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Verordnung
über Geburtsgebrechen
(GgV)

vom 9. Dezember 1985 (Stand am 1. März 2016)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 13 des Bundesgesetzes vom 19. Juni 19591
über die Invalidenversicherung (IVG),

verordnet:

1

Art. 1 Begriff  

1 Als Ge­burts­ge­bre­chen im Sin­ne von Ar­ti­kel 13 IVG gel­ten Ge­bre­chen, die bei vollen­de­ter Ge­burt be­ste­hen. Die blos­se Ver­an­la­gung zu ei­nem Lei­den gilt nicht als Ge­burts­ge­bre­chen. Der Zeit­punkt, in dem ein Ge­burts­ge­bre­chen als sol­ches er­kannt wird, ist un­er­heb­lich.

2 Die Ge­burts­ge­bre­chen sind in der Lis­te im An­hang auf­ge­führt. Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern kann die Lis­te jähr­lich an­pas­sen, so­fern die Mehr­aus­ga­ben ei­ner sol­chen An­pas­sung für die Ver­si­che­rung ins­ge­samt drei Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr nicht über­stei­gen.2

2 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Nov. 2004, in Kraft seit 1. Dez. 2004 (AS 2004 4811).

Art. 2 Beginn und Umfang des Anspruchs  

1 Der An­spruch be­ginnt mit der Ein­lei­tung von me­di­zi­ni­schen Mass­nah­men, frü­he­s­tens je­doch nach vollen­de­ter Ge­burt.

2 Wird die Be­hand­lung ei­nes Ge­burts­ge­bre­chens nur über­nom­men, weil ei­ne im An­hang fest­ge­leg­te The­ra­pie not­wen­dig ist, so be­ginnt der An­spruch mit der Ein­lei­tung die­ser Mass­nah­me; er um­fasst al­le me­di­zi­ni­schen Mass­nah­men, die in der Fol­ge zur Be­hand­lung des Ge­burts­ge­bre­chens not­wen­dig sind.

3 Als me­di­zi­ni­sche Mass­nah­men, die für die Be­hand­lung ei­nes Ge­burts­ge­bre­chens not­wen­dig sind, gel­ten sämt­li­che Vor­keh­ren, die nach be­währ­ter Er­kennt­nis der me­di­zi­ni­schen Wis­sen­schaft an­ge­zeigt sind und den the­ra­peu­ti­schen Er­folg in ein­­fa­cher und zweck­mäs­si­ger Wei­se an­stre­ben.

Art. 3 Ende des Anspruchs  

Der An­spruch auf Be­hand­lung ei­nes Ge­burts­ge­bre­chens er­lischt am En­de des Mo­nats, in dem der Ver­si­cher­te das 20. Al­ters­jahr zu­rück­ge­legt hat, selbst wenn ei­ne vor die­sem Zeit­punkt be­gon­ne­ne Mass­nah­me fort­ge­führt wird.

Art. 4 Aufhebung bisherigen Rechts und Inkrafttreten  

1 Die Ver­ord­nung vom 20. Ok­to­ber 19713 über Ge­burts­ge­bre­chen wird auf­ge­ho­ben.

2 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1986 in Kraft.

3[AS 1971 1583, 1976 2650Ziff. II 1]

Anhang 4

4Bereinigt gemäss Ziff. I der V des EDI vom 30. Okt. 1989 (AS 1989 2367), 28. Sept. 1993 (AS 1993 2835), 21. Sept. 1994 (AS 1994 2253), 25. Sept. 1995 (AS 1995 5244), 9. Sept. 1997 (AS 1997 2226), 4. Sept. 1998 (AS 19982731), 25. Juni 1999 (AS 1999 2402), 10. Juli 2000 (AS 2000 2754), 11. Sept. 2002 (AS 2002 4232), 1. Dez. 2004 (AS 2004 4977), vom 24. Nov. 2009 (AS 2009 6553), vom 3. Febr. 2012 (AS 2012 801) und vom 3. Febr. 2016, in Kraft seit 1. März 2016 (AS 2016605).

