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Verordnung
über den Allgemeinen Teil
des Sozialversicherungsrechts
(ATSV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 81 des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 20001
über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts (ATSG),

verordnet:

1. Kapitel: Bestimmungen zu den Leistungen

1. Abschnitt: Gewährleistung zweckgemässer Verwendung

Art. 1  

1 Wer­den Geld­leis­tun­gen zur Ge­währ­leis­tung der zweck­ge­mäs­sen Ver­wen­dung nach Ar­ti­kel 20 ATSG oder den Be­stim­mun­gen der Ein­zel­ge­set­ze nicht an die be­zugs­be­rech­tig­te Per­son aus­be­zahlt und steht die­se un­ter um­fas­sen­der Bei­stand­schaft nach Ar­ti­kel 398 des Zi­vil­ge­setz­buchs (ZGB)2, so wer­den die Geld­leis­tun­gen der Bei­stän­din, dem Bei­stand oder ei­ner von die­ser oder die­sem be­zeich­ne­ten Per­son oder Be­hör­de aus­be­zahlt.3

1bis Steht die be­zugs­be­rech­tig­te Per­son un­ter ei­ner Bei­stand­schaft nach den Ar­ti­keln 393–397 ZGB, so wer­den die Geld­leis­tun­gen nur dann der Bei­stän­din, dem Bei­stand oder ei­ner von die­ser oder die­sem be­zeich­ne­ten Per­son oder Be­hör­de aus­be­zahlt, wenn die Bei­stän­din oder der Bei­stand durch einen rechts­kräf­ti­gen Ti­tel mit der Ver­wal­tung die­ser Geld­leis­tun­gen be­traut wur­de oder die zu­stän­di­ge Er­wach­se­nen­schutz­be­hör­de die Aus­zah­lung der Geld­leis­tun­gen an die Bei­stän­din oder den Bei­stand an­ord­net.4

2 Wer­den Geld­leis­tun­gen zur Ge­währ­leis­tung der zweck­ge­mäs­sen Ver­wen­dung nach Ar­ti­kel 20 ATSG oder den Be­stim­mun­gen der Ein­zel­ge­set­ze ei­ner Dritt­per­son oder Be­hör­de aus­be­zahlt, die ge­gen­über der be­zugs­be­rech­tig­ten Per­son un­ter­stüt­zungs­pflich­tig ist oder sie dau­ernd für­sor­ge­risch be­treut, so hat die Dritt­per­son oder Be­hör­de:

a.
die Geld­leis­tun­gen aus­sch­liess­lich zum Le­bens­un­ter­halt der be­rech­tig­ten Per­son und der Per­so­nen, für die die­se zu sor­gen hat, zu ver­wen­den;
b.
dem Ver­si­che­rer auf des­sen Ver­lan­gen über die Ver­wen­dung der Geld­leis­tun­gen Be­richt zu er­stat­ten.

2 SR 210

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

2. Abschnitt: Rückerstattung unrechtmässig bezogener Leistungen

(Art. 25 ATSG)

Art. 2 Rückerstattungspflichtige Personen  

1 Rück­er­stat­tungs­pflich­tig sind:

a.
der Be­zü­ger oder die Be­zü­ge­rin der un­recht­mäs­sig ge­währ­ten Leis­tun­gen und sei­ne oder ih­re Er­ben;
b.5
Drit­te oder Be­hör­den, mit Aus­nah­me der Bei­stän­din oder des Bei­stands, de­nen Geld­leis­tun­gen zur Ge­währ­leis­tung zweck­ge­mäs­ser Ver­wen­dung nach Ar­ti­kel 20 ATSG oder den Be­stim­mun­gen der Ein­zel­ge­set­ze aus­be­zahlt wur­den;
c.6
Drit­te oder Be­hör­den, mit Aus­nah­me der Bei­stän­din oder des Bei­stands, an wel­che die un­recht­mäs­sig ge­währ­te Leis­tung nach­be­zahlt wur­de.

2 Wur­den die un­recht­mäs­sig ge­währ­ten Leis­tun­gen für ein un­mün­di­ges Kind nicht die­sem sel­ber aus­be­zahlt und be­steht auch kei­ne Rück­er­stat­tungs­pflicht nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b oder c, sind die Per­so­nen rück­er­stat­tungs­pflich­tig, wel­che im Zeit­punkt der Aus­rich­tung der Leis­tun­gen die el­ter­li­che Sor­ge in­ne­hat­ten.

3 Der An­spruch des Ver­si­che­rers auf Rück­er­stat­tung rich­tet sich im Um­fang, in wel­chem die un­recht­mäs­sig ge­währ­ten Leis­tun­gen ge­mä­ss der Re­ge­lung der ein­zel­nen So­zi­al­ver­si­che­run­gen mit Nach­zah­lun­gen an­de­rer So­zi­al­ver­si­che­run­gen ver­rech­net wer­den kön­nen, ge­gen den nach­zah­lungs­pflich­ti­gen Ver­si­che­rer.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

Art. 3 Rückforderungsverfügung  

1 Über den Um­fang der Rück­for­de­rung wird ei­ne Ver­fü­gung er­las­sen.

2 Der Ver­si­che­rer weist in der Rück­for­de­rungs­ver­fü­gung auf die Mög­lich­keit des Er­las­ses hin.

3 Der Ver­si­che­rer ver­fügt den Ver­zicht auf die Rück­for­de­rung, wenn of­fen­sicht­lich ist, dass die Vor­aus­set­zun­gen für den Er­lass ge­ge­ben sind.

Art. 4 Erlass  

1 Die Rück­er­stat­tung un­recht­mäs­sig ge­währ­ter Leis­tun­gen, die in gu­tem Glau­ben emp­fan­gen wur­den, wird bei Vor­lie­gen ei­ner gros­sen Här­te ganz oder teil­wei­se er­las­sen.

2 Mass­ge­bend für die Be­ur­tei­lung, ob ei­ne gros­se Här­te vor­liegt, ist der Zeit­punkt, in wel­chem über die Rück­for­de­rung rechts­kräf­tig ent­schie­den ist.

3 Be­hör­den, wel­chen die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 20 ATSG oder den Be­stim­mun­gen der Ein­zel­ge­set­ze aus­ge­rich­tet wur­den, kön­nen sich nicht auf das Vor­lie­gen ei­ner gros­sen Här­te be­ru­fen.

4 Der Er­lass wird auf schrift­li­ches Ge­such ge­währt. Das Ge­such ist zu be­grün­den, mit den nö­ti­gen Be­le­gen zu ver­se­hen und spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Ein­tritt der Rechts­kraft der Rück­for­de­rungs­ver­fü­gung ein­zu­rei­chen.

5 Über den Er­lass wird ei­ne Ver­fü­gung er­las­sen.

Art. 5 Grosse Härte 7  

1 Ei­ne gros­se Här­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 ATSG liegt vor, wenn die vom Bun­des­ge­setz vom 6. Ok­to­ber 20068 über Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung (ELG) an­er­kann­ten Aus­ga­ben und die zu­sätz­li­chen Aus­ga­ben nach Ab­satz 4 die nach ELG an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men über­stei­gen.

2 Bei der Be­rech­nung der an­er­kann­ten Aus­ga­ben nach Ab­satz 1 wer­den an­ge­rech­net:

a.
bei zu Hau­se le­ben­den Per­so­nen: als Miet­zins der je­wei­li­ge Höchst­be­trag nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 Buch­sta­be b ELG;
b.
bei in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­denPer­so­nen: 4800 Fran­ken pro Jahr als Be­trag für per­sön­li­che Aus­la­gen;
c.9
bei al­len Per­so­nen: als Pau­schal­be­trag für die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung die höchs­te Prä­mie für die je­wei­li­ge Per­so­nen­ka­te­go­rie nach der je­weils gül­ti­gen Ver­ord­nung des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments des In­nern (EDI) über die kan­to­na­len und re­gio­na­len Durch­schnittsprä­mi­en der Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung für die Be­rech­nung der Er­gän­zungs­leis­tun­gen.

