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Verordnung
über die Arbeit in Unternehmen des öffentlichen Verkehrs
(Verordnung zum Arbeitszeitgesetz, AZGV)

vom 29. August 2018 (Stand am 12. März 2019)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Arbeitszeitgesetz vom 8. Oktober 19711 (AZG) und
auf Artikel 83 des Bundesgesetzes vom 20. März 19812 über die Unfallversicherung,

verordnet:

1. Kapitel: Nebenbetriebe, Betriebs- und Verwaltungsdienst sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Art. 1 Nebenbetriebe  

1 Dem AZG sind fol­gen­de Ne­ben­be­trie­be un­ter­stellt:

a.
Schlaf­wa­gen- und Lie­ge­wa­gen­be­trie­be;
b.
fahr­plan­mäs­si­ge Ver­pfle­gungs­diens­te in Zü­gen;
c.
An­la­gen und Ver­keh­re mit kan­to­na­ler Be­wil­li­gung, die von ei­nem nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 AZG un­ter­stell­ten Un­ter­neh­men be­trie­ben wer­den;
d.
Pis­ten­ret­tungs­diens­te und die für Prä­pa­rie­rung, In­stand­hal­tung, Über­wa­chung und Be­trieb tou­ris­ti­scher Sport­an­la­gen zu­stän­di­gen Diens­te, die von ei­nem nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 AZG un­ter­stell­ten Un­ter­neh­men be­trie­ben wer­den.

2 Wo in die­ser Ver­ord­nung von Un­ter­neh­men die Re­de ist, sind dar­un­ter auch die Ne­ben­be­trie­be nach Ab­satz 1 zu ver­ste­hen.

Art. 2 Betriebs- und Verwaltungsdienst  

1 Ein Un­ter­neh­men wird un­ter­teilt in Be­triebs­dienst und Ver­wal­tungs­dienst.

2 Der Be­triebs­dienst um­fasst Dienst­stel­len für:

a.
Be­för­de­rung und Dis­po­si­ti­on von Rei­sen­den so­wie für den Be­trieb der da­für ver­wen­de­ten An­la­gen und Fahr­zeu­ge;
b.
Ver­kauf und Kon­trol­le von Fahr­aus­wei­sen;
c.
Geld­wech­sel;
d.
An­nah­me, La­ge­rung, Be­för­de­rung, Dis­po­si­ti­on und Aus­lie­fe­rung von Gü­tern;
e.
Rei­ni­gungs­ar­bei­ten;
f.
Si­cher­heits­diens­te;
g.
Bau und Un­ter­halt der An­la­gen, Ein­rich­tun­gen, Fahr­zeu­ge und Kom­po­nen­ten;
h.
Er­zeu­gung, Um­wand­lung, Steue­rung und Über­tra­gung von Ener­gie in Elek­tri­zi­täts­wer­ken, Un­ter­wer­ken oder Um­for­m­er­sta­tio­nen des Un­ter­neh­mens;
i.
Dienst­leis­tun­gen in Ne­ben­be­trie­ben nach Ar­ti­kel 1;
j.
per­ma­nen­te Über­wa­chung von Sys­te­men, die von den Dienst­stel­len, wel­che die Leis­tun­gen nach den Buch­sta­ben a–i er­brin­gen, ver­wen­det wer­den.

3 Der Ver­wal­tungs­dienst um­fasst die Un­ter­neh­mens­füh­rung und die da­zu­ge­hö­ren­den ad­mi­nis­tra­ti­ven und tech­ni­schen Diens­te des Un­ter­neh­mens und der Ne­ben­be­trie­be.

Art. 3 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Artikel 2 Absatz 1 AZG  

1 Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer gel­ten als aus­sch­liess­lich zur per­sön­li­chen Dienst­leis­tung nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 AZG ver­pflich­tet, wenn sie auf­grund ih­res Dienst­ver­hält­nis­ses die Ar­beit we­der ganz noch teil­wei­se durch Drit­te ver­rich­ten las­sen dür­fen.

2 Als Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 AZG gel­ten auch:

a.
Ler­nen­de, Prak­ti­kan­tin­nen und Prak­ti­kan­ten, Vo­lon­tä­rin­nen und Vo­lon­tä­re so­wie an­de­re Per­so­nen, die zur Aus­bil­dung im Un­ter­neh­men tä­tig sind;
b.
un­ent­gelt­lich im Un­ter­neh­men tä­ti­ge Per­so­nen.

3 Die An­wend­bar­keit des AZG auf Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer, die im Auf­trag ei­nes Drit­ten in ei­nem Un­ter­neh­men ar­bei­ten, re­gelt das Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV).

Art. 4 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Artikel 2 Absatz 3 AZG  

1 Als täg­li­che Ar­beits­zeit nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3 AZG gilt aus­sch­liess­lich die Zeit im Be­triebs­dienst.

2 Für Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3 AZG gilt:

a.
Die Ru­he­schicht vor Be­ginn der Dienst­schicht, in der ein Ein­satz im Be­triebs­dienst er­folgt, muss min­des­tens 12 Stun­den be­tra­gen.
b.
Am Ar­beits­tag, an dem der Ein­satz im Be­triebs­dienst er­folgt, müs­sen die Be­stim­mun­gen über die Ar­beits- und Ru­he­zeit nach den Ar­ti­keln 3–12 AZG ein­ge­hal­ten wer­den.

2. Kapitel: Arbeits- und Ruhezeit

Art. 5 Arbeitszeit ohne Arbeitsleistung nach Artikel 4 Absatz 5 AZG  

Fol­gen­de Ar­beits­zeit oh­ne Ar­beits­leis­tung wird nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 5 AZG an die Höchst­ar­beits­zeit an­ge­rech­net:

a.
Rei­se­zei­ten oh­ne Ar­beits­leis­tung und Weg­zei­ten, die zur ord­nungs­ge­mäs­sen Aus­füh­rung des Diens­tes er­for­der­lich sind;
b.
Zeit, die am zu­ge­wie­se­nen Ort oh­ne Ar­beits­leis­tung ver­bracht wer­den muss;
c.
Ar­beits­un­ter­bre­chun­gen nach Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 4 und 5 AZG;
d.
Zeit für Aus- und Wei­ter­bil­dung, die auf An­ord­nung des Un­ter­neh­mens oder auf­grund der be­ruf­li­chen Tä­tig­keit von Ge­set­zes we­gen be­sucht wird.
Art. 6 Ausdehnung der Höchstarbeitszeit  

1 Die Höchst­ar­beits­zeit nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 3 AZG kann für Rei­se­zeit oh­ne Ar­beits­leis­tung am En­de der Dienst­schicht in fol­gen­den Fäl­len aus­ge­dehnt wer­den:

a.
für den Be­such von Sit­zun­gen oder Aus- und Wei­ter­bil­dun­gen: um höchs­tens 120 Mi­nu­ten;
b.
für Tä­tig­kei­ten, die aus dienst­li­chen Grün­den aus­ser­halb des zu­ge­wie­se­nen Dienstor­tes aus­ge­übt wer­den: um höchs­tens 60 Mi­nu­ten oder, nach Ver­ein­ba­rung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung, um höchs­tens 120 Mi­nu­ten.

2 Be­trägt die Aus­deh­nung mehr als 60 Mi­nu­ten und folgt an­sch­lies­send ei­ne Ru­he­schicht, so muss die­se min­des­tens 11 Stun­den dau­ern.

Art. 7 Zeitzuschlag für den Dienst zwischen 22 und 6 Uhr  

1 Als Zeit­zu­schlag für den Dienst zwi­schen 22 und 6 Uhr (Art. 4a AZG) muss ge­währt wer­den:

a.
min­des­tens 10 Pro­zent für den Dienst von 22 bis 24 Uhr;
b.
min­des­tens 30 Pro­zent für den Dienst zwi­schen 24 und 4 Uhr so­wie für den Dienst zwi­schen 4 und 5 Uhr, wenn die Ar­beit­neh­me­rin oder der Ar­beit­neh­mer den Dienst vor 4 Uhr an­ge­tre­ten hat.

2 Der Zeit­zu­schlag nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b be­trägt ab Be­ginn des Ka­len­der-jah­res, in dem die Ar­beit­neh­me­rin oder der Ar­beit­neh­mer das 55. Al­ters­jahr vollen­det, 40 Pro­zent.

3 Die Zeit­zu­schlä­ge nach die­sem Ar­ti­kel wer­den nicht an die Höchst­ar­beits­zeit an­ge­rech­net.

4Die Zeit­zu­schlä­ge sind durch Frei­zeit aus­zu­glei­chen. Die Art des Aus­gleichs ist mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung zu ver­ein­ba­ren.