(Art. 1 Abs. 2)

Liste der Geburtsgebrechen

I. Haut

101. Cicatrices cutaneae congenitae, sofern Operation notwendig ist (siehe auch Ziff. 112)

102. Pterygien und kutane Syndaktylien

103. Angeborene Dermoidzysten der Orbita, der Nasenwurzel, des Halses, des Mediastinums und des Sacrums

104. Dysplasia ectodermalis

105. Angeborene blasenbildende Hautkrankheiten (Epidermolysis bullosa
he­re­ditaria, Acrodermatitis enteropathica und Pemphigus benignus
famili­a­ris chronicus)

107. Angeborene ichthyosiforme Krankheiten und angeborene palmoplantare
Ke­ratosen

109. Naevus congenitus, sofern eine Behandlung wegen maligner Entartung not­wendig ist oder wegen der Grösse oder Lokalisation eine einfache Excision nicht genügt.

110. Angeborene Hautmastocytosen (Urticaria pigmentosa und diffuse Haut­mastocytose)

111. Xeroderma pigmentosum

112. Angeborene Hautaplasien, sofern Operation oder Spitalbehandlung not­­wendig ist

113. Amastia congenita und Athelia congenita

II. Skelett

A. Systemerkrankungen des Skeletts

121. Chondrodystrophie (wie Achondroplasie, Hypochondroplasie, Dysplasia epiphysaria multiplex)

122. Enchondromatose

123. Angeborene Dysostosen

124. Kartilaginäre Exostosen, sofern Operation notwendig ist

125. Angeborene Hemihypertrophien und andere Körperasymmetrien, sofern Operation notwendig ist

126. Osteogenesis imperfecta

127. Osteopetrosis

128. Fibröse Dysplasie

B. Regionale Skelettmissbildungen

a. Kopf

141. Angeborene Schädeldefekte

142. Kraniosynostosen, sofern Operation notwendig ist

143. Platybasie (basale Impression)

b. Wirbelsäule

151. ...

152. Angeborene Wirbelmissbildungen (hochgradige Keilwirbel, Blockwirbel wie Klippel-Feil, aplastische Wirbel und hochgradig dysplastische Wir­bel)

c. Rippen, Thorax, Schulterblätter

161. Costae cervicales, sofern Operation notwendig ist

162. Fissura sterni congenita

163. Trichterbrust, sofern Operation notwendig ist

164. Hühnerbrust, sofern Operation oder Orthese notwendig sind

165. Scapula alata congenita und Sprengelsche Deformität

166. Angeborene Torsion des Sternums, sofern Operation notwendig ist

167. Angeborene seitliche Thoraxwanddeformitäten, sofern Operation
not­wendig ist

d. Extremitäten

170. Coxa vara congenita, sofern Operation notwendig ist

171. Coxa antetorta aut retrotorta congenita, sofern Operation notwendig ist

172. Angeborene Pseudarthrosen der Extremitäten

174. ...

176. Amelien, Dysmelien und Phokomelien

177. Übrige angeborene Defekte und Missbildungen der Extremitäten, sofern Operation, Apparateversorgung oder Gipsverband notwendig sind

178. Angeborene Tibia-Innen- und Aussentorsion, ab vollendetem vierten
Lebensjahr, sofern Operation notwendig ist

III. Gelenke, Muskeln und Sehnen

180. Pes adductus aut metatarsus varus congenitus, sofern Operation notwen­dig ist

181. Arthromyodysplasia congenita (Arthrogryposis)

182. Pes equinovarus congenitus

183. Luxatio coxae congenita und Dysplasia coxae congenita

184. Dystrophia musculorum progressiva und andere congenitale Myopathien

185. Myasthenia gravis congenita

188. Torticollis congenita, sofern Operation notwendig ist

189. Myositis ossificans progressiva congenita

190. Aplasie und hochgradige Hypoplasie von Skelettmuskeln

191. Tendovaginosis stenosans congenita

192. Adynamia episodica hereditaria

193. Angeborener Plattfuss, sofern Operation oder Gipsverband notwendig sind

194. Angeborene Luxation des Kniegelenks, sofern Operation, Apparate­versor­gung oder Gipsverband notwendig sind

195 Angeborene Patellaluxation, sofern Operation notwendig ist

IV. Gesicht

Hängt die Anerkennung eines Geburtsgebrechens von der kephalometrischen Beur­teilung ab (Ziff. 208, 209 und 210), so beginnt die Leistungspflicht der IV von dem Moment an, wo die entsprechenden Winkelwerte kephalometrisch ausgewiesen sind.

