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Bundesgesetz
über die Arbeit in Unternehmen
des öf­fentlichen Verkehrs
(Arbeitszeitgesetz, AZG)1

vom 8. Oktober 1971 (Stand am 9. Dezember 2018)

1Abkürzung eingefügt gemäss Ziff. I des BG vom 20. März 1981, in Kraft seit 1. Jan. 1981 (AS 1981 1120; BBl 1980 III 417).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 87, 92 und 110 der Bundesverfassung2,3
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 17. Februar 19714,

beschliesst:

2 SR 101

3 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 17. Juni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

4BBl 1971 I 440

1. Abschnitt: Geltungsbereich 5

5 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 17. Juni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 1 Unternehmen  

1 Die­sem Ge­setz sind un­ter­stellt:6

a.7
b.8
die kon­zes­sio­nier­ten Ei­sen­bahn- und Trol­ley­bus­un­ter­neh­men;
c.9
die kon­zes­sio­nier­ten Au­to­mo­bil­un­ter­neh­men;
d.
die kon­zes­sio­nier­ten Schiff­fahrts­un­ter­neh­men;
e.10
die kon­zes­sio­nier­ten Seil­bahn­un­ter­neh­men und Un­ter­neh­men, die kon­zes­sio­nier­te Auf­zü­ge be­trei­ben;
f.11
die Un­ter­neh­men, die im Auf­trag ei­nes Un­ter­neh­mens nach den Buch­sta­ben b–e re­gel­mäs­si­ge und ge­werbs­mäs­si­ge Fahr­ten aus­füh­ren.

1bis Als kon­zes­sio­niert gel­ten Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, die über ei­ne Kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 5 des Ei­sen­bahn­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 195712 oder über ei­ne Kon­zes­si­on oder Be­wil­li­gung nach den Ar­ti­keln 6–8 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 200913 ver­fü­gen. Den kon­zes­sio­nier­ten Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men gleich­ge­stellt sind Un­ter­neh­men, die im Netz­zu­gang oder auf aus­sch­liess­lich ver­trag­li­cher Ba­sis auf der In­fra­struk­tur ei­nes kon­zes­sio­nier­ten Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens ver­keh­ren.14

2 Die­nen nur ein­zel­ne Tei­le ei­nes Un­ter­neh­mens dem öf­fent­li­chen Ver­kehr, so sind nur die­se Tei­le die­sem Ge­setz un­ter­stellt.15

3 Die­sem Ge­setz sind auch Un­ter­neh­men mit Sitz im Aus­land un­ter­stellt, wenn de­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer in der Schweiz ei­ne un­ter die­ses Ge­setz fal­len­de Tä­tig­keit aus­üben.16 Die Kon­zes­sio­nen kön­nen die Vor­schrif­ten nä­her be­stim­men, die je­weils zu be­ach­ten sind.

4 Durch Ver­ord­nung kön­nen die­sem Ge­setz17 Ne­ben­be­trie­be, die ei­ne not­wen­di­ge oder zweck­mäs­si­ge Er­gän­zung ei­nes in Ab­satz 1 ge­nann­ten Un­ter­neh­mens bil­den, un­ter­stellt wer­den.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

7 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 2 des Po­st­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 17. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2012 5043, 2015 15212067; BBl 2009 5265, 2013 4645).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 21 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 21 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

12 SR 742.101

13 SR 745.1

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 21 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

17 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 2 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 18  

1 Die­ses Ge­setz ist an­wend­bar auf Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer, die in ei­nem Un­ter­neh­men nach Ar­ti­kel 1 be­schäf­tigt wer­den und zu aus­sch­liess­lich per­sön­li­cher Dienst­leis­tung ver­pflich­tet sind. Es ist auch an­wend­bar auf Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer, die ih­re Tä­tig­keit im Aus­land aus­üben; zwi­schen­staat­li­che Ver­ein­ba­run­gen und stren­ge­re aus­län­di­sche Vor­schrif­ten sind vor­be­hal­ten.

