch Ver­schlüs­se­lung und Zu­griffs­kon­trol­le vor un­er­laub­tem Zu­griff. Bei der Wahl der Ver­schlüs­se­lung ist der Auf­be­wah­rungs­dau­er der Da­ten Rech­nung zu tra­gen.

2 Die Da­ten­trä­ger müs­sen dem Schwei­zer Recht un­ter­ste­hen.

Art. 30 Anonymisierung  

1 Zur An­ony­mi­sie­rung ge­sund­heits­be­zo­ge­ner Per­so­nen­da­ten müs­sen al­le An­ga­ben, die für sich al­lein oder in ih­rer Kom­bi­na­ti­on die Wie­der­her­stel­lung des Be­zugs zu ei­ner Per­son oh­ne un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand er­lau­ben, ir­re­ver­si­bel un­kennt­lich ge­macht oder ge­löscht wer­den.

2 Ins­be­son­de­re un­kennt­lich ge­macht oder ge­löscht wer­den müs­sen Na­me, Wohn­adres­se und ein­deu­tig kenn­zeich­nen­de Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mern. Das Ge­burts- und das To­des­da­tum dür­fen nur Mo­nat und Jahr um­fas­sen.

3 Da­ten, die nach den Ar­ti­keln 23 Ab­satz 2, 27 und 32 KRG Drit­ten be­kannt­ge­ge­ben wer­den, müs­sen vor­gän­gig ag­gre­giert wer­den.

4 Da­ten, die ag­gre­giert wur­den, gel­ten als an­ony­mi­siert, wenn sie min­des­tens 20 Da­ten­sät­ze um­fas­sen.

9. Abschnitt: Förderung der Registrierung anderer Krankheiten

Art. 31 Beitragsarten  

1 Das BAG kann für den Be­trieb ei­nes Re­gis­ters, das Da­ten über an­de­re stark ver­brei­te­te oder bös­ar­ti­ge nicht über­trag­ba­re Krank­hei­ten als Krebs ent­hält, einen Bei­trag von höchs­tens 250 000 Fran­ken pro Jahr ge­wäh­ren.

2 Es kann für die Wei­ter­ent­wick­lung ei­nes Re­gis­ters einen ein­ma­li­gen Bei­trag von höchs­tens 100 000 Fran­ken ge­wäh­ren.

Art. 32 Angaben zum Gesuch  

1 Das Ge­such um Fi­nanz­hil­fe muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
ei­ne wis­sen­schaft­li­che Be­schrei­bung der Krank­heit, zu der das Re­gis­ter Da­ten be­ar­bei­tet, so­wie In­for­ma­tio­nen über die Ver­brei­tung der Krank­heit;
b.
den Nach­weis, dass das Re­gis­ter ei­nem oder meh­re­ren Zwe­cken nach Ar­ti­kel 2 KRG dient;
c.
ein de­tail­lier­tes Bud­get und ein Fi­nan­zie­rungs­kon­zept für den Be­trieb des Re­gis­ters;
d.
Be­stä­ti­gun­gen über Fi­nan­zie­rungs­bei­trä­ge von Kan­to­nen oder Drit­ten;
e.
den Nach­weis, dass die Da­ten­qua­li­tät des Re­gis­ters nach dem Stand von Wis­sen­schaft und Tech­nik si­cher­ge­stellt wird;
f.
den Nach­weis, dass die be­ar­bei­te­ten Da­ten nach den mass­ge­ben­den recht­li­chen Be­stim­mun­gen er­ho­ben wur­den;
g.
den Nach­weis, dass die be­ar­bei­te­ten Da­ten ge­samtschwei­ze­ri­sche Aus­wer­tun­gen oder Hoch­rech­nun­gen er­lau­ben und für die Ge­sund­heits­be­richt­er­stat­tung von Be­deu­tung sind.

2 Ist das Re­gis­ter zur Er­fas­sung von Da­ten zu sel­te­nen bös­ar­ti­gen Krank­hei­ten vor­ge­se­hen, so ist zu­sätz­lich nach­zu­wei­sen, dass die re­gis­trier­ten Da­ten in­ter­na­tio­nal ver­gleich­bar sind.

3 Das BAG kann zu­sätz­li­che In­for­ma­tio­nen ver­lan­gen.

Art. 33 Fachliche Stellungnahmen  

Das BAG kann fach­li­che Stel­lung­nah­men zur Be­deu­tung der Da­ten des Re­gis­ters für die Ge­sund­heits­be­richt­er­stat­tung so­wie zur Ein­schät­zung, in wel­chem Mass das Re­gis­ter den Zwe­cken nach Ar­ti­kel 2 KRG dient, ein­ho­len.

