Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Bundesgesetz
über Ergänzungsleistungen zur Alters-,
Hinterlassenen- und Invalidenversicherung
(ELG)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 112a und 112c Absatz 2 der Bundesverfassung1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 7. September 20052,

beschliesst:

1. Kapitel: Anwendbarkeit des ATSG

Art. 1  

1 Die Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 20003 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts (ATSG) sind auf die Leis­tun­gen nach dem 2. Ka­pi­tel an­wend­bar, so­weit das vor­lie­gen­de Ge­setz nicht aus­drück­lich ei­ne Ab­wei­chung vom ATSG vor­sieht.

2 Die Ar­ti­kel 32 und 33 ATSG sind auf die Leis­tun­gen der ge­mein­nüt­zi­gen In­sti­tu­tio­nen nach dem 3. Ka­pi­tel an­wend­bar.

2. Kapitel: Ergänzungsleistungen

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 2 Grundsatz  

1 Der Bund und die Kan­to­ne ge­wäh­ren Per­so­nen, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 4–6 er­fül­len, Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur De­ckung ih­res Exis­tenz­be­darfs.

2 Die Kan­to­ne kön­nen über den Rah­men die­ses Ge­set­zes hin­aus­ge­hen­de Leis­tun­gen ge­wäh­ren und da­für be­son­de­re Vor­aus­set­zun­gen fest­le­gen. Die Er­he­bung von Ar­beit­ge­ber­bei­trä­gen ist aus­ge­schlos­sen.

Art. 3 Bestandteile der Ergänzungsleistungen  

1 Die Er­gän­zungs­leis­tun­gen be­ste­hen aus:

a.
der jähr­li­chen Er­gän­zungs­leis­tung;
b.
der Ver­gü­tung von Krank­heits- und Be­hin­de­rungs­kos­ten.

2 Die jähr­li­che Er­gän­zungs­leis­tung ist ei­ne Geld­leis­tung (Art. 15 ATSG4), die Ver­gü­tung von Krank­heits- und Be­hin­de­rungs­kos­ten ei­ne Sach­leis­tung (Art. 14 ATSG).

2. Abschnitt: Anspruch auf Ergänzungsleistungen

Art. 4 Allgemeine Voraussetzungen  

1 Per­so­nen mit Wohn­sitz und ge­wöhn­li­chem Auf­ent­halt (Art. 13 ATSG5) in der Schweiz ha­ben An­spruch auf Er­gän­zungs­leis­tun­gen, wenn sie:

a.6
ei­ne Al­ters­ren­te der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHV) be­zie­hen;
abis.7
An­spruch auf ei­ne Wit­wen- oder Wit­wer­ren­te der AHV ha­ben, so­lan­ge sie das Re­fe­ren­zal­ter nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19468 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVG) noch nicht er­reicht ha­ben;
ater.9
ge­stützt auf Ar­ti­kel 24b AHVG an­stel­le ei­ner Al­ters­ren­te ei­ne Wit­wen- oder Wit­wer­ren­te be­zie­hen;
aqua­ter.10
An­spruch auf ei­ne Wai­sen­ren­te der AHV ha­ben;
b.11
An­spruch hät­ten auf ei­ne Ren­te der AHV, wenn:
1.
sie die Min­dest­bei­trags­dau­er nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 1 AHVG er­fül­len wür­den, oder
2.12
die ver­stor­be­ne Per­son die­se Min­dest­bei­trags­dau­er er­füllt hät­te und die ver­wit­we­te Per­son das Re­fe­ren­zal­ter nach Ar­ti­kel 21 AHVG noch nicht er­reicht hat;
c.
An­spruch ha­ben auf ei­ne Ren­te oder ei­ne Hilflo­sen­ent­schä­di­gung der In­va­li­den­ver­si­che­rung (IV) oder un­un­ter­bro­chen wäh­rend min­des­tens sechs Mo­na­ten ein Tag­geld der IV be­zie­hen; oder
d.13
An­spruch hät­ten auf ei­ne Ren­te der IV, wenn sie die Min­dest­bei­trags­dau­er nach Ar­ti­kel 36 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 195914 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung er­fül­len wür­den.

2 An­spruch auf Er­gän­zungs­leis­tun­gen ha­ben auch ge­trenn­te Ehe­gat­ten und ge­schie­de­ne Per­so­nen mit Wohn­sitz und ge­wöhn­li­chem Auf­ent­halt (Art. 13 ATSG) in der Schweiz, wenn sie ei­ne Zu­satz­ren­te der AHV oder IV be­zie­hen.

3 Der ge­wöhn­li­che Auf­ent­halt in der Schweiz nach Ab­satz 1 gilt als un­ter­bro­chen, wenn ei­ne Per­son:

a.
sich un­un­ter­bro­chen mehr als drei Mo­na­te im Aus­land auf­hält; oder
b.
sich in ei­nem Ka­len­der­jahr ins­ge­samt mehr als drei Mo­na­te im Aus­land auf­hält.15

4 Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt der Sis­tie­rung und der Wie­der­aus­rich­tung der Leis­tun­gen so­wie die Fäl­le, in de­nen der ge­wöhn­li­che Auf­ent­halt in der Schweiz bei ei­nem Aus­land­auf­ent­halt bis zu ei­nem Jahr aus­nahms­wei­se nicht un­ter­bro­chen wird.16

5 SR 830.1

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Ju­ni 2011 (Ver­bes­se­rung der Durch­füh­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4745; BBl 2011 543).

7 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Ju­ni 2011 (Ver­bes­se­rung der Durch­füh­rung) (AS 2011 4745; BBl 2011 543). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

8 SR 831.10

9 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Ju­ni 2011 (Ver­bes­se­rung der Durch­füh­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4745; BBl 2011 543).

10 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

11 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Ju­ni 2011 (Ver­bes­se­rung der Durch­füh­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4745; BBl 2011 543).

12 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV des BG vom 6. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5129; BBl 2005 4459).

