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Verordnung
über Geburtsgebrechen
(GgV)

vom 9. Dezember 1985 (Stand am 1. März 2016)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 13 des Bundesgesetzes vom 19. Juni 19591
über die Invalidenversicherung (IVG),

verordnet:

1

Art. 1 Begriff

1 Als Ge­burts­ge­bre­chen im Sin­ne von Ar­ti­kel 13 IVG gel­ten Ge­bre­chen, die bei vollen­de­ter Ge­burt be­ste­hen. Die blos­se Ver­an­la­gung zu ei­nem Lei­den gilt nicht als Ge­burts­ge­bre­chen. Der Zeit­punkt, in dem ein Ge­burts­ge­bre­chen als sol­ches er­kannt wird, ist un­er­heb­lich.

2 Die Ge­burts­ge­bre­chen sind in der Lis­te im An­hang auf­ge­führt. Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern kann die Lis­te jähr­lich an­pas­sen, so­fern die Mehr­aus­ga­ben ei­ner sol­chen An­pas­sung für die Ver­si­che­rung ins­ge­samt drei Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr nicht über­stei­gen.2

2 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Nov. 2004, in Kraft seit 1. Dez. 2004 (AS 2004 4811).

Art. 2 Beginn und Umfang des Anspruchs

1 Der An­spruch be­ginnt mit der Ein­lei­tung von me­di­zi­ni­schen Mass­nah­men, frü­he­s­tens je­doch nach vollen­de­ter Ge­burt.

2 Wird die Be­hand­lung ei­nes Ge­burts­ge­bre­chens nur über­nom­men, weil ei­ne im An­hang fest­ge­leg­te The­ra­pie not­wen­dig ist, so be­ginnt der An­spruch mit der Ein­lei­tung die­ser Mass­nah­me; er um­fasst al­le me­di­zi­ni­schen Mass­nah­men, die in der Fol­ge zur Be­hand­lung des Ge­burts­ge­bre­chens not­wen­dig sind.

3 Als me­di­zi­ni­sche Mass­nah­men, die für die Be­hand­lung ei­nes Ge­burts­ge­bre­chens not­wen­dig sind, gel­ten sämt­li­che Vor­keh­ren, die nach be­währ­ter Er­kennt­nis der me­di­zi­ni­schen Wis­sen­schaft an­ge­zeigt sind und den the­ra­peu­ti­schen Er­folg in ein­­fa­cher und zweck­mäs­si­ger Wei­se an­stre­ben.

Art. 3 Ende des Anspruchs

Der An­spruch auf Be­hand­lung ei­nes Ge­burts­ge­bre­chens er­lischt am En­de des Mo­nats, in dem der Ver­si­cher­te das 20. Al­ters­jahr zu­rück­ge­legt hat, selbst wenn ei­ne vor die­sem Zeit­punkt be­gon­ne­ne Mass­nah­me fort­ge­führt wird.

Art. 4 Aufhebung bisherigen Rechts und Inkrafttreten

1 Die Ver­ord­nung vom 20. Ok­to­ber 19713 über Ge­burts­ge­bre­chen wird auf­ge­ho­ben.

2 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1986 in Kraft.

3[AS 1971 1583, 1976 2650Ziff. II 1]

Anhang 4

4Bereinigt gemäss Ziff. I der V des EDI vom 30. Okt. 1989 (AS 1989 2367), 28. Sept. 1993 (AS 1993 2835), 21. Sept. 1994 (AS 1994 2253), 25. Sept. 1995 (AS 1995 5244), 9. Sept. 1997 (AS 1997 2226), 4. Sept. 1998 (AS 19982731), 25. Juni 1999 (AS 1999 2402), 10. Juli 2000 (AS 2000 2754), 11. Sept. 2002 (AS 2002 4232), 1. Dez. 2004 (AS 2004 4977), vom 24. Nov. 2009 (AS 2009 6553), vom 3. Febr. 2012 (AS 2012 801) und vom 3. Febr. 2016, in Kraft seit 1. März 2016 (AS 2016605).

Liste der Geburtsgebrechen

I. Haut

II. Skelett

A. Systemerkrankungen des Skeletts

B. Regionale Skelettmissbildungen

a. Kopf

b. Wirbelsäule

c. Rippen, Thorax, Schulterblätter

d. Extremitäten

III. Gelenke, Muskeln und Sehnen

IV. Gesicht

V. Hals

VI. Lungen

VII. Luftwege

VIII. Mediastinum

IX. Speiseröhre, Magen und Darm

X. Leber, Gallenwege und Pankreas

XI. Bauchwand

XII. Herz, Gefäss- und Lymphsystem

XIII. Milz, Blut und reticuloendotheliales System

XIV. Urogenitalsystem

XV. Zentrales, peripheres und autonomes Nervensystem

XVI. Psychische Erkrankungen und schwere Entwicklungsrückstände

XVII. Sinnesorgane

a. Auge

b. Ohr

XVIII. Stoffwechsel und endokrine Organe

XIX. Missbildungen, bei denen mehrere Organsysteme betroffen sind

XX. Weitere Gebrechen