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Verordnung 2
zum Arbeitsgesetz
(ArGV 2)

vom 10. Mai 2000 (Stand am 1. Juli 2023)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 27 des Arbeitsgesetzes vom 13. März 19641 (Gesetz),

verordnet:

1. Abschnitt: Gegenstand und Begriffe

Art. 1 Gegenstand  

Die­se Ver­ord­nung um­schreibt die bei Vor­lie­gen be­son­de­rer Ver­hält­nis­se nach Ar­ti­kel 27 Ab­satz 1 des Ge­set­zes mög­li­chen Ab­wei­chun­gen von den ge­setz­li­chen Ar­beits- und Ru­he­zeit­vor­schrif­ten und be­zeich­net die Be­triebs­ar­ten oder Grup­pen von Ar­beit­neh­mern und Ar­beit­neh­me­rin­nen, wel­che un­ter die­se Ab­wei­chun­gen fal­len. Sie be­zeich­net für die ein­zel­nen Bran­chen oder Grup­pen von Ar­beit­neh­mern und Ar­beit­neh­me­rin­nen den Um­fang der Ab­wei­chun­gen.

Art. 2 Kleingewerbliche Betriebe  

1 Klein­ge­werb­li­che Be­trie­be (Art. 27 Abs. 1bis des Ge­set­zes) sind Be­trie­be, in de­nen ne­ben dem Ar­beit­ge­ber nicht mehr als vier Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, un­ab­hän­gig von ih­rem Be­schäf­ti­gungs­grad, be­schäf­tigt wer­den.

2 Be­triebs­not­wen­dig­keit (Art. 27 Abs. 1bis des Ge­set­zes) liegt vor, wenn:

a.
ein Be­trieb zu ei­ner im 3. Ab­schnitt die­ser Ver­ord­nung auf­ge­führ­ten Be­triebs­art ge­hört; oder
b.
die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 28 der Ver­ord­nung 1 zum Ar­beits­ge­setz vom 10. Mai 20002 er­füllt sind.

2. Abschnitt: Sonderbestimmungen

Art. 3 Geltung  

Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts sind auf die ein­zel­nen Be­triebs­ar­ten so­wie Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ent­spre­chend den Be­stim­mun­gen des 3. Ab­schnitts an­wend­bar.

Art. 4 Befreiung von der Bewilligungspflicht für Nacht- und Sonntagsarbeit sowie für den ununterbrochenen Betrieb  

1 Der Ar­beit­ge­ber darf die Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen oh­ne be­hörd­li­che Be­wil­li­gung ganz oder teil­wei­se in der Nacht be­schäf­ti­gen.

2 Der Ar­beit­ge­ber darf die Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen oh­ne be­hörd­li­che Be­wil­li­gung ganz oder teil­wei­se am Sonn­tag be­schäf­ti­gen.

3 Der Ar­beit­ge­ber darf die Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen oh­ne be­hörd­li­che Be­wil­li­gung im un­un­ter­bro­che­nen Be­trieb be­schäf­ti­gen.

Art. 5 Verlängerung des Zeitraumes der täglichen Arbeit bei Tages- und Abendarbeit  

Der Zeit­raum der Ta­ges- und Abend­ar­beit darf für die ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, mit Ein­schluss der Pau­sen und der Über­zeit­ar­beit, auf höchs­tens 17 Stun­den ver­län­gert wer­den, so­fern im Durch­schnitt ei­ner Ka­len­der­wo­che ei­ne täg­li­che Ru­he­zeit von min­des­tens 12 auf­ein­an­der­fol­gen­den Stun­den ge­währt wird. Die täg­li­che Ru­he­zeit zwi­schen zwei Ar­beitse­insät­zen muss da­bei min­des­tens 8 auf­ein­an­der­fol­gen­de Stun­den be­tra­gen.

Art. 6 Verlängerung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit  

Die wö­chent­li­che Höchst­ar­beits­zeit darf in ein­zel­nen Wo­chen um 4 Stun­den ver­län­gert wer­den, so­fern sie im Durch­schnitt von drei Wo­chen ein­ge­hal­ten wird und im Durch­schnitt des Ka­len­der­jah­res die Fünf-Ta­ge-Wo­che ge­währt wird.

Art. 7 Verlängerung der Arbeitswoche 3  

1 Die ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen dür­fen bis zu elf auf­ein­an­der­fol­gen­de Ta­ge be­schäf­tigt wer­den:

a.
wenn un­mit­tel­bar im An­schluss dar­an min­des­tens drei auf­ein­an­der­fol­gen­de Ta­ge frei ge­währt wer­den; und
b.
wenn im Durch­schnitt des Ka­len­der­jahrs die Fünf­ta­ge­wo­che ge­währt wird.

2 Die ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen dür­fen sie­ben auf­ein­an­der­fol­gen­de Ta­ge be­schäf­tigt wer­den:

a.
wenn die täg­li­che Ar­beits­zeit im Zeit­raum der Ta­ges- und Abend­ar­beit nicht mehr als neun Stun­den be­trägt;
b.
wenn die wö­chent­li­che Höchst­ar­beits­zeit im Durch­schnitt von zwei Wo­chen ein­ge­hal­ten wird; und
c.
wenn un­mit­tel­bar im An­schluss an den sieb­ten Tag min­des­tens 83 auf­ein­an­der­fol­gen­de Stun­den frei ge­währt wer­den: die­se 83 Stun­den schlies­sen die täg­li­che Ru­he­zeit, den Er­satz­ru­he­tag für den Sonn­tag und den wö­chent­li­chen frei­en Halb­tag ein.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20096549).

Art. 8 Überzeitarbeit am Sonntag  

1 Über­zeit­ar­beit nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 des Ge­set­zes darf am Sonn­tag ge­leis­tet wer­den. Die am Sonn­tag ge­leis­te­te Über­zeit­ar­beit ist in­nert 14 Wo­chen durch Frei­zeit von glei­cher Dau­er aus­zu­glei­chen.

2 Über­zeit­ar­beit nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 des Ge­set­zes darf am Sonn­tag ge­leis­tet wer­den. Die am Sonn­tag ge­leis­te­te Über­zeit­ar­beit ist in­nert 26 Wo­chen durch Frei­zeit von glei­cher Dau­er aus­zu­glei­chen.4

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

Art. 8a Pikettdienst 5  

1 Im Rah­men des Pi­kett­diens­tes muss die Zeit­span­ne zwi­schen dem Ein­satz­auf­ruf an den Ar­beit­neh­mer oder die Ar­beit­neh­me­rin und sei­nem oder ih­rem Ein­tref­fen am Ar­beit­s­ort (In­ter­ven­ti­ons­zeit) grund­sätz­lich min­des­tens 30 Mi­nu­ten be­tra­gen.

2 Ist die In­ter­ven­ti­ons­zeit aus zwin­gen­den Grün­den kür­zer als 30 Mi­nu­ten, so ha­ben die Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen An­spruch auf ei­ne Zeit­gut­schrift von 10 Pro­zent der in­ak­ti­ven Pi­kett­dienst­zeit. Un­ter in­ak­ti­ver Pi­kett­dienst­zeit wird die für den Pi­kett­dienst auf­ge­wende­te Zeit aus­ser­halb ei­ner In­ter­ven­ti­on so­wie der Zeit für den Ar­beits­weg ver­stan­den. Die für die In­ter­ven­ti­on ef­fek­tiv auf­ge­wende­te Zeit so­wie die Weg­zeit zäh­len als Ar­beits­zeit und wer­den zur Zeit­gut­schrift da­zu­ge­rech­net.

3 Muss der Pi­kett­dienst we­gen der kur­z­en In­ter­ven­ti­ons­zeit im Be­trieb ge­leis­tet wer­den, so gilt die ge­sam­te zur Ver­fü­gung ge­stell­te Zeit als Ar­beits­zeit.

4 In den Fäl­len nach den Ab­sät­zen 2 und 3 darf der ein­zel­ne Ar­beit­neh­mer oder die ein­zel­ne Ar­beit­neh­me­rin in ei­nem Zeit­raum von vier Wo­chen an höchs­tens sie­ben Ta­gen Pi­kett­dienst leis­ten.

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20096549).

