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Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Verordnung
über die Arbeits- und Ruhezeit der berufsmässigen
Führer von leichten Personentransportfahrzeugen
und schweren Personenwagen
(ARV 2)1

vom 6. Mai 1981 (Stand am 1. Februar 2019)

1Fassung des Tit. gemäss Ziff. I der V vom 25. März 1998, in Kraft seit 1. Mai 1998 (AS 1998 1188).

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 56 und 103 des Strassenverkehrsgesetzes vom
19. Dezember 19582,

verordnet:

1. Abschnitt: Gegenstand und Begriffe

Art. 1 Gegenstand 3  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit der nicht der Chauf­feur­ver­ord­nung vom 19. Ju­ni 19954 (ARV 1) un­ter­stell­ten be­rufs­mäs­si­gen Füh­rer von Mo­tor­fahr­zeu­gen zum Per­so­nen­trans­port so­wie ih­re Kon­trol­le und die Pflich­ten ih­rer Ar­beit­ge­ber.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen des Ar­beits­ge­set­zes vom 13. März 19645, ins­be­son­de­re die Be­stim­mun­gen über die Kom­pen­sa­ti­on der Nacht­ar­beit.6

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. März 1998, in Kraft seit 1. Mai 1998 (AS 1998 1188).

4 SR 822.221

5 SR 822.11

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3909).

Art. 2 Begriffe  

1 In die­ser Ver­ord­nung wer­den fol­gen­de Ab­kür­zun­gen ver­wen­det:

a.
SVG für das Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz vom 19. De­zem­ber 1958;
b.7
VTS für die Ver­ord­nung vom 19. Ju­ni 19958 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge;
c.
VVV für die Ver­kehrs­ver­si­che­rungs­ver­ord­nung vom 20. No­vem­ber 19599;
d.10
SKV für die Ver­ord­nung vom 28. März 200711 über die Kon­trol­le des Stras­sen­ver­kehrs (Stras­sen­ver­kehrs­kon­troll­ver­ord­nung);
e.
UVEK12 für das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on13;
f.14
ASTRA für das Bun­des­amt für Stras­sen.

2 In die­ser Ver­ord­nung wer­den fol­gen­de Be­grif­fe ver­wen­det:

a.15
als Füh­rer gilt, wer, sei es auch nur für kur­ze Zeit, ein Fahr­zeug nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 lenkt;
b.
als selb­stän­di­g­er­wer­ben­der Füh­rer gilt, wer in kei­ner­lei An­stel­lungs- oder Un­ter­stel­lungs­ver­hält­nis steht und al­lein über den Ein­satz des Fahr­zeu­ges ent­schei­det (Be­triebs­in­ha­ber); in Zwei­fels­fäl­len (z. B. bei Ver­trags­fah­rern) ist das tat­säch­li­che Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis und nicht die Be­zeich­nung in ei­nem all­fäl­li­gen Ver­trag mass­ge­bend; als selb­stän­di­g­er­wer­ben­de Füh­rer gel­ten auch der Ehe­gat­te des Be­triebs­in­ha­bers, sei­ne Ver­wand­ten in auf- und ab­s­tei­gen­der Li­nie und de­ren Ehe­gat­ten so­wie sei­ne Stief­kin­der;
c.
als Ar­beit­neh­mer gilt, wer nicht selb­stän­di­g­er­wer­ben­der Füh­rer ist, ins­be­son­de­re wer Fahr­zeu­ge in ei­nem An­stel­lungs- oder Un­ter­stel­lungs­ver­hält­nis führt;
d.
als Ar­beit­ge­ber gilt, wer als Be­triebs­in­ha­ber oder Vor­ge­setz­ter ge­gen­über dem Füh­rer wei­sungs­be­rech­tigt ist;
e.16
als Ar­beits­zeit gilt die Zeit, wäh­rend der sich der Ar­beit­neh­mer zur Ver­fü­gung des Ar­beit­ge­bers hal­ten muss; sie um­fasst auch die blos­se Prä­senz­zeit und die Ar­beit­s­pau­sen von we­ni­ger als ei­ner Vier­tel­stun­de; zur Ar­beits­zeit zählt fer­ner die Dau­er je­der Er­werbs­tä­tig­keit bei ei­nem an­dern Ar­beit­ge­ber;
f.17
als Lenk­zeit gilt die Zeit, wäh­rend der der Füh­rer ein Fahr­zeug nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 lenkt;
g.
als be­ruf­li­che Tä­tig­keit gilt für den Ar­beit­neh­mer die Ar­beits­zeit, für den selb­stän­di­g­er­wer­ben­den Füh­rer die Lenk­zeit;
h.18
als Voll­zugs­be­hör­de gilt die Be­hör­de, die nach kan­to­na­lem Recht für die Kon­trol­le auf der Stras­se und in den Be­trie­ben zu­stän­dig ist (Art. 31 Abs. 1). Für die Kon­trol­l­auf­ga­ben der Zoll­or­ga­ne gilt Ar­ti­kel 4 SKV.

7Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4028).

8SR 741.41

9SR 741.31

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Okt. 2011 (AS 2011 3909).

11 SR 741.013

12 Aus­druck ge­mä­ss Art. 1 Ziff. 22 der V vom 22. Ju­ni 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 1796). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

13 Aus­druck ge­mä­ss Art. 1 Ziff. 22 der V vom 22. Ju­ni 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 1796).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Okt. 2011 (AS 2011 3909).

15Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4028).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. März 1998, in Kraft seit 1. Mai 1998 (AS 1998 1188).

17Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4028).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Okt. 2011 (AS 2011 3909).

2. Abschnitt: Geltungsbereich

Art. 3 Grundsatz  

1 Die Ver­ord­nung gilt für die Füh­rer von leich­ten Mo­tor­wa­gen (Art. 10 Abs. 2 VTS), schwe­ren Per­so­nen­wa­gen (Art. 11 Abs. 2 Bst. b VTS), Ge­sell­schafts­wa­gen mit nicht mehr als 16 Sitz­plät­zen aus­ser dem Füh­rer­sitz (Art. 11 Abs. 2 Bst. d VTS in Ver­bin­dung mit Art. 4 Abs. 2bis ARV 119) und von Leicht-, Klein- und drei­räd­ri­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen (Art. 15 VTS), die für be­rufs­mäs­si­ge Per­so­nen­trans­por­te ver­wen­det wer­den.20

1bis Als be­rufs­mäs­sig gel­ten Fahr­ten, die re­gel­mäs­sig von ei­nem Füh­rer oder mit ei­nem Fahr­zeug durch­ge­führt wer­den und mit de­nen ein wirt­schaft­li­cher Er­folg er­zielt wer­den soll. Re­gel­mäs­sig sind Fahr­ten, wenn sie in Zeitab­stän­den von we­ni­ger als 16 Ta­gen min­des­tens zwei­mal durch­ge­führt wer­den. Der wirt­schaft­li­che Er­folg gilt als ge­ge­ben, wenn für die Fahrt ein Fahr­preis zu ent­rich­ten ist, der die Fahr­zeug­ko­sten und den Aus­la­ge­n­er­satz des Fahr­zeug­füh­rers über­steigt.21

1ter Den be­rufs­mäs­si­gen Per­so­nen­trans­por­ten gleich­ge­stellt sind Per­so­nen­trans­por­te mit Miet­fahr­zeu­gen samt Chauf­feur.22

