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Verordnung
über den zivilen Ersatzdienst
(Zivildienstverordnung, ZDV)

vom 11. September 1996 (Stand am 1. September 2023)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 79 Absatz 1 des Zivildienstgesetzes vom 6. Oktober 19951 (ZDG), auf Artikel 46a des Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetzes vom 21. März 19972 (RVOG),
auf Artikel 81 Absätze 3–5 des Militärstrafgesetzes vom 13. Juni 19273 (MStG), auf die Artikel 9 Absatz 2 und 27 Absatz 2 des Militärgesetzes vom 3. Februar 19954 (MG),
sowie auf Artikel 13 des Zuständigkeitsgesetzes vom 24. Juni 19775 (ZUG),6

verordnet:

1SR 824.0

2 SR 172.010

3SR 321.0

4SR 510.10

5 SR 851.1

6 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 16. Juni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2687).

1. Kapitel: Organisation

Art. 1 Zuständige Behörden  

(Art. 6 und 63 ZDG)

1 Voll­zugs­stel­le des Bun­des für den Zi­vil­dienst ist das Bun­des­amt für Zi­vil­dienst (ZI­VI)7 im Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung (WBF).8

29

7 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Jan. 2019 an­ge­passt. Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

9 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 88 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

Art. 2 Gliederung 10  

Das ZI­VI be­steht aus ei­ner Zen­tral­stel­le und Re­gio­nal­zen­tren.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 2a11  

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998 (AS 1998 2519). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

2. Kapitel: Einsatzbetriebe und Tätigkeitsbereiche

1. Abschnitt: Einschränkungen bei der Anerkennung und beim Einsatz

Art. 3 Anerkennung von Institutionen als Einsatzbetriebe  

(Art. 3, 6 und 43 Abs. 2 ZDG)

1 Das ZI­VI an­er­kennt nur In­sti­tu­tio­nen mit Sitz in der Schweiz als Ein­satz­be­trie­be.

2 Von ei­ner An­er­ken­nung als Ein­satz­be­trie­be sind ins­be­son­de­re aus­ge­schlos­sen:

a.12
ge­win­n­ori­en­tier­te In­sti­tu­tio­nen des öf­fent­li­chen Rechts;
b.
ge­mischt­wirt­schaft­li­che In­sti­tu­tio­nen, die nicht in ge­mein­nüt­zi­ger Wei­se tä­tig sind;
c.13
Ein­zel­fir­men und Ein­zel­per­so­nen, die nicht im Be­reich der Land­wirt­schaft tä­tig sind oder nicht über ei­ne staat­li­che An­er­ken­nung als so­zia­le In­sti­tu­ti­on, die im öf­fent­li­chen In­ter­es­se tä­tig ist, ver­fü­gen.

3 Als nicht ge­mein­nüt­zig gel­ten In­sti­tu­tio­nen:

a.
de­ren Haupt­ak­ti­vi­tä­ten ge­win­n­ori­en­tiert sind;
b.14
von de­ren Tä­tig­keit we­ni­ger als drei Per­so­nen Nut­zen zie­hen;
c.
wel­che für die Auf­nah­me in den Be­güns­tig­ten­kreis be­son­de­re, sach­frem­de Be­din­gun­gen stel­len; oder
d.15
de­ren Tä­tig­keit nur dem Ei­gen­in­ter­es­se oder der ei­ge­nen Fa­mi­lie dient.

4 Ge­win­n­ori­en­tier­te In­sti­tu­tio­nen des Ge­sund­heits- und So­zi­al­we­sens kön­nen als Ein­satz­be­trie­be an­er­kannt wer­den, wenn es sich um In­sti­tu­tio­nen des öf­fent­li­chen Rechts oder um In­sti­tu­tio­nen des Pri­vat­rechts han­delt, an de­nen die öf­fent­li­che Hand die Ka­pi­tal- und Stim­men­mehr­heit hat.16

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Nov. 1998 (AS 1998 2519).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 4 Ausschluss von Tätigkeiten 17  

(Art. 4–6 und 43 Abs. 2 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son darf im Ein­satz­be­trieb kei­ne Tä­tig­keit aus­üben, wel­che un­mit­tel­bar der Um­set­zung ta­ges­po­li­ti­scher Zie­le des Ein­satz­be­trie­bes dient oder letzt­lich dar­auf zielt, die Aus­übung der po­li­ti­schen Rech­te der Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer zu be­ein­flus­sen.

2 Sie darf im Ein­satz­be­trieb kei­ne an­walt­schaft­li­chen Tä­tig­kei­ten ent­fal­ten, die sich ge­gen Be­hör­den rich­ten könn­ten.

2bis Sie darf bei ei­nem Ein­satz im Tä­tig­keits­be­reich «Schul­we­sen: Vor­schu­le bis und mit Se­kun­dar­stu­fe II» nicht selbst als Lehr­per­son die Ver­ant­wor­tung für den Un­ter­richt über­neh­men.18

3 Sie darf in ei­nem Ein­satz höchs­tens die Hälf­te ih­rer Zeit für ad­mi­nis­tra­ti­ve Un­ter­stüt­zungs­ar­bei­ten oder für qua­li­fi­zier­te hand­werk­li­che Tä­tig­kei­ten auf­wen­den.

4 Die Be­gren­zung des An­teils ad­mi­nis­tra­ti­ver Un­ter­stüt­zungs­ar­bei­ten gilt nicht:

a.
wenn der Ge­sund­heits­zu­stand der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son es na­he legt;
b.19
im Rah­men von Spe­zi­al­e­in­sät­zen und bei Ein­sät­zen zur Vor­beu­gung oder Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen oder Not­la­gen oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on nach sol­chen Er­eig­nis­sen;
bbis.20
c.
im Rah­men von Ein­sät­zen beim ZI­VI.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016 (AS 2016 1897). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 4a Einflussnahme durch Personen, die der zivildienstpflichtigen Person nahestehen 21  

(Art. 4a Bst. a Ziff. 3 so­wie Bst. b ZDG)

1 Nicht er­laubt sind Ein­sät­ze in ei­ner In­sti­tu­ti­on, in wel­cher der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son na­he­ste­hen­de Per­so­nen auf den Ein­satz Ein­fluss neh­men kön­nen.

2 Als der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son na­he­ste­hend gel­ten ins­be­son­de­re:

a.
die Ehe­part­ne­rin oder der Ehe­part­ner;
b.
die El­tern;
c.
die Gros­s­el­tern;
d.
die Ge­schwis­ter;
e.
Per­so­nen, zu de­nen ei­ne Freund­schaft be­steht.

3 Auf den Ein­satz Ein­fluss neh­men kön­nen:

a.
Per­so­nen nach Ab­satz 2 mit ein­satz­re­le­van­ten Wei­sungs-, Kon­troll- oder Ko­or­di­na­ti­ons­be­fug­nis­sen, ins­be­son­de­re be­tref­fend die Ein­hal­tung des Pflich­ten­hefts oder der Ar­beits­zei­ten so­wie die Ab­rech­nung der Dienst­ta­ge oder die Aus­zah­lung von Spe­sen;
b.
Per­so­nen nach Ab­satz 2, die auf­grund ih­rer Lei­tungs­funk­ti­on oder ih­rer Funk­ti­on im Per­so­nal­be­reich Ein­fluss auf Per­so­nen nach Buch­sta­be a neh­men kön­nen.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

2. Abschnitt: Einsätze in der Landwirtschaft

Art. 5 Anerkennung von landwirtschaftlichen Betrieben als Einsatzbetriebe 22  

(Art. 4 Abs. 2 ZDG)

1 Land­wirt­schaft­li­che Be­trie­be kön­nen als Ein­satz­be­trie­be an­er­kannt wer­den, wenn die Be­wirt­schaf­te­rin oder der Be­wirt­schaf­ter Di­rekt­zah­lun­gen nach Ar­ti­kel 43, 44, 47 oder 55 der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 201323 (DZV), Fi­nanz­hil­fen nach der Struk­tur­ver­bes­se­rungs­ver­ord­nung vom 2. No­vem­ber 202224 (SVV) oder Bei­trä­ge der Kan­to­ne nach den Ar­ti­keln 63 und 64 DZV er­hält.25

2 Han­delt es sich um ei­ne Be­triebs­ge­mein­schaft, so muss die­se über die An­er­ken­nung nach Ar­ti­kel 29a der Land­wirt­schaft­li­chen Be­griffs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199826 (LBV) ver­fü­gen, wo­bei al­le Mit­glie­der die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 er­fül­len müs­sen.

3 Han­delt es sich um einen Ge­mein­schafts­wei­de- oder Söm­me­rungs­be­trieb, so muss die­ser über die An­er­ken­nung nach Ar­ti­kel 29a LBV ver­fü­gen und ei­ne Min­dest­grös­se von zehn Nor­mal­stös­sen auf­wei­sen. Die­se Min­dest­grös­se ist nicht er­for­der­lich im Rah­men von Pro­jek­ten nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be c.27

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

23 SR 910.13

24 SR 913.1

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 9 Ziff. 3 der Struk­tur­ver­bes­se­rungs­ver­ord­nung vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 754).

26 SR 910.91

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 6 Projekte und Programme 28  

(Art. 4 Abs. 2 und 2bis ZDG)

1 Das ZI­VI setzt zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen ein:

a.
in land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben im Rah­men von Pro­jek­ten oder Pro­gram­men:
1.
zur An­la­ge und Pfle­ge von Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 DZV29, für die Bei­trä­ge ge­währt wer­den,
2.
zur Be­wirt­schaf­tung von Flä­chen in Hang- und Steil­la­gen nach den Ar­ti­keln 43 und 44 DZV,
3.
für Ar­bei­ten zum Schutz und zur Pfle­ge von Wei­den und Na­tur­schutz­flä­chen nach Ar­ti­kel 29 DZV,
4.
zur Be­kämp­fung von Pro­blem­p­flan­zen nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 DZV,
5.
für Pro­jekt­ar­bei­ten zur Er­hal­tung, För­de­rung und Wei­ter­ent­wick­lung viel­fäl­ti­ger Kul­tur­land­schaf­ten nach Ar­ti­kel 63 DZV;
b.
in land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben, die Pro­jek­te oder Pro­gram­me nach Buch­sta­be a durch­füh­ren, für Ar­bei­ten im Tä­tig­keits­be­reich «Um­welt- und Na­tur­schutz, Land­schafts­pfle­ge und Wald»;
c.30
in land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben, die Fi­nanz­hil­fen er­hal­ten, zur Struk­tur­ver­bes­se­rung im Rah­men von Pro­jek­ten nach dem Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b SVV31.

2 Das WBF re­gelt, an wie vie­len Dienst­ta­gen ei­ne zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son in land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben jähr­lich ein­ge­setzt wer­den darf. Es be­rück­sich­tigt da­bei na­ment­lich die Grös­se der Flä­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fern 1 und 2 und die Hö­he der Bei­trä­ge für Mass­nah­men nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 5.32

3 In Ge­mein­schafts­wei­de- und Söm­me­rungs­be­trie­ben dür­fen zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen nur wäh­rend der Söm­me­rungs­pe­ri­ode so­wie zu­sätz­lich je wäh­rend 14 Dienst­ta­gen un­mit­tel­bar da­vor und da­nach ein­ge­setzt wer­den. Als Söm­me­rungs­pe­ri­ode gilt die Zeit, wäh­rend der der be­tref­fen­de Söm­me­rungs- oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­trieb be­stos­sen wird.33

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

29 SR 910.13

30 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 9 Ziff. 3 der Struk­tur­ver­bes­se­rungs­ver­ord­nung vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 754).

31 SR 913.1

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 7 Mitarbeit in der land- und der waldwirtschaftlichen Produktion 34  

(Art. 4 Abs. 2 und 2bis ZDG)

1 In der land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­on ist die Mit­ar­beit von zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen zu­läs­sig:

a.
im Rah­men von Struk­tur­ver­bes­se­rungs­pro­jek­ten;
b.
im Rah­men von Pro­jek­ten und Pro­gram­men zur Ver­bes­se­rung der Le­bens- oder Pro­duk­ti­ons­be­din­gun­gen:
1.
wenn die zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen nach Ar­ti­kel 31a Ab­satz 4 von Am­tes we­gen auf­ge­bo­ten wor­den sind,
2.
zwecks Über­brückung ei­ner vor­über­ge­hen­den be­trieb­li­chen Spit­zen­be­las­tung oder wäh­rend ei­nes wit­te­rungs­be­ding­ten Un­ter­bruchs der Ar­bei­ten.35

2 In der wald­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­on ist die Mit­ar­beit von zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen zu­läs­sig, die nach Ar­ti­kel 31a Ab­satz 4 von Am­tes we­gen auf­ge­bo­ten wor­den sind.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

35 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 9 Ziff. 8 der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20134145).

Art. 7a Gefährliche Tätigkeiten in der Land- und der Waldwirtschaft 36  

(Art. 4 Abs. 2 und 2bisZDG)

1 Zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­so­nen dür­fen bei land- und wald­wirt­schaft­li­chen Ein­sät­zen nur dann Fahr­zeu­ge füh­ren und ge­fähr­li­che Ge­rä­te und Ein­rich­tun­gen be­die­nen, wenn sie da­zu vor­gän­gig aus­ge­bil­det wor­den sind und die er­for­der­li­che Schutzaus­rüs­tung tra­gen.

2 Sie dür­fen ins­be­son­de­re nicht oh­ne Be­rufs­aus­bil­dung ein­ge­setzt wer­den zu Rücke­ar­bei­ten so­wie zu Fäl­l­ar­bei­ten und Trenn­schnit­ten im Wurf­holz mit der Mo­tor­sä­ge.

3 Der Ein­satz­be­trieb kon­trol­liert zu Be­ginn des Ein­sat­zes die Fä­hig­kei­ten der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son und über­wacht ih­re Tä­tig­kei­ten in der Ein­füh­rungs­pha­se.

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

3. Abschnitt: Schwerpunktprogramme, Spezialeinsätze sowie Einsätze im Zusammenhang mit Katastrophen und Notlagen 3738

37 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

38 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 3. Juni 2016, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 1897).

Art. 8 Kriterien betreffend die Konzentration der Einsätze  

(Art. 4 und 7a ZDG)

Das ZI­VI be­stimmt nach den fol­gen­den Kri­te­ri­en, wo die Wir­kun­gen der Zi­vil­dien­ste­in­sät­ze kon­zen­triert wer­den sol­len und in wel­chen The­men, in wel­chen Ka­te­go­ri­en von Ein­satz­be­trie­ben und in wel­chen Pflich­ten­hef­ten die zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen vor­ab tä­tig wer­den sol­len:

a.39
Spe­zia­li­sier­te Stel­len des Bun­des oder der Kan­to­ne oder Bran­chen­ver­bän­de be­stä­ti­gen, dass Hand­lungs­be­darf und Res­sour­cen­man­gel be­ste­hen.
b.
Der Nut­zen der Ein­sät­ze ist mess­bar und die Ziel­er­rei­chung kon­trol­lier­bar.
c.
Ei­ne gros­se Zahl zi­vil­dienst­leis­ten­der Per­so­nen ist ein­setz­bar.
d.
Die Ein­sät­ze för­dern die per­sön­li­chen und be­ruf­li­chen Kom­pe­ten­zen der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 8a Schwerpunktprogramme  

(Art. 7a ZDG)

1 Ist im Rah­men von Ar­ti­kel 8 ein mehr­jäh­ri­ges En­ga­ge­ment des Zi­vil­diens­tes sinn­voll oder nö­tig, so or­ga­ni­siert das ZI­VI Schwer­punkt­pro­gram­me.

2 Das ZI­VI bie­tet zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 37 Ab­satz 5 einen lan­gen Ein­satz leis­ten müs­sen, zu ei­nem Schwer­punkt­pro­gramm auf. Es kann die Pflicht zur Su­che nach Ein­satz­mög­lich­kei­ten (Art. 31a) wei­ter ein­schrän­ken und auch an­de­re zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen zu Ein­sät­zen in Schwer­punkt­pro­gram­men auf­bie­ten.

3 Ste­hen in Schwer­punkt­pro­gram­men nicht ge­nü­gend Ein­satz­mög­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung, so be­zeich­net das ZI­VI wei­te­re Ein­satz­mög­lich­kei­ten, die in ei­nem in­halt­li­chen Zu­sam­men­hang mit den Schwer­punkt­pro­gram­men ste­hen.

Art. 8b Spezialeinsätze  

(Art. 7a ZDG)

1 Ist im Rah­men von Ar­ti­kel 8 ein zeit­lich be­grenz­tes, gros­ses per­so­nel­les En­ga­ge­ment des Zi­vil­diens­tes er­for­der­lich, so or­ga­ni­siert das ZI­VI Spe­zi­al­e­in­sät­ze.

2 Spe­zi­al­e­in­sät­ze sind be­son­de­re Schwer­punkt­pro­gram­me. Sie die­nen ins­be­son­de­re der Un­ter­stüt­zung von An­läs­sen, die für den Bund von Be­deu­tung sind, so­wie Wie­der­her­stel­lungs- und Auf­bau­ar­bei­ten nach gros­sen Scha­dener­eig­nis­sen.

3 Das ZI­VI kann die Pflicht zur Su­che nach Ein­satz­mög­lich­kei­ten (Art. 31a) ein­schrän­ken und die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zu Spe­zi­al­e­in­sät­zen auf­bie­ten.

4 Es kann ins­be­son­de­re zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen zu Spe­zi­al­e­in­sät­zen auf­bie­ten:

a.
de­ren Er­fül­lung der Zi­vil­dienst­pflicht vor dem Er­rei­chen der Al­ters­gren­ze ge­fähr­det ist;
b.
die jähr­lich einen Ein­satz leis­ten müs­sen;
c.
de­ren lan­ger Ein­satz die glei­che Dau­er wie der Spe­zi­al­ein­satz auf­weist oder kür­zer ist.
Art. 8c Einsätze zur Vorbeugung und Bewältigung von Katastrophen und Notlagen sowie zur Regeneration nach solchen Ereignissen 40  

(Art. 4 Abs. 1 Bst. h und 7a ZDG)

1 Das ZI­VI er­lässt im Ein­ver­neh­men mit den be­trof­fe­nen Füh­rungs­or­ga­nen und den fe­der­füh­ren­den Bun­des­stel­len:

a.
Auf­ge­bo­te zu Ein­sät­zen zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zur Re­ge­ne­ra­ti­on nach sol­chen Er­eig­nis­sen;
b.
Auf­ge­bo­te zu Ein­sät­zen zur Vor­beu­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.

2 Es kann die Pflicht zur Su­che nach Ein­satz­mög­lich­kei­ten ein­schrän­ken und die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zu ei­nem Ein­satz zur Be­wäl­ti­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge oder zu ei­nem Ein­satz zur Re­ge­ne­ra­ti­on auf­bie­ten.

3 Die Un­ter­stel­lung ei­ner zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son un­ter ein mi­li­tä­ri­sches Kom­man­do und ih­re Ein­glie­de­rung in den mi­li­tä­ri­schen Dienst­be­trieb sind aus­ge­schlos­sen, es sei denn, die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son er­klärt sich da­mit ein­ver­stan­den.

4 Der Ein­satz­be­trieb kann je­doch sei­ne Wei­sungs­be­fug­nis be­züg­lich der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son in Aus­nah­me­fäl­len zeit­lich, ört­lich und sach­lich be­schränkt an ein mi­li­tä­ri­sches Kom­man­do ab­tre­ten.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 8d Das ZIVI als Einsatzbetrieb  

(Art. 7a, 49 und 50 ZDG)

1 Das ZI­VI kann die Rech­te und Pflich­ten ei­nes Ein­satz­be­trie­bes über­neh­men:

a.
bei Spe­zi­al­e­in­sät­zen, wenn sie zeit­lich dring­lich sind oder kei­ne In­sti­tu­ti­on zur Ver­fü­gung steht, wel­che die Rol­le des Ein­satz­be­trie­bes über­neh­men kann;
b.41
bei Ein­sät­zen zur Vor­beu­gung oder Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen oder Not­la­gen oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on, die längs­tens 33 Ta­ge dau­ern und nicht in ei­nem an­er­kann­ten Ein­satz­be­trieb ge­leis­tet wer­den kön­nen;
c.42
im Fal­le von Ein­sät­zen von Am­tes we­gen nach Ar­ti­kel 31aAb­satz 4, die in ei­nem Schwer­punkt­pro­gramm statt­fin­den.

1bis Es wen­det Ab­satz 1 Buch­sta­be b wäh­rend längs­tens sechs Mo­na­ten nach Ein­tritt der Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge an.43

2 Es kann die Aus­übung des Wei­sungs­rechts und die Pflich­ten nach Ar­ti­kel 29 ZDG Drit­ten über­tra­gen, wel­che es im Rah­men von Ab­satz 1 un­ter­stützt.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 8e Kostenübernahme durch den Bund  

(Art. 7a Abs. 3 und 50 ZDG)

1 Das ZI­VI stellt für ih­re durch die Ein­sät­ze ent­stan­de­nen zu­sätz­li­chen Kos­ten den durch Ein­sät­ze nach Ar­ti­kel 8d Be­güns­tig­ten Rech­nung.

2 Es kann von der Rech­nungs­stel­lung ganz oder teil­wei­se ab­se­hen. Es be­rück­sich­tigt:

a.
die Ein­nah­men der Be­güns­tig­ten im Zu­sam­men­hang mit dem An­lass (ins­be­son­de­re Ein­tritts­gel­der, Spon­so­ring, De­fi­zit­ga­ran­tie, Ver­wer­tungs­rech­te) oder mit dem Scha­dener­eig­nis (ins­be­son­de­re Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen und an­de­re Ent­schä­di­gun­gen);
b.
die Rech­nungs­stel­lung Drit­ter, die Hil­fe­leis­tun­gen er­bracht ha­ben; sie stellt im glei­chen Ver­hält­nis Rech­nung;
c.
die fi­nan­zi­el­len Ver­hält­nis­se der Be­güns­tig­ten;
d.
die Leis­tun­gen des Bun­des im Zu­sam­men­hang mit dem An­lass oder Scha­dener­eig­nis; sie stellt das Ein­ver­neh­men mit der fe­der­füh­ren­den Bun­des­stel­le her;
e.
die Leis­tun­gen der Be­güns­tig­ten ge­gen­über den zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen.