Art. 8b Pikettplanung und -einteilung 6  

1 Die ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen dür­fen im Zeit­raum von 4 Wo­chen an höchs­tens 7 Ta­gen auf Pi­kett sein oder Pi­kette­in­sät­ze leis­ten. Die pi­kett­dienst­freie Zeit von 2 Wo­chen nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 der Ver­ord­nung 1 vom 10. Mai 20007 zum Ar­beits­ge­setz muss nicht ge­währt wer­den.

2 Die ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen dür­fen im Zeit­raum von 4 Wo­chen an höchs­tens 10 Ta­gen auf Pi­kett sein oder Pi­kette­in­sät­ze leis­ten, wenn:

a.
dem Be­trieb auf­grund sei­ner La­ge in ei­ner Rand­re­gi­on oder der fach­li­chen Spe­zia­li­sie­rung kei­ne ge­nü­gen­den Per­so­nalres­sour­cen für einen Pi­kett­dienst nach Ab­satz 1 zur Ver­fü­gung ste­hen; und
b.
sie im Durch­schnitt ei­nes Ka­len­der­jah­res pro Mo­nat nicht mehr als 7 Pi­kett­diens­te mit tat­säch­li­chem Ein­satz leis­ten.

3 In Pi­kett­dienst­näch­ten kann die täg­li­che Ru­he­zeit auf 9 Stun­den ver­kürzt wer­den, so­fern sie im Durch­schnitt von 2 Wo­chen 12 Stun­den be­trägt.

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Dez. 2017, in Kraft seit 15. Jan. 2018 (AS 201813).

7 SR 822.111

Art. 9 Verkürzung der täglichen Ruhezeit  

Die Ru­he­zeit darf für er­wach­se­ne Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen bis auf 9 Stun­den her­ab­ge­setzt wer­den, so­fern sie im Durch­schnitt von zwei Wo­chen 12 Stun­den be­trägt.

Art. 10 Dauer der Nachtarbeit  

1 Bei Nacht­ar­beit darf die täg­li­che Ar­beits­zeit für die ein­zel­nen er­wach­se­nen Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen 9 Stun­den nicht über­schrei­ten. Sie muss, mit Ein­schluss der Pau­sen, in­nert ei­nes Zeit­rau­mes von 12 Stun­den lie­gen. Da­bei ist den Ar­beit­neh­mern und Ar­beit­neh­me­rin­nen ei­ne täg­li­che Ru­he­zeit von 12 Stun­den und ein­mal in der Wo­che ei­ne zu­sam­men­hän­gen­de Ru­he­zeit von 48 Stun­den zu ge­wäh­ren.

2 Nacht­ar­beit darf in ei­nem Zeit­raum von 12 Stun­den ge­leis­tet wer­den, wenn dar­auf min­des­tens 12 Stun­den Ru­he­zeit fol­gen, ei­ne Ge­le­gen­heit be­steht, sich hin­zu­le­gen, und wenn:

a.
die Ar­beits­zeit höchs­tens 10 Stun­den be­trägt und ein gros­ser Teil da­von rei­ne Prä­senz­zeit ist; oder
b.
wäh­rend höchs­tens 8 Stun­den tat­säch­lich ge­ar­bei­tet wird, wo­bei die ge­sam­ten 12 Stun­den als Ar­beits­zeit gel­ten.8

3 Bei Nacht­ar­beit mit ei­nem Ar­beits­be­ginn nach 4 Uhr oder ei­nem Ar­beits­schluss vor 1 Uhr darf die täg­li­che Ar­beits­zeit in ei­nem Zeit­raum von höchs­tens 17 Stun­den lie­gen. Be­ginnt die täg­li­che Ar­beits­zeit vor 5 Uhr oder en­det sie nach 24 Uhr, so ist im Durch­schnitt ei­ner Ka­len­der­wo­che ei­ne täg­li­che Ru­he­zeit von min­des­tens 12 Stun­den zu ge­wäh­ren. Die täg­li­che Ru­he­zeit zwi­schen zwei Ar­beitse­insät­zen muss da­bei min­des­tens 8 Stun­den be­tra­gen.

4 Bei Nacht­ar­beit darf die täg­li­che Ar­beits­zeit in­nert ei­nes Zeit­rau­mes von 13 Stun­den höchs­tens 11 Stun­den be­tra­gen, so­fern sie im Durch­schnitt ei­ner Ka­len­der­wo­che 9 Stun­den nicht über­steigt.

5 Nacht­ar­beit oh­ne Wech­sel mit Ta­ges­ar­beit darf in höchs­tens 6 von 7 auf­ein­an­der­fol­gen­den Näch­ten ge­leis­tet wer­den, so­fern im Durch­schnitt des Ka­len­der­jahrs die Fünf-Ta­ge-Wo­che ge­währt wird.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20096549).

Art. 11 Verschiebung der Lage des Sonntages  

Die La­ge des Sonn­tags­zeit­rau­mes nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 1 des Ge­set­zes darf um höchs­tens 3 Stun­den vor- oder nach­ver­scho­ben wer­den.

Art. 12 Anzahl freie Sonntage  

1 Im Ka­len­der­jahr sind min­des­tens 26 freie Sonn­ta­ge zu ge­wäh­ren. Sie kön­nen un­re­gel­mäs­sig auf das Jahr ver­teilt wer­den. Im Zeit­raum ei­nes Ka­len­der­quar­tals ist je­doch min­des­tens ein frei­er Sonn­tag zu ge­wäh­ren.

1bis Im Ka­len­der­jahr sind min­des­tens 18 freie Sonn­ta­ge zu ge­wäh­ren, so­fern min­des­tens zwölf­mal pro Jahr die wö­chent­li­che Ru­he­zeit min­des­tens 59 auf­ein­an­der­fol­gen­de Stun­den um­fasst. Die­se 59 Stun­den um­fas­sen die täg­li­che Ru­he­zeit so­wie den gan­zen Sams­tag und den gan­zen Sonn­tag. Die frei­en Sonn­ta­ge kön­nen un­re­gel­mäs­sig auf das Jahr ver­teilt wer­den.9

2 Im Ka­len­der­jahr sind min­des­tens 12 freie Sonn­ta­ge zu ge­wäh­ren. Sie kön­nen un­re­gel­mäs­sig auf das Jahr ver­teilt wer­den. In der Wo­che, in der an ei­nem Sonn­tag ge­ar­bei­tet wird, oder in der dar­auf­fol­gen­den Wo­che ist im An­schluss an die täg­li­che Ru­he­zeit ei­ne wö­chent­li­che Ru­he­zeit von 36 auf­ein­an­der­fol­gen­den Stun­den zu ge­wäh­ren.10

2bis Im Ka­len­der­jahr sind min­des­tens 12 freie Sonn­ta­ge zu ge­wäh­ren. Sie kön­nen un­re­gel­mäs­sig auf das Jahr ver­teilt wer­den. In der Wo­che, in der an ei­nem Sonn­tag ge­ar­bei­tet wird, oder in der dar­auf­fol­gen­den Wo­che ist ei­ne wö­chent­li­che Ru­he­zeit von 47 auf­ein­an­der­fol­gen­den Stun­den oder von zwei­mal 35 auf­ein­an­der­fol­gen­den Stun­den zu ge­wäh­ren.11

3 Wird im Durch­schnitt des Ka­len­der­jah­res die Fünf-Ta­ge-Wo­che ge­währt, so kann die An­zahl freie Sonn­ta­ge bis auf vier her­ab­ge­setzt wer­den. Die frei­en Sonn­ta­ge kön­nen un­re­gel­mäs­sig auf das Jahr ver­teilt wer­den.

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Aug. 2013 (AS 2013 2119).

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Fe­br. 2022 , in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 101).

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016 (AS 2016 2949). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Fe­br. 2022 , in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 101).

Art. 13 Ersatzruhetag für Feiertagsarbeit  

Die Er­satz­ru­he für Fei­er­tags­ar­beit darf für ein Ka­len­der­jahr zu­sam­men­ge­fasst ge­währt wer­den.

Art. 14 Wöchentlicher freier Halbtag  

1 Der wö­chent­li­che freie Halb­tag darf für einen Zeit­raum von höchs­tens acht Wo­chen zu­sam­men­hän­gend ge­währt wer­den.

2 Der wö­chent­li­che freie Halb­tag darf in Be­trie­ben mit er­heb­li­chen sai­son­mäs­si­gen Schwan­kun­gen für einen Zeit­raum von höchs­tens zwölf Wo­chen zu­sam­men­hän­gend ge­währt wer­den.