14 SR 831.20

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

Art. 5 Zusätzliche Voraussetzungen für Ausländerinnen und Ausländer  

1 Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der ha­ben nur An­spruch auf Er­gän­zungs­leis­tun­gen, wenn sie sich recht­mäs­sig in der Schweiz auf­hal­ten. Sie müs­sen sich zu­dem un­mit­tel­bar vor dem Zeit­punkt, ab dem die Er­gän­zungs­leis­tung ver­langt wird, wäh­rend zehn Jah­ren un­un­ter­bro­chen in der Schweiz auf­ge­hal­ten ha­ben (Ka­renz­frist).17

2 Für Flücht­lin­ge und staa­ten­lo­se Per­so­nen be­trägt die Ka­renz­frist fünf Jah­re.

3 Für Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der, die ge­stützt auf ein So­zi­al­ver­si­che­rungs­ab­kom­men An­spruch auf aus­ser­or­dent­li­che Ren­ten der AHV oder IV hät­ten, be­trägt die Ka­renz­frist:

a.
fünf Jah­re für Per­so­nen, die An­spruch auf ei­ne Ren­te der IV ha­ben oder hät­ten, wenn sie die Min­dest­bei­trags­dau­er nach Ar­ti­kel 36 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 195918 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung er­fül­len wür­den;
b.19
fünf Jah­re für Per­so­nen, die, so­lan­ge sie das Re­fe­ren­zal­ter nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 AHVG20 noch nicht er­reicht ha­ben, An­spruch auf ei­ne Hin­ter­las­se­nen­ren­te der AHV ha­ben oder hät­ten, wenn die ver­stor­be­ne Per­son zum Zeit­punkt ih­res To­des die Min­dest­bei­trags­dau­er nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 1 AHVG er­füllt hät­te;
c.21
fünf Jah­re für Per­so­nen, die ei­ne Al­ters­ren­te der AHV be­zie­hen oder das Re­fe­ren­zal­ter nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 AHVG er­reicht ha­ben und de­ren Al­ters­ren­te ei­ne Hin­ter­las­se­nen­ren­te der AHV oder ei­ne Ren­te der IV ab­löst oder ab­lö­sen wür­de;
d.22
zehn Jah­re für Per­so­nen, die ei­ne Al­ters­ren­te der AHV be­zie­hen oder das Re­fe­ren­zal­ter nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 AHVG er­reicht ha­ben und de­ren Al­ters­ren­te kei­ne Hin­ter­las­se­nen­ren­te der AHV oder Ren­te der IV ab­löst oder ab­lö­sen wür­de.23

4 Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der, die we­der Flücht­lin­ge noch staa­ten­los sind noch un­ter Ab­satz 3 fal­len, ha­ben nur An­spruch auf Er­gän­zungs­leis­tun­gen, wenn sie ne­ben der Ka­renz­frist nach Ab­satz 1 ei­ne der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­be a, abis, ater, b Zif­fer 2 oder c oder die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 er­fül­len.24

5 Hält sich ei­ne Aus­län­de­rin oder ein Aus­län­der un­un­ter­bro­chen wäh­rend mehr als drei Mo­na­ten oder in ei­nem Ka­len­der­jahr ins­ge­samt mehr als drei Mo­na­te im Aus­land auf, so be­ginnt die Ka­renz­frist mit der Rück­kehr in die Schweiz neu zu lau­fen.25

6 Der Bun­des­rat be­stimmt die Fäl­le, in de­nen die Ka­renz­frist bei ei­nem Aus­land­auf­ent­halt bis zu ei­nem Jahr aus­nahms­wei­se nicht un­ter­bro­chen wird.26

17 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 16. Dez. 2016 (Steue­rung der Zu­wan­de­rung und Voll­zugs­ver­bes­se­run­gen bei den Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men), in Kraft seit 1. Ju­li 2018 (AS 2018 733; BBl 2016 3007).

18 SR 831.20

19 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

20 SR 831.10

21 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

22 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

24 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Ju­ni 2011 (Ver­bes­se­rung der Durch­füh­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4745; BBl 2011 543).

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

Art. 6 Mindestalter  

Per­so­nen mit An­spruch auf ei­ne Hilflo­sen­ent­schä­di­gung ha­ben erst An­spruch auf Er­gän­zungs­leis­tun­gen, wenn sie das 18. Al­ters­jahr vollen­det ha­ben.

Art. 7 Ausschluss kantonaler Einschränkungen  

Der An­spruch auf Er­gän­zungs­leis­tun­gen darf nicht von ei­ner be­stimm­ten Wohn- und Auf­ent­halts­dau­er im be­tref­fen­den Kan­ton oder vom Be­sitz der bür­ger­li­chen Eh­ren und Rech­te ab­hän­gig ge­macht wer­den.

Art. 8 Verweigerung der Ergänzungsleistung  

Die Er­gän­zungs­leis­tun­gen wer­den dau­ernd oder vor­über­ge­hend ver­wei­gert, wenn ei­ne Ren­te ge­stützt auf Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 oder 2 ATSG27 ver­wei­gert wird.

3. Abschnitt: Jährliche Ergänzungsleistung

Art. 9 Berechnung und Höhe der jährlichen Ergänzungsleistung  

1 Die jähr­li­che Er­gän­zungs­leis­tung ent­spricht dem Be­trag, um den die an­er­kann­ten Aus­ga­ben die an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men über­stei­gen, min­des­tens je­doch dem hö­he­ren der fol­gen­den Be­trä­ge:

a.
der höchs­ten Prä­mi­en­ver­bil­li­gung, die der Kan­ton für Per­so­nen fest­ge­legt hat, die we­der Er­gän­zungs­leis­tun­gen noch So­zi­al­hil­fe be­zie­hen;
b.
60 Pro­zent des Pau­schal­be­tra­ges für die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 Buch­sta­be d.28

1bis Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 3 ha­ben, so­lan­ge sie die Ka­renz­frist nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 nicht er­füllt ha­ben, höchs­tens An­spruch auf ei­ne jähr­li­che Er­gän­zungs­leis­tung in der Hö­he des Min­dest­be­tra­ges der ent­spre­chen­den or­dent­li­chen Voll­ren­te.29

2 Die an­er­kann­ten Aus­ga­ben so­wie die an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men von Ehe­gat­ten und von Per­so­nen mit ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen oder mit Kin­dern, die einen An­spruch auf ei­ne Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den, wer­den zu­sam­men­ge­rech­net. Dies gilt auch für ren­ten­be­rech­tig­te Wai­sen, die im glei­chen Haus­halt le­ben.