201. Cheilo-gnatho-palatoschisis (Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalte)

202. Mediane, schräge und quere Gesichtsspalten

203. Angeborene Nasen- und Lippenfistel

204. Proboscis lateralis

205. Angeborene Dysplasie der Zähne, sofern mindestens 12 Zähne der zweiten Dentition nach Durchbruch hochgradig befallen sind; bei der Odontodys­plasie (ghost teeth) genügt der Befall von zwei Zähnen in einem Quadranten

206. Anodontia totalis congenita oder Anodontia partialis congenita bei Nicht­anlage von mindestens zwei nebeneinander liegenden bleibenden Zähnen oder vier bleibenden Zähnen pro Kiefer, exklusive Weisheitszähne

207. Hyperodontia congenita, sofern der oder die überzähligen Zähne eine in­tra­ma­­­xilläre oder intramandibuläre Deviation verursachen, welche eine appa­rative Behandlung verlangt

208. Micrognathia inferior congenita mit im ersten Lebensjahr auftretenden behandlungsbedürftigen Schluck- und Atemstörungen, oder wenn die kepha­lometrische Beurteilung nach Durchbruch der bleibenden Incisiven eine Diskrepanz der sagittalen Kieferbasenrelation mit einem Winkel ANB von mindestens 9 Grad (beziehungsweise von mindestens 7 Grad bei Kombina­tion mit einem Kieferbasenwinkel von mindestens 37 Grad) ergibt oder wenn bei den bleibenden Zähnen, exclusive Weisheitszähne, eine buccale Nonokklusion von mindestens drei Antagonistenpaaren im Seitenzahn­bereich pro Kieferhälfte vorliegt

209. Mordex apertus congenitus, sofern ein vertikal offener Biss nach Durch­bruch der bleibenden Incisiven besteht und die kephalometrische Beurtei­lung einen Kieferbasenwinkel von 40 Grad und mehr (bzw. von minde­stens 37 Grad bei Kombination mit einem Winkel ANB von mindestens 7 Grad) ergibt. Mordex clausus congenitus, sofern ein Tiefbiss nach Durch­bruch der bleibenden Incisiven besteht und die kephalometrische Beurtei­lung einen Kieferbasenwinkel von 12 Grad und weniger (bzw. von 15 Grad und weni­ger bei Kombination mit einem Winkel ANB von minde­stens 7 Grad) ergibt

210. Prognathia inferior congenita, sofern die kephalometrische Beurteilung nach Durchbruch der bleibenden Incisiven eine Diskrepanz der sagittalen Kieferbasenrelation mit einem Winkel ANB von mindestens –1 Grad ergibt und sich mindestens zwei Antagonistenpaare der zweiten Dentition in frontaler Kopf- oder Kreuzbissrelation befinden oder sofern eine Diskrepanz von +1 Grad und weniger bei Kombination mit einem Kieferbasenwinkel von mindestens 37 Grad und mehr, respektive von 15 Grad und weniger vorliegt

211. Epulis des Neugeborenen

212. Choanalatresie (ein- oder beidseitig)

213. Glossoschisis

214. Macro- und Microglossia congenita, sofern Operation der Zunge not­wen­dig ist

215. Angeborene Zungenzysten und -tumoren

216 Angeborene Speicheldrüsen- und Speichelgangaffektionen (Fisteln, Stenosen, Zysten, Tumoren, Ektasien und Hypo- oder Aplasien sämt­licher grosser Speicheldrüsen).

218 Kongenitale Retention oder Ankylose von Zähnen, sofern mehrere Mola­ren oder mindestens zwei nebeneinanderliegende Zähne im Bereich der Prämolaren und Molaren (exkl. Weisheitszähne) der zweiten Dentition betroffen sind, fehlende Anlagen (exkl. Weisheitszähne) sind retinierten und ankylosierten Zähnen gleichgestellt.