3 Der wö­chent­li­che freie Halb­tag kann von 8 bis auf 6 auf­ein­an­der­fol­gen­de Stun­den ver­kürzt wer­den. Er ist am Vor­mit­tag bis 12 Uhr oder am Nach­mit­tag ab spä­tes­tens 14.30 Uhr bis spä­tes­tens 20.30 Uhr zu ge­wäh­ren. Die durch die Ver­kür­zung aus­fal­len­de Ru­he­zeit ist in­ner­halb von sechs Mo­na­ten zu­sam­men­hän­gend nach­zu­ge­wäh­ren.12

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 941).

3. Abschnitt: Unterstellte Betriebsarten und Arbeitnehmer

Art. 15 Krankenanstalten und Kliniken  

1 Auf Kran­ken­an­stal­ten und Kli­ni­ken und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 5, 7 Ab­satz 2, 8 Ab­satz 2, 8a, 9, 10 Ab­satz 2 und 12 Ab­satz 2 an­wend­bar.13

2 Kran­ken­an­stal­ten und Kli­ni­ken sind ärzt­lich be­treu­te Be­trie­be für Kran­ke, Wöch­ne­rin­nen, Säug­lin­ge, Ver­un­fall­te und Re­kon­va­les­zen­te.

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20096549).

Art. 16 Heime und Internate  

1 Auf Hei­me und In­ter­na­te und die in ih­nen mit der Be­treu­ung der In­sas­sen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2, 8 Ab­satz 1, 9, 10 Ab­satz 2, 12 Ab­satz 2 und 14 Ab­satz 1 an­wend­bar.14

2 Hei­me und In­ter­na­te sind Kin­der‑, Er­zie­hungs‑, An­lern‑, Aus­bil­dungs‑, Be­schäf­ti­gungs‑, Al­ters‑, Pfle­ge‑, Kran­ken‑, Un­ter­kunfts- und Ver­sor­gungs­hei­me.

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20096549).

Art. 17 Spitex-Betriebe  

1 Auf Spi­tex-Be­trie­be und die von ih­nen mit Pfle­ge- und Be­treu­ungs­auf­ga­ben be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag an­wend­bar.

2 Spi­tex-Be­trie­be sind Be­trie­be, die spi­ta­lex­ter­ne Auf­ga­ben für pfle­ge- und be­treu­ungs­be­dürf­ti­ge Per­so­nen er­fül­len.

Art. 18 Arzt- und Zahnarztpraxen 15  

Auf Arzt- und Zahn­arzt­pra­xen und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag an­wend­bar, so­weit die Auf­recht­er­hal­tung von Not­fall­diens­ten zu ge­währ­leis­ten ist.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Dez. 2017, in Kraft seit 15. Jan. 2018 (AS 201813).

Art. 19 Apotheken  

Auf Apo­the­ken und die in ih­nen mit der Be­reit­stel­lung und dem Ver­kauf von Me­di­ka­men­ten be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag an­wend­bar, so­weit die Auf­recht­er­hal­tung von Not­fall­diens­ten zu ge­währ­leis­ten ist.

Art. 19a Medizinische Labors 16  

Auf me­di­zi­ni­sche La­bors und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 5, 8 Ab­satz 2, 9, 10 Ab­satz 2 Buch­sta­be a und 12 Ab­satz 2 an­wend­bar.

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Mai 2004 (AS 20043045). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20096549).

Art. 20 Bestattungsbetriebe  

1 Auf Be­stat­tungs­be­trie­be und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag und Ar­ti­kel 8 Abs. 1 an­wend­bar, so­weit Nacht- und Sonn­tags­ar­beit für un­auf­schieb­ba­re Tä­tig­kei­ten not­wen­dig sind.17

2 Be­stat­tungs­be­trie­be sind Be­trie­be, die For­ma­li­tä­ten und Ver­rich­tun­gen bei To­des­fäl­len be­sor­gen.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

Art. 21 Tierarztpraxen und Tierkliniken 18  

Auf Tier­arzt­pra­xen und Tier­kli­ni­ken und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind, so­weit die Auf­recht­er­hal­tung von Not­fall­diens­ten oder die Pfle­ge und Be­treu­ung von kran­ken, pfle­ge­be­dürf­ti­gen oder ver­un­fall­ten Tie­ren zu ge­währ­leis­ten ist, die fol­gen­den Be­stim­mun­gen an­wend­bar:

a.
Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie Ar­ti­kel 8b Ab­sät­ze 1 und 3;
b.
auf Tier­arzt­pra­xen mit höchs­tens 4 an­ge­stell­ten Tierärz­ten und Tierärz­tin­nen: zu­sätz­lich Ar­ti­kel 8b Ab­satz 2.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Dez. 2017, in Kraft seit 15. Jan. 2018 (AS 201813).

Art. 22 Zoologische Gärten, Tiergärten und Tierheime 19  

Auf zoo­lo­gi­sche Gär­ten, Tier­gär­ten und Tier­hei­me und die in ih­nen mit der Be­auf­sich­ti­gung und der Pfle­ge der Tie­re, mit dem Un­ter­halt der An­la­gen so­wie der Be­die­nung der Kas­sen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 für die gan­ze Nacht für Über­wa­chungs­tä­tig­kei­ten und Ab­satz 2 für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 und 12 Ab­satz 2 an­wend­bar.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

Art. 23 Gastbetriebe  

1 Auf Gast­be­trie­be und die in ih­nen be­schäf­tig­ten gast­ge­werb­li­chen Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2, 8 Ab­satz 1, 11, 12 Ab­satz 3, 13 und 14 Ab­sät­ze 2 und 3 an­wend­bar.20

2 Auf Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen mit Er­zie­hungs- und Be­treu­ungs­pflich­ten nach Ar­ti­kel 36 des Ge­set­zes ist an­stel­le von Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 an­wend­bar.

3 Gast­be­trie­be sind Be­trie­be, die ge­gen Ent­gelt Per­so­nen be­her­ber­gen oder Spei­sen oder Ge­trän­ke zum Ge­nuss an Ort und Stel­le ab­ge­ben. Gast­be­trie­ben gleich­ge­stellt sind Be­trie­be, die fer­tig zu­be­rei­te­te Spei­sen aus­lie­fern.21

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 941).

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2005, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 20052525).

Art. 24 Spielbanken  

1 Auf Spiel­ban­ken und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2, 13 und 14 Ab­sät­ze 2 und 3 an­wend­bar.22

2 Spiel­ban­ken sind Be­trie­be, die über ei­ne Be­triebs­kon­zes­si­on ge­mä­ss Bun­des­ge­setz vom 18. De­zem­ber 199823 über die Spiel­ban­ken ver­fü­gen.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

23 [AS 2000 677, 2006 2197An­hang Ziff. 133 5599 Ziff. I 15. AS 2018 5103An­hang Ziff. I 2]. Sie­he heu­te: das BG über Geld­spie­le vom 29. Sep­tem­ber 2017 (SR 935.51).

Art. 25 Betriebe in Fremdenverkehrsgebieten sowie Einkaufszentren für die Bedürfnisse des internationalen Fremdenverkehrs 24  

1 Auf die Be­trie­be in Frem­den­ver­kehrs­ge­bie­ten, die der Be­frie­di­gung spe­zi­fi­scher Be­dürf­nis­se der Tou­ris­ten die­nen, und auf die in ih­nen mit der Be­die­nung der Kund­schaft be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind wäh­rend der Sai­son die Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1, 12 Ab­satz 1 und 14 Ab­satz 1 an­wend­bar.25

2 Be­trie­be in Frem­den­ver­kehrs­ge­bie­ten sind Be­trie­be in Kur-, Sport-, Aus­flugs- und Er­ho­lungs­or­ten, in de­nen der Frem­den­ver­kehr von we­sent­li­cher Be­deu­tung ist und er­heb­li­chen sai­son­mäs­si­gen Schwan­kun­gen un­ter­liegt.