4. Abschnitt: Arbeitsmarktneutralität

(Art. 6 Abs. 2 und 41 Abs. 2 ZDG)44

44 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Juni 2010, in Kraft seit 1. August 2010 (AS 2010 3113).

Art. 945  

1 Das ZI­VI legt in der An­er­ken­nungs­ver­fü­gung ent­spre­chend den Ober­gren­zen nach An­hang 1 die Höchst­zahl der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen fest, die gleich­zei­tig im Ein­satz­be­trieb oder in des­sen ent­spre­chen­dem Teil­be­reich ar­bei­ten dür­fen.

2 Es wen­det An­hang 1 nicht an, wenn der Ein­satz­be­trieb ein Pro­jekt spe­zi­ell für den Ein­satz von zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen durch­führt, wenn er in ei­nem Be­reich tä­tig wird, in wel­chem bis­her kei­ne Ar­beitsplät­ze be­stan­den, wenn er für die be­trof­fe­ne Tä­tig­keit bis­her nur Frei­wil­li­ge ein­setz­te oder wenn die Ein­sät­ze im Aus­land statt­fin­den.

3 Es kann von An­hang 1 ab­wei­chen:46

a.
bei Schwer­punkt­pro­gram­men;
b.
bei Spe­zi­al­e­in­sät­zen;
c.47
bei Ein­sät­zen zur Vor­beu­gung oder Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen oder Not­la­gen oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on;
d.48
e.49
wenn es im Rah­men von Aus­bil­dungs­kur­sen oder Auf­ge­bo­ten von Am­tes we­gen sel­ber Ein­satz­be­trieb ist.50

4 Die ma­xi­ma­le An­zahl zi­vil­dienst­leis­ten­der Per­so­nen nach An­hang 1 darf um ei­ne Per­son über­schrit­ten wer­den, wenn die­se Per­son nach Ar­ti­kel 31a Ab­satz 4 von Am­tes we­gen auf­ge­bo­ten wird und die Be­treu­ung al­ler zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen durch den Ein­satz­be­trieb ge­währ­leis­tet ist.51

5 Zur Durch­füh­rung von spe­zi­el­len Grup­pen­e­in­sät­zen in Ge­mein­schafts­wei­de- und Söm­me­rungs­be­trie­ben kann die ma­xi­ma­le An­zahl zi­vil­dienst­leis­ten­der Per­so­nen nach An­hang 1 Zif­fer 2 Buch­sta­be b ge­mä­ss An­hang 1 Zif­fer 3 er­höht wer­den. Das ZI­VI be­rück­sich­tigt bei ei­ner Er­hö­hung, ob der Ein­satz­be­trieb für al­le gleich­zei­tig im Ein­satz ste­hen­den zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen ei­ne an­ge­mes­se­ne Be­treu­ung ge­währ­leis­ten, ei­ne zu­mut­ba­re Un­ter­kunft zur Ver­fü­gung stel­len und aus­rei­chend Ar­bei­ten ge­mä­ss Pflich­ten­heft vor­se­hen kann. Die dem Ein­satz­be­trieb oh­ne Er­hö­hung zu­ste­hen­de An­zahl an Dienst­ta­gen gilt auch bei Grup­pen­e­in­sät­zen.52

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

48 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Au­gust 2010 (AS 2010 3113).

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

52 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

5. Abschnitt: Einsätze im Ausland

Art. 10 Fähigkeiten und Eignung 53  

(Art. 7 Abs. 4 so­wie 19 Abs. 2 und 8 ZDG)

1 Das ZI­VI bie­tet nur zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen zu Ein­sät­zen im Aus­land auf, die be­züg­lich der ge­plan­ten Tä­tig­keit über ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Be­rufs­aus­bil­dung, min­des­tens zwei Stu­dien­jah­re oder ei­ne mehr­jäh­ri­ge qua­li­fi­zier­te Be­rufs­er­fah­rung ver­fü­gen.

2 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die einen Aus­land­ein­satz im Rah­men des Tä­tig­keits­be­reichs «Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe» leis­ten will, muss vor­gän­gig einen Pro­be­ein­satz leis­ten oder ein As­sess­ment be­ste­hen.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 11 Anerkennung von Institutionen, die Auslandeinsätze durchführen, als Einsatzbetriebe 54  

(Art. 7 Abs. 3 und 4 ZDG)

1 Ei­ne In­sti­tu­ti­on, die Aus­land­e­in­sät­ze im Tä­tig­keits­be­reich «Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe» an­bie­tet, kann als Ein­satz­be­trieb an­er­kannt wer­den, wenn sie die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt:

a.
Ih­re Ziel­set­zung ist mit den Zie­len der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit, der hu­ma­ni­tär­en Hil­fe oder der zi­vi­len Frie­dens­för­de­rung der Schweiz ver­ein­bar.
b.
Die Pflich­ten­hef­te ent­hal­ten Tä­tig­kei­ten, die spe­zi­fi­sche Fach­kennt­nis­se er­for­dern, die im Ein­satz­land feh­len.
c.
Sie ver­fügt über mehr­jäh­ri­ge Er­fah­rung in der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit, der hu­ma­ni­tär­en Hil­fe oder der zi­vi­len Frie­dens­för­de­rung.
d.
Sie ist mit schwei­ze­ri­schen oder lo­ka­len Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen im Aus­land ver­netzt.
e.
Sie kann die Si­cher­heit der Zi­vil­dienst­leis­ten­den ge­währ­leis­ten.

2 Das ZI­VI wird bei der Prü­fung der Ge­su­che von schwei­ze­ri­schen Amts­stel­len be­ra­ten. Es kann wei­te­re spe­zia­li­sier­te In­sti­tu­tio­nen hin­zu­zie­hen.

3 Aus­land­e­in­sät­ze sind in Tä­tig­keits­be­rei­chen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 ZDG auch in fol­gen­den Fäl­len mög­lich:

a.
Mit­ar­beit in so­zia­len Pro­jek­ten und Be­glei­tung in La­gern und auf Rei­sen für Be­güns­tig­te aus der Schweiz;
b.
Mit­ar­beit im grenz­über­schrei­ten­den Um­welt­schutz;
c.
Kurz­auf­ent­hal­te im Aus­land im Rah­men von Pro­jek­ten.

455

5 Die An­er­ken­nung von In­sti­tu­tio­nen, die Pro­gramm­part­ne­rin­nen in Struk­tu­ren sind, die ei­ne mi­li­tä­ri­sche Kom­po­nen­te auf­wei­sen, ist nicht mög­lich.

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

55 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 12 Pflichten des Einsatzbetriebs 56  

(Art. 7 Abs. 4 Bst. a und b so­wie 39 ZDG)

1 Der Ein­satz­be­trieb be­schafft die Rei­se­do­ku­men­te für den Aus­land­ein­satz in Zu­sam­men­ar­beit mit der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son.

2 Er kommt für fol­gen­de Kos­ten auf:

a.
Kos­ten für die Rei­se und den Ge­päck­trans­port ab der Schwei­zer Lan­des­gren­ze, auch wenn die Hin- oder Rück­rei­se vor oder nach dem Ein­satz er­folgt;
b.
Vi­sa­kos­ten und An­mel­de­ge­büh­ren der zu­stän­di­gen Schwei­zer Ver­tre­tung.

3 Er ge­währ­leis­tet die Si­cher­heit der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son wäh­rend der ge­sam­ten Ein­satz­dau­er, in­dem er:

a.
die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son am Ein­satzort gründ­lich und de­tail­liert, münd­lich oder im Rah­men ei­nes Trai­nings in die Si­cher­heits­a­spek­te ein­führt;
b.
da­für sorgt, dass die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son al­le Vor­ga­ben des ZI­VI ein­hält, und die Ein­hal­tung der Vor­ga­ben re­gel­mäs­sig kon­trol­liert;
c.
bei Be­darf selbst Vor­ga­ben zu Si­cher­heits­a­spek­ten er­lässt.

4 Er be­folgt die Auf­la­gen des ZI­VI zur Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit und hält sich in Kri­sen­si­tua­tio­nen, ins­be­son­de­re im Eva­ku­ie­rungs­fall, an die Si­cher­heits­emp­feh­lun­gen des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten (EDA) so­wie an die An­wei­sun­gen der zu­stän­di­gen Schwei­zer Ver­tre­tung.

5 Er in­for­miert in den fol­gen­den Fäl­len un­ver­züg­lich die nach­fol­gen­den Stel­len:

a.
im Fal­le ei­nes Un­falls oder ei­ner Er­kran­kung nach Ar­ti­kel 12a Ab­satz 6, so­fern die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son da­zu nicht mehr in der La­ge ist: die Mi­li­tär­ver­si­che­rung so­wie das ZI­VI;
b.
im To­des­fall, bei ei­ner Be­dro­hung von Leib und Le­ben der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son oder bei de­ren In­haf­tie­rung: die zu­stän­di­ge Schwei­zer Ver­tre­tung, die EDA-Hel­p­li­ne so­wie das ZI­VI;
c.
bei ei­ner Ver­schlech­te­rung der Si­cher­heits­la­ge: das ZI­VI.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 12a Pflichten der zivildienstleistenden Person 57  

(Art. 4a Bst. c und 7 Abs. 4 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son mel­det sich in­ner­halb ei­ner Wo­che nach ih­rer An­kunft im Ein­satz­land per­sön­lich bei der zu­stän­di­gen Schwei­zer Ver­tre­tung an. Die An­mel­dung kann auf elek­tro­ni­schem Weg er­fol­gen, wenn:

a.
es im Ein­satz­land kei­ne Schwei­zer Ver­tre­tung gibt;
b.
die An­rei­se un­zu­mut­bar ist.

2 Ab­satz 1 gilt auch bei ei­nem Lan­des­wech­sel wäh­rend des Ein­sat­zes.

3 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son darf im Rah­men ei­nes Aus­land­ein­sat­zes we­der wäh­rend der Ar­beits­zeit noch in der Frei­zeit re­li­gi­öses oder welt­an­schau­li­ches Ge­dan­ken­gut ver­brei­ten oder sich an Ar­bei­ten be­tei­li­gen, die der Ver­brei­tung von sol­chem Ge­dan­ken­gut die­nen.

4 Sie hält sich wäh­rend der Ar­beits­zeit und in der Frei­zeit an die Auf­la­gen des ZI­VI und des Ein­satz­be­triebs, ins­be­son­de­re an die Auf­la­gen zur Si­cher­heit.

5 Sie hält sich in Kri­sen­si­tua­tio­nen, ins­be­son­de­re im Eva­ku­ie­rungs­fall, an die Si­cher­heits­emp­feh­lun­gen des EDA so­wie an die An­wei­sun­gen der zu­stän­di­gen Schwei­zer Ver­tre­tung.

6 Sie mel­det dem ZI­VI und der Mi­li­tär­ver­si­che­rung un­ver­züg­lich ei­ne Er­kran­kung oder einen Un­fall:

a.
wenn sie ei­ne län­ger dau­ern­de me­di­zi­ni­sche Be­hand­lung be­nö­tigt;
b.
wenn ab­ge­klärt wer­den muss, ob sie re­pa­tri­iert wer­den muss.

7 Sie in­for­miert das ZI­VI in der von die­ser vor­ge­se­he­nen Form über den Zi­vil­dien­stein­satz.

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 12b Einschätzung der Sicherheitslage 58  

(Art. 7 Abs. 4 Bst. b und c ZDG)

1 Zur Ein­schät­zung der Si­cher­heits­la­ge am Ein­satzort holt das ZI­VI si­cher­heits­re­le­van­te In­for­ma­tio­nen ein. Es be­rück­sich­tigt da­bei die Ein­schät­zung sach­kun­di­ger schwei­ze­ri­scher Amts­stel­len.

2 Es sieht von der Er­stel­lung ei­nes Auf­ge­bots ab oder bricht einen Ein­satz ab, wenn die Ein­schät­zung der Si­cher­heits­la­ge er­gibt, dass die Si­cher­heit der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son akut oder de­ren In­te­gri­tät in be­son­de­rem Mas­se ge­fähr­det ist.

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 13 Ende des Auslandeinsatzes 59  

(Art. 7 Abs. 3 ZDG)

Der Ein­satz im Aus­land en­det mit der Rück­kehr der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son in die Schweiz, so­fern die Rück­kehr un­mit­tel­bar nach dem letz­ten Ar­beits­tag er­folgt. An­dern­falls en­det er am letz­ten Ar­beits­tag im Aus­land.

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 14 Anrechnung  

(Art. 7 Abs. 3 und 24 ZDG)

Das ZI­VI rech­net Ein­sät­ze im Aus­land nach den glei­chen Re­geln an die Er­fül­lung der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an wie Ein­sät­ze im In­land.

3. Kapitel: Längere Dienstleistungen, Ende der Zivildienstpflicht 60

60 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 15 Längere Dienstleistungen und späteres Ende der Zivildienstpflicht 61  

(Art. 8 Abs. 2 und 11 Abs. 2bis ZDG)

1 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die nach Er­rei­chen der or­dent­li­chen Al­ters­gren­ze Aus­land­e­in­sät­ze leis­ten will, kann nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2bis ZDG ei­ne Ver­ein­ba­rung mit dem ZI­VI erst ab­sch­lies­sen, wenn sie min­des­tens 145 Ta­ge Dienst in der Ar­mee oder im Zi­vil­dienst ge­leis­tet hat.62

2 Sie kann die Zu­stim­mung zur Leis­tung ei­nes Aus­land­ein­sat­zes wi­der­ru­fen, nicht je­doch die Zu­stim­mung zur spä­te­ren Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht.

3 Sie kann die Zu­stim­mung zur Leis­tung zu­sätz­li­cher Zi­vil­dienst­ta­ge nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 2 ZDG je­der­zeit wi­der­ru­fen.

3bis Ver­blei­ben der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son noch höchs­tens drei Jah­re bis zum En­de der Zi­vil­dienst­pflicht und legt sie glaub­wür­dig dar, dass die Ver­pflich­tung zur Leis­tung der rest­li­chen Dienst­ta­ge bis zur or­dent­li­chen Ent­las­sung aus dem Zi­vil­dienst für sie, ih­re engs­ten An­ge­hö­ri­gen oder ih­ren Ar­beit­ge­ber ei­ne aus­ser­or­dent­li­che Här­te be­deu­ten wür­de, so kann sie nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2bis ZDG mit dem ZI­VI ei­ne Ver­ein­ba­rung über die spä­te­re Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht ab­sch­lies­sen. Sie kann die Ver­ein­ba­rung nicht kün­di­gen.63

4 Das ZI­VI ent­lässt ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son nach Ab­satz 1 spä­tes­tens am En­de des Jah­res aus der Zi­vil­dienst­pflicht, in dem sie das 49. Al­ters­jahr vollen­det hat.64

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010 (AS 2011 151). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

64 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

Art. 16 Entlassung und Ausschluss 65  

(Art. 11 und 12 ZDG)

1 Das ZI­VI ver­fügt die Ent­las­sung zi­vil­dienst­pflich­ti­ger Per­so­nen aus der Zi­vil­dienst­pflicht und ih­ren Aus­schluss aus dem Zi­vil­dienst oder von der Zi­vil­dienst­leis­tung.

2 Die Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht und der Aus­schluss aus dem Zi­vil­dienst sind end­gül­tig.

3 Zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die in der Ar­mee als Durch­die­nen­de ein­ge­teilt wa­ren, wer­den am En­de des Jah­res ent­las­sen, in dem sie nach der Mi­li­tär­ge­setz­ge­bung ent­las­sen wor­den wä­ren, wenn sie ih­ren Mi­li­tär­dienst nicht als Durch­die­ner ge­leis­tet hät­ten.66

4 Beim Ent­scheid über den Aus­schluss aus dem Zi­vil­dienst oder von der Zi­vil­dienst­leis­tung be­rück­sich­tigt das ZI­VI ins­be­son­de­re:

a.
die von der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son be­gan­ge­ne oder ihr vor­ge­wor­fe­ne Tat;
b.
den Leu­mund der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son;
c.
die Rech­te Drit­ter;
d.
die Zu­mut­bar­keit für den Ein­satz­be­trieb und an­de­re zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, mit der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son einen Ein­satz durch­zu­füh­ren;
e.
die In­ter­es­sen ei­nes ge­ord­ne­ten Voll­zugs;
f.
das An­se­hen des Zi­vil­diensts in der Öf­fent­lich­keit.

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

66 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

Art. 1767  

67 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 18 Arbeitsunfähigkeit und gesundheitliche Beeinträchtigung 68  

(Art. 11 Abs. 3 Bst. a und b so­wie 33 ZDG)

1 Das ZI­VI kann ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son auf de­ren be­grün­de­tes und mit den not­wen­di­gen Bei­la­gen ver­se­he­nes Ge­such um vor­zei­ti­ge Ent­las­sung hin oder von Am­tes we­gen von ei­ner Ver­trau­en­särz­tin oder ei­nem Ver­trau­ens­arzt un­ter­su­chen las­sen.

2 Die Ver­trau­en­särz­tin oder der Ver­trau­ens­arzt be­ur­teilt an­läss­lich der Un­ter­su­chung:

a.
in wel­chem Aus­mass die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son ar­beits­fä­hig ist;
b.
in wel­chem Aus­mass die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son ge­sund­heit­lich be­ein­träch­tigt ist;
c.
ob die vom ZI­VI vor­ge­schla­ge­nen Ein­satz­mög­lich­kei­ten mit der gel­tend ge­mach­ten ge­sund­heit­li­chen Be­ein­träch­ti­gung ver­ein­bar sind.

3 Sie oder er legt dar, wel­che Mass­nah­men sich aus ih­rer oder aus sei­ner Sicht auf­drän­gen.

4 Kann sie oder er auf­grund ih­rer oder sei­ner ei­ge­nen Un­ter­su­chun­gen oder auf­grund der Ak­ten kei­ne end­gül­ti­ge Be­ur­tei­lung vor­neh­men, so ver­an­lasst das ZI­VI die not­wen­di­gen Zu­satz­ab­klä­run­gen.

5 Rei­chen die Ak­ten für die ver­trau­en­s­ärzt­li­che Be­ur­tei­lung nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a aus, so ist kei­ne per­sön­li­che Un­ter­su­chung not­wen­dig.

6 Ver­trau­en­särz­tin oder Ver­trau­ens­arzt kann auch ei­ne Ärz­tin oder ein Arzt der für den Sa­ni­täts­dienst der Ar­mee zu­stän­di­gen Stel­le sein.

7 Als dau­ernd ar­beits­un­fä­hig gilt ins­be­son­de­re ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, der von den zu­stän­di­gen Stel­len ein In­va­li­di­täts­grad von min­des­tens 70 Pro­zent be­schei­nigt wur­de. In die­sem Fall er­folgt kein Bei­zug ei­ner Ver­trau­en­särz­tin oder ei­nes Ver­trau­ens­arz­tes durch das ZI­VI.

8 Das ZI­VI kann ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son als dau­ernd ar­beits­un­fä­hig be­zeich­nen, wenn sie un­ter ei­ner schwe­ren Krank­heit mit schub­haf­tem Ver­lauf oder pe­ri­odi­schem Auf­tre­ten lei­det, die wie­der­holt zu Pha­sen der Ar­beits­un­fä­hig­keit führt. Es zieht da­zu ei­ne Ver­trau­en­särz­tin oder einen Ver­trau­ens­arzt bei.

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 19 Wiedereinteilung in die Armee  

(Art. 11 Abs. 3 Bst. d und 18 ZDG, Art. 81 Abs. 3 MStG)69

1 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son kann wie­der in die Ar­mee ein­ge­teilt wer­den:

a.
auf Ge­such der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son hin;
b.
wenn die Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst wi­der­ru­fen wur­de.

2 Das Ge­such um Wie­der­ein­tei­lung in die Ar­mee ist dem ZI­VI ein­zu­rei­chen.70

3 Das ZI­VI lei­tet die er­for­der­li­chen Ak­ten an das Kom­man­do Aus­bil­dung. Die­ses ent­schei­det über die Wie­der­ein­tei­lung in die Ar­mee.71

4 Das Kom­man­do Aus­bil­dung teilt sei­nen Ent­scheid dem ZI­VI mit.72

5 Reicht ei­ne Per­son, die zu ei­ner Ar­beits­leis­tung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se ver­pflich­tet und aus der Ar­mee aus­ge­schlos­sen wur­de, beim ZI­VI ein Ge­such um Wie­der­ein­glie­de­rung in die Ar­mee ein, so lei­tet das ZI­VI die er­for­der­li­chen Ak­ten an das Oberau­di­to­rat der Ar­mee wei­ter.73

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

71 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

72 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

4. Kapitel: Dienstbefreiungen

Art. 20 Anwendbares Recht 74  

(Art. 13 ZDG)

Das ZI­VI wen­det die Ar­ti­kel 25–31 der Ver­ord­nung vom 22. No­vem­ber 201775 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht (VMDP) un­ter Vor­be­halt nach­fol­gen­der Be­stim­mun­gen an:

a.
Die Kom­pe­ten­zen des Kom­man­dos Aus­bil­dung nach Ar­ti­kel 26 VMDP wer­den, so­weit es um Be­frei­un­gen vom Zi­vil­dienst geht, durch das ZI­VI wahr­ge­nom­men.
b.
In Fäl­len nach Ar­ti­kel 27 Buch­sta­be d Zif­fer 1 VMDP be­rück­sich­tigt das ZI­VI die An­zahl der be­reits von der Mi­li­tär­dienst­pflicht be­frei­ten Per­so­nen.