V. Hals

231. Struma congenita

232. Angeborene Halszysten, -fisteln, -spalten und -tumoren (Reichertscher Knorpel)

VI. Lungen

241. Angeborene Bronchiektasien

242. Angeborenes lobäres Emphysem

243. Partielle Agenesie und Hypoplasie der Lungen

244. Angeborene Lungenzysten und -tumoren

245. Angeborene Lungensequestrierung

247. Syndrom der hyalinen Membranen

248. Mikity-Wilson-Syndrom

249. Primäre ciliäre Dyskinesie (sofern die elektronenmikroskopische Unter­suchung in einem infektfreien Intervall durchgeführt wurde)

VII. Luftwege

251. Angeborene Missbildungen des Kehlkopfes und der Luftröhre

VIII. Mediastinum

261. Angeborene Mediastinaltumoren und -zysten

IX. Speiseröhre, Magen und Darm

271. Atresia et stenosis oesophagi congenita et fistula oesophagotrachealis

272. Megaoesophagus congenitus

273. Hypertrophische Pylorusstenose

274. Atresia et stenosis ventriculi, intestini, recti et ani congenita

275. Angeborene Zysten, Tumoren, Duplikaturen und Divertikel

276. Darmlageanomalien exclusive Coecum mobile

277. Neugeborenenileus

278. Aganglionose und Ganglienzell-Anomalien des Dick- oder Dünndarms

279. Coeliakie infolge kongenitaler Gliadinintoleranz

280. Kongenitaler gastrooesophagealer Reflux, sofern Operation notwendig ist

281. Angeborene Zwerchfellmissbildungen

282 Nekrotisierende Enterocolitis bei Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 2000 g oder bei Neugeborenen, sofern sie innerhalb von vier Wochen nach der Geburt manifest wird.