3 Bei Ehe­paa­ren, bei de­nen ein Ehe­gat­te oder bei­de in ei­nem Heim oder Spi­tal le­ben, wird die jähr­li­che Er­gän­zungs­leis­tung ge­mä­ss fol­gen­den Grund­sät­zen für je­den Ehe­gat­ten ge­son­dert be­rech­net:

a.
Die an­er­kann­ten Aus­ga­ben wer­den dem Ehe­gat­ten zu­ge­rech­net, den sie be­tref­fen; be­trifft ei­ne Aus­ga­be bei­de Ehe­gat­ten, so wird sie je hälf­tig zu­ge­rech­net.
b.
Die an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men wer­den in der Re­gel je hälf­tig ge­teilt; da­von aus­ge­nom­men ist der Ver­mö­gens­ver­zehr; für Ein­nah­men, die nur einen Ehe­gat­ten be­tref­fen, kann der Bun­des­rat wei­te­re Aus­nah­men vor­se­hen.
c.
Das Ver­mö­gen wird den Ehe­gat­ten hälf­tig zu­ge­rech­net; hat ein Ehe­paar oder ei­ner der Ehe­gat­ten Ei­gen­tum an ei­ner Lie­gen­schaft, die von ei­nem Ehe­gat­ten be­wohnt wird, wäh­rend der an­de­re im Heim oder Spi­tal lebt, so wer­den dem im Heim oder Spi­tal le­ben­den Ehe­gat­ten drei Vier­tel, dem zu Hau­se le­ben­den Ehe­gat­ten ein Vier­tel des Ver­mö­gens zu­ge­rech­net.30

4 Kin­der, de­ren an­re­chen­ba­re Ein­nah­men die an­er­kann­ten Aus­ga­ben über­stei­gen, fal­len für die Be­rech­nung der jähr­li­chen Er­gän­zungs­leis­tung aus­ser Be­tracht.

5 Der Bun­des­rat be­stimmt:

a.
die Zu­sam­men­rech­nung der an­er­kann­ten Aus­ga­ben so­wie der an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men von Fa­mi­li­en­mit­glie­dern; er kann Aus­nah­men von der Zu­sam­men­rech­nung vor­se­hen, ins­be­son­de­re bei Kin­dern, die einen An­spruch auf ei­ne Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den;
b.
die Be­wer­tung der an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men, der an­er­kann­ten Aus­ga­ben und des Ver­mö­gens;
c.
die An­rech­nung von Ein­künf­ten aus ei­ner zu­mut­ba­ren Er­werbs­tä­tig­keit bei teilin­va­li­den Per­so­nen und bei Wit­wen oh­ne min­der­jäh­ri­ge Kin­der;
cbis.31
die Be­rück­sich­ti­gung der Hy­po­the­kar­schul­den für die Er­mitt­lung des Rein­ver­mö­gens;
d.
die zeit­lich mass­ge­ben­den Ein­nah­men und Aus­ga­ben;
e.
die Pau­scha­le für die Ne­ben­kos­ten bei ei­ner Lie­gen­schaft, die von der Per­son be­wohnt wird, die an der Lie­gen­schaft Ei­gen­tum oder Nutz­nies­sung hat;
f.
die Pau­scha­le für Heiz­kos­ten ei­ner ge­mie­te­ten Woh­nung, so­fern die­se von der Mie­te­rin oder vom Mie­ter di­rekt ge­tra­gen wer­den müs­sen;
g.
die Ko­or­di­na­ti­on mit der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung nach dem Bun­des­ge­setz vom 18. März 199432 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVG);
h.
die De­fi­ni­ti­on des Hei­mes.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

32 SR 832.10

Art. 9a Voraussetzungen hinsichtlich des Vermögens 33  

1 An­spruch auf Er­gän­zungs­leis­tun­gen ha­ben Per­so­nen, wenn sie über ein Rein­ver­mö­gen un­ter­halb der Ver­mö­gens­schwel­le ver­fü­gen; die­se liegt:

a.
bei al­lein­ste­hen­den Per­so­nen bei 100 000 Fran­ken;
b.
bei Ehe­paa­ren bei 200 000 Fran­ken;
c.
bei ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen und bei Kin­dern, die einen An­spruch auf ei­ne Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den, bei 50 000 Fran­ken.

2 Lie­gen­schaf­ten, die von der Be­zü­ge­rin oder dem Be­zü­ger oder ei­ner Per­son, die in die Be­rech­nung der Er­gän­zungs­leis­tung ein­ge­schlos­sen ist, be­wohnt wer­den und an wel­chen ei­ne die­ser Per­so­nen Ei­gen­tum hat, sind nicht Be­stand­teil des Rein­ver­mö­gens nach Ab­satz 1.

3 Ver­mö­gen, auf wel­ches nach Ar­ti­kel 11aAb­sät­ze 2-4 ver­zich­tet wur­de, ge­hört auch zum Rein­ver­mö­gen nach Ab­satz 1.

4 Der Bun­des­rat kann die­se Wer­te in an­ge­mes­se­ner Wei­se an­pas­sen, wenn er die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 19 an­passt.

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

Art. 10 Anerkannte Ausgaben  

1 Bei Per­so­nen, die nicht dau­ernd oder nicht län­ger als drei Mo­na­te in ei­nem Heim oder Spi­tal le­ben (zu Hau­se le­ben­de Per­so­nen), wer­den als Aus­ga­ben an­er­kannt:34