74 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

75 SR 512.21

Art. 21 Dienstbefreiung nach Bestehen der Rekrutenschule 76  

(Art. 13 ZDG)

Die in Ar­ti­kel 18 Ab­satz 1 Buch­sta­be c MG77 auf­ge­führ­ten Per­so­nen wer­den vom Zi­vil­dienst be­freit, wenn sie Zi­vil­dienst­leis­tun­gen er­bracht ha­ben, de­ren Dau­er 1,5‑mal so lan­ge ist wie die­je­ni­ge der Re­kru­ten­schu­le. Die teil­wei­se Ab­sol­vie­rung der Re­kru­ten­schu­le wird be­rück­sich­tigt.

76 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. 3 der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 820).

77 SR 510.10

Art. 22 Zivildienstleistungen nach der Beendigung der Dienstbefreiung 78  

(Art. 13 ZDG)

1 Die Zahl der von ei­ner vom Zi­vil­dienst be­frei­ten Per­son nach Be­en­di­gung ih­rer Dienst­be­frei­ung noch zu leis­ten­den Zi­vil­dienst­ta­ge re­du­ziert sich pro Jahr der Dienst­be­frei­ung um einen Zehn­tel.

2 Die Dau­er ei­ner un­mit­tel­bar vor­an­ge­hen­den Be­frei­ung von der Mi­li­tär­dienst­pflicht wird an­ge­rech­net.

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

5. Kapitel: Zulassung zum Zivildienst79

79 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 23 Einreichung des Gesuchs 80  

(Art. 16a Abs. 2 und 16b Abs. 3 ZDG)

Das Ge­such um Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst ist elek­tro­nisch oder mit dem of­fi­zi­el­len For­mu­lar ein­zu­rei­chen.

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 24 Wirkung der Einreichung eines Gesuchs  

(Art. 17 Abs. 1 und 2 ZDG)

1 Wer ein Ge­such um Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst ein­reicht, ist so lan­ge von der Schiess­pflicht ent­bun­den, bis über das Ge­such rechts­kräf­tig ent­schie­den ist.

2 Rei­chen fol­gen­de Per­so­nen vor der Ein­rückung ein Ge­such um Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst ein, so sind sie nicht mehr ein­rückungs­pflich­tig:

a.
Aus­land­schwei­ze­rin­nen und Aus­land­schwei­zer, die zum Ak­tiv­dienst auf­ge­bo­ten wer­den;
b.
Per­so­nen, de­ren Ge­such um waf­fen­lo­sen Mi­li­tär­dienst we­ni­ger als drei Mo­na­te vor der nächs­ten Mi­li­tär­dienst­leis­tung rechts­kräf­tig ab­ge­lehnt wur­de;
c.81
Per­so­nen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 VMDP82, die un­mit­tel­bar vor der Re­kru­ten­schu­le re­kru­tiert wur­den.

3 Ei­ne Per­son, die ein Ge­such um Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst spä­tes­tens zwei Mo­na­te vor der Re­kru­ten­schu­le ein­reicht, ist nicht ein­rückungs­pflich­tig:

a.
so­lan­ge über ihr Ge­such nicht rechts­kräf­tig ent­schie­den ist; und
b.
so­fern sie we­ni­ger als vier Mo­na­te vor der Re­kru­ten­schu­le re­kru­tiert wur­de.83

81 Ein­ge­fügt durch An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht (AS 2017 7405). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4925).

82 SR 512.21

83 Ein­ge­fügt durch An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

Art. 2584  

84 Aug­be­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 26 Behandlung des Gesuchs 85  

(Art. 17a und 18 ZDG)

1 Vor­aus­set­zung für die Teil­nah­me am Ein­füh­rungs­tag nach Ar­ti­kel 17a ZDG ist ein voll­stän­di­ges Ge­such.

2 Das ZI­VI teilt der ge­such­stel­len­den Per­son mit, bis zu wel­chem Zeit­punkt sie sich für den Ein­füh­rungs­tag an­mel­den muss. Ge­su­che von Per­so­nen, die den Ein­füh­rungs­tag nicht in­ner­halb von drei Mo­na­ten be­su­chen, wer­den ab­ge­schrie­ben.

3 Das zu­stän­di­ge mi­li­tä­ri­sche Kom­man­do kann die Be­ur­lau­bung von der Mi­li­tär­dienst­leis­tung zur Teil­nah­me am Ein­füh­rungs­tag ab­leh­nen, wenn die Dienst­leis­tung der ge­such­stel­len­den Per­son ma­xi­mal vier Wo­chen dau­ert.

4 Die ge­such­stel­len­de Per­son muss das Ge­such in­ner­halb von zwei Wo­chen, nach­dem sie den Ein­füh­rungs­tag voll­stän­dig be­sucht hat, elek­tro­nisch oder in Pa­pier­form be­stä­ti­gen.

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 26a Einführungstag des ZIVI 86  

(Art. 17a ZDG)

1 Das ZI­VI in­for­miert die ge­such­stel­len­den Per­so­nen am Ein­füh­rungs­tag über die Ein­zel­hei­ten der Zu­las­sung, ih­re Rech­te und Pflich­ten und den Voll­zug des Zi­vil­diensts.

2 Es kann wei­te­re In­hal­te ver­mit­teln, die einen en­gen Be­zug zum Zi­vil­dienst ha­ben und für die im Voll­zug des Zi­vil­diensts ein Be­darf be­steht.

3 Es schickt der ge­such­stel­len­den Per­son den Fahr­aus­weis zum Be­such des Ein­füh­rungs­tags zu und be­zahlt ihr für das Mit­tages­sen ei­ne Ent­schä­di­gung von 9 Fran­ken.

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 26b Zweit- und Mehrfachgesuche 87  

(Art. 18 ZDG)

1 Per­so­nen, die in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach der Ab­sol­vie­rung des Ein­füh­rungs­tags ein neu­es Ge­such ein­rei­chen, müs­sen den Ein­füh­rungs­tag kein zwei­tes Mal be­su­chen.

2 Die ge­such­stel­len­de Per­son muss das Ge­such in­ner­halb von zwei Wo­chen, nach­dem sie das neue Ge­such ein­ge­reicht hat, elek­tro­nisch oder in Pa­pier­form be­stä­ti­gen.

87 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 27 Berechnung der Dauer der ordentlichen Zivildienstleistungen  

(Art. 8 Abs. 1 ZDG)

1 Das ZI­VI über­nimmt für die Be­rech­nung der Dau­er der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen die An­ga­ben des Per­so­na­l­in­for­ma­ti­ons­sys­tems der Ar­mee über die Ge­samt­dau­er der noch nicht ge­leis­te­ten Aus­bil­dungs­diens­te nach der Mi­li­tär­ge­setz­ge­bung.

288

3 Es be­rück­sich­tigt Än­de­run­gen der Ge­samt­dau­er der Aus­bil­dungs­diens­te nach der Mi­li­tär­ge­setz­ge­bung.

4 Für frü­he­re Fa­ch­of­fi­zie­re wird die Ge­samt­dau­er der noch nicht ge­leis­te­ten Aus­bil­dungs­diens­te mit dem fol­gen­den Fak­tor mul­ti­pli­ziert:

a.
bei we­ni­ger als 160 ge­leis­te­ten Mi­li­tär­dienst­ta­gen: 1,5
b.
bei 160 ‒ 189 ge­leis­te­ten Mi­li­tär­dienst­ta­gen: 1,4
c.
bei 190 ‒ 219 ge­leis­te­ten Mi­li­tär­dienst­ta­gen: 1,3
d.
bei 220 ‒ 249 ge­leis­te­ten Mi­li­tär­dienst­ta­gen: 1,2
e.
bei 250 oder mehr ge­leis­te­ten Mi­li­tär­dienst­ta­gen: 1,1

5 Für frü­he­re hö­he­re Un­ter­of­fi­zie­re oder Of­fi­zie­re, die nicht min­des­tens die Hälf­te ih­res prak­ti­schen Diens­tes zum Er­lan­gen ih­res Gra­des ab­sol­viert ha­ben, wird die Ge­samt­dau­er der noch nicht ge­leis­te­ten Aus­bil­dungs­diens­te mit 1,2 mul­ti­pli­ziert.

6 Die Dau­er wird ab fünf Zehn­teln auf den nächs­ten gan­zen Tag auf­ge­run­det.

88 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 28 Entscheid  

(Art. 18 ZDG)

Das ZI­VI kann sei­ne Ent­schei­de mit ma­schi­nen­ge­fer­tig­ten Un­ter­schrif­ten un­ter­zeich­nen.

6. Kapitel: Leistung des Zivildienstes

1. Abschnitt: Begriffe89

89 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 29 Einsatz  

1 Als Ein­satz gel­ten die Zi­vil­dienst­leis­tun­gen, die im Rah­men ei­nes Auf­ge­bots er­bracht wer­den.

2 Ein er­satz­wei­se ge­leis­te­ter Ein­satz (Art. 43 Abs. 4) gilt zu­sam­men mit dem ab­ge­bro­che­nen als ein ein­zi­ger Ein­satz.

Art. 29a Piketteinsatz  

1 Als Pi­kettein­satz gilt der Ein­satz ei­nes Pi­kett­ele­men­tes des ZI­VI.

2 Das ZI­VI kann Pi­kett­ele­men­te bil­den, wenn ein Be­darf nach Zi­vil­dien­ste­in­sät­zen mit kur­z­er Re­ak­ti­ons­zeit und ho­her Ein­satz­be­reit­schaft be­steht.

3 Es be­rück­sich­tigt da­für zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die be­reit und in der La­ge sind, sehr kurz­fris­ti­ge Auf­ge­bo­te zu be­fol­gen, und bil­det sie für die­se Ein­sät­ze aus.

Art. 29b Probeeinsatz  

Der Pro­be­ein­satz dient der ver­tief­ten Ab­klä­rung der Eig­nung ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son für einen be­stimm­ten Ein­satz.

Art. 29c Assessment 90  

Das As­sess­ment ist der Pro­zess der Ein­schät­zung und Be­ur­tei­lung ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son; es dient da­zu, die per­sön­li­che Eig­nung ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son für einen be­stimm­ten Aus­land­ein­satz ab­zu­klä­ren.

90 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

2. Abschnitt: Vorbereitung der Einsätze

Art. 3091  

91 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 31 Erhebung von Angaben über zivildienstpflichtige Personen 92  

(Art. 19 und 80 Abs. 1bis Bst. c ZDG)93

Das ZI­VI kann von der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son zu­sätz­li­che An­ga­ben er­he­ben, ins­be­son­de­re über:

a.
ih­re Eig­nun­gen und Nei­gun­gen;
b.
ih­ren Ge­sund­heits­zu­stand;
c.
mög­li­che Ein­satzor­te, -be­trie­be und -da­ten;
d.
ab­sol­vier­te und ge­plan­te Aus- und Wei­ter­bil­dun­gen;
e.
den Be­ruf.

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 31a Suche nach Einsatzmöglichkeiten 94  

(Art. 19 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son sucht Ein­satz­be­trie­be und spricht die Ein­sät­ze mit ih­nen ab. Die Ar­ti­kel 8a Ab­satz 2, 8b Ab­satz 3 und 8c Ab­satz 2 blei­ben vor­be­hal­ten.95

2 Das ZI­VI stellt ihr die für die Su­che er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung und un­ter­stützt sie auf An­fra­ge.96

397

4 Er­lau­ben die Er­geb­nis­se der Su­che den Er­lass ei­nes Auf­ge­bo­tes nicht, so legt das ZI­VI in ei­nem Auf­ge­bot selbst fest, wann und wo der Ein­satz ge­leis­tet wird (Auf­ge­bot von Am­tes we­gen). Es be­rück­sich­tigt da­bei die Eig­nung der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son und die In­ter­es­sen ei­nes ge­ord­ne­ten Voll­zugs. Es spricht die Ein­sät­ze mit den vor­ge­se­he­nen Ein­satz­be­trie­ben ab. Es kann von Ar­ti­kel 38 Ab­satz 3 und Ar­ti­kel 39a ab­wei­chen, wenn sonst kei­ne Ein­satz­be­trie­be zur Ver­fü­gung ste­hen.98

599

94 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Nov. 1998 (AS 1998 2519).

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

97 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

99 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 32 Mitwirkung des Einsatzbetriebs 100  

(Art. 19 ZDG)

1 Wird ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zu ei­nem Vor­stel­lungs­ge­spräch auf­ge­bo­ten, so teilt der Ein­satz­be­trieb dem ZI­VI das Er­geb­nis des Ge­sprächs mit.

2 Der Ein­satz­be­trieb kann ei­ne un­ge­eig­ne­te zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son ab­leh­nen.

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 32a Prüfung des bisherigen Verhaltens 101  

(Art. 19 Abs. 3 Bst. b ZDG)

Das ZI­VI prüft ins­be­son­de­re, ob auf­grund des Ver­hal­tens der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son bis­he­ri­ge Ein­sät­ze ab­ge­bro­chen wur­den und ob Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men ver­fügt wur­den.

101 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. März 2009 (AS 2009 1101). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 33 Probeeinsätze 102  

(Art. 7 Abs. 4 Bst. a und 19 ZDG)

1 Das ZI­VI kann einen Pro­be­ein­satz von höchs­tens fünf Ta­gen Dau­er be­wil­li­gen, wenn:

a.
das Vor­stel­lungs­ge­spräch nicht aus­reicht, um die Eig­nung der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son ab­zu­klä­ren;
b.
die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son schwer ver­mit­tel­bar ist; oder
c.
die Eig­nung für einen Aus­land­ein­satz ab­ge­klärt wer­den muss.

2 Das ZI­VI lehnt die Durch­füh­rung ei­nes Pro­be­ein­sat­zes ab, wenn:

a.
die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son die An­for­de­run­gen ge­mä­ss Pflich­ten­heft of­fen­sicht­lich nicht er­füllt; oder
b.
be­reits ein As­sess­ment be­wil­ligt wur­de.

102 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 34 Assessment 103  

(Art. 7 Abs. 4 Bst. a ZDG)

1 Das ZI­VI kann zur Ab­klä­rung, ob sich ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son für einen Aus­land­ein­satz eig­net, ein As­sess­ment von höchs­tens zwei Ta­gen Dau­er be­wil­li­gen.

2 Das ZI­VI lehnt die Durch­füh­rung des As­sess­ments ab, wenn:

a.
die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son die An­for­de­run­gen ge­mä­ss Pflich­ten­heft of­fen­sicht­lich nicht er­füllt; oder
b.
be­reits ein Pro­be­ein­satz be­wil­ligt wur­de.

3 Der Ein­satz­be­trieb kann Drit­te mit dem As­sess­ment be­auf­tra­gen.

4 Die Kos­ten trägt der Ein­satz­be­trieb.

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

3. Abschnitt: Mindestdauer und zeitliche Abfolge der einzelnen Einsätze

Art. 35 Grundsätze 104  

(Art. 20 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son plant und leis­tet ih­re Ein­sät­ze so, dass sie die Ge­samt­heit der nach Ar­ti­kel 8 ZDG ver­füg­ten or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen vor der Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht er­bracht hat.105

2 Das ZI­VI bie­tet die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son ent­spre­chend auf.

3 Es bie­tet die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son so auf, dass der Ein­satz in der Re­gel an ei­nem Mon­tag be­ginnt und an ei­nem Frei­tag en­det.

4 Das Leis­ten des Zi­vil­diens­tes mit ei­nem Teil­zeit­pen­sum ist aus­ge­schlos­sen. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 53 Ab­satz 5.

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 36106  

106 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 36a107  

107 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010 (AS 2011 151). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 37 Langer Einsatz 108  

(Art. 20 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die kei­ne Re­kru­ten­schu­le be­stan­den hat, leis­tet einen lan­gen Ein­satz von min­des­tens 180 Ta­gen.109

2 Die Re­kru­ten­schu­le gilt als be­stan­den, wenn die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son:

a.110
ei­ne Re­kru­ten­schu­le nach An­hang 2 Zif­fer 1.0 VMDP111 ge­leis­tet hat und die Vor­aus­set­zung nach Ar­ti­kel 57 Ab­satz 2 VMDP er­füllt ist; oder
b.
vor Vollen­dung der Re­kru­ten­schu­le ei­ne mi­li­tä­ri­sche Wei­ter­aus­bil­dung be­gon­nen und ins­ge­samt min­des­tens so vie­le Mi­li­tär­dienst­ta­ge ge­leis­tet hat, wie die Re­kru­ten­schu­le ge­dau­ert hät­te. Da­bei muss die Sum­me der an­re­chen­ba­ren Mi­li­tär­dienst­ta­ge min­des­tens 80 Pro­zent der vol­len Dau­er der Re­kru­ten­schu­le be­tra­gen.112

3 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son kann den lan­gen Ein­satz in zwei Tei­len in­ner­halb von zwei Ka­len­der­jah­ren leis­ten.

4 Sie leis­tet den lan­gen Ein­satz in ei­nem ein­zi­gen Ein­satz­be­trieb, un­ab­hän­gig da­von, ob sie ihn in ei­nem oder zwei Tei­len leis­tet.

5 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son leis­tet den lan­gen Ein­satz vor­ran­gig in ei­nem Schwer­punkt­pro­gramm, im Aus­land oder beim ZI­VI.113

5bis114

6 Leis­tet sie den lan­gen Ein­satz im Tä­tig­keits­be­reich «Um­welt- und Na­tur­schutz, Land­schafts­pfle­ge und Wald» oder «Land­wirt­schaft», so kann das ZI­VI einen Wech­sel des Ein­satz­be­triebs be­wil­li­gen, wenn die Ein­satz­dau­er sai­sonal oder vom Ar­beits­vo­lu­men her be­grenzt ist.115

7116

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

110 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

111 SR 512.21

112 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

114 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010 (AS 2011 151). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

115 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

116 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

Art. 38 Mindestdauer 117  

(Art. 20 und 21 ZDG)

1 Die Min­dest­dau­er ei­nes Ein­sat­zes be­trägt 26 Ta­ge.

2 Fol­gen­de Ein­sät­ze kön­nen kür­zer sein:

a.
Aus­bil­dungs­kur­se;
b.
Pro­be­e­in­sät­ze;
c.118
Ein­sät­ze zur Vor­beu­gung oder Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen oder Not­la­gen oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on;
d.119
e.
Pi­kette­in­sät­ze;
f.
Spe­zi­al­e­in­sät­ze;
g.
Be­treu­ungs­ein­sät­ze in La­gern;
h.
der letz­te Ein­satz;
i.
As­sess­ment.

3 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die ei­ne Re­kru­ten­schu­le be­stan­den hat, be­ginnt spä­tes­tens im Jahr nach Ein­tritt der Rechts­kraft ih­rer Zu­las­sungs­ver­fü­gung mit der Leis­tung:120

a.
ih­res Er­stein­sat­zes von min­des­tens 54 Ta­gen Dau­er; oder
b.121
von sämt­li­chen ver­blei­ben­den Dienst­ta­gen, wenn die Ge­samt­dau­er ih­rer or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen we­ni­ger als 54 Ta­ge be­trägt.

117 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

118 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

119 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

120 Die Be­rich­ti­gung vom 1. Mai 2018 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2018 1757).

121 Die Be­rich­ti­gung vom 1. Mai 2018 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2018 1757).

Art. 38a122  

122 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

Art. 39 Beginn des ersten Einsatzes 123  

(Art. 21 ZDG)

Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son be­ginnt ih­ren ers­ten Ein­satz nach Ab­lauf der in Ar­ti­kel 21 ZDG fest­ge­setz­ten Frist, wenn das ZI­VI:

a.124
b.
ein ent­spre­chen­des Ver­schie­bungs­ge­such gut­ge­heis­sen hat (Art. 44–47);
c.
sie nicht in ei­nem ge­eig­ne­ten Ein­satz­be­trieb ein­set­zen kann.

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

124 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

Art. 39a Abfolge der Einsätze 125  

(Art. 20 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son er­bringt spä­tes­tens ab dem zwei­ten Ka­len­der­jahr, das der rechts­kräf­ti­gen Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst folgt, jähr­li­che Zi­vil­dienst­leis­tun­gen von min­des­tens 26 Ta­gen Dau­er, bis die Ge­samt­dau­er nach Ar­ti­kel 8 ZDG er­reicht ist.

2 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die kei­ne Re­kru­ten­schu­le be­stan­den hat, schliesst den lan­gen Ein­satz (Art. 37) spä­tes­tens bis zum En­de des drit­ten Ka­len­der­jah­res ab, das der rechts­kräf­ti­gen Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst folgt.

3 Sie leis­tet im Ka­len­der­jahr nach der Rück­kehr aus ei­nem Aus­land­ur­laub oder der Be­en­di­gung der Dienst­be­frei­ung:

a.
den Er­stein­satz von min­des­tens 26 und ma­xi­mal 54 Ta­gen Dau­er oder sämt­li­che ver­blei­ben­de Dienst­ta­ge, wenn die Ge­samt­dau­er ih­rer or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen we­ni­ger als 54 Ta­ge be­trägt;
b.
den lan­gen Ein­satz, wenn die Rück­kehr oder die Be­en­di­gung im letz­ten Ka­len­der­jahr vor Ab­lauf der Frist nach Ab­satz 2 oder spä­ter er­folgt ist;
c.
min­des­tens so vie­le Zi­vil­dienst­ta­ge, dass in den Fol­ge­jah­ren bis zum Er­rei­chen der or­dent­li­chen Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 11 ZDG im Durch­schnitt noch ma­xi­mal 26 zu leis­ten­de Dienst­ta­ge ver­blei­ben.

4 Sie kann ei­ne jähr­li­che Ein­satz­pflicht nach Ab­satz 1 um ein Jahr vor- oder nach­ho­len, wenn sie mit ei­nem Ein­satz­be­trieb ei­ne Ein­satz­ver­ein­ba­rung über die ent­spre­chen­de An­zahl Dienst­ta­ge ab­ge­schlos­sen hat. Das Nach­ho­len im Jahr der Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht ist nicht mög­lich.