Art. 8 Ausgleichstage  

1 Aus­gleichs­ta­ge sind in der Re­gel zu­sam­men mit Ru­he­tagen zu­zu­tei­len.

2 Ein Aus­gleichs­tag um­fasst min­des­tens 24 auf­ein­an­der­fol­gen­de Stun­den.

3 Mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung kön­nen Ab­wei­chun­gen von den Ab­sät­zen 1 und 2 ver­ein­bart wer­den, wo­bei der Aus­gleichs­tag min­des­tens 22 auf­ein­an­der­fol­gen­de Stun­den um­fas­sen muss.

4 So­fern es die be­trieb­li­chen Ver­hält­nis­se er­lau­ben, ist die Fünf­ta­ge­wo­che ein­zu­hal­ten. In den üb­ri­gen Fäl­len sol­len Aus­gleichs­ta­ge so­weit mög­lich so zu­ge­teilt wer­den, dass ei­ne ge­gen­über der Fünf­ta­ge­wo­che gleich­wer­ti­ge Lö­sung er­reicht wird.

Art. 9 Berechnung der durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit  

1 Die durch­schnitt­li­che täg­li­che Ar­beits­zeit nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 AZG wird be­rech­net, in­dem die im Zeit­raum von 365 Ta­gen ge­leis­te­te Ar­beits­zeit zu­sam­men­ge­zählt und durch die An­zahl der Ar­beits- und Aus­gleichs­ta­ge ge­teilt wird.

2 Die Ge­stal­tung der Ar­beits­zeit in­ner­halb des Zeit­raums von 365 Ta­gen muss mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung schrift­lich ver­ein­bart wer­den. Im Stun­den­lohn be­schäf­tig­te Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer kön­nen von der Ver­ein­ba­rung aus­ge­nom­men wer­den.

Art. 10 Einteilung zum Pikettdienst  

1 Die Ar­beit­neh­me­rin oder der Ar­beit­neh­mer kann im Zeit­raum von 28 Ta­gen an höchs­tens 7 Ta­gen zum Pi­kett­dienst ein­ge­teilt wer­den. So­bald die Höchst­zahl er­reicht ist, darf die Ar­beit­neh­me­rin oder der Ar­beit­neh­mer in den dar­auf­fol­gen­den 14 Ta­gen nicht mehr zum Pi­kett­dienst ein­ge­teilt wer­den.

2 Die Ar­beit­neh­me­rin oder der Ar­beit­neh­mer kann im Zeit­raum von 28 Ta­gen an höchs­tens 14 Ta­gen zum Pi­kett­dienst ein­ge­teilt wer­den, wenn auf­grund der be­trieb­li­chen Grös­se oder Struk­tur nicht ge­nü­gend Per­so­nal für einen Pi­kett­dienst nach Ab­satz 1 zur Ver­fü­gung steht und für die Ar­beit­neh­me­rin oder den Ar­beit­neh­mer:

a.
im Ka­len­der­jahr höchs­tens 20 Zeiträu­me von Pi­kett­dienst be­trof­fen sind und nach ei­nem sol­chen Zeit­raum je­weils min­des­tens 7 pi­kett­freie Ta­ge fol­gen; oder
b.
im Ka­len­der­jahr höchs­tens 90 Ta­ge von Pi­kett­dienst be­trof­fen sind.

3 Zur Be­wäl­ti­gung von win­ter­li­chen Ver­hält­nis­sen kann ei­ne Ar­beit­neh­me­rin oder ein Ar­beit­neh­mer in­ner­halb von sechs Mo­na­ten wäh­rend 16 Zeiträu­men, im Ka­len­der­jahr je­doch wäh­rend nicht mehr als 20 Zeiträu­men und ins­ge­samt an höchs­tens 77 Ta­gen zum Pi­kett­dienst ein­ge­teilt wer­den.

4 Die Zeiträu­me nach den Ab­sät­zen 2 Buch­sta­be a und 3 dür­fen höchs­tens 7 Ta­ge um­fas­sen.

5 Bei Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern mit Fa­mi­li­en­pflich­ten müs­sen kurz­fris­ti­ge Än­de­run­gen in der Ein­tei­lung der Pi­kett­diens­te mit die­sen ver­ein­bart wer­den.

6 Ei­ne Ar­beit­neh­me­rin oder ein Ar­beit­neh­mer darf nicht an ei­nem Ru­he­tag, wäh­rend der Ru­he­zeit nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 4 AZG oder an ei­nem Tag, an dem sie oder er Nacht­dienst leis­tet, zum Pi­kett­dienst ein­ge­teilt wer­den.

Art. 11 Arbeitszeit bei Piketteinsatz  

1 Bei ei­nem Ein­satz wäh­rend des Pi­kett­diens­tes wer­den die ge­sam­te Ein­satz­zeit so­wie die Weg­zeit zum und vom Ein­satzort als Ar­beits­zeit an­ge­rech­net. Es wer­den Zeit­zu­schlä­ge nach den Ar­ti­keln 7 und 17 ge­währt.

2 Bei ei­nem Pi­kettein­satz, der an die Dienst­schicht an­sch­liesst, ist ei­ne un­un­ter­bro­che­ne Ar­beits­zeit von mehr als 5 Stun­den zu­läs­sig.

3 Wird in­fol­ge von Pi­kette­in­sät­zen die Höchst­ar­beits­zeit über­schrit­ten, so rich­tet sich der Aus­gleich nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 3 AZG.

Art. 12 Anrechnung von Piketteinsätzen  

1 Pi­kette­in­sät­ze wer­den nicht der Dienst­schicht oder dem Ar­beits­tag an­ge­rech­net.

2 Durch einen Pi­kettein­satz an ei­nem Aus­gleichs­tag wird die­ser nicht zu ei­nem Ar­beits­tag.

Art. 13 Ruheschicht bei Piketteinsatz  

Die Ru­he­schicht kann durch Pi­kette­in­sät­ze un­ter­bro­chen wer­den. Die ver­blei­ben­de Ru­he­schicht vor und nach den Pi­kette­in­sät­zen muss zu­sam­men min­des­tens 11 Stun­den be­tra­gen; da­von müs­sen min­des­tens 6 Stun­den zu­sam­men­hän­gen.

Art. 14 Überzeitarbeit  

1 Die ge­leis­te­te Über­zeit­ar­beit ist mo­nat­lich aus­zu­wei­sen und in­ner­halb der nächs­ten 2 Mo­na­te durch Frei­zeit von glei­cher Dau­er aus­zu­glei­chen. Die Frist kann nach Ver­ein­ba­rung mit der Ar­beit­neh­me­rin oder dem Ar­beit­neh­mer oder ih­rer Ver­tre­tung um bis zu 10 Mo­na­te auf ma­xi­mal 12 Mo­na­te er­streckt wer­den.

2 Der Zeit­punkt des Aus­gleichs wird mit der Ar­beit­neh­me­rin oder dem Ar­beit­neh­mer ver­ein­bart.

3 Bei ge­ring­fü­gi­ger Über­schrei­tung der im Dienst­plan vor­ge­schrie­be­nen Ar­beits­zeit kann mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung ei­ne an­de­re Form des Aus­gleichs ver­ein­bart wer­den.

4 Die Bar­ver­gü­tung für Über­zeit­ar­beit (Art. 5 Abs. 2 und 3 AZG) wird auf­grund des Stun­den­loh­nes be­rech­net. Die­ser wird auf der Ba­sis von ma­xi­mal 2100 Jahres­stun­den be­rech­net.

5 Wird die Höchst­ar­beits­zeit nach Ar­ti­kel 6 aus­ge­dehnt, so gilt dies nicht als Über­zeit­ar­beit.

Art. 15 Dienstschicht  

1 Aus­gleichs­ta­ge, die zur Er­rei­chung der vor­ge­schrie­be­nen durch­schnitt­li­chen Ar­beits­zeit zu­ge­teilt wer­den, sind bei der Be­rech­nung der durch­schnitt­li­chen Dienst­schicht nicht mit­zu­zäh­len.

2 Für Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer, die wäh­rend ei­ner Dienst­schicht auf ei­ner der fol­gen­den Li­ni­en ein­ge­setzt wer­den, kann die Dienst­schicht nach Ver­ein­ba­rung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung auf höchs­tens 13 Stun­den und ein­mal zwi­schen zwei dienst­frei­en Ta­gen auf höchs­tens 14 Stun­den ver­län­gert wer­den, so­fern die Dienst­schicht im Durch­schnitt von 28 Ta­gen 13 Stun­den nicht über­schrei­tet:

a.
Li­nie mit ei­ner Be­triebs­dau­er von mehr als 12 Stun­den und höchs­tens 14 Stun­den;
b.
Li­nie mit Mor­gen- und Abend­spit­zen­ver­kehr;
c.
Li­nie oh­ne durch­ge­hen­den Stun­den­takt.

