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Verordnung 3
zum Arbeitsgesetz
(ArGV 3)
(Gesundheitsschutz)1

vom 18. August 1993 (Stand am 1. Oktober 2015)

1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 6 Absatz 4 und 40 des Arbeitsgesetzes vom 13. März 19642
(nachstehend «Gesetz»),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Mass­nah­men, die in al­len dem Ge­setz un­ter­ste­hen­den Be­trie­ben für den Ge­sund­heits­schutz3 zu tref­fen sind.

2 Nicht in den Be­reich des Ge­sund­heits­schut­zes im Sinn die­ser Ver­ord­nung fal­len die Mass­nah­men zur Ver­hü­tung von Be­rufs­un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten nach Ar­ti­kel 82 des Un­fall­ver­si­che­rungs­ge­set­zes vom 20. März 19814.

3 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

4SR 832.20

Art. 2 Grundsatz  

1 Der Ar­beit­ge­ber muss al­le An­ord­nun­gen er­tei­len und al­le Mass­nah­men tref­fen, die nö­tig sind, um den Schutz der phy­si­schen und psy­chi­schen Ge­sund­heit zu wah­ren und zu ver­bes­sern. Ins­be­son­de­re muss er da­für sor­gen, dass:5

a.
er­go­no­misch und hy­gie­nisch gu­te Ar­beits­be­din­gun­gen herr­schen;
b.6
die Ge­sund­heit nicht durch phy­si­ka­li­sche, che­mi­sche und bio­lo­gi­sche Ein­flüs­se be­ein­träch­tigt wird;
c.
ei­ne über­mäs­sig star­ke oder all­zu ein­sei­ti­ge Be­an­spru­chung ver­mie­den wird;
d.
die Ar­beit ge­eig­net or­ga­ni­siert wird.

2 Die Mass­nah­men, wel­che die Be­hör­de vom Ar­beit­ge­ber zum Ge­sund­heits­schutz ver­langt, müs­sen im Hin­blick auf ih­re bau­li­chen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Aus­wir­kun­gen ver­hält­nis­mäs­sig sein.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 3 Besondere Pflichten des Arbeitgebers  

1 Der Ar­beit­ge­ber muss da­für sor­gen, dass die Mass­nah­men des Ge­sund­heits­schut­zes in ih­rer Wirk­sam­keit nicht be­ein­träch­tigt wer­den; er hat sie in an­ge­mes­se­nen Zeit­ab­stän­den zu über­prü­fen.

2 Wer­den Bau­ten, Ge­bäu­de­tei­le, Ar­beits­mit­tel (Ma­schi­nen, Ap­pa­ra­te, Werk­zeu­ge und An­la­gen, die bei der Ar­beit be­nutzt wer­den) oder Ar­beits­ver­fah­ren ge­än­dert oder wer­den im Be­trieb neue Stof­fe ver­wen­det, so muss der Ar­beit­ge­ber die Mass­nah­men des Ge­sund­heits­schut­zes den neu­en Ver­hält­nis­sen an­pas­sen.7

3 Lie­gen Hin­wei­se vor, dass die Ge­sund­heit ei­nes Ar­beit­neh­mers durch die von ihm aus­ge­üb­te Tä­tig­keit be­ein­träch­tigt wird, so ist ei­ne ar­beits­me­di­zi­ni­sche Ab­klä­rung durch­zu­füh­ren.8

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 4 Fachtechnisches Gutachten 9  

Der Ar­beit­ge­ber hat auf Ver­lan­gen der Be­hör­de ein fach­tech­ni­sches Gut­ach­ten bei­zu­brin­gen, wenn Zwei­fel be­ste­hen, ob die An­for­de­run­gen des Ge­sund­heits­schut­zes er­füllt sind.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 5 Information und Anleitung der Arbeitnehmer  

1 Der Ar­beit­ge­ber sorgt da­für, dass al­le in sei­nem Be­trieb be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer, ein­sch­liess­lich der dort tä­ti­gen Ar­beit­neh­mer ei­nes an­de­ren Be­trie­bes, aus­rei­chend und an­ge­mes­sen in­for­miert und an­ge­lei­tet wer­den über die bei ih­ren Tä­tig­kei­ten mög­li­chen phy­si­schen und psy­chi­schen Ge­fähr­dun­gen so­wie über die Mass­nah­men des Ge­sund­heits­schut­zes. Die­se In­for­ma­ti­on und An­lei­tung ha­ben im Zeit­punkt des Stel­len­an­tritts und bei je­der we­sent­li­chen Än­de­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen zu er­fol­gen und sind nö­ti­gen­falls zu wie­der­ho­len.10

2 Der Ar­beit­ge­ber sorgt da­für, dass die Ar­beit­neh­mer die Mass­nah­men des Ge­sund­heits­schut­zes ein­hal­ten.11

3 Die In­for­ma­ti­on und die An­lei­tung müs­sen wäh­rend der Ar­beits­zeit er­fol­gen und dür­fen nicht zu Las­ten der Ar­beit­neh­mer ge­hen.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 6 Anhörung der Arbeitnehmer 12  

1 Die Ar­beit­neh­mer oder ih­re Ver­tre­tung im Be­trieb müs­sen über al­le Fra­gen, wel­che den Ge­sund­heits­schutz be­tref­fen, früh­zei­tig und um­fas­send an­ge­hört wer­den.