X. Leber, Gallenwege und Pankreas

291. Angeborene Atresie und Hypoplasie der Gallenwege

292. Angeborene Choledochuszyste

293. Angeborene Leberzysten

294. Angeborene Leberfibrose

295. Angeborene Lebertumoren

296. Angeborene Pankreasmissbildungen und -zysten

XI. Bauchwand

302. Omphalozele und Laparoschisis

303 Hernia inguinalis lateralis

XII. Herz, Gefäss- und Lymphsystem

311. Haemangioma cavernosum aut tuberosum

312. Lymphangioma congenitum, Lymphangiectasia congenita

313. Angeborene Herz- und Gefässmissbildungen

314. Angeborene intestinale Lymphangiektasie

XIII. Milz, Blut und reticuloendotheliales System

321. Anämien, Leukopenien und Thrombozytopenien des Neugeborenen

322. Angeborene hypo- und aregeneratorische Anämien, Leuko- und Throm­bo­zytopenien

323. Angeborene hämolytische Anämien (Erythrozyto-, Enzymo- und Hämo­glo­binopathien)

324. Angeborene Koagulopathien und Thrombozytopathien (Hämophilien und andere Defekte von Gerinnungsfaktoren)

325. Hyperbilirubinaemia neonati verschiedener Ursache, sofern Blutaus­tausch­transfusion vorgenommen werden musste

326. Angeborenes Immun-Defekt-Syndrom (IDS)

327 Hereditäres Angioödem

329. Leukämie des Neugeborenen

330. Histiozytosen (eosinophiles Granulom, Hand-Schüller-Christian und Let­te­rer-Siwesche Krankheit)

331. Angeborene Polyglobulie, sofern eine therapeutische Blutentnahme (Aderlass) mit Plasmaersatz erfolgen musste

333. Angeborene Missbildungen und Ektopien der Milz

XIV. Urogenitalsystem

341. Kongenitale Glomerulo- und Tubulopathien

342. Missbildungen, Doppelbildungen und Defekte der Nieren, inklusive Hy­po­plasien, Agenesien und Dystopien

343. Angeborene Nierentumoren und -zysten

344. Hydronephrosis congenita

345. Uretermissbildungen (Stenosen, Atresien, Ureterocele, Lageanomalien und Megaureter)

346. Kongenitaler vesico-ureteraler Reflux

348. Angeborene Missbildungen der Blase (wie Diverticulum vesicae, Me­gacy­stis congenita)

349. Angeborene Blasentumoren

350. Extrophia vesicae

351. Atresia et stenosis urethrae congenita, Urethraldivertikel

352. Hypospadie und Epispadie

353. Fistula vesico-umbilicalis et cystis congenita urachi

354. Fistulae recto-urogenitales congenitae

355. Kryptorchismus (unilateral oder bilateral), sofern Operation notwendig ist

356. Hydrocele testis et funiculi congenita und Zysten des Ligamentum teres,
so­fern Operation notwendig ist

357. Palmure und angeborene Verkrümmung des Penis

358. Angeborene Atresie von Hymen, Vagina, Zervix oder Uterus und angebo­rene Stenose der Vagina

359. Hermaphroditismus verus und Pseudohermaphroditismus

361. Doppelbildungen des weiblichen Genitale (Uterus bicornis unicollis seu bi­collis, Uterus unicollis und Uterus duplex mit oder ohne Vagina du­plex)

XV. Zentrales, peripheres und autonomes Nervensystem

381. Missbildungen des Zentralnervensystems und seiner Häute (Encephalocele, Arachnoidalzyste, Myelomeningocele, Hydromyelie, Meningocele, Diaste­matomyelie und Tethered Cord)

382. Zentrale Hypoventilationsstörung des Neugeborenen

383. Heredo-degenerative Erkrankungen des Nervensystems (wie Friedreichsche Ataxie, Leukodystrophien und progrediente Erkrankungen der grauen Sub­stanz, spinale und neurale Muskelatrophien, familiäre Dysautonomie, Anal­gesia congenita, Rett-Krankheit)

384. Medulloblastome, Ependymome, Gliome, Plexuspapillome und Chordo­me

385. Angeborene Tumoren und Missbildungen der Hypophyse (wie Kranio­pharyngeom, Rathkesche Zyste und persistierende Rathkesche Tasche)

386. Hydrocephalus congenitus

387. Angeborene Epilepsie (ausgenommen Formen, bei denen eine anti­konvulsive Therapie nicht oder nur während eines Anfalls notwendig ist)

390. Angeborene cerebrale Lähmungen (spastisch, dyskinetisch dyston, choreo-athetoid, ataktisch

395. Leichte cerebrale Bewegungsstörungen (Behandlung bis Ende des 2. Le­bensjahres)

396. Sympathogoniom (Neuroblastoma sympathicum), Sympathicoblastom, Ganglioneuroblastom und Ganglioneurom

397. Kongenitale Paralysen und Paresen

XVI. Psychische Erkrankungen und schwere Entwicklungsrückstände

401. ...

402. ...

403. Kongenitale Oligophrenie (nur Behandlung erethischen und apathischen Verhaltens)

404. Störungen des Verhaltens bei Kindern mit normaler Intelligenz, im Sinne krankhafter Beeinträchtigung der Affektivität oder Kontaktfähigkeit, bei Störungen des Antriebes, des Erfassens, der perzeptiven Funktionen, der Wahrnehmung, der Konzentrationsfähigkeit sowie der Merkfähigkeit, sofern sie mit bereits gestellter Diagnose als solche vor der Vollendung des 9. Altersjahres auch behandelt worden sind; kongenitale Oligophrenie ist ausschliesslich als Ziffer 403 zu behandeln.

405. Autismus-Spektrum-Störungen, sofern diese bis zum vollendeten 5. Le­bensjahr erkennbar werden

406. Frühkindliche primäre Psychosen, sofern diese bis zum vollendeten 5. Lebensjahr erkennbar werden

XVII. Sinnesorgane

a. Auge

Wird die Anerkennung als Geburtsgebrechen von einem bestimmten Grad der Visusverminderung abhängig gemacht, so ist der entsprechende Wert nach erfolgter optischer Korrektur massgebend. Ist der Visus nicht messbar und kann das betref­fende Auge nicht zentral fixieren, so gilt ein Visus von 0,2 oder weniger (Ziff. 416, 417, 418, 419, 423, 425, 427).

