Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Verordnung
betreffend die Übertragung von Vollzugsaufgaben
des Zivildienstes auf Dritte
(ZDUeV)

vom 22. Mai 1996 (Stand am 1. Januar 2013)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 79 des Zivildienstgesetzes vom 6. Oktober 19951 (ZDG),

verordnet:

1

Art. 1 Gegenstand  

Die­se Ver­ord­nung re­gelt das Rechts­ver­hält­nis zwi­schen der Voll­zugs­stel­le des Bun­des für den Zi­vil­dienst2 (Voll­zugs­stel­le) und Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen aus­ser­halb der Bun­des­ver­wal­tung, auf wel­che Voll­zugs­auf­ga­ben des Zi­vil­diens­tes über­tra­gen wer­den (Voll­zugs­be­auf­trag­te).

2 Seit 1.1.2019: Bun­des­amt für Zi­vil­dienst.

Art. 2 Zielsetzungen  

Voll­zugs­auf­ga­ben wer­den auf Voll­zugs­be­auf­trag­te über­tra­gen, wenn da­durch län­ger­fris­tig Ef­fi­zi­enz und Ef­fek­ti­vi­tät des Voll­zugs ins­ge­samt ge­stei­gert, Syn­er­gie­ef­fek­te ge­nutzt, die Voll­zugs­kos­ten re­du­ziert und die Qua­li­tät der er­brach­ten Leis­tun­gen er­höht wer­den kön­nen.

Art. 3 Vollzugsaufgaben, die nicht übertragbar sind  

Die Voll­zugs­stel­le darf fol­gen­de Auf­ga­ben nicht über­tra­gen:

a.3
b.
Ver­fü­gun­gen be­tref­fend Be­frei­ung vom so­wie Ent­las­sung und Aus­schluss aus dem Zi­vil­dienst (Art. 11–13 ZDG);
c.–d.4
e.5
Ent­schei­de über die Durch­füh­rung von Ein­füh­rungs­kur­sen der Voll­zugs­stel­le, von ein­satz­spe­zi­fi­schen Aus­bil­dungs­kur­sen so­wie über die Ver­bind­lich­keit von Lehr­plä­nen;
f.
die Ver­fü­gung von Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men (Art. 68 ZDG);
g.
die Er­stat­tung ei­ner An­zei­ge an die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den in­fol­ge ei­ner Dienst­pflicht­ver­let­zung nach den Ar­ti­keln 72–76 ZDG (Art. 78 ZDG).

3 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4855).

4 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4855).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4855).

Art. 4 Anforderungen an die Vollzugsbeauftragten  

1 Die Voll­zugs­stel­le kann als Voll­zugs­be­auf­trag­te nur Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen be­rück­sich­ti­gen, die

a.
ih­ren Sitz in der Schweiz ha­ben;
b.
in fach­li­cher und or­ga­ni­sa­to­ri­scher Hin­sicht einen se­ri­ösen Voll­zug des Zi­vil­diens­tes ge­währ­leis­ten;
c.
den Grund­satz der Lohn­gleich­heit von Frau und Mann be­ach­ten;
d.
das orts- und be­rufs­üb­li­che Lohn­ni­veau nicht un­ter­schrei­ten; so­wie
e.
den Nach­weis er­brin­gen, dass sie ei­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen ha­ben, die ih­re ge­setz­li­che Haft­pflicht auf­grund der ih­nen über­tra­ge­nen Auf­ga­ben an­ge­mes­sen ab­deckt.

26

6 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4855).

Art. 5 Rahmenvertrag  

1 Die Voll­zugs­stel­le schliesst mit den Voll­zugs­be­auf­trag­ten Rah­men­ver­trä­ge mit ei­ner fes­ten, in der Re­gel mehr­jäh­ri­gen Lauf­zeit ab.

2 Der Rah­men­ver­trag re­gelt die Rech­te und Pflich­ten bei­der Ver­trags­par­tei­en, ins­be­son­de­re Art und Um­fang der auf die Voll­zugs­be­auf­trag­ten über­tra­ge­nen Auf­ga­ben so­wie das Kon­troll- und Be­richts­we­sen.