125 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998 (AS 1998 2519). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

4. Abschnitt: Aufgebot und Zivildienstausweis

Art. 40 Aufgebot 126  

(Art. 22 Abs. 1 und 3 ZDG)

1 Das Auf­ge­bot er­geht schrift­lich. Das ZI­VI kann es mit Auf­la­gen ver­bin­den.

2 Zu Vor­stel­lungs­ge­sprä­chen bei Ein­satz­be­trie­ben und Vor­spra­chen beim ZI­VI kann die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son münd­lich auf­ge­bo­ten wer­den. Auf Ver­lan­gen der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son be­stä­tigt das ZI­VI das Auf­ge­bot schrift­lich.

3 Das ZI­VI stellt das Auf­ge­bot zu ei­nem Aus­bil­dungs­kurs, ei­nem Pro­be­ein­satz oder ei­nem As­sess­ment spä­tes­tens 30 Ta­ge im Vor­aus zu. Für Kur­se, die län­ger als fünf Ta­ge dau­ern, gilt ei­ne Auf­ge­bots­frist von 60 Ta­gen.

4 Für Vor­stel­lungs­ge­sprä­che bei Ein­satz­be­trie­ben, Vor­spra­chen beim ZI­VI, Arzt­be­su­che und me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chun­gen im Hin­blick auf einen Aus­land­ein­satz gilt ei­ne Auf­ge­bots­frist von zehn Ta­gen.

5 Das ZI­VI bie­tet die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son nicht zu ei­nem Ein­satz auf, der in­ner­halb von drei Mo­na­ten vor ei­ner wich­ti­gen Prü­fung statt­fin­den wür­de.

126 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 40a Aufgebote zu Spezialeinsätzen sowie zu Einsätzen im Zusammenhang mit Katastrophen und Notlagen 127  

(Art. 7a, 21 Abs. 2 und 22 Abs. 3 ZDG)

1 Das ZI­VI kann die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zu Spe­zi­al­e­in­sät­zen, zu Ein­sät­zen zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zu Ein­sät­zen zur Re­ge­ne­ra­ti­on auf­bie­ten, so­bald der Ent­scheid be­tref­fend die Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst rechts­kräf­tig ist. Dies gilt auch für Ein­sät­ze zur Vor­beu­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.

2 Das Auf­ge­bot für Ein­sät­ze zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zur Re­ge­ne­ra­ti­on muss in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ein­tritt der Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge er­fol­gen.

3 Die Auf­ge­bots­frist be­trägt:

a.
für dring­li­che Spe­zi­al­e­in­sät­ze von längs­tens 26 Ta­gen Dau­er: 30 Ta­ge;
b.
für Ein­sät­ze zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zur Re­ge­ne­ra­ti­on: 14 Ta­ge;
c.
für Ein­sät­ze zur Vor­beu­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen: 14 Ta­ge;
d.
für Ein­sät­ze nach den Buch­sta­ben b und c von mehr als 26 Ta­gen: 30 Ta­ge.

127 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 40b Umteilungsverfügung 128  

(Art. 7a, 21 und 22 Abs. 3 ZDG)

1 Das ZI­VI kann ein Auf­ge­bot, das sie im Zu­sam­men­hang mit ei­nem an­de­ren Zi­vil­dien­stein­satz aus­ge­stellt hat, vor Be­ginn des Ein­sat­zes wi­der­ru­fen oder einen lau­fen­den Ein­satz vor­zei­tig ab­bre­chen und die be­trof­fe­ne Per­son mit ei­ner Um­tei­lungs­ver­fü­gung zu ei­nem Spe­zi­al­ein­satz, zu ei­nem Ein­satz zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen oder zu ei­nem Ein­satz zur Re­ge­ne­ra­ti­on auf­bie­ten.

2 Ab­satz 1 gilt auch für Ein­sät­ze zur Vor­beu­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.

3 Um­tei­lungs­ver­fü­gun­gen für Ein­sät­ze zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zur Re­ge­ne­ra­ti­on müs­sen in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ein­tritt der Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge er­fol­gen.

4 Das ZI­VI er­öff­net die Um­tei­lungs­ver­fü­gung für einen Ein­satz von längs­tens 26 Ta­gen Dau­er spä­tes­tens 7 Ta­ge vor Be­ginn des Ein­sat­zes, für einen län­ge­ren Ein­satz spä­tes­tens 14 Ta­ge vor des­sen Be­ginn.

5 Es kann die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son auf einen an­de­ren Zeit­punkt oder für ei­ne an­de­re Ein­satz­dau­er, als ur­sprüng­lich ver­fügt, auf­bie­ten.

6 In Fäl­len be­son­de­rer zeit­li­cher Dring­lich­keit gibt das ZI­VI Um­tei­lungs­ver­fü­gun­gen den Vor­rang vor Auf­ge­bo­ten nach Ar­ti­kel 40a.

7 Es legt vor dem En­de der Um­tei­lung im Ein­ver­neh­men mit der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son und dem ur­sprüng­li­chen Ein­satz­be­trieb fest, ob der ur­sprüng­li­che Ein­satz noch durch- oder wei­ter­ge­führt wer­den soll.

8 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, der ur­sprüng­li­che Ein­satz­be­trieb und Drit­te kön­nen kei­nen Scha­den­er­satz­an­spruch ab­lei­ten, wenn der ur­sprüng­li­che Ein­satz nicht durch­ge­führt oder wei­ter­ge­führt wird.

128 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 41 Ausbleiben des Aufgebots 129  

(Art. 22 Abs. 2 ZDG)

Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die 14 Ta­ge vor dem ge­plan­ten Ein­satz noch kein Auf­ge­bot er­hal­ten hat, teilt dies so­fort dem ZI­VI mit.

129 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 42 Zivildienstausweis  

(Art. 22 Abs. 1 ZDG)

1 Das ZI­VI stellt der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son vor je­dem Ein­satz einen Zi­vil­dienst­aus­weis aus.130

2 Es re­gelt die Ver­wen­dung, die Ak­tua­li­sie­rung und die Rück­ga­be des Aus­wei­ses so­wie die Fol­gen von des­sen Ver­lust.

130 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

5. Abschnitt: Abbruch des Einsatzes

(Art. 23 Abs. 1 ZDG)

Art. 43  

1 Das ZI­VI prüft den Ab­bruch ei­nes Ein­sat­zes von Am­tes we­gen oder auf schrift­li­chen An­trag ei­ner zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son oder ei­nes Ein­satz­be­trie­bes.131

2 Es kann den Ab­bruch ei­nes lau­fen­den Ein­sat­zes ver­fü­gen, um die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son in einen der fol­gen­den Ein­sät­ze um­zu­tei­len:

a.
Spe­zi­al­ein­satz;
b.
Pi­kettein­satz;
c.
Ein­satz zur Be­wäl­ti­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on;
d.
Ein­satz zur Vor­beu­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.132

3 Bricht das ZI­VI den Ein­satz ab, so ver­fügt es, ab wel­chem Da­tum der Ab­bruch wirk­sam wird. Es kann einen rück­wir­ken­den Ab­bruch auf den Zeit­punkt ver­fü­gen, in wel­chem die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son oder der Ein­satz­be­trieb in Ver­zug ge­riet.

3bis Bei Aus­land­e­in­sät­zen ist der Zeit­punkt der Rück­kehr in die Schweiz mass­ge­blich. Folgt die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son der An­ord­nung dem ZI­VI oder der zu­stän­di­gen Schwei­zer Ver­tre­tung auf Rück­kehr in die Schweiz nicht, so ist das Da­tum der An­ord­nung zur Rück­kehr mass­ge­blich.133

4 Trifft die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son am Ab­bruch kein Ver­schul­den, so ver­mit­telt ihr das ZI­VI so­fort einen neu­en Ein­satz, es sei denn, es hand­le sich um den Ab­bruch ei­nes Pro­be­ein­sat­zes.

4bis Be­trifft der Ab­bruch einen lan­gen Ein­satz oder einen Teil da­von, so leis­tet die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son die feh­len­den Ta­ge in­ner­halb der zwei Ka­len­der­jah­re, in­nert de­rer der lan­ge Ein­satz ge­leis­tet wer­den muss.134

5 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, der Ein­satz­be­trieb und Drit­te kön­nen aus dem Ab­bruch des Ein­sat­zes kei­nen Scha­den­er­satz­an­spruch ab­lei­ten.

131 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

132 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

133 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

134 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

6. Abschnitt: Dienstverschiebung

Art. 44 Einreichung eines Gesuchs 135  

(Art. 24 ZDG)

1 Ein Ge­such um Dienst­ver­schie­bung ist ein­zu­rei­chen, wenn ei­ne ge­setz­li­che Ver­pflich­tung oder ein Auf­ge­bot nicht be­folgt wer­den kann.136

2 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son und der Ein­satz­be­trieb rei­chen Ge­su­che um Dienst­ver­schie­bung schrift­lich beim ZI­VI ein.

3 Die Ge­su­che ent­hal­ten ei­ne Be­grün­dung und die nö­ti­gen Be­weis­mit­tel so­wie die An­ga­be des Zeit­raums, in wel­chem der frag­li­che Ein­satz ge­leis­tet wer­den soll.

135 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

136 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

Art. 45 Wirkung des Gesuchs 137  

(Art. 24 ZDG)

So­lan­ge die Dienst­ver­schie­bung nicht be­wil­ligt ist, gel­ten die ge­setz­li­chen Ver­pflich­tun­gen, die Pflicht zur Su­che nach Ein­satz­mög­lich­kei­ten und das Auf­ge­bot wei­ter.

137 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

Art. 46 Gründe  

(Art. 24 ZDG)

1 Das ZI­VI kann von Am­tes we­gen ei­ne Dienst­ver­schie­bung an­ord­nen, ins­be­son­de­re wenn:

a.
der vor­ge­se­he­ne Ein­satz sich als un­durch­führ­bar er­weist oder das Auf­ge­bot nicht um­ge­setzt wer­den kann;
b.
die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zu ei­nem Ein­satz zur Be­wäl­ti­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge, zu ei­nem Ein­satz zur Re­ge­ne­ra­ti­on, zu ei­nem Spe­zi­al­ein­satz oder zu ei­nem Pi­kettein­satz auf­ge­bo­ten wird;
c.
die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zu ei­nem Ein­satz zur Vor­beu­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge auf­ge­bo­ten wird, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.138

2 Es kann das Ge­such ei­nes Ein­satz­be­trie­bes um Dienst­ver­schie­bung gut­heis­sen, wenn wich­ti­ge Grün­de vor­lie­gen.

3 Es kann das Ge­such ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son um Dienst­ver­schie­bung dann gut­heis­sen, wenn die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son:139

a.
wäh­rend des Ein­sat­zes oder der die­sem fol­gen­den drei Mo­na­te ei­ne wich­ti­ge Prü­fung ab­le­gen muss;
b.
ei­ne schu­li­sche oder be­ruf­li­che Aus­bil­dung ab­sol­viert, de­ren Un­ter­bre­chung mit un­zu­mut­ba­ren Nach­tei­len ver­bun­den ist;
c.
an­dern­falls ih­ren Ar­beits­platz ver­lie­ren wür­de;
cbis.140
d.
vor­über­ge­hend aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den nicht in der La­ge ist, den vor­ge­se­he­nen Ein­satz zu ab­sol­vie­ren; das ZI­VI kann ei­ne ver­trau­en­s­ärzt­li­che Un­ter­su­chung an­ord­nen;
e.141
glaub­wür­dig dar­legt, dass die Ab­leh­nung des Ge­suchs für sie, ih­re engs­ten An­ge­hö­ri­gen oder ih­ren Ar­beit­ge­ber ei­ne aus­ser­or­dent­li­che Här­te be­deu­ten wür­de.

4 Das ZI­VI lehnt Ge­su­che ab, wenn:

a.
kei­ne Grün­de nach den Ab­sät­zen 2 und 3 vor­lie­gen;
b.
den An­lie­gen der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son durch die Ge­wäh­rung von Ur­laub weit­ge­hend ent­spro­chen wer­den kann; oder
c.
nicht ge­währ­leis­tet ist, dass die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son vor ih­rer Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht die Ge­samt­dau­er der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen ab­sol­viert, es sei denn, die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son schliesst ei­ne Ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 3bis ab.142

5143

138 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

139 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

140 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010 (AS 2011 151). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

141 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

142 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

143 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 46a Geplante Auslandeinsätze 144  

(Art. 7, 11 Abs. 2bis und 24 ZDG)

1 Das ZI­VI kann zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen, die sich vor dem Aus­land­ein­satz fach­lich voll­stän­dig qua­li­fi­zie­ren müs­sen, ei­ne Dienst­ver­schie­bung von Am­tes we­gen be­wil­li­gen. Die Dienst­ver­schie­bung ist bis ma­xi­mal sechs Jah­re vor der Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht mög­lich.

2 Zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die um ei­ne Dienst­ver­schie­bung er­su­chen, rei­chen beim ZI­VI ein schrift­li­ches Ge­such so­wie fol­gen­de Un­ter­la­gen ein:

a.
ei­ne vom Ein­satz­be­trieb be­stä­tig­te Ab­sichts­er­klä­rung, nach er­lang­ter fach­li­cher Qua­li­fi­ka­ti­on einen Aus­land­ein­satz durch­zu­füh­ren; und
b.
die Be­stä­ti­gung ei­ner Aus­bil­dungs­in­sti­tu­ti­on, dass ei­ne ent­spre­chen­de Aus­bil­dung statt­fin­det oder da­zu ei­ne ver­bind­li­che An­mel­dung vor­liegt.

3 Sind die der Dienst­ver­schie­bung von Am­tes we­gen zu­grun­de­lie­gen­den Vor­aus­set­zun­gen ge­mä­ss den Be­le­gen nach Ab­satz 2 nicht mehr ge­ge­ben, so wi­der­ruft das ZI­VI die Dienst­ver­schie­bung und die be­trof­fe­ne Per­son er­füllt ih­re Zi­vil­dienst­leis­tungs­pflicht nach Ar­ti­kel 39a.

144 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 47 Folgen des Entscheids 145  

(Art. 24 ZDG)

1 Mit dem gut­heis­sen­den Ent­scheid hebt das ZI­VI ein be­reits er­öff­ne­tes Auf­ge­bot auf. Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son schickt es mit den Bei­la­gen dem ZI­VI zu­rück.

2 Das ZI­VI kann mit dem gut­heis­sen­den Ent­scheid ein neu­es Auf­ge­bot er­las­sen. Es ist an die Fris­ten nach Ar­ti­kel 22 ZDG nicht ge­bun­den.

3 Es legt im gut­heis­sen­den Ent­scheid fest, wann die Dienst­ta­ge des ver­scho­be­nen Ein­sat­zes nach­ge­holt wer­den müs­sen. Es be­rück­sich­tigt da­bei, ob Re­ser­ve­jah­re be­ste­hen.146

4 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, der Ein­satz­be­trieb und Drit­te kön­nen aus der Gut­heis­sung ei­nes Ge­suchs um Dienst­ver­schie­bung kei­nen Scha­den­er­satz­an­spruch ab­lei­ten.

145 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

146 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

7. Abschnitt: Auslandurlaub

Art. 48 Gesuch  

(Art. 24 ZDG)

1 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die sich für mehr als zwölf Mo­na­te un­un­ter­bro­chen im Aus­land auf­hal­ten will oder die mit Wohn­sitz in der Schweiz zur Be­sat­zung ei­nes Hoch­see- oder Rhein­schif­fes ge­hört, braucht ei­ne Be­wil­li­gung für einen Aus­land­ur­laub.

1bis Ein Ge­such um Aus­land­ur­laub kön­nen auch zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen ein­rei­chen, die zi­vil­recht­lich in der Schweiz an­ge­mel­det sind, aber den tat­säch­li­chen Ar­beit­s­ort im Aus­land bei ei­nem nicht in der Schweiz nie­der­ge­las­se­nen Ar­beit­ge­ber ha­ben und auf de­ren Ar­beits­ver­trag kei­ne den Ar­ti­keln 324a und 324b des Ob­li­ga­tio­nen­rechts147 min­des­tens gleich­wer­ti­ge Re­ge­lung be­tref­fend die Lohn­fort­zah­lung bei Er­fül­lung ge­setz­li­cher Pflich­ten an­wend­bar ist.148

2 Sie reicht recht­zei­tig vor der Ab­rei­se beim ZI­VI ein schrift­li­ches Ge­such um Aus­land­ur­laub ein. Das ZI­VI kann wei­te­re Un­ter­la­gen ein­for­dern.149

3 Ein Zi­vil­dien­stein­satz im Aus­land (Art. 7 ZDG) er­for­dert kei­nen Aus­land­ur­laub im Sin­ne von Ab­satz 1.

4 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die im grenz­na­hen Aus­land wohnt, aber in der Schweiz ar­bei­tet oder ei­ne Aus­bil­dung ab­sol­viert, braucht kei­nen Aus­land­ur­laub. Sie mel­det dem ZI­VI den schwei­ze­ri­schen Ar­beits- oder Aus­bil­dungs­ort so­wie des­sen Wech­sel und des­sen Auf­ga­be. Be­en­det sie ih­re Tä­tig­keit in der Schweiz, so stellt sie ein Ge­such um Aus­land­ur­laub.150

5 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die sich oh­ne Aus­land­ur­laub ins Aus­land be­ge­ben hat und län­ger als zwölf Mo­na­te dort blei­ben will, reicht beim ZI­VI ein Ge­such um nach­träg­li­che Er­tei­lung von Aus­land­ur­laub ein. Bis zum Mo­ment der Zu­stel­lung der Be­wil­li­gung gilt der nach­ge­such­te Aus­land­ur­laub als nicht er­teilt.

147 SR 220

148 Ein­ge­fügt durch An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

149 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

150 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 49 Bewilligung  

(Art. 24 ZDG)

1 Der Aus­land­ur­laub wird er­teilt, wenn die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son ih­re Pflich­ten nach dem Bun­des­ge­setz vom 12. Ju­ni 1959151 über die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be (WPEG) er­füllt hat.152

2 Ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son, die zu ei­nem Ein­satz auf­ge­bo­ten ist, wird der Aus­land­ur­laub in der Re­gel erst er­teilt, wenn sie den Ein­satz ge­leis­tet hat oder wenn das ZI­VI ein Dienst­ver­schie­bungs­ge­such gut­ge­heis­sen hat.153

3 Das ZI­VI kann den Aus­land­ur­laub be­fris­ten und der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son mit der Er­tei­lung des Aus­land­ur­laubs das Auf­ge­bot für den nächs­ten Ein­satz er­öff­nen.

4 Kei­nen Aus­land­ur­laub er­hält ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, ge­gen die ein Straf­ver­fah­ren we­gen ei­nes Ver­stos­ses ge­gen die Ar­ti­kel 72–76 ZDG läuft oder die ei­ne ge­stützt auf die­se Ar­ti­kel aus­ge­spro­che­ne Stra­fe noch nicht ver­büsst hat.

5 Ei­ner Per­son, die zur Be­sat­zung ei­nes Hoch­see- oder Rhein­schif­fes ge­hört, wird der Aus­land­ur­laub erst er­teilt, wenn sie Zi­vil­dienst­leis­tun­gen er­bracht hat, de­ren Dau­er 1,5 mal so lan­ge ist wie die Re­kru­ten­schu­le, die sie hät­te ab­sol­vie­ren müs­sen. Die teil­wei­se Ab­sol­vie­rung der Re­kru­ten­schu­le wird be­rück­sich­tigt.

6 Das ZI­VI in­for­miert die be­trof­fe­ne Per­son über ih­re Pflich­ten im Zu­sam­men­hang mit ei­nem Aus­land­ur­laub und teilt die Er­tei­lung des Aus­land­ur­laubs so­weit er­for­der­lich der Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be des Wohn­sitz­kan­tons mit.154

151 SR 661

152 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

153 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

154 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

Art. 50 Meldepflichten  

(Art. 32 ZDG)155

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son mel­det dem ZI­VI, wenn sie den er­teil­ten Aus­land­ur­laub nicht oder erst zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt an­tritt. Das ZI­VI hebt den Aus­land­ur­laub auf, wenn er nicht in­nert zwei Mo­na­ten ab dem be­wil­lig­ten Ur­laubs­be­ginn an­ge­tre­ten wird.156

2 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son im Aus­land­ur­laub mel­det dem ZI­VI ei­ne Zu­stel­l­adres­se in der Schweiz.157

155 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

156 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

157 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

Art. 51 Rückkehr in die Schweiz  

(Art. 24 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son mel­det ih­re Wohn­sitz­nah­me in der Schweiz in­nert 14 Ta­gen dem ZI­VI.158

2 Das ZI­VI hebt den Aus­land­ur­laub auf. Es mel­det dies so­weit er­for­der­lich der Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be des letz­ten Wohn­sitz­kan­tons der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son.159

3 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son leis­tet nach ih­rer Rück­kehr die Ge­samt­zahl der noch nicht ge­leis­te­ten or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­ta­ge. Bei ei­nem Aus­land­auf­ent­halt von mehr als sechs Jah­ren re­du­ziert sich die Ge­samt­zahl der noch nicht ge­leis­te­ten Zi­vil­dienst­ta­ge pro zu­sätz­li­ches Jahr um einen Zehn­tel.

4 Hält sich ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, der ein Aus­land­ur­laub er­teilt wur­de, vor­über­ge­hend in der Schweiz auf, so ist sie nicht mel­de­pflich­tig und der Aus­land­ur­laub wird nicht auf­ge­ho­ben, wenn der Auf­ent­halt in der Schweiz nicht län­ger als drei Mo­na­te dau­ert. In be­grün­de­ten Fäl­len kann das ZI­VI die­se Frist auf Ge­such hin bis auf sechs Mo­na­te ver­län­gern. Es teilt die Ver­län­ge­rung der Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be des letz­ten Wohn­sitz­kan­tons der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son mit.160

158 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

159 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

160 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

8. Abschnitt: Ordentliche Zivildienstleistungen von Personen, die im Ausland wohnen

Art. 52  

1 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die mit be­wil­lig­tem Aus­land­ur­laub im Aus­land wohnt, muss in der Schweiz kei­ne or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen er­brin­gen.