411. Lider: Kolobom und Ankyloblepharon

412. Ptosis palpebrae congenita

413. Aplasie der Tränenwege

415. Anophthalmus, Buphthalmus und Glaucoma congenitum

416. Cornea: angeborene Trübungen mit Visusverminderung auf 0,2 oder we­ni­ger an einem Auge (mit Korrektur) oder Visusverminderung an beiden Au­gen auf 0,4 oder weniger (mit Korrektur)

417. Angeborener Nystagmus, sofern eine Operation notwendig ist

418. Angeborene Anomalien der Iris und der Uvea, mit Visusverminderung auf 0,2 oder weniger an einem Auge (mit Korrektur) oder Visusvermin­de­rung an beiden Augen auf 0,4 oder weniger (mit Korrektur)

419. Angeborene Linsen- oder Glaskörpertrübung und Lageanomalien der Linse mit Visusverminderung auf 0,2 oder weniger an einem Auge (mit Korrektur) oder Visusverminderung an beiden Augen auf 0,4 oder weni­ger (mit Kor­rektur)

420. Frühgeborenen-Retinopathie und Pseudoglioma congenitum (inkl. Morbus Coats)

421. Retinoblastom

422. Angeborene tapetoretinale Degenerationen

423. Missbildungen und angeborene Erkrankungen des Nervus opticus mit Vi­sus­verminderung auf 0,2 oder weniger an einem Auge (mit Korrektur) oder Vi­susverminderung an beiden Augen auf 0,4 oder weniger (mit Kor­rektur)

424. Angeborene Tumoren der Augenhöhle

425. Angeborene Refraktionsanomalien, mit Visusverminderung auf 0,2 oder weniger an einem Auge (mit Korrektur) oder Visusverminderung an bei­den Augen auf 0,4 oder weniger (mit Korrektur)

426. ...

427. Strabismus und Mikrostrabismus concomitans monolateralis, wenn eine Amblyopie von 0,2 oder weniger (mit Korrektur) vorliegt

428. Kongenitale Paresen der Augenmuskeln (sofern Prismen, Operation oder orthoptische Behandlung notwendig sind)

b. Ohr

441. Atresia auris congenita inklusive Anotie und Mikrotie

442. ...

443. Angeborene Spalte im Ohrbereich, Mittelohrfisteln und Trommelfellde­fekte

444. Angeborene Mittelohrmissbildung mit ein- oder doppelseitiger Schwer­hörigkeit bei einem Hörverlust von mindestens 30 Dezibel im Reintonschwellenaudiogramm bei zwei Messwerten der Frequenzen von 500, 1000, 2000 und 4000 Hertz

445. Angeborene Taubheit

446. Angeborene Schallempfindungsschwerhörigkeit bei einem Hörverlust im Reintonschwellenaudiogramm von mindestens 30 Dezibel bei zwei Messwerten der Frequenzen von 500, 1000, 2000 und 4000 Hertz

447 Angeborenes Cholesteatom

XVIII. Stoffwechsel und endokrine Organe

451. Angeborene Störungen des Kohlehydrat-Stoffwechsels (Glykogenose, Galaktosämie, Fruktose-Intoleranz, Hypoglykämie MacQuarrie, Hypo­gly­kämie Zetterstroem, Leucin-sensible Hypoglykämie, primäre Hyperoxa­lurie, angeborene Störungen des Pyruvat-Stoffwechsels, Lakto­se-Malab­sorption, Saccharose-Malabsorption und Diabetes mellitus, so­fern dieser innert den ersten vier Lebenswochen festgestellt wird oder un­zweifelhaft manifest war)

452. Angeborene Störungen des Aminosäuren- und Eiweissstoffwechsels (wie Phenylketonurie, Zystinose, Zystinurie, Oxalose, oculo-cerebrorenales Syn­drom Lowe, angeborene Störungen des Harnstoff-Zyklus und andere ange­borene Hyperammoniämien)

453. Angeborene Störungen des Fett- und Lipoprotein-Stoffwechsels (wie Amau­rotische Idiotie, Morbus Niemann-Pick, Morbus Gaucher, hereditä­re Hyper­cholesterinämie, hereditäre Hyperlipämie, Leukodystrophien)

454. Angeborene Störungen des Mucopolysaccharid- und Glykoprotein-Stoff­wechsels (wie Morbus Pfaundler-Hurler, Morbus Morquio)