3 Auf Ein­kaufs­zen­tren, die den Be­dürf­nis­sen des in­ter­na­tio­na­len Frem­den­ver­kehrs die­nen, sind wäh­rend des gan­zen Jah­res Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 für den gan­zen Sonn­tag und Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 an­wend­bar.26

4 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung (WBF) legt auf An­trag der Kan­to­ne die Ein­kaufs­zen­tren nach Ab­satz 3 fest. Da­bei müs­sen die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sein:

a.
Das Wa­ren­an­ge­bot des Ein­kaufs­zen­trums ist auf den in­ter­na­tio­na­len Frem­den­ver­kehr aus­ge­rich­tet und um­fasst in ei­ner Mehr­heit der sich im Ein­kaufs­zen­trum be­fin­den­den Ge­schäf­te über­wie­gend Lu­xus­ar­ti­kel ins­be­son­de­re in den Be­rei­chen Klei­der und Schu­he, Ac­ces­soires, Uh­ren und Schmuck so­wie Par­fum.
b.
Der im Ein­kaufs­zen­trum ge­samt­haft er­wirt­schaf­te­te Um­satz so­wie der Um­satz der Mehr­heit der sich im Ein­kaufs­zen­trum be­fin­den­den Ge­schäf­te wer­den zu ei­nem we­sent­li­chen Teil mit in­ter­na­tio­na­ler Kund­schaft er­wirt­schaf­tet.
c.
Das Ein­kaufs­zen­trum be­fin­det sich:
1.
in ei­nem Frem­den­ver­kehrs­ge­biet nach Ab­satz 2; oder
2.
in ei­ner Ent­fer­nung von höchs­tens 15 Ki­lo­me­tern zur Schwei­zer Gren­ze und in der un­mit­tel­ba­ren Nä­he ei­nes Au­to­bahn­an­schlus­ses oder Bahn­hofs.
d.
Die Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen er­hal­ten für die Sonn­tags­ar­beit Kom­pen­sa­tio­nen, die über die ge­setz­li­chen Vor­ga­ben hin­aus­ge­hen.27

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Fe­br. 2015, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015 669).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Fe­br. 2015, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015 669).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Fe­br. 2015, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015 669).

Art. 26 Kioske, Betriebe für Reisende und Tankstellenshops 28  

1 Auf Ki­os­ke an öf­fent­li­chen Stras­sen und Plät­zen sind Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1, 12 Ab­satz 1 und 14 Ab­satz 1 an­wend­bar.29

2 Auf Ki­os­ke und Be­trie­be für Rei­sen­de und die in ih­nen für die Be­die­nung der Durch­rei­sen­den be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 für die Nacht bis 1 Uhr und Ab­satz 2 für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1, 12 Ab­satz 2 und 14 Ab­satz 1 an­wend­bar.30

2bis Auf Tank­stel­len­shops auf Au­to­bahn­rast­stät­ten und an Haupt­ver­kehrs­we­gen mit star­kem Rei­se­ver­kehr, die ein Wa­ren- und Dienst­leis­tungs­an­ge­bot füh­ren, das in ers­ter Li­nie auf die Be­dürf­nis­se der Rei­sen­den aus­ge­rich­tet ist, und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1, 12 Ab­satz 2 und 14 Ab­satz 1 an­wend­bar.31

3 Ki­os­ke sind klei­ne­re Ver­kaufs­stän­de oder Ver­kaufs­stel­len, die der Kund­schaft über­wie­gend Pres­seer­zeug­nis­se, Süs­sig­kei­ten, Ta­bak- und Sou­ve­nir­wa­ren so­wie klei­ne Ver­pfle­gungs­ar­ti­kel zum Ver­zehr an Ort und Stel­le oder für un­ter­wegs an­bie­ten.

4 Be­trie­be für Rei­sen­de sind Ver­kaufs­stel­len und Dienst­leis­tungs­be­trie­be an Bahn­hö­fen, Flug­hä­fen, an an­de­ren Ter­mi­nals des öf­fent­li­chen Ver­kehrs und in Gren­zor­ten, die ein Wa­ren- und Dienst­leis­tungs­an­ge­bot füh­ren, das in ers­ter Li­nie auf die Be­dürf­nis­se der Rei­sen­den aus­ge­rich­tet ist.32

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 4083).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 4083).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 4083).

Art. 26a Betriebe in Bahnhöfen und Flughäfen 33  

1 Auf Be­trie­be in Bahn­hö­fen und Flug­hä­fen im Sin­ne von Ar­ti­kel 27 Ab­satz 1ter des Ge­set­zes und die in ih­nen für die Be­die­nung der Kund­schaft be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1, 12 Ab­satz 2 und 14 Ab­satz 1 an­wend­bar.

2 Das WBF legt die Bahn­hö­fe und Flug­hä­fen nach Ab­satz 1 fest. Da­bei gilt:34

a.
Die Bahn­hö­fe müs­sen mit dem Per­so­nen­ver­kehr jähr­lich min­des­tens 20 Mil­lio­nen Fran­ken um­set­zen oder von gros­ser re­gio­na­ler Be­deu­tung sein.
b.
Die Flug­hä­fen müs­sen Li­ni­en­ver­kehr an­bie­ten.

3 Vor der Be­zeich­nung hört das WBF35 an:

a.
für Bahn­hö­fe, de­ren Um­satz mit dem Per­so­nen­ver­kehr jähr­lich min­des­tens 20 Mil­lio­nen Fran­ken be­trägt: das Bahn­un­ter­neh­men;
b.
für Bahn­hö­fe von gros­ser re­gio­na­ler Be­deu­tung: das Bahn­un­ter­neh­men und den be­trof­fe­nen Kan­ton;
c.
für Flug­hä­fen: den Flug­ha­fen­be­trei­ber.

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. März 2006, in Kraft seit 1. April 2006 (AS 2006963).

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Fe­br. 2015, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015 669).

35 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Jan. 2013 an­ge­passt.

Art. 27 Bäckereien, Konditoreien, Confiserien  

1 Auf Bä­cke­rei­en, Kon­di­to­rei­en, Con­fi­se­ri­en und die in ih­nen mit der Her­stel­lung von Bä­cke­rei‑, Kon­di­to­rei- oder Con­fi­se­rie­wa­ren be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 10 Ab­satz 5, 11, 12 Ab­satz 2 und 13 an­wend­bar.36

2 Auf die Ver­kaufs­ge­schäf­te in Bä­cke­rei­en, Kon­di­to­rei­en, Con­fi­se­ri­en und das in ih­nen be­schäf­tig­te Ver­kaufs­per­so­nal sind Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 und 13 an­wend­bar.

3 Bä­cke­rei­en, Kon­di­to­rei­en oder Con­fi­se­ri­en sind Be­trie­be, die Bä­cke­rei‑, Kon­di­to­rei- oder Con­fi­se­rie­wa­ren her­stel­len, ein­sch­liess­lich der da­zu­ge­hö­ri­gen Ver­kaufs­ge­schäf­te, so­fern die­se über­wie­gend selbst her­ge­stell­te Pro­duk­te ver­kau­fen.

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Fe­br. 2022 , in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 101).

Art. 27a Fleischverarbeitende Betriebe 37  

1 Auf fleisch­ver­ar­bei­ten­de Be­trie­be und die in ih­nen mit der Ver­ar­bei­tung, Ver­pa­ckung, La­ge­rung, Kom­mis­sio­nie­rung und Spe­di­ti­on des Flei­sches und der mit die­sen Tä­tig­kei­ten zu­sam­men­hän­gen­den Rei­ni­gung be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die Nacht ab 2 Uhr und für den Sonn­tag ab 17 Uhr so­wie die Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 und 13 an­wend­bar.

2 Auf die mit der Zu­be­rei­tung von Frisch­fleisch und Trai­teur­ge­rich­ten be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 an zwei Sonn­ta­gen im De­zem­ber an­wend­bar, so­fern ei­ne un­ver­züg­li­che Ver­ar­bei­tung zur Ver­mei­dung ei­ner Qua­li­täts­ein­bus­se der Pro­duk­te not­wen­dig ist.

3 Fleisch­ver­ar­bei­ten­de Be­trie­be sind Be­trie­be, die über­wie­gend Fleisch ge­win­nen, ver­ar­bei­ten, ver­edeln und Flei­scher­zeug­nis­se her­stel­len.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Mai 2004 (AS 20043045). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Fe­br. 2022 , in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 101).

Art. 28 Milchverarbeitungsbetriebe  

1 Auf Milch­ver­ar­bei­tungs­be­trie­be und die in ih­nen mit der Ent­ge­gen­nah­me und Be­hand­lung der Milch be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 für die Nacht ab 2 Uhr und für den gan­zen Sonn­tag an­wend­bar, so­weit Nacht­ar­beit und Sonn­tags­ar­beit not­wen­dig sind, um den Ver­derb der Milch zu ver­hin­dern.