2 Sie ha­ben das Recht, Vor­schlä­ge zu un­ter­brei­ten, be­vor der Ar­beit­ge­ber einen Ent­scheid trifft. Der Ar­beit­ge­ber be­grün­det sei­nen Ent­scheid, wenn er den Ein­wän­den und Vor­schlä­gen der Ar­beit­neh­mer oder von de­ren Ver­tre­tung im Be­trieb nicht oder nur teil­wei­se Rech­nung trägt.

3 Die Ar­beit­neh­mer oder ih­re Ver­tre­tung im Be­trieb müs­sen in ge­eig­ne­ter Form zu Ab­klä­run­gen und Be­triebs­be­su­chen der Be­hör­den bei­ge­zo­gen wer­den. Der Ar­beit­ge­ber muss die Ar­beit­neh­mer oder ih­re Ver­tre­tung im Be­trieb über An­ord­nun­gen der Be­hör­den in­for­mie­ren.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 7 Zuständigkeiten für den Gesundheitsschutz  

1 Der Ar­beit­ge­ber re­gelt die Zu­stän­dig­kei­ten für den Ge­sund­heits­schutz in sei­nem Be­trieb. Wenn nö­tig über­trägt er ge­eig­ne­ten Ar­beit­neh­mern be­son­de­re Auf­ga­ben des Ge­sund­heits­schut­zes. Die­sen Ar­beit­neh­mern dür­fen aus der ent­spre­chen­den Tä­tig­keit kei­ne Nach­tei­le er­wach­sen.

2 Hat der Ar­beit­ge­ber einen Ar­beit­neh­mer mit be­stimm­ten Auf­ga­ben des Ge­sund­heits­schut­zes be­traut, so muss er ihn in zweck­mäs­si­ger Wei­se aus- und wei­ter­bil­den und ihm kla­re Wei­sun­gen und Kom­pe­ten­zen er­tei­len. Die für die Aus- und Wei­ter­bil­dung be­nö­tig­te Zeit gilt in der Re­gel als Ar­beits­zeit.

2bis Die Über­tra­gung sol­cher Auf­ga­ben an einen Ar­beit­neh­mer ent­bin­det den Ar­beit­ge­ber nicht von sei­nen Ver­pflich­tun­gen zur Ge­währ­leis­tung des Ge­sund­heits­schut­zes.13

3 Wer­den Spe­zia­lis­ten der Ar­beits­si­cher­heit nach den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten zu Ar­ti­kel 83 Ab­satz 2 des Un­fall­ver­si­che­rungs­ge­set­zes vom 20. März 198114 bei­ge­zo­gen, so be­zie­hen sie bei ih­rer Tä­tig­keit auch die An­for­de­run­gen des Ge­sund­heits­schut­zes mit ein.

415

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

14 SR 832.20

15 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. April 2015, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 8 Zusammenwirken mehrerer Betriebe  

1 Sind an ei­nem Ar­beits­platz Ar­beit­neh­mer meh­re­rer Be­trie­be tä­tig, so ha­ben de­ren Ar­beit­ge­ber die zur Wah­rung des Ge­sund­heits­schut­zes er­for­der­li­chen Ab­spra­chen zu tref­fen und die not­wen­di­gen Mass­nah­men an­zu­ord­nen. Sie ha­ben sich ge­gen­sei­tig und ih­re je­wei­li­gen Ar­beit­neh­mer über die Ge­fah­ren und die Mass­nah­men zu de­ren Be­he­bung zu in­for­mie­ren.