a.35
als Be­trag für den all­ge­mei­nen Le­bens­be­darf pro Jahr:
1.
bei al­lein­ste­hen­den Per­so­nen: 20 100 Fran­ken,
2.
bei Ehe­paa­ren: 30 150 Fran­ken,
3.36
bei ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen und bei Kin­dern, die einen An­spruch auf ei­ne Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den und das 11. Al­ters­jahr vollen­det ha­ben: 10 515 Fran­ken; da­bei gel­ten für die ers­ten zwei Kin­der der vol­le Be­trag, für zwei wei­te­re Kin­der je zwei Drit­tel und für die üb­ri­gen Kin­der je ein Drit­tel die­ses Be­tra­ges,
4.37
bei ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen und bei Kin­dern, die einen An­spruch auf ei­ne Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den und das 11. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det ha­ben: 7380 Fran­ken; da­bei gilt für das ers­te Kind der vol­le Be­trag; für je­des wei­te­re Kind re­du­ziert er sich um einen Sechs­tel des vor­an­ge­hen­den Be­tra­ges; der Be­trag für das fünf­te Kind gilt auch für wei­te­re Kin­der;
b.38
der Miet­zins ei­ner Woh­nung und die da­mit zu­sam­men­hän­gen­den Ne­ben­kos­ten; wird ei­ne Schluss­ab­rech­nung für die Ne­ben­kos­ten er­stellt, so ist we­der ei­ne Nach- noch ei­ne Rück­zah­lung zu be­rück­sich­ti­gen; als jähr­li­cher Höchst­be­trag wer­den an­er­kannt:
1.
für ei­ne al­lein le­ben­de Per­son: 17 580 Fran­ken in der Re­gi­on 1, 17 040 Fran­ken in der Re­gi­on 2 und 15 540 Fran­ken in der Re­gi­on 3,
2.
bei meh­re­ren im glei­chen Haus­halt le­ben­den Per­so­nen:
für die zwei­te Per­son zu­sätz­lich: 3240 Fran­ken in der Re­gi­on 1, 3180 Fran­ken in der Re­gi­on 2 und 3240 Fran­ken in der Re­gi­on 3
für die drit­te Per­son zu­sätz­lich: 2280 Fran­ken in der Re­gi­on 1 und 1920 Fran­ken in den Re­gio­nen 2 und 3
für die vier­te Per­son zu­sätz­lich: 2100 Fran­ken in der Re­gi­on 1, 1980 Fran­ken in der Re­gi­on 2 und 1680 Fran­ken in der Re­gi­on 3,
3.
bei der not­wen­di­gen Mie­te ei­ner roll­stuhl­gän­gi­gen Woh­nung: zu­sätz­lich 6420 Fran­ken;
c.39
an­stel­le des Miet­zin­ses der Miet­wert der Lie­gen­schaft bei Per­so­nen, die ei­ne Lie­gen­schaft be­woh­nen, an der sie oder ei­ne an­de­re Per­son, die in die Be­rech­nung der Er­gän­zungs­leis­tung ein­ge­schlos­sen ist, das Ei­gen­tum, die Nutz­nies­sung oder ein Wohn­recht ha­ben; Buch­sta­be b gilt sinn­ge­mä­ss.

1bis Bei meh­re­ren im glei­chen Haus­halt le­ben­den Per­so­nen wird der Höchst­be­trag der an­er­kann­ten Miet­kos­ten für je­de an­spruchs­be­rech­tig­te oder in die ge­mein­sa­me Be­rech­nung der Er­gän­zungs­leis­tun­gen ein­ge­schlos­se­ne Per­son nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 ein­zeln fest­ge­setzt und die Sum­me der an­er­kann­ten Be­trä­ge durch die An­zahl al­ler im Haus­halt le­ben­den Per­so­nen ge­teilt. Zu­satz­be­trä­ge wer­den nur für die zwei­te bis vier­te Per­son ge­währt.40

1ter Für Per­so­nen, die in ge­mein­schaft­li­chen Wohn­for­men le­ben und bei de­nen kei­ne ge­mein­sa­me Be­rech­nung nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 er­folgt, gilt der jähr­li­che Höchst­be­trag der an­er­kann­ten Miet­kos­ten für ei­ne Per­son in ei­nem Haus­halt mit zwei Per­so­nen. Der Bun­des­rat be­stimmt, wie der Höchst­be­trag zu be­mes­sen ist für:

a.
Ehe­paa­re, bei de­nen bei­de Ehe­gat­ten zu­sam­men in ei­ner ge­mein­schaft­li­chen Wohn­form le­ben;
b.
Per­so­nen, die zu­sam­men mit ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen oder mit Kin­dern, die einen An­spruch auf ei­ne Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den, in ei­ner ge­mein­schaft­li­chen Wohn­form le­ben.41

1qua­ter Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­tei­lung der Ge­mein­den in die drei Re­gio­nen. Er stützt sich da­bei auf die Raum­glie­de­rung des Bun­des­am­tes für Sta­tis­tik.42

1quin­quies Das Eidgenössische Departement des Innern legt die Zuteilung der Gemeinden in einer Verordnung fest. Es überprüft die Zuteilung, wenn das Bundesamt für Statistik die ihr zugrunde liegende Raumgliederung ändert.43

1se­xies Die Kantone können beantragen, die Höchstbeträge in einer Gemeinde um bis zu 10 Prozent zu senken oder zu erhöhen. Dem Antrag auf die Senkung der Höchstbeträge wird entsprochen, wenn und solange der Mietzins von 90 Prozent der Bezügerinnen oder Bezüger von Ergänzungsleistungen durch die Höchstbeträge gedeckt ist. Der Bundesrat regelt das Verfahren.44

1sep­ties Der Bundesrat überprüft mindestens alle zehn Jahre, ob und in welchem Ausmass die Höchstbeträge die effektiven Mietzinse der Bezügerinnen und Bezüger von Ergänzungsleistungen decken und veröffentlicht die Ergebnisse seiner Prüfung. Er nimmt die Überprüfung und Veröffentlichung früher vor, wenn sich der Mietpreisindex um mehr als 10 Prozent seit der letzten Überprüfung verändert hat.45

2 Bei Per­so­nen, die dau­ernd oder län­ger als drei Mo­na­te in ei­nem Heim oder Spi­tal le­ben (in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­de Per­so­nen), wer­den als Aus­ga­ben an­er­kannt:46

a.47
die Ta­ges­ta­xe für die Ta­ge, die vom Heim oder Spi­tal in Rech­nung ge­stellt wer­den; die Kan­to­ne kön­nen die Kos­ten be­gren­zen, die we­gen des Auf­ent­hal­tes in ei­nem Heim oder Spi­tal be­rück­sich­tigt wer­den; sie sor­gen da­für, dass durch den Auf­ent­halt in ei­nem an­er­kann­ten Pfle­ge­heim in der Re­gel kei­ne Ab­hän­gig­keit von der So­zi­al­hil­fe ent­steht;
b.
ein vom Kan­ton zu be­stim­men­der Be­trag für per­sön­li­che Aus­la­gen.

