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Verordnung 4
zum Arbeitsgesetz
(Industrielle Betriebe, Plangenehmigung und Betriebsbewilligung)1

(ArGV 4)

vom 18. August 1993 (Stand am 1. Mai 2015)

1 Fassung des Titels gemäss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 8 und 40 des Arbeitsgesetzes vom 13. März 19642
(nachstehend «Gesetz»)
sowie gestützt auf Artikel 83 des Unfallversicherungsgesetzes vom 20. März 19813,

verordnet:

1. Kapitel: Geltungsbereich 4

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 1 5  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt:

a.
die be­son­de­ren An­for­de­run­gen an den Bau und die Ein­rich­tung von Be­trie­ben, die der Plan­ge­neh­mi­gung und der Be­triebs­be­wil­li­gung (Art. 7 und 8 des Ge­set­zes) un­ter­stellt sind;
b.
das Ver­fah­ren der Un­ter­stel­lung in­dus­tri­el­ler Be­trie­be un­ter die Son­der­vor­schrif­ten;
c.
das Ver­fah­ren der Plan­ge­neh­mi­gung und der Be­triebs­be­wil­li­gung.6

2 Dem Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren sind ne­ben den in­dus­tri­el­len fol­gen­de nichtin­du­stri­el­le Be­trie­be un­ter­stellt:

a.
Sä­ge­rei­en;
b.7
Ent­sor­gungs- und Re­cy­cling­be­trie­be;
c.
che­misch-tech­ni­sche Pro­duk­ti­ons­be­trie­be;
d.
Ste­in­sä­ge­wer­ke;
e.
Be­trie­be, die Ze­ment­wa­ren her­stel­len;
f.
Ei­sen-, Stahl- und Me­tall­gies­se­rei­en;
g.
Be­trie­be der Ab­was­ser­rei­ni­gung;
h.
Ei­sen­bie­ge­rei­en;
i.8
Be­trie­be, die Ober­flä­chen be­han­deln, wie Ver­zin­ke­rei­en, Här­te­rei­en, Gal­va­no­be­trie­be und An­odi­sier­wer­ke;
k.
Be­trie­be der Holz­im­prä­gnie­rung;
l.9
Be­trie­be, die Che­mi­ka­li­en, flüs­si­ge oder gas­för­mi­ge Brenn­stof­fe oder an­de­re leicht brenn­ba­re Flüs­sig­kei­ten oder Ga­se la­gern oder um­schla­gen, wenn die ge­plan­ten Ein­rich­tun­gen ein Über­schrei­ten der Men­gen­schwel­len nach dem An­hang 1.1 der Stör­fall­ver­ord­nung vom 27. Fe­bru­ar 199110 er­lau­ben;
m.11
Be­trie­be, die mit Mi­kro­or­ga­nis­men der Grup­pe 3 oder 4 nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 der Ver­ord­nung vom 25. Au­gust 199912 über den Schutz der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer vor Ge­fähr­dung durch Mi­kro­or­ga­nis­men um­ge­hen;
n.13
Be­trie­be mit La­gern oder Räu­men, in de­nen die Luft­zu­sam­men­set­zung in po­ten­zi­ell ge­sund­heits­schäd­li­cher Wei­se vom na­tür­li­chen Zu­stand ab­weicht, na­ment­lich in­dem der Sau­er­stoff­ge­halt un­ter 18 Pro­zent liegt;
o.14
Be­trie­be mit Ar­beits­mit­teln im Sin­ne von Ar­ti­kel 49 Ab­satz 2 Zif­fern 1, 2 oder 6 der Ver­ord­nung vom 19. De­zem­ber 198315 über die Ver­hü­tung von Un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten (VUV).

3 Das Plan­ge­neh­mi­gungs- und Be­triebs­be­wil­li­gungs­ver­fah­ren er­streckt sich auf die­je­ni­gen Be­triebs­tei­le und An­la­gen, die in­dus­tri­el­len Cha­rak­ter auf­wei­sen be­zie­hungs­wei­se den in Ab­satz 2 um­schrie­be­nen Be­triebs­ar­ten zu­zu­ord­nen sind, so­wie auf da­mit bau­lich oder sach­lich un­mit­tel­bar zu­sam­men­hän­gen­de Be­triebs­tei­le und An­la­gen.

5 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Dez. 2008 (AS 2008 5183).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Dez. 2008 (AS 2008 5183).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Dez. 2008 (AS 2008 5183).

10 SR 814.012

11 Ein­ge­fügt durch Fas­sung ge­mä­ss Art. 18 der V vom 25. Aug. 1999 über den Schutz der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer vor Ge­fähr­dung durch Mi­kro­or­ga­nis­men (AS 19992826). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

12 SR 832.321

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Dez. 2008 (AS 2008 5183).

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Dez. 2008 (AS 2008 5183).

15 SR 832.30

2. Kapitel: Bau und Einrichtung von Betrieben mit Plangenehmigungspflicht 16

16 Ursprünglich vor Art. 4. Fassung gemäss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen 17

17 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 2 Aufträge an Dritte  

Der Ar­beit­ge­ber muss einen Drit­ten auf die An­for­de­run­gen der Plan­ge­neh­mi­gung aus­drück­lich auf­merk­sam ma­chen, wenn er ihm den Auf­trag er­teilt, für sei­nen Be­trieb Ein­rich­tun­gen zu pla­nen, her­zu­stel­len, zu än­dern oder in­stand zu set­zen.

Art. 3 Fachtechnisches Gutachten  

Der Ar­beit­ge­ber hat auf Ver­lan­gen der Be­hör­de ein fach­tech­ni­sches Gut­ach­ten bei­zu­brin­gen, wenn be­grün­de­te Zwei­fel be­ste­hen, ob die ge­plan­te An­la­ge bei be­stim­mungs­ge­mäs­ser Be­nut­zung den auf­tre­ten­den Be­las­tun­gen und Be­an­spru­chun­gen stand­hal­ten wird.

2. Abschnitt: Arbeitsräume 18

18 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 4 Unterirdische sowie fensterlose Arbeitsräume  

Un­ter dem Erd­bo­den lie­gen­de so­wie fens­ter­lo­se Räu­me mit stän­di­gen Ar­beits­plät­zen dür­fen nur in be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len be­wil­ligt wer­den.

Art. 5 Raumhöhe  

1 Die lich­te Hö­he der Ar­beits­räu­me hat min­des­tens zu be­tra­gen:

a.
2,75 m bei ei­ner Bo­den­flä­che von höchs­tens 100 m2;
b.
3,00 m bei ei­ner Bo­den­flä­che von höchs­tens 250 m2;
c.
3,50 m bei ei­ner Bo­den­flä­che von höchs­tens 400 m2;
d.
4,00 m bei ei­ner Bo­den­flä­che von mehr als 400 m2.