2 Es ist auf Post­au­toun­ter­neh­me­rin­nen und Post­au­toun­ter­neh­mer, an­de­re Trans­port­be­auf­trag­te so­wie auf In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber von kon­zes­sio­nier­ten Trans­port­un­ter­neh­men so weit an­wend­bar, als sie sel­ber kon­zes­si­ons­pflich­ti­ge Fahr­ten aus­füh­ren.

3 Die An­wend­bar­keit die­ses Ge­set­zes auf Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer, de­ren täg­li­che Ar­beits­zeit im Durch­schnitt von 28 Ta­gen höchs­tens drei Stun­den be­trägt, wird in der Ver­ord­nung ge­re­gelt.

4 Die­ses Ge­setz ist nicht an­wend­bar auf Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer im Ver­wal­tungs­dienst.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018, Abs. 4 in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

2. Abschnitt: Arbeits- und Ruhezeit 19

19 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 17. Juni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 3 Arbeitstag 20  

Der Ar­beits­tag im Sin­ne die­ses Ge­set­zes be­steht aus:

a.
der Dienst­schicht und der Ru­he­schicht; oder
b.
der Dienst­schicht und der Ru­he­zeit vor dem ers­ten Ru­he­tag.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 4 Arbeitszeit  

1 Die täg­li­che Ar­beits­zeit be­trägt im Jah­res­durch­schnitt höchs­tens sie­ben Stun­den.21

222

3 Die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner ein­zel­nen Dienst­schicht be­trägt 10 Stun­den, sie darf je­doch im Durch­schnitt von 7 auf­ein­an­der fol­gen­den Ar­beits­ta­gen 9 Stun­den nicht über­schrei­ten.

4 Die Ver­ord­nung re­gelt die be­son­de­ren Um­stän­de, die ei­ne Aus­deh­nung der Höchst­ar­beits­zeit nach Ab­satz 3 um die Rei­se­zeit oh­ne Ar­beits­leis­tung recht­fer­ti­gen.23

5 Die Ver­ord­nung re­gelt, wel­che Ar­beits­zei­ten oh­ne Ar­beits­leis­tung und wel­che Zeit­zu­schlä­ge bei der Be­rech­nung der Höchst­ar­beits­zeit an­zu­rech­nen sind.24

21Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 21 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

22 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 4a Gewährung eines Zeitzuschlages 25  

Für den Dienst zwi­schen 22 und 6 Uhr ist grund­sätz­lich ein Zeit­zu­schlag zu ge­wäh­ren. Der Bun­des­rat be­stimmt die mass­ge­ben­den Zei­ten so­wie den Um­fang des Zeit­zu­schla­ges und re­gelt den Aus­gleich.

25Ur­sprüng­lich Art. 4bis. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. März 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 2916; BBl 1991 III 1285).

Art. 4b Pikettdienst 26  

1 Als Pi­kett­dienst gilt ein Dienst, in dem sich Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer aus­ser­halb der ge­plan­ten Ar­beits­zeit für all­fäl­li­ge Ar­beitse­insät­ze zur Be­he­bung von Stö­run­gen oder ähn­li­chen Son­de­rer­eig­nis­sen so­wie für da­mit ver­bun­de­ne Kon­troll­gän­ge be­reit­hal­ten.

2 Pi­kett­dienst darf nur ver­langt wer­den, wenn dies zwi­schen dem Un­ter­neh­men und den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung schrift­lich ver­ein­bart wor­den ist. In der Ver­ein­ba­rung ist ins­be­son­de­re die Ent­schä­di­gung für ge­leis­te­te Pi­kett­stun­den zu re­geln.

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 4c Ausgleichstage 27  

Als Aus­gleichs­ta­ge gel­ten dienst­freie Ta­ge, die den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern zu ge­wäh­ren sind, da­mit die Be­stim­mun­gen über die Ar­beits­zeit ein­ge­hal­ten wer­den. Die Ver­ord­nung re­gelt die Mo­da­li­tä­ten.