2 Milch­ver­ar­bei­tungs­be­trie­be sind Be­trie­be, wel­che Milch zur La­ge­rung und Wei­ter­ver­ar­bei­tung ent­ge­gen neh­men.

Art. 29 Blumenläden  

Auf Blu­men­lä­den des De­tail­han­dels und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 für den gan­zen Sonn­tag an­wend­bar.

Art. 30 Zeitungs- und Zeitschriftenredaktionen sowie Nachrichten- und Bildagenturen  

1 Auf Zei­tungs- und Zeit­schrif­ten­re­dak­tio­nen so­wie Nach­rich­ten- und Bild­agen­tu­ren und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1, 11, 12 Ab­satz 1 und 13 an­wend­bar, so­weit Nacht- und Sonn­tags­ar­beit zur Wah­rung der Ak­tua­li­tät not­wen­dig sind.38

2 Auf Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, die in der Sport­be­richt­er­stat­tung tä­tig sind, ist an­stel­le von Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 an­wend­bar.

3 Zei­tungs- und Zeit­schrif­ten­re­dak­tio­nen so­wie Nach­rich­ten- und Bild­agen­tu­ren sind Be­trie­be, die In­for­ma­tio­nen oder Bild­ma­te­ri­al emp­fan­gen, ver­ar­bei­ten, wei­ter­lei­ten oder ver­brei­ten.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

Art. 30a Anbieter von Postdiensten  

1 Auf An­bie­ter von Post­diens­ten und die bei ih­nen für die Ver­ar­bei­tung von Post­sen­dun­gen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie Ar­ti­kel 13 an­wend­bar. Dies gilt nur, so­weit im Durch­schnitt des Ka­len­der­jah­res die Mehr­heit der Post­sen­dun­gen, die nachts und sonn­tags ver­ar­bei­tet wer­den, ei­nem An­ge­bot der Grund­ver­sor­gung im Sin­ne von Ar­ti­kel 29 der Post­ver­ord­nung vom 29. Au­gust 201240 ent­spricht.

2 Ab­satz 1 ist nicht an­wend­bar auf Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, die Dienst­leis­tun­gen am Schal­ter er­brin­gen oder die Aus­künf­te ge­gen­über Kun­den er­tei­len.

3 An­bie­ter von Post­diens­ten sind Be­trie­be, die ge­werbs­mäs­sig Post­sen­dun­gen an­neh­men, ab­ho­len, sor­tie­ren, trans­por­tie­ren und zu­stel­len und für die­se Dienst­leis­tun­gen die Ver­ant­wor­tung ge­gen­über den Kun­den tra­gen, oh­ne aber al­le die­se Dienst­leis­tun­gen selbst er­brin­gen zu müs­sen.

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. März 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2015 (AS 2015 977).

40 SR 783.01

Art. 31 Radio- und Fernsehbetriebe  

1 Auf Ra­dio- und Fern­seh­be­trie­be und die in ih­nen mit der Vor­be­rei­tung, Pro­duk­ti­on, Auf­nah­me oder Aus­strah­lung der Sen­dung be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 5, 6, 7 Ab­satz 1, 8 Ab­satz 1, 9, 10 Ab­satz 3, 11, 12 Ab­satz 1 und 13 an­wend­bar.41

2 Die Ar­ti­kel 6, 7 Ab­satz 1 und 8 Ab­satz 1 sind nur an­wend­bar auf Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, die bei län­ger dau­ern­den zu­sam­men­hän­gen­den Pro­duk­tio­nen zum Ein­satz ge­lan­gen.42

3 Auf Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, die bei der Vor­be­rei­tung, Pro­duk­ti­on, Auf­nah­me oder Aus­strah­lung von Sport­ver­an­stal­tun­gen zum Ein­satz kom­men, ist an­stel­le von Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 an­wend­bar.

4 Ra­dio- und Fern­seh­be­trie­be sind Be­trie­be, die Ra­dio- und Fern­seh­sen­dun­gen vor­be­rei­ten, pro­du­zie­ren, auf­neh­men oder aus­strah­len.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20096549).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20096549).

Art. 32 Telekommunikationsbetriebe  

1 Auf Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­trie­be und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und für den gan­zen Sonn­tag an­wend­bar, so­weit Nacht- und Sonn­tags­ar­beit für die Auf­recht­er­hal­tung der an­ge­bo­te­nen Fern­mel­de­diens­te not­wen­dig sind.

2 Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­trie­be sind Be­trie­be, die An­la­gen zur Er­brin­gung von Fern­mel­de­diens­ten be­trei­ben.43

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 941).

Art. 32a Personal mit Aufgaben der Informations- und Kommunikationstechnik 44  

Auf Per­so­nal mit Auf­ga­ben der In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik ist Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag an­wend­bar, so­weit Nacht- und Sonn­tags­ar­beit not­wen­dig sind für die fol­gen­den Ar­bei­ten an ei­ner Netz- oder In­for­ma­tikstruk­tur, de­ren Un­ter­bre­chung wäh­rend der Be­triebs­zei­ten die Auf­recht­er­hal­tung des Be­triebs ge­fähr­den wür­de:

a.
Be­he­bung von Stö­run­gen an der Netz- oder In­for­ma­tikstruk­tur; oder
b.
War­tung der Netz- oder In­for­ma­tikstruk­tur, die we­der mit pla­ne­ri­schen Mit­teln noch mit or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men am Tag und wäh­rend der Werk­ta­ge er­fol­gen kann.

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 941).

Art. 32b Betriebe der Informations- und Kommunikationstechnologie 45  

1 In Be­trie­ben der In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie (IKT) und für die in ih­nen mit pro­jekt­be­zo­ge­nen oder ter­min­ge­bun­de­nen IKT-Tä­tig­kei­ten be­schäf­tig­ten er­wach­se­nen Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen darf der Zeit­raum der Ta­ges- und Abend­ar­beit für die ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, mit Ein­schluss der Pau­sen und der Über­zeit­ar­beit, auf höchs­tens 17 Stun­den ver­län­gert wer­den:

a.
im Rah­men ei­ner in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit mit ins­be­son­de­re un­ter­schied­li­chen Ar­beits­zei­ten der Be­tei­lig­ten; oder
b.
für dring­li­che und nicht vor­aus­seh­ba­re Tä­tig­kei­ten.

2 Be­tref­fend die täg­li­che Ru­he­zeit der Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen nach Ab­satz 1 gilt Fol­gen­des:

a.
Sie muss min­des­tens 9 Stun­den und im Durch­schnitt von vier Wo­chen 11 Stun­den be­tra­gen.
b.
Sie kann, wenn es die Ar­beit­sum­stän­de nicht an­ders zu­las­sen, un­ter­bro­chen wer­den; in die­sem Fall gilt Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3 der Ver­ord­nung 1 vom 10. Mai 200046 zum Ar­beits­ge­setz sinn­ge­mä­ss.

3 Als IKT-Be­trie­be gel­ten Be­trie­be, die Drit­ten IKT-Pro­duk­te oder -Dienst­leis­tun­gen an­bie­ten, wie die Ent­wick­lung, die An­pas­sung, das Tes­ten und die Pfle­ge von Soft­wa­re, die Pla­nung und den Ent­wurf von Com­pu­ter­sys­te­men, wel­che Hard­wa­re-, Soft­wa­re- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie um­fas­sen, und die Ver­wal­tung und den Be­trieb sol­cher Com­pu­ter­sys­te­me oder an­de­rer Da­ten­ver­ar­bei­tungs­an­la­gen ei­nes Kun­den vor Ort.

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Mai 2023, in Kraft seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 260).

46 SR822.111

Art. 33 Telefonzentralen  

1 Auf Te­le­fon­zen­tra­len und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie für den un­un­ter­bro­che­nen Be­trieb an­wend­bar.

2 Ab­satz 1 ist nicht an­wend­bar auf Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, die aus­ser­halb der Er­brin­gung von rei­nen Te­le­fon­diens­ten mit kom­mer­zi­el­len Dienst­leis­tun­gen wie na­ment­lich Te­le­fon­mar­ke­ting und Ver­kauf von Wa­ren so­wie Dienst­leis­tun­gen be­schäf­tigt sind.