3 Die Dienst­schicht kann nach Ver­ein­ba­rung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung aus­nahms­wei­se auf höchs­tens 15 Stun­den ver­län­gert wer­den, wenn:

a.
als Fol­ge von Mi­li­tär-, Zi­vil- oder Zi­vil­schutz­dienst, Krank­heit oder Un­fall Per­so­nal­man­gel vor­liegt;
b.
aus­ser­or­dent­li­che oder vor­über­ge­hen­de Auf­ga­ben be­wäl­tigt wer­den müs­sen.

4 Die Zeit­zu­schlä­ge nach den Ar­ti­keln 7 und 17 sind bei der Be­rech­nung der Dienst­schicht nicht an­zu­rech­nen.

Art. 16 Pausen  

1 Die Pau­se kann un­ter den fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen auf we­ni­ger als ei­ne Stun­de ver­kürzt wer­den:

a.
wenn die Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer oder ih­re Ver­tre­tung an­ge­hört wur­de: bis auf 45 Mi­nu­ten;
b.
wenn die Ver­kür­zung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung ver­ein­bart wur­de: bis auf 30 Mi­nu­ten.

2 Auf Er­su­chen der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer oder ih­rer Ver­tre­tung sind Pau­sen so­weit mög­lich auf mehr als ei­ne Stun­de zu ver­län­gern und wäh­rend den üb­li­chen Ver­pfle­gungs­zei­ten zu pla­nen.

3 Die un­un­ter­bro­che­ne Ar­beits­zeit darf 5 Stun­den nicht über­schrei­ten. Ein­mal zwi­schen zwei dienst­frei­en Ta­gen kann die un­un­ter­bro­che­ne Ar­beits­zeit um höchs­tens 10 Mi­nu­ten über­schrit­ten wer­den. In Fäl­len von hö­he­rer Ge­walt oder bei Be­triebs­stö­run­gen so­wie für Rei­se­zeit oh­ne Ar­beits­leis­tung am En­de der Dienst­schicht (Art. 6) kann die un­un­ter­bro­che­ne Ar­beits­zeit 5 Stun­den über­schrei­ten.

4 In ei­ner Dienst­schicht kön­nen 2 Pau­sen zu­ge­teilt wer­den. Nach Ver­ein­ba­rung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung kann die Zahl auf 4 er­höht wer­den.

5 Für Pau­sen, die voll­stän­dig im Zeit­raum zwi­schen 22 Uhr und 6 Uhr lie­gen, sind die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen zu er­fül­len:

a.
Sie die­nen der Ein­hal­tung der un­un­ter­bro­che­nen Ar­beits­zeit nach Ab­satz 3 oder es be­steht ei­ne Ver­ein­ba­rung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung.
b.
Es sind Pau­sen­räum­lich­kei­ten mit Ru­he­ge­le­gen­hei­ten vor­han­den, so­fern die Pau­se nicht zu­mut­bar zu Hau­se ver­bracht wer­den kann und län­ger als 90 Mi­nu­ten dau­ert; fehlt die Ru­he­ge­le­gen­heit, so ist die 60 Mi­nu­ten über­stei­gen­de Pau­sen­zeit als Zeit­zu­schlag zu ge­wäh­ren.

6 Als Dienstort nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 3 AZG gilt der Dienstort, wel­cher das Un­ter­neh­men der Ar­beit­neh­me­rin oder dem Ar­beit­neh­mer zu­weist. Un­ter­neh­men mit ge­samt­ar­beits­ver­trag­lich oder öf­fent­lich-recht­lich ge­re­gel­ten An­stel­lungs­ver­hält­nis­sen kön­nen mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer ver­ein­ba­ren, dass meh­re­re Dienstor­te zu­ge­wie­sen wer­den kön­nen.

Art. 17 Zeitzuschlag für Pausen  

1 Es ist ein Zeit­zu­schlag von min­des­tens 30 Pro­zent zu ge­wäh­ren:

a.
bei Dienst­schich­ten mit ei­ner oder zwei Pau­sen: für Pau­sen­zeit aus­ser­halb des Dienstor­tes, die zu­sam­men­ge­zählt 60 Mi­nu­ten über­steigt;
b.
bei Dienst­schich­ten mit mehr als zwei Pau­sen: für Pau­sen­zeit, die zu­sam­men­ge­zählt 60 Mi­nu­ten über­steigt.

2 Die Zeit­zu­schlä­ge nach die­sem Ar­ti­kel wer­den nicht an die Höchst­ar­beits­zeit an­ge­rech­net.

3Die Zeit­zu­schlä­ge sind durch Frei­zeit aus­zu­glei­chen. Die Art des Aus­gleichs ist mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung zu ver­ein­ba­ren.

Art. 18 Ruheschicht  

1 Aus­gleichs­ta­ge, die zur Er­rei­chung der vor­ge­schrie­be­nen durch­schnitt­li­chen Ar­beits­zeit zu­ge­teilt wer­den, sind bei der Be­rech­nung der durch­schnitt­li­chen Ru­he­schicht nicht mit­zu­zäh­len.

2 Die Ru­he­schicht kann nach Ver­ein­ba­rung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung in den fol­gen­den Fäl­len bis auf 9 Stun­den her­ab­ge­setzt wer­den:

a.
ein­mal zwi­schen zwei dienst­frei­en Ta­gen beim Wech­sel:
1.
vom Nacht- zum Mit­tel- oder Spät­dienst, so­fern der Nacht­dienst nicht län­ger als bis 2 Uhr dau­ert,
2.
vom Spät- zum Früh-, Mit­tel- oder Spät­dienst,
3.
vom Mit­tel- zum Früh- oder Mit­tel­dienst, oder
4.
vom Früh- zum Früh­dienst;
b.
bei Ru­he­schich­ten, die we­der am Dienstort noch zu Hau­se ver­bracht wer­den kön­nen;
c.
bei Per­so­nal­man­gel als Fol­ge von Mi­li­tär-, Zi­vil- oder Zi­vil­schutz­dienst, Krank­heit oder Un­fall;
d.
zur Be­wäl­ti­gung aus­ser­or­dent­li­cher und vor­über­ge­hen­der Auf­ga­ben.

3 Wird die Ru­he­schicht auf­grund hö­he­rer Ge­walt oder Be­triebs­stö­run­gen her­ab­ge­setzt, so ist kei­ne Ver­ein­ba­rung er­for­der­lich.

4 Bei ei­ner Un­ter­schrei­tung der Ru­he­schicht nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 2bis AZG muss die Ru­he­schicht min­des­tens 8 Stun­den be­tra­gen.

5 Wird die Dienst­schicht nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 ver­län­gert, so kann die Ru­he­schicht im Durch­schnitt von 28 Ta­gen auf 11 Stun­den und ein­mal zwi­schen zwei dienst­frei­en Ta­gen auf 10 Stun­den her­ab­ge­setzt wer­den.

6 Wird die Dienst­schicht nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 ver­län­gert und die Ru­he­schicht nach Ab­satz 2 her­ab­ge­setzt, so muss die Ru­he­schicht zu­sam­men mit den nächst­fol­gen­den 3 Ru­he­schich­ten im Durch­schnitt min­des­tens 12 Stun­den be­tra­gen.

Art. 19 Anspruch auf Ruhesonntage  

1 Min­des­tens 20 Ru­he­tage müs­sen auf einen Sonn­tag fal­len. Als Sonn­ta­ge gel­ten auch Neu­jahr, Auf­fahrt, der Bun­des­fei­er­tag und Weih­nach­ten so­wie bis zu sie­ben kan­to­na­le Fei­er­ta­ge. Wel­che kan­to­na­len Fei­er­ta­ge als Sonn­ta­ge gel­ten, muss mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung ver­ein­bart wer­den.

2 Auf Er­su­chen der Ar­beit­neh­me­rin oder des Ar­beit­neh­mers kann ver­ein­bart wer­den, dass die Zahl der Ru­he­sonn­ta­ge auf bis zu 16 her­ab­ge­setzt wird, wo­bei im Ka­len­der­mo­nat min­des­tens ein dienst­frei­es Wo­chen­en­de, be­ste­hend aus dem gan­zen Sams­tag und dem gan­zen Sonn­tag, zu­zu­tei­len ist.

3 Fällt die Dienst­schicht ganz oder teil­wei­se auf einen Sonn­tag oder Fei­er­tag, so darf die­ser nicht als Ru­he­sonn­tag an­ge­rech­net wer­den.