2 Als Bo­den­flä­che gilt die Flä­che, die durch Wän­de be­grenzt wird, die aus Grün­den der Sta­tik, der Si­cher­heit, der Ge­sund­heits­vor­sor­ge, des Brand­schut­zes oder der Pro­duk­ti­ons­tech­nik er­rich­tet wer­den.

3 Die Be­hör­de kann ge­rin­ge­re Raum­hö­hen zu­las­sen, wenn:

a.
der Raum, im rech­ten Win­kel zu den Fassa­den­fens­tern ge­mes­sen, ei­ne ge­rin­ge Tie­fe auf­weist;
b.
bei künst­li­cher Lüf­tung die Luft durch ei­ne her­un­ter­ge­häng­te De­cke ein­ge­führt wird;
c.
die im be­tref­fen­den Raum ge­plan­te Ar­beit im We­sent­li­chen sit­zend und un­ter ge­rin­ger kör­per­li­cher Be­an­spru­chung aus­ge­führt wird und das vor­ge­se­he­ne Ar­beits­ver­fah­ren die Raum­luft und das Raum­kli­ma nicht oder nur ge­ring­fü­gig be­las­tet.

4 Die Be­hör­de schreibt grös­se­re Raum­hö­hen vor, wenn es die Ge­sund­heits­vor­sor­ge und Ar­beits­si­cher­heit er­for­dern. Sie kann grös­se­re Raum­hö­hen vor­schrei­ben, wenn Aus­nah­men nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 3 be­wil­ligt wer­den.

3. Abschnitt: Verkehrswege 19

19 Eingefügt durch gemäss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 6 Breite  

Haupt­ver­kehrs­we­ge im In­nern von Ge­bäu­den müs­sen we­nigs­tens 1,20 m breit sein.

Art. 7 Treppenanlagen und Ausgänge 20  

1 Trep­pen­an­la­gen müs­sen di­rekt ins Freie füh­ren­de Aus­gän­ge auf­wei­sen.

2 Als Flucht­we­ge müs­sen zur Ver­fü­gung ste­hen:

a.
bei Ge­schoss­flä­chen von höchs­tens 900 m2: min­des­tens ei­ne Trep­pen­an­la­ge oder ein di­rekt ins Freie füh­ren­der Aus­gang;
b.
bei Ge­schoss­flä­chen von mehr als 900 m2: min­des­tens zwei Trep­pen­an­la­gen.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Mai 2015 (AS 20151085).

Art. 8 Fluchtwege 21  

1 Ar­beitsplät­ze, Räu­me, Ge­bäu­de und Be­triebs­ge­län­de müs­sen bei Ge­fahr je­der­zeit rasch und si­cher ver­las­sen wer­den kön­nen. Ver­kehrs­we­ge, die bei Ge­fahr als Flucht­we­ge die­nen, sind zweck­mäs­sig zu kenn­zeich­nen und stets frei zu hal­ten.

2 Als Flucht­weg gilt der kür­zes­te Weg, der Per­so­nen zur Ver­fü­gung steht, um von ei­ner be­lie­bi­gen Stel­le in Bau­ten und An­la­gen ins Freie an einen si­che­ren Ort zu ge­lan­gen.

3 Füh­ren Flucht­we­ge nur zu ei­ner Trep­pen­an­la­ge oder ei­nem Aus­gang ins Freie, so dür­fen sie nicht län­ger als 35 m sein. Füh­ren sie zu min­des­tens zwei von­ein­an­der ent­fern­ten Trep­pen­an­la­gen oder Aus­gän­gen ins Freie, so dür­fen sie nicht län­ger als 50 m sein.

4 Die Län­ge des Flucht­wegs wird im Raum als Luft­li­nie, im Kor­ri­dor als Geh­weg­li­nie ge­mes­sen. Die Stre­cke in­ner­halb der Trep­pen­an­la­ge bis ins Freie wird nicht mit­ge­rech­net.

5 Bis zum nächst­lie­gen­den Aus­gang, der di­rekt an einen si­che­ren Ort im Frei­en oder in ei­ne Trep­pen­an­la­ge führt, darf je­der Punkt des Raum­es ma­xi­mal 35 m ent­fernt sein. Führt kei­ner der Raum­aus­gän­ge di­rekt an einen si­che­ren Ort im Frei­en oder in ei­ne Trep­pen­an­la­ge, so ist als Ver­bin­dung ein Kor­ri­dor not­wen­dig und darf die ge­sam­te Flucht­weg­län­ge 50 m nicht über­stei­gen.22

6 Mün­det ei­ne Trep­pen­an­la­ge oder ein an­de­rer Flucht­weg in einen In­nen­hof, so muss min­des­tens ein si­cher be­nütz­ba­rer Ho­f­aus­gang vor­han­den sein.

7 Er­for­dert der Schutz der Ar­beit­neh­men­den vor be­son­de­ren Ge­fah­ren zu­sätz­li­che Mass­nah­men, so sieht der Be­trieb ei­ne grös­se­re An­zahl von Flucht­we­gen oder ei­ne Ver­kür­zung der Flucht­weg­län­gen vor.23

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Sept. 2006, in Kraft seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 4183).

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Mai 2015 (AS 2015 1085).

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. April 2015, in Kraft seit 1. Mai 2015 (AS 2015 1085).

Art. 9 Ausführung von Treppenanlagen und Korridoren  

1 Zahl, Brei­te, Ge­stal­tung und An­ord­nung der Trep­pen­an­la­gen und Kor­ri­do­re müs­sen sich nach der Aus­deh­nung und dem Nut­zungs­zweck der Ge­bäu­de oder Ge­bäu­de­tei­le, der Zahl der Ge­schos­se, der Ge­fahr des Be­trie­bes und der Zahl der Per­so­nen rich­ten. Die lich­te Brei­te von Trep­pen und Kor­ri­do­ren muss we­nigs­tens 1,20 m be­tra­gen.24

2 Die lich­te Brei­te von Trep­pen und Po­des­ten für das Be­ge­hen tech­ni­scher Ein­rich­tun­gen und An­la­gen muss we­nigs­tens 0,80 m be­tra­gen.

3 Trep­pen­an­la­gen sind in der Re­gel ge­rad­läu­fig zu füh­ren. Hö­he und Auf­tritts­brei­te der Stu­fen sind so zu be­mes­sen, dass ein si­che­res und be­que­mes Be­ge­hen ge­währ­­leis­tet ist. Bei gros­sen Ge­schoss­hö­hen sind Zwi­schen­po­des­te an­zu­ord­nen.

4 Nicht um­wan­de­te Trep­pen und Po­des­te sind auf je­der Sei­te mit Ge­län­dern zu ver­se­hen. Um­wan­de­te Trep­pen müs­sen beid­sei­tig Hand­läu­fe auf­wei­sen; für Trep­pen, die we­ni­ger als 1,5 m breit sind, ge­nü­gen Hand­läu­fe auf ei­ner Sei­te.