2 Lenkt ein Füh­rer im Aus­land ein in der Schweiz im­ma­tri­ku­lier­tes Fahr­zeug, das aus­ser dem Füh­rer­sitz für ei­ne Platz­zahl von höchs­tens acht Per­so­nen zum Ver­kehr zu­ge­las­sen ist, so gilt die­se Ver­ord­nung, so­fern die von der Schweiz ra­ti­fi­zier­ten Über­ein­kom­men nicht stren­ge­re Vor­schrif­ten vor­se­hen. Für Füh­rer von Fahr­zeu­gen mit mehr als acht Plät­zen aus­ser dem Füh­rer­sitz gilt die ARV 1.23

3 Füh­rer, die im Aus­land im­ma­tri­ku­lier­te Fahr­zeu­ge in der Schweiz len­ken (Füh­rer aus­län­di­scher Fahr­zeu­ge), müs­sen die Ar­ti­kel 7–11 ein­hal­ten; vor­be­hal­ten blei­ben in­ter­na­tio­na­le Über­ein­kom­men, wel­che die Schweiz ra­ti­fi­ziert hat.24

4 Für den Ar­beit­ge­ber gilt die­se Ver­ord­nung nur, so­weit sie ihm aus­drück­lich Pflich­ten auf­er­legt.

19 SR 822.221

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. März 2006, in Kraft seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 1701).

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. März 1998, in Kraft seit 1. Mai 1998 (AS 1998 1188).

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. März 1998, in Kraft seit 1. Mai 1998 (AS 1998 1188).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. März 1998, in Kraft seit 1. Mai 1998 (AS 1998 1188).

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. März 2006, in Kraft seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 1701).

Art. 4 Ausnahmen  

1 Die Ver­ord­nung gilt nicht für Füh­rer, die be­rufs­mäs­si­ge Per­so­nen­trans­por­te durch­füh­ren:

a.25
mit Fahr­zeu­gen, die für ärzt­li­che Auf­ga­ben nach der Norm SN EN 178926 aus­ge­rüs­tet sind;
b.
mit Fahr­zeu­gen mit ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von nicht mehr als 30 km/h;
c.
von Be­hin­der­ten, Schü­lern oder Ar­bei­tern;
d.
bei de­nen der Fahr­preis in an­de­ren Leis­tun­gen ein­ge­rech­net ist und die Fahr­stre­cke nicht mehr als 50 km be­trägt.27

2 ...28

3 Wird mit ei­nem Fahr­zeug nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 ei­ne Pri­vat­fahrt aus­ge­führt, so gel­ten nur die Ar­ti­kel 15–16a und 23.29

4 Die Ver­ord­nung gilt nicht für Füh­rer, die der Bun­des­ge­setz­ge­bung über die Ar­beit in Un­ter­neh­men des öf­fent­li­chen Ver­kehrs30 un­ter­ste­hen und nur Trans­por­te aus­füh­ren, die von die­ser Ge­setz­ge­bung er­fasst wer­den. Gilt die­se nur für einen Teil ih­rer Tä­tig­keit, so darf die ge­sam­te be­ruf­li­che Tä­tig­keit die in die­ser Ver­ord­nung fest­­ge­leg­ten Gren­zen nicht über­schrei­ten. Die Kon­troll­mit­tel (Art. 14) sind für die ge­sam­te be­ruf­li­che Tä­tig­keit zu ver­wen­den.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 337).

26 SN EN 1789, Ret­tungs­dienst­fahr­zeu­ge und ih­re Aus­rüs­tung – Kran­ken­kraft­wa­gen, Aus­ga­be SN EN 1789+2:2014. Die­se Norm kann ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. März 1998, in Kraft seit 1. Mai 1998 (AS 1998 1188).

28 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. März 1998, mit Wir­kung seit 1. Mai 1998 (AS 1998 1188).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4947).

30SR 822.21,SR 822.211

3. Abschnitt: Arbeitszeit, Lenkzeit, Ruhezeit

Art. 5 Wöchentliche Höchstarbeitszeit  

1 Die wö­chent­li­che Höchst­ar­beits­zeit des Ar­beit­neh­mers be­trägt 48 Stun­den und in Ta­xi­be­trie­ben 53 Stun­den.

2 ...31

3 Ist die Ar­beits­zeit ge­schich­tet, so müs­sen die Schich­ten spä­tes­tens nach sechs Wo­chen wech­seln, aus­ser wenn der Ar­beit­neh­mer ei­ner an­de­ren Re­ge­lung aus­drück­lich zu­stimmt.

31 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. März 1998, mit Wir­kung seit 1. Mai 1998 (AS 1998 1188).

Art. 6 Überzeitarbeit  

1 Die wö­chent­li­che Höchst­ar­beits­zeit (Art. 5 Abs. 1 und 2) darf durch Über­zeit­ar­beit um 4 Stun­den über­schrit­ten wer­den. Bei vor­über­ge­hen­den, aus­ser­or­dent­li­chen Be­triebs­be­dürf­nis­sen (z. B. sai­sona­le Schwan­kun­gen) sind je Wo­che 2 wei­te­re Über­stun­den zu­läs­sig. In ei­nem Ka­len­der­jahr dür­fen je­doch ins­ge­samt höchs­tens 208 Über­stun­den ge­leis­tet wer­den.

2 Wur­den in ei­ner Wo­che mehr als 4 Über­stun­den ge­leis­tet, so mel­det der Ar­beit­­ge­ber dies der Voll­zugs­be­hör­de vier­tel­jähr­lich, und zwar in­ner­halb von 14 Ta­gen nach Quar­tal­sen­de.

3 Die Über­zeit­ar­beit kann durch einen Lohn­zu­schlag nach Ob­li­ga­tio­nen­recht32 oder durch Frei­zeit von min­des­tens glei­cher Dau­er aus­ge­gli­chen wer­den. Ein sol­cher Aus­gleich ist in­nert drei­er Mo­na­te vor­zu­neh­men, so­fern Ar­beit­ge­ber und Ar­beit­neh­mer nicht einen län­ge­ren Zeit­raum ver­ein­ba­ren; die­ser Zeit­raum darf in kei­nem Fall län­ger als zwölf Mo­na­te sein.

Art. 7 Tägliche und wöchentliche Höchstlenkzeit  

1 Die Lenk­zeit zwi­schen zwei auf­ein­an­der fol­gen­den täg­li­chen Ru­he­zei­ten (Art. 9) darf 9 Stun­den nicht über­schrei­ten. ...33

2 Die Lenk­zeit in­ner­halb ei­ner Wo­che darf höchs­tens 45 Stun­den be­tra­gen.

3 Die täg­li­che und die wö­chent­li­che Höchst­lenk­zeit darf auch bei Über­zeit­ar­beit (Art. 6) nicht über­schrit­ten wer­den.

33 Letz­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. März 1998 (AS 1998 1188).

Art. 8 Pausen 34  

1 Der Füh­rer hat nach ei­ner Lenk­zeit von 4½ Stun­den ei­ne Pau­se von min­des­tens 45 Mi­nu­ten ein­zu­le­gen, so­fern er nicht di­rekt an­sch­lies­send ei­ne täg­li­che Ru­he­zeit oder einen wö­chent­li­chen Ru­he­tag be­ginnt. Legt der Füh­rer die Pau­se vor Ab­lauf von 4½ Stun­den Lenk­zeit ein, ge­nü­gen ei­ne Pau­se von 30 Mi­nu­ten oder zwei Pau­sen von je 20 Mi­nu­ten. Wäh­rend der Pau­sen darf der Füh­rer kein Fahr­zeug len­ken.