3 Der Ver­mö­gens­ver­zehr bei in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­den Per­so­nenbe­trägt ein Fünf­zehn­tel; bei in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­den Al­ters­rent­ne­rin­nen und
-rent­nern be­trägt er ein Zehn­tel. Bei Teilin­va­li­den wird nur das tat­säch­lich er­ziel­te Er­w­erb­sein­kom­men an­ge­rech­net. Ei­ne all­fäl­li­ge kan­to­na­le Be­gren­zung der Heim­kos­ten wird nicht be­rück­sich­tigt.

4 Als zu­sätz­li­che Aus­ga­be wer­den an­ge­rech­net:

a.
bei Al­lein­ste­hen­den: 8000 Fran­ken;
b.
bei Ehe­paa­ren: 12 000 Fran­ken;
c.
bei ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen und bei Kin­dern, die einen An­spruch auf Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den: 4000 Fran­ken pro Kind.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 15 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

8 SR 831.30

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 706).

3. Abschnitt: Verzugszins auf Leistungen

(Art. 26 Absatz 2 ATSG)

Art. 610  

10 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 1 der V vom 28. Sept. 2007, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 5155).

Art. 7 Zinssatz und Berechnung  

1 Der Satz für den Ver­zugs­zins be­trägt 5 Pro­zent im Jahr.

2 Der Ver­zugs­zins wird mo­nat­lich auf dem bis En­de des Vor­mo­nats auf­ge­lau­fe­nen Leis­tungs­an­spruch be­rech­net. Die Zins­pflicht be­ginnt am ers­ten Tag des Mo­nats, in wel­chem der An­spruch auf Ver­zugs­zin­sen ent­stan­den ist, und en­det am En­de des Mo­nats, in wel­chem der Zah­lungs­auf­trag er­teilt wird.

3 Ist die Leis­tung nur teil­wei­se nach Ar­ti­kel 6 ver­zugs­zins­pflich­tig, so ist der Ver­zugs­zins im Zeit­punkt der Nach­zah­lung auf der ge­sam­ten Leis­tung zu be­rech­nen und ent­spre­chend dem An­teil der ver­zugs­zins­pflich­ti­gen Leis­tung an der ge­sam­ten Nach­zah­lung aus­zu­rich­ten.

2. Kapitel: Allgemeine Verfahrensbestimmungen

1. Abschnitt: Anforderungen an Spezialistinnen und Spezialisten, die Observationen durchführen1111

11 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 7. Juni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

(Art. 43a Abs. 9 Bst. c ATSG)

Art. 7a Bewilligungspflicht  

Wer für einen Ver­si­che­rungs­trä­ger Ob­ser­va­tio­nen durch­füh­ren will, be­nö­tigt ei­ne Be­wil­li­gung des Bun­des­amts für So­zi­al­ver­si­che­run­gen (BSV).

Art. 7b Bewilligungsvoraussetzungen  

1 Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn:

a.12
im Pri­vat­aus­zug der ge­such­stel­len­den Per­son nach Ar­ti­kel 41 des Straf­re­gis­ter­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 201613 kein De­likt auf­ge­führt ist, das einen Be­zug zur be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Tä­tig­keit er­ken­nen lässt;
b.
die ge­such­stel­len­de Per­son er­klärt, dass ge­gen sie kei­ne hän­gi­gen Straf­ver­fah­ren und kei­ne hän­gi­gen oder in den letz­ten zehn Jah­ren ab­ge­schlos­se­nen Zi­vil­ver­fah­ren we­gen ei­ner Per­sön­lich­keits­ver­let­zung nach den Ar­ti­keln 28–28bdes Zi­vil­ge­setz­buchs14 vor­lie­gen, die einen Be­zug zur be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Tä­tig­keit er­ken­nen las­sen und die Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Aus­übung die­ser Tä­tig­keit und den gu­ten Ruf be­ein­träch­ti­gen kön­nen;
c.
ge­gen die ge­such­stel­len­de Per­son kei­ne Ver­lust­schei­ne be­ste­hen;
d.
die ge­such­stel­len­de Per­son die für die rechts­kon­for­me Durch­füh­rung der Ob­ser­va­ti­on er­for­der­li­chen Rechts­kennt­nis­se in ei­ner ge­eig­ne­ten Aus- oder Wei­ter­bil­dung er­wor­ben hat;
e.
die ge­such­stel­len­de Per­son in den letz­ten zehn Jah­ren ei­ne po­li­zei­li­che oder ei­ne gleich­wer­ti­ge Ob­ser­va­ti­ons­aus­bil­dung oder -wei­ter­bil­dung er­folg­reich ab­sol­viert hat; und
f.
die ge­such­stel­len­de Per­son in den letz­ten fünf Jah­ren min­des­tens zwölf Per­so­nen­über­wa­chun­gen durch­ge­führt hat.

2 Sie wird nur na­tür­li­chen Per­so­nen er­teilt.

12 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 10 Ziff. II 25 der Straf­re­gis­ter­ver­ord­nung vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 23. Jan. 2023 (AS 2022 698).

13 SR 330

14 SR 210

Art. 7c Gesuch  

Das Ge­such um Be­wil­li­gungs­er­tei­lung ist dem BSV schrift­lich ein­zu­rei­chen. Dem Ge­such bei­zu­le­gen sind:

a.
ein Le­bens­lauf mit An­ga­ben über die bis­he­ri­ge be­ruf­li­che Tä­tig­keit;
b.
die Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 7b Ab­satz 1 Buch­sta­be b und die Be­le­ge für die Er­fül­lung der wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 7b.
Art. 7d Gültigkeitsdauer und Wirkung der Bewilligung  

1 Die Be­wil­li­gung wird für fünf Jah­re er­teilt.

2 Sie darf nicht in der Be­rufs­be­zeich­nung ge­nannt wer­den und ver­leiht kei­nen ge­schütz­ten Be­rufs­ti­tel. Sie darf nicht zu Wer­bezwe­cken ver­wen­det wer­den.

Art. 7e Meldung wesentlicher Änderungen und Bewilligungsentzug  

1 Die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin­nen und -in­ha­ber sind da­zu ver­pflich­tet, dem BSV un­ver­züg­lich zu mel­den:

a.
je­de we­sent­li­che Än­de­rung in den für die Be­wil­li­gungs­er­tei­lung mass­ge­ben­den Ver­hält­nis­sen;
b.
wenn ge­gen sie ein Straf­ver­fah­ren oder ein Zi­vil­ver­fah­ren we­gen ei­ner Per­sön­lich­keits­ver­let­zung nach den Ar­ti­keln 28–28bdes Zi­vil­ge­setz­buchs15 hän­gig ist, das einen Be­zug zur be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Tä­tig­keit er­ken­nen lässt und die Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Aus­übung die­ser Tä­tig­keit und den gu­ten Ruf be­ein­träch­ti­gen kann.

2 Die Be­wil­li­gung wird ent­zo­gen, wenn:

a.
ei­ne der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 7b nicht mehr er­füllt ist;
b.
die Mel­de­pflicht nach Ab­satz 1 ver­letzt wird; oder
c.
nach­träg­lich Tat­sa­chen fest­ge­stellt wer­den, auf­grund de­ren sie hät­te ver­wei­gert wer­den müs­sen, ins­be­son­de­re weil die Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 7b Ab­satz 1 Buch­sta­be b wahr­heits­wid­rig war.

3 Sie kann ent­zo­gen wer­den, wenn die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber:

a.
ge­gen das Wer­be­ver­bot nach Ar­ti­kel 7d Ab­satz 2 ver­stösst; oder
b.
ei­ne Ob­ser­va­ti­on nicht recht­mäs­sig durch­führt.
Art. 7f Gebühren für die Prüfung des Bewilligungsgesuchs  

1 Das BSV er­hebt für die Prü­fung des Be­wil­li­gungs­ge­suchs ei­ne Ge­bühr von 700 Fran­ken pro Ge­such.

2 Im Üb­ri­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen der All­ge­mei­nen Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 8. Sep­tem­ber 200416.

Art. 7g Verzeichnis der Bewilligungsinhaberinnen und -inhaber  

Das BSV führt ein Ver­zeich­nis der Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin­nen und -in­ha­ber.