Art. 34 Beitragsbemessung und Rechnungsführung  

1 Der Bei­trag be­trägt höchs­tens 50 Pro­zent der aus­ge­wie­se­nen Be­triebs­kos­ten oder der vor­ge­se­he­nen Wei­ter­ent­wick­lungs­kos­ten.

2 Der Emp­fän­ger von Fi­nanz­hil­fen führt für das Re­gis­ter ei­ne ei­ge­ne Rech­nung, die al­le Per­so­nal- und Sach­kos­ten des Re­gis­ters be­rück­sich­tigt.

Art. 35 Subventionsverfügung  

1 Das BAG schliesst das Ver­fah­ren mit ei­ner Ver­fü­gung ab.

2 Ein Be­triebs­bei­trag wird wäh­rend längs­tens fünf Jah­ren aus­ge­rich­tet.

10. Abschnitt: Übertragung von Aufgaben

Art. 36 Auswahlverfahren  

1 Das EDI über­trägt die Auf­ga­ben der na­tio­na­len Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le und des Kin­der­krebs­re­gis­ters an Per­so­nen oder Or­ga­ni­sa­tio­nen aus­ser­halb der Bun­des­ver­wal­tung.

2 Es sorgt für ein ob­jek­ti­ves, trans­pa­ren­tes und un­par­tei­isches Aus­wahl­ver­fah­ren.

3 Die Mög­lich­keit, am Aus­wahl­ver­fah­ren teil­zu­neh­men, wird im Bun­des­blatt ver­öf­fent­licht.

4 Die Un­ter­la­gen für die in­ter­es­sier­ten Per­so­nen und Or­ga­ni­sa­tio­nen ent­hal­ten ins­be­son­de­re:

a.
die Kri­te­ri­en, auf­grund de­ren die be­tref­fen­de Per­son oder Or­ga­ni­sa­ti­on ih­re Leis­tungs­fä­hig­keit nach­zu­wei­sen hat;
b.
die er­for­der­li­chen tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen für die In­fra­struk­tur;
c.
die Be­wer­tungs­kri­te­ri­en.

5 Das Aus­wahl­ver­fah­ren wird mit ei­ner Ver­fü­gung an al­le am Ver­fah­ren Be­tei­lig­ten ab­ge­schlos­sen.

Art. 37 Bewertung und Form der Übertragung  

1 Beim Ent­scheid über die Über­tra­gung be­rück­sich­tigt das EDI ins­be­son­de­re die fol­gen­den Kri­te­ri­en:

a.
die Leis­tungs­fä­hig­keit der in­ter­es­sier­ten Per­son oder Or­ga­ni­sa­ti­on;
b.
die zu­ge­si­cher­te Ge­währ­leis­tung der Vor­ga­ben im Be­reich Da­ten­schutz und Da­ten­si­cher­heit so­wie der tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen;
c.
den wirt­schaft­li­chen Um­gang mit den zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln;
d.
das Fach­wis­sen in den fol­gen­den Be­rei­chen:
1.
Epi­de­mio­lo­gie und Sta­tis­tik,
2.
me­di­zi­ni­sche On­ko­lo­gie,
3.
In­for­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie,
4.
Re­gis­ter­füh­rung;
e.
Er­fah­rung und Re­fe­ren­zen.

2 Die Ein­zel­hei­ten der Auf­ga­ben­er­fül­lung so­wie der Um­fang der Ab­gel­tung wer­den in ei­nem öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trag zwi­schen dem BAG und der be­auf­trag­ten Per­son oder Or­ga­ni­sa­ti­on ge­re­gelt. Die Lauf­zeit des Ver­trags ist zu be­fris­ten.

Art. 38 Aufsicht  

Das EDI stellt die Auf­sicht über die be­auf­trag­ten Per­so­nen und Or­ga­ni­sa­tio­nen in Be­zug auf die über­tra­ge­ne Auf­ga­be si­cher.

11. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 39 Anpassung der Fristen  

Das EDI kann die Fris­ten nach den Ar­ti­keln 10–12 und 19–22 ent­spre­chend der tech­ni­schen Ent­wick­lung an­pas­sen.

Art. 40 Änderung anderer Erlasse  

Die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wird in An­hang 2 ge­re­gelt.

Art. 41 Übergangsbestimmung  

1 Die Mel­de­pflicht nach den Ar­ti­keln 3 und 4 KRG gilt nicht für Da­ten zu Krebser­kran­kun­gen, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2020 dia­gno­s­ti­ziert wur­den.