2 Ih­re or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen er­brin­gen je­doch zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die:

a.
Grenz­gän­ger sind (Art. 48 Abs. 4); oder
b.
oh­ne den er­for­der­li­chen Aus­land­ur­laub im Aus­land woh­nen (Art. 48 Abs. 5).

9. Abschnitt: Anrechnung der Zivildienstleistungen

Art. 53 Anrechenbare Diensttage  

(Art. 24 ZDG)

1 An die Er­fül­lung der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen wer­den an­ge­rech­net:

a.161
b.162
die Aus­bil­dungs­kurs­ta­ge so­wie die ar­beits­frei­en Ta­ge, wie sie vom Kurs­ver­an­stal­ter üb­li­cher­wei­se ge­währt wer­den;
c.
Pro­be­e­in­sät­ze;
d.163
die Ar­beits­ta­ge und die ar­beits­frei­en Ta­ge, wie sie im Ein­satz­be­trieb üb­li­cher­wei­se ge­währt wer­den;
e.164
Ar­beits­ta­ge im Sin­ne von Ar­ti­kel 56 Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und f, so­fern die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son an ei­nem sol­chen Tag wäh­rend min­des­tens fünf Stun­den für den Ein­satz­be­trieb tä­tig ist;
f.
Rei­se­ta­ge am Be­ginn und am En­de ei­nes Ein­sat­zes;
g.
Ar­beits­ta­ge, an wel­chen die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son in­fol­ge Krank­heit oder Un­fall vor­über­ge­hend ar­beits­un­fä­hig ist, im Rah­men von Ar­ti­kel 54;
h.
Ar­beits­ta­ge, an de­nen die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son Über­stun­den aus­gleicht;
i.165
Ar­beits­ta­ge, an de­nen die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son aus an­de­ren Grün­den als Krank­heit oder Un­fall oh­ne ihr Ver­schul­den ih­ren Ein­satz nicht er­brin­gen kann;
j.
Fe­ri­en­ta­ge im Sin­ne von Ar­ti­kel 72:
k.166
die Teil­nah­me an me­di­zi­ni­schen Un­ter­su­chun­gen nach Ar­ti­kel 76b Ab­satz 1 Buch­sta­be a im Rah­men von Aus­land­e­in­sät­zen;
l.167
die Teil­nah­me an ei­nem As­sess­ment.168

2 Das ZI­VI rech­net die­se Leis­tun­gen nur an, wenn sie im Rah­men ei­nes Ein­sat­zes er­bracht wer­den, zu wel­chem die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son auf­ge­bo­ten ist.

3 Bei Ein­sät­zen mit ei­ner Ge­samt- oder Rest­dau­er von we­ni­ger als 26 Ta­gen rech­net das ZI­VI höchs­tens die An­zahl ar­beits­frei­er Ta­ge nach An­hang 2 Zif­fer 1 an, un­ab­hän­gig da­von, ob in den Ein­satz ar­beits­freie Fei­er­ta­ge fie­len.169

4 Die An­rech­nung von Dienst­ta­gen er­folgt in gan­zen Ta­gen.

5 Wenn die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son in Be­fol­gung ei­nes Auf­ge­bots des ZI­VI stun­den­wei­se ei­ne Ein­füh­rung im Hin­blick auf einen spä­te­ren Ein­satz be­sucht, aus­ser­halb der Kur­s­stun­den aber nicht in ei­nem Zi­vil­dien­stein­satz steht, rech­net das ZI­VI pro acht Stun­den Kurs­be­such einen Tag an die Er­fül­lung der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an.

161 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

162 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

164 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

165 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

166 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

167 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

168 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

169 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 54 Anrechenbare Abwesenheitstage infolge von Krankheit oder Unfall  

(Art. 24 ZDG)

1 Pro 30 Ta­ge ei­nes Ein­sat­zes rech­net das ZI­VI höchs­tens sechs krank­heits- oder un­fall­be­ding­te Ab­we­sen­heits­ta­ge an die Er­fül­lung der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an.

2 Für kür­ze­re Ein­sät­ze und Tei­le von 30 Ta­gen rech­net das ZI­VI höchs­tens die An­zahl von Ab­we­sen­heits­ta­gen nach An­hang 2 Zif­fer 2 an.170

3 Ta­ge, an de­nen ei­ne zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son nur teil­wei­se ar­beits­fä­hig ist, gel­ten nicht als Ab­we­sen­heits­ta­ge.

170 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 55 Vorbezug von Abwesenheits- und Ferientagen  

(Art. 24 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son kann die­je­ni­ge An­zahl von Ab­we­sen­heits­ta­gen in­fol­ge von Krank­heit oder Un­fall so­wie von Fe­ri­en­ta­gen be­zie­hen, wel­che der ge­plan­ten Dau­er ih­res Ein­sat­zes ent­spricht.

2 Bricht das ZI­VI den Ein­satz vor­zei­tig ab, so rech­net es nur die­je­ni­ge An­zahl be­zo­ge­ner Ab­we­sen­heits- und Fe­ri­en­ta­ge an die Er­fül­lung der Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an, auf de­ren Be­zug an­ge­sichts der tat­säch­li­chen Dau­er des Ein­sat­zes An­spruch be­stand.

Art. 56 Nicht anrechenbare Diensttage  

(Art. 24 ZDG)

1 Nicht an die Er­fül­lung der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an­ge­rech­net wer­den:

a.171
b.
Vor­stel­lungs­ge­sprä­che bei mög­li­chen Ein­satz­be­trie­ben;
c.
Vor­spra­chen beim ZI­VI;
d.172
Ar­beits­ta­ge, an de­nen die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son Ur­laub hat;
e.173
f.174
Ar­beits­ta­ge, an de­nen die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son oh­ne Recht­fer­ti­gung dem Ein­satz­be­trieb fern­bleibt;
g.
Ta­ge, an de­nen ein Ein­satz we­gen der Durch­füh­rung ei­nes Dis­zi­pli­nar­ver­fah­rens un­ter­bro­chen ist, das mit der Ver­hän­gung ei­ner Dis­zi­plin­ar­mass­nah­me ab­ge­schlos­sen wird;
h.
Ta­ge, an de­nen die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son trotz der Wirk­sam­keit ei­nes Ab­bruchs (Art. 43) im Ein­satz­be­trieb wei­ter­ge­ar­bei­tet hat;
i.
der Voll­zug ei­ner ge­stützt auf die Ar­ti­kel 72–76 ZDG ver­häng­ten Frei­heits­s­tra­fe;
k.
die Teil­nah­me an Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen im Zu­sam­men­hang mit Dis­zi­pli­nar- und Haft­pflicht­fäl­len, die aus­ser­halb ei­nes Zi­vil­dien­stein­sat­zes statt­fin­den;
l.
Arzt­be­su­che, zu de­nen das ZI­VI aus­ser­halb ei­nes Zi­vil­dien­stein­sat­zes auf­bie­tet;
m.175
Ter­mi­ne auf­grund von Prä­ven­tiv­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 76b Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
n.176
der Ein­füh­rungs­tag.

2 Wird die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son wäh­rend ei­nes Ur­laubs in­fol­ge von Krank­heit oder Un­fall vor­über­ge­hend ar­beits­un­fä­hig, so rech­net das ZI­VI die Ta­ge der Ar­beits­un­fä­hig­keit im Rah­men der Ab­we­sen­heits­ta­ge nach Ar­ti­kel 54 an die Er­fül­lung der Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an.

171 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

172 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

173 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998, mit Wir­kung seit 1. Nov. 1998 (AS 1998 2519).

174 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

175 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

176 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 56a Betriebsferien 177  

(Art. 24 ZDG)

Ar­beits­ta­ge, die in die Be­triebs­fe­ri­en des Ein­satz­be­trie­bes fal­len, wer­den nicht an die Er­fül­lung der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an­ge­rech­net, es sei denn, die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son be­zie­he ih­re Fe­ri­en­ta­ge.

177 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998 (AS 1998 2519). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

Art. 57 Mitteilung der angerechneten Tage  

(Art. 24 ZDG)

Das ZI­VI teilt der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son und dem Ein­satz­be­trieb mit, wel­che Ta­ge sie nicht an­ge­rech­net hat. Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son kann in­nert 30 Ta­gen ei­ne be­schwer­de­fä­hi­ge Ver­fü­gung ver­lan­gen.

10. Abschnitt: …

Art. 58178  

178 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

7. Kapitel: Stellung der zivildienstpflichtigen Person

1. Abschnitt: Allgemeine Rechte und Pflichten

Art. 59 Beratung  

(Art. 26 Abs. 1 ZDG; Art. 13 ZUG)179

1 Das ZI­VI weist zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die Hil­fe be­nö­ti­gen, bei Be­darf auf spe­zia­li­sier­te öf­fent­li­che oder pri­va­te Stel­len hin.180

2 Es berät auf Ver­lan­gen die zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen in Rechts­fra­gen, die sich im Zu­sam­men­hang mit dem Voll­zug des Zi­vil­diens­tes stel­len.

3181

4 Für die so­zia­le Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung ei­ner zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son, die ih­ren Ein­satz aus­ser­halb ih­res Wohn­sitz­kan­tons er­bringt, sind dann die So­zi­al­hil­fe­be­hör­den des Auf­ent­halts­kan­tons zu­stän­dig, wenn die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son für einen Be­such bei der So­zi­al­hil­fe­be­hör­de vor­aus­sicht­lich mehr als einen Ar­beits­tag vom Ein­satz­be­trieb ab­we­send wä­re.182

179 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

180 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

181 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

182 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 59a183  

183 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007 (AS 20073461). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 60184  

184 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 60a185  

185 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998 (AS 1998 2519). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Nov. 2000, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3083).

Art. 61 Politische und religiöse Propaganda 186  

(Art. 27 ZDG)

Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son ent­hält sich wäh­rend der Ar­beits­zeit so­wie in Lo­ka­li­tä­ten des Ein­satz­be­trie­bes und in Ge­mein­schafts­un­ter­künf­ten der po­li­ti­schen, re­li­gi­ösen und welt­an­schau­li­chen Pro­pa­gan­da.

186 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 62 Besondere Pflichten bei Einsätzen in Gruppen  

(Art. 27 Abs. 5 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son über­nimmt zu­sätz­li­che Auf­ga­ben, die sich aus der Ge­mein­schafts­un­ter­brin­gung und -ver­pfle­gung er­ge­ben, auch wenn sie aus­ser­halb der Ar­beits­zeit zu er­le­di­gen sind.

2 Die Er­fül­lung die­ser zu­sätz­li­chen Auf­ga­ben gilt nicht als Leis­tung von Über­stun­den.

3 Der Ein­satz­be­trieb stellt si­cher, dass die zu­sätz­li­chen Auf­ga­ben mög­lichst gleich­mäs­sig auf al­le Mit­glie­der der Grup­pe ver­teilt wer­den.

4 Er be­rück­sich­tigt bei der Fest­le­gung der Ar­beits­zei­ten der ein­zel­nen Mit­glie­der der Grup­pe die Be­las­tung, die sich aus der Er­fül­lung der zu­sätz­li­chen Auf­ga­ben er­gibt.

2. Abschnitt: Rechte gegenüber dem Einsatzbetrieb

Art. 63 Berücksichtigung religiöser Pflichten  

(Art. 28 Abs. 1 ZDG)

Bei der Fest­le­gung der Ar­beits- und Ru­he­zei­ten be­rück­sich­tigt der Ein­satz­be­trieb die re­li­gi­ösen Pflich­ten der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son im glei­chen Mass, wie er sie ge­gen­über sei­nen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern be­rück­sich­tigt.

Art. 64 Ausgleich von Überstunden  

(Art. 28 Abs. 4 ZDG)

1 Über­stun­den ge­ben der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son An­spruch auf Frei­zeit von glei­cher Dau­er, es sei denn, der Ein­satz­be­trieb ge­wäh­re sei­nen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern kei­nen oder einen ge­rin­ge­ren Aus­gleich der Über­stun­den.

2 Über­stun­den ver­fal­len ent­schä­di­gungs­los, wenn sie nicht am En­de des Ein­sat­zes aus­ge­gli­chen sind.

3 Ein Ein­satz darf nicht ver­län­gert wer­den, da­mit Über­stun­den aus­ge­gli­chen wer­den kön­nen.187

187 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 65 Leistungen zugunsten der zivildienstleistenden Person im allgemeinen  

(Art. 29 ZDG)

1 Das WBF legt die Hö­he der nach Ar­ti­kel 29 ZDG ge­schul­de­ten Geld­leis­tun­gen fest.188

2 Be­an­sprucht die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son durch den Ein­satz­be­trieb an­ge­bo­te­ne Na­tu­ral­leis­tun­gen nicht, so hat sie kei­nen An­spruch auf ent­spre­chen­de Geld­leis­tun­gen, es sei denn, die An­nah­me der Na­tu­ral­leis­tun­gen kön­ne ihr nicht zu­ge­mu­tet wer­den.189

188 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 66 Unterkunft 190  

(Art. 29 Abs. 1 Bst. d und 2 ZDG)

Ist der Ein­satz­be­trieb nicht in der La­ge, der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son ei­ne Un­ter­kunft zur Ver­fü­gung zu stel­len, so kommt er für die nach­ge­wie­se­nen ef­fek­ti­ven Kos­ten für ei­ne von ihm vor­ge­schla­ge­ne, zu­mut­ba­re ex­ter­ne Un­ter­kunft auf.

190 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 67 Wegkostenentschädigung 191  

(Art. 29 Abs. 1 Bst. e und 2 ZDG)

1 Der Ein­satz­be­trieb ent­schä­digt die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son für die nach­ge­wie­se­nen ef­fek­ti­ven Kos­ten für den täg­li­chen Ar­beits­weg. Die Ent­schä­di­gung rich­tet sich nach den Kos­ten für die Be­nüt­zung der öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel auf Ba­sis der güns­tigs­ten Va­ri­an­te.

2 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son hat kei­nen An­spruch auf Ent­schä­di­gung, wenn sie ih­re Pri­vat­un­ter­kunft be­nützt, ob­wohl der Ein­satz­be­trieb ei­ne nä­her beim Ein­satzort ge­le­ge­ne, zu­mut­ba­re Un­ter­kunft an­bie­tet. Der Ein­satz­be­trieb ent­schä­digt die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son je­doch für die nach­ge­wie­se­nen ef­fek­ti­ven Kos­ten für den täg­li­chen Ar­beits­weg, wenn die an­ge­bo­te­ne Un­ter­kunft we­sent­lich wei­ter ent­fernt liegt als die Pri­vat­un­ter­kunft.

3 Be­nützt die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son ein Abon­ne­ment, so ent­schä­digt der Ein­satz­be­trieb die Kos­ten an­teil­mäs­sig pro an­re­chen­ba­re Ta­ge des Zi­vil­dien­stein­sat­zes, so­fern dies für ihn die güns­tigs­te Va­ri­an­te ist. An­dern­falls ent­schä­digt der Ein­satz­be­trieb die­je­ni­gen Kos­ten, die er nach Ab­satz 1 tra­gen müss­te.

4 Be­nützt die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son an­stel­le der öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel ein pri­va­tes Mo­tor­fahr­zeug, so hat sie kei­nen An­spruch auf Weg­kos­ten­ent­schä­di­gung, so­fern für den täg­li­chen Ar­beits­weg ins­ge­samt ma­xi­mal drei Stun­den be­nö­tigt wer­den.

5 Ist die Be­nüt­zung ei­nes pri­va­ten Mo­tor­fahr­zeugs für den gan­zen Ar­beits­weg oder Tei­le da­von un­um­gäng­lich, so ent­schä­digt der Ein­satz­be­trieb die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son da­für.

191 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 68 Zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit Einsätzen im Ausland  

(Art. 29 Abs. 1 Bst. f ZDG)

Der Ein­satz­be­trieb über­nimmt bei Ein­sät­zen im Aus­land die­je­ni­gen Kos­ten, die bei der Auf­ga­ben­er­fül­lung not­wen­di­ger­wei­se an­fal­len und die er sei­nen ei­ge­nen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern im Aus­land üb­li­cher­wei­se auch er­stat­tet. Das ZI­VI re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

Art. 69 Ausschluss weiterer Leistungen 192  

(Art. 29 ZDG)

1 Ab­spra­chen zwi­schen dem Ein­satz­be­trieb und der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son, wel­che ei­ne Aus­deh­nung oder ei­ne Re­duk­ti­on der Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 29 ZDG bein­hal­ten, sind nich­tig.193

2 Der Ein­satz­be­trieb darf über Ar­ti­kel 29 ZDG hin­aus we­der der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son noch ihr na­he ste­hen­den Per­so­nen geld­wer­te Leis­tun­gen er­brin­gen, es sei denn, es hand­le sich um Geld­leis­tun­gen an­stel­le von nicht be­an­spruch­ten Na­tu­ral­leis­tun­gen (Art. 65 Abs. 2).194

3 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son er­stat­tet Leis­tun­gen, wel­che un­ter Miss­ach­tung von Ab­satz 2 er­bracht wur­den, nach Mass­ga­be von Ar­ti­kel 64 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts195 an den Ein­satz­be­trieb zu­rück.

4 Geld­leis­tun­gen, wel­che die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son als Spen­de oder der­glei­chen wäh­rend der Dau­er ei­nes Ein­sat­zes an den Ein­satz­be­trieb ge­leis­tet hat, sind voll­um­fäng­lich zu­rück­zu­er­stat­ten. Zah­lungs­ver­spre­chen für Spen­den oder der­glei­chen, wel­che die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son im Rah­men der Pla­nung ih­rer Ein­sät­ze oder wäh­rend der Dau­er ei­nes Ein­sat­zes an den Ein­satz­be­trieb ge­leis­tet hat, sind nich­tig.196

192 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

193 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

194 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Nov. 1998 (AS 1998 2519).

195SR 220

196 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

Art. 70 Urlaub
a. Verfahren
 

(Art. 30 ZDG)197

1 Ur­laub wird auf Ge­such der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son hin durch den Ein­satz­be­trieb ge­währt oder durch das ZI­VI im Auf­ge­bot be­wil­ligt.

2 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son stellt das Ur­laubs­ge­such schrift­lich und legt all­fäl­li­ge Be­weis­mit­tel bei.

3198

4 Sie darf einen be­wil­lig­ten Ur­laub nicht an­tre­ten oder wei­ter­füh­ren, wenn der Ur­laubs­grund weg­fällt.199

5 Der Ein­satz­be­trieb legt der Dienst­ta­ge­mel­dung an das ZI­VI das be­wil­lig­te Ur­laubs­ge­such bei.200

197 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

198 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

199 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Nov. 1998 (AS 1998 2519).

200 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Nov. 1998 (AS 1998 2519).

Art. 71 b. Richtlinien zum Entscheid  

(Art. 30 ZDG)

1 Der Ein­satz­be­trieb ge­währt der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son in fol­gen­den Fäl­len Ur­laub von längs­tens drei Ta­gen Dau­er:

a.
bei Tod oder schwe­rer Er­kran­kung ei­nes na­hen An­ge­hö­ri­gen;
b.
wenn sie hei­ra­tet;
c.
bei der Ge­burt ei­nes ei­ge­nen Kin­des;
d.201
für das Ab­le­gen von Prü­fun­gen der be­ruf­li­chen Aus­bil­dung, die nicht ver­scho­ben wer­den kön­nen.

2 Er ge­währt fer­ner Ur­laub von längs­tens ei­nem Tag Dau­er für:

a.202
b.
das Ein­schrei­ben und die Ein­füh­rung an ei­ner Lehr­an­stalt, so­fern die per­sön­li­che An­we­sen­heit der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son dort zwin­gend er­for­der­lich ist;
c.
die Teil­nah­me an Sit­zun­gen von Be­hör­den, wenn die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son ein ent­spre­chen­des Man­dat in­ne­hat.

3 Er kann, wenn es die Ver­hält­nis­se sei­nes Be­triebs ge­stat­ten, in fol­gen­den Fäl­len Ur­laub von längs­tens ei­nem Tag Dau­er ge­wäh­ren:

a.
für dring­li­che Ver­rich­tun­gen, wel­che die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son nicht in die Frei­zeit ver­le­gen und nicht wäh­rend der Gleit­zeit er­le­di­gen kann;
b.203
zu an­de­ren wich­ti­gen Zwe­cken, wenn die Ab­leh­nung des Ge­suchs für die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son oder ih­ren Ar­beit­ge­ber un­zu­mut­bar wä­re.

4 Will der Ein­satz­be­trieb einen län­ge­ren Ur­laub be­wil­li­gen, so be­an­tragt er die ent­spre­chen­de Be­fug­nis beim ZI­VI.204

5 Für die be­ruf­li­che Aus- oder Wei­ter­bil­dung kann der Ein­satz­be­trieb der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son, so­fern es die Ver­hält­nis­se des Be­triebs er­lau­ben, Ur­laub un­ter der Be­din­gung ge­wäh­ren, dass sie Ab­we­sen­hei­ten nach­holt, die zwei Wo­chen­stun­den über­stei­gen. Für ei­ne re­gel­mäs­si­ge Aus- oder Wei­ter­bil­dung muss er je­doch die Stel­lung­nah­me des ZI­VI ein­ho­len.