2. Abschnitt: Durchführung der Observation1717

17 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 7. Juni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

(Art. 43a und 43b ATSG)

Art. 7h Ort der Observation  

1 Als all­ge­mein zu­gäng­li­cher Ort gilt öf­fent­li­cher oder pri­va­ter Grund und Bo­den, bei dem in der Re­gel ge­dul­det wird, dass die All­ge­mein­heit ihn be­tritt.

2 Ein Ort gilt als nicht von ei­nem all­ge­mein zu­gäng­li­chen Ort aus frei ein­seh­bar, wenn er zur ge­schütz­ten Pri­vat­sphä­re der zu ob­ser­vie­ren­den Per­son ge­hört, ins­be­son­de­re:

a.
das In­ne­re ei­nes Wohn­hau­ses, ein­sch­liess­lich die von aus­sen durch ein Fens­ter ein­seh­ba­ren Räu­me;
b.
un­mit­tel­bar zu ei­nem Haus ge­hö­ren­de um­frie­de­te Plät­ze, Hö­fe und Gär­ten, die üb­li­cher­wei­se Bli­cken von aus­sen ent­zo­gen sind.
Art. 7i Mittel der Observation  

1 Für Bild­auf­zeich­nun­gen dür­fen kei­ne In­stru­men­te ein­ge­setzt wer­den, die das na­tür­li­che mensch­li­che Wahr­neh­mungs­ver­mö­gen we­sent­lich er­wei­tern, na­ment­lich kei­ne Nacht­sicht­ge­rä­te.

2 Für Tonauf­zeich­nun­gen dür­fen kei­ne In­stru­men­te ein­ge­setzt wer­den, die das na­tür­li­che mensch­li­che Hör­ver­mö­gen er­wei­tern, na­ment­lich kei­ne Wan­zen, Richt­mi­kro­fo­ne und Ton­ver­stär­kungs­ge­rä­te. Auf­zeich­nun­gen des nicht öf­fent­lich ge­spro­che­nen Wor­tes dür­fen nicht ver­wer­tet wer­den; sind die­se Auf­zeich­nun­gen in Bild­auf­zeich­nun­gen ent­hal­ten, so sind die Bild­auf­zeich­nun­gen oh­ne die Tonauf­zeich­nun­gen den­noch ver­wert­bar.

3 Zur Stand­ort­be­stim­mung sind nur In­stru­men­te zu­läs­sig, die nach ih­rem be­stim­mungs­ge­mäs­sen Ge­brauch der Stand­ort­be­stim­mung die­nen, na­ment­lich sa­tel­li­ten­ba­sier­te Or­tungs­ge­rä­te. Es dür­fen kei­ne Flug­ge­rä­te ein­ge­setzt wer­den.

2a. Abschnitt: Gutachten18

18 Eingefügt durch Anhang Ziff. 1 der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 706).

Art. 7j Einigungsversuch  

1 Lehnt ei­ne Par­tei ei­ne Sach­ver­stän­di­ge oder einen Sach­ver­stän­di­gen nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 2 ATSG ab, so hat der Ver­si­che­rungs­trä­ger die Aus­stands­grün­de zu prü­fen. Liegt kein Aus­stands­grund vor, so ist ein Ei­ni­gungs­ver­such durch­zu­füh­ren.

2 Der Ei­ni­gungs­ver­such kann münd­lich oder schrift­lich durch­ge­führt wer­den und ist in den Ak­ten zu do­ku­men­tie­ren.

3 Bei der Ver­ga­be ei­nes Auf­trags für ein Gut­ach­ten nach dem Zu­falls­prin­zip ist kein Ei­ni­gungs­ver­such durch­zu­füh­ren.

Art. 7k Tonaufnahme des Interviews  

1 Das In­ter­view nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 6 ATSG um­fasst das ge­sam­te Un­ter­su­chungs­ge­spräch. Die­ses be­steht aus der Ana­mne­seer­he­bung und der Be­schwer­de­schil­de­rung durch die ver­si­cher­te Per­son.

2 Der Ver­si­che­rungs­trä­ger hat die ver­si­cher­te Per­son mit der An­kün­di­gung der Be­gut­ach­tung über die Ton­auf­nah­me nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 6 ATSG, de­ren Zweck und die Mög­lich­keit ei­nes Ver­zichts auf ei­ne Ton­auf­nah­me zu in­for­mie­ren.

3 Die ver­si­cher­te Per­son kann mit­tels ei­ner schrift­li­chen Er­klä­rung ge­gen­über dem Durch­füh­rungs­or­gan:

a.
vor der Be­gut­ach­tung er­klä­ren, dass sie auf die Ton­auf­nah­me ver­zich­tet;
b.
bis 10 Ta­ge nach dem In­ter­view die Ver­nich­tung der Ton­auf­nah­me be­an­tra­gen.

4 Vor dem In­ter­view kann die ver­si­cher­te Per­son ge­gen­über dem Durch­füh­rungs­or­gan den Ver­zicht nach Ab­satz 3 Buch­sta­be a wi­der­ru­fen.

5 Die Ton­auf­nah­me ist von der oder dem Sach­ver­stän­di­gen nach ein­fa­chen tech­ni­schen Vor­ga­ben zu er­stel­len. Die Ver­si­che­rungs­trä­ger sor­gen da­für, dass die tech­ni­schen Vor­ga­ben in den Auf­trä­gen für ein Gut­ach­ten ein­heit­lich sind. Die oder der Sach­ver­stän­di­ge hat si­cher­zu­stel­len, dass die Auf­nah­me des In­ter­views tech­nisch kor­rekt er­folgt.

6 Der Be­ginn und das En­de des In­ter­views sind so­wohl von der ver­si­cher­ten Per­son als auch von der oder dem Sach­ver­stän­di­gen münd­lich un­ter An­ga­be der je­wei­li­gen Uhr­zeit am An­fang und am En­de der Ton­auf­nah­me zu be­stä­ti­gen. In glei­cher Wei­se sind Un­ter­bre­chun­gen der Ton­auf­nah­me zu be­stä­ti­gen.

7 Die Sach­ver­stän­di­gen und die Gut­achter­stel­len über­mit­teln dem Ver­si­che­rungs­trä­ger die Ton­auf­nah­men in ge­si­cher­ter elek­tro­ni­scher Form zu­sam­men mit dem Gut­ach­ten.

8 Be­strei­tet die ver­si­cher­te Per­son die Über­prüf­bar­keit des Gut­ach­tens, nach­dem sie die Ton­auf­nah­me ab­ge­hört und tech­ni­sche Män­gel fest­ge­stellt hat, so ver­su­chen das Durch­füh­rungs­or­gan und die ver­si­cher­te Per­son, sich über das wei­te­re Vor­ge­hen zu ei­ni­gen.

Art. 7l Verwendung und Vernichtung der Tonaufnahme des Interviews  

1 Die Ton­auf­nah­me darf nur im Ver­wal­tungs­ver­fah­ren, im Ein­spra­che­ver­fah­ren (Art. 52 ATSG), wäh­rend der Re­vi­si­on und der Wie­der­er­wä­gung (Art. 53 ATSG), im Rechts­pfle­ge­ver­fah­ren (Art. 56 und 62 ATSG) so­wie im Vor­be­scheid­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 57a des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 195919 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung von der ver­si­cher­ten Per­son, den Auf­trag ge­ben­den Ver­si­che­rungs­trä­gern und den Ent­scheid­be­hör­den ab­ge­hört wer­den.

2 Die Eid­ge­nös­si­sche Kom­mis­si­on für Qua­li­täts­si­che­rung in der me­di­zi­ni­schen Be­gut­ach­tung kann im Rah­men ih­rer Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 7p Ab­sät­ze 4 und 5 die Ton­auf­nah­me ab­hö­ren.

3 So­bald das Ver­fah­ren, für das das Gut­ach­ten in Auf­trag ge­ge­ben wor­den ist, ab­ge­schlos­sen und die dar­auf ba­sie­ren­de Ver­fü­gung rechts­kräf­tig ge­wor­den ist, darf der Ver­si­che­rungs­trä­ger im Ein­ver­ständ­nis mit der ver­si­cher­ten Per­son die Ton­auf­nah­me ver­nich­ten.