2 Der Ar­beit­neh­mer hat spä­tes­tens nach ei­ner Ar­beits­zeit von 5½ Stun­den ei­ne Ar­beit­s­pau­se ein­zu­le­gen, so­fern er nicht di­rekt an­sch­lies­send ei­ne täg­li­che oder wö­chent­li­che Ru­he­zeit be­ginnt. Wäh­rend der Ar­beit­s­pau­sen darf der Ar­beit­neh­mer kei­ne be­ruf­li­che Tä­tig­keit aus­üben.

3 Ar­beit­s­pau­sen sind wie folgt ein­zu­le­gen:

a.
bei ei­ner täg­li­chen Ar­beits­zeit bis zu 7 Stun­den: ei­ne Pau­se von min­des­tens 20 Mi­nu­ten;
b.
bei ei­ner täg­li­chen Ar­beits­zeit über 7 Stun­den höchs­tens aber 9 Stun­den: ei­ne Pau­se von min­des­tens 30 Mi­nu­ten oder zwei Pau­sen von je min­des­tens 20 Mi­nu­ten;
c.
bei ei­ner täg­li­chen Ar­beits­zeit über 9 Stun­den: ei­ne Pau­se von min­des­tens ei­ner Stun­de oder zwei Pau­sen von min­des­tens je 30 Mi­nu­ten oder drei Pau­sen von min­des­tens je 20 Mi­nu­ten.

4 Der Ar­beit­neh­mer muss die Pau­sen nach Ab­satz 3 so ver­tei­len, dass zwi­schen zwei Ar­beit­s­pau­sen oder zwi­schen ei­ner Ar­beit­s­pau­se und ei­ner täg­li­chen oder wö­chent­li­chen Ru­he­zeit nicht mehr als 5½ Stun­den Ar­beits­zeit fal­len.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. März 1998, in Kraft seit 1. Mai 1998 (AS 1998 1188).

Art. 9 Tägliche Ruhezeit  

1 Der Füh­rer muss zu je­dem Zeit­punkt sei­ner be­ruf­li­chen Tä­tig­keit 11 der vor­an­ge­gan­ge­nen 24 Stun­den als zu­sam­men­hän­gen­de Ru­he­zeit ver­bracht ha­ben. Die­se darf drei­mal je Wo­che bis auf 9 Stun­den ver­kürzt wer­den.35

2 Der Füh­rer darf in­ner­halb von 24 Stun­den die täg­li­che Ru­he­zeit in höchs­tens drei Tei­le un­ter­tei­len, so­fern:

a.
ei­ner der Zeit­ab­schnit­te min­des­tens 8 Stun­den be­trägt;
b.
kein Zeit­ab­schnitt we­ni­ger als 1 Stun­de be­trägt; und
c.
die Ru­he­zeit ins­ge­samt min­des­tens 12 Stun­den be­trägt.36

3 Wäh­rend der täg­li­chen Ru­he­zeit darf kei­ne be­ruf­li­che Tä­tig­keit aus­ge­übt wer­den.

35Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4028).

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. März 1998, in Kraft seit 1. Mai 1998 (AS 1998 1188).

Art. 1037  

37Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 1995, mit Wir­kung seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4028).

Art. 11 Wöchentlicher Ruhetag  

1 Je­de Wo­che hat der Ar­beit­neh­mer einen Ru­he­tag von min­des­tens 24 zu­sam­men­hän­gen­den Stun­den ein­zu­hal­ten. Die täg­li­che Ru­he­zeit (Art. 9) muss un­mit­tel­bar vor­aus­ge­hen oder fol­gen. Der Ru­he­tag muss, ab­ge­se­hen von den Aus­nah­men nach Ab­satz 2, auf einen Sonn­tag oder Fei­er­tag fal­len; er soll am Wohn­ort zu­ge­bracht wer­den kön­nen.

2 Dem Ar­beit­neh­mer, der zu Sonn­tags­ar­bei­ten her­an­ge­zo­gen wer­den muss, sind im Jahr we­nigs­tens 20 Ru­he­ta­ge an ei­nem Sonn­tag oder ei­nem Fei­er­tag zu ge­wäh­ren.38 Die 24-stün­di­ge Er­satz­ru­he für Sonn­tags­ar­beit ist an ei­nem der sechs Werk­ta­ge zu ge­wäh­ren, die dem be­tref­fen­den Sonn­tag un­mit­tel­bar vor­aus­ge­hen oder fol­gen; sie darf nicht nach 06.00 Uhr be­gin­nen und nicht vor 20.00 Uhr en­den. Zwi­schen zwei Ru­he­tagen dür­fen höch­stens zwölf Ar­beits­ta­ge lie­gen.

3 Der Ru­he­tag gilt als an ei­nem Sonn­tag oder Fei­er­tag be­zo­gen, wenn von den zu­sam­men­hän­gen­den 24 Stun­den min­des­tens 18 auf den Sonn­tag oder Fei­er­tag fal­len.

4 Der selb­stän­di­g­er­wer­ben­de Füh­rer hat in­nert zwei­er Wo­chen zwei Ru­he­tage von min­des­tens je 24 zu­sam­men­hän­gen­den Stun­den ein­zu­hal­ten. Zwi­schen zwei Ru­he­­ta­gen dür­fen höchs­tens zwölf Ta­ge mit be­ruf­li­cher Tä­tig­keit lie­gen.

5 Am Ru­he­tag (Abs. 1 und 4) darf kei­ne be­ruf­li­che Tä­tig­keit aus­ge­übt wer­den.

38Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4028).

Art. 12 Wöchentlicher freier Halbtag  

1 Der Ar­beit­neh­mer, des­sen Ar­beits­zeit auf mehr als fünf Vor­mit­tage und Nach­mit­ta­ge der Wo­che ver­teilt ist, hat ne­ben dem wö­chent­li­chen Ru­he­tag An­recht auf ei­nen frei­en Halb­tag in der Wo­che.

2 Der Ar­beit­neh­mer kann im Ein­ver­ständ­nis mit dem Ar­beit­ge­ber die wö­chent­li­chen frei­en Halb­ta­ge von höchs­tens vier auf­ein­an­der fol­gen­den Wo­chen in­nert die­ser Zeit­span­ne zu­sam­men­hän­gend be­zie­hen, wenn die Ver­schie­bung der frei­en Halb­ta­ge zu kei­ner Über­schrei­tung der nach Ar­ti­kel 5 und 6 zu­läs­si­gen Be­an­spru­chung führt.

3 Der wö­chent­li­che freie Halb­tag be­steht aus 5 zu­sam­men­hän­gen­den Stun­den zwi­schen 07.00 und 18.00 Uhr. Wer­den zwei freie Halb­ta­ge zu­sam­men­ge­legt, so um­fasst der freie Tag die gan­ze Zeit von 07.00 bis 18.00 Uhr; da­bei muss die täg­li­che Ru­he­zeit (Art. 9) un­mit­tel­bar vor­an­ge­hen oder fol­gen.