4 In die Fe­ri­en fal­len­de Sonn­ta­ge und Fei­er­ta­ge gel­ten nicht als Ru­he­sonn­ta­ge.

Art. 20 Zuteilung der Ruhetage und der Ruhesonntage  

1 Pro Ka­len­der­mo­nat sind min­des­tens vier Ru­he­tage, wo­von ein Ru­he­sonn­tag, zu­zu­tei­len.

2 Nach ei­nem Ru­he­tag dür­fen höchs­tens 13 Ta­ge oh­ne Ru­he­tag fol­gen.

3 Die Ru­he­tage und Ru­he­sonn­ta­ge sind im Vor­aus in der Dienstein­tei­lung zu­zu­tei­len.

4 Ehe­leu­ten und Le­ben­s­part­ne­rin­nen und -part­nern, die im glei­chen Un­ter­neh­men ar­bei­ten, sind auf ihr Er­su­chen hin die Ru­he­sonn­ta­ge und wenn mög­lich auch die üb­ri­gen Ru­he­tage gleich­zei­tig zu­zu­tei­len.

Art. 21 Verschiebung von Ruhetagen  

1 Dem Er­su­chen ei­ner Ar­beit­neh­me­rin oder ei­nes Ar­beit­neh­mers um Ver­schie­bung von zu­ge­teil­ten Ru­he­tagen muss ent­spro­chen wer­den, wenn:

a.
die Ver­schie­bung aus dienst­li­chen Grün­den mög­lich ist; und
b.
die Be­stim­mun­gen über die Zu­tei­lung von Ru­he­tagen ein­ge­hal­ten wer­den.

2 Kön­nen zu­ge­teil­te Ru­he­tage aus dienst­li­chen Grün­den nach­weis­lich nicht ge­währt wer­den, so sind sie nach den Be­stim­mun­gen über die Zu­tei­lung von Ru­he­tagen und so­weit mög­lich nach dem Wunsch der Ar­beit­neh­me­rin oder des Ar­beit­neh­mers zu­zu­tei­len.

Art. 22 Ruhetage bei Abwesenheit  

1 Bei Ab­we­sen­heit der Ar­beit­neh­me­rin oder des Ar­beit­neh­mers in­fol­ge von Krank­heit, Un­fall, un­be­zahl­tem Ur­laub oder Mut­ter­schafts­ur­laub so­wie bei Ab­we­sen­heit von mehr als 6 zu­sam­men­hän­gen­den Ta­gen in­fol­ge von Mi­li­tär-, Zi­vil- oder Zi­vil­schutz­dienst wird der An­spruch auf Ru­he­tage auf ei­ne der fol­gen­den Ar­ten her­ab­ge­setzt:

a.
Pro 7 Ab­we­sen­heits­ta­ge im Ka­len­der­jahr wird der An­spruch um einen Ru­he­tag und ab 33 Ab­we­sen­heits­ta­ge im Ka­len­der­jahr um einen zu­sätz­li­chen Ru­he­tag pro 33 Ab­we­sen­heits­ta­ge her­ab­ge­setzt.
b.
Die in die Ab­we­sen­heit fal­len­den Sonn­ta­ge und die nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1 als Sonn­ta­ge gel­ten­den Fei­er­ta­ge gel­ten als be­zo­ge­ne Ru­he­tage.

2 Ob der An­spruch nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b her­ab­ge­setzt wird, ist mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung zu ver­ein­ba­ren.

3 Un­ter­neh­men mit ge­samt­ar­beits­ver­trag­lich oder öf­fent­lich-recht­lich ge­re­gel­ten An­stel­lungs­ver­hält­nis­sen kön­nen mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer an­de­re Lö­sun­gen ver­ein­ba­ren. Die ver­ein­bar­te Lö­sung muss je­ner nach Ab­satz 1 gleich­wer­tig sein.

Art. 23 Ruhetage beim Wechsel des Dienstverhältnisses  

1 Für die im Lau­fe des Ka­len­der­jah­res ein- und aus­tre­ten­den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer wird der An­spruch auf Ru­he­tage auf ei­ne der fol­gen­den Ar­ten be­rech­net:

a.
Die An­zahl der Ru­he­tage wird im Ver­hält­nis zur Dienst­zeit her­ab­ge­setzt.
b.
Die An­zahl Ru­he­tage ent­spricht der Zahl der in die Dienst­zeit fal­len­den Sonn­ta­ge und der als Sonn­ta­ge gel­ten­den Fei­er­ta­ge (Art. 19 Abs. 1).

2 Ob der An­spruch nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b be­rech­net wird, ist mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung zu ver­ein­ba­ren.

3 Bei Dienstaustritt zu viel be­zo­ge­ne Ru­he­tage dür­fen nur dann mit noch nicht be­zo­ge­nen Fe­ri­en ver­rech­net wer­den, wenn die Ar­beit­neh­me­rin oder der Ar­beit­neh­mer frei­wil­lig aus dem Un­ter­neh­men aus­schei­det oder wenn das Ar­beits­ver­hält­nis durch Ver­schul­den der Ar­beit­neh­me­rin oder des Ar­beit­neh­mers auf­ge­löst wird.

4 Für zu viel be­zo­ge­ne Ru­he­tage darf kein Lohn­ab­zug ge­macht wer­den.

Art. 24 Fahrzeugführerinnen und -führer nach Artikel 11 Absatz 1 AZG  

1 Der Dienst der Fahr­zeug­füh­re­rin­nen und -füh­rer nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 AZG darf 9 Stun­den pro Ar­beits­tag nicht über­schrei­ten.

2 Bei hö­he­rer Ge­walt oder Be­triebs­stö­run­gen kann der Dienst um ei­ne Stun­de ver­län­gert wer­den.

Art. 25 Dienstpläne  

1 Für al­le dem AZG un­ter­stell­ten Diens­te hat das Un­ter­neh­men einen Dienst­plan zu er­stel­len. Im Dienst­plan müs­sen er­sicht­lich sein:

a.
zeit­li­che An­ga­be des Dienst­be­ginns und des Diens­ten­des;
b.
Dau­er, zeit­li­che La­ge und Ort von Pau­sen und Ar­beits­un­ter­bre­chun­gen;
c.
Ort und Art der Tä­tig­kei­ten;
d.
Ar­beits­zeit;
e.
Zeit­zu­schlä­ge;
f.
Dau­er der Dienst­schicht.

2 Auf Dienst­stel­len mit ei­ner Be­triebs- und Ein­satz­zeit von mehr als 12 Stun­den am Tag muss für wie­der­keh­ren­de Diens­te der Dienst­plan in gra­fi­scher Form vor­lie­gen.

3 Die Dienst­schich­ten wer­den wie folgt ein­ge­teilt:

a.
Früh­dienst: Dienst­schicht, die zwi­schen 4 Uhr und 6 Uhr be­ginnt;
b.
Mit­tel­dienst: Dienst­schicht, die ganz in den Zeit­raum von 6 Uhr bis 20 Uhr fällt;
c.
Spät­dienst: Dienst­schicht, die zwi­schen 20 Uhr und 24 Uhr en­det;
d.
Nacht­dienst: Dienst­schicht, die ganz oder teil­wei­se in den Zeit­raum von 24 Uhr bis 4 Uhr fällt.

4 Der Ent­wurf des Dienst­plans ist den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung min­des­tens 21 Ta­ge vor des­sen An­wen­dung be­kannt­zu­ge­ben.

5 Wo der Dienst Ar­beits­zeit­au­to­no­mie ge­stat­tet, kön­nen mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer Block­zei­ten oder ähn­li­che Ar­beits­mo­del­le schrift­lich ver­ein­bart wer­den. Die Ver­ein­ba­rung muss für das gan­ze Un­ter­neh­men gel­ten und auch die Aus­gleichs­zeit und die Über­zeit­ar­beit re­geln.

Art. 26 Diensteinteilungen  

1 Das Un­ter­neh­men er­stellt ei­ne Jah­res­dien­stein­tei­lung. Die­se ent­hält:

a.
Na­me der Ar­beit­neh­me­rin oder des Ar­beit­neh­mers;
b.
Ka­len­der­da­ten der Ru­he­tage und Ru­he­sonn­ta­ge und der zu­ge­teil­ten Aus­gleichs­ta­ge;
c.
Ka­len­der­da­ten der zu leis­ten­den Diens­te.

2 Der Ent­wurf der Jah­res­dien­stein­tei­lung ist der Ar­beit­neh­me­rin oder dem Ar­beit­neh­mer min­des­tens 14 Ta­ge vor Be­ginn des Ka­len­der- oder Fahr­plan­jah­res be­kannt­zu­ge­ben.

3 In der Jah­res­dien­stein­tei­lung kön­nen nach Ver­ein­ba­rung mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer an­stel­le der zu leis­ten­den Diens­te Dienst­schich­ten in Form von Zeit­fens­tern von ma­xi­mal 12 Stun­den Dau­er ein­ge­plant wer­den.

4 Die Ta­ge, an de­nen aus dienst­li­chen Grün­den in der Jah­res­dien­stein­tei­lung kei­ne Diens­te zu­ge­teilt wer­den kön­nen, müs­sen als Ar­beits­ta­ge aus­ge­wie­sen wer­den.