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24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Sept. 2006, in Kraft seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 4183).

25 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Sept. 2006, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 4183).

Art. 10 Türen und Ausgänge in Fluchtwegen 26  

1 Tü­ren in Flucht­we­gen müs­sen je­der­zeit als sol­che er­kannt, in Fluchtrich­tung oh­ne Hilfs­mit­tel rasch ge­öff­net und si­cher be­nützt wer­den kön­nen.

2 Zahl, Brei­te, Ge­stal­tung und An­ord­nung der Aus­gän­ge müs­sen sich nach der Aus­deh­nung und dem Nut­zungs­zweck der Ge­bäu­de oder Ge­bäu­de­tei­le, der Zahl der Ge­schos­se, der Ge­fahr des Be­trie­bes und der Zahl der Per­so­nen rich­ten. Die lich­te Brei­te ein­flü­ge­li­ger Tü­ren muss min­des­tens 0,90 m be­tra­gen. Bei zweiflü­ge­li­gen Tü­ren, die sich nur in ei­ne Rich­tung öff­nen las­sen, muss ein Flü­gel ei­ne lich­te Brei­te von min­des­tens 0,90 m auf­wei­sen. Bei zweiflü­ge­li­gen Pen­del­tü­ren muss die lich­te Brei­te je­des Flü­gels min­des­tens 0,65 m be­tra­gen.

3 Die Brei­te von Tü­ren, Trep­pen und Kor­ri­do­ren in Flucht­we­gen darf we­der durch Ein­bau­ten noch durch sons­ti­ge Ein­rich­tun­gen un­ter die vor­ge­schrie­be­nen Min­dest­mas­se ver­klei­nert wer­den.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Sept. 2006, in Kraft seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 4183).

Art. 11 Ortsfeste Leitern  

1 Orts­fes­te Lei­tern mit ei­ner Sturz­hö­he von mehr als 5 m, die über kei­nen Steig­schutz ver­fü­gen, sind von 3 m an mit ei­nem Rücken­schutz zu ver­se­hen; in Ab­stän­den von höchs­tens 10 m sind Zwi­schen­po­des­te an­zu­brin­gen. Die­se Vor­schrift gilt nicht für Lei­tern, die für die Feu­er­wehr be­stimmt sind.

2 Die Lei­ter­hol­me sind als Hand­lauf min­des­tens 1 m über die Aus­stieg­sebe­ne hoch­zu­zie­hen.

3 Orts­fes­te Lei­tern im Frei­en sind aus wit­te­rungs­be­stän­di­gen Werk­stof­fen her­zu­stel­len.

Art. 12 Abschrankungen, Geländer  

Ab­schran­kun­gen und Ge­län­der müs­sen ei­ne Hö­he von min­des­tens 1 m auf­wei­sen und mit Zwi­schen­leis­ten ver­se­hen sein. Nö­ti­gen­falls sind Bord­leis­ten an­zu­brin­gen.

Art. 13 Gleise  

1 Glei­se für Schie­nen­fahr­zeu­ge sind so zu ver­le­gen, dass zwi­schen dem La­de­pro­fil der Fahr­zeu­ge und Bau­ten oder Hin­der­nis­sen, aus­ge­nom­men bei La­de­ram­pen, ein mi­ni­ma­ler Si­cher­heits­ab­stand wie folgt vor­han­den ist:

a.
60 cm in Be­rei­chen, in de­nen sich aus­sch­liess­lich mit dem Schie­nen­ver­kehr be­schäf­tig­te Ar­beit­neh­mer auf­hal­ten;
b.
1 m im all­ge­mei­nen Ver­kehrs­be­reich.

2 Dreh­schei­ben sind mit bo­den­e­ben ver­senk­ten Fest­stell­vor­rich­tun­gen zu ver­se­hen.

Art. 14 Laderampen  

La­de­ram­pen für Schie­nen­fahr­zeu­ge müs­sen, wenn sie ei­ne Län­ge von mehr als 10 m und ei­ne Hö­he von mehr als 80 cm über der Schie­neno­ber­kan­te auf­wei­sen, un­ter der Ram­pe über einen Si­cher­heits­raum von min­des­tens 80 cm Hö­he und 80 cm Tie­fe über die gan­ze Ram­pen­län­ge ver­fü­gen.

Art. 15 Transporteinrichtungen  

Für den in­ner­be­trieb­li­chen Trans­port von ge­fähr­li­chen Stof­fen oder Ge­gen­stän­den sind ge­eig­ne­te Trans­por­tein­rich­tun­gen und Be­häl­ter vor­zu­se­hen.

Art. 16 Rampenauffahrten  

Die Nei­gung von Ram­pen­auf­fahr­ten ist der Art der Fahr­zeu­ge und der La­dun­gen an­zu­pas­sen. Sie darf höchs­tens 10 Pro­zent, bei Be­nüt­zung von hand­ge­zo­ge­nen Fahr­zeu­gen höchs­tens 5 Pro­zent be­tra­gen. Der Be­lag der Fahr­bahn muss grif­fig sein.

4. Abschnitt: Licht, Raumluft 27

27 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 17 Fenster  

1 Die Flä­che al­ler Fassa­den­fens­ter und Dach­lich­ter muss bei Ver­wen­dung von nor­mal durch­sich­ti­gem Glas ein Ver­hält­nis zur Bo­den­flä­che von min­des­tens 1 zu 8 ha­ben.

2 Min­des­tens die Hälf­te der nach Ab­satz 1 vor­ge­schrie­be­nen Fens­ter­flä­che muss in Form von durch­sich­tig ver­glas­ten Fassa­den­fens­tern aus­ge­führt wer­den. Von den Ar­beitsplät­zen aus ist der Blick ins Freie durch Fassa­den­fens­ter zu ge­währ­leis­ten, so­weit es Be­trieb­sein­rich­tun­gen und Pro­duk­ti­ons­tech­nik ge­stat­ten.

3 Die Be­hör­de kann ei­ne ge­rin­ge­re Fens­ter­flä­che be­wil­li­gen, ins­be­son­de­re wenn Grün­de der Si­cher­heit oder der Pro­duk­ti­ons­tech­nik es er­for­dern; mit der Be­wil­li­gung kön­nen be­son­de­re Auf­la­gen zum Schutz der Ar­beit­neh­mer ver­bun­den wer­den.

4 Die Hö­he der Fens­ter­brüs­tung ist der Ar­beits­wei­se an­zu­pas­sen; sie soll nicht mehr als 1,2 m be­tra­gen.

5 Blen­dung und be­läs­ti­gen­de Wär­me­ein­strah­lung sind zu ver­hü­ten.

6 Bei na­tür­li­cher Lüf­tung sol­len in Fassa­den­fens­tern und Dach­lich­tern in der Re­gel auf 100 m2 Bo­den­flä­che min­des­tens 3 m2 zur Lüf­tung ge­öff­net wer­den kön­nen.