Art. 13 Verbot der Abgeltung  

Die täg­li­che Ru­he­zeit (Art. 9), der wö­chent­li­che Ru­he­tag (Art. 11) und der wö­chent­li­che freie Halb­tag (Art. 12) dür­fen nicht durch Geld oder an­de­re Ver­güns­ti­gun­gen ab­ge­gol­ten wer­den, aus­ser wenn das Ar­beits­ver­hält­nis be­en­det wird.

4. Abschnitt: Kontrollbestimmungen

Art. 14 Kontrollmittel  

Zur Kon­trol­le der Ein­hal­tung der Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit (Art. 5–12) die­nen na­ment­lich:

a.39
die Auf­zeich­nun­gen des Fahrt­schrei­bers (Art. 15–16a);
b.
die Ein­tra­gun­gen im Ar­beits­buch (Art. 17 und 18), in be­triebs­in­ter­nen Ta­ges­rap­por­ten (Art. 19 Abs. 1) oder in Kon­troll­kar­ten (Art. 25 Abs. 4);
c.
die Ein­tra­gun­gen in der Auf­stel­lung über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit (Art. 21).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4947).

Art. 15 Bedienung des Fahrtschreibers  

1 So­lan­ge sich ein Füh­rer im Fahr­zeug oder in des­sen Nä­he be­fin­det, muss er den Fahrt­schrei­ber wäh­rend sei­ner be­ruf­li­chen Tä­tig­keit stän­dig in Be­trieb hal­ten und so be­die­nen, dass die Lenk­zeit, die üb­ri­ge Ar­beits­zeit und die Pau­sen rich­tig auf­ge­zeich­net wer­den und für je­den ein­zel­nen Füh­rer zwei­fels­frei er­sicht­lich sind.

2 Wer­den mit dem Fahr­zeug Pri­vat­fahr­ten aus­ge­führt, so ist der Fahrt­schrei­ber stän­dig in Be­trieb zu hal­ten; da­bei ist die Pau­sen­stel­lung (Stel­lung «0» oder «Stuhl») zu wäh­len. Lässt die Pau­sen­stel­lung kei­ne ein­deu­ti­ge Un­ter­schei­dung zwi­schen pri­va­ten und be­rufs­mäs­si­gen Fahr­ten zu, so führt der Füh­rer ei­ne fort­lau­fen­de Kon­trol­le über die von ihm ge­tä­tig­ten Pri­vat­fahr­ten.40

3 Der Füh­rer muss den Fahrt­schrei­ber auf Ver­lan­gen der Voll­zugs­be­hör­de öff­nen und die not­wen­di­gen Aus­künf­te er­tei­len. Er darf ihn un­ter­wegs für die Funk­ti­ons­kon­trol­le öff­nen, je­doch höchs­tens ein­mal im Tag.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. März 2006, in Kraft seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 1701).

Art. 16 Einlageblätter des Fahrtschreibers  

1 Auf dem Fahr­zeug sind ge­nü­gend lee­re, zum Fahrt­schrei­ber pas­sen­de Ein­la­ge­blät­ter bzw. Wo­chen­bün­del mit­zu­füh­ren; war der Vor­tag ein Ar­beits­tag, so ist auch das be­schrie­be­ne Ein­la­ge­blatt die­ses Ta­ges oder ei­ne Ko­pie da­von mit­zu­füh­ren. Es dür­fen nur ty­pen­ge­prüf­te Ein­la­ge­blät­ter ver­wen­det wer­den, die für das be­tref­fen­de Ge­rät zu­ge­las­sen sind. Der Füh­rer hat die Blät­ter sorg­fäl­tig auf­zu­be­wah­ren.

2 Für je­des Fahr­zeug ist je Tag nur ein Ein­la­ge­blatt zu ver­wen­den; je­des Ein­la­ge­blatt darf nur ein­mal be­nützt wer­den. Leis­ten mehr als zwei Füh­rer ih­re ge­sam­te Ta­ges­ar­beit auf dem glei­chen, mit ei­nem Ein­ta­ge-Fahrt­schrei­ber aus­ge­rüs­te­ten Fahr­zeug (Schicht­be­trieb), so kann die Voll­zugs­be­hör­de je­dem Füh­rer die Ver­wen­dung ei­nes se­pa­ra­ten Ein­la­ge­blat­tes ge­stat­ten, wenn auf die­sem die ge­sam­te Ta­ges­ar­beit des Füh­rers auf­ge­zeich­net wird und da­durch ei­ne wirk­sa­me­re Kon­trol­le er­mög­licht wird. Die Be­wil­li­gung wird auf ein Jahr be­fris­tet; dem ASTRA41 ist ei­ne Ko­pie zu­zu­stel­len. Das ASTRA kann in be­son­de­ren Fäl­len wei­te­re Aus­nah­men ge­stat­ten.

3 Der Füh­rer muss je­den Tag vor der Über­nah­me des Fahr­zeugs auf dem Ein­la­ge­blatt des Ein­ta­ge-Fahrt­schrei­bers sei­nen Na­men und ge­ge­be­nen­falls den des zwei­ten Füh­rers in les­ba­rer Schrift ver­mer­ken, fer­ner Da­tum, Kon­troll­schild­num­mer des Fahr­zeugs und Ki­lo­me­ter­stand vor Be­ginn der Fahrt. Spä­tes­tens bei Ar­beit­sen­de ist der neue Ki­lo­me­ter­stand und das To­tal der ge­fah­re­nen Ki­lo­me­ter zu ver­mer­ken; die Na­men der Füh­rer sind zu be­rich­ti­gen, wenn Än­de­run­gen ein­ge­tre­ten sind.

4 Beim Wo­chen-Fahrt­schrei­ber ist das voll­stän­di­ge Wo­chen­bün­del vor der Über­nah­me des Fahr­zeugs am ers­ten Ar­beits­tag der Wo­che ein­zu­le­gen; das ers­te Blatt muss nach Ab­satz 3 be­schrif­tet sein. Am En­de der lau­fen­den Wo­che nimmt der Füh­rer das voll­stän­di­ge Bün­del aus dem Fahrt­schrei­ber her­aus und trägt auf dem ers­ten Blatt des Bün­dels den neu­en Ki­lo­me­ter­stand und das To­tal der ge­fah­re­nen Ki­lo­me­ter ein. Gleich­zei­tig trägt er die Na­men auf den üb­ri­gen Blät­tern ein.

5 Spe­zi­el­le Ein­zel-Ein­la­ge­blät­ter dür­fen in da­für ge­eig­ne­ten Wo­chen-Fahrt­schrei­bern ver­wen­det wer­den; sie sind nach Ab­satz 3 zu be­schrif­ten. Die Voll­zugs­be­hör­de kann je­doch im Ein­zel­fall vor­schrei­ben, dass Wo­chen­bün­del ver­wen­det wer­den, so­fern der Ge­brauch ein­zel­ner Ein­la­ge­blät­ter zu ei­ner un­zu­läng­li­chen Kon­trol­le führt. Ei­ne sol­che Ver­fü­gung ist dem Be­trof­fe­nen schrift­lich mit­zu­tei­len und zu be­grün­den; dem ASTRA ist ei­ne Ko­pie zu­zu­stel­len.