3 Bei al­len Per­so­nen wer­den zu­dem als Aus­ga­ben an­er­kannt:

a.
Ge­win­nungs­kos­ten bis zur Hö­he des Brut­to­er­w­erb­sein­kom­mens;
b.
Ge­bäu­de­un­ter­halts­kos­ten und Hy­po­thekar­zin­se bis zur Hö­he des Brut­to­er­tra­ges der Lie­gen­schaft;
c.
Bei­trä­ge an die So­zi­al­ver­si­che­run­gen des Bun­des un­ter Aus­schluss der Prä­mi­en für die Kran­ken­ver­si­che­rung;
d.48
der Be­trag für die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung; er ent­spricht ei­nem jähr­li­chen Pau­schal­be­trag in der Hö­he der kan­to­na­len be­zie­hungs­wei­se re­gio­na­len Durch­schnittsprä­mie für die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung (in­kl. Un­fall­de­ckung), höchs­tens je­doch der tat­säch­li­chen Prä­mie;
e.
ge­leis­te­te fa­mi­li­en­recht­li­che Un­ter­halts­bei­trä­ge;
f.49
Net­to-Be­treu­ungs­kos­ten für die not­wen­di­ge und aus­ge­wie­se­ne fa­mi­li­ener­gän­zen­de Be­treu­ung von Kin­dern, die das 11. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det ha­ben.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

35 Be­trä­ge an­ge­passt ge­mä­ss Art. 1 der V 23 vom 12. Okt. 2022 über An­pas­sun­gen bei den Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur AHV/IV und bei den Über­brückungs­leis­tun­gen für äl­te­re Ar­beits­lo­se, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 608).

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465). Be­trä­ge an­ge­passt ge­mä­ss Art. 2 der V 23 vom 12. Okt. 2022 über An­pas­sun­gen bei den Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur AHV/IV und bei den Über­brückungs­leis­tun­gen für äl­te­re Ar­beits­lo­se, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 608).

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form) (AS 2020 585; BBl 2016 7465). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­bes­se­rung der Ver­ein­bar­keit von Er­werbs­tä­tig­keit und An­ge­hö­ri­gen­be­treu­ung, in Kraft seit 1. Jan. 2021(AS 2020 4525; BBl 2019 4103). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form) (AS 2020 585; BBl 2016 7465). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­bes­se­rung der Ver­ein­bar­keit von Er­werbs­tä­tig­keit und An­ge­hö­ri­gen­be­treu­ung, in Kraft seit 1. Jan. 2021(AS 2020 4525; BBl 2019 4103).

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form) (AS 2020 585; BBl 2016 7465). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­bes­se­rung der Ver­ein­bar­keit von Er­werbs­tä­tig­keit und An­ge­hö­ri­gen­be­treu­ung, in Kraft seit 1. Jan. 2021(AS 2020 4525; BBl 2019 4103).

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form) (AS 2020 585; BBl 2016 7465). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­bes­se­rung der Ver­ein­bar­keit von Er­werbs­tä­tig­keit und An­ge­hö­ri­gen­be­treu­ung, in Kraft seit 1. Jan. 2021(AS 2020 4525; BBl 2019 4103).

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. III des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­bes­se­rung der Ver­ein­bar­keit von Er­werbs­tä­tig­keit und An­ge­hö­ri­gen­be­treu­ung, in Kraft seit 1. Jan. 2021(AS 2020 4525; BBl 2019 4103

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

Art. 11 Anrechenbare Einnahmen  

1 Als Ein­nah­men wer­den an­ge­rech­net:

a.50
zwei Drit­tel der Er­w­erb­sein­künf­te in Geld oder Na­tu­ra­li­en, so­weit sie bei al­lein­ste­hen­den Per­so­nen jähr­lich 1000 Fran­ken und bei Ehe­paa­ren und Per­so­nen mit ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen oder mit Kin­dern, die einen An­spruch auf ei­ne Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den, 1500 Fran­ken über­stei­gen; bei Ehegatten ohne Anspruch auf Ergänzungsleistungen wird das Erwerbseinkommen zu 80 Prozent angerechnet; bei invaliden Personen mit einem Anspruch auf ein Taggeld der IV wird es voll angerechnet;
b.51
Ein­künf­te aus be­weg­li­chem und un­be­weg­li­chem Ver­mö­gen ein­sch­liess­lich des Jah­res­werts ei­ner Nutz­nies­sung oder ei­nes Wohn­rechts oder des Jah­res­miet­werts ei­ner Lie­gen­schaft, an der die Bezügerin oder der Bezüger oder eine andere Person, die in die Berechnung der Ergänzungsleistungen eingeschlossen ist, Eigentum hat und von mindestens einer dieser Personen bewohnt wird;
c.52
ein Fünf­zehn­tel, bei Al­ters­rent­ne­rin­nen und Al­ters­rent­nern ein Zehn­tel des Rein­ver­mö­gens, so­weit es bei al­lein­ste­hen­den Per­so­nen 30 000 Fran­ken, bei Ehe­paa­ren 50 000 Fran­ken und bei ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen so­wie bei Kin­dern, die einen An­spruch auf ei­ne Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den, 15 000 Fran­ken über­steigt; hatdie Bezügerin oder der Bezüger oder eine Person, die in die Berechnung der Ergänzungsleistungen eingeschlossen ist, Eigentuman ei­ner Lie­gen­schaft, die min­des­tens von ei­ner die­ser Per­so­nen be­wohnt wird, so ist nur der 112 500 Fran­ken über­stei­gen­de Wert der Lie­gen­schaft beim Ver­mö­gen zu be­rück­sich­ti­gen;
d.
Ren­ten, Pen­sio­nen und an­de­re wie­der­keh­ren­de Leis­tun­gen, ein­sch­liess­lich der Ren­ten der AHV und der IV;
dbis.53
die gan­ze Ren­te, auch wenn nur ein Teil da­von nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 1 AHVG54 auf­ge­scho­ben oder nach Ar­ti­kel 40 Ab­satz 1 AHVG vor­be­zo­gen wird;
e.
Leis­tun­gen aus Ver­pfrün­dungs­ver­trag und ähn­li­chen Ver­ein­ba­run­gen;
f.
Fa­mi­li­en­zu­la­gen;
g.55
h.
fa­mi­li­en­recht­li­che Un­ter­halts­bei­trä­ge;
i.56
die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung für die Zeit­span­ne, für die rück­wir­kend ei­ne Er­gän­zungs­leis­tung aus­ge­rich­tet wird.