201 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

202 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

203 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

204 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 72 Ferientage  

(Art. 24 ZDG)205

1 In ei­nem un­un­ter­bro­che­nen Ein­satz von min­des­tens 180 Ta­gen hat die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son für die ers­ten 180 Ta­ge An­spruch auf acht Fe­ri­en­ta­ge, für je­weils 30 wei­te­re Ein­satz­ta­ge auf zwei Fe­ri­en­ta­ge.206

2207

3 Nicht be­zo­ge­ne Fe­ri­en­ta­ge ver­fal­len ent­schä­di­gungs­los.

4 Fin­det ein un­un­ter­bro­che­ner Ein­satz in meh­re­ren Ein­satz­be­trie­ben statt, so be­zieht die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son die Fe­ri­en­ta­ge an­teils­mäs­sig beim je­wei­li­gen Ein­satz­be­trieb.208

5 Will ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son einen Ein­satz von we­ni­ger als 180 Ta­gen Dau­er so ver­län­gern, dass sie An­spruch auf den Be­zug von Fe­ri­en­ta­gen er­hält, und will sie zu­gleich den Ein­satz­be­trieb wech­seln, so heisst das ZI­VI die Ver­län­ge­rung nur gut, wenn die Ein­satz­be­trie­be sich über den Be­zug der Fe­ri­en­ta­ge ei­ni­gen.209

205 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

206 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

207 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

208 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

209 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 73 Betriebsferien  

(Art. 79 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son be­zieht ih­re Fe­ri­en­ta­ge wenn mög­lich wäh­rend den Be­triebs­fe­ri­en des Ein­satz­be­trie­bes.

2 und 3210

210 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 74211  

211 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

3. Abschnitt: Pflichten gegenüber Behörden und Einsatzbetrieb

Art. 75 Meldepflicht
a. Kontrolldaten
212  

(Art. 32 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son mel­det dem ZI­VI un­ver­züg­lich ins­be­son­de­re:

a.
die Än­de­rung der Adres­sen des Wohn­sit­zes und des Auf­ent­halts­or­tes;
b.
die Än­de­rung der Per­so­na­li­en;
c.
den Be­ruf und des­sen Än­de­rung;
d.213

2214

3 Zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die wäh­rend mehr als sechs Mo­na­ten an den ge­mel­de­ten Adres­sen nicht er­reich­bar sind, be­zeich­nen dem ZI­VI ei­ne Zu­stel­l­adres­se in der Schweiz.

4 Das ZI­VI kann die er­for­der­li­chen Mass­nah­men er­grei­fen, um den Wohn­sitz und den Auf­ent­halts­ort ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son aus­fin­dig zu ma­chen.

5 Es lei­tet die Än­de­rung der Per­so­na­li­en dem Kom­man­do Aus­bil­dung wei­ter.215

6 Die Ab­sät­ze 1 Buch­sta­ben a und b, 3 und 4 gel­ten sinn­ge­mä­ss für Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 12 ZDG aus dem Zi­vil­dienst aus­ge­schlos­sen wor­den sind, bis zum En­de des Jah­res, in dem sie aus der Zi­vil­dienst­pflicht ent­las­sen wer­den.216

212 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

213 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

214 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

215 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

216 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

Art. 76 b. Arbeitsunfähigkeit  

(Art. 32 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son mel­det dem ZI­VI un­ver­züg­lich, wenn sie ein Auf­ge­bot aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den nicht be­fol­gen kann. Sie legt der Mel­dung ein Arzt­zeug­nis bei.

2 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son teilt dem Ein­satz­be­trieb je­de Be­ein­träch­ti­gung ih­rer Ar­beits­fä­hig­keit in­fol­ge von Krank­heit oder Un­fall un­ver­züg­lich mit.

3 Sie be­sorgt sich ein Arzt­zeug­nis und legt die­ses in­nert drei Ta­gen dem Ein­satz­be­trieb vor. In der Arzt­wahl ist sie frei. Dau­ert der Ein­satz län­ger als einen Tag, so muss sie ein Arzt­zeug­nis nur vor­le­gen, wenn die Be­ein­träch­ti­gung län­ger als einen Tag dau­ert.217

4 Der Ein­satz­be­trieb mel­det dem ZI­VI so­fort, wenn die vor­aus­sicht­li­che Dau­er der Ar­beits­un­fä­hig­keit fünf Ta­ge über­schrei­tet.218

5 Er legt das Arzt­zeug­nis der nächs­ten Dienst­ta­ge­mel­dung an das ZI­VI bei.

217 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

218 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 76a c. Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes 219  

(Art. 32 ZDG)

Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son mel­det dem ZI­VI zu Be­ginn je­des Ein­sat­zes Be­ein­träch­ti­gun­gen ih­res Ge­sund­heits­zu­stan­des so­wie ih­rer Ar­beits­fä­hig­keit. Sie legt der Mel­dung ein Arzt­zeug­nis bei.

219 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998 (AS 1998 2519). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 76b Medizinische Massnahmen vor Auslandeinsätzen 220  

(Art. 7 Abs. 4 Bst. a ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die im «Tä­tig­keits­be­reich Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe» einen Aus­land­ein­satz leis­ten will:

a.
un­ter­zieht sich ei­ner me­di­zi­ni­schen Un­ter­su­chung zur Ab­klä­rung der phy­si­schen und psy­chi­schen Ein­satz­fä­hig­keit;
b.
setzt die von der Fach­stel­le fest­ge­leg­ten Prä­ven­tiv­mass­nah­men wie Imp­fun­gen und Me­di­ka­men­ten-Ein­nah­me um.

2 Das ZI­VI be­stimmt, wel­che Fach­stel­le für die me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chung und die Fest­le­gung der Prä­ven­tiv­mass­nah­men zu­stän­dig ist.

3 Das ZI­VI kann die Mass­nah­men nach Ab­satz 1 auch ge­gen­über zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen an­ord­nen, die in ei­nem an­de­ren Tä­tig­keits­be­reich einen Aus­land­ein­satz leis­ten wol­len.

220 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 77 Auskunftspflicht 221  

(Art. 32 ZDG)

Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son wirkt bei sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen des ZI­VI so­wie bei Mass­nah­men zur Er­folgs­kon­trol­le mit. Für ge­such­stel­len­de Per­so­nen gilt die Mit­wir­kungs­pflicht im Rah­men des Ein­füh­rungs­tags.

221 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

4. Abschnitt: Einführung und Ausbildung222

222 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 77a223  

223 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 78 Einführung durch den Einsatzbetrieb  

(Art. 48 Abs. 2 ZDG)224

Der Ein­satz­be­trieb ver­mit­telt auf der Ba­sis ei­nes Ein­füh­rungs­pro­gram­mes die prak­ti­schen Grund­kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten, die er­for­der­lich sind, da­mit die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son die im Auf­ge­bot vor­ge­se­he­nen Tä­tig­kei­ten kor­rekt und wirt­schaft­lich ver­rich­ten kann und kei­nen Scha­den ver­ur­sacht.

224 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 79 Einführungskosten des Einsatzbetriebs  

(Art. 37 Abs. 2 und 48 Abs. 2 ZDG)225

1 Der Ein­satz­be­trieb trägt in der Re­gel die Kos­ten der er­for­der­li­chen Ein­füh­rung der bei ihm ih­ren Zi­vil­dienst leis­ten­den Per­so­nen selbst.

2 Der Bund kann bis zu ei­nem Drit­tel der Ein­füh­rungs­kos­ten, höchs­tens aber 833 Fran­ken pro zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son über­neh­men, wenn der Ein­satz­be­trieb nicht in der La­ge ist, das er­for­der­li­che Sach­wis­sen selbst zu ver­mit­teln.

3 Ein Ein­satz­be­trieb, der Un­ter­stüt­zung durch den Bund wünscht, stellt recht­zei­tig vor Er­lass des Auf­ge­bots ein be­grün­de­tes Ge­such an das ZI­VI. Geht das Ge­such oh­ne be­son­de­ren Grund erst nach Be­ginn der Ein­füh­rung beim ZI­VI ein, so über­nimmt der Bund die be­reits an­ge­fal­le­nen Ein­füh­rungs­kos­ten nicht.

4 Das ZI­VI kann mit der Kos­ten­gut­spra­che Auf­la­gen und Be­din­gun­gen ver­fü­gen.

225 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 80 Ausbildungskurse des ZIVI 226  

(Art. 36 Abs. 2 Bst. a und 3 so­wie 37 Abs. 1 ZDG)

1 Das ZI­VI or­ga­ni­siert ein­satz­spe­zi­fi­sche Aus­bil­dungs­kur­se zu fol­gen­den The­men:

a.
Kom­mu­ni­ka­ti­on und Be­treu­ung;
b.
Pfle­ge­hil­fe;
c.
Be­treu­ung von Men­schen mit ei­ner Be­ein­träch­ti­gung;
d.
Be­treu­ung von be­tag­ten Men­schen;
e.
Be­treu­ung von Kin­dern;
f.
Be­treu­ung von Ju­gend­li­chen;
g.
Um­welt- und Na­tur­schutz;
h.
Um­gang mit der Mo­tor­sä­ge;
i.
Si­cher­heit im Aus­land­ein­satz.

2 Es kann wei­te­re Aus­bil­dungs­kur­se or­ga­ni­sie­ren:

a.
wenn die­se qua­li­ta­tiv bes­ser oder kos­ten­güns­ti­ger sind als die Ein­füh­rung durch die Ein­satz­be­trie­be;
b.
wenn den Ein­satz­be­trie­ben die Mög­lich­keit zur Ein­füh­rung fehlt und ei­ne grös­se­re An­zahl zi­vil­dienst­leis­ten­der Per­so­nen be­trof­fen ist;
c.
zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zur Re­ge­ne­ra­ti­on.

3 Es kann Drit­te mit der Durch­füh­rung der Aus­bil­dungs­kur­se be­auf­tra­gen und ex­ter­ne Fach­kräf­te bei­zie­hen.

4 Es be­treibt ein um­fas­sen­des Aus­bil­dungs-Qua­li­täts­ma­na­ge­ment.

5 Aus­bil­dungs­kur­se des ZI­VI ent­bin­den den Ein­satz­be­trieb nicht von sei­ner Ein­füh­rungs­pflicht nach Ar­ti­kel 78.

6 Der Bund be­zahlt bis zu 3000 Fran­ken pro Kurs­teil­neh­me­rin oder Kurs­teil­neh­mer und Kurs.

226 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 81 Kursbesuch 227  

(Art. 36 Abs. 1 und 2 Bst. a und e ZDG)

1 Wer Zi­vil­dienst leis­tet, be­sucht die in den Pflich­ten­hef­ten ein­ge­tra­ge­nen Aus­bil­dungs­kur­se, so­fern die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 81a er­füllt sind.

2 Das ZI­VI kann die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son vom Aus­bil­dungs­kurs dis­pen­sie­ren:

a.
auf Er­su­chen der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son, wenn die­se ei­ne ver­gleich­ba­re Aus­bil­dung vor­wei­sen kann;
b.
wenn die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son den ge­plan­ten Aus­bil­dungs­kurs aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den nicht an­tre­ten oder zu En­de füh­ren kann und kein Er­satz­kurs ge­fun­den wer­den kann.

3 Wer einen Aus­bil­dungs­kurs be­sucht hat, muss die­sen im Rah­men wei­te­rer Ein­sät­ze nicht er­neut be­su­chen.

227 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 81a Zeitpunkt und Dauer der Ausbildungskurse und der anschliessenden Einsätze 228  

(Art. 36 Abs. 1 und 2 Bst. a–d ZDG)

1 Wer einen Ein­satz von min­des­tens 54 Ta­gen Dau­er in der Pfle­ge oder Be­treu­ung leis­tet, be­sucht:

a.
vor oder zu Be­ginn des Ein­sat­zes einen fünf­tä­gi­gen Kurs nach Ar­ti­kel 80 Ab­satz 1 Buch­sta­be a; und
b.
wäh­rend der ers­ten vier Wo­chen des Ein­sat­zes einen fünf­tä­gi­gen Kurs zu ei­nem The­ma nach Ar­ti­kel 80 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–f, das auf­grund des Pflich­ten­hefts fest­ge­legt wur­de.

2 Falls der Ein­satz min­des­tens 180 Ta­ge dau­ert, ist zu­sätz­lich ein fünf­tä­gi­ger Ver­tie­fungs­kurs zu ei­nem The­ma nach Ar­ti­kel 80 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–f zu be­su­chen, das auf­grund des Pflich­ten­hefts fest­ge­legt wur­de. Der Ver­tie­fungs­kurs ist frü­he­s­tens einen Mo­nat nach dem Be­such des Kur­ses nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b, je­doch nicht spä­ter als zwei Mo­na­te vor dem En­de des Ein­sat­zes zu be­su­chen.

3 Wer einen Ein­satz von min­des­tens 54 Ta­gen Dau­er im Tä­tig­keits­be­reich «Um­welt- und Na­tur­schutz, Land­schafts­pfle­ge und Wald» leis­tet, be­sucht wäh­rend der ers­ten vier Wo­chen des Ein­sat­zes einen fünf­tä­gi­gen Kurs nach Ar­ti­kel 80 Ab­satz 1 Buch­sta­be g.

4 Kann das ZI­VI im op­ti­ma­len Zeit­fens­ter kei­nen oder nicht ge­nü­gend Kur­splät­ze an­bie­ten, so ist der Kurs­be­such auch zu ei­nem frü­he­ren oder spä­te­ren Zeit­punkt mög­lich.

5 Ei­ne Mo­tor­sä­ge darf nur be­die­nen, wer vor­gän­gig den zwei­tä­gi­gen Kurs nach Ar­ti­kel 80 Ab­satz 1 Buch­sta­be h be­sucht hat.

6 Wer einen Aus­land­ein­satz im Tä­tig­keits­be­reich «Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe» leis­ten will, be­sucht vor­gän­gig einen zwei- bis fünf­tä­gi­gen Kurs nach Ar­ti­kel 80 Ab­satz 1 Buch­sta­be i, so­fern es die Si­cher­heits­la­ge am Ein­satzort er­for­dert.

7 Das ZI­VI kann den Be­such des Lehr­gangs «Pfle­ge­hel­fe­rin, Pfle­ge­hel­fer» des Schwei­ze­ri­schen Ro­ten Kreu­zes be­wil­li­gen:

a.
wenn der Ein­satz­be­trieb dies aus­drück­lich wünscht und der Ein­satz min­des­tens 180 Ta­ge dau­ert;
b.229
im Hin­blick auf Ein­sät­ze zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen oder Not­la­gen oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on.

228 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. März 2009 (AS 2009 1101). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

229 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 82 Konzeptkosten 230  

(Art. 37 Abs. 2 Bst. a ZDG)

1 Er­klärt das ZI­VI das Kurs­kon­zept ei­nes Ein­satz­be­triebs oder ei­nes Drit­ten für an­de­re als die vom ZI­VI an­ge­bo­te­nen Aus­bil­dungs­kur­se als mass­ge­blich, so kann der Bund bis zu 75 Pro­zent der Kos­ten der­je­ni­gen Kon­zept­ar­bei­ten ver­gü­ten, die oh­ne Auf­trag des ZI­VI ge­leis­tet wur­den.

2 Das ZI­VI kann selbst Auf­trä­ge zur Er­ar­bei­tung von Kurs­kon­zep­ten er­tei­len, wel­che als Grund­la­ge für Ein­füh­rungs­kur­se der Ein­satz­be­trie­be oder für ein­satz­spe­zi­fi­sche Aus­bil­dungs­kur­se die­nen sol­len. Der Bund trägt die Kos­ten.

230 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

5. Abschnitt: Kosten der Reisen und des Gepäcktransports

Art. 83 Reisen ohne Kostenfolge für die zivildienstpflichtige Person  

(Art. 39 ZDG)

1 An­läss­lich des Ein­rückens und der Ent­las­sung reist die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son kos­ten­los mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln von ih­rem Wohn­sitz oder Auf­ent­halts­ort an den Ein­satzort und zu­rück.231

2232

3 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son, die wäh­rend ih­res Ein­sat­zes nicht ih­re Pri­vat­un­ter­kunft be­nützt, hat zu­dem An­spruch auf ei­ne wö­chent­li­che kos­ten­lo­se Rei­se mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln vom Ein­satzort an ih­ren Wohn­sitz oder Auf­ent­halts­ort und zu­rück.233

4 Das ZI­VI legt die An­zahl der Rei­sen nach Ab­satz 3 im Ver­hält­nis zur Ein­satz­dau­er fest.234

5 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son er­hält auf Ge­such hin die er­for­der­li­chen Fahr­aus­wei­se.235

231 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

232 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

233 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

234 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

235 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

Art. 84 Meldung und Abrechnung 236  

(Art. 39 ZDG)

1 Das ZI­VI er­hebt bei den zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen pe­ri­odisch, wel­che Rei­sen nach Ar­ti­kel 83 sie un­ter­nom­men ha­ben.

2 Der Bund er­stat­tet den Un­ter­neh­mun­gen des öf­fent­li­chen Ver­kehrs die Kos­ten die­ser Rei­sen. Es gilt ein er­mäs­sig­ter Fahr­preis.

236 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 85 Reisen zum ermässigten Fahrpreis 237  

(Art. 39 ZDG)

Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son reist mit ih­rem Zi­vil­dienst­aus­weis wäh­rend ih­res Ein­sat­zes mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zu ei­nem er­mäs­sig­ten Fahr­preis.

237 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

Art. 86 Kosten des Gepäcktransports  

(Art. 39 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zahlt die Kos­ten des Ge­päck­trans­ports an­läss­lich des Ein­rückens und der Ent­las­sung selbst.

2 Das ZI­VI zahlt der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son ge­gen Vor­la­ge der Quit­tun­gen die Kos­ten der Ge­päck­trans­por­te mit den Un­ter­neh­mun­gen des öf­fent­li­chen Ver­kehrs, so­fern die Trans­por­te not­wen­dig wa­ren. Sie über­nimmt kei­ne Um­zugs­kos­ten.238

238 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

6. Abschnitt: Ausrüstung zur Kennzeichnung239

239 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 27. Juni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

Art. 86a Kennzeichnung der zivildienstleistenden Personen 240  

(Art. 40a ZDG)

1 Das ZI­VI legt fest, wel­che Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son zu ih­rer Kenn­zeich­nung un­ent­gelt­lich als Ei­gen­tum ab­ge­ge­ben wer­den kön­nen.

2 Der Um­fang der un­ent­gelt­lich ab­ge­ge­be­nen Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de ist ab­hän­gig von der An­zahl noch zu leis­ten­der Zi­vil­dienst­ta­ge.

3 Zu­sätz­li­che Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de kön­nen zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen ge­gen Ge­bühr ab­ge­ge­ben wer­den.

4 Das ZI­VI er­lässt Wei­sun­gen zur Ver­wen­dung und Be­hand­lung der Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de.

240 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 86b Kennzeichnung von Einsatzbetrieben und Gruppeneinsätzen  

(Art. 15a ZDG)

1 Das ZI­VI kann In­sti­tu­tio­nen, wel­che ih­re An­er­ken­nung als Ein­satz­be­trieb sicht­bar ma­chen wol­len, un­ter­stüt­zen, in­dem es die­sen ge­eig­ne­te Schrift­trä­ger zur Ver­fü­gung stellt.

2 Das ZI­VI sorgt da­für, dass Grup­pen­e­in­sät­ze als Zi­vil­dien­ste­in­sät­ze ge­kenn­zeich­net wer­den kön­nen.

8. Kapitel: Verfahren der Anerkennung als Einsatzbetrieb241

241 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 87 Gesuch 242  

(Art. 41 Abs. 1 und 43 Abs. 1 ZDG)

1 Die ge­such­stel­len­de In­sti­tu­ti­on weist im Ge­such nach, dass sie die An­for­de­run­gen nach den Ar­ti­keln 2–6 ZDG er­füllt.

2 Er­füllt sie die An­for­de­run­gen mit Aus­nah­me von Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 ZDG, so weist sie zu­sätz­lich nach, dass die Pflich­ten­hef­te für zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­so­nen aus­sch­liess­lich Auf­ga­ben ent­hal­ten, die den Tä­tig­keits­be­rei­chen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 ZDG ent­spre­chen (Art. 42 Abs. 2bis ZDG).

3 Die ge­such­stel­len­de In­sti­tu­ti­on legt dem Ge­such zu­dem fol­gen­de Un­ter­la­gen bei:

a.
den Tä­tig­keits- und Ge­schäfts­be­richt der letz­ten zwei Jah­re;
b.
die Sta­tu­ten und Rechts­grund­la­gen;
c.
das Or­ga­ni­gramm der ge­sam­ten In­sti­tu­ti­on und den Stel­len­plan des be­trof­fe­nen Teil­be­reichs;
d.
die Pflich­ten­hef­te der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen;
e.
den Nach­weis der Ge­mein­nüt­zig­keit; das ZI­VI kann In­sti­tu­tio­nen des öf­fent­li­chen Rechts von die­sem Nach­weis ent­bin­den.

4 In­sti­tu­tio­nen, die Aus­land­e­in­sät­ze im Tä­tig­keits­be­reich «Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe» an­bie­ten, müs­sen zu­sätz­lich fol­gen­de Un­ter­la­gen bei­le­gen:

a.
die Auf­stel­lung der Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen;
b.
die Be­schrei­bung der vor­ge­se­he­nen Si­cher­heits­mass­nah­men, in­klu­si­ve ei­nes Ein­füh­rungs­pro­gramms für Zi­vil­dienst­leis­ten­de in Si­cher­heits­a­spek­te;
c.
die Be­schrei­bung der lau­fen­den so­wie den Nach­weis über be­reits er­folg­reich ab­ge­schlos­se­ne Pro­jek­te;
d.
den Nach­weis über die Art der Fi­nan­zie­rung und der Eva­lua­ti­on der Pro­jek­te.

5 Land­wirt­schaft­li­che Be­trie­be müs­sen die Un­ter­la­gen nach Ab­satz 3 nicht ein­rei­chen. Sie wei­sen nach, dass sie die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 5 be­zie­hungs­wei­se 6 er­fül­len.

6 Wer zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zur Re­ge­ne­ra­ti­on bei­zie­hen will, legt sei­nem Ge­such ei­ne Be­stä­ti­gung der ört­li­chen Be­hör­den oder des zu­stän­di­gen Füh­rungs­or­gans bei. Die Be­stä­ti­gung ent­hält ins­be­son­de­re An­ga­ben zum Er­eig­nis und zur Ko­or­di­na­ti­on des Zi­vil­dien­stein­sat­zes mit an­de­ren Ein­satz­kräf­ten so­wie ei­ne Ein­schät­zung des Auf­wands.