3 Te­le­fon­zen­tra­len sind Be­trie­be, die in Zen­tra­len te­le­fo­nisch Aus­kunft er­tei­len, An­ru­fe und Auf­trä­ge ent­ge­gen­neh­men und wei­ter­lei­ten.

Art. 34 Banken, Effektenhandel, Finanzmarktinfrastrukturen und deren Gemeinschaftswerke 47  

Auf Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen in Ban­ken, im Ef­fek­ten­han­del, in Fi­nanz­marktin­fra­struk­tu­ren so­wie in de­ren Ge­mein­schafts­wer­ken ist Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und für die auf einen Werk­tag fal­len­den ge­setz­li­chen Fei­er­ta­ge an­wend­bar, so­weit Nacht- und Fei­er­tags­ar­beit für die Auf­recht­er­hal­tung des un­un­ter­bro­che­nen Funk­tio­nie­rens in­ter­na­tio­na­ler Zah­lungs­ver­kehrs-, Ef­fek­ten­han­dels- und Ab­wick­lungs­sys­te­me not­wen­dig sind.

47 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. 10 der Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ver­ord­nung vom 25. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5413).

Art. 34a Dienstleistungsbetriebe in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Treuhand und Steuerberatung 48  

1 Be­trie­be, die haupt­säch­lich Dienst­leis­tun­gen in den Be­rei­chen Wirt­schafts­prü­fung, Treu­hand oder Steu­er­be­ra­tung an­bie­ten, dür­fen er­wach­se­ne Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, die die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len, nach den Son­der­be­stim­mun­gen nach Ab­satz 3 (Jah­res­ar­beits­zeit­mo­dell nach die­sem Ar­ti­kel) be­schäf­ti­gen:

a.
Sie ver­fü­gen bei ih­rer Ar­beit über ei­ne gros­se Au­to­no­mie und kön­nen ih­re Ar­beits­zei­ten mehr­heit­lich sel­ber fest­set­zen.
b.
Sie sind Vor­ge­setz­te oder Spe­zia­lis­ten und Spe­zia­lis­tin­nen im Be­reich Wirt­schafts­prü­fung, Treu­hand oder Steu­er­be­ra­tung.
c.
Sie ver­fü­gen über:
1.
ein Brut­to­jah­res­ein­kom­men, ein­sch­liess­lich Bo­ni, von mehr als 120 000 Fran­ken, wo­bei sich der Be­trag von 120 000 Fran­ken bei Teil­zeit­an­stel­lung an­teils­mäs­sig re­du­ziert; oder
2.
einen Ab­schluss min­des­tens auf Ba­che­lor­stu­fe oder auf Be­rufs­bil­dungs­stu­fe 6 des Na­tio­na­len Qua­li­fi­ka­ti­ons­rah­mens nach Ar­ti­kel 3 der Ver­ord­nung vom 27. Au­gust 201449 über den na­tio­na­len Qua­li­fi­ka­ti­ons­rah­men für Ab­schlüs­se der Be­rufs­bil­dung oder einen gleich­wer­ti­gen Bil­dungs­ab­schluss.

2 Die Be­schäf­ti­gung nach dem Jah­res­ar­beits­zeit­mo­dell nach die­sem Ar­ti­kel muss zwi­schen dem Ar­beit­neh­mer oder der Ar­beit­neh­me­rin und dem Ar­beit­ge­ber schrift­lich ver­ein­bart wer­den. In der Ver­ein­ba­rung wer­den ins­be­son­de­re die An­zahl der pro Ka­len­der- oder Ge­schäfts­jahr zu leis­ten­den Stun­den (Jahres­stun­den­soll) und die Art der Kom­pen­sa­ti­on der dar­über hin­aus ge­leis­te­ten Stun­den fest­ge­legt. Der Ar­beit­neh­mer oder die Ar­beit­neh­me­rin und der Ar­beit­ge­ber kön­nen die Ver­ein­ba­rung je­der­zeit mit ei­ner Frist von 3 Mo­na­ten auf En­de ei­nes Mo­nats wi­der­ru­fen.

3 Für die Be­schäf­ti­gung von Ar­beit­neh­mern und Ar­beit­neh­me­rin­nen nach dem Jah­res­ar­beits­zeit­mo­dell nach die­sem Ar­ti­kel gel­ten die fol­gen­den Son­der­be­stim­mun­gen:

a.
Die wö­chent­li­che Ar­beits­zeit darf im Jah­res­durch­schnitt höchs­tens 45 Stun­den be­tra­gen, wo­bei sich die dar­aus er­ge­ben­de ma­xi­ma­le Jah­res­ar­beits­zeit bei Teil­zeit­an­stel­lung an­teils­mäs­sig re­du­ziert; die Be­stim­mun­gen zur wö­chent­li­chen Höchst­ar­beits­zeit (Art. 9 des Ge­set­zes) und zur Über­zeit (Art. 12 und 13 des Ge­set­zes) sind nicht an­wend­bar; es dür­fen in je­dem Fall höchs­tens 63 Stun­den pro Wo­che ge­ar­bei­tet wer­den.
b.
Am En­de des Ka­len­der- oder Ge­schäfts­jah­res darf der Sal­do der über die ma­xi­ma­le Jah­res­ar­beits­zeit hin­aus ge­leis­te­ten Stun­den nicht mehr als 170 Stun­den be­tra­gen, wo­bei sich die­se Ober­gren­ze bei Teil­zeit­an­stel­lung an­teils­mäs­sig re­du­ziert.
c.
Die über die ma­xi­ma­le Jah­res­ar­beits­zeit hin­aus ge­leis­te­ten Stun­den müs­sen im fol­gen­den Ka­len­der- oder Ge­schäfts­jahr durch Frei­zeit von we­nigs­tens glei­cher Dau­er aus­ge­gli­chen wer­den oder es muss für sie ein Lohn­zu­schlag von min­des­tens 25 Pro­zent aus­ge­rich­tet wer­den.
d.
Be­tref­fend die täg­li­che Ru­he­zeit gilt Fol­gen­des:
1.
Sie muss min­des­tens 9 Stun­den und im Durch­schnitt von vier Wo­chen 11 Stun­den be­tra­gen.
2.
Sie kann für pro­jekt­be­zo­ge­ne oder ter­min­ge­bun­de­ne Tä­tig­kei­ten un­ter­bro­chen wer­den; in die­sem Fall gilt Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3 der Ver­ord­nung 1 vom 10. Mai 200050 zum Ar­beits­ge­setz sinn­ge­mä­ss.
e.
An höchs­tens 9 Sonn­ta­gen pro Jahr ist für je­weils höchs­tens 5 Stun­den Sonn­tags­ar­beit oh­ne be­hörd­li­che Be­wil­li­gung er­laubt.
f.
Die ge­leis­te­te täg­li­che Ar­beits­zeit ist zu er­fas­sen; Ar­ti­kel 73a der Ver­ord­nung 1 zum Ar­beits­ge­setz ist nicht an­wend­bar.

4 Ar­beit­ge­ber, die Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen nach dem Jah­res­ar­beits­zeit­mo­dell nach die­sem Ar­ti­kel be­schäf­ti­gen, müs­sen un­ter Mit­wir­kung der Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen oder der Ar­beit­neh­mer­ver­tre­tung Prä­ven­ti­ons­mass­nah­men im Be­reich des Ge­sund­heits­schut­zes tref­fen, die ins­be­son­de­re die psy­cho­so­zia­len Ri­si­ken ab­de­cken.

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Mai 2023, in Kraft seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 260).

49 SR412.105.1

50 SR822.111

Art. 35 Berufstheater 51  

1 Auf Be­rufs­thea­ter und die in ih­nen für die künst­le­ri­sche Ge­stal­tung der Auf­füh­run­gen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die Nacht bis 1 Uhr und für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 11, 12 Ab­sät­ze 1 oder 2, 13, 14 Ab­satz 2 und für die Vor­be­rei­tung von Pre­mie­ren Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 an­wend­bar.

2 Für die mit den für die Auf­füh­run­gen not­wen­di­gen Tä­tig­kei­ten so­wie für die Be­die­nung und Be­treu­ung der Thea­ter­be­su­cher be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die Nacht bis 1 Uhr und für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3, 12 Ab­sät­ze 1 oder 2, 13, 14 Ab­satz 2 und für die Vor­be­rei­tung von Pre­mie­ren Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 an­wend­bar.