2 Der Ar­beit­ge­ber muss einen Drit­ten auf die An­for­de­run­gen des Ge­sund­heits­schut­zes in sei­nem Be­trieb aus­drück­lich auf­merk­sam ma­chen, wenn er ihm den Auf­trag er­teilt, für sei­nen Be­trieb:

a.
Ar­beits­mit­tel so­wie Ge­bäu­de und an­de­re Kon­struk­tio­nen zu pla­nen, her­zu­stel­len, zu än­dern oder in­stand zu hal­ten;
b.
Ar­beits­mit­tel oder ge­sund­heits­ge­fähr­den­de Stof­fe zu lie­fern;
c.
Ar­beits­ver­fah­ren zu pla­nen oder zu ge­stal­ten.16

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 9 Personalverleih  

Der Ar­beit­ge­ber, der in sei­nem Be­trieb Ar­beits­kräf­te be­schäf­tigt, die er von ei­nem an­de­ren Ar­beit­ge­ber aus­leiht, hat hin­sicht­lich des Ge­sund­heits­schut­zes ge­gen­über die­sen die glei­chen Pflich­ten wie ge­gen­über den ei­ge­nen Ar­beit­neh­mern.

Art. 10 Pflichten der Arbeitnehmer  

1 Der Ar­beit­neh­mer muss die Wei­sun­gen des Ar­beit­ge­bers in Be­zug auf den Ge­sund­heits­schutz be­fol­gen und die all­ge­mein an­er­kann­ten Re­geln be­rück­sich­ti­gen. Er muss ins­be­son­de­re die per­sön­li­chen Schutzaus­rüs­tun­gen be­nüt­zen und darf die Wirk­sam­keit der Schutzein­rich­tun­gen nicht be­ein­träch­ti­gen.

2 Stellt ein Ar­beit­neh­mer Män­gel fest, wel­che den Ge­sund­heits­schutz be­ein­träch­ti­gen, so muss er sie un­ver­züg­lich be­sei­ti­gen. Ist er da­zu nicht be­fugt oder nicht in der La­ge, so muss er den Man­gel un­ver­züg­lich dem Ar­beit­ge­ber mel­den.17

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

2. Kapitel: Besondere Anforderungen des Gesundheitsschutzes

1. Abschnitt: Gebäude und Räume

Art. 11 Bauweise  

1 Aus­sen­wän­de und Be­da­chung müs­sen aus­rei­chen­den Schutz ge­gen Wit­te­rungs­ein­flüs­se ge­wäh­ren. In­nen­wän­de und Bö­den sind nö­ti­gen­falls ge­gen Feuch­tig­keit und Käl­te zu iso­lie­ren.

2 Es sind Bau­ma­te­ria­li­en zu ver­wen­den, die nicht zu Ge­sund­heits­be­ein­träch­ti­gun­gen füh­ren.

Art. 12 Luftraum  

1 In Ar­beits­räu­men muss auf je­den dar­in be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer ein Luftraum von we­nigs­tens 12 m3, bei aus­rei­chen­der künst­li­cher Lüf­tung von we­nigs­tens 10 m3, ent­fal­len.

2 Die Be­hör­de schreibt einen grös­se­ren Luftraum vor, wenn es der Ge­sund­heits­schutz er­for­dert.

Art. 13 Decken und Wände  

De­cken und Wän­de im In­nern der Ge­bäu­de sol­len so be­schaf­fen sein, dass sie leicht ge­rei­nigt wer­den kön­nen und sich mög­lichst we­nig Staub und Schmutz dar­auf abla­gern.

Art. 14 Böden  

1 Bo­den­be­lä­ge sol­len so be­schaf­fen sein, dass sie we­nig Staub bil­den, we­nig Schmutz­stof­fe auf­neh­men und leicht ge­rei­nigt wer­den kön­nen. Ge­langt er­fah­rungs­ge­mä­ss Flüs­sig­keit auf den Bo­den, so ist für ra­schen Ab­lauf und wenn mög­lich für tro­ckene Stand­orte für die Ar­beit­neh­mer zu sor­gen.

2 So­weit die pro­duk­ti­ons­tech­ni­schen Be­din­gun­gen es ge­stat­ten, müs­sen die Bo­den­be­lä­ge aus ei­nem die Wär­me schlecht lei­ten­den Ma­te­ri­al be­ste­hen. Wird nur an be­stimm­ten Plät­zen dau­ernd ge­ar­bei­tet, so müs­sen nur dort sol­che Be­lä­ge vor­han­den sein.

3 Bo­den­kon­struk­tio­nen sind wär­me­iso­lie­rend aus­zu­füh­ren, wenn un­ter dem Bo­den we­sent­lich nied­ri­ge­re oder hö­he­re Tem­pe­ra­tu­ren als im Ar­beits­raum auf­tre­ten kön­nen.

2. Abschnitt: Beleuchtung, Raumklima, Lärm und Vibrationen 18

18 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 15 Beleuchtung 19  

1 Räu­me, Ar­beitsplät­ze und Ver­kehrs­we­ge in­ner­halb und aus­ser­halb der Ge­bäu­de müs­sen ent­spre­chend ih­rer Ver­wen­dung aus­rei­chend na­tür­lich oder künst­lich be­leuch­tet sein.20

2 In den Ar­beits­räu­men soll Ta­ges­licht vor­han­den sein so­wie ei­ne künst­li­che Be­leuch­tung, wel­che der Art und den An­for­de­run­gen der Ar­beit an­ge­pass­te Seh­ver­hält­nis­se (Gleich­mäs­sig­keit, Blen­dung, Licht­far­be, Farb­spek­trum) ge­währ­leis­tet.