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 5 Überzeitarbeit  

1 Wird die im Dienst­plan vor­ge­schrie­be­ne Ar­beits­zeit aus dienst­li­chen Grün­den über­schrit­ten, so gilt die über den Dienst­plan hin­aus­ge­hen­de Ar­beits­zeit grund­sätz­lich als Über­zeit­ar­beit.

2 Über­zeit­ar­beit ist in der Re­gel durch Frei­zeit von glei­cher Dau­er aus­zu­glei­chen. Ist der Aus­gleich in­ner­halb ei­nes an­ge­mes­se­nen Zeit­rau­mes nicht mög­lich, so ist für die Über­zeit­ar­beit Bar­ver­gü­tung zu leis­ten. Die Bar­ver­gü­tung ist auf Grund des Loh­nes mit ei­nem Zu­schlag von we­nigs­tens 25 Pro­zent zu be­rech­nen. Im Ka­len­der­jahr dür­fen höchs­tens 150 Stun­den Über­zeit­ar­beit durch Geld­leis­tun­gen ab­ge­gol­ten wer­den.

3 Er­for­dern zwin­gen­de Grün­de, wie hö­he­re Ge­walt oder Be­triebs­stö­run­gen, ei­ne Über­schrei­tung der in Ar­ti­kel 4 Ab­satz 3 fest­ge­setz­ten Höchst­ar­beits­zeit um mehr als zehn Mi­nu­ten, so ist die ge­sam­te über 10 bzw. 63 Stun­den hin­aus­ge­hen­de Ar­beits­zeit in­ner­halb der fol­gen­den drei Ar­beits­ta­ge durch Frei­zeit von glei­cher Dau­er aus­zuglei­chen; fer­ner ist ei­ne Bar­ver­gü­tung ge­mä­ss Ab­satz 2 aus­zu­rich­ten.

Art. 6 Dienstschicht  

1 Die Dienst­schicht be­steht aus der Ar­beits­zeit und den Pau­sen; sie darf im Durch­schnitt von 28 Ta­gen 12 Stun­den nicht über­schrei­ten. Zwi­schen zwei dienst­frei­en Ta­gen kann sie ein­mal bis auf 13 Stun­den ver­län­gert wer­den.28

2 Wo be­son­de­re Ver­hält­nis­se vor­lie­gen, kann die Dienst­schicht bis auf 15 Stun­den ver­län­gert wer­den, doch darf sie zu­sam­men mit den nächst­fol­gen­den zwei Ar­beits­ta­gen im Durch­schnitt 12 Stun­den nicht über­schrei­ten. Die Ver­ord­nung re­gelt die Ein­zel­hei­ten.29

3 Er­for­dern zwin­gen­de Grün­de, wie hö­he­re Ge­walt oder Be­triebs­stö­run­gen, ei­ne Über­schrei­tung der in Ab­satz 2 fest­ge­leg­ten Höchst­dienst­schicht um mehr als zehn Mi­nu­ten, so hat in­ner­halb der nächs­ten 3 Ar­beits­ta­ge ein Aus­gleich statt­zu­fin­den.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 7 Pausen 30  

1 Nach un­ge­fähr der Hälf­te der Ar­beits­zeit ist ei­ne Pau­se zu ge­wäh­ren, wel­che die Ein­nah­me ei­ner Mahl­zeit er­laubt. Sie soll in der Re­gel we­nigs­tens ei­ne Stun­de dau­ern und, so­weit es der Dienst ge­stat­tet, am Wohn­ort oder am Dienstort zu­ge­bracht wer­den kön­nen.

2 Die An­zahl Pau­sen in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht wird in der Ver­ord­nung ge­re­gelt. Ei­ne Pau­se muss min­des­tens 30 Mi­nu­ten dau­ern.

3 Die Ver­ord­nung re­gelt die Zeit­zu­schlä­ge, die zu den Pau­sen am Dienstort und aus­ser­halb des Dienstor­tes zu ge­wäh­ren sind; die Zeit­zu­schlä­ge sind ab­hän­gig von der An­zahl Pau­sen oder der ge­sam­ten Pau­sen­dau­er.