6 Wird das Fahr­zeug am glei­chen Tag von mehr als zwei Füh­rern ge­lenkt, müs­sen die wei­te­ren Füh­rer ih­ren Na­men, ent­spre­chend der von ih­nen be­nütz­ten Po­si­ti­on «1» bzw. «2» am Fahrt­schrei­ber, ne­ben dem Na­men des Füh­rers 1 oder 2 ein­tra­gen; sie kön­nen ih­ren Na­men mit der zu­tref­fen­den An­ga­be «1» bzw. «2» auch im nicht gra­fier­ten Feld des Ein­la­ge­blat­tes ein­tra­gen.

6bis ...42

7 Frei­wil­li­ge Ver­mer­ke auf den Ein­la­ge­blät­tern dür­fen die Aus­wer­tung nicht er­schwe­­ren.

8 Die ge­brauch­ten Ein­la­ge­blät­ter und Wo­chen­bün­del sind dem Ar­beit­ge­ber spä­te­s­tens am ers­ten Ar­beits­tag der fol­gen­den Wo­che ab­zu­ge­ben, bei Fahr­ten im Aus­land nach der Rück­kehr in die Schweiz. Das ein­zel­ne Wo­chen­bün­del muss ge­hef­tet wer­den. Ein­la­ge­blät­ter und Wo­chen­bün­del sind in zeit­li­cher Rei­hen­fol­ge und nach Fahr­zeu­gen ge­ord­net auf­zu­be­wah­ren (Art. 23 Abs. 3).

41 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Okt. 2011 (AS 2011 3909). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

42Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 1995 (AS 1995 4028). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Okt. 2011, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4947).

Art. 16a Fahrtschreiber nach Artikel 100 Absätze 2–4 VTS 4344  

Ist das Fahr­zeug mit ei­nem Fahrt­schrei­ber nach Ar­ti­kel 100 Ab­sät­ze 2–4 VTS45 oder ei­nem vom Bun­des­rat als gleich­wer­tig an­er­kann­ten Fahrt­schrei­ber (Art. 222 Abs. 9 Bst. c zwei­ter Satz VTS) aus­ge­rüs­tet, so gel­ten an­stel­le der Ar­ti­kel 14, 15 Ab­sät­ze 1 und 3, 16, 17, 18, 23 und 28 Ab­satz 2 der vor­lie­gen­den Ver­ord­nung die Ar­ti­kel
13–15, 16a, 18, 21 Ab­satz 2 und 24 Ab­sät­ze 3–5 ARV 146.

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Okt. 2011 (AS 2011 4947). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 337).

44 SR 741.41

45 SR 741.41

46 SR 822.221

Art. 17 Arbeitsbuch  

1 Der Füh­rer muss wäh­rend der Fahrt stets ein Ar­beits­buch mit sich füh­ren, es der Voll­zugs­be­hör­de auf Ver­lan­gen vor­wei­sen und es in le­ser­li­cher und un­ver­wisch­­ba­rer Schrift aus­fül­len.

2 Das Ar­beits­buch ent­hält Wo­chen­blät­ter und Ta­ges­blät­ter, in de­nen der Füh­rer die für die Kon­trol­le er­for­der­li­chen An­ga­ben über sei­ne Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit von Hand ein­trägt. Das ASTRA be­stimmt den In­halt, die An­ord­nung und die Grös­se des Ar­beits­bu­ches nä­her. Das Bun­des­amt für Bau­ten und Lo­gis­tik47 gibt es her­aus und stellt es den Kan­to­nen zum Selbst­kos­ten­preis zur Ver­fü­gung.

3 Der Füh­rer darf gleich­zei­tig nur ein Ar­beits­buch be­nüt­zen, auch wenn er bei mehr als ei­nem Ar­beit­ge­ber be­schäf­tigt ist. Das Ar­beits­buch ist per­sön­lich und nicht über­trag­bar.

4 Muss je­mand, der nicht als Füh­rer ei­nes Fahr­zeu­ges nach Ar­ti­kel 3 vor­ge­se­hen ist, un­er­war­tet ein sol­ches Fahr­zeug füh­ren, oh­ne im Be­sitz ei­nes Ar­beits­bu­ches zu sein, hat er dies der Voll­zugs­be­hör­de un­ver­züg­lich zu mel­den und das Ar­beits­buch nach­träg­lich aus­zu­fül­len.

5 Ar­beit­ge­ber und selb­stän­di­g­er­wer­ben­de Füh­rer ha­ben die Ar­beits­bü­cher bei der Voll­zugs­be­hör­de zu be­zie­hen. Der Ar­beit­ge­ber hat dem Füh­rer das Ar­beits­buch un­ent­gelt­lich ab­zu­ge­ben, mit der Wei­sung, es vor­schrifts­ge­mä­ss aus­zu­fül­len und wäh­rend der Fahrt im­mer mit­zu­füh­ren.

47 Be­zeich­nung ge­mä­ss nicht ver­öf­fent­lich­tem BRB vom 19. Dez. 1997.

Art. 18 Führung des Arbeitsbuches  

1 Der Füh­rer muss das Ti­tel­blatt des Ar­beits­bu­ches so­fort nach Er­halt be­schrif­ten.

2 Der Ar­beit­neh­mer trägt je­den Tag die fol­gen­den An­ga­ben in die Ru­bri­ken des Wo­chen­blat­tes ein:

a.
bei Ar­beits­be­ginn: die zu­sam­men­hän­gen­de Ru­he­zeit vor Ar­beits­be­ginn und die Zeit des Ar­beits­be­ginns;
b.
vor Fahrt­be­ginn: die Kon­troll­schild­num­mer des Fahr­zeugs;
c.
am En­de des Ar­beits­ta­ges: die Zeit des Ar­beitsen­des.

3 Der selb­stän­di­g­er­wer­ben­de Füh­rer trägt je­den Tag die fol­gen­den An­ga­ben in die Ru­bri­ken des Wo­chen­blat­tes ein:

a.
vor Fahrt­be­ginn: die zu­sam­men­hän­gen­de Ru­he­zeit vor Fahrt­be­ginn, die Zeit des Fahrt­be­ginns und die Kon­troll­schild­num­mer des Fahr­zeugs;
b.
nach Be­en­di­gung der Fahrt: die Zeit des Fahr­ten­des.

4 Zu­sätz­lich zum Wo­chen­blatt füllt der Füh­rer lau­fend die Ta­ges­blät­ter des Ar­beits­bu­ches aus, wenn:

a.
der Fahrt­schrei­ber nicht funk­tio­niert oder
b.
das Fahr­zeug am be­tref­fen­den Tag be­reits von zwei Füh­rern ge­lenkt wor­den ist.

5 Der Ar­beit­neh­mer, der das Ta­ges­blatt füh­ren muss, trägt je­den Tag bei Ar­beits­be­ginn das Da­tum, die Kon­troll­schild­num­mer und den Ki­lo­me­ter­stand des Fahr­zeugs so­wie die zu­sam­men­hän­gen­de Ru­he­zeit vor Ar­beits­be­ginn ein. Die gra­fi­schen Ein­tra­gun­gen sind lau­fend vor­zu­neh­men, und zwar bei Ar­beits­be­ginn, bei je­dem Wech­sel der Tä­tig­keit (Lenk­zeit, üb­ri­ge Ar­beits­zeit, Pau­sen und Ru­he­zeit) so­wie bei Ar­beit­sen­de. Pau­sen von we­ni­ger als 15 Mi­nu­ten müs­sen nicht ein­ge­tra­gen wer­den. Nach Ar­beitsen­de trägt er die Ge­samt­dau­er je­der Tä­tig­keits­grup­pe und den neu­en Ki­lo­me­ter­stand ein und un­ter­schreibt das Blatt.