7 Ab­satz 6 gilt auch bei Ein­sät­zen zur Vor­beu­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.

8 Die ge­such­stel­len­de In­sti­tu­ti­on legt dar:

a.
wel­che Ein­füh­rung die zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen brau­chen und wie sie die­sen Ein­füh­rungs­be­darf ab­de­cken kann;
b.
wel­che Ein­sät­ze be­son­de­re An­for­de­run­gen an den Leu­mund der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen stel­len;
c.
wel­che be­son­de­ren An­for­de­run­gen, die der Ein­satz ge­mä­ss Pflich­ten­heft an die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son stellt, durch das ZI­VI über­prüft wer­den sol­len;
d.
die Auf­ga­ben der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen, die im Pflich­ten­heft fest­zu­hal­ten sind.

9 Er­füllt die ge­such­stel­len­de In­sti­tu­ti­on die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 ZDG, so kann das Pflich­ten­heft Auf­ga­ben ent­hal­ten, die den Tä­tig­keits­be­rei­chen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 ZDG nicht ent­spre­chen.

10 Die ge­such­stel­len­de In­sti­tu­ti­on er­klärt ih­ren Wil­len, als Ein­satz­be­trieb die Pflich­ten und Rech­te nach dem ZDG und des­sen Voll­zugs­ver­ord­nun­gen zu re­spek­tie­ren.

11 Das ZI­VI kann wei­te­re Un­ter­la­gen und Aus­künf­te ver­lan­gen.

12 Die zu­stän­di­gen Per­so­nen des ZI­VI kön­nen die Ein­satz­be­trie­be be­su­chen.

242 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 87a Elektronisch eingereichtes Gesuch  

(Art. 41 Abs. 1 ZDG)

1 Die ge­such­stel­len­de In­sti­tu­ti­on kann ihr Ge­such um An­er­ken­nung als Ein­satz­be­trieb auf elek­tro­ni­schem Weg ein­rei­chen. Sie be­stä­tigt die Ein­rei­chung mit ei­ner im Ori­gi­nal nach­ge­reich­ten, von Hand un­ter­zeich­ne­ten Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 87 Ab­satz 10. 243

2 An­trä­ge auf An­pas­sung der An­er­ken­nung be­nö­ti­gen kei­ne Be­stä­ti­gung nach Ab­satz 1.

243 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 88 Ablehnung infolge genügender Nachfrage  

(Art. 42 Abs. 3 Bst. a ZDG)

1 Das ZI­VI be­ur­teilt die Nach­fra­ge nach Ein­satz­mög­lich­kei­ten mit Blick auf die ein­zel­nen Wirt­schafts­räu­me des Ein­zugs­ge­biets ei­nes Re­gio­nal­zen­trums.

2 Zur Be­ur­tei­lung der Nach­fra­ge stellt es auf die Be­le­gung ähn­lich aus­ge­rich­te­ter Pflich­ten­hef­te in ver­gleich­ba­ren Ein­satz­be­trie­ben ab.

3 Baut es ein Schwer­punkt­pro­gramm auf, so kann es von der An­wen­dung von Ab­satz 2 ab­se­hen.

Art. 89 Anerkennung  

(Art. 42 und 43 Abs. 1 ZDG)

1 Der An­er­ken­nungs­ent­scheid ent­hält ins­be­son­de­re:

a.244
Pflich­ten­hef­te mit An­for­de­rungs­pro­fi­len;
b.
die Zahl der be­wil­lig­ten Ar­beitsplät­ze pro Pflich­ten­heft;
c.
die Höchst­zahl der gleich­zei­tig im Ein­satz­be­trieb tä­ti­gen zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen (Art. 9);
d.
ei­ne Aus­sa­ge zur Ab­ga­be­pflicht und zu de­ren Um­fang;
e.
die Be­zeich­nung der ge­gen­über der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son wei­sungs­be­rech­tig­ten Stel­le.

2 Das ZI­VI be­fris­tet den An­er­ken­nungs­ent­scheid, wenn es sich um einen Ein­satz zur Be­wäl­ti­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge oder um einen Ein­satz zur Re­ge­ne­ra­ti­on han­delt.245

2bis Es be­fris­tet den An­er­ken­nungs­ent­scheid zu­dem, wenn es sich um einen Ein­satz zur Vor­beu­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge han­delt, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.246

3 Es kann im An­er­ken­nungs­ent­scheid dem Ein­satz­be­trieb ei­ne Be­tei­li­gung des Bun­des an den Ein­füh­rungs­kos­ten (Art. 37 ZDG) so­wie Fi­nanz­hil­fen (Art. 47 ZDG) in Aus­sicht stel­len.

4 Hat das Ge­such sich auf meh­re­re In­sti­tu­tio­nen be­zo­gen, so er­hält je­de einen ei­ge­nen Ent­scheid.

244 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

245 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

246 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 90 Anerkennung einer Institution des Bundes  

(Art. 42 ZDG)

1 Die An­er­ken­nung ei­ner In­sti­tu­ti­on des Bun­des als Ein­satz­be­trieb er­folgt durch ei­ne schrift­li­che Ver­ein­ba­rung mit dem ZI­VI.

2 Sie kann im ge­gen­sei­ti­gen Ein­ver­neh­men an­ge­passt und auf­ge­ho­ben wer­den.

Art. 91 Überprüfung des Anerkennungsentscheids  

(Art. 42 ZDG)247

1 Das ZI­VI kann je­der­zeit über­prü­fen, ob der An­er­ken­nungs­ent­scheid den ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen ent­spricht.

2 Es kann vom Ein­satz­be­trieb Un­ter­la­gen und Aus­künf­te ver­lan­gen.

247 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 92 Anpassung und Widerruf des Anerkennungsentscheides  

(Art. 23 Abs. 1 und 42 ZDG)248

1 Das ZI­VI kann den An­er­ken­nungs­ent­scheid an­pas­sen, wenn der Ein­satz­be­trieb einen ent­spre­chen­den An­trag stellt, die Er­geb­nis­se ei­ner In­spek­ti­on dies er­for­dern oder ein Pflich­ten­heft kei­nem Be­darf mehr ent­spricht.

2 Es passt den An­er­ken­nungs­ent­scheid an, wenn des­sen Über­prü­fung nach Ar­ti­kel 91 dies ver­langt oder der Kreis der ab­ga­be­pflich­ti­gen Ein­satz­be­trie­be nach Ar­ti­kel 46 ZDG än­dert.

3 Es kann den An­er­ken­nungs­ent­scheid wi­der­ru­fen, wenn im Ein­satz­be­trieb wäh­rend drei auf­ein­an­der fol­gen­den Jah­ren kein Ein­satz oder nur Pro­be­e­in­sät­ze statt­ge­fun­den ha­ben.

4 Es wi­der­ruft den An­er­ken­nungs­ent­scheid, wenn der Ein­satz­be­trieb:

a.249
ei­ne An­er­ken­nungs­vor­aus­set­zung nach den Ar­ti­keln 2–6 und al­len­falls 42 Ab­satz 2bis ZDG nicht mehr er­füllt;
b.
wie­der­holt ein­zel­ne Pflich­ten ver­letzt, die ihm das Ge­setz, dar­auf ge­stütz­te Ver­ord­nun­gen oder die An­er­ken­nungs­ver­fü­gung auf­er­le­gen; oder
c.
aus an­de­ren Grün­den kei­ne Ge­währ für einen or­dent­li­chen Voll­zug des Zi­vil­diens­tes mehr bie­tet.250

4bis Wenn das ZI­VI Kennt­nis von Um­stän­den be­kommt, wel­che den Wi­der­ruf der An­er­ken­nung zur Fol­ge ha­ben kön­nen, kann es be­reits ver­füg­te Auf­ge­bo­te zu Ein­sät­zen wi­der­ru­fen, die noch nicht an­ge­tre­ten wur­den.251

4ter Das ZI­VI ver­mit­telt der von ei­nem Wi­der­ruf des Auf­ge­bots be­trof­fe­nen zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son so­fort einen neu­en Ein­satz.252

5 Der Wi­der­ruf wird auf einen Zeit­punkt hin ver­fügt, in dem al­le lau­fen­den Ein­sät­ze be­en­det sind.

6 Das ZI­VI kann bei der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Ar­beits­markt­be­hör­de und bei wei­te­ren spe­zia­li­sier­ten In­sti­tu­tio­nen In­for­ma­tio­nen ein­ho­len.

7 Ei­ne In­sti­tu­ti­on, de­ren An­er­ken­nungs­ent­scheid ge­stützt auf Ab­satz 4 Buch­sta­ben b oder c wi­der­ru­fen wor­den ist, kann frü­he­s­tens fünf Jah­re nach Ein­tritt der Rechts­kraft des Wi­der­rufs­ent­scheids ein neu­es Ge­such um An­er­ken­nung als Ein­satz­be­trieb stel­len.253

248 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

249 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

250 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

251 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

252 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

253 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

9. Kapitel: Stellung des Einsatzbetriebes

1. Abschnitt: Verhältnis zu den Behörden

Art. 93 Inspektionen; Kontakte 254  

(Art. 44 ZDG)255

1 Das ZI­VI führt In­spek­tio­nen im Ein­satz­be­trieb durch und kann fach­kun­di­ge Drit­te da­mit be­auf­tra­gen.256

2 Es teilt die Er­geb­nis­se den Be­tei­lig­ten nach Mass­ga­be ih­rer Be­trof­fen­heit mit.

3 Es un­ter­hält re­gel­mäs­si­ge Kon­tak­te mit dem Ein­satz­be­trieb.257

254 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

255 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

256 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

257 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 94 Auskunftspflicht; Diensttagemeldung  

(Art. 45 ZDG)

1 Der Ein­satz­be­trieb er­teilt dem ZI­VI auf Ver­lan­gen al­le er­for­der­li­chen Aus­künf­te, die im Zu­sam­men­hang mit der Zi­vil­dienst­leis­tung ste­hen, und legt ihm die not­wen­di­gen Un­ter­la­gen vor. Er mel­det ihm un­ver­züg­lich wich­ti­ge be­son­de­re Vor­komm­nis­se.

2 Er stellt dem ZI­VI in­nert fünf Ta­gen ab En­de der Ab­rech­nungs­pe­ri­ode die Dienst­ta­ge­mel­dung zu.258

258 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 95 Höhe der Abgaben des Einsatzbetriebes 259  

(Art. 46 Abs. 1 ZDG)

1 Die Ab­ga­be ei­nes Ein­satz­be­trie­bes folgt dem pro­gres­si­ven Ta­rif nach An­hang 2a. Die Be­rech­nung stützt sich auf den­je­ni­gen Ta­ges­an­satz nach An­hang 2a, der zu Be­ginn ei­ner Mel­de­pe­ri­ode gilt.

2 Wäh­rend der ers­ten 26 Ta­ge des Ein­sat­zes schul­det der Ein­satz­be­trieb nur die hal­be Ab­ga­be.

259 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 96 Verzicht auf die Erhebung der Abgaben 260  

(Art. 46 Abs. 1bis, 2 und 3 ZDG)

1 Das ZI­VI kann auf die Er­he­bung der Ab­ga­ben ganz oder teil­wei­se ver­zich­ten:

a.
wenn in ei­nem Tä­tig­keits­be­reich in ei­ner Re­gi­on das An­ge­bot an be­wil­lig­ten Ein­satz­plät­zen die Nach­fra­ge nach ent­spre­chen­den Ein­satz­mög­lich­kei­ten zu we­ni­ger als 50 Pro­zent deckt;
b.
wenn es sich beim Ein­satz­be­trieb um einen land­wirt­schaft­li­chen Be­trieb han­delt, des­sen Ein­kom­men 25 000 Fran­ken im Jahr nicht über­steigt;
c.
bei ei­nem Auf­ge­bot von Am­tes we­gen (Art. 31a Abs. 4), das er­folgt ist, weil die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son nicht sel­ber Hand zu ei­ner Ein­satz­ver­ein­ba­rung ge­bo­ten hat­te; das ZI­VI muss auf­grund des bis­he­ri­gen Ver­hal­tens der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son vor­gän­gig zum Schluss ge­kom­men sein, dass die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son spe­zi­ell ge­führt wer­den muss und dies mit ei­nem aus­ser­ge­wöhn­lich ho­hen Zu­satz­auf­wand ver­bun­den ist;
d.
wenn ei­ne zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son mit ei­ner ge­sund­heit­li­chen Be­ein­träch­ti­gung auf­ge­bo­ten wur­de, so­fern vor­gän­gig:
1.
ei­ne Vor­spra­che beim ZI­VI statt­ge­fun­den hat, und
2.
das ZI­VI nach Rück­spra­che mit dem be­trof­fe­nen Ein­satz­be­trieb zum Schluss ge­kom­men ist, dass die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son spe­zi­ell be­treut wer­den muss und dies mit ei­nem aus­ser­ge­wöhn­lich ho­hen Zu­satz­auf­wand ver­bun­den ist;
e.261
wenn es sich um einen Ein­satz zur Vor­beu­gung oder Be­wäl­ti­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder ei­ner Not­la­ge oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on han­delt.

2 Es er­hebt je­doch die Ab­ga­ben:

a.
bei Be­triebs­ge­mein­schaf­ten, auch wenn die­se sich aus land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben zu­sam­men­set­zen, de­ren ein­zel­ne Ein­kom­men 25 000 Fran­ken im Jahr nicht über­stei­gen;
b.
bei Ge­mein­schafts­wei­de- und Söm­me­rungs­be­trie­ben, die aus meh­re­ren pri­va­ten Selbst­be­wirt­schaf­te­rin­nen und Selbst­be­wirt­schaf­tern be­ste­hen.

3 Das ZI­VI be­misst das Ein­kom­men nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b und Ab­satz 2 Buch­sta­be a wie folgt: steu­er­ba­res Ein­kom­men nach dem Bun­des­ge­setz vom 14. De­zem­ber 1990262 über die di­rek­te Bun­des­steu­er, ver­min­dert um 50 000 Fran­ken für ver­hei­ra­te­te Be­wirt­schaf­te­rin­nen oder Be­wirt­schaf­ter, plus ein Zu­schlag von 500 Fran­ken je 10 000 Fran­ken steu­er­ba­res Ver­mö­gen ge­mä­ss letz­ter rechts­kräf­ti­ger Ver­an­la­gung. Mass­ge­bend sind die Wer­te der letz­ten zwei Steu­er­jah­re, die bis zum Zeit­punkt der Ein­rei­chung des Ge­suchs um An­er­ken­nung als Ein­satz­be­trieb rechts­kräf­tig ver­an­lagt wur­den. Lie­gen die­se mehr als vier Jah­re zu­rück, so ist auf die pro­vi­so­ri­sche Ver­an­la­gung ab­zu­stel­len. Ist die­se rechts­kräf­tig ge­wor­den, so wird die Ab­ga­be­pflicht über­prüft.

260 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

261 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

262 SR 642.11

Art. 97 Finanzhilfe zugunsten des Einsatzbetriebes  

(Art. 47 ZDG)

1 Das ZI­VI kann Fi­nanz­hil­fen ge­wäh­ren, wenn ein Ein­satz­be­trieb die Fi­nan­zie­rung ei­nes Pro­jekts trotz nach­ge­wie­se­nen Spa­ran­stren­gun­gen nicht voll­stän­dig si­cher­stel­len kann, die Durch­füh­rung des Pro­jekts oh­ne Fi­nanz­hil­fe schei­tern wür­de und das ZI­VI an der Durch­füh­rung ein be­son­de­res In­ter­es­se hat. Fi­nanz­hil­fen kön­nen nur ge­währt wer­den zu­guns­ten von:

a.
Pro­jek­ten, die prak­ti­sche Ar­bei­ten im Tä­tig­keits­be­reich «Um­welt- und Na­tur­schutz, Land­schafts­pfle­ge und Wald» bein­hal­ten;
b.
Pro­jek­ten im Tä­tig­keits­be­reich «Kul­tur­gü­te­rer­hal­tung».263

2 Der Ein­satz­be­trieb stellt recht­zei­tig vor Pro­jekt­be­ginn beim ZI­VI ein Ge­such mit ins­be­son­de­re fol­gen­den An­ga­ben:264

a.
einen voll­stän­di­gen Pro­jekt­be­schrieb;
b.
ein Bud­get;
c.
den Nach­weis, dass al­le zu­mut­ba­ren Mass­nah­men zur Kos­ten­sen­kung er­grif­fen wur­den;
d.265
den Nach­weis, dass al­le an­de­ren Fi­nan­zie­rungs­quel­len ab­ge­klärt und aus­ge­schöpft sind;
e.266
einen voll­stän­di­gen Fi­nan­zie­rungs­plan, der auch Aus­kunft über den noch un­ge­deck­ten Fi­nanz­be­darf gibt.

3 Das ZI­VI un­ter­brei­tet das Ge­such der zu­stän­di­gen Fach­stel­le des Bun­des oder des be­trof­fe­nen Kan­tons zur Be­gut­ach­tung. Die­se be­ur­teilt zu­han­den des ZI­VI die Not­wen­dig­keit, die Zweck­mäs­sig­keit und die Wirt­schaft­lich­keit des vor­ge­schla­ge­nen Pro­jek­tes.

4 Die Fi­nanz­hil­fe des Bun­des trägt da­zu bei, den un­ge­deck­ten Fi­nanz­be­darf des Pro­jek­tes zu de­cken. Sie wird nur in dem Um­fang ge­währt, in wel­chem die Pro­jekt­kos­ten durch die Teil­nah­me zi­vil­dienst­leis­ten­der Per­so­nen am Pro­jekt ver­ur­sacht wer­den.

5 Die Fest­set­zung des Bun­des­bei­tra­ges er­folgt auf der Grund­la­ge des ge­neh­mig­ten Pro­jekt­bud­gets pau­schal je Dienst­tag mit Fest­le­gung ei­nes Kos­ten­dachs. Die Fi­nanz­hil­fe darf die Hälf­te der bud­ge­tier­ten an­re­chen­ba­ren Pro­jekt­kos­ten nicht über­stei­gen. Nicht an­re­chen­bar sind Pro­jekt­kos­ten, die vor der Ge­such­sein­rei­chung ent­stan­den sind.267

6 Die Aus­zah­lung er­folgt auf der Ba­sis der ge­leis­te­ten Dienst­ta­ge.268

7 Der Ein­satz­be­trieb er­stat­tet dem ZI­VI re­gel­mäs­sig Be­richt über den Ver­lauf des Pro­jekts. Nach Pro­jekt­ab­schluss legt er ihr einen Schluss­be­richt und ei­ne Schluss­ab­rech­nung vor.269

263 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

264 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

265 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

266 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

267 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

268 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

269 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215).Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 97a Leihmaterial zur Kennzeichnung von Einsatzbetrieben 270  

(Art. 40a ZDG)

1 Das ZI­VI kann al­len Ein­satz­be­trie­ben Be­schrif­tungs­ta­feln zu ih­rer Kenn­zeich­nung leih­wei­se ab­ge­ben.

2 Es kann Ein­satz­be­trie­ben zur Kenn­zeich­nung bei Grup­pen­e­in­sät­zen fol­gen­des Leih­ma­te­ri­al ab­ge­ben:

a.
Re­gen­be­klei­dung;
b.
In­fo­säu­len;
c.
wei­te­re zur Kenn­zeich­nung von Ein­satz­be­trie­ben ge­eig­ne­te Ge­gen­stän­de.

3 Der Ein­satz­be­trieb trägt die Kos­ten, die ent­ste­hen, wenn Be­schrif­tungs­ta­feln und In­fo­säu­len mit In­for­ma­tio­nen zum Ein­satz­be­trieb er­gänzt wer­den.

4 Das Leih­ma­te­ri­al bleibt im Ei­gen­tum des Bun­des. Die Ein­satz­be­trie­be sor­gen für sei­ne In­stand­hal­tung. Das ZI­VI kann bei Be­darf Er­satz lie­fern.

5 Die Ein­satz­be­trie­be rüs­ten die zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen leih­wei­se mit der Re­gen­be­klei­dung aus und neh­men sie am En­de des Ein­sat­zes zu­rück.

6 Ein­satz­be­trie­be und zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­so­nen dür­fen das Leih­ma­te­ri­al nur für Tä­tig­kei­ten im Rah­men des Zi­vil­diens­tes ver­wen­den und es we­der ver­äus­sern noch ver­pfän­den.

7 Das ZI­VI er­lässt Wei­sun­gen zur Rück­ga­be des Leih­ma­te­ri­als.

270 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 98 Institutionen des Bundes als Einsatzbetrieb 271  

(Art. 44–47 ZDG)

1 Ist der Ein­satz­be­trieb ei­ne In­sti­tu­ti­on des Bun­des, so fin­det Ar­ti­kel 47 ZDG auf ihn kei­ne An­wen­dung.

2 Das ZI­VI kann sol­chen Ein­satz­be­trie­ben Emp­feh­lun­gen ab­ge­ben und de­ren vor­ge­setz­te Stel­len in­for­mie­ren.