3 Räu­me oh­ne na­tür­li­che Be­leuch­tung dür­fen nur dann als Ar­beits­räu­me be­nützt wer­den, wenn durch be­son­de­re bau­li­che oder or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men si­cher­ge­stellt ist, dass den An­for­de­run­gen des Ge­sund­heits­schut­zes ins­ge­samt Ge­nü­ge ge­tan ist.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 16 Raumklima  

Sämt­li­che Räu­me sind ih­rem Ver­wen­dungs­zweck ent­spre­chend aus­rei­chend na­tür­lich oder künst­lich zu lüf­ten. Raum­tem­pe­ra­tur, Luft­ge­schwin­dig­keit und re­la­ti­ve Luft­feuch­tig­keit sind so zu be­mes­sen und auf­ein­an­der ab­zu­stim­men, dass ein der Ge­sund­heit nicht ab­träg­li­ches und der Art der Ar­beit an­ge­mes­se­nes Raum­kli­ma ge­währ­leis­tet ist.

Art. 17 Lüftung  

1 Bei na­tür­li­cher Lüf­tung sind Fassa­den­fens­ter und Dach­lich­ter so­wohl für ei­ne schwa­che Dau­er­lüf­tung als auch für ei­ne ra­sche Durch­lüf­tung ein­zu­rich­ten.

2 Bei künst­li­cher Lüf­tung sind Zu­fuhr und Ab­fuhr der Luft auf­ein­an­der ab­zu­stim­men und der Art der Ar­beit so­wie der Art des Be­trie­bes an­zu­pas­sen. Be­läs­ti­gen­de Zug­er­schei­nun­gen sind zu ver­mei­den.

3 Wenn es mit Rück­sicht auf die Ge­sund­heit der Ar­beit­neh­mer er­for­der­lich ist, müs­sen Lüf­tungs­an­la­gen mit ei­ner War­nein­rich­tung ver­se­hen sein, die Stö­run­gen an­zeigt.

4 Ab­la­ge­run­gen und Ver­un­rei­ni­gun­gen, die zu ei­ner Ver­schmut­zung der Raum­luft füh­ren kön­nen, müs­sen be­sei­tigt wer­den.21

5 Lüf­tungs­kanä­le müs­sen mit gut zu­gäng­li­chen Kon­troll- und Rei­ni­gungs­öff­nun­gen so­wie al­len­falls mit Spül­was­ser­an­schlüs­sen und -ab­lei­tun­gen aus­ge­stat­tet sein.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 18 Luftverunreinigung  

1 Luft, die durch Ge­rü­che, Ga­se, Dämp­fe, Ne­bel, Rauch, Staub, Spä­ne und der­glei­chen in ei­ner die Ge­sund­heit be­ein­träch­ti­gen­den Wei­se ver­un­rei­nigt wird, ist so na­he wie mög­lich an der Stel­le, wo sie ver­un­rei­nigt wird, wirk­sam ab­zusau­gen. Nö­ti­gen­falls ist die Ver­un­rei­ni­gungs­quel­le räum­lich ab­zu­tren­nen.

2 So­weit er­for­der­lich, ist die ab­ge­saug­te Luft durch Fri­schluft zu er­set­zen; die­se ist nö­ti­gen­falls aus­rei­chend zu er­wär­men und zu be­feuch­ten.

3 Ab­ge­saug­te Luft darf nur in die Räu­me zu­rück­ge­führt wer­den, wenn da­durch kei­ne Ge­sund­heits­be­ein­träch­ti­gung der Ar­beit­neh­mer ent­steht.

Art. 1922  

22 Auf­ge­ho­ben ge­mä­ss Art. 8 der V vom 28. Okt. 2009 zum Schutz vor Pas­sivrau­chen, mit Wir­kung seit 1. Mai 2010 (AS 2009 6289).

Art. 20 Sonneneinwirkung und Wärmestrahlung  

Die Ar­beit­neh­mer sind vor über­mäs­si­ger Son­nen­ein­wir­kung so­wie vor über­mäs­si­ger Wär­me­strah­lung, die durch Be­trieb­sein­rich­tun­gen und Ar­beits­vor­gän­ge ver­ur­sacht wird, zu schüt­zen.