5 Auf schrift­li­ches Er­su­chen der Ar­beit­neh­me­rin oder des Ar­beit­neh­mers kann nach Ver­ein­ba­rung auf ei­ne Jah­res­dien­stein­tei­lung ver­zich­tet wer­den. Auf Be­ginn je­des Ka­len­der­jah­res oder Fahr­plan­jah­res kann die Ar­beit­neh­me­rin oder der Ar­beit­neh­mer wie­der ei­ne Jah­res­dien­stein­tei­lung ver­lan­gen.

6 Kei­ne Jah­res­dien­stein­tei­lung ist er­for­der­lich, wenn die Art des Diens­tes dies ver­un­mög­licht.

7 In den Fäl­len nach den Ab­sät­zen 3–6 sind den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern die fol­gen­den An­ga­ben un­ter Ein­hal­tung der fol­gen­den Fris­ten be­kannt­zu­ge­ben:

a.
die Zahl der Ru­he­tage und Ru­he­sonn­ta­ge für das gan­ze Jahr: vor Be­ginn des Ka­len­der- oder Fahr­plan­jah­res;
b.
die An­ga­ben nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b und c in Form ei­ner Mo­nats­dien­stein­tei­lung:
1.
10 Ta­ge vor Be­ginn des Ka­len­der­mo­nats, oder
2.
bei rol­len­der Pla­nung: 28 Ta­ge im Vor­aus.

8 Die Ka­len­der­da­ten der Fe­ri­en sind den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern drei Mo­na­te vor Be­ginn der Fe­ri­en, spä­tes­tens je­doch mit der Jah­res­dien­stein­tei­lung oder wo die­se fehlt, spä­tes­tens am 31. De­zem­ber des Vor­jah­res be­kannt­zu­ge­ben.

9 Un­ter­neh­men mit Früh-, Mit­tel-, Spät- und Nacht­dienst ha­ben un­ter den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern für einen an­ge­mes­se­nen Wech­sel der Diens­te zu sor­gen. Die­se Be­stim­mung fin­det kei­ne An­wen­dung auf Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer, die nur für Nacht­ar­beit an­ge­stellt sind, und auf Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer, mit de­nen et­was an­de­res ver­ein­bart wird.

10 Un­ter­neh­men mit ge­samt­ar­beits­ver­trag­lich oder öf­fent­lich-recht­lich ge­re­gel­ten An­stel­lungs­ver­hält­nis­sen kön­nen an­de­re Fris­ten als je­ne nach den Ab­sät­zen 2, 7 und 8 ver­ein­ba­ren.

3. Kapitel: Ferien

Art. 27 Ferienanspruch  

Der An­spruch der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer auf min­des­tens 4 Wo­chen be­zahl­te Fe­ri­en je Ka­len­der­jahr er­höht sich auf:

a.
5 Wo­chen bis und mit dem Ka­len­der­jahr, in dem das 20. Al­ters­jahr vollen­det wird;
b.
5 Wo­chen vom Be­ginn des Ka­len­der­jah­res, in dem das 50. Al­ters­jahr vollen­det wird;
c.
6 Wo­chen vom Be­ginn des Ka­len­der­jah­res, in dem das 60. Al­ters­jahr vollen­det wird.
Art. 28 Bezug der Ferien  

1 Die Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer sol­len ih­re Fe­ri­en in den ver­schie­de­nen Jah­res­zei­ten be­zie­hen kön­nen. Sie sind vor der Zu­tei­lung der Fe­ri­en an­zu­hö­ren, und ih­ren Wün­schen ist so­weit mög­lich zu ent­spre­chen. In Zei­ten be­son­ders star­ken Ver­kehrs kön­nen Fe­ri­en nur be­zo­gen wer­den, so­weit dies aus dienst­li­chen Grün­den mög­lich ist.

2 Min­des­tens zwei Fe­ri­en­wo­chen sind am Stück zu be­zie­hen. Auf Er­su­chen der Ar­beit­neh­me­rin oder des Ar­beit­neh­mers kann ei­ne der ver­blei­ben­den Fe­ri­en­wo­chen in gan­ze und hal­be Ta­ge auf­ge­teilt wer­den, so­weit dies aus dienst­li­chen Grün­den mög­lich ist.

3 Bei Dienstein­tritt oder -aus­tritt im Lau­fe des Ka­len­der­jah­res sind die Fe­ri­en im Ver­hält­nis zur Dienst­zeit zu be­mes­sen. Bei Dienstaustritt zu viel be­zo­ge­ne Fe­ri­en­ta­ge dür­fen nur dann mit noch nicht be­zo­ge­nen Ru­he­tagen oder mit dem Lohn ver­rech­net wer­den, wenn das Ar­beits­ver­hält­nis durch Ver­schul­den der Ar­beit­neh­me­rin oder des Ar­beit­neh­mers auf­ge­löst wird.

4 Ehe­leu­ten und Le­ben­s­part­ne­rin­nen und -part­nern, die im glei­chen Un­ter­neh­men ar­bei­ten, sind die Fe­ri­en auf ihr Er­su­chen hin so­weit mög­lich gleich­zei­tig zu ge­wäh­ren.

Art. 29 Ferien bei Abwesenheit  

1 Der An­spruch auf Fe­ri­en wird im Ver­hält­nis zur Dau­er der Dienst­ab­we­sen­heit her­ab­ge­setzt, wenn die Ar­beit­neh­me­rin oder der Ar­beit­neh­mer in ei­nem Ka­len­der­jahr ins­ge­samt län­ger ab­we­send ist als:

a.
90 Ta­ge in­fol­ge von Krank­heit, Un­fall, Mi­li­tär-, Zi­vil- oder Zi­vil­schutz­dienst; bei der Be­rech­nung der Her­ab­set­zung der Fe­ri­en wer­den die ers­ten 90 Ab­we­sen­heits­ta­ge nicht be­rück­sich­tigt;
b.
30 Ta­ge in­fol­ge von un­be­zahl­tem Ur­laub.

2 Dau­ert die Ab­we­sen­heit nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a ein Ka­len­der­jahr, so kann der An­spruch auf Fe­ri­en in die­sem Jahr voll­stän­dig ge­stri­chen wer­den.

4. Kapitel: Gesundheitsschutz und Unfallverhütung

Art. 30  

1 Für Un­ter­neh­men und ih­re Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer gilt Ar­ti­kel 6 des Ar­beits­ge­set­zes vom 13. März 19643 so­wie die Ver­ord­nung 3 vom 18. Au­gust 19934 zum Ar­beits­ge­setz. Für Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer, die nur für Nacht­ar­beit an­ge­stellt sind, gel­ten zu­sätz­lich die Ar­ti­kel 17c und 17d des Ar­beits­ge­set­zes so­wie die Ar­ti­kel 43–45 der Ver­ord­nung 1 vom 10. Mai 20005 zum Ar­beits­ge­setz.

2 Die Un­ter­neh­men ha­ben den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern, die Pau­sen oder Ru­he­schich­ten nicht zu Hau­se ver­brin­gen kön­nen, heiz­ba­re und mit Kochein­rich­tun­gen ver­se­he­ne Un­ter­kunfts­räu­me zur Ver­fü­gung zu stel­len, so­weit ein Be­dürf­nis da­für be­steht. Un­ter­kunfts­räu­me und Dienst­woh­nun­gen ha­ben die An­for­de­run­gen des Ge­sund­heits­schut­zes und zeit­ge­mäs­se An­for­de­run­gen an Be­hag­lich­keit zu er­fül­len.

3Die Un­ter­neh­men ha­ben den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern die Vor­schrif­ten des Bun­des über den Ge­sund­heits­schutz so­wie über die Ver­hü­tung von Un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten in ge­eig­ne­ter Wei­se be­kannt­zu­ge­ben.

5. Kapitel: Ausnahmebestimmungen

1. Abschnitt: Automobilunternehmen

Art. 31  

1 In kon­zes­sio­nier­ten Au­to­mo­bil­un­ter­neh­men und in Au­to­mo­bil­un­ter­neh­men nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­be f AZG kann die An­zahl Ru­he­sonn­ta­ge von 20 bis auf 16 her­ab­ge­setzt wer­den für Dienst­stel­len:

a.
mit ei­nem fest zu­ge­teil­ten Ar­beit­neh­me­rin­nen- und Ar­beit­neh­mer­be­stand von höchs­tens 3 Voll­zeit­stel­len; oder
b.
mit Sai­son­be­trieb für die der Dienst­stel­le fest zu­ge­teil­ten Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer.

2 Als Dienst­stel­le mit Sai­son­be­trieb gilt ei­ne Dienst­stel­le, die an min­des­tens 20 Wo­chen­en­den im Jahr einen mar­kan­ten Mehr­ver­kehr im Ver­gleich zum üb­li­chen Ver­kehr zu leis­ten hat.