6 Der selb­stän­di­g­er­wer­ben­de Füh­rer, der das Ta­ges­blatt füh­ren muss, trägt je­den Tag vor Be­ginn der Fahrt das Da­tum, die Kon­troll­schild­num­mer und den Ki­lo­me­ter­stand des Fahr­zeugs so­wie die zu­sam­men­hän­gen­de Ru­he­zeit vor Auf­nah­me der Fahrt ein. In der Gra­fik hat er le­dig­lich die Lenk­zei­ten lau­fend ein­zu­tra­gen. Nach Be­en­di­gung der be­ruf­li­chen Tä­tig­keit trägt er die Ge­samt­dau­er der Lenk­zeit und den neu­en Ki­lo­me­ter­stand ein und un­ter­schreibt das Blatt.

7 Spä­tes­tens am ers­ten Ar­beits­tag der fol­gen­den Wo­che, bei Fahr­ten im Aus­land nach der Rück­kehr in die Schweiz, muss der Füh­rer die voll­stän­dig aus­ge­füll­ten Wo­chen- und Ta­ges­blät­ter des Ar­beits­bu­ches (per­fo­rier­te Ori­gi­na­le), all­fäl­li­ge be­triebs­in­ter­ne Ta­ges­rap­por­te und Kon­troll­kar­ten (Art. 19 Abs. 1 und 25 Abs. 4) dem Ar­beit­ge­ber ab­ge­ben.

8 Das Ar­beits­buch ist dem Ar­beit­ge­ber zu­rück­zu­ge­ben, wenn al­le Blät­ter aus­ge­füllt sind oder wenn das Ar­beits­ver­hält­nis be­en­digt wird.

9 Im Üb­ri­gen ist die «An­lei­tung zur Füh­rung des Ar­beits­bu­ches» des ASTRA zu be­ach­ten, die zu­sam­men mit dem Ar­beits­buch ab­ge­ge­ben wird.

Art. 19 Befreiung von der Führung des Arbeitsbuches  

1 Die Voll­zugs­be­hör­de kann Füh­rer, wel­che die ge­leis­te­te Ar­beits­zeit so­wie die nach Ar­ti­kel 18 Ab­sät­ze 2 und 3 er­for­der­li­chen An­ga­ben täg­lich in be­triebs­in­ter­ne Ta­ges­rap­por­te ein­tra­gen, vom Aus­fül­len der Wo­chen­blät­ter des Ar­beits­bu­ches be­frei­en; die Be­frei­ungs­ver­fü­gung ent­hält den Hin­weis, dass in den Fäl­len von Ar­ti­kel 18 Ab­satz 4 das Ta­ges­blatt aus­zu­fül­len ist. Die Be­frei­ungs­ver­fü­gung wird auf den Na­men des Füh­rers aus­ge­stellt und auf zwei Jah­re be­fris­tet; sie kann ver­län­gert wer­den, wenn die be­triebs­in­ter­nen Ta­ges­rap­por­te ei­ne ein­wand­freie Kon­trol­le ge­währ­leis­ten.

2 Der Füh­rer muss die Be­frei­ungs­ver­fü­gung nach Ab­satz 1 zu­sam­men mit dem Ar­beits­buch mit­füh­ren, eben­so die be­triebs­in­ter­nen Ta­ges­rap­por­te der lau­fen­den Wo­che oder Dop­pel da­von.

3 Die Voll­zugs­be­hör­de kann einen Füh­rer, des­sen be­ruf­li­che Tä­tig­keit sich nach ei­nem täg­lich gleich blei­ben­den Stun­den­plan rich­tet, der Ver­let­zun­gen die­ser Ver­ord­nung aus­sch­liesst, vom Aus­fül­len der Ta­ges- und Wo­chen­blät­ter des Ar­beits­bu­ches be­frei­en; die Be­frei­ungs­ver­fü­gung ent­hält den Hin­weis, dass das Ta­ges­blatt aus­zu­fül­len ist, wenn der Fahrt­schrei­ber nicht funk­tio­niert (Art. 18 Abs. 4 Bst. a). Vor der Be­frei­ung prüft die Voll­zugs­be­hör­de an­hand der Fahrt­schrei­ber-Ein­la­ge­blät­ter, ob der vom Ge­such­stel­ler an­ge­ge­be­ne Stun­den­plan ein­ge­hal­ten wor­den ist. Die Be­frei­ungs­ver­fü­gung ent­hält den Stun­den­plan, wird auf den Na­men des Füh­rers aus­ge­stellt und auf ein Jahr be­fris­tet; sie darf nicht er­neu­ert wer­den, wenn wäh­rend der ab­ge­lau­fe­nen Be­frei­ungs­pe­ri­ode mehr als 20 Fahr­ten aus­ser­halb des Stun­den­pla­nes durch­ge­führt wor­den sind.

4 Der Füh­rer muss die Be­frei­ungs­ver­fü­gung nach Ab­satz 3 zu­sam­men mit dem Ar­beits­buch mit­füh­ren.

5 Das ASTRA kann Wei­sun­gen er­las­sen über die Be­wil­li­gung be­triebs­in­ter­ner Ta­gesrap­por­te und Stun­den­plä­ne nach den Ab­sät­zen 1 und 3.

6 Die Be­frei­ungs­ver­fü­gung (Abs. 1 und 3) gilt nur für die Schweiz. Im Aus­land ist das Ar­beits­buch im­mer zu füh­ren.

Art. 20 Notfälle  

1 Der Füh­rer darf in Not­fäl­len, wie bei hö­he­rer Ge­walt oder zur Hil­fe­leis­tung, von den Be­stim­mun­gen über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit (Art. 5–12) so­weit ab­wei­chen, als die Not­si­tua­ti­on es tat­säch­lich er­for­dert und es mit der Ver­kehrs­si­cher­heit ver­ein­bar ist. Grund und Um­fang der Ab­wei­chung sind im Ar­beits­buch so­wie in der Auf­s­tel­lung über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit (Art. 21) ein­zu­tra­gen.

2 Ab­wei­chun­gen we­gen Not­fäl­len muss der Füh­rer mög­lichst bald, spä­tes­tens aber bis zum En­de der fol­gen­den Wo­che aus­glei­chen.