Art. 21 Arbeit in ungeheizten Räumen oder im Freien  

Muss in un­ge­heiz­ten Räu­men, in nicht voll­um­wan­de­ten Bau­ten oder im Frei­en ge­ar­bei­tet wer­den, so sind die er­for­der­li­chen Mass­nah­men zum Schutz der Ar­beit­neh­mer vor Käl­te- und Wit­te­rungs­ein­flüs­sen zu tref­fen. So­weit mög­lich ist ins­be­son­de­re da­für zu sor­gen, dass sich die Ar­beit­neh­mer an den ein­zel­nen Ar­beits­plät­zen er­wär­men kön­nen.

Art. 22 Lärm und Vibrationen 23  

1 Lärm und Vi­bra­tio­nen sind zu ver­mei­den oder zu be­kämp­fen.24

2 Zum Schutz der Ar­beit­neh­mer sind ins­be­son­de­re fol­gen­de Vor­keh­run­gen zu tref­fen:

a.
bau­li­che Mass­nah­men;
b.
Mass­nah­men an Be­trieb­sein­rich­tun­gen;
c.
Iso­la­ti­on oder ört­li­che Ab­tren­nung der Lärm­quel­le;
d.
Mass­nah­men der Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

3. Abschnitt: Arbeitsplätze

Art. 23 Allgemeine Anforderungen 25  

Ar­beitsplät­ze und Ar­beits­mit­tel sind nach er­go­no­mi­schen Ge­sichts­punk­ten zu ge­stal­ten und ein­zu­rich­ten. Ar­beit­ge­ber und Ar­beit­neh­mer sor­gen für ih­re sach­ge­rech­te Be­nut­zung.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 24 Besondere Anforderungen  

1 Bei den Ar­beitsplät­zen muss so viel frei­er Raum vor­han­den sein, dass sich die Ar­beit­neh­mer bei ih­rer Tä­tig­keit un­be­hin­dert be­we­gen kön­nen.

2 Stän­di­ge Ar­beitsplät­ze sind so zu ge­stal­ten, dass in zwangs­lo­ser Kör­per­hal­tung ge­ar­bei­tet wer­den kann. Sit­ze müs­sen be­quem und der aus­zu­füh­ren­den Ar­beit so­wie dem Ar­beit­neh­mer an­ge­passt sein; nö­ti­gen­falls sind Arm- und Fuss­stüt­zen an­zu­brin­gen.

3 Die Ar­beitsplät­ze sind so ein­zu­rich­ten, dass, wenn mög­lich, sit­zend oder wech­sel­wei­se sit­zend und ste­hend ge­ar­bei­tet wer­den kann. Kann die Ar­beit nur ste­hend ver­rich­tet wer­den, so sind Sitz­ge­le­gen­hei­ten zur zeit­wei­sen Be­nüt­zung be­reit­zu­stel­len.

4 Ar­beitsplät­ze sind durch ge­eig­ne­te Mass­nah­men, wie Schutz­wän­de oder räum­li­che Tren­nung, so ein­zu­rich­ten, dass die Ar­beit­neh­mer vor Ge­sund­heits­be­ein­träch­ti­gun­gen durch be­nach­bar­te Be­trieb­sein­rich­tun­gen oder La­ger ge­schützt sind.

5 Von stän­di­gen Ar­beitsplät­zen aus muss die Sicht ins Freie vor­han­den sein. In Räu­men oh­ne Fassa­den­fens­ter sind stän­di­ge Ar­beitsplät­ze nur zu­läs­sig, wenn durch be­son­de­re bau­li­che oder or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men si­cher­ge­stellt ist, dass den An­for­de­run­gen des Ge­sund­heits­schut­zes ins­ge­samt Ge­nü­ge ge­tan ist.

4. Abschnitt: Lasten

Art. 2526  

1 Um zu ver­mei­den, dass die Ar­beit­neh­mer Las­ten ma­nu­ell hand­ha­ben müs­sen, trifft der Ar­beit­ge­ber die ge­eig­ne­ten or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men und stellt den Ar­beit­neh­mern die ge­eig­ne­ten Ar­beits­mit­tel, ins­be­son­de­re me­cha­ni­sche Aus­rüs­tun­gen, zur Ver­fü­gung.

2 Lässt sich die ma­nu­el­le Hand­ha­bung von Las­ten nicht ver­mei­den, so sind zum He­ben, Tra­gen und Be­we­gen schwe­rer oder un­hand­li­cher Las­ten ge­eig­ne­te Ar­beits­mit­tel zur Ver­fü­gung zu stel­len und zu be­nüt­zen, um ei­ne si­che­re und ge­sund­heits­scho­nen­de Hand­ha­bung zu er­mög­li­chen.

3 Der Ar­beit­ge­ber muss die Ar­beit­neh­mer dar­über in­for­mie­ren, wel­che Ge­fah­ren bei der Hand­ha­bung schwe­rer und un­hand­li­cher Las­ten be­ste­hen, und sie an­lei­ten, wie sol­che Las­ten rich­tig ge­ho­ben, ge­tra­gen und be­wegt wer­den kön­nen.