3 Für die mit der künst­le­risch-tech­ni­schen Ge­stal­tung der Auf­füh­run­gen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die Nacht bis 1 Uhr und für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 5, 9, 12 Ab­sät­ze 1 oder 2, 13, 14 Ab­satz 2 und für die Vor­be­rei­tung von Pre­mie­ren Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 an­wend­bar. Da­bei darf vor oder nach ei­ner Ver­län­ge­rung der Ta­ges- und Abend­ar­beit ge­mä­ss Ar­ti­kel 5 die täg­li­che Ru­he­zeit nicht her­ab­ge­setzt wer­den.

4 Für die wäh­rend Tour­ne­en oder Gast­spie­len be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer nach den Ab­sät­zen 1, 2 und 3 ist Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 für die Nacht bis 3 Uhr an­wend­bar.

5 Be­rufs­thea­ter sind Be­trie­be, die Schau­spiel-, Opern-, Ope­ret­ten-, Bal­lett- und Mu­si­ca­l­auf­füh­run­gen durch­füh­ren.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20096549).

Art. 36 Berufsmusiker  

Auf Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, die mit der Durch­füh­rung mu­si­ka­li­scher Dar­bie­tun­gen be­schäf­tigt sind, sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 und 13 an­wend­bar.

Art. 37 Betriebe der Filmvorführung  

Auf Be­trie­be der Film­vor­füh­rung, die ge­werbs­mäs­sig Ki­no­fil­me vor­füh­ren und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die Nacht bis 2 Uhr und für den gan­zen Sonn­tag so­wie Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 an­wend­bar.

Art. 38 Zirkusbetriebe  

1 Auf Zir­kus­be­trie­be und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1, 9, 10 Ab­satz 3, 12 Ab­satz 2, 13 und 14 Ab­satz 1 an­wend­bar.52

2 Die Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 und 10 Ab­satz 3 sind nur an­wend­bar, so­weit Nacht­ar­beit für den Auf- und Ab­bau der Zel­te, für die Tier­pfle­ge und den Wei­ter­trans­port not­wen­dig ist.

3 Zir­kus­be­trie­be sind Be­trie­be, die das Pu­bli­kum ge­gen Ent­gelt mit ei­nem ar­tis­ti­schen Pro­gramm un­ter­hal­ten und die ih­ren Stand­ort in der Re­gel stän­dig än­dern.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

Art. 39 Schaustellungsbetriebe  

1 Auf Schau­stel­lungs­be­trie­be und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 und 13 an­wend­bar.

2 Schau­stel­lungs­be­trie­be sind Be­trie­be, die bei Kirch­mes­sen, Märk­ten oder ähn­li­chen An­läs­sen dem Pu­bli­kum ge­gen Ent­gelt Dar­bie­tun­gen vor­füh­ren, oder Ver­gnü­gungs- oder an­de­re Un­ter­hal­tungs­ein­rich­tun­gen zum Ge­brauch zur Ver­fü­gung stel­len.

Art. 40 Sport- und Freizeitanlagen  

1 Auf die in Sport- und Frei­zeit­an­la­gen mit der Be­die­nung, Be­treu­ung und An­lei­tung der Kun­den so­wie mit dem Un­ter­halt der An­la­gen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1, 10 Ab­satz 3, 12 Ab­satz 2 und 14 Ab­satz 1 an­wend­bar.53

2 Die Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 und 10 Ab­satz 3 sind nur an­wend­bar, so­weit Nacht­ar­beit für den Un­ter­halt der An­la­gen not­wen­dig ist.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

Art. 41 Skilifte und Luftseilbahnen  

1 Auf Ski­lif­te und Luft­seil­bah­nen und die in ih­nen mit dem Be­trieb und Un­ter­halt be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1, 12 Ab­satz 2, 13 und 14 Ab­satz 1 an­wend­bar.54

2 Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 ist nur an­wend­bar, so­weit Nacht­ar­beit für den Un­ter­halt der An­la­gen not­wen­dig ist.

3 Ski­lif­te und Luft­seil­bah­nen sind vom Bund nicht kon­zes­sio­nier­te Be­trie­be, die An­la­gen zum Trans­port von Per­so­nen be­trei­ben.

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

Art. 42 Campingplätze 55  

Auf Cam­ping­plät­ze und die in ih­nen mit dem Be­trieb und Un­ter­halt der An­la­gen so­wie mit der Be­die­nung und Be­treu­ung der Kun­den be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 für den gan­zen Sonn­tag, so­wie die Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1, 9, 12 Ab­satz 2, 13 und 14 Ab­satz 1 an­wend­bar.

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

Art. 43 Veranstaltungen 56  

1 Auf Kon­fe­renz-, Kon­gress- und Mes­se­be­trie­be und auf die in ih­nen mit der Be­treu­ung und Be­die­nung der Be­su­cher und Be­su­che­rin­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1, 12 Ab­satz 1 und 13 an­wend­bar.

2 Ab­satz 1 gilt auch für Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen an­de­rer Be­trie­be, wenn sie aus­ser­halb ih­res üb­li­chen Ar­beit­sor­tes im Rah­men von Ver­an­stal­tun­gen mit der Be­treu­ung und Be­die­nung der Be­su­cher und Be­su­che­rin­nen be­schäf­tigt sind.

3 Auf Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, die für den Auf- und Ab­bau von Ver­an­stal­tungs­ein­rich­tun­gen so­wie für de­ren Be­die­nung und Un­ter­halt be­schäf­tigt sind, sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1, 10 Ab­satz 4, 11, 12 Ab­satz 1 und 13 an­wend­bar, so­weit Nacht- und Sonn­tags­ar­beit für die­se Tä­tig­kei­ten not­wen­dig ist.

4 Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 ist nur an­wend­bar auf Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, die bei ei­ner län­ger dau­ern­den zu­sam­men­hän­gen­den Ver­an­stal­tung un­un­ter­bro­chen zum Ein­satz ge­lan­gen. Die Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 und 10 Ab­satz 4 dür­fen nicht gleich­zei­tig in An­spruch ge­nom­men wer­den.

5 Die Ar­ti­kel 10 Ab­satz 4 und 11 sind nur an­wend­bar auf Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen von Be­trie­ben, de­ren Haupt­tä­tig­keit die Er­brin­gung von Leis­tun­gen für die Or­ga­ni­sa­ti­on und die Durch­füh­rung von Ver­an­stal­tun­gen ist.

6 Ver­an­stal­tun­gen sind öf­fent­li­che An­läs­se, die ins­be­son­de­re für einen kul­tu­rel­len, po­li­ti­schen, wis­sen­schaft­li­chen oder sport­li­chen Zweck or­ga­ni­siert wer­den, so­wie Mes­sen, die meh­re­re Aus­stel­ler zu­sam­men­brin­gen, die ih­re Pro­duk­te prä­sen­tie­ren und ver­kau­fen.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Fe­br. 2022 , in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 101).

Art. 43a57  

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Aug. 2014 (AS 20142765). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Fe­br. 2022 , mit Wir­kung seit 1. April 2022 (AS 2022 101).

Art. 44 Museen und Ausstellungsbetriebe  

1 Auf Mu­se­en und Aus­stel­lungs­be­trie­be und die in ih­nen mit der Be­die­nung der Ein­tritts­kas­sen, der Ver­kaufs­stän­de und der Gar­de­ro­ben, für Füh­run­gen und die Auf­sicht so­wie mit dem tech­ni­schen Un­ter­halt be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 für den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 und 13 an­wend­bar.

2 Mu­se­en und Aus­stel­lungs­be­trie­be sind Be­trie­be, die kul­tu­rel­le Aus­stel­lun­gen durch­füh­ren.

Art. 45 Bewachungs- und Überwachungspersonal 58  

Auf die mit Be­wa­chungs- und Über­wa­chungs­auf­ga­ben be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht, für den gan­zen Sonn­tag und für un­un­ter­bro­che­nen Be­trieb so­wie die Ar­ti­kel 6, 8 Ab­satz 1, 9, 10 Ab­sät­ze 4 und 5, 12 Ab­satz 2 und 13 an­wend­bar.

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 20043045).

Art. 46 Betriebe des Autogewerbes  

Auf Be­trie­be des Au­to­ge­wer­bes und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag an­wend­bar, so­weit sie mit der Ver­sor­gung von Fahr­zeu­gen mit Be­triebss­tof­fen so­wie für die Auf­recht­er­hal­tung ei­nes Pan­nen-, Ab­schlepp- und da­mit ver­bun­de­nen Re­pa­ra­tur­diens­tes be­schäf­tigt sind.