Art. 7m Anforderungen an Sachverständige  

1 Me­di­zi­ni­sche Sach­ver­stän­di­ge kön­nen Gut­ach­ten nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 1 ATSG er­stel­len, wenn sie:

a.
über einen Wei­ter­bil­dungs­ti­tel nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b und c der Me­di­zi­nal­be­ru­fe­ver­ord­nung vom 27. Ju­ni 200720 ver­fü­gen;
b.
im Re­gis­ter nach Ar­ti­kel 51 Ab­satz 1 des Me­di­zi­nal­be­ru­fe­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 200621 ein­ge­tra­gen sind;
c.
ei­ne gül­ti­ge Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung be­sit­zen oder ih­re Mel­de­pflicht er­füllt ha­ben, so­fern dies nach Ar­ti­kel 34 oder 35 des Me­di­zi­nal­be­ru­fe­ge­set­zes not­wen­dig ist; und
d.
über min­des­tens fünf Jah­re kli­ni­sche Er­fah­rung ver­fü­gen.

2 Fachärz­tin­nen und Fachärz­te der all­ge­mei­nen in­ne­ren Me­di­zin, der Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie, der Neu­ro­lo­gie, der Rheu­ma­to­lo­gie, der Or­tho­pä­die, der or­tho­pä­di­schen Chir­ur­gie und der Trau­ma­to­lo­gie des Be­we­gungs­ap­pa­ra­tes müs­sen über das Zer­ti­fi­kat des Ver­eins Ver­si­che­rungs­me­di­zin Schweiz (Swiss Ins­uran­ce Me­di­ci­ne, SIM) ver­fü­gen. Aus­ge­nom­men sind Chef­ärz­tin­nen und Chef­ärz­te so­wie lei­ten­de Ärz­tin­nen und Ärz­te in Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken.22

3 Neu­ro­psy­cho­lo­gi­sche Sach­ver­stän­di­ge müs­sen die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 50b der Ver­ord­nung vom 27. Ju­ni 199523 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVV) er­fül­len.

4 Mit der Ein­wil­li­gung der ver­si­cher­ten Per­son kann von ein­zel­nen An­for­de­run­gen nach den Ab­sät­zen 1–3 ab­ge­se­hen wer­den, so­fern dies sach­lich not­wen­dig ist.

5 Im Rah­men der Aus-, Wei­ter- und Fort­bil­dung kön­nen Gut­ach­ten von Per­so­nen er­stellt wer­den, die noch nicht al­le An­for­de­run­gen nach den Ab­sät­zen 1–3 er­fül­len. Die Er­stel­lung der Gut­ach­ten er­folgt un­ter der di­rek­ten und per­sön­li­chen Su­per­vi­si­on von Fachärz­tin­nen und Fachärz­ten oder Neu­ro­psy­cho­lo­gin­nen und Neu­ro­psy­cho­lo­gen, die die ent­spre­chen­den Vor­aus­set­zun­gen nach den Ab­sät­zen 1–3 er­fül­len.

20 SR 811.112.0

21 SR 811.11

22 Sie­he auch die UeB Änd. 03.11.2021 am Schluss des Tex­tes.

23 SR 832.102

Art. 7n Zustellung von Unterlagen  

Sach­ver­stän­di­ge und Gut­achter­stel­len ha­ben den Ver­si­che­rungs­trä­gern, den Durch­füh­rungs­or­ga­nen der ein­zel­nen So­zi­al­ver­si­che­run­gen und den zu­stän­di­gen Ge­rich­ten auf An­fra­ge die­je­ni­gen Un­ter­la­gen zu­zu­stel­len, die für ei­ne Prü­fung der fach­li­chen An­for­de­run­gen und der Qua­li­täts­vor­ga­ben not­wen­dig sind.

Art. 7o Eidgenössische Kommission für Qualitätssicherung in der medizinischen Begutachtung: Zusammensetzung  

Die Eid­ge­nös­si­sche Kom­mis­si­on für Qua­li­täts­si­che­rung in der me­di­zi­ni­schen Be­gut­ach­tung be­steht aus der Prä­si­den­tin oder dem Prä­si­den­ten und 12 Mit­glie­dern. Da­von ver­tre­ten:

a.
zwei Per­so­nen die So­zi­al­ver­si­che­run­gen;
b.
ei­ne Per­son die Gut­achter­stel­len;
c.
drei Per­so­nen die Ärz­te­schaft;
d.
ei­ne Per­son die Neu­ro­psy­cho­lo­gin­nen und Neu­ro­psy­cho­lo­gen;
e.
zwei Per­so­nen die Wis­sen­schaft;
f.
ei­ne Per­son das ver­si­che­rungs­me­di­zi­ni­sche Aus­bil­dungs­we­sen;
g.
zwei Per­so­nen die Pa­ti­en­ten- und Be­hin­der­ten­or­ga­ni­sa­tio­nen.
Art. 7p Eidgenössische Kommission für Qualitätssicherung in der medizinischen Begutachtung: Aufgaben  

1 Die Kom­mis­si­on er­ar­bei­tet Emp­feh­lun­gen zu:

a.
An­for­de­rungs- und Qua­li­täts­kri­te­ri­en für das Ver­fah­ren zur Er­stel­lung von Gut­ach­ten;
b.
Kri­te­ri­en für die Tä­tig­keit so­wie die Aus-, Wei­ter- und Fort­bil­dung von Sach­ver­stän­di­gen;
c.
Kri­te­ri­en für die Zu­las­sung von Gut­achter­stel­len und de­ren Tä­tig­keit;
d.
Kri­te­ri­en und In­stru­men­ten für die Be­ur­tei­lung der Qua­li­tät von Gut­ach­ten.

2 Die Kom­mis­si­on über­wacht, wie die Kri­te­ri­en nach den Buch­sta­ben a–d durch die Sach­ver­stän­di­gen und die Gut­achter­stel­len ein­ge­hal­ten wer­den, und kann auf­grund die­ser Über­wa­chung Emp­feh­lun­gen er­ar­bei­ten.

3 Sie macht die Emp­feh­lun­gen öf­fent­lich zu­gäng­lich.

4 Sie kann von den Ver­si­che­rungs­trä­gern und Durch­füh­rungs­or­ga­nen der ein­zel­nen So­zi­al­ver­si­che­run­gen die Her­aus­ga­be der für die Über­wa­chung der Er­fül­lung der Kri­te­ri­en nach Ab­satz 1 not­wen­di­gen Un­ter­la­gen und Gut­ach­ten ver­lan­gen.

5 Stel­len Ver­si­che­rungs­trä­ger oder Durch­füh­rungs­or­ga­ne der ein­zel­nen So­zi­al­ver­si­che­run­gen ei­ne sys­te­ma­ti­sche Nicht­ein­hal­tung der Kri­te­ri­en nach Ab­satz 1 durch Gut­achter­stel­len fest, so kön­nen sie der Kom­mis­si­on die not­wen­di­gen Un­ter­la­gen und Gut­ach­ten für ei­ne Über­prü­fung der Qua­li­tät zu­kom­men las­sen.

Art. 7q Eidgenössische Kommission für Qualitätssicherung in der medizinischen Begutachtung: Organisation  

1 Die Kom­mis­si­on gibt sich ei­ne Ge­schäfts­ord­nung. Die­se re­gelt na­ment­lich fol­gen­de Punk­te:

a.
die Ar­beits­wei­se der Kom­mis­si­on;
b.
den Bei­zug von Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten für wis­sen­schaft­li­che For­schungs­ar­bei­ten oder für die Durch­füh­rung von Eva­lua­tio­nen;
c.
die Be­richt­er­stat­tung über die Tä­tig­kei­ten und die Emp­feh­lun­gen der Kom­mis­si­on.

2 Das EDI ge­neh­migt die Ge­schäfts­ord­nung.

3 Das Se­kre­ta­ri­at der Kom­mis­si­on un­ter­steht fach­lich der Prä­si­den­tin oder dem Prä­si­den­ten der Kom­mis­si­on und ad­mi­nis­tra­tiv dem BSV.

4 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent, die Mit­glie­der der Kom­mis­si­on so­wie die Mit­ar­bei­ten­den des Se­kre­ta­ri­ats un­ter­lie­gen der Schwei­ge­pflicht nach Ar­ti­kel 33 ATSG.

3. Abschnitt: Aktenführung, -aufbewahrung, -einsicht und -vernichtung sowie Zustellung der Urteile

(Art. 43a Abs. 9 Bst. a, 46 und 47 ATSG)24

24 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 7. Juni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 8 Aktenführung 25  

1 Die Ak­ten müs­sen sys­te­ma­tisch und chro­no­lo­gisch ge­ord­net ge­führt wer­den.

2 Es ist ein voll­stän­di­ges Ak­ten­ver­zeich­nis zu füh­ren, das kla­re und ein­deu­ti­ge Hin­wei­se auf den In­halt der ein­zel­nen Un­ter­la­gen lie­fert.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 8a Aktenaufbewahrung 26  

1 Die Ak­ten müs­sen si­cher, sach­ge­mä­ss und vor schäd­li­chen Ein­wir­kun­gen ge­schützt auf­be­wahrt wer­den.

2 Sie müs­sen durch an­ge­mes­se­ne bau­li­che, tech­ni­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men vor un­be­rech­tig­ten Zu­grif­fen, vor un­pro­to­kol­lier­ten Ver­än­de­run­gen und vor Ver­lust ge­schützt wer­den.

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 8b Form der Akteneinsicht 2728  

1 Der Ver­si­che­rer kann die Ge­wäh­rung der Ak­ten­ein­sicht von ei­nem schrift­li­chen Ge­such ab­hän­gig ma­chen.

2 Die Ak­ten­ein­sicht wird grund­sätz­lich am Sitz des Ver­si­che­rers oder sei­ner Durch­füh­rungs­or­ga­ne ge­währt. Auf Wunsch der ge­such­stel­len­den Per­son kann der Ver­si­che­rer Ko­pi­en der Ak­ten zu­stel­len. Vor­be­hal­ten blei­ben Ar­ti­kel 47 Ab­satz 2 ATSG und Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Au­gust 202229 (DSV).30

3 Der Ver­si­che­rer hat die Ak­ten oder Ko­pi­en da­von zur Ein­sicht­nah­me zu­zu­stel­len:

a.
Be­hör­den;
b.
den an­de­ren Ver­si­che­rern so­wie den Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 2 des An­walts­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 200031 Par­tei­en vor Ge­richts­be­hör­den ver­tre­ten kön­nen.

27 Ur­sprüng­lich Art. 8.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3177).

29 SR 235.11

30 Fas­sung des drit­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 116 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

31 SR 935.61

Art. 8c Einsicht in Observationsmaterial 32  

1 In­for­miert der Ver­si­che­rungs­trä­ger die ver­si­cher­te Per­son münd­lich in den Räum­lich­kei­ten des Ver­si­che­rungs­trä­gers über die Ob­ser­va­ti­on, so ge­währt er ihr Ein­sicht in das voll­stän­di­ge Ob­ser­va­ti­ons­ma­te­ri­al und weist sie dar­auf hin, dass sie Ko­pi­en des voll­stän­di­gen Ob­ser­va­ti­ons­ma­te­ri­als ver­lan­gen kann.

2 In­for­miert der Ver­si­che­rungs­trä­ger die ver­si­cher­te Per­son schrift­lich über die Ob­ser­va­ti­on, so gibt er ihr die Mög­lich­keit zur Ein­sicht­nah­me in das voll­stän­di­ge Ob­ser­va­ti­ons­ma­te­ri­al am Sitz des Ver­si­che­rungs­trä­gers. Er weist sie dar­auf hin, dass sie Ko­pi­en des voll­stän­di­gen Ob­ser­va­ti­ons­ma­te­ri­als ver­lan­gen kann.

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 9 Kosten der Akteneinsicht 33  

1 Die Ak­ten­ein­sicht ist grund­sätz­lich un­ent­gelt­lich.

2 Ei­ne Ge­bühr nach der Ver­ord­nung vom 10. Sep­tem­ber 196934 über Kos­ten und Ent­schä­di­gun­gen im Ver­wal­tungs­ver­fah­ren kann ver­langt wer­den, wenn die Ge­wäh­rung der Ak­ten­ein­sicht mit ei­nem be­son­ders gros­sen Ar­beits­auf­wand ver­bun­den ist. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 19 DSV35.36

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

34 SR 172.041.0

35 SR 235.11

36 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 116 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

Art. 9a Aktenvernichtung 37  

1 Ak­ten, die nicht ar­chiv­wür­dig sind, müs­sen nach Ab­lauf der Auf­be­wah­rungs­dau­er ver­nich­tet wer­den, so­weit das Ge­setz nichts an­de­res be­stimmt.

2 Die Ver­nich­tung der Ak­ten muss kon­trol­liert und un­ter Wah­rung der Ver­trau­lich­keit al­ler in den Ak­ten ent­hal­te­nen In­for­ma­tio­nen er­fol­gen.

3 Der Ver­nich­tungs­vor­gang muss pro­to­kol­liert wer­den.

4 Ob­ser­va­ti­ons­ak­ten, die un­mit­tel­bar im An­schluss an die Ob­ser­va­ti­on nicht als Be­weis­mit­tel für ei­ne Leis­tungs­än­de­rung be­nö­tigt wer­den, müs­sen in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach Rechts­kraft der Ver­fü­gung (Art. 43a Abs. 8 ATSG) ver­nich­tet wer­den. Die Ver­nich­tung muss der ob­ser­vier­ten Per­son schrift­lich be­stä­tigt wer­den.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 9b Zustellung der Urteile 38  

Die Durch­füh­rungs­stel­len stel­len den Sach­ver­stän­di­gen nach Ar­ti­kel 44 ATSG, die ein me­di­zi­ni­sches Gut­ach­ten er­stellt ha­ben, ei­ne Ko­pie der Ur­tei­le der kan­to­na­len Ver­si­che­rungs­ge­rich­te, des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts und des Bun­des­ge­richts zu, bei de­nen ihr Gut­ach­ten als Be­weis­mit­tel ver­wen­det wur­de.

38 Ur­sprüng­lich Art. 9a. Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3177).

4. Abschnitt: Einspracheverfahren

(Art. 52 ATSG)39

39 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 7. Juni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 10 Grundsatz  

1 Ein­spra­chen müs­sen ein Rechts­be­geh­ren und ei­ne Be­grün­dung ent­hal­ten.

2 Die Ein­spra­che ist schrift­lich zu er­he­ben ge­gen ei­ne Ver­fü­gung, die:

a.
der Ein­spra­che nach Ar­ti­kel 52 ATSG un­ter­liegt und ei­ne Leis­tung nach dem Bun­des­ge­setz vom 25. Ju­ni 198240 über die ob­li­ga­to­ri­sche Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung und die In­sol­ven­zent­schä­di­gung oder de­ren Rück­for­de­rung zum Ge­gen­stand hat;
b.
von ei­nem Durch­füh­rungs­or­gan der Ar­beits­si­cher­heit im Sin­ne der Ar­ti­kel 47–51 der Ver­ord­nung vom 19. De­zem­ber 198341 über die Ver­hü­tung von Un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten er­las­sen wur­de.

3 In al­len üb­ri­gen Fäl­len kann die Ein­spra­che wahl­wei­se schrift­lich oder bei per­sön­li­cher Vor­spra­che münd­lich er­ho­ben wer­den.

4 Die schrift­lich er­ho­be­ne Ein­spra­che muss die Un­ter­schrift der Ein­spra­che füh­ren­den Per­son oder ih­res Rechts­bei­stands ent­hal­ten. Bei ei­ner münd­lich er­ho­be­nen Ein­spra­che hält der Ver­si­che­rer die Ein­spra­che in ei­nem Pro­to­koll fest; die Per­son, wel­che die Ein­spra­che führt, oder ihr Rechts­bei­stand muss das Pro­to­koll un­ter­zeich­nen.

5 Ge­nügt die Ein­spra­che den An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 nicht oder fehlt die Un­ter­schrift, so setzt der Ver­si­che­rer ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Be­he­bung der Män­gel an und ver­bin­det da­mit die An­dro­hung, dass sonst auf die Ein­spra­che nicht ein­ge­tre­ten wird.

Art. 11 Aufschiebende Wirkung  

1 Die Ein­spra­che hat auf­schie­ben­de Wir­kung, aus­ser wenn:

a.
ei­ner Be­schwer­de ge­gen den Ein­spra­cheent­scheid von Ge­set­zes we­gen kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung zu­kommt;
b.
der Ver­si­che­rer die auf­schie­ben­de Wir­kung in sei­ner Ver­fü­gung ent­zo­gen hat;
c.
die Ver­fü­gung ei­ne Rechts­fol­ge hat, de­ren Wir­kung nicht auf­schieb­bar ist.

2 Der Ver­si­che­rer kann auf An­trag oder von sich aus die auf­schie­ben­de Wir­kung ent­zie­hen oder die mit der Ver­fü­gung ent­zo­ge­ne auf­schie­ben­de Wir­kung wie­der­her­stel­len. Über die­sen An­trag ist un­ver­züg­lich zu ent­schei­den.

Art. 12 Einspracheentscheid  

1 Der Ver­si­che­rer ist an das Be­geh­ren der Ein­spra­che füh­ren­den Per­son nicht ge­bun­den. Er kann die Ver­fü­gung zu Guns­ten oder zu Un­guns­ten der Ein­spra­che füh­ren­den Par­tei ab­än­dern.

2 Be­ab­sich­tigt er, die Ver­fü­gung zu Un­guns­ten der Ein­spra­che füh­ren­den Per­son ab­zuän­dern, gibt er ihr Ge­le­gen­heit zum Rück­zug der Ein­spra­che.

5. Abschnitt: Kosten einer unentgeltlichen Rechtsverbeiständung4242

42 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 21. Febr. 2007, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1075).

(Art. 37 Abs. 4 ATSG)43

43 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 7. Juni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 12a  

Die Ar­ti­kel 8–13 des Re­gle­ments vom 11. De­zem­ber 200644 über die Kos­ten und Ent­schä­di­gun­gen vor dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt sind sinn­ge­mä­ss auf die An­walts­kos­ten ei­ner Par­tei an­wend­bar, wel­che die un­ent­gelt­li­che Rechts­ver­bei­stän­dung ge­niesst.

44 [AS 2006 5305. AS 2008 2209Art. 22]. Sie­he heu­te: das R vom 21. Fe­br. 2008 (SR 173.320.2).

3. Kapitel: Rückgriff

(Art. 72 ATSG)

Art. 13 Grundsatz  

Die Ver­si­che­rungs­trä­ger, de­nen das Rück­griffs­recht nach den Ar­ti­keln 72–75 ATSG zu­steht, kön­nen un­ter­ein­an­der und mit an­de­ren Be­tei­lig­ten Ver­ein­ba­run­gen tref­fen, um die Er­le­di­gung der Re­gress­fäl­le zu ver­ein­fa­chen.

Art. 14 Geltendmachung für die AHV/IV  

1 Für die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung so­wie die In­va­li­den­ver­si­che­rung macht das BSV un­ter Mit­wir­kung der Aus­gleichs­kas­sen und der IV-Stel­len die Rück­griffs­an­sprü­che gel­tend. Es trifft hie­für die nö­ti­gen Ver­ein­ba­run­gen mit den Aus­gleichs­kas­sen und den IV-Stel­len.45

2 Üben die Schwei­ze­ri­sche Un­fall­ver­si­che­rungs­an­stalt oder die Mi­li­tär­ver­si­che­rung das Rück­griffs­recht aus, ma­chen sie auch die Rück­griffs­an­sprü­che der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung so­wie der In­va­li­den­ver­si­che­rung gel­tend. Das BSV trifft hie­für mit den bei­den So­zi­al­ver­si­che­rern die nö­ti­gen Ver­ein­ba­run­gen.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

Art. 15 Geltendmachung für die Arbeitslosenversicherung  

Für die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung macht die ge­mä­ss dem Bun­des­ge­setz vom 25. Ju­ni 198246 über die ob­li­ga­to­ri­sche Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung und die In­sol­ven­zent­schä­di­gung zu­stän­di­ge Durch­füh­rungs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung die Rück­griffs­an­sprü­che gel­tend. Die Gel­tend­ma­chung von Rück­griffs­an­sprü­chen kann auch durch das Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft er­fol­gen.

Art. 16 Verhältnis mehrerer Sozialversicherungen untereinander 47  

Sind meh­re­re So­zi­al­ver­si­che­run­gen am Rück­griff be­tei­ligt, so sind sie ein­an­der im Ver­hält­nis der von ih­nen er­brach­ten so­wie zu er­brin­gen­den kon­gru­en­ten Leis­tun­gen aus­gleichs­pflich­tig.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

Art. 17 Rückgriff auf einen nicht haftpflichtversicherten Schädiger  

Meh­re­re am Rück­griff be­tei­lig­te Ver­si­che­rungs­trä­ger ei­ni­gen sich auf ei­ne ein­zi­ge Ver­tre­tung ge­gen­über dem Haft­pflich­ti­gen. Kommt kei­ne Ei­ni­gung zu­stan­de, ist die Ver­tre­tung in fol­gen­der Rei­hen­fol­ge vor­zu­neh­men:

a.
durch die Un­fall­ver­si­che­rung;
b.
durch die Mi­li­tär­ver­si­che­rung;
c.
durch die Kran­ken­ver­si­che­rung;
d.
durch die AHV/IV.

3a. Kapitel: Durchführung internationaler Sozialversicherungsabkommen48

48 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

1. Abschnitt: Bezeichnung der Zuständigkeiten

Art. 17a Zuständige Behörden im internationalen Verhältnis  

1 Zu­stän­di­ge Be­hör­den nach Ar­ti­kel 75a ATSG sind:

a.
für al­le Leis­tun­gen der so­zia­len Si­cher­heit mit Aus­nah­me der Leis­tun­gen bei Ar­beits­lo­sig­keit: das BSV;
b.
für Leis­tun­gen bei Ar­beits­lo­sig­keit: die Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung nach Ar­ti­kel 83 des Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 198249 (AVIG).

2 Sie kön­nen Ver­ein­ba­run­gen ab­sch­lies­sen, wenn die Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/200450 dies vor­sieht, na­ment­lich Ver­ein­ba­run­gen nach den Ar­ti­keln 16 Ab­satz 1, 35 Ab­satz 3, 41 Ab­satz 2, 65 Ab­satz 8 und 84 Ab­satz 4.

3 Sie ver­tre­ten die Schweiz bei der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on für die Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit, beim Fach­aus­schuss für Da­ten­ver­ar­bei­tung und beim Rech­nungs­aus­schuss nach den Ar­ti­keln 72–74 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004.

49 SR 837.0

50 Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 29. April 2004 zur Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit, in der für die Schweiz ge­mä­ss An­hang II des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit (SR 0.142.112.681) je­weils ver­bind­li­chen Fas­sung (ei­ne un­ver­bind­li­che, kon­so­li­dier­te Fas­sung die­ser Ver­ord­nung ist ver­öf­fent­licht in SR 0.831.109.268.1) so­wie in der für die Schweiz ge­mä­ss An­la­ge 2 An­hang K des Über­ein­kom­mens vom 4. Ja­nu­ar 1960 zur Er­rich­tung der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on (EFTA) (SR 0.632.31) je­weils ver­bind­li­chen Fas­sung.

Art. 17b Verbindungsstellen  

Ver­bin­dungs­stel­len nach Ar­ti­kel 75a ATSG sind:

a.
für Leis­tun­gen bei Krank­heit und Mut­ter­schaft: die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 18 des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 199451 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVG), so­weit sie nicht be­reits nach Ar­ti­kel 19 der Ver­ord­nung vom 27. Ju­ni 199552 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVV) Ver­bin­dungs­stel­le ist;
b.
für Leis­tun­gen bei In­va­li­di­tät:
1.
im Be­reich der In­va­li­den­ver­si­che­rung: die IV-Stel­le für Ver­si­cher­te im Aus­land nach Ar­ti­kel 56 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199553 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung,
2.
im Be­reich der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge: der Si­cher­heits­fonds nach Ar­ti­kel 54 Ab­satz 2 Buch­sta­be a des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 198254 über die be­ruf­li­che Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge (BVG);
c.
für Leis­tun­gen bei Al­ter und Tod:
1.
im Be­reich der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung: die Schwei­ze­ri­sche Aus­gleichs­kas­se nach Ar­ti­kel 113 der Ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 194755 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVV),
2.
im Be­reich der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge: der Si­cher­heits­fonds;
d.
für Leis­tun­gen bei Ar­beits­un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten: die Schwei­ze­ri­sche Un­fall­ver­si­che­rungs­an­stalt (Su­va) nach Ar­ti­kel 61 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. März 198156 über die Un­fall­ver­si­che­rung;
e.
für Leis­tun­gen bei Ar­beits­lo­sig­keit: die Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung nach Ar­ti­kel 83 AVIG57;
f.
für Fa­mi­li­en­leis­tun­gen: das BSV;
g.
für die Be­stim­mung der an­wend­ba­ren Rechts­vor­schrif­ten: das BSV.
Art. 17c Zuständige Träger  

Zu­stän­di­ge Trä­ger nach Ar­ti­kel 75a ATSG sind:

a.
für Leis­tun­gen bei Krank­heit und Mut­ter­schaft mit Aus­nah­me der Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung: der Ver­si­che­rer nach dem KVG58;
b.
für Leis­tun­gen bei In­va­li­di­tät:
1.
im Be­reich der In­va­li­den­ver­si­che­rung:
bei Wohn­sitz in der Schweiz: die IV-Stel­le des Wohn­kan­tons
bei Wohn­sitz im Aus­land: die IV-Stel­le für Ver­si­cher­te im Aus­land,
2.
im Be­reich der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge: die Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder die Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung;
c.
für Leis­tun­gen bei Al­ter und Tod:
1.
im Be­reich der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung:
bei Wohn­sitz in der Schweiz: die AHV-Aus­gleichs­kas­se
bei Wohn­sitz im Aus­land: die Schwei­ze­ri­sche Aus­gleichs­kas­se,
2.
im Be­reich der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge: die Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder die Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung;
d.
für Leis­tun­gen der Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung:
1.
bei Wohn­sitz in der Schweiz: die AHV-Aus­gleichs­kas­se,
2.
bei Wohn­sitz im Aus­land: die Schwei­ze­ri­sche Aus­gleichs­kas­se;
e.
für Leis­tun­gen bei Ar­beits­un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten:
1.
bei un­selbst­stän­dig Er­werbs­tä­ti­gen: der Un­fall­ver­si­che­rer, dem der Ar­beit­ge­ber an­ge­schlos­sen ist,
2.
bei selbst­stän­dig Er­werbs­tä­ti­gen: der Un­fall­ver­si­che­rer, bei dem die be­tref­fen­de Per­son ver­si­chert ist;
f.
für Leis­tun­gen bei Ar­beits­lo­sig­keit: die von der ar­beits­lo­sen Per­son ge­wähl­te Ar­beits­lo­sen­kas­se so­wie das zu­stän­di­ge Re­gio­na­le Ar­beits­ver­mitt­lungs­zen­trum nach Ar­ti­kel 85b AVIG59;
g.
für Fa­mi­li­en­leis­tun­gen:
1.
nach dem Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ge­setz vom 24. März 200660 (Fam­ZG): die Fa­mi­li­en­aus­gleichs­kas­sen nach Ar­ti­kel 14 Fam­ZG,
2.
nach dem Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 195261 über die Fa­mi­li­en­zu­la­gen in der Land­wirt­schaft: die AHV-Aus­gleichs­kas­se;
h.
für die Voll­stre­ckung aus­län­di­scher For­de­run­gen in der Schweiz: die Zen­tra­le Aus­gleichs­stel­le (ZAS) nach Ar­ti­kel 71 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 194662 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVG);
i.
für die Be­stim­mung der an­wend­ba­ren Rechts­vor­schrif­ten: die AHV-Aus­gleichs­kas­se.
Art. 17d Aushelfender Träger  

1 Aus­hel­fen­de Trä­ger im Sin­ne der Rechts­ak­te der EU, die in An­hang II Ab­schnitt A Zif­fern 1–4 des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 199963 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit in der für die Schweiz ver­bind­li­chen Fas­sung auf­ge­führt sind, sind:

a.
für Leis­tun­gen bei Krank­heit und Mut­ter­schaft: die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 18 KVG64; so­weit sie nicht be­reits nach Ar­ti­kel 19 KVV65 aus­hel­fen­der Trä­ger ist;
b.
für Leis­tun­gen bei Ar­beits­un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten: die Su­va.

2 Sie über­neh­men die Auf­ga­ben nach Ab­satz 1 auch im Rah­men an­de­rer in­ter­na­tio­na­ler Ab­kom­men über die so­zia­le Si­cher­heit.

Art. 17e Für die Infrastruktur zum Zweck des elektronischen Datenaustauschs mit dem Ausland zuständige Bundesstellen  

Zu­stän­dig für die Ein­rich­tung und den Be­trieb der In­fra­struk­tur zum Zweck des elek­tro­ni­schen Da­ten­aus­tau­sches mit dem Aus­land nach Ar­ti­kel 75b ATSG sind:

a.
im Be­reich Krank­heit und Un­fall: das Bun­des­amt für Ge­sund­heit;
b.
für die AHV/IV-Ren­ten: die ZAS;
c.
für die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung: die Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung;
d.
für die üb­ri­gen Be­rei­che: das BSV.

2. Abschnitt: Gebühren

Art. 17f Grundsatz  

Die jähr­li­che Ge­bühr setzt sich zu­sam­men aus ei­nem An­teil an den Grund­kos­ten nach Ar­ti­kel 17g und ei­nem An­teil an den Nut­zungs­kos­ten nach den Ar­ti­keln 17hund 17i.

Art. 17g Grundkosten  

1 Die Grund­kos­ten set­zen sich zu­sam­men aus:

a.
den Kos­ten für den Be­trieb der elek­tro­ni­schen Zu­gangs­stel­le; und
b.
den Kos­ten für die Ad­mi­nis­tra­ti­on, die In­stand­hal­tung und den ope­ra­ti­ven Sup­port der elek­tro­ni­schen Zu­gangs­stel­le so­wie die Be­reit­stel­lung an­ge­mes­se­ner Ap­pli­ka­tio­nen.

2 Für je­den der fol­gen­den So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­to­ren wird auf­grund der An­zahl zu­stän­di­ger Trä­ger und aus­hel­fen­der Trä­ger, die in die­sem Sek­tor für die Durch­füh­rung der in­ter­na­tio­na­len So­zi­al­ver­si­che­rung zu­stän­dig sind, der An­teil an den Grund­kos­ten fest­ge­legt:

a.
Kran­ken­ver­si­che­rung;
b.
Un­fall­ver­si­che­rung;
c.
Fa­mi­li­en­leis­tun­gen;
d.
Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung;
e.
Ren­ten­ver­si­che­rung im Be­reich der ers­ten und zwei­ten Säu­le;
f.
Ver­si­che­rungs­un­ter­stel­lung.

3 Sind die Trä­ger in ei­nem So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­tor mit­tels ei­ner Stan­dar­dan­wen­dung an die elek­tro­ni­sche Zu­gangs­stel­le an­ge­schlos­sen, so be­rech­net sich der An­teil je­des Trä­gers in die­sem So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­tor an den Grund­kos­ten nach der An­zahl sei­ner Be­nut­zer­kon­ten.