4 Nach An­hö­ren der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer oder ih­rer Ver­tre­tung kann auf die Ge­wäh­rung ei­ner Pau­se ver­zich­tet wer­den, wenn die Dienst­schicht neun Stun­den nicht über­schrei­tet und die Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer die Mög­lich­keit ha­ben, ei­ne Zwi­schen­ver­pfle­gung ein­zu­neh­men; da­für ist ei­ne Ar­beits­un­ter­bre­chung von min­des­tens 20 bis höchs­tens 29 Mi­nu­ten ein­zuräu­men, die als Ar­beits­zeit gilt.

5 Bei ei­ner Dienst­schicht von mehr als neun Stun­den kön­nen Ar­beits­un­ter­bre­chun­gen und Pau­sen zu­ge­teilt wer­den. Die Pau­sen dür­fen nicht wäh­rend den ers­ten zwei Stun­den und den letz­ten drei Stun­den der Dienst­schicht zu­ge­teilt wer­den.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 8 Ruheschicht  

1 Die Ru­he­schicht um­fasst den Zeit­raum zwi­schen zwei Dienst­schich­ten. Sie be­trägt im Durch­schnitt von 28 Ta­gen min­des­tens zwölf Stun­den. Zwi­schen zwei dienst­frei­en Ta­gen kann sie ein­mal auf elf Stun­den her­ab­ge­setzt wer­den.31

2 Wo be­son­de­re Ver­hält­nis­se vor­lie­gen, kann die Ru­he­schicht auf neun Stun­den her­ab­ge­setzt wer­den, doch muss sie zu­sam­men mit den nächst­fol­gen­den zwei Ru­he­schich­ten im Durch­schnitt min­des­tens zwölf Stun­den be­tra­gen; der Aus­gleich muss in der Re­gel spä­tes­tens vor dem nächs­ten dienst­frei­en Tag er­fol­gen; die Ver­ord­nung re­gelt:

a.
wo be­son­de­re Ver­hält­nis­se vor­lie­gen;
b.
die Mo­da­li­tä­ten des Aus­gleichs.32

2bis Die Ver­ord­nung re­gelt die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter wel­chen bei Vor­lie­gen zwin­gen­der Grün­de wie hö­he­rer Ge­walt oder Be­triebs­stö­run­gen beim ei­ge­nen oder ei­nem an­dern Trans­port­un­ter­neh­men ei­ne Un­ter­schrei­tung der Min­de­stru­he­schicht er­fol­gen kann.33

3 Die Ru­he­schicht soll, so­weit es der Dienst ge­stat­tet, am Wohn­ort zu­ge­bracht wer­den kön­nen.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 9 Nachtarbeit  

1 Als Nacht­ar­beit gilt die Be­schäf­ti­gung zwi­schen 24 und 4 Uhr.

234

3 Nacht­ar­beit darf ei­ner Ar­beit­neh­me­rin oder ei­nem Ar­beit­neh­mer nicht mehr als sie­ben­mal hin­ter­ein­an­der und in­ner­halb von 28 Ta­gen an höchs­tens 15 Ta­gen zu­ge­teilt wer­den.35

4 Die Vor­schrif­ten von Ab­satz 3 sind nicht an­wend­bar auf Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer36, die nur für Nacht­ar­beit an­ge­stellt sind.

5 Für Bau­ar­bei­ten, die aus be­trieb­li­chen Grün­den nur nachts aus­ge­führt wer­den kön­nen, darf aus­nahms­wei­se von Ab­satz 3 ab­ge­wi­chen wer­den.

34Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 19. März 1993, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 2916; BBl 1991 II 1285).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

36 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 10 Ruhetage  

1 Je­de Ar­beit­neh­me­rin und je­der Ar­beit­neh­mer hat je Ka­len­der­jahr An­spruch auf 63 be­zahl­te Ru­he­tage. Die­se sind an­ge­mes­sen auf das Jahr zu ver­tei­len.37

2 Die Ver­ord­nung re­gelt die An­zahl Ru­he­tage, die auf einen Sonn­tag fal­len müs­sen.38

3 Der Ru­he­tag um­fasst 24 auf­ein­an­der fol­gen­de Stun­den und muss am Wohn­ort zu­ge­bracht wer­den kön­nen.

4 Dem Ru­he­tag hat ei­ne Ru­he­zeit vor­an­zu­ge­hen, die im Durch­schnitt von 42 Ta­gen min­des­tens zwölf Stun­den be­trägt; sie darf nicht we­ni­ger als neun Stun­den dau­ern. Wer­den zwei oder mehr auf­ein­an­der­fol­gen­de Ru­he­tage ge­währt, so be­zieht sich die­se Vor­schrift nur auf den ers­ten Ru­he­tag.39

5 Die Ver­ord­nung re­gelt die An­rech­nung von Dienstaus­set­zun­gen als Fol­ge von Krank­heit, Un­fall, Mi­li­tär-, Zi­vil- und Zi­vil­schutz­dienst, Ur­laub oder aus an­dern Grün­den auf die Ru­he­tage.40

37Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 11 Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer 41  

1 Der Dienst der Mo­tor­fahr­zeug- und Trol­ley­bus­füh­re­rin­nen und -füh­rer am Lenk­rad so­wie der Dienst der Wa­gen­füh­re­rin­nen und -füh­rer von Stras­sen­bah­nen wer­den in der Ver­ord­nung ge­re­gelt.42

2 Für Mo­tor­fahr­zeug­füh­re­rin­nen und -füh­rer43, die aus­ser den Fahr­ten im kon­zes­sio­nier­ten Ver­kehr noch an­de­re Trans­por­te be­sor­gen, kön­nen durch Ver­ord­nung im Rah­men der Bun­des­ge­setz­ge­bung über die Ar­beits- und Ru­he­zeit der be­rufs­mäs­si­gen Mo­tor­fahr­zeug­füh­re­rin­nen und -füh­rer be­son­de­re Be­stim­mun­gen er­las­sen wer­den.44

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

43 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 21 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 12 Dienstpläne und Diensteinteilungen  

1 Die Un­ter­neh­men ha­ben die Ein­tei­lung der Ar­beits­ta­ge so­wie die Zu­tei­lung der Ru­he­tage und Fe­ri­en in ei­ner durch Ver­ord­nung be­stimm­ten Art der Dar­stel­lung fest­zu­le­gen.

2 Die Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer oder ih­re Ver­tre­tung sind vor der end­gül­ti­gen Fest­set­zung der Dienst­plä­ne und der Dienstein­tei­lun­gen an­zu­hö­ren.45

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 1346  

46 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3595; BBl 2015 3999).

3. Abschnitt: Ferien 47

47 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 17. Juni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 14 48  

1 Die Ar­beit­neh­me­rin und der Ar­beit­neh­mer ha­ben je Ka­len­der­jahr An­spruch auf min­des­tens vier Wo­chen be­zahl­te Fe­ri­en. Die Ver­ord­nung be­stimmt, ab wel­chem Al­ter sich die­ser An­spruch auf fünf, be­zie­hungs­wei­se sechs Wo­chen er­höht.49

2 Für Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer im Be­triebs­dienst ist auf je sie­ben Fe­ri­en­ta­ge ein be­zahl­ter Ru­he­tag an­zu­rech­nen.

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4 Die Ver­ord­nung re­gelt die An­rech­nung von Dienstaus­set­zun­gen als Fol­ge von Krank­heit, Un­fall, Mi­li­tär-, Zi­vil- und Zi­vil­schutz­dienst, Ur­laub oder aus an­dern Grün­den auf die Fe­ri­en.51

48 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3595; BBl 2015 3999).

49Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 1981, in Kraft seit 1. Jan. 1981 (AS 1981 1120; BBl 1980 III 417).

50 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3595; BBl 2015 3999).

51Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

4. Abschnitt: Gesundheitsvorsorge, Unfallverhütung und Sonderschutz 52

52 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 17. Juni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 15 Gesundheitsvorsorge, Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten  

1 Durch Ver­ord­nung wer­den die An­wend­bar­keit und der Voll­zug der Vor­schrif­ten des Bun­des über Ge­sund­heits­vor­sor­ge so­wie über Ver­hü­tung von Un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten ge­re­gelt.

2 Zur Be­rück­sich­ti­gung der be­son­de­ren Ver­hält­nis­se bei den Un­ter­neh­men kön­nen durch Ver­ord­nung ab­wei­chen­de oder er­gän­zen­de Vor­schrif­ten er­las­sen wer­den.

Art. 16 Jugendliche 53  

1 Für Ju­gend­li­che gel­ten die Son­der­schutz­vor­schrif­ten des Ar­beits­ge­set­zes vom 13. März 196454 und der ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Ver­ord­nun­gen.

2 Die Voll­zugs­be­hör­den die­ses Ge­set­zes sind zu­stän­dig für die Auf­sicht und die Er­tei­lung von Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen. Wei­ter sind sie zu­stän­dig für die fach­li­che Mit­wir­kung nach den Be­stim­mun­gen, die der Bun­des­rat ge­stützt auf das Ar­beits­ge­setz zum Schutz der Ju­gend­li­chen er­lässt.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

54 SR 822.11

Art. 17 Weitere Gruppen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern 5556  

1 Für den Ge­sund­heits­schutz, die Be­schäf­ti­gung, die Er­satz­ar­beit und die Lohn­fort­zah­lung bei Mut­ter­schaft gel­ten die Be­stim­mun­gen des Ar­beits­ge­set­zes vom 13. März 196457.

2 Der Ein­satz Schwan­ge­rer oder an­de­rer Grup­pen von Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern für be­stimm­te Ar­bei­ten kann aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den un­ter­sagt oder von be­son­de­ren Vor­aus­set­zun­gen ab­hän­gig ge­macht wer­den. Die Ver­ord­nung re­gelt die Ein­zel­hei­ten.58

55Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 21 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

57 SR 822.11

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

5. Abschnitt: Durchführung dieses Gesetzes 59

59 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 17. Juni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 18 Aufsicht 60  

1 Auf­sicht und Voll­zug die­ses Ge­set­zes ob­lie­gen den in der Ver­ord­nung zu be­zeich­nen­den Amts­stel­len des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on61.

2 Die Auf­sichts­be­hör­den ent­schei­den über die Un­ter­stel­lung ein­zel­ner Un­ter­neh­men, Un­ter­neh­mens­tei­le oder Ne­ben­be­trie­be un­ter die­ses Ge­setz und die An­wen­dung die­ses Ge­set­zes auf ein­zel­ne Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer; wei­ter ent­schei­den sie über Strei­tig­kei­ten zwi­schen Un­ter­neh­men und Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern über die Be­fol­gung die­ses Ge­set­zes, der da­zu er­las­se­nen Ver­ord­nung und der ge­stützt auf die­se Be­stim­mun­gen ge­trof­fe­nen Ver­fü­gun­gen. An­trags­be­rech­tigt sind die Un­ter­neh­men, die Ar­beit­neh­me­rin­nen und die Ar­beit­neh­mer so­wie ih­re Ver­tre­tung.62

3 Die Dienst­plä­ne und Dienstein­tei­lun­gen so­wie er­gän­zen­de Un­ter­la­gen, aus de­nen die für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes und sei­ner Ver­ord­nung er­for­der­li­chen An­ga­ben er­sicht­lich sind, sind den Voll­zugs- und Auf­sichts­or­ga­nen zur Ver­fü­gung zu hal­ten.63

60 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 99 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

61 Be­zeich­nung ge­mä­ss nicht ver­öf­fent­lich­tem BRB vom 19. Dez. 1997. Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 19 Massnahmen gegen rechtswidrige Beschlüsse und Anordnungen 64  

Die Auf­sichts­be­hör­den sind ver­pflich­tet, Be­schlüs­se und An­ord­nun­gen von Or­ga­nen oder Dienst­stel­len der Un­ter­neh­men auf­zu­he­ben, zu än­dern oder ih­re Durch­füh­rung zu ver­hin­dern, wenn sie ge­gen die­ses Ge­setz, die Ver­ord­nung, die Wei­sun­gen, die Kon­zes­si­on oder in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen ver­stos­sen.

64Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 2916; BBl 1991 III 1285).

Art. 20 Auskunftspflicht  

Die Un­ter­neh­men und die Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer sind ver­pflich­tet, den Auf­sichts­or­ga­nen die er­for­der­li­chen Aus­künf­te über den Voll­zug die­ses Ge­set­zes und des­sen Ver­ord­nung zu er­tei­len so­wie die Dienst­plä­ne und Dienstein­tei­lun­gen zur Ver­fü­gung zu hal­ten.

Art. 21 Abweichungen von den gesetzlichen Vorschriften  

1 Wenn be­son­de­re Ver­hält­nis­se vor­lie­gen, kön­nen nach An­hö­ren der be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men und der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer oder ih­rer Ver­tre­tung für ein­zel­ne Un­ter­neh­mens­ka­te­go­ri­en oder Grup­pen von Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern Aus­nah­men von den Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes an­ge­ord­net wer­den. Die Ver­ord­nung re­gelt die Ein­zel­hei­ten.65

2 Zur Be­rück­sich­ti­gung aus­ser­ge­wöhn­li­cher Ver­hält­nis­se und nach An­hö­ren der be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men und der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer oder ih­rer Ver­tre­tung kön­nen die Auf­sichts­be­hör­den im Ein­zel­fall zeit­lich be­fris­te­te Ab­wei­chun­gen von den Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes be­wil­li­gen.66

2bis Be­stim­mun­gen, die beim Vor­lie­gen zwin­gen­der Grün­de wie hö­he­rer Ge­walt oder Be­triebs­stö­run­gen zur An­wen­dung kom­men, gel­ten für al­le Un­ter­neh­men des öf­fent­li­chen Ver­kehrs, die an der un­mit­tel­ba­ren Be­wäl­ti­gung des Er­eig­nis­ses be­tei­ligt sind.67

3 Bei An­ord­nung von Aus­nah­men und Ab­wei­chun­gen sind die Er­for­der­nis­se der Ver­kehrs- und Be­triebs­si­cher­heit so­wie des Ar­beit­neh­mer­schut­zes an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

67 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 22 Arbeitszeitgesetzkommission  

1 Der Bun­des­rat be­stellt nach Ent­ge­gen­nah­me von Vor­schlä­gen der Un­ter­neh­men und der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer die Eid­ge­nös­si­sche Ar­beits­zeit­ge­setz­kom­mis­si­on. Die­se setzt sich zu­sam­men aus ei­ner Prä­si­den­tin oder ei­nem Prä­si­den­ten und ei­ner je gleich gros­sen Ver­tre­tung der Un­ter­neh­men und der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer.68

2 Die Ar­beits­zeit­ge­setz­kom­mis­si­on be­gut­ach­tet zu­han­den der Bun­des­be­hör­den Fra­gen des Ar­beits­zeit­ge­set­zes und sei­nes Voll­zugs. Sie ist be­fugt, von sich aus An­re­gun­gen zu ma­chen.

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 23 Verordnung  

Der Bun­des­rat er­lässt Ver­ord­nungs­be­stim­mun­gen:

a.
in den von die­sem Ge­setz aus­drück­lich be­zeich­ne­ten Fäl­len;
b.
zum Voll­zug die­ses Ge­set­zes.