4 Er muss die Ar­beit­neh­mer über Ge­wicht und Ge­wichts­ver­tei­lung der Las­ten in­for­mie­ren.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

5. Abschnitt: Überwachung der Arbeitnehmer

Art. 26  

1 Über­wa­chungs- und Kon­troll­sys­te­me, die das Ver­hal­ten der Ar­beit­neh­mer am Ar­beits­platz über­wa­chen sol­len, dür­fen nicht ein­ge­setzt wer­den.

2 Sind Über­wa­chungs- oder Kon­troll­sys­te­me aus an­dern Grün­den er­for­der­lich, sind sie ins­be­son­de­re so zu ge­stal­ten und an­zu­ord­nen, dass die Ge­sund­heit und die Be­we­gungs­frei­heit der Ar­beit­neh­mer da­durch nicht be­ein­träch­tigt wer­den.

6. Abschnitt: Persönliche Schutzausrüstung und Arbeitskleidung

Art. 27 Persönliche Schutzausrüstung  

1 Kön­nen Ge­sund­heits­be­ein­träch­ti­gun­gen durch tech­ni­sche oder or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men nicht oder nicht voll­stän­dig aus­ge­schlos­sen wer­den, so muss der Ar­beit­ge­ber den Ar­beit­neh­mern zu­mut­ba­re und wirk­sa­me per­sön­li­che Schutzaus­rüs­tun­gen zur Ver­fü­gung stel­len. Er muss da­für sor­gen, dass die­se je­der­zeit be­stim­mungs­ge­mä­ss ver­wen­det wer­den kön­nen.27

2 Grund­sätz­lich ist ei­ne per­sön­li­che Schutzaus­rüs­tung für den per­sön­li­chen Ge­brauch be­stimmt. Er­for­dern die Um­stän­de, dass ei­ne per­sön­li­che Schutzaus­rüs­tung von meh­re­ren Per­so­nen be­nutzt wird, so muss der Ar­beit­ge­ber ent­spre­chen­de Mass­nah­men tref­fen, da­mit sich da­durch für die ver­schie­de­nen Be­nut­zer kei­ne Ge­sund­heits- und Hy­gie­ne­pro­ble­me er­ge­ben.

3 Ist der gleich­zei­ti­ge Ein­satz meh­re­rer per­sön­li­cher Schutzaus­rüs­tun­gen not­wen­dig, so muss der Ar­beit­ge­ber da­für sor­gen, dass die­se auf­ein­an­der ab­ge­stimmt wer­den und ih­re Wirk­sam­keit nicht be­ein­träch­tigt wird.

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 28 Arbeitskleidung  

Wird die Ar­beits­klei­dung durch übel­rie­chen­de oder sons­ti­ge im Be­trieb ver­wen­de­te Stof­fe stark ver­un­rei­nigt, so hat der Ar­beit­ge­ber in an­ge­mes­se­nen Zeitab­stän­den für ih­re Rei­ni­gung zu sor­gen.

7. Abschnitt: Garderoben, Waschanlagen, Toiletten, Ess- und Aufenthaltsräume, Erste Hilfe

Art. 29 Allgemeine Anforderungen  

1 Die Be­stim­mun­gen über die Ge­stal­tung und Be­nut­zung der Ar­beits­räu­me gel­ten sinn­ge­mä­ss auch für Gar­de­ro­ben, Wasch­an­la­gen, Toi­let­ten, Ess- und Auf­ent­halts­räu­me so­wie Sa­ni­täts­räu­me.

2 Al­le An­la­gen nach Ab­satz 1 müs­sen in hy­gie­nisch ein­wand­frei­em Zu­stand gehal­ten wer­den.

3 Für Frau­en und Män­ner sind ge­trenn­te Gar­de­ro­ben, Wasch­an­la­gen und Toi­let­ten oder zu­min­dest ei­ne ge­trenn­te Be­nut­zung die­ser Ein­rich­tun­gen vor­zu­se­hen.

Art. 30 Garderoben  

1 Den Ar­beit­neh­mern sind aus­rei­chen­de und den Ver­hält­nis­sen an­ge­mes­se­ne Gar­de­ro­ben zum Wech­seln und zur Auf­be­wah­rung der Klei­der zur Ver­fü­gung zu stel­len, die wenn mög­lich in aus­rei­chend be­lüft­ba­ren, kei­nem an­dern Zwe­cke die­nen­den Räu­men un­ter­zu­brin­gen sind.