1bis In Abweichung von Absatz 1 Buchstabe c ist nur der 300 000 Franken übersteigende Wert der Liegenschaft beim Vermögen zu berücksichtigen:

a.
wenn ein Ehe­paar oder ei­ner der Ehe­gat­ten Ei­gen­tum an ei­ner Lie­gen­schaft hat, die von ei­nem der Ehe­gat­ten be­wohnt wird, wäh­rend der an­de­re im Heim oder Spi­tal lebt; oder
b.
wenn eine Person Bezügerin einer Hilflosenentschädigung der AHV, IV, Unfallversicherung oder Militärversicherung ist und eine Liegenschaft bewohnt, an der sie oder ihr Ehegatte Eigentum hat.57

1ter Per­so­nen, die einen Teil der Ren­te nach Ar­ti­kel 40 Ab­satz 1 AHVG vor­be­zie­hen und gleich­zei­tig An­spruch auf Leis­tun­gen der IV nach den Ar­ti­keln 10 und 22 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 195958 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung ha­ben, gel­ten für die An­rech­nung des Rein­ver­mö­gens nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c nicht als Al­ters­rent­ne­rin­nen oder Al­ters­rent­ner.59

2 Für in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­de Per­so­nen kön­nen die Kan­to­ne den Ver­mö­gens­ver­zehr ab­wei­chend von Ab­satz 1 Buch­sta­be c fest­le­gen. Die Kan­to­ne kön­nen den Ver­mö­gens­ver­zehr auf höchs­tens einen Fünf­tel er­hö­hen.

3 Nicht an­ge­rech­net wer­den:

a.
Ver­wand­ten­un­ter­stüt­zun­gen nach den Ar­ti­keln 328–330 des Zi­vil­ge­setz­bu­ches60;
b.
Un­ter­stüt­zun­gen der öf­fent­li­chen So­zi­al­hil­fe;
c.
öf­fent­li­che oder pri­va­te Leis­tun­gen mit aus­ge­spro­che­nem Für­sor­ge­cha­rak­ter;
d.
Hilflo­sen­ent­schä­di­gun­gen der So­zi­al­ver­si­che­run­gen;
e.
Sti­pen­di­en und an­de­re Aus­bil­dungs­bei­hil­fen;
f.61
As­sis­tenz­bei­trä­ge der AHV oder der IV;
g.62
Bei­trä­ge der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung an die Pfle­ge­leis­tun­gen in ei­nem Heim, wenn in der Ta­ges­ta­xe kei­ne Pfle­ge­kos­ten nach dem KVG63 be­rück­sich­tigt wer­den;
h.64
der Ren­ten­zu­schlag nach Ar­ti­kel 34bis AHVG.

4 Der Bun­des­rat be­stimmt die Fäl­le, in de­nen die Hilflo­sen­ent­schä­di­gun­gen der So­zi­al­ver­si­che­run­gen als Ein­nah­men an­ge­rech­net wer­den.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

53 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

54 SR 831.10

55 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 13. Ju­ni 2008 über die Neu­ord­nung der Pfle­ge­fi­nan­zie­rung (AS 2009 3517; BBl 20052033). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

58 SR 831.20

59 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

60 SR 210

61 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (6. IV-Re­vi­si­on, ers­tes Mass­nah­men­pa­ket), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5659; BBl 2010 1817).

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

63 SR 832.10

64 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

Art. 11a Verzicht auf Einkünfte und Vermögenswerte 65  

1 Ver­zich­tet ei­ne Per­son frei­wil­lig auf die Aus­übung ei­ner zu­mut­ba­ren Er­werbs­tä­tig­keit, so ist ein ent­spre­chen­des hy­po­the­ti­sches Er­w­erb­sein­kom­men als an­re­chen­ba­re Ein­nah­me zu be­rück­sich­ti­gen. Die An­rech­nung rich­tet sich nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 Buch­sta­be a.

2 Die üb­ri­gen Ein­nah­men, Ver­mö­gens­wer­te und ge­setz­li­chen oder ver­trag­li­chen Rech­te, auf die ei­ne Per­son oh­ne Rechts­pflicht und oh­ne gleich­wer­ti­ge Ge­gen­leis­tung ver­zich­tet hat, wer­den als Ein­nah­men an­ge­rech­net, als wä­re nie dar­auf ver­zich­tet wor­den.

3 Ein Ver­mö­gens­ver­zicht liegt auch vor, wenn ab der Ent­ste­hung des An­spruchs auf ei­ne Hin­ter­las­se­nen­ren­te der AHV be­zie­hungs­wei­se auf ei­ne Ren­te der IV pro Jahr mehr als 10 Pro­zent des Ver­mö­gens ver­braucht wur­den, oh­ne dass ein wich­ti­ger Grund da­für vor­liegt. Bei Ver­mö­gen bis 100 000 Fran­ken liegt die Gren­ze bei 10 000 Fran­ken pro Jahr. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten; er be­stimmt ins­be­son­de­re die wich­ti­gen Grün­de.

4 Bei Be­zü­ge­rin­nen und Be­zü­gern ei­ner Al­ters­ren­te der AHV gilt Ab­satz 3 auch für die 10 Jah­re vor dem Be­ginn des Ren­ten­an­spru­ches.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

Art. 12 Beginn und Ende des Anspruchs auf jährliche Ergänzungsleistungen  

1 Der An­spruch auf ei­ne jähr­li­che Er­gän­zungs­leis­tung be­steht ab Be­ginn des Mo­nats, in dem die An­mel­dung ein­ge­reicht wor­den ist, so­fern sämt­li­che ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind.

2 Wird die An­mel­dung in­nert sechs Mo­na­ten nach ei­nem Heim- oder Spi­tal­ein­tritt ein­ge­reicht, so be­steht der An­spruch ab Be­ginn des Mo­nats des Heim- oder Spi­tal­ein­tritts, so­fern sämt­li­che ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind.

3 Der An­spruch er­lischt am En­de des Mo­nats, in dem ei­ne der Vor­aus­set­zun­gen da­hin­ge­fal­len ist.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die Nach­zah­lung von Leis­tun­gen; er kann die in Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 ATSG66 fest­ge­leg­te Dau­er kür­zen.

Art. 13 Finanzierung  

1 Die jähr­li­chen Er­gän­zungs­leis­tun­gen wer­den zu fünf Ach­teln vom Bund und zu drei Ach­teln von den Kan­to­nen ge­tra­gen.

