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Verordnung des WBF
über den zivilen Ersatzdienst
(ZDV-WBF)

vom 15. November 2017 (Stand am 1. Januar 2021)

Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF),

gestützt auf die Artikel 6 Absatz 2 und 65 Absatz 1 der Zivildienstverordnung vom 11. September 19961 (ZDV),

verordnet:

1. Kapitel: Jährliche Anzahl Diensttage für Einsätze in landwirtschaftlichen Betrieben

1. Abschnitt: Landwirtschaftliche Betriebe ohne Gemeinschaftsweide- und Sömmerungsbetriebe

Art. 1 Biodiversitätsförderflächen  

(Art. 6 Abs. 1 Bst. a Ziff. 1 ZDV)

1 Zur An­la­ge und Pfle­ge von Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 20132 (DZV), für die Bei­trä­ge ge­währt wer­den, steht den Ein­satz­be­trie­ben fol­gen­de An­zahl Dienst­ta­ge zu:

a.
7 Dienst­ta­ge pro Hekt­are ex­ten­siv ge­nutz­te Wie­sen;
b.
7 Dienst­ta­ge pro Hekt­are we­nig in­ten­siv ge­nutz­te Wie­sen;
c.
10 Dienst­ta­ge pro Hekt­are ex­ten­siv ge­nutz­te Wei­den;
d.
14 Dienst­ta­ge pro Hekt­are Wald­wei­den;
e.
14 Dienst­ta­ge pro Hekt­are Streu­e­flä­chen;
f.
42 Dienst­ta­ge pro Hekt­are He­cken, Feld- und Ufer­ge­höl­ze;
g.
14 Dienst­ta­ge pro Hekt­are Ufer­wie­sen ent­lang von Fliess­ge­wäs­sern;
h.
7 Dienst­ta­ge pro Hekt­are Bunt­bra­chen;
i.
5 Dienst­ta­ge pro Hekt­are Ro­ta­ti­ons­bra­chen;
j.
5 Dienst­ta­ge pro Hekt­are Acker­schon­strei­fen;
k.
5 Dienst­ta­ge pro Hekt­are Saum auf Acker­flä­che;
l.
14 Diens­ta­ge pro Hekt­are Reb­flä­chen mit na­tür­li­cher Ar­ten­viel­falt;
m.
7 Dienst­ta­ge pro Hekt­are re­gi­onss­pe­zi­fi­sche Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen;
n.
5 Dienst­ta­ge pro Hekt­are Blüh­strei­fen für Be­stäu­ber und an­de­re Nütz­lin­ge.

2 Zur An­la­ge und zur Pfle­ge von Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 DZV, für die Bei­trä­ge ge­währt wer­den, ste­hen den Ein­satz­be­trie­ben 0,21 Dienst­ta­ge zu pro Baum für:

a.
Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me;
b.
ein­hei­mi­sche stand­ort­ge­rech­te Ein­zel­bäu­me und Bäu­me in Al­leen.
Art. 2 Flächen in Hang- und Steillagen  

(Art. 6 Abs. 1 Bst. a Ziff. 2 ZDV)

Zur Be­wirt­schaf­tung von Flä­chen in Hang- und Steil­la­gen nach den Ar­ti­keln 43 und 44 DZV3 steht den Ein­satz­be­trie­ben fol­gen­de An­zahl Dienst­ta­ge zu:

a.
3,5 Dienst­ta­ge pro Hektar Hang­flä­che mit ei­ner Nei­gung von 18–35 Pro­zent;
b.
7 Dienst­ta­ge pro Hektar Hang­flä­che mit ei­ner Nei­gung von 35–50 Pro­zent;
c.
10,5 Dienst­ta­ge pro Hektar Hang­flä­che mit ei­ner Nei­gung von über 50 Pro­zent.
Art. 3 Projektarbeiten zur Erhaltung, Förderung und Weiterentwicklung vielfältiger Kulturlandschaften  

(Art. 6 Abs. 1 Bst. a Ziff. 5 ZDV)

Die den Ein­satz­be­trie­ben zu­ste­hen­de An­zahl Dienst­ta­ge für Pro­jekt­ar­bei­ten zur Er­hal­tung, För­de­rung und Wei­ter­ent­wick­lung viel­fäl­ti­ger Kul­tur­land­schaf­ten nach Ar­ti­kel 63 DZV4 er­rech­net sich, in­dem der jähr­li­che Land­schafts­qua­li­täts­bei­trag durch 1200 ge­teilt und das Re­sul­tat an­sch­lies­send mit 7 mul­ti­pli­ziert wird.