Art. 47 Bodenpersonal der Luftfahrt  

1 Auf das Bo­den­per­so­nal der Luft­fahrt sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht, den gan­zen Sonn­tag und für den un­un­ter­bro­che­nen Be­trieb so­wie die Ar­ti­kel 5, 10 Ab­satz 3, 12 Ab­satz 1bis und 13 an­wend­bar.59

2 Die Ar­ti­kel 5 und 10 Ab­satz 3 sind nur an­wend­bar für Tä­tig­kei­ten zur Ver­mei­dung oder Be­he­bung von Be­triebs­stö­run­gen im Flug­be­trieb.

3 Bo­den­per­so­nal der Luft­fahrt sind Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, die Dienst­leis­tun­gen er­brin­gen, die der Auf­recht­er­hal­tung des or­dent­li­chen Flug­be­trie­bes die­nen.

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Aug. 2013 (AS 2013 2119).

Art. 48 Bau- undUnterhaltsbetriebe für Anlagen des öffentlichen Verkehrs 60  

1 Auf Bau- und Un­ter­halts­be­trie­be, die im Auf­trag ei­nes Be­triebs tä­tig sind, der dem Ar­beits­zeit­ge­setz vom 8. Ok­to­ber 197161 un­ter­steht, und auf die von ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen, die an oder in der un­mit­tel­ba­ren Nä­he von Glei­sen, für die Ener­gie­ver­sor­gung so­wie an An­la­gen der Steue­rung und Si­che­rung des Ver­kehrs tä­tig sind, sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 an­wend­bar, so­weit Nacht- und Sonn­tags­ar­beit für die Auf­recht­er­hal­tung des öf­fent­li­chen Ver­kehrs er­for­der­lich ist.

2 Die Ar­bei­ten nach Ab­satz 1 müs­sen ei­ne teil­wei­se oder voll­stän­di­ge Still­le­gung der Trans­port­an­la­ge er­for­dern und in di­rek­tem Zu­sam­men­hang mit die­ser ste­hen.

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Fe­br. 2022 , in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 101).

61 SR 822.21

Art. 48a Bau- und Unterhaltsbetriebe auf Nationalstrassen 62  

1 Auf Bau- und Un­ter­halts­be­trie­be und die Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer, die in die­sen Be­trie­ben be­schäf­tigt sind mit Be­triebs-, Un­ter­halts-, Aus­bau- und Er­neue­rungs­ar­bei­ten in di­rek­tem Zu­sam­men­hang mit Ar­bei­ten an Tun­nels, Ga­le­ri­en und Brücken von Na­tio­nal­stras­sen nach den Ar­ti­keln 2–4 des Bun­des­ge­set­zes vom 8. März 196063 über die Na­tio­nal­stras­sen, ist Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 für die gan­ze Nacht an­wend­bar, so­weit Nacht­ar­beit aus si­cher­heits­tech­ni­schen Grün­den not­wen­dig ist, ins­be­son­de­re, wenn ei­ne Fahr­spur ge­sperrt wer­den muss.

2 Der Be­trieb muss Bau­stel­len, auf de­nen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer nach Ab­satz 1 in der Nacht ein­ge­setzt wer­den, min­des­tens 14 Ta­ge vor Ar­beits­be­ginn im Schwei­ze­ri­schen Han­delsamts­blatt pu­bli­zie­ren. In der Pu­bli­ka­ti­on müs­sen der Na­me des Be­triebs, der Ein­satzort, die An­zahl der be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer und die Dau­er der ge­plan­ten Nacht­ar­beit er­sicht­lich sein.

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Sept. 2021, in Kraft seit 1. Nov. 2021 (AS 2021 543).

63 SR 725.11

Art. 49 Betriebe der Energie- und Wasserversorgung  

Auf Be­trie­be, die die Ver­sor­gung mit Elek­tri­zi­tät, Gas, Wär­me oder Was­ser si­cher­stel­len und die in ih­nen mit der Pro­duk­ti­on und der Si­cher­stel­lung der Ver­tei­lung be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht, den gan­zen Sonn­tag und für den un­un­ter­bro­che­nen Be­trieb an­wend­bar.

Art. 50 Betriebe der Kehricht- und Abwasserentsorgung  

Auf Be­trie­be der Keh­richt- und Ab­was­se­rent­sor­gung und die in ih­nen mit dem Be­trieb und dem Un­ter­halt der An­la­gen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht, den gan­zen Sonn­tag und für den un­un­ter­bro­che­nen Be­trieb an­wend­bar.

Art. 51 Reinigungsbetriebe 64  

Auf Rei­ni­gungs­be­trie­be und das von ih­nen be­schäf­tig­te Rei­ni­gungs­per­so­nal sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 an­wend­bar, so­fern der Ein­satz:

a.
in der Nacht oder am Sonn­tag für den Be­trieb­sab­lauf des Ein­satz­be­trie­bes not­wen­dig ist; und
b.
in ei­nem Be­trieb statt­fin­det:
1.
der die­ser Ver­ord­nung un­ter­stellt ist,
2.
der im Be­sitz ei­ner Be­wil­li­gung für ein Ar­beits­zeit­sys­tem ist, bei dem wäh­rend 24 Stun­den an sie­ben Ta­gen der Wo­che ge­ar­bei­tet wird, oder
3.
für den auf­grund ei­nes Ge­set­zes Nacht- oder Sonn­tags­ar­beit vor­ge­se­hen ist.

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Fe­br. 2022 , in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 101).

Art. 51a Mit der Instandhaltung beschäftigtes Personal 65  

1 Auf mit In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten be­schäf­tig­te Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag an­wend­bar, so­fern es sich um Ar­beitse­insät­ze han­delt, die in der Nacht und am Sonn­tag not­wen­dig sind für die Auf­recht­er­hal­tung von Be­trie­ben:

a.
die die­ser Ver­ord­nung un­ter­stellt sind; und
b.
de­ren Dienst­leis­tung auf­grund des öf­fent­li­chen In­ter­es­ses wäh­rend 24 Stun­den an sie­ben Ta­gen der Wo­che ge­währ­leis­tet sein muss.

2 In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten sind ins­be­son­de­re Re­pa­ra­tu­ren, Er­neue­run­gen und Mass­nah­men zur Vor­beu­gung von Un­ter­brü­chen wie In­spek­tio­nen.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Fe­br. 2022 , in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 101).

Art. 51b Betriebe, die im Winterdienst tätig sind 66  

Auf Be­trie­be, die im Win­ter­dienst tä­tig sind, und auf die von ih­nen mit der Salz­streu­ung und der Schnee­räu­mung be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ist Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag an­wend­bar.

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Fe­br. 2022 , in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 101).

Art. 52 Betriebe für die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte 67  

1 Auf die Be­trie­be für die Ver­ar­bei­tung land­wirt­schaft­li­cher Pro­duk­te und die in ih­nen be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen sind Ar­ti­kel 4 für die gan­ze Nacht und den gan­zen Sonn­tag so­wie die Ar­ti­kel 5, 8 Ab­satz 1, 9, 10 Ab­satz 1, 11, 12 Ab­satz 2bis, 13 und 14 Ab­satz 2 an­wend­bar, so­fern ei­ne un­ver­züg­li­che Ver­ar­bei­tung zur Ver­mei­dung ei­ner er­heb­li­chen Qua­li­täts­ein­bus­se der Pro­duk­te not­wen­dig ist.

2 Be­trie­be für die Ver­ar­bei­tung land­wirt­schaft­li­cher Pro­duk­te sind Be­trie­be, die pflanz­li­che Er­zeug­nis­se wie Früch­te, Ge­mü­se, Kar­tof­feln, Obst, Spei­se­pil­ze oder Schnitt­blu­men auf­be­rei­ten, la­gern, ver­ar­bei­ten, kom­mis­sio­nie­ren oder ver­tei­len.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Sept. 2016 (AS 2016 2949).

4. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 53 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ver­ord­nung 2 zum Ar­beits­ge­setz (Son­der­be­stim­mun­gen für be­stimm­te Grup­pen von Be­trie­ben oder Ar­beit­neh­mern) vom 14. Ja­nu­ar 196668 wird auf­ge­ho­ben.

Art. 5469  

69 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 38 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Art. 55 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Au­gust 2000 in Kraft.

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