2 Bei in Heimen oder Spitälern lebenden Personen übernimmt der Bund fünf Achtel der jährlichen Ergänzungsleistungen, soweit die Summe des Betrags für den allgemeinen Lebensbedarf nach Artikel 10 Absatz 1 Buchstabe a Ziffer 1, des Betrags von 13 200 Franken für den Mietzins und der Beträge für die anerkannten Ausgaben nach Artikel 10 Absatz 3 nicht durch die anrechenbaren Einnahmen gedeckt sind; die mit dem Heim- oder Spitalaufenthalt in direktem Zusammenhang stehenden Einnahmen werden dabei nicht berücksichtigt. Den Rest tragen die Kantone.67

3 Der Bun­des­bei­trag wird zu­erst aus den zweck­ge­bun­de­nen Er­trä­gen aus der Be­las­tung des Ta­baks und der ge­brann­ten Was­ser fi­nan­ziert. Der feh­len­de Be­trag wird mit all­ge­mei­nen Mit­teln ge­deckt.68

4 Der Bun­des­rat kann Re­ge­lun­gen für ei­ne ein­fa­che­re Be­rech­nung des Bun­des­an­teils er­las­sen; er re­gelt das Ver­fah­ren für des­sen Aus­rich­tung.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

68 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

4. Abschnitt: Vergütung der Krankheits- und Behinderungskosten durch die Kantone

Art. 14 Krankheits- und Behinderungskosten  

1 Die Kan­to­ne ver­gü­ten den Be­zü­ge­rin­nen und Be­zü­gern ei­ner jähr­li­chen Er­gän­zungs­leis­tung die aus­ge­wie­se­nen, im lau­fen­den Jahr ent­stan­de­nen Kos­ten für:69

a.
zahn­ärzt­li­che Be­hand­lung;
b.
Hil­fe, Pfle­ge und Be­treu­ung zu Hau­se so­wie in Ta­ges­s­truk­tu­ren;
bbis.70
vor­über­ge­hen­de Auf­ent­hal­te in ei­nem Heim oder Spi­tal, längs­tens je­doch für 3 Mo­na­te; dau­ert der Heim- oder Spi­tal­auf­ent­halt län­ger als 3 Mo­na­te, wird die jähr­li­che Er­gän­zungs­leis­tung rück­wir­kend ab dem Heim- oder Spi­tal­ein­tritt nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 2 be­rech­net;
c.
ärzt­lich an­ge­ord­ne­te Ba­de- und Er­ho­lungs­ku­ren;
d.
Di­ät;
e.
Trans­por­te zur nächst­ge­le­ge­nen Be­hand­lungs­stel­le;
f.
Hilfs­mit­tel; und
g.
die Kos­ten­be­tei­li­gung nach Ar­ti­kel 64 KVG71.

2 Die Kan­to­ne be­zeich­nen die Kos­ten, die nach Ab­satz 1 ver­gü­tet wer­den kön­nen. Sie kön­nen die Ver­gü­tung auf im Rah­men ei­ner wirt­schaft­li­chen und zweck­mäs­si­gen Leis­tungs­er­brin­gung er­for­der­li­che Aus­ga­ben be­schrän­ken.

3 Für die zu­sätz­lich zur jähr­li­chen Er­gän­zungs­leis­tung ver­gü­te­ten Krank­heits- und Be­hin­de­rungs­kos­ten kön­nen die Kan­to­ne Höchst­be­trä­ge fest­le­gen. Die­se dür­fen je­doch fol­gen­de Be­trä­ge pro Jahr nicht un­ter­schrei­ten:

a. bei zu Hau­se le­ben­den Per­so­nen:

1.
al­lein­ste­hen­de und ver­wit­we­te Per­so­nen,

Ehe­gat­ten von in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­den Per­so­nen:


25 000 Fran­ken

2.
Ehe­paa­re:

50 000 Fran­ken

3.
Voll­wai­sen:

10 000 Fran­ken

b. bei in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­den Per­so­nen:

6 000 Fran­ken

4 Bei zu Hau­se le­ben­den Per­so­nen mit ei­nem An­spruch auf ei­ne Hilflo­sen­ent­schä­di­gung der IV oder der Un­fall­ver­si­che­rung er­höht sich der Min­dest­be­trag nach Ab­satz 3 Buch­sta­be a Zif­fer 1 bei schwe­rer Hilf­lo­sig­keit auf 90 000 Fran­ken, so­weit die Kos­ten für Pfle­ge und Be­treu­ung durch die Hilflo­sen­ent­schä­di­gung und den As­sis­tenz­bei­trag der AHV oder der IV nicht ge­deckt sind.72 Der Bun­des­rat re­gelt die ent­spre­chen­de Er­hö­hung bei mit­tel­schwe­rer Hilf­lo­sig­keit und die Er­hö­hung des Be­tra­ges für Ehe­paa­re.

5 Der Be­trag wird auch bei Be­zü­ge­rin­nen und Be­zü­gern ei­ner Hilflo­sen­ent­schä­di­gung der AHV, die vor­her ei­ne Hilflo­sen­ent­schä­di­gung der IV be­zo­gen ha­ben, nach Ab­satz 4 er­höht.

6 Per­so­nen, die auf Grund ei­nes Ein­nah­men­über­schus­ses kei­nen An­spruch auf ei­ne jähr­li­che Er­gän­zungs­leis­tung ha­ben, ha­ben An­spruch auf die Ver­gü­tung der Krank­heits- und Be­hin­de­rungs­kos­ten, die den Ein­nah­men­über­schuss über­stei­gen.

7 Die Kan­to­ne kön­nen in Rech­nung ge­stell­te Kos­ten, wel­che noch nicht be­zahlt sind, di­rekt dem Rech­nungs­stel­ler oder der Rech­nungs­stel­le­rin ver­gü­ten.

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

70 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

71 SR 832.10

72 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (6. IV-Re­vi­si­on, ers­tes Mass­nah­men­pa­ket), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5659; BBl 2010 1817).

Art. 15 Frist für die Geltendmachung von Krankheits- und Behinderungskosten  

Krank­heits- und Be­hin­de­rungs­kos­ten wer­den ver­gü­tet, wenn:

a.
die Ver­gü­tung in­nert 15 Mo­na­ten nach Rech­nungs­stel­lung gel­tend ge­macht wird; und
b.
die Kos­ten in ei­nem Zeit­ab­schnitt ent­stan­den sind, wäh­rend dem die an­trag­stel­len­de Per­son die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 4–6 er­füll­te.
Art. 16 Finanzierung  

Die Kan­to­ne fi­nan­zie­ren die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 14.

5. Abschnitt: Rückerstattung rechtmässig bezogener Leistungen73

73 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Reform), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465). Siehe auch die UeB dieser Änd. am Schluss des Textes.