6. Abschnitt: Strafbestimmungen 69

69 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 17. Juni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 24 Strafrechtliche Verantwortlichkeit  

1 Wer als Ar­beit­ge­be­rin oder Ar­beit­ge­ber oder für sie oder ihn ge­han­delt hat oder hät­te han­deln sol­len, ist straf­bar, wenn sie oder er den Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes, der Ver­ord­nung oder ei­ner ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Ver­fü­gung der zu­stän­di­gen Be­hör­de über fol­gen­de Schutz­mass­nah­men vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig zu­wi­der­han­delt:

a.
Ar­beits- und Ru­he­zeit;
b.
Fe­ri­en;
c.
Ge­sund­heits­vor­sor­ge, Un­fall­ver­hü­tung und Son­der­schutz.70

2 Die Ar­beit­neh­me­rin oder der Ar­beit­neh­mer ist straf­bar, wenn sie oder er den Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes, der Ver­ord­nung oder ei­ner ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Ver­fü­gung der zu­stän­di­gen Be­hör­den über die Ar­beits- und Ru­he­zeit so­wie die Ge­sund­heits­vor­sor­ge und die Un­fall­ver­hü­tung vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig zu­wi­der­han­delt.71

3 Die Stra­fe ist Bus­se.72

4 Be­geht ei­ne Ar­beit­neh­me­rin oder ein Ar­beit­neh­mer ei­ne nach die­sem Ge­setz straf­ba­re Hand­lung auf Ver­an­las­sung der Ar­beit­ge­be­rin oder des Ar­beit­ge­bers oder ei­ner oder ei­nes Vor­ge­setz­ten oder hat die­se oder die­ser die Wi­der­hand­lung nicht nach ih­ren oder sei­nen Mög­lich­kei­ten ver­hin­dert, so un­ter­ste­hen die Ar­beit­ge­be­rin oder der Ar­beit­ge­ber und die oder der Vor­ge­setz­te der glei­chen Straf­an­dro­hung wie die Ar­beit­neh­me­rin oder der Ar­beit­neh­mer. Die Ar­beit­neh­me­rin oder der Ar­beit­neh­mer kann mil­der oder nicht be­straft wer­den, wenn die Um­stän­de es recht­fer­ti­gen.73

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

72 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches (SR 311.0) in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979).

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 25 Strafverfolgung. Vorbehalt des Strafgesetzbuches  

1 Ist das Un­recht oder die Schuld ge­ring, so sieht die zu­stän­di­ge Be­hör­de von der Straf­ver­fol­gung, der Über­wei­sung an das Ge­richt oder der Be­stra­fung ab.74

2 Die be­son­de­ren Be­stim­mun­gen des Straf­ge­setz­bu­ches75 blei­ben vor­be­hal­ten.

3 Die Straf­ver­fol­gung ist Sa­che der Kan­to­ne.

74Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 2916; BBl 1991 III 1285).

75SR 311.0

7. Abschnitt: Schlussbestimmungen 76

76 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 17. Juni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 2677  

77Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. März 1981, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1981 (AS 1981 1120; BBl 1980 III 417).

Art. 27 Übergangsbestimmungen  

178

2 Die An­wen­dung die­ses Ge­set­zes darf für die Ar­beit­neh­me­rin oder den Ar­beit­neh­mer kei­ne Ver­min­de­rung des ge­sam­ten bis­he­ri­gen Jah­res­ver­diens­tes zur Fol­ge ha­ben.79

78Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. März 1981, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1981 (AS 1981 1120; BBl 1980 III 417).

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 9. Dez. 2018 (AS 2017 3595, 2018 3285; BBl 2015 3999).

Art. 28 Aufhebung und Änderung von Vorschriften  

1 Mit dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes sind al­le ihm wi­der­spre­chen­den Be­stim­mun­gen auf­ge­ho­ben, na­ment­lich das Bun­des­ge­setz vom 6. März 192080 be­tref­fend die Ar­beits­zeit beim Be­trie­be der Ei­sen­bah­nen und an­de­rer Ver­kehrs­an­stal­ten;
Ar­ti­kel 66 des Bun­des­ge­set­zes vom 13. März 1964 über die Ar­beit in In­dus­trie, Ge­wer­be und Han­del.

281

80[BS 8 154; AS 1948 969, 1956 1247, 1966 57Art. 66]

81 Die Än­de­rung kann un­ter AS 1972 604kon­sul­tiert wer­den.

Art. 29 Inkrafttreten  

Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 28. Mai 197282

82Ziff. 1 des BRB vom 26. Jan. 1972

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