2. Abschnitt: Seilbahnunternehmen

Art. 32 Ununterbrochene Arbeitszeit  

In kon­zes­sio­nier­ten Seil­bahn­un­ter­neh­men kann die un­un­ter­bro­che­ne Ar­beits­zeit von 5 Stun­den nach Ver­ein­ba­rung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung auf höchs­tens 5 Stun­den 30 Mi­nu­ten ver­län­gert wer­den.

Art. 33 Arbeitsunterbrechungen  

Auf die Ge­wäh­rung ei­ner Pau­se kann nach Ver­ein­ba­rung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung ver­zich­tet wer­den, wenn:

a.
die Dienst­schicht 10 Stun­den nicht über­schrei­tet;
b.
die un­un­ter­bro­che­ne Ar­beits­zeit 5 Stun­den nicht über­schrei­tet; und
c.
den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern für die Ein­nah­me von Zwi­schen­ver­pfle­gun­gen fol­gen­de Ar­beits­un­ter­bre­chun­gen ge­währt wer­den:
1.
min­des­tens 2 Ar­beits­un­ter­bre­chun­gen bei ei­ner Dienst­schicht von höchs­tens 9 Stun­den 30 Mi­nu­ten,
2.
min­des­tens 3 Ar­beits­un­ter­bre­chun­gen bei ei­ner Dienst­schicht von höchs­tens 10 Stun­den.
Art. 34 Anzahl Ruhetage und Ruhesonntage  

1 Die An­zahl Ru­he­tage kann in ei­nem Ka­len­der­mo­nat pro Ka­len­der­jahr von 4 auf 3 her­ab­ge­setzt wer­den, wenn dies aus dienst­li­chen Grün­den er­for­der­lich ist und wenn als Fol­ge von Mi­li­tär-, Zi­vil- oder Zi­vil­schutz­dienst, Krank­heit oder Un­fall Per­so­nal­man­gel vor­liegt.

2 Die An­zahl Ru­he­sonn­ta­ge kann für Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer von Seil­bahn­un­ter­neh­men, die an min­des­tens 46 Sonn­ta­gen im Jahr in Be­trieb sind, von 20 bis auf 16 her­ab­ge­setzt wer­den.

Art. 35 Ausnahmen während der Sommer- und Wintersaison  

Zur Be­wäl­ti­gung der Som­mer­sai­son vom 1. Mai bis zum 31. Ok­to­ber oder der Win­ter­sai­son vom 1. No­vem­ber bis zum 30. April kön­nen mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer schrift­li­che Ver­ein­ba­run­gen ab­ge­schlos­sen wer­den, wo­nach für das be­trof­fe­ne Per­so­nal wäh­rend ei­ner von zwei auf­ein­an­der­fol­gen­den Sai­sons:

a.
die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht von 10 Stun­den auf höchs­tens 13 Stun­den aus­ge­dehnt wer­den kann; in­ner­halb von 7 auf­ein­an­der­fol­gen­den Ar­beits­ta­gen darf die Höchst­ar­beits­zeit ins­ge­samt 72 Stun­den je­doch nicht über­schrei­ten; die Mög­lich­keit nach Ar­ti­kel 33, auf die Ge­wäh­rung ei­ner Pau­se zu ver­zich­ten, be­steht für die be­tref­fen­de Sai­son nicht;
b.
die Dienst­schicht von 12 Stun­den auf höchs­tens 15 Stun­den ver­län­gert wer­den kann; zu­sam­men mit den nächst­fol­gen­den 4 Ar­beits­ta­gen darf sie im Durch­schnitt 12 Stun­den je­doch nicht über­schrei­ten;
c.
die Ru­he­schicht, wird sie nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 2 Buch­sta­be a her­ab­ge­setzt, zu­sam­men mit den nächst­fol­gen­den 4 Ru­he­schich­ten im Durch­schnitt min­des­tens 12 Stun­den be­tra­gen muss;
d.
die An­zahl Ru­he­sonn­ta­ge pro Ka­len­der­mo­nat von 1 auf 0 her­ab­ge­setzt wer­den kann, wenn wäh­rend der be­tref­fen­den Sai­son min­des­tens 4 und im Ka­len­der­jahr min­des­tens 20 Ru­he­sonn­ta­ge zu­ge­teilt wer­den; die Mög­lich­keit nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 2, die An­zahl Ru­he­sonn­ta­ge auf 16 her­ab­zu­set­zen, be­steht im be­tref­fen­den Ka­len­der­jahr nicht.
Art. 36 Nebenbetriebe von Seilbahnunternehmen  

1 In Ne­ben­be­trie­ben von Seil­bahn­un­ter­neh­men kann für Pis­ten­fahr­zeug­fah­re­rin­nen und Pis­ten­fahr­zeug­fah­rer nach Ver­ein­ba­rung mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer die Dienst­schicht bei Schnee­fall für die Nach­prä­pa­rie­rung der Pis­te bis auf 17 Stun­den ver­län­gert und die fol­gen­de Ru­he­schicht auf 7 Stun­den her­ab­ge­setzt wer­den, wenn ei­ne Pau­se von min­des­tens 5 Stun­den ge­währt wird und ei­ne Pau­sen­räum­lich­keit mit Ru­he­ge­le­gen­heit zur Ver­fü­gung steht.

2 Nach Ver­ein­ba­rung mit den aus­sch­liess­lich in der künst­li­chen Be­schnei­ung tä­ti­gen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer kön­nen die­se wäh­rend höchs­tens 4 zu­sam­men­hän­gen­den Wo­chen rund um die Uhr ein­ge­setzt wer­den, so­fern die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Die Hälf­te der vor Ort ver­brach­ten Ru­he­schicht wird als Zeit­zu­schlag ge­währt.
b.
Die ver­blei­ben­de Ru­he­schicht vor und nach den Ein­sät­zen muss zu­sam­men min­des­tens 11 Stun­den be­tra­gen, wo­von min­des­tens 6 Stun­den zu­sam­men­hän­gen müs­sen.
c.
Die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht kann von 10 Stun­den auf höchs­tens 13 Stun­den aus­ge­dehnt wer­den; in­ner­halb von 7 auf­ein­an­der­fol­gen­den Ar­beits­ta­gen darf die Höchst­ar­beits­zeit ins­ge­samt 72 Stun­den je­doch nicht über­schrei­ten.
Art. 37 Weitere Ausnahmen  

In kon­zes­sio­nier­ten Seil­bahn­un­ter­neh­men und in Ne­ben­be­trie­ben von Seil­bahn­un­ter­neh­men sind an höchs­tens 8 Ar­beits­ta­gen pro Jahr Aus­nah­men von den Vor­schrif­ten des AZG und die­ser Ver­ord­nung über die Ar­beits­zeit, die Dienst­schicht, die Ru­he­schicht und die Zu­tei­lung von Ru­he­sonn­ta­gen zu­läs­sig. Die Aus­nah­men müs­sen im Vor­aus mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer ver­ein­bart und vom BAV be­wil­ligt wor­den sein. Die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht darf in kei­nem Fall 15 Stun­den pro Tag über­schrei­ten.

3. Abschnitt: Reine Zahnradbahnen

Art. 38 Ununterbrochene Arbeitszeit  

In kon­zes­sio­nier­ten rei­nen Zahn­rad­bah­nen kann die un­un­ter­bro­che­ne Ar­beits­zeit von 5 Stun­den nach Ver­ein­ba­rung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung auf höchs­tens 5 Stun­den 30 Mi­nu­ten ver­län­gert wer­den.

Art. 39 Anzahl Ruhetage  

Die An­zahl Ru­he­tage kann in ei­nem Ka­len­der­mo­nat pro Ka­len­der­jahr von 4 auf 3 her­ab­ge­setzt wer­den, wenn dies aus dienst­li­chen Grün­den er­for­der­lich ist und wenn als Fol­ge von Mi­li­tär-, Zi­vil- oder Zi­vil­schutz­dienst, Krank­heit oder Un­fall Per­so­nal­man­gel vor­liegt.