2 Je­dem Ar­beit­neh­mer ist ein ge­nü­gend gros­ser und lüft­ba­rer Klei­der­kas­ten oder ei­ne of­fe­ne Ein­rich­tung zum Auf­be­wah­ren der Klei­der und ein ab­sch­liess­ba­res Fach zur Ver­fü­gung zu stel­len. Nö­ti­gen­falls muss die Ar­beits­klei­dung ge­trock­net und ge­trennt von der Stras­sen­klei­dung auf­be­wahrt wer­den kön­nen.

Art. 31 Waschanlagen  

1 Den Ar­beit­neh­mern sind in der Nä­he des Ar­beits­plat­zes und der Gar­de­ro­ben zweck­mäs­si­ge Wasch­ge­le­gen­hei­ten, in der Re­gel mit kal­tem und war­mem Was­ser, und ge­eig­ne­te Rei­ni­gungs­mit­tel zur Ver­fü­gung zu stel­len.

2 Bringt die Ar­beit ei­ne er­heb­li­che Be­schmut­zung oder Ver­un­rei­ni­gung mit sich, oder sind die Ar­beit­neh­mer gros­ser Hit­ze aus­ge­setzt, so sind in der Nä­he der Gar­de­ro­ben zweck­mäs­si­ge Du­schen mit kal­tem und war­mem Was­ser in ge­nü­gen­der Zahl ein­zu­rich­ten.

3 Du­schen oder Wasch­ge­le­gen­hei­ten und Um­klei­deräu­me, die von­ein­an­der ge­trennt sind, müs­sen un­ter­ein­an­der leicht er­reich­bar sein.

Art. 32 Toiletten  

1 In der Nä­he der Ar­beitsplät­ze, Pau­sen­räu­me, Um­klei­deräu­me und Du­schen oder Wasch­ge­le­gen­hei­ten sind Toi­let­ten in aus­rei­chen­der Zahl zur Ver­fü­gung zu stel­len.

2 Die Zahl der Toi­let­ten rich­tet sich nach der Zahl der gleich­zei­tig im Be­trieb be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer.

3 Toi­let­ten sind von den Ar­beits­räu­men durch lüft­ba­re Vor­räu­me zu tren­nen und aus­rei­chend zu lüf­ten.

4 In der Nä­he der Toi­let­ten müs­sen zweck­mäs­si­ge Ein­rich­tun­gen und Mit­tel zum Wa­schen und Trock­nen der Hän­de vor­han­den sein.

Art. 33 Ess- und Aufenthaltsgelegenheiten  

1 So­weit ein Be­dürf­nis be­steht, ins­be­son­de­re bei Nacht- und Schicht­ar­beit, sind den Ar­beit­neh­mern von den Ar­beitsplät­zen ge­trenn­te zweck­mäs­si­ge, ru­hi­ge und mög­lichst na­tür­lich be­leuch­te­te Ess- und Auf­ent­halts­ge­le­gen­hei­ten mit Blick ins Freie zur Ver­fü­gung zu stel­len.

2 Er­for­dert der Ar­beits­ab­lauf die An­we­sen­heit von Ar­beit­neh­mern in Ar­beits­räu­men auch wäh­rend der Pau­sen, so müs­sen zweck­mäs­si­ge Sitz­plät­ze zur Ver­fü­gung ste­hen.

3 Nö­ti­gen­falls sind Ru­he­ge­le­gen­hei­ten ein­zu­rich­ten.

4 Ste­hen die Ar­beit­neh­mer wäh­rend der Ar­beits­zeit re­gel­mäs­sig und häu­fig in Ar­beits­be­reit­schaft und sind kei­ne Pau­sen­räu­me vor­han­den, so sind an­de­re Räu­me zur Ver­fü­gung zu stel­len, in de­nen sie sich auf­hal­ten kön­nen.

Art. 34 Schutz der schwangeren Frauen und stillenden Mütter  

Schwan­ge­re Frau­en und stil­len­de Müt­ter müs­sen sich un­ter ge­eig­ne­ten Be­din­gun­gen hin­le­gen und aus­ru­hen kön­nen.

Art. 35 Trinkwasser und andere Getränke  

1 In der Nä­he der Ar­beitsplät­ze muss Trink­was­ser zur Ver­fü­gung ste­hen. So­weit es die Ar­beit er­for­dert, sol­len aus­ser­dem an­de­re al­ko­hol­freie Ge­trän­ke er­hält­lich sein.