Art. 4 Arbeiten im Tätigkeitsbereich «Umwelt- und Naturschutz, Landschaftspflege und Wald»  

(Art. 6 Abs. 1 Bst. b ZDV)

Land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben, die Pro­jek­te oder Pro­gram­me nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be a ZDV durch­füh­ren, steht für Ar­bei­ten im Tä­tig­keits­be­reich «Um­welt- und Na­tur­schutz, Land­schafts­pfle­ge und Wald» fol­gen­de An­zahl Dienst­ta­ge zu:

a.
14 Dienst­ta­ge pro Hekt­are Wald­flä­che für Wald- und Wald­rand­pfle­ge;
b.
7 Dienst­ta­ge pro Hekt­are Wald­flä­che für Kul­tu­ren und Pflan­zun­gen;
c.
7 Dienst­ta­ge pro Hekt­are für die Pfle­ge von öko­lo­gisch wert­vol­len Wald­bio­to­pen wie Wald­wei­her und Son­der­wald­re­ser­va­te.
Art. 5 Strukturverbesserung  

(Art. 6 Abs. 1 Bst. c ZDV)

1 Land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben, die In­ves­ti­ti­ons­hil­fen zur Struk­tur­ver­bes­se­rung im Rah­men von Pro­jek­ten nach den Ar­ti­keln 14 und 18 der Struk­tur­ver­bes­se­rungs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 19985 (SVV) er­hal­ten, ste­hen pro 20 000 Fran­ken Pro­jekt­kos­ten 7 Dienst­ta­ge zu, un­ab­hän­gig da­von, ob der Be­trieb In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te nach der SVV er­hält oder nicht.6

2 Die Dienst­ta­ge wer­den ein­ma­lig für die Dau­er des je­wei­li­gen Pro­jekts ge­spro­chen.

3 Ver­teilt sich die Pro­jekt­dau­er über meh­re­re Ka­len­der­jah­re, so kann der Ein­satz­be­trieb frei wäh­len, wie er die er­hal­te­nen Dienst­ta­ge in­ner­halb der Pro­jekt­dau­er ein­set­zen will.

5 SR 913.1

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des WBF vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5435).

2. Abschnitt: Gemeinschaftsweide- und Sömmerungsbetriebe

Art. 6 Grundsatz  

(Art. 6 Abs. 3 und An­hang 1 Ziff. 2 Bst. b ZDV)

Die den Ge­mein­schafts­wei­de- und Söm­me­rungs­be­trie­ben zu­ste­hen­de An­zahl Dienst­ta­ge er­rech­net sich, in­dem die An­zahl Ta­ge der Söm­me­rungs­pe­ri­ode mit 28 ad­diert und das Re­sul­tat an­sch­lies­send mit der den Ein­satz­be­trie­ben zu­ste­hen­den ma­xi­ma­len An­zahl zi­vil­dienst­leis­ten­der Per­so­nen aus­ser­halb von spe­zi­el­len Grup­pen­e­in­sät­zen nach An­hang 1 Zif­fer 2 Buch­sta­be b ZDV mul­ti­pli­ziert wird.

Art. 7 Strukturverbesserung  

(Art. 6 Abs. 1 Bst. c und 3 ZDV)

1 Ge­mein­schafts­wei­de- und Söm­me­rungs­be­trie­ben, die In­ves­ti­ti­ons­hil­fen zur Struk­tur­ver­bes­se­rung im Rah­men von Pro­jek­ten nach den Ar­ti­keln 14 und 18 SVV7 oder In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te nach Ar­ti­kel 51 Ab­satz 7 SVV er­hal­ten, ste­hen pro 20 000 Fran­ken Pro­jekt­kos­ten 7 Dienst­ta­ge zu.

2 Die Dienst­ta­ge wer­den ein­ma­lig für die Dau­er des je­wei­li­gen Pro­jekts ge­spro­chen.

3 Ver­teilt sich die Pro­jekt­dau­er über meh­re­re Ka­len­der­jah­re, so kann der Ein­satz­be­trieb frei wäh­len, wie er die er­hal­te­nen Dienst­ta­ge in­ner­halb der Pro­jekt­dau­er in den nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 3 ZDV zu­läs­si­gen Ein­satz­zeiträu­men ein­set­zen will.

2. Kapitel: Geldleistungen zugunsten zivildienstleistender Personen

Art. 8 Taschengeld  

(Art. 29 Abs. 1 Bst. a Zi­vil­dienst­ge­setz vom 6. Okt. 19958 [ZDG])

Der Ein­satz­be­trieb be­zahlt der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son pro an­re­chen­ba­ren Tag ein Ta­schen­geld von 5 Fran­ken.

Art. 9 Notwendige besondere Arbeitskleider und Schuhe  

(Art. 29 Abs. 1 Bst. b ZDG)

So­fern im Ein­satz be­son­de­re Ar­beits­klei­der oder Schu­he not­wen­dig sind, be­zahlt der Ein­satz­be­trieb der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son pro 26 an­re­chen­ba­re Ta­ge ei­ne Ver­gü­tung von 60 Fran­ken, höchs­tens je­doch 240 Fran­ken pro Ein­satz.