Art. 18 Lüftungsanlagen  

1 Lüf­tungs­an­la­gen müs­sen aus ge­eig­ne­ten Ma­te­ria­li­en be­ste­hen. Ins­be­son­de­re müs­sen Ab­luft­an­la­gen für brenn­ba­re Ga­se, Dämp­fe, Ne­bel und fes­te Stof­fe aus nicht­brenn­ba­rem, beim Vor­lie­gen be­son­de­rer Ver­hält­nis­se min­des­tens aus schwer brenn­ba­rem Ma­te­ri­al be­ste­hen und dür­fen nicht zu Fun­ken­bil­dung An­lass ge­ben.

2 Die Aus­mün­dun­gen sind so an­zu­ord­nen, dass kei­ne Ent­zün­dung durch äus­se­re Ein­wir­kung ein­tre­ten kann.

3 Tro­cken­ab­schei­der für brenn­ba­re fes­te Stof­fe sind in si­che­rem Ab­stand zu Zünd­quel­len an­zu­ord­nen. Sie sind so zu ge­stal­ten, dass Druck­wel­len ei­ner mög­li­chen Ex­plo­si­on kei­ne schäd­li­chen Aus­wir­kun­gen ha­ben.

4 Lüf­tungs­kanä­le müs­sen mit gut zu­gäng­li­chen Kon­troll- und Rei­ni­gungs­öff­nun­gen so­wie al­len­falls mit Spül­was­ser­an­schlüs­sen und -ab­lei­tun­gen aus­ge­stat­tet sein.

5. Abschnitt: Betriebe mit besonderen Gefahren 28

28 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 19 Betriebe mit besonderer Brandgefahr
a. Geltungsbereich
29  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für Be­trie­be oder Be­triebs­tei­le, in de­nen be­son­ders brand­ge­fähr­li­che Stof­fe in ge­fahr­brin­gen­der Wei­se oder Men­ge her­ge­stellt, ver­ar­bei­tet, ge­hand­habt oder ge­la­gert wer­den.

2 Als be­son­ders brand­ge­fähr­li­che Stof­fe gel­ten:

a.
hoch­ent­zünd­li­che, leicht ent­zünd­li­che und rasch ab­bren­nen­de Stof­fe;
b.
Stof­fe, bei de­ren Er­hit­zung gros­se Men­gen brenn­ba­rer oder gif­ti­ger Ga­se frei wer­den;
c.
brand­för­dern­de Stof­fe, wie Sau­er­stoff, leicht zer­setz­ba­re Sau­er­stoff­trä­ger und an­de­re Oxy­da­ti­ons­mit­tel.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 20 b. Bauweise 30  

1 Ge­bäu­de oder Räu­me sind in der Re­gel in feu­er­wi­der­stands­fä­hi­ger Bau­wei­se zu er­stel­len. Frei­ste­hen­de ein­ge­schos­si­ge Ge­bäu­de kön­nen in leich­ter Bau­wei­se mit nicht­brenn­ba­ren Bau­stof­fen aus­ge­führt wer­den, wenn die Si­cher­heit der Ar­beit­neh­mer und der Um­ge­bung ge­währ­leis­tet ist.

2 Die Be­hör­de kann, je nach Art und Men­ge der be­son­ders brand­ge­fähr­li­chen Stof­fe und der Ar­beits­ver­fah­ren, zum Schutz der Ar­beit­neh­mer vor­schrei­ben, dass:

a.
Ge­bäu­de oder Räu­me in Bran­dab­schnit­te un­ter­teilt oder frei­ste­hen­de oder ein­ge­schos­si­ge Ge­bäu­de er­stellt wer­den;
b.
ge­nü­gen­de Si­cher­heits­ab­stän­de ein­ge­hal­ten wer­den;
c.
die Her­stel­lung, Ver­ar­bei­tung, Hand­ha­bung und La­ge­rung von be­son­ders brand­ge­fähr­li­chen Stof­fen nur in be­stimm­ten Ge­schos­sen oder Räu­men ei­nes Ge­bäu­des oder an be­stimm­ten an­de­ren Or­ten er­fol­gen darf;
d.
die Flucht­we­ge von den ein­zel­nen Ar­beitsplät­zen zu den Aus­gän­gen ei­ne der Ge­fähr­dung ent­spre­chen­de Län­ge nicht über­schrei­ten.

3 Her­stel­lung, Ver­ar­bei­tung, Hand­ha­bung und La­ge­rung von be­son­ders brand­ge­fähr­li­chen Stof­fen in Räu­men un­ter dem Erd­bo­den kön­nen aus­nahms­wei­se zu­ge­las­sen wer­den, wenn die Si­cher­heit ge­währ­leis­tet bleibt.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 21 c. Höchstzahl der Arbeitnehmer, Betriebseinrichtungen, Stoffmen­gen 31  

Die Be­hör­de legt je nach Art und Men­ge der be­son­ders brand­ge­fähr­li­chen Stof­fe und der Ar­beits­ver­fah­ren zum Schutz der Ar­beit­neh­mer für be­stimm­te Be­rei­che fest:

a.
die zu­läs­si­ge Zahl der dort tä­ti­gen Ar­beit­neh­mer;
b.
die zu­läs­si­gen Be­trieb­sein­rich­tun­gen und de­ren Aus­ge­stal­tung;
c.
die für die Her­stel­lung, Ver­ar­bei­tung, Hand­ha­bung oder La­ge­rung zu­läs­si­gen Men­gen der Stof­fe;
d.
die zu tref­fen­den or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 22 Betriebe mit Explosionsgefahr
a. Geltungsbereich
32  

Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für Be­trie­be und Be­triebs­tei­le, in de­nen:

a.
bei der Her­stel­lung, Ver­ar­bei­tung, Hand­ha­bung oder La­ge­rung brenn­ba­rer Stof­fe sich zu­sam­men mit Luft ex­plo­si­ons­fä­hi­ge Ge­mi­sche zu bil­den ver­mö­gen;
b.
ex­plo­si­ons­fä­hi­ge Stof­fe und Stoff­ge­mi­sche vor­han­den sind oder ent­ste­hen;
c.
Ex­plo­sivstof­fe her­ge­stellt, ver­ar­bei­tet, ge­hand­habt oder ge­la­gert wer­den.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 23 b. Bauweise 33  

1 Fa­bri­ka­ti­ons­räu­me sind nö­ti­gen­falls mit leich­ten Bau­ele­men­ten in der Wei­se zu ver­se­hen, dass die Ge­fähr­dung von Ar­beit­neh­mern in be­nach­bar­ten Ge­bäu­den, Räu­men und auf Ver­kehrs­we­gen so­wie in der Um­ge­bung im Fall ei­ner Ex­plo­si­on so­weit mög­lich ver­min­dert wird.