2 Das Kin­der­krebs­re­gis­ter lei­tet Per­so­nen­da­ten, die es vor dem In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung be­ar­bei­tet hat, ko­diert, mit ei­ner Fall­num­mer ver­se­hen, er­gänzt und ak­tua­li­siert wie folgt an das zu­stän­di­ge kan­to­na­le Krebs­re­gis­ter wei­ter:

a.
die Da­ten des In­zi­denz­jahrs 2018: bis 31. Ju­li 2020;
b.
die Da­ten des In­zi­denz­jahrs 2019: bis 31. Ju­li 2021;
c.
al­le üb­ri­gen Da­ten: bis 31. Ju­li 2022.

3 Das kan­to­na­le Krebs­re­gis­ter lei­tet Per­so­nen­da­ten, die es vor dem In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung be­ar­bei­tet hat, ko­diert, mit ei­ner Fall­num­mer ver­se­hen, er­gänzt und ak­tua­li­siert zu­sam­men mit den Da­ten, die es nach Ab­satz 2 vom Kin­der­krebs­re­gis­ter er­hal­ten hat wie folgt an die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le wei­ter:

a.
die Da­ten des In­zi­denz­jahrs 2018 bis 1. De­zem­ber 2020;
b.
die Da­ten des In­zi­denz­jahrs 2019 bis 1. De­zem­ber 2021;
c.
al­le üb­ri­gen Da­ten bis 1. De­zem­ber 2022.

4 Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter müs­sen Da­ten zu Per­so­nen, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2003 an Krebs er­krankt sind, nicht nach dem KRG und die­ser Ver­ord­nung be­ar­bei­ten.

5 Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter und das Kin­der­krebs­re­gis­ter müs­sen die ve­ri­fi­zier­ten Zu­stän­dig­kei­ten zu Krebser­kran­kun­gen, die vor dem In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung be­ar­bei­tet wur­den, bis 31. März 2020 im In­for­ma­ti­ons­sys­tem nach Ar­ti­kel 26 ein­tra­gen.

6 Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter und das Kin­der­krebs­re­gis­ter müs­sen die An­ga­ben von Per­so­nen, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2020 Wi­der­spruch er­ho­ben ha­ben, bis 31. März 2020 im In­for­ma­ti­ons­sys­tem nach Ar­ti­kel 26 ein­tra­gen. An­sch­lies­send ver­nich­ten sie die An­ga­ben zu den wi­der­spre­chen­den Per­so­nen. Ar­ti­kel 15 Ab­sät­ze 3 und 4 gilt sinn­ge­mä­ss.

7 Vom 1. Ja­nu­ar 2020 bis 31. De­zem­ber 2022 gel­ten fol­gen­de Ter­mi­ne für die Be­kannt­ga­be von Da­ten un­ter den Voll­zugs­stel­len:

a.
Das BFS gibt dem zu­stän­di­gen Krebs­re­gis­ter und dem Kin­der­krebs­re­gis­ter bis 31. Mai des zwei­ten Jah­res nach der Er­he­bung die Da­ten nach den Ar­ti­keln 10 und 20 Ab­satz 2 be­kannt.
b.
Die kan­to­na­len Krebs­re­gis­ter lei­ten die re­gis­trier­ten, ak­tua­li­sier­ten und er­gänz­ten Da­tenund die Fall­num­mern bis 1. De­zem­ber des zwei­ten Jah­res nach der Er­he­bung an die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le wei­ter. Ar­ti­kel 21 Ab­sät­ze 2 und 3 gilt sinn­ge­mä­ss.
c.
Die na­tio­na­le Krebs­re­gis­trie­rungs­stel­le lei­tet die be­rei­nig­ten Da­ten und die Fall­num­mern bis 31. März des drit­ten Jah­res nach der Er­he­bung an das BFS wei­ter.
d.
Das Kin­der­krebs­re­gis­ter lei­tet die re­gis­trier­ten, ak­tua­li­sier­ten und er­gänz­tenBa­sis­da­ten und die Fall­num­mern bis 31. Ju­li des zwei­ten Jah­res nach der Er­he­bung an das zu­stän­di­ge kan­to­na­le Krebs­re­gis­ter wei­ter.
Art. 42 Inkrafttreten  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2 am 1. Ja­nu­ar 2020 in Kraft.