Art. 21 Aufstellung über die Arbeits-, Lenk- und Ruhezeit  

1 Der Ar­beit­ge­ber über­wacht lau­fend an­hand der ver­füg­ba­ren Un­ter­la­gen, wie Ein­la­ge­blät­ter und Wo­chen­bün­del des Fahrt­schrei­bers, Wo­chen- und Ta­ges­blät­ter der Ar­beits­bü­cher, all­fäl­li­ge be­triebs­in­ter­ne Ta­ges­rap­por­te und Kon­troll­kar­ten (Art. 19 Abs. 1, Art. 25 Abs. 4), ob die Be­stim­mun­gen über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit (Art. 5–12) ein­ge­hal­ten wor­den sind. Er hält da­zu für je­den Füh­rer fol­gen­de An­ga­ben in ei­ner Auf­stel­lung fest:

a.
die Dau­er der täg­li­chen Lenk­zeit;
b.
die ge­sam­te täg­li­che und wö­chent­li­che Ar­beits­zeit;
c.
die in ei­ner Wo­che und ins­ge­samt im Lau­fe ei­nes Ka­len­der­jah­res ge­leis­te­ten und aus­ge­gli­che­nen oder be­zahl­ten Über­stun­den;
d.
die be­zo­ge­nen wö­chent­li­chen Ru­he­tage und frei­en Halb­ta­ge;
e.
all­fäl­li­ge Be­an­spru­chun­gen bei an­dern Ar­beit­ge­bern.

2 Für Ar­beit­neh­mer, de­ren täg­li­che Lenk­zeit auf­grund ei­ner sum­ma­ri­schen Über­prü­fung der Fahrt­schrei­ber-Auf­zeich­nun­gen of­fen­sicht­lich we­ni­ger als 7 Stun­den be­tra­gen hat, ist in der Auf­stel­lung kein Ein­trag der Lenk­zeit er­for­der­lich; es ge­nügt, die­se bei der Er­mitt­lung der täg­li­chen Ar­beits­zeit (Abs. 1 Bst. b) ein­zu­be­zie­hen.

3 Für selb­stän­di­g­er­wer­ben­de Füh­rer ge­nügt in der Auf­stel­lung die An­ga­be der täg­­li­chen Lenk­zeit und des wö­chent­li­chen Ru­he­tages; Ab­satz 2 gilt sinn­ge­mä­ss.

4 Für Füh­rer, die nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3 von der Füh­rung des Ar­beits­bu­ches be­freit sind, ge­nügt ein Dop­pel der Be­frei­ungs­ver­fü­gung als Auf­stel­lung. Die Dau­er ei­ner all­fäl­li­gen Über­schrei­tung der wö­chent­li­chen Ar­beits­zeit, die in der Ver­fü­gung an­ge­ge­ben ist, muss je­doch schrift­lich fest­ge­hal­ten wer­den.

5 Spä­tes­tens am En­de des Mo­nats muss die Auf­stel­lung nach den Ab­sät­zen 1 und 3 für den vor­letz­ten Mo­nat voll­stän­dig sein. Für im Aus­land tä­ti­ge Füh­rer ist die Auf­stel­lung zu er­stel­len, so­bald sie in die Schweiz zu­rück­ge­kehrt sind.48

6 Der Ar­beit­ge­ber, der die Auf­stel­lung durch Drit­te aus­füh­ren lässt, bleibt für die Rich­tig­keit der An­ga­ben ver­ant­wort­lich.

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Okt. 2011 (AS 2011 3909).

Art. 22 Weitere Pflichten des Arbeitgebers und des Führers  

1 Der Ar­beit­ge­ber muss dem Füh­rer die be­ruf­li­che Tä­tig­keit so zu­tei­len, dass er die Be­stim­mun­gen über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit (Art. 5–12) ein­hal­ten kann. Der Füh­rer muss dem Ar­beit­ge­ber recht­zei­tig mel­den, wenn dies nicht mög­lich ist.

2 Der Ar­beit­ge­ber muss da­für sor­gen, dass der Füh­rer die Be­stim­mun­gen über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit (Art. 5–12) ein­hält, die Kon­troll­mit­tel (Art. 15–19) vor­schrifts­ge­mä­ss führt und ihm recht­zei­tig ab­gibt.

3 Der Ar­beit­ge­ber muss dem Füh­rer das Ar­beits­buch so­wie die für den Fahrt­schrei­ber er­for­der­li­chen Schlüs­sel und Ein­la­ge­blät­ter zur Ver­fü­gung stel­len. Der Füh­rer muss dem Ar­beit­ge­ber einen all­fäl­li­gen De­fekt des Fahrt­schrei­bers so rasch als mög­lich mel­den.

4 Der Ar­beit­ge­ber führt ein Ver­zeich­nis, in dem die Na­men der Füh­rer, ih­re Adres­se und ihr Ge­burts­jahr so­wie die Num­mern ih­rer Ar­beits­bü­cher ein­ge­tra­gen sind.

5 Der Ar­beit­ge­ber muss da­für sor­gen, dass Per­so­nen­da­ten der Füh­rer und Füh­re­rin­nen, die im Zu­sam­men­hang mit der Durch­füh­rung die­ser Ver­ord­nung bei ihm an­fal­len, nur für die Zwe­cke die­ser Ver­ord­nung ver­wen­det und ge­gen un­be­fug­ten Zu­griff ge­schützt wer­den.49

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 337).

Art. 23 Auskunftspflicht  

1 Ar­beit­ge­ber und Füh­rer müs­sen der Voll­zugs­be­hör­de al­le Aus­künf­te er­tei­len, die für die An­wen­dung der Ver­ord­nung und für die Kon­trol­le er­for­der­lich sind.

2 Ar­beit­ge­ber und selb­stän­di­g­er­wer­ben­de Füh­rer müs­sen der Voll­zugs­be­hör­de den Zu­tritt zum Be­trieb und die nö­ti­gen Ab­klä­run­gen ge­stat­ten.

3 Ar­beit­ge­ber und selb­stän­di­g­er­wer­ben­de Füh­rer müs­sen am Ge­schäfts­sitz wäh­rend zwei­er Jah­re auf­be­wah­ren:

a.
die Auf­stel­lung über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit (Art. 21);
b.50
die Ein­la­ge­blät­ter und Wo­chen­bün­del des Fahrt­schrei­bers (Art. 16 und 16a);
c.
die Wo­chen- und Ta­ges­blät­ter des Ar­beits­bu­ches und die aus­ge­füll­ten Ar­beits­bü­cher (Art. 18);
d.
all­fäl­li­ge be­triebs­in­ter­ne Ta­ges­rap­por­te (Art. 19 Abs. 1), Kon­troll­kar­ten (Art. 25 Abs. 4), Be­wil­li­gun­gen (Art. 16 Abs. 2) und Be­frei­ungs­ver­fü­gun­gen (Art. 19 Abs. 1 und 3).

4 Zweignie­der­las­sun­gen, die Fahr­zeu­ge selb­stän­dig ein­set­zen, be­wah­ren die­se Do­ku­men­te an ih­rem Sitz auf.

5 Die Do­ku­men­te sind der Voll­zugs­be­hör­de auf Ver­lan­gen vor­zu­wei­sen oder ein­zu­sen­den.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4947).

Art. 2451  

51Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 1995, mit Wir­kung seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4028).

5. Abschnitt: Sonderbestimmungen

Art. 25 Taxiführer  

1 Die Kan­to­ne kön­nen für Ta­xi­füh­rer in städ­ti­schen Ver­hält­nis­sen an­stel­le der Ar­ti­kel 5, 6, 8, 9, 11, 12, 17, 18 und 21 an­de­re Be­stim­mun­gen er­las­sen und die­se auch für selb­stän­di­g­er­wer­ben­de Ta­xi­füh­rer an­wend­bar er­klä­ren. Sie kön­nen die­se Zu­stän­dig­keit an die Ge­mein­den de­le­gie­ren.