2 Zwi­schen Ge­bäu­den und zum Schutz von Ver­kehrs­we­gen so­wie der Um­ge­bung sind nö­ti­gen­falls Schutz­wäl­le oder Schutz­mau­ern zu er­stel­len oder an­de­re ge­eig­ne­te Mass­nah­men zu tref­fen.

3 Bo­den­be­lä­ge sind so aus­zu­füh­ren, dass sich kei­ne Fun­ken bil­den kön­nen.

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 24 c. Höchstzahl der Arbeitnehmer, Betriebseinrichtungen, Stoffmen­gen 34  

Die Be­hör­de legt je nach Art und Men­ge der ex­plo­si­ons­fä­hi­gen Stof­fe und der Ar­beits­ver­fah­ren zum Schutz der Ar­beit­neh­mer für be­stimm­te Be­rei­che fest:

a.
die zu­läs­si­ge Zahl der dort tä­ti­gen Ar­beit­neh­mer;
b.
die zu­läs­si­gen Be­trieb­sein­rich­tun­gen und de­ren Aus­ge­stal­tung;
c.
die für die Her­stel­lung, Ver­ar­bei­tung, Hand­ha­bung oder La­ge­rung zu­läs­si­gen Men­gen der Stof­fe;
d.
die zu tref­fen­den or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 25 d. Zusätzliche Vorschriften für Betriebe mit Explosivstoffen 35  

1 Be­trie­be oder Be­triebs­tei­le zur Her­stel­lung, Ver­ar­bei­tung, Hand­ha­bung und La­ge­rung von Ex­plo­sivstof­fen sind in ex­plo­si­ons­ge­fähr­de­te und nicht­ex­plo­si­ons­ge­fähr­de­te Be­rei­che zu un­ter­tei­len.

2 In be­son­ders ge­fähr­de­ten Be­rei­chen ist durch tech­ni­sche oder or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men die Zahl der Ar­beit­neh­mer auf ein Min­dest­mass zu be­schrän­ken oder de­ren An­we­sen­heit ganz aus­zu­sch­lies­sen.

3 Aus je­dem Raum mit stän­di­gen Ar­beitsplät­zen muss we­nigs­tens ein un­ge­hin­dert be­nütz­ba­rer Aus­gang un­mit­tel­bar ins Freie oder in ei­ne ge­si­cher­te Zo­ne füh­ren.

4 Die Ver­kehrs­we­ge im Frei­en und die Zu­gän­ge zu den Ge­bäu­den müs­sen so be­schaf­fen sein, dass die Räu­me beim Be­tre­ten nicht ver­un­rei­nigt wer­den.

5 Das Be­triebs­ge­län­de ist ge­gen den Zu­tritt Un­be­fug­ter ab­zu­sper­ren; an den Ein­gän­gen ist durch gut sicht­ba­re An­schrif­ten Un­be­fug­ten der Zu­tritt zu ver­bie­ten.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

6. Abschnitt: Richtlinien und Ausnahmebewilligungen 36

36 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 26 Richtlinien  

1 Das Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft (Bun­des­amt) kann Richt­li­ni­en über die in die­ser Ver­ord­nung um­schrie­be­nen An­for­de­run­gen an den Bau und die Ein­rich­tung von Be­trie­ben im Rah­men der Plan­ge­neh­mi­gung auf­stel­len.37

2 Vor Er­lass der Richt­li­ni­en sind die Eid­ge­nös­si­sche Ar­beits­kom­mis­si­on, die kan­to­na­len Be­hör­den, die Eid­ge­nös­si­sche Ko­or­di­na­ti­ons­kom­mis­si­on für Ar­beits­si­cher­heit, die Schwei­ze­ri­sche Un­fall­ver­si­che­rungs­an­stalt (SU­VA) so­wie wei­te­re in­te­res­sier­te Or­ga­ni­sa­tio­nen an­zu­hö­ren.

3 Wer­den vom Ar­beit­ge­ber die Richt­li­ni­en be­folgt, so wird ver­mu­tet, dass er sei­nen Ver­pflich­tun­gen hin­sicht­lich Bau und Ein­rich­tung sei­nes Be­trie­bes nach­ge­kom­men ist. Der Ar­beit­ge­ber kann die­sen Ver­pflich­tun­gen auf an­de­re Wei­se nach­kom­men, wenn er nach­weist, dass die von ihm ge­trof­fe­nen Mass­nah­men gleich­wer­tig sind.

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

Art. 27 Ausnahmebewilligungen  

1 Die Be­hör­de kann auf An­trag des Ge­such­stel­lers im Ein­zel­fall Aus­nah­men von den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung be­wil­li­gen, wenn:

a.
ei­ne an­de­re, eben­so wirk­sa­me Mass­nah­me vor­ge­se­hen wird; oder
b.
die Durch­füh­rung der Vor­schrift zu ei­ner un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Här­te füh­ren wür­de und die Aus­nah­me mit dem Schutz der Ar­beit­neh­mer ver­ein­bar ist.38

2 Be­vor der Ar­beit­ge­ber den An­trag stellt, muss er al­len­falls be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mern oder de­ren Ver­tre­tung im Be­trieb Ge­le­gen­heit ge­ben, sich da­zu zu äus­sern und der Be­hör­de das Er­geb­nis die­ser An­hö­rung mit­tei­len.

3 Vor der Be­wil­li­gung von Aus­nah­men holt die kan­to­na­le Be­hör­de die Stel­lung­nah­me des Bun­des­am­tes ein. Die­ses holt er­for­der­li­chen­falls die Stel­lung­nah­me der SU­VA ein.39

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 24. April 2002, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 1347).

3. Kapitel: Industrielle Betriebe 4041

40 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

41 Ursprünglich vor Art. 6.

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 28 Begriffe  

1 Un­ter die Be­trie­be für die Her­stel­lung, Ver­ar­bei­tung oder Be­hand­lung von Gü­tern im Sin­ne von Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 des Ge­set­zes fal­len auch Be­trie­be für die Ver­bren­nung und Ver­ar­bei­tung von Keh­richt, Be­trie­be der Was­ser­ver­sor­gung und der Ab­was­ser­rei­ni­gung.

2 Be­trie­be für die Er­zeu­gung, Um­wand­lung oder Über­tra­gung von Ener­gie sind na­ment­lich Gas­wer­ke, Elek­tri­zi­täts­wer­ke, mit Ein­schluss der Un­ter­wer­ke, der Um­for­mer- und Trans­for­ma­to­ren­sta­tio­nen, Ato­man­la­gen so­wie Pump- und Spei­cher­wer­ke von Rohr­lei­tungs­an­la­gen zur Be­för­de­rung flüs­si­ger oder gas­för­mi­ger Brenn- und Treib­stof­fe.