37

7 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4855).

Art. 6 Jahresvertrag  

1 Ge­stützt auf den Rah­men­ver­trag schliesst die Voll­zugs­stel­le mit den Voll­zugs­be­auf­trag­ten Jah­res­ver­trä­ge ab.

2 Der Jah­res­ver­trag ent­hält ins­be­son­de­re die de­tail­lier­te Um­schrei­bung der von den Voll­zugs­be­auf­trag­ten zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen so­wie die Ent­schä­di­gungs­re­ge­lung.

38

4 Be­trägt die Lauf­zeit des ver­trag­li­chen Ver­hält­nis­ses nur ein Jahr oder we­ni­ger, so schliesst die Voll­zugs­stel­le mit den Voll­zugs­be­auf­trag­ten an­stel­le ei­nes Rah­men- und ei­nes Jah­res­ver­trags einen ein­zi­gen Ver­trag ab.

8 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4855).

Art. 7 Umfang der Vollzugskompetenzen  

1 Die Voll­zugs­be­auf­trag­ten er­fül­len die ih­nen über­tra­ge­nen Auf­ga­ben selb­stän­dig. Sie er­las­sen die not­wen­di­gen Ver­fü­gun­gen.

2 Sie be­fol­gen die Re­geln des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19689.

3 Die Voll­zugs­stel­le er­hält ei­ne Ko­pie je­der Ver­fü­gung.

410

9SR 172.021

10 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 89 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

Art. 8 Weisungsrecht  

1 Die Voll­zugs­stel­le kann den Voll­zugs­be­auf­trag­ten ge­ne­rel­le Wei­sun­gen er­tei­len, nicht je­doch ein­zel­fall­be­zo­ge­ne An­ord­nun­gen. Sie greift in die be­trieb­li­chen Ab­läu­fe der Voll­zugs­be­auf­trag­ten nicht ein.

2 Sie kann Un­ter­la­gen, wel­che ihr die Voll­zugs­be­auf­trag­ten un­ter­brei­ten, mit Auf­trä­gen zur Nach­bes­se­rung zu­rück­ge­ben.

Art. 9 Entschädigung der Vollzugsbeauftragten  

1 Die Voll­zugs­stel­le ent­schä­digt die Voll­zugs­be­auf­trag­ten mit Pau­schal­be­trä­gen oder sie ent­löhnt sie nach Mass­ga­be der ge­leis­te­ten Ar­beit (Ak­kord­lohn).11

2 Sie stellt den Voll­zugs­be­auf­trag­ten kos­ten­los die zi­vil­dienst­spe­zi­fi­schen Voll­zugs­in­stru­men­te und Voll­zugs­mit­tel zur Ver­fü­gung, die sie selbst ver­wen­det.

3 Der Bund kann Akon­to­zah­lun­gen leis­ten und Vor­schüs­se ge­wäh­ren.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1117).

Art. 10 Einführung der Vollzugsbeauftragten  

Die Voll­zugs­stel­le führt die Voll­zugs­be­auf­trag­ten bei Ver­trags­be­ginn kos­ten­los in die Er­fül­lung der ih­nen über­tra­ge­nen Auf­ga­ben ein.

Art. 11 Haftung  

1 Auf Schä­den, wel­che die Voll­zugs­be­auf­trag­ten so­wie ih­re Or­ga­ne und An­ge­stell­ten in Aus­übung ih­rer amt­li­chen Tä­tig­keit ver­ur­sa­chen, ist das Ver­ant­wort­lich­keits­ge­setz vom 14. März 195812 an­wend­bar.

2 Ge­schä­dig­te mel­den ih­re An­sprü­che der Voll­zugs­stel­le zu­han­den des Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­men­tes.

Art. 12 Schlichtung von Differenzen 13  

Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung14 ent­schei­det Dif­fe­ren­zen zwi­schen den Ver­trags­par­tei­en auf An­trag ei­ner Par­tei mit­tels Ver­fü­gung. …15

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4855).

14 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Jan. 2013 an­ge­passt.

15 Zwei­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 89 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

Art. 13 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­ni 1996 in Kraft.

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden