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Verordnung
über Massnahmen bei Erwerbsausfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus (Covid-19)
(Covid-19-Verordnung Erwerbsausfall)1

vom 20. März 2020 (Stand am 30. August 2021)

1 Ausdruck gemäss Ziff. I 7 der V vom 7. Okt. 2020 über die Abstützung der Covid-19-Verordnungen auf das Covid-19-Gesetz, in Kraft seit 8. Okt. 2020 (AS 2020 3971). Diese Änd. wurde im ganzen Erlass berücksichtigt.

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 15 des Covid-19-Gesetzes vom 25. September 20202,3

verordnet:

2 SR 818.102

3 Fassung gemäss Ziff. I 7 der V vom 7. Okt. 2020 über die Abstützung der Covid-19-Verordnungen auf das Covid-19-Gesetz, in Kraft seit 8. Okt. 2020 (AS 2020 3971).

1. Abschnitt: Anwendbarkeit des ATSG

Art. 1  

Die Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 20004 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts (ATSG) sind auf die Ent­schä­di­gun­gen ge­mä­ss die­ser Ver­ord­nung an­wend­bar, so­weit die nach­ste­hen­den Be­stim­mun­gen nicht aus­drück­lich ei­ne Ab­wei­chung vom ATSG vor­se­hen.

2. Abschnitt: Entschädigung bei Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (Covid-19)

Art. 2 Anspruchsberechtigte  

1 An­spruchs­be­rech­tigt sind, so­fern sie die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1bis er­fül­len:

a.
El­tern mit Kin­dern bis zum vollen­de­ten 12. Al­ters­jahr;
b.
El­tern mit Min­der­jäh­ri­gen, die An­spruch auf einen In­ten­siv­pfle­ge­zu­schlag nach Ar­ti­kel 42ter Ab­satz 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 19595 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung (IVG) ha­ben;
c.
El­tern mit Kin­dern bis zum vollen­de­ten 20. Al­ters­jahr, wenn die­se ei­ne Son­der­schu­le be­su­chen;
d.
wei­te­re Per­so­nen.6

1bis Die Per­so­nen nach Ab­satz 1 sind an­spruchs­be­rech­tigt, so­fern sie die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.7
Sie müs­sen auf­grund von be­hörd­li­chen Mass­nah­men ge­mä­ss Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2 Buch­sta­be a oder b, 35 oder 40 des Epi­de­mien­ge­set­zes vom 28. Sep­tem­ber 20128 (EpG) im Zu­sam­men­hang mit dem Co­ro­na­vi­rus die Er­werbs­tä­tig­keit un­ter­bre­chen und er­lei­den einen Er­werbs­aus­fall:
1.
in­fol­ge Aus­falls der Fremd­be­treu­ung ih­res Kin­des:
auf­grund ei­ner an­ge­ord­ne­ten vor­über­ge­hen­den Schlies­sung der Ein­rich­tung, na­ment­lich des Kin­der­gar­tens, der Kin­der­ta­ges­stät­te, der Schu­le oder der An­stalt oder Werk­stät­te nach Ar­ti­kel 27 Ab­satz 1 IVG, oder
auf­grund ei­ner an­ge­ord­ne­ten Qua­ran­tä­ne der für die Fremd­be­treu­ung vor­ge­se­he­nen Per­son; oder
2.
in­fol­ge ei­ner für sie oder das Kind an­ge­ord­ne­ten Qua­ran­tä­ne.
b.
Im Zeit­punkt der Un­ter­bre­chung der Er­werbs­tä­tig­keit sind sie:
1.
Ar­beit­neh­me­rin­nen oder Ar­beit­neh­mer im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 ATSG9; oder
2.
Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 ATSG.
c.
Sie sind im Sin­ne des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 194610 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung ob­li­ga­to­risch ver­si­chert.11

2 El­tern, die ih­re Er­werbs­tä­tig­keit un­ter­bre­chen müs­sen, um ihr Kind wäh­rend der Schul­fe­ri­en zu be­treu­en, sind nur an­spruchs­be­rech­tigt, wenn die für die Be­treu­ung vor­ge­se­he­ne Ein­rich­tung ge­schlos­sen wur­de oder die da­für vor­ge­se­he­ne Per­son un­ter Qua­ran­tä­ne ge­stellt wur­de.12

2bis Der Er­werbs­aus­fall auf­grund ei­ner Ein­rei­se­qua­ran­tä­ne im Sin­ne von Ar­ti­kel 7 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 27. Ja­nu­ar 202113 be­grün­det kei­nen An­spruch auf Ent­schä­di­gung.14

3 Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 ATSG und Per­so­nen nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 3 Buch­sta­ben b und c des Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 198215 (AVIG) sind un­ter der Vor­aus­set­zung von Ab­satz 1bis Buch­sta­be c an­spruchs­be­rech­tigt, wenn sie:

a.
ih­re Er­werbs­tä­tig­keit auf­grund von be­hörd­lich an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men zur Be­kämp­fung der Co­vid-19-Epi­de­mie un­ter­bre­chen müs­sen; und
b.
einen Er­werbs- oder Lohn­aus­fall er­lei­den.16

3bis Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 ATSG und Per­so­nen nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 3 Buch­sta­ben b und c AVIG, die nicht un­ter Ab­satz 3 fal­len, sind un­ter der Vor­aus­set­zung von Ab­satz 1bis Buch­sta­be c an­spruchs­be­rech­tigt, wenn:

a.
ih­re Er­werbs­tä­tig­keit auf­grund von be­hörd­lich an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men zur Be­kämp­fung der Co­vid-19-Epi­de­mie mass­ge­blich ein­schränkt ist;
b.
sie einen Er­werbs- oder Lohn­aus­fall er­lei­den; und
c.
sie im Jahr 2019 für die­se Tä­tig­keit ein AHV-pflich­ti­ges Er­w­erb­sein­kom­men von min­des­tens 10 000 Fran­ken er­zielt ha­ben; die­se Vor­aus­set­zung gilt sinn­ge­mä­ss, wenn die Tä­tig­keit nach dem Jahr 2019 auf­ge­nom­men wur­de; wur­de die Tä­tig­keit nicht wäh­rend ei­nes vol­len Jah­res aus­ge­übt, so gilt die­se Vor­aus­set­zung pro­por­tio­nal zu de­ren Dau­er.17

3ter Die Er­werbs­tä­tig­keit gilt als mass­ge­blich ein­ge­schränkt, wenn pro Mo­nat ei­ne Um­satzein­bus­se von min­des­tens 30 Pro­zent im Ver­gleich zum durch­schnitt­li­chen mo­nat­li­chen Um­satz der Jah­re 2015–2019 vor­liegt. Wur­de die Tä­tig­keit nach 2015 und vor 2020 auf­ge­nom­men, so ist der Durch­schnitt der ent­spre­chen­den Er­werbs­dau­er mass­ge­bend. Per­so­nen, die ih­re Er­werbs­tä­tig­keit nach dem Jahr 2019 auf­ge­nom­men ha­ben, müs­sen nach­wei­sen, dass pro Mo­nat ei­ne Um­satzein­bus­se von min­des­tens 30 Pro­zent im Ver­gleich zum durch­schnitt­li­chen Um­satz von min­des­tens drei Mo­na­ten vor­liegt; mass­ge­bend ist der Durch­schnitt der drei Mo­na­te mit den höchs­ten Um­sät­zen.18

3qua­ter Be­son­ders ge­fähr­de­te Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer im Sin­ne von Ar­ti­kel 27a der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3 vom 19. Ju­ni 202019 sind an­spruchs­be­rech­tigt, wenn es nicht mög­lich ist, sie nach Ar­ti­kel 27a Ab­sät­ze 1–4 der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3 zu be­schäf­ti­gen, oder wenn die­se die zu­ge­wie­se­ne Ar­beit im Sin­ne von Ar­ti­kel 27a Ab­satz 6 der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3 ab­leh­nen. Die be­son­de­re Ge­fähr­dung muss mit­tels ärzt­li­chem At­test nach­ge­wie­sen wer­den.20

3quin­quies Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 ATSG, die be­son­ders ge­fähr­det sind, sind an­spruchs­be­rech­tigt, wenn sie ih­re Ar­beit nicht von zu­hau­se aus ver­rich­ten kön­nen. Zur De­fi­ni­ti­on von be­son­ders ge­fähr­de­ten Per­so­nen gilt Ar­ti­kel 27a Ab­sät­ze 10 und 11 der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3 ana­log. Die be­son­de­re Ge­fähr­dung muss mit­tels ärzt­li­chem At­test nach­ge­wie­sen wer­den.21

4 Die Ent­schä­di­gung ist sub­si­di­är zu sämt­li­chen Leis­tun­gen von So­zi­al­ver­si­che­run­gen und Ver­si­che­run­gen nach dem Ver­si­che­rungs­ver­trags­ge­setz vom 2. April 190822. Dies gilt nicht für Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 12 des Co­vid-19-Ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 2020.23

5 ...24

6 Es kön­nen bei­de El­tern­tei­le auf­grund des Aus­falls der Fremd­be­treu­ung an­spruchs­be­rech­tigt sein. Pro Er­werbs­tag kann je­doch nur ein Tag­geld be­an­sprucht wer­den.

7 Pfle­ge­el­tern ha­ben An­spruch auf die Ent­schä­di­gung, wenn sie das Pfle­ge­kind un­ent­gelt­lich zu dau­ern­der Pfle­ge und Er­zie­hung auf­ge­nom­men ha­ben.
8 Hat die an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son auf­grund ver­schie­de­ner Mass­nah­men des EpG An­spruch auf die Ent­schä­di­gung, so wird nur ein Tag­geld aus­ge­rich­tet.

5 SR 831.20

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. April 2020, in Kraft seit 17. März 2020 (AS 2020 1257).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 3705).

8 SR 818.101

9 SR 830.1

10 SR 831.10

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. April 2020, in Kraft seit 17. März 2020 (AS 2020 1257).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 3705).

13 SR 818.101.27

14 Ein­ge­fügt durch Art. 6 Ziff. 2 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 2. Ju­li 2020 (AS 2020 2737). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 3 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 27. Jan. 2021, in Kraft seit 8. Fe­br. 2021 (AS 2021 61).

15 SR 837.0

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. April 2020 (AS 2020 1257). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2729). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. April 2021 (AS 2021 183).

19 SR 818.101.24

20 Ein­ge­fügt durch An­hang der V vom 13. Jan. 2021 (Be­son­ders ge­fähr­de­te Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer), in Kraft vom 18. Jan. 2021 bis zum 30. Sept. 2021 (AS 2021 5, 109, 167, 218, 296, 378, 507).

21 Ein­ge­fügt durch An­hang der V vom 13. Jan. 2021 (Be­son­ders ge­fähr­de­te Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer), in Kraft vom 18. Jan. 2021 bis zum 30. Sept. 2021 (AS 2021 5, 109, 167, 218, 296, 378, 507).

22 SR 221.229.1

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020, mit Wir­kung seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 3705).

Art. 3 Beginn und Ende des Anspruchs, Höchstmenge an Taggeldern 25  

1 Für ei­ne an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1bis Buch­sta­be a Zif­fer 1 ent­steht der An­spruch am vier­ten Tag nach der an­ge­ord­ne­ten Schlies­sung der Ein­rich­tung oder der an­ge­ord­ne­ten Qua­ran­tä­ne der für die Be­treu­ung vor­ge­se­he­nen Dritt­per­son.

2 Für ei­ne an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1bis Buch­sta­be a Zif­fer 2 ent­steht der An­spruch mit dem Be­ginn der an­ge­ord­ne­ten Kon­takt­qua­ran­tä­ne der er­werbs­tä­ti­gen Per­son oder ih­res Kin­des. Pro Qua­ran­tä­ne­fall wer­den höchs­tens sie­ben Tag­gel­der aus­ge­rich­tet.26

3 Für ei­ne an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3 oder 3bis ent­steht der An­spruch mit dem Be­ginn der be­hörd­lich an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­me.27

4 Für ei­ne an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1bis Buch­sta­be a Zif­fer 1 oder Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3 oder 3bis en­det der An­spruch mit dem En­de der an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­me.28

5 Für ei­ne an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3qua­ter ent­steht der An­spruch, so­bald ei­ne Be­schäf­ti­gung nach Ar­ti­kel 27a Ab­sät­ze 1–4 der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3 vom 19. Ju­ni 202029 nicht mög­lich ist oder wenn die zu­ge­wie­se­ne Ar­beit im Sin­ne von Ar­ti­kel 27a Ab­satz 6 der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3 ab­ge­lehnt wird. Der An­spruch en­det mit der Wie­der­auf­nah­me der Ar­beit oder mit der Auf­he­bung von Ar­ti­kel 27a der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3.30

6 Für ei­ne an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3quin­quies ent­steht der An­spruch mit dem Un­ter­bruch der Er­werbs­tä­tig­keit und en­det mit der Wie­der­auf­nah­me der Er­werbs­tä­tig­keit.31

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 3705).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 27. Jan. 2021 (Kon­takt­qua­ran­tä­ne und Ab­son­de­rung), in Kraft seit 8. Fe­br. 2021 (AS 2021 60).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

29 SR 818.101.24

30 Ein­ge­fügt durch An­hang der V vom 13. Jan. 2021 (Be­son­ders ge­fähr­de­te Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer), in Kraft vom 18. Jan. 2021 bis zum 30. Sept. 2021 (AS 2021 5, 109, 167, 218, 296, 378, 507).

31 Ein­ge­fügt durch An­hang der V vom 13. Jan. 2021 (Be­son­ders ge­fähr­de­te Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer), in Kraft vom 18. Jan. 2021 bis zum 30. Sept. 2021 (AS 2021 5, 109, 167, 218, 296, 378, 507).

Art. 4 Form und Anzahl der Taggelder  

1 Die Ent­schä­di­gung wird als Tag­geld aus­ge­rich­tet.

2 Pro fünf Tag­gel­der wer­den zu­sätz­lich zwei Tag­gel­der aus­ge­rich­tet.

Art. 5 Höhe und Bemessung der Entschädigung  

1 Das Tag­geld be­trägt 80 Pro­zent des durch­schnitt­li­chen Er­w­erb­sein­kom­mens, das vor Be­ginn des An­spruchs auf die Ent­schä­di­gung er­zielt wur­de.

2 Für die Er­mitt­lung des Ein­kom­mens ist Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 des Er­w­erb­ser­satz­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 195232 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.33

2bis Für an­spruchs­be­rech­tig­te Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1bis Buch­sta­be b Zif­fer 2, Ab­satz 3 oder 3bis, die be­reits ei­ne Ent­schä­di­gung ge­mä­ss die­ser Ver­ord­nung in der bis zum 16. Sep­tem­ber 2020 gel­ten­den Fas­sung be­zo­gen ha­ben, bleibt die Be­rech­nungs­grund­la­ge die glei­che.34

2ter Für die Be­mes­sung der Ent­schä­di­gung an­spruchs­be­rech­tig­ter Selbst­stän­dig­er­wer­ben­der nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1bis Buch­sta­be b Zif­fer 2, Ab­satz 3, 3bis oder 3quin­quies, die nicht un­ter Ab­satz 2bis fal­len, ist das AHV-pflich­ti­ge Er­w­erb­sein­kom­men des Jah­res 2019 mass­ge­bend.35

2ter0 Weist für an­spruchs­be­rech­tig­te Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1bis Buch­sta­be b Zif­fer 2, Ab­satz 3, 3bis oder 3quin­quies die Steu­er­ver­an­la­gung 2019 ein hö­he­res Er­w­erb­sein­kom­men aus als die Be­rech­nungs­grund­la­ge nach Ab­satz 2bis oder 2ter, so wer­den ab dem 1. Ju­li 2021 künf­ti­ge Ent­schä­di­gun­gen auf­grund der Steu­er­ver­an­la­gung 2019 be­mes­sen.36

2qua­ter Für die Be­mes­sung der Ent­schä­di­gung von Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 ATSG37 ist der durch die be­hörd­lich an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men zur Be­kämp­fung der Co­vid-19-Epi­de­mie ent­stan­de­ne Lohn­aus­fall mass­ge­bend. Das Tag­geld ent­spricht 80 Pro­zent die­ses Lohn­aus­falls.38

2quin­quies In Ab­wei­chung von Ab­satz 2qua­ter ist für die Be­mes­sung der Ent­schä­di­gung von An­spruchs­be­rech­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3qua­ter das AHV-pflich­ti­ge Er­w­erb­sein­kom­men mass­ge­bend.39

3 Die Ent­schä­di­gung be­trägt höchs­tens 196 Fran­ken pro Tag.

4 ...40

32 SR 834.1

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 3705).

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020 (AS 2020 3705). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020 (AS 2020 3705). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Ju­ni 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 390).

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Ju­ni 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 390).

37 SR 830.1

38 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

39 Ein­ge­fügt durch An­hang der V vom 13. Jan. 2021 (Be­son­ders ge­fähr­de­te Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer), in Kraft vom 18. Jan. 2021 bis zum 30. Sept. 2021 (AS 2021 5, 109, 167, 218, 296, 378, 507).

40 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020, mit Wir­kung seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 3705).

Art. 6 Erlöschen des Anspruchs 41  

In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 ATSG42 er­lischt der An­spruch auf aus­ste­hen­de Leis­tun­gen am 31. März 2022.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Ju­ni 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 390).

42 SR 830.1

Art. 7 Geltendmachung 43  

1 Die Ent­schä­di­gung ist durch die Leis­tungs­be­rech­tig­ten gel­tend zu ma­chen.

1bis Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3bis ha­ben die Ent­schä­di­gung wie folgt gel­tend zu ma­chen:

a.
Sie ge­ben für je­den Mo­nat, für den sie die Ent­schä­di­gung gel­tend ma­chen, den Um­satz so­wie den durch­schnitt­li­chen mo­nat­li­chen Um­satz der Ver­gleich­s­pe­ri­ode nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3ter an.
b.
Sie le­gen dar, auf wel­che be­hörd­lich an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men zur Be­kämp­fung der Co­vid-19-Epi­de­mie die Um­satzein­bus­se zu­rück­zu­füh­ren ist.44

2 Bei Lohn­fort­zah­lung des Ar­beit­ge­bers kann die­ser die Ent­schä­di­gung gel­tend ma­chen.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. April 2020, in Kraft seit 17. März 2020 (AS 2020 1257).

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

Art. 8 Festsetzung und Auszahlung  

1 Die Ent­schä­di­gung wird an die an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son aus­be­zahlt.

2 Die Aus­zah­lung er­folgt mo­nat­lich nach­schüs­sig.

3 Die Fest­set­zung und Aus­zah­lung er­folgt durch die AHV-Aus­gleichs­kas­se, die vor dem Ent­schä­di­gungs­an­spruch für den Be­zug der AHV-Bei­trä­ge zu­stän­dig war.

4 Be­zie­hen bei­de El­tern­tei­le ei­ne Ent­schä­di­gung, so ist für bei­de El­tern nurei­ne Aus­gleichs­kas­se zu­stän­dig.

5 Die Ent­schä­di­gung wird im form­lo­sen Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 51 ATSG45 fest­ge­setzt. Dies gilt in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 49 Ab­satz 1 ATSG auch für er­heb­li­che Ent­schä­di­gun­gen.

Art. 8a Periodische Überprüfung 46  

1 Die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen wer­den in re­gel­mäs­si­gen Zeitab­stän­den über­prüft.

2 Die AHV-Aus­gleichs­kas­sen kön­nen zu die­sem Zweck Stich­pro­ben selbst vor­neh­men oder durch ex­ter­ne Sach­ver­stän­di­ge vor­neh­men las­sen.47

46 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 3705).

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

Art. 9 Beiträge an Sozialversicherungen  

1 Auf der Ent­schä­di­gung wer­den Bei­trä­ge be­zahlt:

a.
an die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung;
b.
an die In­va­li­den­ver­si­che­rung;
c.
an die Er­w­erb­ser­satz­ord­nung;
d.
ge­ge­be­nen­falls an die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung.

2 Die Bei­trä­ge sind je zur Hälf­te von den Leis­tungs­be­rech­tig­ten und vom Bund zu tra­gen.

Art. 10 Durchführung und Finanzierung  

1 Die Durch­füh­rung der Ent­schä­di­gung er­folgt durch die AHV-Aus­gleichs­kas­sen.

2 Die Ent­schä­di­gung, die bei den Aus­gleichs­kas­sen an­fal­len­den Durch­füh­rungs­kos­ten so­wie die Kos­ten für die pe­ri­odi­sche Über­prü­fung und für Stich­pro­ben wer­den durch den Bund fi­nan­ziert.48

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

Art. 10a Aufsicht und Kontrolle 49  

1 Das Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen (BSV) über­wacht die Durch­füh­rung der vor­lie­gen­den Ver­ord­nung. Die AHV-Aus­gleichs­kas­sen so­wie de­ren Be­auf­trag­te ha­ben dem BSV und wei­te­ren Auf­sichts­be­hör­den die Aus­künf­te zu er­tei­len, die die­se zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­be be­nö­ti­gen.

2 Die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­kon­trol­le ar­bei­tet mit dem BSV zu­sam­men, um Ri­si­ken zu er­mit­teln und un­recht­mäs­si­ge Leis­tungs­be­zü­ge zu ver­mei­den. Sie kann die AHV-Aus­gleichs­kas­sen ge­zielt kon­trol­lie­ren und hat zu die­sem Zweck Zu­gang zu den not­wen­di­gen Da­ten über den Co­vid-19-Er­w­erb­ser­satz.

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. April 2020, in Kraft seit 17. März 2020 (AS 2020 1257).

Art. 10b Statistische Erhebungen 50  

1 Die AHV-Aus­gleichs­kas­sen stel­len der Zen­tra­len Aus­gleichs­stel­le (ZAS) zum Zweck von sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen Da­ten über den Co­vid-19-Er­w­erb­ser­satz zur Ver­fü­gung.

2 Die ZAS über­mit­telt die Da­ten zu die­sem Zweck dem Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen.

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020 (AS 2020 3705). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

Art. 10c Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
4. November 2020
51  

1 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 ATSG52 er­lischt der An­spruch auf Ent­schä­di­gun­gen, die nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1bis Buch­sta­be a Zif­fer 1 oder 2 die­ser Ver­ord­nung in der bis zum 16. Sep­tem­ber 2020 gel­ten­den Fas­sung ge­schul­det wa­ren, am 30. Ju­ni 2021.

2 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 ATSG ist der An­spruch auf an­de­re Ent­schä­di­gun­gen er­lo­schen, die nach die­ser Ver­ord­nung in der bis zum 16. Sep­tem­ber 2020 gel­ten­den Fas­sung ge­schul­det wa­ren. Per­so­nen, die beim In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 4. No­vem­ber 2020 An­spruch auf sol­che Ent­schä­di­gun­gen hat­ten und die nach die­ser Ver­ord­nung in der ab dem 17. Sep­tem­ber 2020 gel­ten­den Fas­sung einen An­spruch auf Ent­schä­di­gung gel­tend ma­chen, müs­sen ein neu­es Ge­such ein­rei­chen.

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

52 SR 830.1

Art. 11 Inkrafttreten und Geltungsdauer  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt rück­wir­kend auf den 17. März 2020 in Kraft.

2 ...53

3 ...54

4 ...55

5 ...56

6 Sie gilt bis zum 31. De­zem­ber 2021.57

53 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, mit Wir­kung seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. April 2020 (AS 2020 1257). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der vom 22. April 2020, mit Wir­kung seit 23. April 2020 (AS 2020 1335).

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020 (AS 2020 3705). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, mit Wir­kung seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020 (AS 2020 4571). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Ju­ni 2021, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 390).

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Ju­ni 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 390).

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