271 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

2. Abschnitt: Verhältnis zu den zivildienstleistenden Personen

Art. 99 Übertragung des Weisungsrechts an Dritte  

(Art. 49 Abs. 2 Bst. b ZDG)

1 Die Über­tra­gung des Wei­sungs­rechts auf Drit­te ist nur mög­lich, wenn der Ein­satz der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son zu­guns­ten von Drit­ten im Pflich­ten­heft vor­ge­se­hen ist.272

2 Der Ein­satz­be­trieb schränkt das über­tra­ge­ne Wei­sungs­recht in zeit­li­cher, ört­li­cher und sach­li­cher Hin­sicht so­wie be­züg­lich den be­güns­tig­ten Drit­ten ein. Ei­ne voll­stän­di­ge Ab­tre­tung des Wei­sungs­rechts an Drit­te ist nicht zu­läs­sig.273

3 Die Über­tra­gung des Wei­sungs­rechts ent­bin­det den Ein­satz­be­trieb nicht von sei­nen Pflich­ten.

4 Der Ein­satz­be­trieb trägt die Ver­ant­wor­tung für die Hand­ha­bung des Wei­sungs­rechts durch die Drit­ten so­wie für de­ren Hand­lun­gen und Un­ter­las­sun­gen ge­gen­über der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son.274

5 Er legt der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son dar, in­wie­fern Drit­te ihr Wei­sun­gen er­tei­len dür­fen.275

6 Die Drit­ten dür­fen das ih­nen über­tra­ge­ne Wei­sungs­recht nicht auf wei­te­re Per­so­nen oder In­sti­tu­tio­nen über­tra­gen.276

272 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

273 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

274 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

275 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

276 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 99a Weisungsrecht bei Gruppeneinsätzen 277  

(Art. 27 Abs. 5 und 49 ZDG)

1 Bei Grup­pen­e­in­sät­zen kann der Ein­satz­be­trieb das Wei­sungs­recht ge­eig­ne­ten zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen über­tra­gen.

2 Er schränkt das über­tra­ge­ne Wei­sungs­recht in zeit­li­cher, ört­li­cher und sach­li­cher Hin­sicht ein.

277 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 100 Übertragung von Rechten und Pflichten  

(Art. 50 Abs. 1 ZDG)278

1 Der Ein­satz­be­trieb, der sei­ne Rech­te und Pflich­ten auf an­de­re In­sti­tu­tio­nen über­tra­gen will, reicht beim ZI­VI ein Ge­such ein, das be­züg­lich je­der der be­trof­fe­nen In­sti­tu­tio­nen die An­for­de­run­gen von Ar­ti­kel 87 Ab­sät­ze 2–4 und 6 er­füllt.279

1bis Das ZI­VI kann das Ge­such der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Ar­beits­markt­be­hör­de und wei­te­ren spe­zia­li­sier­ten In­sti­tu­tio­nen zur Stel­lung­nah­me un­ter­brei­ten.280

2 Das ZI­VI ent­schei­det das Ge­such im Rah­men des An­er­ken­nungs­ent­scheids, mit dem Auf­ge­bot oder in Form ei­ner se­pa­ra­ten Ver­fü­gung.

3 Es er­öff­net ih­ren Ent­scheid:

a.
dem Ein­satz­be­trieb;
b.
den be­trof­fe­nen In­sti­tu­tio­nen;
c.281
den In­sti­tu­tio­nen nach Ab­satz 1bis, wenn sie ei­ne Stel­lung­nah­me ab­ga­ben.
d.282

4 Durch die Zu­stim­mung des ZI­VI wer­den die be­güns­tig­ten In­sti­tu­tio­nen nicht zu an­er­kann­ten Ein­satz­be­trie­ben.

5 An­sprech­part­ner des ZI­VI bleibt der Ein­satz­be­trieb. Er trägt die Ver­ant­wor­tung für die Hand­ha­bung der Rech­te und Pflich­ten durch die be­güns­tig­ten In­sti­tu­tio­nen so­wie für de­ren Hand­lun­gen und Un­ter­las­sun­gen ge­gen­über den zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen.

6 Die be­güns­tig­ten In­sti­tu­tio­nen, auf wel­che die Rech­te und Pflich­ten über­tra­gen wur­den, dür­fen die­se nicht auf wei­te­re In­sti­tu­tio­nen über­tra­gen.

278 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

279 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

280 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

281 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

282 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

10. Kapitel: Haftungs- und Strafbestimmungen

Art. 101 Gesuchstellung  

(Art. 58 ZDG)

Wer ge­stützt auf die Haf­tungs­be­stim­mun­gen des ZDG einen Scha­den gel­tend macht, reicht das ent­spre­chen­de Be­geh­ren beim ZI­VI ein.

Art. 102 Dienstpflichtbetrug  

(Art. 78 ZDG)

1 Zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, wel­che in der Ab­sicht, sich oder ei­ne an­de­re Per­son der Er­fül­lung der Zi­vil­dienst­pflicht dau­ernd oder vor­über­ge­hend zu ent­zie­hen, ge­gen­über dem ZI­VI oder an­de­ren Be­hör­den auf Täu­schung be­rech­ne­te Mit­tel an­wen­den, wer­den mit Bus­se be­straft.283

2 In leich­ten Fäl­len er­folgt dis­zi­pli­na­ri­sche Be­stra­fung.

283 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979).

11. Kapitel: …

Art. 103–108284  

284 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

12. Kapitel: Vollzug

Art. 109 Hilfsmittel  

(Art. 79 ZDG)

1 Das ZI­VI stellt die für den Voll­zug des Zi­vil­diens­tes not­wen­di­gen For­mu­la­re zur Ver­fü­gung.

2 Es kann ih­re Ver­fü­gun­gen mit ma­schi­nell aus­ge­fer­tig­ten Un­ter­schrif­ten ver­se­hen.

Art. 110 Datenbank des ZIVI zur Evaluation von Einführungstagen, Ausbildungskursen und Einsätzen 285  

(Art. 32, 36 Abs. 3 und 45 Bst. c ZDG)286

1 Das ZI­VI führt ei­ne Da­ten­bank zur Eva­lua­ti­on von Ein­füh­rungs­ta­gen, Aus­bil­dungs­kur­sen und Ein­sät­zen.287

2 Die Da­ten­bank ent­hält die Da­ten, die mit Fra­ge­bo­gen an­läss­lich die­ser Ta­ge, Kur­se oder Ein­sät­ze er­ho­ben wer­den von:288

a.
ge­such­stel­len­den und zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen;
b.
an­er­kann­ten Ein­satz­be­trie­ben;
c.
Kurs­lei­te­rin­nen und Kurs­lei­tern.

3 Mit den Fra­ge­bo­gen wer­den In­for­ma­tio­nen er­ho­ben, die für die Eva­lua­ti­on von Ein­füh­rungs­ta­gen, Aus­bil­dungs­kur­sen und Ein­sät­zen not­wen­dig sind, ins­be­son­de­re:

a.
An­ga­ben und Be­wer­tun­gen zum Ein­füh­rungs­tag, Aus­bil­dungs­kurs oder Ein­satz ins­ge­samt;
b.
An­ga­ben und Be­wer­tun­gen zum Ein­satz­be­trieb so­wie den Kurs­lei­te­rin­nen und Kurs­lei­tern;
c.
An­ga­ben und Be­wer­tun­gen zu den Dienst­leis­tun­gen des ZI­VI;
d.
An­ga­ben und Be­wer­tun­gen zur In­fra­struk­tur des Aus­bil­dungs­zen­trums;
e.
wei­te­re An­ga­ben und Be­wer­tun­gen von zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen so­wie Kurs­lei­te­rin­nen und Kurs­lei­tern zu ab­sol­vier­ten be­zie­hungs­wei­se durch­ge­führ­ten Aus­bil­dungs­kur­sen.

4 Die Fra­ge­bo­gen, die durch zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen nach Ein­sät­zen aus­ge­füllt wer­den, ent­hal­ten fol­gen­de Per­so­nen­da­ten:

a.
Na­me, Adres­se und Sys­tem­num­mer des Ein­satz­be­triebs;
b.
die in­ner­halb des ZI­VI für die Be­treu­ung der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son zu­stän­di­ge Stel­le.

5 Die Fra­ge­bo­gen, die durch Kurs­lei­te­rin­nen und Kurs­lei­ter nach Aus­bil­dungs­kur­sen aus­ge­füllt wer­den, ent­hal­ten de­ren Na­men.

285 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

286 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 114 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

287 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 114 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

288 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 114 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

Art. 110a Datenbank des ZIVI für das Partnermanagement 289  

(Art. 15a und 79 ZDG)

1 Das ZI­VI führt ei­ne Da­ten­bank mit An­ga­ben zu den Per­so­nen, In­sti­tu­tio­nen, Ver­bän­den und Be­hör­den, die:

a.
zum ZI­VI in ei­nem ver­wal­tungs­recht­li­chen Ver­hält­nis ste­hen;
b.
an der Tä­tig­keit des Zi­vil­diens­tes in­ter­es­siert sind.

2 In der Da­ten­bank wer­den fol­gen­de Per­so­nen­da­ten er­fasst:

a.
bei na­tür­li­chen Per­so­nen: Na­me und Vor­na­me; sonst: Be­zeich­nung;
b.
be­ruf­li­che Funk­ti­on;
c.
aka­de­mi­scher Ti­tel;
d.
mi­li­tä­ri­scher Grad;
e.
po­li­ti­sches Man­dat;
f.
An­ga­ben zur wis­sen­schaft­li­chen Funk­ti­on;
g.
An­ga­ben zur Funk­ti­on in­ner­halb des Dienst­pflicht­sys­tems;
h.
An­ga­be, ob es sich um ei­ne Pri­vat­per­son, ei­ne öf­fent­li­che In­sti­tu­ti­on oder einen Ver­band han­delt;
i.
bei Ver­bän­den und Be­hör­den: fö­de­ra­le Ebe­ne;
j.
Wohn- oder Ge­schäfts­adres­se; bei Fach­me­di­en: Re­dak­ti­ons­adres­se;
k.
Te­le­fon­num­mern;
l.
Adres­sen der elek­tro­ni­schen Kom­mu­ni­ka­ti­on;
m.
Kor­re­spon­denz­spra­che;
n.
Tä­tig­keits­be­reich nach Ar­ti­kel 4 ZDG;
o.
Ver­weis auf er­stell­te und ver­sen­de­te Do­ku­men­te;
p.
An­ga­ben zu den er­folg­ten Kon­tak­ten;
q.
die für den Kon­takt in­ner­halb des ZI­VI zu­stän­di­ge Per­son oder Stel­le.

3 Die Per­so­nen­da­ten wer­den wäh­rend fünf Jah­ren nach der letz­ten Be­ar­bei­tung in der Da­ten­bank auf­be­wahrt und da­nach ver­nich­tet.

289 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 111 Ermächtigung für Versuche  

(Art. 79 ZDG)

1 Das WBF kann, oh­ne dass die­se Ver­ord­nung vor­gän­gig an­ge­passt wird, das ZI­VI er­mäch­ti­gen, fol­gen­de Än­de­run­gen im Voll­zug des Zi­vil­diens­tes zu er­pro­ben:

a.
Aus­deh­nung des An­wen­dungs­be­reichs der Pro­be­e­in­sät­ze (Art. 33);
b.290
Ver­län­ge­rung und Ver­kür­zung der Min­dest­dau­er der Ein­sät­ze (Art. 37 und 38);
c.291
Er­wei­te­rung der Mög­lich­kei­ten, Ein­sät­ze zu leis­ten, die kür­zer als 26 Ta­gen dau­ern (Art. 38);
d.292
Er­mög­li­chung ei­ner wei­te­ren Auf­tei­lung des lan­gen Ein­sat­zes (Art. 37);
e.293
Aus­deh­nung des Ka­ta­logs der Ur­laubs­grün­de so­wie der Ur­laubs­dau­er (Art. 71);
f.294
Er­pro­ben al­ter­na­ti­ver Mög­lich­kei­ten zur Füh­rung der Kon­troll­da­ten nach Ar­ti­kel 75.
g.295

2 Es be­grenzt die Gel­tungs­dau­er der Ver­su­che.

290 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

291 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

292 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

293 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

294 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

295 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 111a296  

296 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Nov. 2000 (AS 2000 3083). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 111b Gebühr für Aufgebote von Amtes wegen 297298  

(Art. 46a RVOG)

1 Das ZI­VI er­hebt für die Aus­stel­lung ei­nes Auf­ge­bots von Am­tes we­gen (Art. 31a Abs. 4) ei­ne Ge­bühr.299

2 Die Ge­bühr wird nach dem Zeit­auf­wand be­rech­net; sie be­trägt je­doch höchs­tens 540 Fran­ken. Pro auf­ge­wende­te Stun­de wer­den 90 Fran­ken be­rech­net.300

297 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2687).

298 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

299 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

300 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 111c Anwendbarkeit der allgemeinen Gebührenverordnung 301  

(Art. 46a RVOG)

So­weit die­se Ver­ord­nung kei­ne be­son­de­re Re­ge­lung ent­hält, gel­ten die Be­stim­mun­gen der All­ge­mei­nen Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 8. Sep­tem­ber 2004302.

301 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2687).

302 SR 172.041.1

13. Kapitel: Übergangsbestimmungen

Art. 112 und 113303  

303 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 114 Übergangsbestimmung zur Änderung vom
15. Oktober 2008
304  

1 Wer vor dem 1. Ja­nu­ar 2009 mit ei­ner rechts­kräf­ti­gen Ver­fü­gung zum Zi­vil­dienst zu­ge­las­sen wor­den ist und das 26. Al­ters­jahr vollen­det hat, leis­tet bis En­de 2010 min­des­tens so vie­le Zi­vil­dienst­ta­ge, dass in den Fol­ge­jah­ren bis zum Er­rei­chen der or­dent­li­chen Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 11 ZDG im Durch­schnitt noch ma­xi­mal 26 zu leis­ten­de Dienst­ta­ge ver­blei­ben.

2 Vor dem 1. Ja­nu­ar 2009 ver­füg­te Auf­ge­bo­te und Ein­satz­pla­nun­gen gel­ten wei­ter­hin. Kann ei­ne Ein­satz­pla­nung nicht be­folgt wer­den, so ist ein Ge­such um Dienst­ver­schie­bung ein­zu­rei­chen. Die Ein­satz­pla­nung gilt, so­lan­ge die Dienst­ver­schie­bung nicht be­wil­ligt ist.

3 An­er­ken­nun­gen von Ein­satz­be­trie­ben im Tä­tig­keits­be­reich der Land­wirt­schaft gel­ten bis zum Ab­lauf der Be­fris­tung der An­er­ken­nungs­ver­fü­gung, der zu­ge­spro­che­nen Kon­tin­gen­te oder der Pflich­ten­hef­te.

304 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 115 Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
6. März 2009
305  

1 Ein­satz­be­trie­be, die vor dem 1. April 2009 an­er­kannt wor­den sind, mel­den dem ZI­VI bis zum 30. Ju­ni 2010:

a.
wel­che Ein­sät­ze be­son­de­re An­for­de­run­gen an den Leu­mund ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son stel­len;
b.
wel­che be­son­de­ren An­for­de­run­gen, die der Ein­satz ge­mä­ss Pflich­ten­heft an die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son stellt, durch das ZI­VI über­prüft wer­den sol­len.

2 Muss in der An­er­ken­nungs­ver­fü­gung ei­nes Ein­satz­be­trie­bes die Ka­te­go­rie nach An­hang 2a an­ge­passt wer­den, so be­zahlt der Ein­satz­be­trieb so lan­ge noch die Ab­ga­be ge­stützt auf die bis­her fest­ge­leg­te Ka­te­go­rie, bis die Än­de­rung rechts­kräf­tig ist.

305 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 116306  

306 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 117 Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
3. Juni 2016
307  

1 Vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ju­ni 2016 ab­ge­schlos­se­ne Ein­satz­ver­ein­ba­run­gen und ver­füg­te Auf­ge­bo­te gel­ten wei­ter­hin.

2 An­er­ken­nun­gen von Ein­satz­be­trie­ben im Tä­tig­keits­be­reich «Land­wirt­schaft» gel­ten bis zum Ab­lauf der im An­er­ken­nungs­ent­scheid fest­ge­leg­ten Be­fris­tung.

3 Das ZI­VI prüft in­ner­halb von drei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ju­ni 2016, ob die Ein­satz­be­trie­be, die Aus­land­e­in­sät­ze im Tä­tig­keits­be­reich «Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe» an­bie­ten, die An­er­ken­nungs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 11 er­fül­len. Es kann auf­grund die­ser Über­prü­fung den An­er­ken­nungs­ent­scheid an­pas­sen oder wi­der­ru­fen.

4 Für Per­so­nen, die vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ju­ni 2016 ein Ge­such um Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst ein­ge­reicht ha­ben, gilt Ar­ti­kel 26 bis­he­ri­gen Rechts.

5 Zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen dür­fen ih­re wei­te­ren Ein­sät­ze im Tä­tig­keits­be­reich «Schul­we­sen» leis­ten, auch wenn sie vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ju­ni 2016 be­reits in zwei an­de­ren Tä­tig­keits­be­rei­chen Ein­sät­ze ge­leis­tet oder sol­che ver­ein­bart ha­ben.

6 Bei Dienst­ver­schie­bun­gen nach Ar­ti­kel 46a Ab­satz 1 bis­he­ri­gen Rechts gilt in Be­zug auf die Über­prü­fung Ar­ti­kel 46a Ab­satz 2 bis­he­ri­gen Rechts.

7 Für Ein­sät­ze, die vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ju­ni 2016 ver­ein­bart wur­den, gel­ten die Ar­ti­kel 66, 67 und 81 bis­he­ri­gen Rechts.

8 Muss im An­er­ken­nungs­ent­scheid ei­nes Ein­satz­be­triebs die Ka­te­go­rie nach An­hang 2a an­ge­passt wer­den, so be­zahlt der Ein­satz­be­trieb die Ab­ga­be ge­stützt auf die bis­her fest­ge­leg­te Ka­te­go­rie, bis die Än­de­rung rechts­kräf­tig ist. Für Ein­sät­ze, die vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ju­ni 2016 ver­ein­bart wur­den, gel­ten die Ta­ri­fe nach An­hang 2a bis­he­ri­gen Rechts.

307 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 118 Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
22. November 2017
308  

Für Per­so­nen, die vor dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 22. No­vem­ber 2017 zum Zi­vil­dienst zu­ge­las­sen wor­den sind, gel­ten zur Ab­fol­ge der Ein­sät­ze die fol­gen­den Re­geln:

a.
Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son er­bringt ab dem Jahr, in dem sie das 27. Al­ters­jahr vollen­det, jähr­li­che Zi­vil­dienst­leis­tun­gen von min­des­tens 26 Ta­gen Dau­er, bis die Ge­samt­dau­er nach Ar­ti­kel 8 ZDG er­reicht ist.
b.
Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die kei­ne Re­kru­ten­schu­le be­stan­den hat, schliesst den lan­gen Ein­satz (Art. 37) bis zum En­de des drit­ten Ka­len­der­jah­res ab, das der rechts­kräf­ti­gen Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst folgt, spä­tes­tens je­doch im Jahr, in dem sie das 27. Al­ters­jahr vollen­det.
c.
Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die bei Ein­tritt der Rechts­kraft ih­rer Zu­las­sungs­ver­fü­gung das 26. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det hat, leis­tet bis zum En­de des Jah­res, in dem sie das 27. Al­ters­jahr vollen­det, min­des­tens so vie­le Zi­vil­dienst­ta­ge, dass in den Fol­ge­jah­ren bis zum Er­rei­chen der or­dent­li­chen Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 11 ZDG in der Fas­sung vor dem 1. Ja­nu­ar 2018 im Durch­schnitt noch ma­xi­mal 26 zu leis­ten­de Dienst­ta­ge ver­blei­ben.
d.
Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die bei Ein­tritt der Rechts­kraft ih­rer Zu­las­sungs­ver­fü­gung das 26. Al­ters­jahr vollen­det hat, leis­tet im Jahr nach dem Ein­tritt der Rechts­kraft ih­rer Zu­las­sungs­ver­fü­gung min­des­tens so vie­le Zi­vil­dienst­ta­ge, dass in den Fol­ge­jah­ren bis zum Er­rei­chen der or­dent­li­chen Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 11 ZDG in der Fas­sung vor dem 1. Ja­nu­ar 2018 im Durch­schnitt noch ma­xi­mal 26 zu leis­ten­de Dienst­ta­ge ver­blei­ben.
e.
Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die das 26. Al­ters­jahr vollen­det hat, leis­tet im Jahr nach der Rück­kehr aus ei­nem Aus­land­ur­laub oder nach der Be­en­di­gung der Dienst­be­frei­ung min­des­tens so vie­le Zi­vil­dienst­ta­ge, dass in den Fol­ge­jah­ren bis zum Er­rei­chen der or­dent­li­chen Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 11 ZDG in der Fas­sung vor dem 1. Ja­nu­ar 2018 im Durch­schnitt noch ma­xi­mal 26 zu leis­ten­de Dienst­ta­ge ver­blei­ben.
f.
Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son kann ei­ne jähr­li­che Ein­satz­pflicht nach Buch­sta­be a um ein Jahr vor- oder nach­ho­len, wenn sie mit ei­nem Ein­satz­be­trieb ei­ne Ein­satz­ver­ein­ba­rung über die ent­spre­chen­de An­zahl Dienst­ta­ge ab­ge­schlos­sen hat. Das Nach­ho­len im Jahr der Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht ist nicht mög­lich.

308 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

Art. 118a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 20. Juni 2018 309  

1 Muss auf­grund der Än­de­rung vom 20. Ju­ni 2018 für einen Ein­satz­be­trieb die Ka­te­go­rie nach An­hang 2a neu fest­ge­legt wer­den, so be­zahlt der Ein­satz­be­trieb die Ab­ga­be ge­stützt auf die bis­her fest­ge­leg­te Ka­te­go­rie, bis der an­ge­pass­te An­er­ken­nungs­ent­scheid rechts­kräf­tig ist.

2 Für Ein­sät­ze, die vor dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung ver­ein­bart wur­den, gel­ten die Ta­ri­fe nach An­hang 2a bis­he­ri­gen Rechts.

309 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 2563).

Art.118bis310  

310 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 41 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Art. 118ter311  

311 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 118quater312  

312 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007 (AS 20073461). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 118quinquies313  

313 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008 (AS 20084877). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

14. Kapitel: Inkrafttreten

(Art. 84 ZDG)

Art. 119  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt mit Aus­nah­me von An­hang 3 Zif­fer 5 am 1. Ok­to­ber 1996 in Kraft.

2 An­hang 3 Zif­fer 5 tritt am 1. Ja­nu­ar 1997 in Kraft und ist erst­mals auf das Er­satz­jahr 1997 an­wend­bar.

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