4 Sind die Trä­ger in ei­nem So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­tor mit­tels ei­ner Schnitt­stel­le zu ei­ner Fachan­wen­dung an die elek­tro­ni­sche Zu­gangs­stel­le an­ge­schlos­sen, so ge­hen die Grund­kos­ten­an­tei­le al­ler Trä­ger in die­sem So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­tor zu­las­ten der Stel­le, die für die Fachan­wen­dung ver­ant­wort­lich ist.

5 Wer­den in ei­nem So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­tor so­wohl die Stan­dar­dan­wen­dung als auch ei­ne Fachan­wen­dung ge­nutzt, so wer­den die Grund­kos­ten­an­tei­le in­ner­halb des So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­tors auf­grund der An­zahl Trä­ger ver­teilt.

Art. 17h Nutzungskosten bei einem Anschluss an die elektronische Zugangsstelle mittels einer Standardanwendung  

1 Sind die Trä­ger mit­tels ei­ner Stan­dar­dan­wen­dung an die elek­tro­ni­sche Zu­gangs­stel­le an­ge­schlos­sen, so be­mes­sen sich die Nut­zungs­kos­ten nach:

a.
dem Auf­wand für den Be­trieb der Stan­dar­dan­wen­dun­gen;
b.
dem Auf­wand für die In­stand­hal­tung und den ope­ra­ti­ven Sup­port der Stan­dar­dan­wen­dung;
c.
dem Auf­wand für die Be­reit­stel­lung an­ge­mes­se­ner Ap­pli­ka­tio­nen;
d.
dem Auf­wand für wei­te­re tech­ni­sche Kom­po­nen­ten.

2 Der An­teil je­des Trä­gers an den Nut­zungs­kos­ten be­rech­net sich nach der An­zahl sei­ner Be­nut­zer­kon­ten.

3 Wer­den tech­ni­sche Kom­po­nen­ten nur durch einen Teil der Trä­ger be­nutzt, so kön­nen die Bun­des­stel­len nach Ar­ti­kel 17e die Kos­ten da­für voll­um­fäng­lich die­sen Trä­gern be­las­ten.

Art. 17i Nutzungskosten bei einem Anschluss an die elektronische Zugangsstelle mittels einer Schnittstelle zu einer Fachanwendung  

1 Sind die Trä­ger mit­tels ei­ner Schnitt­stel­le zu ei­ner Fachan­wen­dung an die elek­tro­ni­sche Zu­gangs­stel­le an­ge­schlos­sen, so be­mes­sen sich die Nut­zungs­kos­ten nach:

a.
dem Auf­wand für den Be­trieb der Schnitt­stel­le;
b.
dem Auf­wand für die In­stand­hal­tung und den ope­ra­ti­ven Sup­port der Schnitt­stel­le;
c.
dem Auf­wand für die Be­reit­stel­lung an­ge­mes­se­ner Ap­pli­ka­tio­nen;
d.
dem Auf­wand für wei­te­re tech­ni­sche Kom­po­nen­ten.

2 Die Nut­zungs­kos­ten für die Schnitt­stel­le ge­hen zu­las­ten der Stel­len, die für die Fachan­wen­dung ver­ant­wort­lich sind.

Art. 17j Gebührenrahmen  

1 Ist der Trä­ger mit­tels ei­ner Stan­dar­dan­wen­dung an die elek­tro­ni­sche Zu­gangs­stel­le an­ge­schlos­sen, so be­trägt die Ge­bühr für je­des Be­nut­zer­kon­to höchs­tens 8000 Fran­ken.

2 Ist der Trä­ger mit­tels ei­ner Schnitt­stel­le zu ei­ner Fachan­wen­dung an die elek­tro­ni­sche Zu­gangs­stel­le an­ge­schlos­sen, so be­trägt die Ge­bühr für die Stel­le, die für die Fachan­wen­dung ver­ant­wort­lich ist, höchs­tens 100 000 Fran­ken.

Art. 17k Modalitäten  

1 Die Be­rech­nung der Grund­kos­ten und der Nut­zungs­kos­ten durch die Bun­des­stel­len nach Ar­ti­kel 17e stützt sich auf die Kos­ten, die dem BSV durch den Be­trei­ber der In­fra­struk­tur in Rech­nung ge­stellt wer­den, und auf die Kos­ten, die dem BSV durch den Ver­wal­tungs­auf­wand für den zen­tra­len Fach­be­trieb ent­ste­hen.

2 Stich­tag für die Er­he­bung der An­zahl Trä­ger, die für die Durch­füh­rung der in­ter­na­tio­na­len So­zi­al­ver­si­che­rung zu­stän­dig sind, und der An­zahl der ih­nen ge­führ­ten Kon­ten ist der 31. De­zem­ber des Vor­jah­res.

3 Die Bun­des­stel­len nach Ar­ti­kel 17e stel­len die Ge­bühr den Trä­gern jähr­lich in Rech­nung.

4. Kapitel: Übrige Bestimmungen 66

66 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

Art. 18 Besonderer Aufwand bei der Amts- und Verwaltungshilfe 67  

(Art. 32 ATSG)

1 Amts- und Ver­wal­tungs­hil­fe wird ab­ge­gol­ten, wenn:

a.
auf Be­geh­ren des Ver­si­che­rers Da­ten in ei­ner Form be­kannt ge­ge­ben wer­den müs­sen, die mit ei­nem be­son­de­ren Auf­wand ver­bun­den ist; und
b.
die Ge­setz­ge­bung zu ei­ner So­zi­al­ver­si­che­rung dies aus­drück­lich vor­sieht.

2 In den Fäl­len nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 3 ATSG kann die um Da­ten­be­kannt­ga­be er­such­te Stel­le ei­ne Ge­bühr er­he­ben, wenn die Da­ten­be­kannt­ga­be mit ei­nem be­son­de­ren Auf­wand ver­bun­den ist oder wenn es sich um sys­te­ma­ti­sche An­fra­gen han­delt.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

Art. 18a Elektronischer Datenaustausch 68  

Die Auf­sichts­be­hör­de der je­wei­li­gen So­zi­al­ver­si­che­rung kann das For­mat und den Ka­nal der elek­tro­ni­schen Da­ten­über­tra­gung zwi­schen den Ver­si­che­rungs­trä­gern und den Bun­des­be­hör­den re­geln. Sie be­rück­sich­tigt da­bei ak­tu­el­le an­er­kann­te Stan­dards.

68 Ein­ge­fügt ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 22. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 750).

Art. 18abis Anwendbarkeit der Allgemeinen Gebührenverordnung 69  

So­weit die­se Ver­ord­nung kei­ne be­son­de­re Re­ge­lung ent­hält, gel­ten die Be­stim­mun­gen der All­ge­mei­nen Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 8. Sep­tem­ber 200470.

69 Ur­sprüng­lich: Art. 18a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

70 SR 172.041.1

Art. 18b Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
7. Juni 2019
71  

1 Bei Feh­len der Aus- und Wei­ter­bil­dungs­vor­aus­set­zung nach Ar­ti­kel 7bAb­satz 1 Buch­sta­be e kann die Be­wil­li­gung wäh­rend sechs Mo­na­ten ab In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 7. Ju­ni 2019 für zwei Jah­re er­teilt wer­den, wenn die ge­such­stel­len­de Per­son al­le üb­ri­gen Be­wil­li­gungs­vor­aus­set­zun­gen er­füllt und in­ner­halb der letz­ten sie­ben Jah­re vor dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 7. Ju­ni 2019 min­des­tens zwan­zig Per­so­nen­über­wa­chun­gen für So­zi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger durch­ge­führt hat.

2 Die Ver­si­che­rungs­trä­ger müs­sen spä­tes­tens drei Jah­re nach dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 7. Ju­ni 2019 die Ak­ten nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 2 füh­ren.

71 Ur­sprüng­lich: Art. 18a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 19 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2003 in Kraft.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 3. November 2021 72

Sofern ein Zertifikat der SIM nach Artikel 7m Absatz 2 erforderlich ist, muss dieses innerhalb von fünf Jahren nach dem Inkrafttreten der Änderung vom 3. November 2021 erworben werden.

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