Art. 29 Mindestzahl der Arbeitnehmer  

1 Für die Min­dest­zahl von Ar­beit­neh­mern fal­len al­le Ar­beit­neh­mer in Be­tracht, die in den in­dus­tri­el­len Tei­len des Be­trie­bes be­schäf­tigt wer­den, auch wenn sich die Be­triebs­tei­le in ver­schie­de­nen, aber be­nach­bar­ten po­li­ti­schen Ge­mein­den be­fin­den.

2 Für die Min­dest­zahl von Ar­beit­neh­mern nach Ab­satz 1 fal­len nicht in Be­tracht:

a.
das tech­ni­sche und kauf­män­ni­sche Bü­ro­per­so­nal so­wie an­de­re Ar­beit­neh­mer, die nicht für die Her­stel­lung, Ver­ar­bei­tung oder Be­hand­lung von Gü­tern oder für die Er­zeu­gung, Um­wand­lung oder Über­tra­gung von Ener­gie be­schäf­tigt sind;
b.
Lehr­lin­ge, Vo­lon­tä­re, Prak­ti­kan­ten so­wie Per­so­nen, die nur vor­über­ge­hend im Be­trieb tä­tig sind;
c.
die über­wie­gend aus­ser­halb des in­dus­tri­el­len Be­trie­bes be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer.
Art. 30 Automatisierte Verfahren  

Ein Ver­fah­ren gilt als au­to­ma­ti­siert, wenn tech­ni­sche Ein­rich­tun­gen die Be­die­nung, Steue­rung und Über­wa­chung von An­la­gen selbst­tä­tig be­sor­gen und plan­mäs­sig ab­lau­fen las­sen, so dass nor­ma­ler­wei­se wäh­rend des gan­zen Ver­fah­rens kein mensch­li­ches Ein­grei­fen er­for­der­lich ist.

Art. 31 Betriebe mit besonderen Gefahren  

Be­trie­be, die mit be­son­de­ren Ge­fah­ren für Le­ben oder Ge­sund­heit der Ar­beit­neh­mer ver­bun­den sind (Art. 5 Abs. 2 Bst. c des Ge­set­zes), sind ins­be­son­de­re:

a.
Be­trie­be, in de­nen ex­plo­si­ons­ge­fähr­li­che, be­son­ders brand­ge­fähr­li­che oder be­son­ders ge­sund­heits­schäd­li­che Stof­fe ver­ar­bei­tet oder ge­la­gert wer­den;
b.
an­de­re Be­trie­be, in de­nen er­fah­rungs­ge­mä­ss die Ge­fahr von Un­fäl­len, von Krank­hei­ten oder von Über­be­an­spru­chung der Ar­beit­neh­mer be­son­ders gross ist.

2. Abschnitt: Unterstellungsverfahren

Art. 32 Grundsatz 42  

1 Die kan­to­na­le Be­hör­de er­mit­telt je­den Be­trieb oder Be­triebs­teil, der die Vor­aus­set­zun­gen ei­nes in­dus­tri­el­len Be­trie­bes er­füllt, und lei­tet das Ver­fah­ren zur Un­ters­tel­lung un­ter die Son­der­vor­schrif­ten für in­dus­tri­el­le Be­trie­be ein.

2 Die SU­VA kann bei der kan­to­na­len Be­hör­de die Un­ter­stel­lung ei­nes Be­triebs be­an­tra­gen.

3 Der Ar­beit­ge­ber muss der kan­to­na­len Be­hör­de in ei­nem Fra­ge­bo­gen Aus­kunft über die für die Un­ter­stel­lung maß­ge­ben­den Tat­sa­chen ge­ben.

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 2401).

Art. 33 Unterstellungsverfügung  

143

2 Die Un­ter­stel­lung bleibt in Kraft, bis sie rechts­kräf­tig auf­ge­ho­ben ist. Geht ein in­dus­tri­el­ler Be­trieb auf einen an­de­ren Ar­beit­ge­ber über, so dau­ert die Un­ter­stel­lung fort, und die Un­ter­stel­lungs­ver­fü­gung ist ent­spre­chend zu än­dern.

43 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 1 der V vom 24. April 2002, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 1347).

Art. 34 Aufhebung der Unterstellung 44  

1 Er­füllt ein un­ter­stell­ter Be­trieb die Vor­aus­set­zun­gen für die Un­ter­stel­lung nicht mehr, so hebt die kan­to­na­le Be­hör­de die Un­ter­stel­lung auf.

2 Die Un­ter­stel­lung wird ins­be­son­de­re auf­ge­ho­ben, wenn im Fall von Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 Buch­sta­be a des Ge­set­zes die Zahl von sechs Ar­beit­neh­mern im Be­trieb:

a.
seit ei­nem Jahr un­ter­schrit­ten wird; oder
b.
seit we­ni­ger als ei­nem Jahr un­ter­schrit­ten wird und vor­aus­sicht­lich nicht mehr er­reicht wird.

3 Die SU­VA kann die Auf­he­bung der Un­ter­stel­lung be­an­tra­gen.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 2401).

Art. 35 Eröffnung der Verfügung 45  

1 Die kan­to­na­le Be­hör­de er­öff­net dem Ar­beit­ge­ber Ver­fü­gun­gen, wel­che die Un­ter­stel­lung be­tref­fen, mit schrift­li­cher Be­grün­dung.

2 Die kan­to­na­le Be­hör­de stellt dem Bun­des­amt und der SU­VA Ko­pi­en der Ver­fü­gun­gen zu.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 2401).

Art. 36 Mitteilungen des Bundesamtes an die kantonale Behörde 46  

Das Bun­des­amt teilt der kan­to­na­len Be­hör­de je­de ihm zur Kennt­nis ge­lan­gen­de Tat­sa­che mit, wel­che ei­ne Un­ter­stel­lung be­tref­fen kann.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 2401).

4. Kapitel: Plangenehmigung und Betriebsbewilligung 4748

47 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636).

48 Ursprünglich vor Art. 17.

1. Abschnitt: Plangenehmigungsverfahren

Art. 37 Gesuch um Plangenehmigung  

1 Das Ge­such um Ge­neh­mi­gung der ge­plan­ten An­la­ge nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 des Ge­set­zes ist zu­sam­men mit den Plä­nen und ih­rer Be­schrei­bung bei der kan­to­na­len Be­hör­de schrift­lich ein­zu­rei­chen.

2 Im Fal­le ei­nes Ver­fah­rens nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 des Ge­set­zes (ko­or­di­nier­tes Bun­des­ver­fah­ren) ist das Ge­such bei der zu­stän­di­gen Bun­des­be­hör­de (Leit­be­hör­de) ein­zu­rei­chen.

3 Bei An­la­gen und Bau­ten des Bun­des, die nicht im ko­or­di­nier­ten Bun­des­ver­fah­ren ge­neh­migt wer­den, ist das Ge­such um Plan­ge­neh­mi­gung beim Bun­des­amt ein­zu­rei­chen.49

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 24. April 2002, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 1347).

Art. 38 Pläne  

1 Fol­gen­de Plä­ne sind im Dop­pel ein­zu­rei­chen:

a.
ein La­ge­plan der An­la­ge und ih­rer Um­ge­bung mit Ori­en­tie­rung im Mass­stab des Grund­buch­pla­nes, je­doch nicht klei­ner als 1:1000;
b.
die Grund­ris­se sämt­li­cher Räu­me mit An­ga­be ih­rer Be­stim­mung, ein­schliess­lich der Auf­ent­halts-, Ess- und Waschräu­me, der Räu­me für Ers­te Hil­fe, der Gar­de­ro­ben und Toi­let­ten, so­wie die La­ge der Aus­gän­ge, Trep­pen und Not­aus­gän­ge;
c.
die Fassa­den­plä­ne mit An­ga­be der Fens­ter­kon­struk­tio­nen;
d.
die zur Be­ur­tei­lung des Bau­es er­for­der­li­chen Längs- und Quer­schnit­te, wo­von je ei­ner durch je­des Trep­pen­haus;
e.
bei Um­bau­ten die Plä­ne der bis­he­ri­gen An­la­ge, falls sie aus den neu­en Plä­nen nicht er­sicht­lich ist.

2 Die Plä­ne nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–d sind mit ein­ge­schrie­be­nen Mas­sen im Mass­stab 1:50, 1:100 oder 1:200 vor­zu­le­gen.

3 Aus den Plä­nen müs­sen ins­be­son­de­re er­sicht­lich sein die La­ge der Ar­beitsplät­ze, der Ma­schi­nen und der nach­ste­hend ge­nann­ten tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen:

a.
Dampf­kes­sel, Dampf­ge­fäs­se und Druck­be­häl­ter;
b.
Hei­zungs-, Öl­tank-, Lüf­tungs­an­la­gen, Feue­rungs­an­la­gen für tech­ni­sche Zwe­cke so­wie Gas- und Ab­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­gen;
c.
me­cha­ni­sche Trans­port­an­la­gen;
d.
An­la­gen zur Ver­ar­bei­tung und La­ge­rung von be­son­ders brand­ge­fähr­li­chen, ex­plo­si­ons­ge­fähr­li­chen und ge­sund­heits­schäd­li­chen Stof­fen;
e.
Si­los und Tank­an­la­gen;
f.
Farb­spritz­an­la­gen und Ein­bren­nö­fen;
g.
An­la­gen zur Er­zeu­gung io­ni­sie­ren­der Strah­len;
h.
Feu­er­lösch- und Feu­er­mel­de­ein­rich­tun­gen.
Art. 39 Planbeschreibung  

1 Die Plan­be­schrei­bung ist im Dop­pel ein­zu­rei­chen und hat die fol­gen­den An­ga­ben zu ent­hal­ten:

a.
die Art des ge­plan­ten Be­trie­bes, die Zweck­be­stim­mung der Räu­me und, so­weit es zur Be­ur­tei­lung des Ge­su­ches nö­tig ist, ein Fa­bri­ka­ti­ons­sche­ma;
b.
die Höchst­zahl der vor­aus­sicht­lich in den ein­zel­nen Räu­men be­schäf­tig­ten Ar­beit­neh­mer;
c.
das Ma­te­ri­al der Fun­da­men­te, Wän­de, Fuss­bö­den, De­cken, Dä­cher, Trep­pen, Tü­ren und Fens­ter;
d.
die tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen nach Ar­ti­kel 38 Ab­satz 3 so­wie die Be­leuch­tungs­an­la­gen;
e.
die Räu­me und Ein­rich­tun­gen für die Ver­wen­dung von ra­dio­ak­ti­ven Stof­fen;
f.
die Art und Men­ge be­son­ders brand­ge­fähr­li­cher, ex­plo­si­ons­ge­fähr­li­cher oder ge­sund­heits­schäd­li­cher Stof­fe;
g.
die Art und La­ge von Lärm­quel­len mit er­heb­li­cher Ein­wir­kung auf die Ar­beit­neh­mer und das Be­triebs­ge­län­de;
h.
die Ver­pa­ckungs- und Trans­port­wei­se be­son­ders brand­ge­fähr­li­cher, ex­plo­si­ons­ge­fähr­li­cher oder ge­sund­heits­schäd­li­cher Stof­fe.

2 Kön­nen in der Plan­be­schrei­bung die nach Ab­satz 1 er­for­der­li­chen An­ga­ben noch nicht oder nicht voll­stän­dig ge­macht wer­den, so sind sie nach­träg­lich, spä­tes­tens vor der Er­stel­lung der be­tref­fen­den Ein­rich­tun­gen bei­zu­brin­gen.

Art. 40 Plangenehmigung  

1 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de ent­schei­det über das Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­such.

2 Wird das Ge­such ge­neh­migt, so stellt die zu­stän­di­ge Be­hör­de dem Ge­such­stel­ler den Ent­scheid samt ei­nem Dop­pel der ge­neh­mig­ten Plä­ne und der Be­schrei­bung zu. Das zwei­te Dop­pel der Plä­ne und der Be­schrei­bung ist von der zu­stän­di­gen Be­hör­de wäh­rend min­des­tens zehn Jah­ren auf­zu­be­wah­ren.

3 Die kan­to­na­le Be­hör­de und die Bun­des­be­hör­den stel­len der SU­VA Ko­pi­en ih­rer Plan­ge­neh­mi­gun­gen zu.50

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 2401).

Art. 41 Plangenehmigung im koordinierten Bundesverfahren  

1 Das Bun­des­amt ist die Fach­be­hör­de im ko­or­di­nier­ten Bun­des­ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 62a–62c des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199751 (RVOG) für die Be­ur­tei­lung, ob ei­ne Plan­ge­neh­mi­gung nach Ar­ti­kel 7 oder 8 des Ge­set­zes er­for­der­lich ist.52

2 Die Leit­be­hör­de hat das Bun­des­amt in je­dem or­dent­li­chen Plan­ge­neh­mi­gungs-ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 62a RVOG zu kon­sul­tie­ren; dar­über hin­aus ist es zur Mit­wir­kung bei­zu­zie­hen, wenn:53

a.
im ko­or­di­nier­ten Bun­des­ver­fah­ren Bau­ten und An­la­gen nach Ar­ti­kel 7 oder 8 des Ge­set­zes er­rich­tet oder um­ge­stal­tet wer­den;
b.
für die Er­rich­tung oder Um­ge­stal­tung plan­ge­neh­mi­gungs- und be­triebs­be­wil­li­gungs­pflich­ti­ger Bau­ten und An­la­gen ei­gens für die Bau­pha­se oder Etap­pen da­von Be­triebs­stät­ten oder An­la­gen wie z.B. Be­ton­misch-, För­der- oder Ab­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­gen nö­tig sind; oder
c.
nach Ab­schluss des ko­or­di­nier­ten Bun­des­ver­fah­rens in oder auf die­sen er­rich­te­ten Bau­ten und An­la­gen Ar­beit­neh­mer be­schäf­tigt wer­den.