455. Angeborene Störungen des Purin- und Pyrimidin-Stoffwechsels (Xanthi­nu­rie)

456. Angeborene Störungen des Metall-Stoffwechsels (Wilsonsche Krankheit, Hämochromatose und Menkes-Syndrom)

457. Angeborene Störungen des Myoglobin-, Hämoglobin- und Bilirubin-Stoff­wechsels (Porphyrie und Myoglobinurie)

458. Angeborene Störungen der Leberfunktion (hereditäre, nichthämolytische Ikterus-Formen)

459. Angeborene Störungen der Pankreasfunktion (Mucoviscidosis und pri­mä­re Pankreasinsuffizienz)

461. Angeborene Störungen des Knochen-Stoffwechsels (wie Hypophosphata­sie, progressive diaphysäre Dysplasie Camurati-Engelmann, Osteody­strophia Jaffé-Lichtenstein, Vitamin D-resistente Rachitisformen)

462. Angeborene Störungen der hypothalamohypophysären Funktion (hypophysärer Kleinwuchs, Diabetes insipidus, Prader-Willi-Syndrom und Kallmann-Syndrom)

463. Angeborene Störungen der Thyreoidea-Funktion (Athyreose und Hypo­thyreose)

464. Angeborene Störungen der Parathyreoidea-Funktion (Hypo­para­thyreoi­dis­mus und Pseudohypoparathyreoidismus)

465. Angeborene Störungen der Nebennierenfunktion (adrenogenitales Syn­drom und Nebenniereninsuffizienz)

466. Angeborene Störungen der Gonaden-Funktion (bei Missbildungen der Gonaden, Anorchie, Klinefelter-Syndrom und Androgenresistenz, siehe auch Ziff. 488)

467. Angeborene Enzymdefekte des intermediären Stoffwechsels, die in den er­sten fünf Lebensjahren manifest werden

468. Phaeochromozytom und Phaeochromoblastom

XIX. Missbildungen, bei denen mehrere Organsysteme betroffen sind

481. Neurofibromatose

482. Angiomatosis cerebri et retinae (von Hippel-Lindau)

483. Angiomatosis encephalo-trigeminalis (Sturge-Weber-Krabbe)

484. Ataxia teleangiectatica (Louis Bar)

485. Kongenitale Dystrophien des Bindegewebes (wie Marfan-Syndrom, Eh­lers-Danlos-Syndrom, Cutis laxa congenita, Pseudoxanthoma elasticum)

486. Teratome und andere Keimzelltumoren (wie Dysgerminom, embryonales Karzinom, gemischter Keimzelltumor, Dottersacktumor, Choriokarzi­nom, Gonadoblastom)

487. Tuberöse Hirnsklerose (Bourneville)

488. Turner-Syndrom (nur Störungen der Gonadenfunktion und des Wachs­tums)

489. Trisomie 21 (Down-Syndrom)

XX. Weitere Gebrechen

490. Angeborene HIV-Infektion

491. Tumoren des Neugeborenen

492. Doppelmissbildungen (wie Siamesische Zwillinge, Epignathus)

493. Folgen von Embryo- und Foetopathien (für kongenitale Oligophrenien gilt Ziff. 403) sowie angeborene Infektionskrankheiten (wie Lues con­genita, Toxoplasmose, Tuberkulose, Listeriose, Zytomegalie)

494. Neugeborene mit einem Geburtsgewicht unter 2000 g bis zur Erreichung ei­nes Gewichtes von 3000 g

495. Schwere neonatale Infekte, sofern sie in den ersten 72 Lebensstunden mani­fest werden und eine Intensivbehandlung begonnen werden muss

496 Neonatale Suchtmittelabhängigkeit, sofern eine Intensivbehandlung be­gon­nen werden muss

497. Schwere respiratorische Adaptationsstörungen (wie Asphyxie, Atem­not­syndrom, Apnoen), sofern sie in den ersten 72 Lebensstunden mani­fest werden und eine Intensivbehandlung begonnen werden muss

498. Schwere neonatale metabolische Störungen (Hypoglykämie, Hypocalcä­mie, Hypomagnesiämie), sofern sie in den ersten 72 Lebensstunden auf­treten und eine Intensivbehandlung begonnen werden muss

499. Schwere geburtsbedingte Verletzungen, die einer Intensivbehandlung be­dür­fen

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