2 Trink­was­ser und an­de­re Ge­trän­ke sind in hy­gie­nisch ein­wand­frei­er Wei­se ab­zu­ge­ben.

3 Der Ar­beit­ge­ber kann den Ge­nuss al­ko­ho­li­scher Ge­trän­ke ein­schrän­ken oder ver­bie­ten.

Art. 36 Erste Hilfe  

1 Für die Ers­te Hil­fe müs­sen ent­spre­chend den Be­triebs­ge­fah­ren, der Grös­se und der ört­li­chen La­ge des Be­triebs stets die er­for­der­li­chen Mit­tel ver­füg­bar sein. Die Ers­te-Hil­fe-Aus­stat­tung muss gut er­reich­bar sein und über­all dort auf­be­wahrt wer­den, wo die Ar­beits­be­din­gun­gen dies er­for­dern.

2 Nö­ti­gen­falls müs­sen zweck­mäs­sig ge­le­ge­ne und ein­ge­rich­te­te Sa­ni­täts­räu­me und im Sa­ni­täts­dienst aus­ge­bil­de­tes Per­so­nal zur Ver­fü­gung ste­hen. Die Sa­ni­täts­räu­me müs­sen mit Trag­bah­ren leicht zu­gäng­lich sein.

3 Die Sa­ni­täts­räu­me und die Auf­be­wah­rungs­stel­len für die Ers­te-Hil­fe-Aus­stat­tung sind gut sicht­bar zu kenn­zeich­nen.

8. Abschnitt: Instandhaltung und Reinigung28

28 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 37  

1 Ge­bäu­de, Räu­me, La­ger, Ver­kehrs­we­ge, Be­leuch­tungs­an­la­gen, Ab­sau­gungs- und Lüf­tungs­an­la­gen, Ar­beitsplät­ze, Be­trieb­sein­rich­tun­gen, Schutzaus­rüs­tun­gen und sa­ni­täre Ein­rich­tun­gen sind sau­ber und in gu­tem, funk­ti­ons­tüch­ti­gem Zu­stand zu hal­ten.

2 Die für die In­stand­hal­tung und Rei­ni­gung er­for­der­li­chen Ein­rich­tun­gen, Ap­pa­ra­te, Ge­rä­te und Mit­tel müs­sen zur Ver­fü­gung ste­hen.

3. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 38 Richtlinien  

1 Das Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft (SE­CO)29 kann Richt­li­ni­en über die An­for­de­run­gen des Ge­sund­heits­schut­zes auf­stel­len.

2 Vor Er­lass der Richt­li­ni­en sind die Eid­ge­nös­si­sche Ar­beits­kom­mis­si­on, die kan­to­na­len Be­hör­den, die Eid­ge­nös­si­sche Ko­or­di­na­ti­ons­kom­mis­si­on für Ar­beits­si­cher­heit so­wie wei­te­re in­ter­es­sier­te Or­ga­ni­sa­tio­nen an­zu­hö­ren.

3 Wer­den vom Ar­beit­ge­ber die Richt­li­ni­en be­folgt, so wird ver­mu­tet, dass er sei­nen Ver­pflich­tun­gen hin­sicht­lich des Ge­sund­heits­schut­zes nach­ge­kom­men ist. Der Ar­beit­ge­ber kann die­sen Ver­pflich­tun­gen auf an­de­re Wei­se nach­kom­men, wenn er nach­weist, dass der Ge­sund­heits­schutz ge­währ­leis­tet ist.

29 Aus­druck ge­mä­ss Art. 22 Abs. 1 Ziff. 9 der V vom 17. Nov. 1999, in Kraft seit 1. Ju­li 1999 (AS 2000 187).

Art. 39 Ausnahmebewilligungen  

1 Die Be­hör­den kön­nen auf schrift­li­chen An­trag des Ar­beit­ge­bers im Ein­zel­fall Aus­nah­men von den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung be­wil­li­gen, wenn:30

a.
der Ar­beit­ge­ber ei­ne an­de­re, eben­so wirk­sa­me Mass­nah­me trifft, oder
b.
die Durch­füh­rung der Vor­schrift zu ei­ner un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Här­te füh­ren wür­de und die Aus­nah­me mit dem Schutz der Ar­beit­neh­mer ver­ein­bar ist.

2 Be­vor der Ar­beit­ge­ber den An­trag stellt, muss er den be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mern oder de­ren Ver­tre­tung im Be­trieb Ge­le­gen­heit ge­ben, sich da­zu zu äus­sern und der Be­hör­de das Er­geb­nis die­ser An­hö­rung mit­tei­len.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 1079).

Art. 4031  

31 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 39 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Art. 41 Aufhebung bisherigen Rechts und Inkrafttreten  

1 Die Ver­ord­nung III vom 26. März 196932 zum Ar­beits­ge­setz (Ge­sund­heits­vor­sor­ge und Un­fall­ver­hü­tung in in­dus­tri­el­len Be­trie­ben) wird auf­ge­ho­ben.

2 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ok­to­ber 1993 in Kraft.

32[AS 1969561, 1983 1968Art. 107 Bst. a]

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