2 ...52

3 Die Kan­to­ne über­wa­chen den Voll­zug der kom­mu­na­len Be­stim­mun­gen.

4 Die Kan­to­ne kön­nen an­ord­nen, dass die Ta­xi­füh­rer an­stel­le des Ar­beits­bu­ches (Art. 17 und 18) Kon­troll­kar­ten füh­ren. Die Kon­troll­kar­ten müs­sen die we­sent­li­chen An­ga­ben des Ar­beits­bu­ches ent­hal­ten.53

52 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. März 2006, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 1701).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 20072193).

Art. 2654  

54Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 1995, mit Wir­kung seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4028).

Art. 27 Führer im Nebenberuf  

1 Die Be­stim­mun­gen für Ar­beit­neh­mer gel­ten sinn­ge­mä­ss für Füh­rer, de­ren be­ruf­­li­che Tä­tig­keit nur teil­wei­se die­ser Ver­ord­nung un­ter­steht (Füh­rer im Ne­ben­be­ruf).

2 Der Ar­beit­ge­ber, der Füh­rer im Ne­ben­be­ruf ein­setzt, muss sich ver­ge­wis­sern, dass ih­re ge­sam­te be­ruf­li­che Tä­tig­keit im Haupt- und Ne­ben­be­ruf die in der Ver­ord­nung fest­ge­leg­ten Gren­zen nicht über­schrei­tet.

3 Die Voll­zugs­be­hör­de legt für Füh­rer im Ne­ben­be­ruf, die ne­ben ih­rer Tä­tig­keit als Füh­rer kei­ne Er­werbs­tä­tig­keit als Ar­beit­neh­mer aus­üben, wie Land­wir­te, Stu­den­ten, Haus­frau­en, Rent­ner, ei­ne An­zahl Stun­den als Grund­ar­beits­zeit fest, so­weit sich dies we­gen der Be­an­spru­chung im Haupt­be­ruf bzw. als Pri­vat­per­son auf­drängt.

6. Abschnitt: Strafbestimmungen, Strafverfolgung, Administrativmass­nahmen

Art. 28 Strafbestimmungen  

1 Wer die Be­stim­mun­gen über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit (Art. 5–13) ver­letzt, wird mit Bus­se be­straft.55

2 Mit Bus­se wird be­straft, wer die Kon­troll­be­stim­mun­gen (Art. 15–23) ver­letzt, ins­be­son­de­re wer:56

a.
die Kon­troll­mit­tel nicht oder nicht vor­schrifts­ge­mä­ss führt;
b.
den Fahrt­schrei­ber nicht in Be­trieb hält, nicht rich­tig be­dient oder die Auf­zeich­nun­gen ver­fälscht;
c.57
in Kon­troll­do­ku­men­ten, z. B. auf den Ein­la­ge­blät­tern des Fahrt­schrei­bers, in der Auf­stel­lung über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit, im Ar­beits­buch oder im Ver­zeich­nis der Füh­rer, wahr­heits­wid­ri­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben macht oder ih­re Les­bar­keit er­schwert;
d.58
...

3 Wer die nach den Son­der­be­stim­mun­gen (Art. 25 und 27) be­ste­hen­den Pflich­ten oder an­zu­wen­den­den Vor­schrif­ten ver­letzt, wird mit Bus­se be­straft.59

4 Der Ar­beit­ge­ber, der ei­ne nach die­ser Ver­ord­nung straf­ba­re Hand­lung ei­nes Füh­rers ver­an­lasst oder nicht nach sei­nen Mög­lich­kei­ten ver­hin­dert hat, un­ter­steht der glei­chen Straf­an­dro­hung wie der Füh­rer. Der Rich­ter kann den Füh­rer mil­der be­stra­fen oder von ei­ner Be­stra­fung ab­se­hen, wenn die Um­stän­de es recht­fer­ti­gen.

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 20072193).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 20072193).

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 20072193).

58 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. März 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20072193).

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 20072193).

Art. 29 Strafverfolgung  

1 Die Straf­ver­fol­gung ist Sa­che der Kan­to­ne. Ne­ben dem Kan­ton, in dem die Wi­der­hand­lung be­gan­gen wur­de, ist auch der Kan­ton zu­stän­dig, der sie fest­stellt.

2 Die Voll­zugs­be­hör­de des Kan­tons, in dem das Fahr­zeug im­ma­tri­ku­liert ist, wird über die Straf­ver­fol­gung un­ter­rich­tet.

Art. 30 Administrativmassnahmen  

Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann Ad­mi­nis­tra­tiv­mass­nah­men an­ord­nen, wenn ei­ne Ver­let­zung die­ser Ver­ord­nung einen Tat­be­stand von Ar­ti­kel 14 oder 16 SVG er­füllt.

7. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 31 Aufgaben der Kantone  

1 Die Kan­to­ne voll­zie­hen die­se Ver­ord­nung. Sie be­zeich­nen die für den Voll­zug zu­stän­di­gen Be­hör­den.60

2 Die Kon­trol­le der Ar­beits- und Ru­he­zei­ten auf der Stras­se und in den Be­trie­ben rich­tet sich nach der Stras­sen­ver­kehrs­kon­troll­ver­ord­nung vom 28. März 200761.62

3 ...63

4 Die Voll­zugs­be­hör­de er­stellt ein Ver­zeich­nis der Be­trie­be, die im Kan­ton ih­ren Ge­schäfts­sitz oder ei­ne Zweignie­der­las­sung ha­ben und Fahr­zeu­ge nach Ar­ti­kel 3 ein­set­zen. Sie führt ei­ne Lis­te der je­dem Be­trieb ab­ge­ge­be­nen Ar­beits­bü­cher.

5 Die Voll­zugs­be­hör­de ist ver­pflich­tet, An­zei­gen we­gen Nicht­be­fol­gung der Ver­ord­nung zu prü­fen und, falls sie be­grün­det sind, die not­wen­di­gen Mass­nah­men zu tref­fen. Trifft sie auf An­zei­ge hin kei­ne oder un­ge­nü­gen­de Vor­keh­ren, so kann die über­ge­ord­ne­te Be­hör­de und nö­ti­gen­falls das ASTRA an­ge­ru­fen wer­den.

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 20072193).

61 SR 741.013

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 20072193).

63 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. März 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20072193).

Art. 32 Aufgaben des Bundes 64  

1 Das ASTRA übt die Ober­auf­sicht über den Voll­zug der Ver­ord­nung durch die Kan­to­ne aus; es kann den Voll­zugs­be­hör­den im Ein­zel­fall Wei­sun­gen er­tei­len und aus zwin­gen­den Grün­den Ab­wei­chun­gen von ein­zel­nen Be­stim­mun­gen ge­stat­ten.

2 Das UVEK kann ge­ne­rel­le Wei­sun­gen für den Voll­zug die­ser Ver­ord­nung er­las­sen.

64 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 der Or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 6. Dez. 1999 für das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 2000 243).

Art. 33 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ver­ord­nung vom 18. Ja­nu­ar 196665 über die Ar­beits- und Ru­he­zeit der be­rufs­mäs­si­gen Mo­tor­fahr­zeug­füh­rer wird auf­ge­ho­ben.

65[AS 1966 39, 1969 793Art. 36 Ziff. 2, 1973 948, 1975 375]

Art. 34 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Sep­tem­ber 1981 in Kraft.

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