2 Die Ar­ti­kel 36–38 und 40 (An­hang 2 Ziff. 2) tre­ten am 1. Ju­ni 2018 in Kraft.

Anhang 1 5

5 Bereinigt gemäss Ziff. I der V des EDI vom 2. Febr. 2021, in Kraft seit 15. März 2021 (AS 2021 73).

(Art. 5 Abs. 1)

Zu meldende Krebserkrankungen

Folgende Erkrankungen gemäss der International Classification of diseasesder WHO in der Fassung von 20106 (ICD-10) müssen gemeldet werden; massgebend ist die mit dreistelligem Code definierte Krankheitsgruppe:

Code

Bezeichnung

Basisdaten zur Diagnose / Basisdaten zur Erstbehandlung

Zusatzdaten

Erwachsene

Kinder und Jugendliche

Erwachsene

Kinder und Jugendliche

C-CODES

C00–C97

Bösartige Neubildungen

ja, ausser Basaliome

ja

ja, für:

Darm (C18–C20)

Brust (C50)

Prostata (C61)

ja

D-CODES

D00–D09

Carcinoma in situ

D00

Carcinoma in situ der Mundhöhle, des Ösophagus und des Magens

ja

ja

nein

ja

D01

Carcinoma in situ sonstiger und nicht näher bezeichneter Verdauungsorgane

ja

ja

nein

ja

D02

Carcinoma in situ des Mittelohrs und des Atmungssystems

ja

ja

nein

ja

D03

Melanoma in situ

ja

ja

nein

ja

D04

...

D05

Carcinoma in situ der Brustdrüse

ja

ja

nein

ja

D06

Carcinoma in situ der Cervix uteri

ja

ja

nein

ja

D07

Carcinoma in situ sonstiger und nicht näher bezeichneter Genitalorgane

ja

ja

nein

ja

D09

Carcinoma in situ sonstiger und nicht näher bezeichneter Lokalisationen

ja

ja

nein

ja

D10–D36

Gutartige Neubildungen

D32

Gutartige Neubildungen der Meningen

ja

ja

nein

ja

D33

Gutartige Neubildung des Gehirns und anderer Teile des Zentralnervensystems

ja

ja

nein

ja

D35

Gutartige Neubildung sonstiger und nicht näher bezeichneter endokriner Drüsen

nein

ja

nein

ja

D35.2

Gutartige Neubildung der Hypophyse

ja

ja

nein

ja

D37–D48

Neubildungen unsicheren oder unbekannten Verhaltens

D37

Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens der Mundhöhle und der Ver­dauungsorgane

ja

ja

nein

ja

D38

Neubildung unsicheren oder unbekannten Ver­haltens des Mittelohrs, der Atmungs­organe und der intrathorakalen Organe

ja

ja

nein

ja

D39

Neubildung unsicheren oder unbekannten Ver­haltens der weiblichen Genitalorgane

ja

ja

nein

ja

D40

Neubildung unsicheren oder unbekannten Ver­haltens der männlichen Genitalorgane

ja

ja

nein

ja

D41

Neubildung unsicheren oder unbekannten Ver­haltens der Harnorgane

ja

ja

nein

ja

D42

Neubildung unsicheren oder unbekannten Ver­haltens der Meningen

ja

ja

nein

ja

D43

Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens des Gehirns und des Zentral­nervensystems

ja

ja

nein

ja

D44

Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens der endokrinen Drüsen, ausser Hypophyse

ja

ja

nein

ja

D45

Polycythaemia vera

ja

ja

nein

ja

D46

Myelodysplastische Syndrome

ja

ja

nein

ja

D47

Sonstige Neubildungen unsicheren oder unbekannten Verhaltens des lymphatischen, blutbildenden und verwandten Gewebes

ja, ausser monoklo­nale Gammopathie unbestimmter Signi­fikanz (MGUS)

ja, ausser mono­klonale Gammo­pathie unbestimmter Signifikanz (MGUS)

nein

ja, ausser monoklo­nale Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS)

D48

Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens an sonstigen und nicht näher bezeichneten Lokalisationen

ja

ja

nein

ja

D61

Sonstige aplastische Anämien

nein

ja

nein

ja

D76

Sonstige näher bezeichnete Krankheiten mit Beteiligung des lymphoretikulären Gewebes und des retikulohistiozytären Systems

nein

ja

nein

ja

6 Der Text der Klassifizierung kann beim Bundesamt für Gesundheit, 3003 Bern kostenlos eingesehen oder abgerufen werden unter: www.bag.admin.ch > Themen > Mensch & Gesundheit > Nichtübertragbare Krankheiten > Krebs > Krebsregistrierung, sowie unter: www.who.int > Health topics > Classifications of disease.

Anhang 2

(Art. 40)

Änderung anderer Erlasse

Die nachstehenden Erlasse werden wie folgt geändert:

7

7 Die Änderungen können unter AS 2018 2019konsultiert werden.

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