3 Das Bun­des­amt nimmt als Fach­be­hör­de zu­han­den der Leit­be­hör­de Stel­lung zum ein­ge­reich­ten Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­such und ist für Plan­be­spre­chun­gen bei­zu­zie­hen, so­weit es um Fra­gen des Ar­beit­neh­mer­schut­zes geht.54

4 Für die Plan­ge­neh­mi­gung im ko­or­di­nier­ten Bun­des­ver­fah­ren sind die üb­ri­gen Vor­schrif­ten des Ge­set­zes und die­ser Ver­ord­nung über die Plan­ge­neh­mi­gung an­wend­bar.

51 SR172.010

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 24. April 2002, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 1347).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 24. April 2002, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 1347).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 24. April 2002, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 1347).

2. Abschnitt: Betriebsbewilligungsverfahren

Art. 42 Gesuch um Betriebsbewilligung  

Vor Auf­nah­me der be­trieb­li­chen Tä­tig­keit hat der Ar­beit­ge­ber bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de nach Ar­ti­kel 37 ein schrift­li­ches Ge­such um Er­tei­lung ei­ner Be­triebs­be­wil­li­gung ein­zu­rei­chen.

Art. 43 Betriebsbewilligung  

1 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de ent­schei­det über das Be­triebs­be­wil­li­gungs­ge­such. Er­for­dern aus­rei­chen­de Grün­de ei­ne vor­zei­ti­ge Auf­nah­me der be­trieb­li­chen Tä­tig­keit, so kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de ei­ne pro­vi­so­ri­sche Be­triebs­be­wil­li­gung er­tei­len, wenn die not­wen­di­gen Mass­nah­men zum Schutz von Le­ben und Ge­sund­heit der Ar­beit­neh­mer ge­trof­fen wor­den sind.

2 Er­gibt die Prü­fung des Ge­su­ches, dass Män­gel im Bau oder in der Ein­rich­tung des Be­trie­bes vor­han­den sind, die bei der Plan­ge­neh­mi­gung nicht vor­aus­ge­se­hen wer­den konn­ten, so kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de, nach Anhö­rung des Ar­beit­ge­bers, die Be­wil­li­gung un­ter zu­sätz­li­chen Auf­la­gen er­tei­len, so­fern die fest­ge­stell­ten Män­gel Le­ben oder Ge­sund­heit der Ar­beit­neh­mer ge­fähr­den.

3 Die kan­to­na­le Be­hör­de und die Bun­des­be­hör­den stel­len der SU­VA Ko­pi­en ih­rer Be­triebs­be­wil­li­gun­gen zu.55

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 2401).

Art. 44 Betriebsbewilligung im koordinierten Bundesverfahren  

1 Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach Ar­ti­kel 41, so­weit die­ser Ar­ti­kel nichts an­de­res vor­sieht.

2 Das Bun­des­amt ist in je­dem Fall durch die Leit­be­hör­de bei­zu­zie­hen:56

a.
wenn der Be­trieb vor­zei­tig sei­ne be­trieb­li­che Tä­tig­keit auf­neh­men will;
b.
bei der Ab­nah­me des Be­trie­bes oder der An­la­ge.

3 Er­ge­ben sich Män­gel bei der Ab­nah­me, dann ver­fährt die Leit­be­hör­de nach Ar­ti­kel 43 Ab­satz 2. Für die Er­tei­lung der not­wen­di­gen Auf­la­gen in der Be­triebs­be­wil­li­gung zum Schutz von Le­ben und Ge­sund­heit der Ar­beit­neh­mer kon­sul­tiert sie das Bun­des­amt.57

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 24. April 2002, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 1347).

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 24. April 2002, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 1347).

3. Abschnitt: Besondere Bestimmungen

Art. 45 Umgestaltung innerer Einrichtungen  

Die Plan­ge­neh­mi­gung und Be­triebs­be­wil­li­gung im Sin­ne von Ar­ti­kel 7 oder 8 des Ge­set­zes sind auch für die Um­ge­stal­tung in­ne­rer Ein­rich­tun­gen des Be­trie­bes wie tech­ni­scher An­la­gen und Ein­rich­tun­gen, Um­nut­zun­gen von Räu­men oder Um­ge­stal­tung von Ar­beitsplät­zen nach­zu­su­chen, wenn sie ei­ne we­sent­li­che Än­de­rung zur Fol­ge ha­ben oder wenn er­höh­te Ge­fah­ren für Le­ben oder Ge­sund­heit der Ar­beit­neh­mer vor­aus­zu­se­hen sind.

Art. 46 Nachträglich festgestellte Missstände  

1 Hat der Be­trieb sei­ne Tä­tig­keit auf­ge­nom­men und wird fest­ge­stellt, dass die An­la­ge den Vor­schrif­ten des Bun­des nicht ent­spricht, so ha­ben die Voll­zugs- und Auf­sichts­or­ga­ne den Ar­beit­ge­ber dar­auf auf­merk­sam zu ma­chen und ihn auf­zu­for­dern, in­nert ei­ner be­stimm­ten Frist den vor­schrifts­ge­mäs­sen Zu­stand her­zu­stel­len.

2 Kommt der Ar­beit­ge­ber die­ser Auf­for­de­rung nicht nach, so ist nach den Ar­ti­keln 51 und 52 des Ge­set­zes zu ver­fah­ren.

3 Ein Dop­pel der Auf­for­de­rung ist der SU­VA zu­zu­stel­len, so­fern sie die Ver­hü­tung von Un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten be­trifft.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen 5859

58 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 10. Mai 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 20001636). Die SchlB befanden sich ursprünglich in einem Kap. 6.

59 Ursprünglich vor Art. 19.

Art. 47 Übergangsbestimmung  

Für Bau­vor­ha­ben von nicht­in­dus­tri­el­len Be­trie­ben, die nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­be m der Plan­ge­neh­mi­gungs­pflicht un­ter­stellt wer­den, ist das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren durch­zu­füh­ren, wenn:

a.
im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Ver­ord­nungs­än­de­rung vom 10. Mai 2000 das Bau­ge­such noch nicht ein­ge­reicht wor­den ist;
b.
das Bau­ge­such zwar ein­ge­reicht, aber mit der Aus­füh­rung des Baus noch nicht be­gon­nen wor­den ist und be­son­de­re Grün­de des Ar­beit­neh­mer­schut­zes es er­for­dern.
Art. 48 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ok­to­ber 1993 in Kraft.

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