Art. 40 Ausnahmen während der Sommer- und Wintersaison  

Zur Be­wäl­ti­gung der Som­mer­sai­son vom 1. Mai bis zum 31. Ok­to­ber oder der Win­ter­sai­son vom 1. No­vem­ber bis zum 30. April kön­nen mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer schrift­li­che Ver­ein­ba­run­gen ab­ge­schlos­sen wer­den, wo­nach für das be­trof­fe­ne Per­so­nal wäh­rend ei­ner von zwei auf­ein­an­der­fol­gen­den Sai­sons:

a.
die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht von 10 Stun­den auf höchs­tens 13 Stun­den aus­ge­dehnt wer­den kann; in­ner­halb von 7 auf­ein­an­der­fol­gen­den Ar­beits­ta­gen darf die Höchst­ar­beits­zeit ins­ge­samt 72 Stun­den je­doch nicht über­schrei­ten;
b.
die Dienst­schicht von 12 Stun­den auf höchs­tens 15 Stun­den ver­län­gert wer­den kann; zu­sam­men mit den nächst­fol­gen­den 4 Ar­beits­ta­gen darf sie im Durch­schnitt 12 Stun­den je­doch nicht über­schrei­ten;
c.
die Ru­he­schicht, wird sie nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 2 Buch­sta­be a her­ab­ge­setzt, zu­sam­men mit den nächst­fol­gen­den 4 Ru­he­schich­ten im Durch­schnitt min­des­tens 12 Stun­den be­tra­gen muss.
Art. 41 Weitere Ausnahmen  

An höchs­tens 8 Ar­beits­ta­gen pro Jahr sind Aus­nah­men von den Vor­schrif­ten des AZG und die­ser Ver­ord­nung über die Ar­beits­zeit, die Dienst­schicht, die Ru­he­schicht und die Zu­tei­lung von Ru­he­sonn­ta­gen zu­läs­sig. Die Aus­nah­men müs­sen im Vor­aus mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer ver­ein­bart und vom BAV be­wil­ligt wor­den sein. Die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht darf in kei­nem Fall 15 Stun­den pro Tag über­schrei­ten.

4. Abschnitt: Schifffahrtsunternehmen

Art. 42 Ununterbrochene Arbeitszeit  

In kon­zes­sio­nier­ten Schiff­fahrts­un­ter­neh­men kann die un­un­ter­bro­che­ne Ar­beits­zeit von 5 Stun­den nach Ver­ein­ba­rung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung auf höchs­tens 5 Stun­den 30 Mi­nu­ten ver­län­gert wer­den.

Art. 43 Pausen an Bord  

Nach Ver­ein­ba­rung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung kön­nen in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht für die Ein­nah­me ei­ner Haupt­mahl­zeit Pau­sen an Bord von ge­samt­haft höchs­tens ei­ner Stun­de ge­währt wer­den.

Art. 44 Anzahl Ruhetage  

Die An­zahl Ru­he­tage kann in ei­nem Ka­len­der­mo­nat pro Ka­len­der­jahr von 4 auf 3 her­ab­ge­setzt wer­den, wenn dies aus dienst­li­chen Grün­den er­for­der­lich ist und wenn als Fol­ge von Mi­li­tär-, Zi­vil- oder Zi­vil­schutz­dienst, Krank­heit oder Un­fall Per­so­nal­man­gel vor­liegt.

Art. 45 Ausnahmen während der Sommersaison  

Zur Be­wäl­ti­gung der Som­mer­sai­son vom 1. April bis zum 31. Ok­to­ber, je­doch wäh­rend höchs­tens 6 auf­ein­an­der­fol­gen­den Mo­na­ten, kön­nen mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer schrift­li­che Ver­ein­ba­run­gen ab­ge­schlos­sen wer­den, wo­nach:6

a.
die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht von 10 Stun­den auf höchs­tens 13 Stun­den aus­ge­dehnt wer­den kann; in­ner­halb von 7 auf­ein­an­der­fol­gen­den Ar­beits­ta­gen darf die Höchst­ar­beits­zeit ins­ge­samt 72 Stun­den je­doch nicht über­schrei­ten;
b.
die Dienst­schicht von 12 Stun­den auf höchs­tens 15 Stun­den ver­län­gert wer­den kann; zu­sam­men mit den nächst­fol­gen­den 4 Ar­beits­ta­gen darf sie im Durch­schnitt 12 Stun­den je­doch nicht über­schrei­ten;
c.
die Ru­he­schicht, wird sie nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 2 Buch­sta­be a her­ab­ge­setzt, zu­sam­men mit den nächst­fol­gen­den 4 Ru­he­schich­ten im Durch­schnitt min­des­tens 12 Stun­den be­tra­gen muss;
d.
die An­zahl Ru­he­sonn­ta­ge pro Ka­len­der­mo­nat von 1 auf 0 her­ab­ge­setzt wer­den kann, wenn wäh­rend der Som­mer­sai­son min­des­tens 4 und im Ka­len­der­jahr min­des­tens 20 Ru­he­sonn­ta­ge zu­ge­teilt wer­den.

6 Die Be­rich­ti­gung vom 12. März 2019 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2019 903).

Art. 46 Weitere Ausnahmen  

An höchs­tens 8 Ar­beits­ta­gen pro Jahr sind Aus­nah­men von den Vor­schrif­ten des AZG und die­ser Ver­ord­nung über die Ar­beits­zeit, die Dienst­schicht, die Ru­he­schicht und die Zu­tei­lung von Ru­he­sonn­ta­gen zu­läs­sig. Die Aus­nah­men müs­sen im Vor­aus mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer ver­ein­bart und vom BAV be­wil­ligt wor­den sein. Die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht darf in kei­nem Fall 15 Stun­den pro Tag über­schrei­ten.

5. Abschnitt: Fahrplanmässige Verpflegungsdienste in Zügen

Art. 47 Arbeitszeit  

Für Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer von fahr­plan­mäs­si­gen Ver­pfle­gungs­diens­ten in Zü­gen kann die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht von 10 Stun­den auf höchs­tens 13 Stun­den aus­ge­dehnt wer­den, wenn die täg­li­che Ar­beits­zeit im Jah­res­durch­schnitt ein­ge­hal­ten wird.

Art. 48 Dienstschicht  

Die Dienst­schicht kann von 12 Stun­den auf höchs­tens 17 Stun­den ver­län­gert wer­den, wenn sie im Jah­res­durch­schnitt 12 Stun­den nicht über­schrei­tet.

Art. 49 Anzahl Ruhesonntage  

Die An­zahl Ru­he­sonn­ta­ge kann von 20 bis auf 16 und nach Ver­ein­ba­rung mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer bis auf 12 her­ab­ge­setzt wer­den.

6. Abschnitt: Schlafwagen- und Liegewagenbetriebe

Art. 50  

Schlaf­wa­gen- und Lie­ge­wa­gen­be­glei­te­rin­nen und -be­glei­ter sind von den Vor­schrif­ten über die Höchst­ar­beits­zeit (Art. 4 Abs. 3 AZG) und die Dienst­schicht (Art. 6 AZG) aus­ge­nom­men.

7. Abschnitt: Baudienste

Art. 51 Ruheschicht  

In Bau­diens­ten kann die Ru­he­schicht aus­ser­halb der Wech­sel nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 2 Buch­sta­be a nach Ver­ein­ba­rung mit den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern oder ih­rer Ver­tre­tung ein­mal zwi­schen zwei dienst­frei­en Ta­gen bis auf 10 Stun­den her­ab­ge­setzt wer­den.

Art. 52 Nachtarbeit  

Nacht­ar­beit kann für Bau­ar­bei­ten und Bau­un­ter­halts­ar­bei­ten, die aus be­trieb­li­chen Grün­den nur wäh­rend der Nacht aus­ge­führt wer­den kön­nen, in­ner­halb von 28 Ta­gen aus­nahms­wei­se an mehr als 15 Ta­gen zu­ge­teilt wer­den, wenn:

a.
wö­chent­lich ein Ru­he­tag und ein Aus­gleichs­tag zu­sam­men­hän­gend zu­ge­teilt wer­den;
b.
die Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer min­des­tens 3 Wo­chen vor der ers­ten Nacht­schicht über Be­ginn und vor­aus­seh­ba­res En­de der län­ger dau­ern­den Nacht­ar­beit in­for­miert wer­den; und
c.
in den 14 Ta­gen, die auf die län­ger dau­ern­de Nacht­schicht fol­gen, kei­ne Nacht­ar­beit zu­ge­teilt wird.
Art. 53 Durchschnittliche Arbeitszeit  

1 Die durch­schnitt­li­che Ar­beits­zeit von 9 Stun­den an 7 auf­ein­an­der­fol­gen­den Ar­beits­ta­gen kann bei aus­ser­or­dent­li­chem Ar­beits­an­fall in ei­nem Zeit­raum von 56 Ta­gen an den ers­ten 28 Ta­gen über­schrit­ten wer­den, wenn:

a.
die Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer min­des­tens 5 Ta­ge vor der ers­ten Über­schrei­tung oder, nach Ver­ein­ba­rung mit der Ar­beit­neh­me­rin oder dem Ar­beit­neh­mer, in­ner­halb ei­ner kür­ze­ren Frist in­for­miert wer­den;
b.
die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht von 10 Stun­den nicht über­schrit­ten wird; und
c.
nach je­weils 5 Ar­beits­ta­gen ein Aus­gleichs­tag und ein Ru­he­tag ein­ge­teilt wer­den.