Art. 10 Verpflegung  

(Art. 17a Abs. 3 und 29 Abs. 1 Bst. c und 2 ZDG)

1 Ist der Ein­satz­be­trieb nicht in der La­ge, die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son zu ver­pfle­gen, so be­zahlt er ihr pro an­re­chen­ba­ren Tag:

a.
für das Mor­gen­es­sen: 4 Fran­ken;
b.
für das Mit­tages­sen: 9 Fran­ken;
c.
für das Nachtes­sen: 7 Fran­ken.

2 Er schul­det der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son kei­ne Geld­leis­tung für das Mor­gen­es­sen am ers­ten Tag und für das Nachtes­sen am letz­ten Tag ei­ner Zi­vil­dienst­leis­tung.

Art. 11 Täglicher Arbeitsweg  

(Art. 29 Abs. 1 Bst. e ZDG; Art. 67 ZDV)

Für ei­ne un­um­gäng­li­che Be­nüt­zung des pri­va­ten Mo­tor­fahr­zeugs zur Be­wäl­ti­gung des täg­li­chen Ar­beits­wegs be­zahlt der Ein­satz­be­trieb der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son ei­ne Ki­lo­me­te­rent­schä­di­gung von 65 Rap­pen.

Art. 12 Ansätze im Zusammenhang mit Auslandeinsätzen  

(Art. 29 Abs. 1 Bst. f ZDG; Art. 65 und 68 ZDV)

1 De­cken bei Aus­land­e­in­sät­zen die Be­trä­ge nach den Ar­ti­keln 9 und 10 die ef­fek­ti­ven Kos­ten nicht, so ver­gü­tet der Ein­satz­be­trieb der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son die nach­ge­wie­se­nen hö­he­ren Kos­ten, höchs­tens aber in dem Um­fang, in dem er sie auch sei­nen schwei­ze­ri­schen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern in der glei­chen Si­tua­ti­on ver­gü­tet.

2 Lie­gen die Le­bens­kos­ten im Land, in dem der Aus­land­ein­satz ge­leis­tet wird, deut­lich un­ter je­nen in der Schweiz, so kann der Ein­satz­be­trieb die Leis­tun­gen nach den Ar­ti­keln 9–11 nach tiefe­ren An­sät­zen ver­gü­ten. Er darf da­bei die An­sät­ze nicht un­ter­schrei­ten, die er ge­gen­über sei­nen schwei­ze­ri­schen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern in der glei­chen Si­tua­ti­on an­wen­det. Ent­schä­digt er kei­ne schwei­ze­ri­schen Ar­beit­neh­me­rin­nen oder Ar­beit­neh­mer in die­sem Land, so be­zahlt er die ef­fek­ti­ven Kos­ten der Ver­pfle­gung, mi­ni­mal je­doch 10 Fran­ken pro Tag (für das Mor­gen­es­sen 2, für Mit­tag- und Nachtes­sen je 4 Fran­ken).

3 Die Gleich­stel­lung der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son mit Vo­lon­tä­rin­nen und Vo­lon­tä­ren des Ein­satz­be­triebs, die für ih­re Ver­pfle­gung und ih­re Spe­sen ganz oder teil­wei­se selbst auf­kom­men, und mit un­be­zahl­ten Frei­wil­li­gen ist nicht er­laubt.

3. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 13 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die Ver­ord­nung des WBF vom 15. April 20049 über Geld­leis­tun­gen zu­guns­ten zi­vil­dienst­leis­ten­der Per­so­nen wird auf­ge­ho­ben.

Art. 14 Übergangsbestimmungen  

1 Für Ein­sät­ze, die vor dem 1. Ju­li 2016 ver­ein­bart wur­den, gel­ten be­züg­lich der Geld­leis­tun­gen für die Be­nüt­zung der Pri­vat­un­ter­kunft und für den täg­li­chen Ar­beits­weg zu­sätz­lich zu den Be­stim­mun­gen im 2. Ka­pi­tel nach­fol­gen­de Be­stim­mun­gen:

a.
Der Ein­satz­be­trieb be­zahlt der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son pro an­re­chen­ba­ren Tag 5 Fran­ken für die Be­nüt­zung der Pri­vat­un­ter­kunft.
b.
Be­nützt die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son ein pri­va­tes Abon­ne­ment für den öf­fent­li­chen Ver­kehr, so ver­gü­tet der Ein­satz­be­trieb des­sen Kos­ten an­teil­mäs­sig (Kos­ten des Abon­ne­ments pro Tag mal An­zahl an­re­chen­ba­re Ta­ge des Zi­vil­dien­stein­sat­zes).

2 Für zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die den Ein­füh­rungs­kurs des Bun­des­amts für Zi­vil­dienst (ZI­VI)10 nach Ar­ti­kel 83c ZDG11 be­su­chen, trägt das ZI­VI die Kos­ten des Mit­tages­sens. Die wei­te­re Ver­pfle­gung an die­sen Ta­gen wird der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son nicht be­zahlt.

10 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Jan. 2019 an­ge­passt. Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

11SR 824.0

Art. 15 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2018 in Kraft.

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