2 Die Ar­beits­zeit, die über der durch­schnitt­li­chen Ar­beits­zeit von 9 Stun­den an 7 auf­ein­an­der­fol­gen­den Ar­beits­ta­gen ge­leis­tet wird, gilt als Über­zeit­ar­beit. Sie ist nach En­de des aus­ser­or­dent­li­chen Ar­beits­an­falls in­ner­halb der fol­gen­den 28 Ta­ge durch Frei­zeit von glei­cher Dau­er aus­zu­glei­chen.

Art. 54 Ausgleich von Überzeitarbeit  

Er­for­dern zwin­gen­de Grün­de, wie hö­he­re Ge­walt oder Be­triebs­stö­run­gen, ei­ne Über­schrei­tung der Höchst­ar­beits­zeit nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 3 AZG um mehr als 2 Stun­den, so kann der Zeit­raum für den ge­for­der­ten Aus­gleich durch Frei­zeit auf 7 Ar­beits­ta­ge ver­län­gert wer­den.

Art. 55 Anzahl Ruhesonntage bei Bau und Unterhalt der Alpen-Eisenbahn-Basistunnels  

Für Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer, die vor­wie­gend im Bau und Un­ter­halt der Al­pen-Ei­sen­bahn-Ba­si­stun­nels be­schäf­tigt wer­den, kann die An­zahl Ru­he­sonn­ta­ge nach Ver­ein­ba­rung mit de­ren Ver­tre­tung von 20 auf 12 her­ab­ge­setzt wer­den, wenn pro Ka­len­der­mo­nat min­des­tens ein frei­es Wo­chen­en­de, be­ste­hend aus dem gan­zen Sams­tag und dem gan­zen Sonn­tag, zu­ge­teilt wird.

8. Abschnitt: Werkstätten für Bau und Unterhalt von Fahrzeugen

Art. 56  

1 In Werk­stät­ten für den Bau und Un­ter­halt von Fahr­zeu­gen kann die durch­schnitt­li­che Ar­beits­zeit von 9 Stun­den an 7 auf­ein­an­der­fol­gen­den Ar­beits­ta­gen bei aus­ser­or­dent­li­chem Ar­beits­an­fall in ei­nem Zeit­raum von 56 Ta­gen an den ers­ten 28 Ta­gen über­schrit­ten wer­den, wenn:

a.
die Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer min­des­tens 5 Ta­ge vor der ers­ten Über­schrei­tung oder, nach Ver­ein­ba­rung mit der Ar­beit­neh­me­rin oder dem Ar­beit­neh­mer, in­ner­halb ei­ner kür­ze­ren Frist in­for­miert wer­den;
b.
die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht von 10 Stun­den nicht über­schrit­ten wird; und
c.
nach je­weils 5 Ar­beits­ta­gen ein Aus­gleichs­tag und ein Ru­he­tag ein­ge­teilt wer­den.

2 Die Ar­beits­zeit, die über der durch­schnitt­li­chen Ar­beits­zeit von 9 Stun­den an 7 auf­ein­an­der­fol­gen­den Ar­beits­ta­gen ge­leis­tet wird, gilt als Über­zeit­ar­beit. Sie ist nach En­de des aus­ser­or­dent­li­chen Ar­beits­an­falls in­ner­halb der fol­gen­den 28 Ta­ge durch Frei­zeit von glei­cher Dau­er aus­zu­glei­chen.

9. Abschnitt: Interventionszentren für die Koordination und die Behebung von Betriebsstörungen

Art. 57  

1 In In­ter­ven­ti­ons­zen­tren für die Ko­or­di­na­ti­on und die Be­he­bung von Be­triebs­stö­run­gen kann die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht von 10 Stun­den um die Zeit aus­ge­dehnt wer­den, die am zu­ge­wie­se­nen Ort oh­ne Ar­beits­leis­tung ver­bracht wer­den muss (Art. 5 Bst. b).

2 Die Aus­deh­nung der Höchst­ar­beits­zeit muss mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer schrift­lich ver­ein­bart wer­den. Die Ver­ein­ba­rung muss ei­ne An­ga­be zum Um­fang der als Ar­beits­zeit an­zu­rech­nen­den An­we­sen­heits­zeit oh­ne Ar­beits­leis­tung ent­hal­ten.

3 Die als Ar­beits­zeit an­re­chen­ba­re An­we­sen­heits­zei­ten oh­ne Ar­beits­leis­tung wer­den bei der Be­rech­nung der Dienst­schicht nicht an­ge­rech­net.

10. Abschnitt: Sportveranstaltungen und Grossanlässe

Art. 58 Sportveranstaltungen  

Für die Si­cher­heits­or­ga­ne nach Ar­ti­kel 2 des Bun­des­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 20107 über die Si­cher­heits­or­ga­ne der Trans­port­un­ter­neh­men im öf­fent­li­chen Ver­kehr (Si­cher­heits­or­ga­ne) und für das Zug­be­gleit­per­so­nal, die für die Be­för­de­rung von Per­so­nen zu Sport­ver­an­stal­tun­gen ein­ge­setzt wer­den, kön­nen mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer schrift­li­che Ver­ein­ba­run­gen ab­ge­schlos­sen wer­den, wo­nach:

a.
die un­un­ter­bro­che­ne Ar­beits­zeit von 5 Stun­den auf höchs­tens 7 Stun­den ver­län­gert wer­den kann;
b.
die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht von 10 Stun­den auf höchs­tens 14 Stun­den 30 Mi­nu­ten aus­ge­dehnt wer­den kann; in­ner­halb von 7 auf­ein­an­der­fol­gen­den Ar­beits­ta­gen darf die Höchst­ar­beits­zeit ins­ge­samt 72 Stun­den je­doch nicht über­schrei­ten;
c.
die Dienst­schicht ein­mal zwi­schen zwei dienst­frei­en Ta­gen von 13 Stun­den auf höchs­tens 15 Stun­den ver­län­gert wer­den kann.
Art. 59 Grossanlässe  

1 Für die Si­cher­heits­or­ga­ne, die an Gross­an­läs­sen für den Ord­nungs­dienst zur Si­che­rung des Zu­gangs zum Bahna­re­al und zum Schutz von Per­so­nen ein­ge­setzt wer­den, kann an 8 Ar­beits­ta­gen pro Ka­len­der­jahr:

a.
die Höchst­ar­beits­zeit in­ner­halb ei­ner Dienst­schicht von 10 Stun­den um höchs­tens 4 Stun­den Rei­se­zeit oh­ne Ar­beits­leis­tung aus­ge­dehnt wer­den; der Aus­gleich rich­tet sich nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 AZG;
b.
die Dienst­schicht von 12 Stun­den auf höchs­tens 15 Stun­den ver­län­gert wer­den.

2 Mit der Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer wird ver­ein­bart, wel­che Gross­an­läs­se un­ter die­sen Ar­ti­kel fal­len.

11. Abschnitt: Bekanntgabe der vom BAV bewilligten Ausnahmen

Art. 60  

Die Un­ter­neh­men ha­ben den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern die vom BAV be­wil­lig­ten Aus­nah­men be­kannt­zu­ge­ben.

6. Kapitel: Eidgenössische Arbeitszeitgesetzkommission

Art. 61  

1 Die Eid­ge­nös­si­sche Ar­beits­zeit­ge­setz­kom­mis­si­on ist ei­ne aus­ser­par­la­men­ta­ri­sche Kom­mis­si­on nach den Ar­ti­keln 57a–57g des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 19978.

2 Sie be­steht aus:

a.
der Prä­si­den­tin oder dem Prä­si­den­ten;
b.
sechs Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der dem AZG un­ter­stell­ten Un­ter­neh­men;
c.
sechs Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer;
d.
je sechs Er­satz­mit­glie­dern für die Ver­tre­tung der Un­ter­neh­men und für die Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer.

3 Sie kann ein Re­gle­ment über ih­re Or­ga­ni­sa­ti­on er­las­sen.

7. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 62 Aufsicht und Vollzug  

1 Dem BAV ob­lie­gen der Voll­zug des AZG und die­ser Ver­ord­nung so­wie die Auf­sicht über die Un­ter­neh­men.

2 Das BAV kann die Ein­hal­tung des AZG und die­ser Ver­ord­nung je­der­zeit prü­fen. Die Kon­trol­len kön­nen an Ort und Stel­le durch­ge­führt wer­den. Sie dür­fen den Zeit­raum der ver­gan­ge­nen fünf Jah­re bein­hal­ten.

3 Das BAV kann für die Kon­trol­len die für den Voll­zug der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Ar­beit in In­dus­trie, Ge­wer­be und Han­del und der Chauf­feur­ver­ord­nung vom 19. Ju­ni 19959 zu­stän­di­gen eid­ge­nös­si­schen und kan­to­na­len Be­hör­den bei­zie­hen.

Art. 63 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die Ver­ord­nung vom 26. Ja­nu­ar 197210 zum Ar­beits­zeit­ge­setz wird auf­ge­ho­ben.

Art. 64 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 9. De­zem­ber 2018 in Kraft.

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