Art. 16a Höhe der Rückerstattung  

1 Recht­mäs­sig be­zo­ge­ne Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 sind nach dem Tod der Be­zü­ge­rin oder des Be­zü­gers aus dem Nach­lass zu­rück­zu­er­stat­ten. Die Rück­er­stat­tung ist nur von demje­ni­gen Teil des Nach­las­ses zu leis­ten, der den Be­trag von 40 000 Fran­ken über­steigt.

2 Bei Ehe­paa­ren ent­steht ei­ne Rück­er­stat­tungs­pflicht erst aus dem Nach­lass des Zweit­ver­stor­be­nen, so­weit die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 noch im­mer ge­ge­ben sind.

Art. 16b Verwirkung  

Der Rück­for­de­rungs­an­spruch er­lischt nach Ab­lauf ei­nes Jah­res, nach­dem die Stel­le nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2 da­von Kennt­nis er­hal­ten hat, spä­tes­tens aber nach Ab­lauf von zehn Jah­ren nach der Ent­rich­tung der ein­zel­nen Leis­tung.

3. Kapitel: Leistungen gemeinnütziger Institutionen

Art. 17 Beiträge  

1 Der Bund zahlt jähr­lich:

a.
einen Bei­trag von höchs­tens 16,5 Mil­lio­nen Fran­ken an die schwei­ze­ri­sche Stif­tung Pro Se­nec­tu­te;
b.
einen Bei­trag von höchs­tens 14,5 Mil­lio­nen Fran­ken an die schwei­ze­ri­sche Ver­ei­ni­gung Pro In­fir­mis;
c.
einen Bei­trag von höchs­tens 2,7 Mil­lio­nen Fran­ken an die schwei­ze­ri­sche Stif­tung Pro Ju­ve­n­tu­te.

2 Der Bun­des­rat er­höht die Ober­gren­ze der Bei­trä­ge nach Ab­satz 1 bei der Neu­fest­set­zung der Ren­ten nach Ar­ti­kel 33ter AHVG74.

3 Er setzt die Hö­he der jähr­li­chen Bei­trä­ge fest. Er er­lässt Be­stim­mun­gen über die Ver­tei­lung der Bei­trä­ge zwi­schen den zen­tra­len und den kan­to­na­len oder re­gio­na­len Or­ga­nen der ge­mein­nüt­zi­gen In­sti­tu­tio­nen.

4 Die Bei­trä­ge an die Stif­tun­gen Pro Se­nec­tu­te und Pro Ju­ve­n­tu­te wer­den aus Mit­teln der AHV, je­ne an die Ver­ei­ni­gung Pro In­fir­mis aus Mit­teln der IV ge­leis­tet.

Art. 18 Verwendung  

1 Die Bei­trä­ge sind zu ver­wen­den:

a.
für ein­ma­li­ge oder pe­ri­odi­sche Leis­tun­gen an be­dürf­ti­ge Schwei­zer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit Wohn­sitz und ge­wöhn­li­chem Auf­ent­halt in der Schweiz, die be­tagt, ver­wit­wet, ver­waist oder in­va­lid sind;
b.
für ein­ma­li­ge oder pe­ri­odi­sche Leis­tun­gen an be­dürf­ti­ge Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der, Flücht­lin­ge und staa­ten­lo­se Per­so­nen mit Wohn­sitz und ge­wöhn­li­chem Auf­ent­halt in der Schweiz, die sich seit min­des­tens fünf Jah­ren in der Schweiz auf­hal­ten und be­tagt, ver­wit­wet, ver­waist oder in­va­lid sind;
c.
für die Fi­nan­zie­rung von Sach- und Dienst­leis­tun­gen zu­guns­ten von be­tag­ten und in­va­li­den Per­so­nen so­wie von Wit­wen, Wit­wern und Wai­sen.

2 Per­so­nen, die dau­ernd von der öf­fent­li­chen So­zi­al­hil­fe un­ter­stützt wer­den, dür­fen kei­ne Leis­tun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b ge­währt wer­den.

3 Die ge­mein­nüt­zi­gen In­sti­tu­tio­nen ha­ben Grund­sät­ze über die Ver­wen­dung der Bei­trä­ge fest­zu­le­gen.

4 Der Bun­des­rat kann:

a.
er­gän­zen­de Be­stim­mun­gen über die Ver­wen­dung der Bei­trä­ge er­las­sen;
b.
in Här­te­fäl­len ei­ne Son­der­re­ge­lung für be­dürf­ti­ge in­va­li­de Per­so­nen, die ei­ne Leis­tung der IV be­zo­gen ha­ben oder vor­aus­sicht­lich be­zie­hen wer­den, vor­se­hen; und
c.
die Tä­tig­keits­be­rei­che der ein­zel­nen In­sti­tu­tio­nen von­ein­an­der ab­gren­zen.

4. Kapitel: Gemeinsame Bestimmungen

Art. 19 Anpassung der Leistungen  

Bei der Neu­fest­set­zung der Ren­ten nach Ar­ti­kel 33ter AHVG75 kann der Bun­des­rat die Hö­he der an­er­kann­ten Aus­ga­ben (Art. 10 Abs. 1), der an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men (Art. 11 Abs. 1) und der Krank­heits- und Be­hin­de­rungs­kos­ten (Art. 14 Abs. 3 und 4) in an­ge­mes­se­ner Wei­se an­pas­sen.

Art. 20 Zwangsvollstreckung und Verrechnung 76  

1 Die Leis­tun­gen nach die­sem Ge­setz sind der Zwangs­voll­stre­ckung ent­zo­gen.

2 Rück­for­de­run­gen kön­nen mit den fol­gen­den Leis­tun­gen ver­rech­net wer­den:

a.
fäl­li­gen Er­gän­zungs­leis­tun­gen;
b.
fäl­li­gen Leis­tun­gen auf­grund an­de­rer So­zi­al­ver­si­che­rungs­ge­set­ze, so­weit die­se Ge­set­ze ei­ne Ver­rech­nung vor­se­hen;
c.
fäl­li­gen Leis­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge.

3 Vor der Ver­rech­nung ist von Am­tes we­gen zu prü­fen, ob der Er­lass der Rück­for­de­rung nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 ATSG77 zu ge­wäh­ren ist.

4 Hat ei­ne mit der Durch­füh­rung be­trau­te Stel­le ei­nem an­de­ren So­zi­al­ver­si­che­rer oder ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung die Ver­rech­nung ei­ner fäl­li­gen Leis­tung an­ge­zeigt, so kann die­ser Trä­ger sei­ne Leis­tung im Um­fang der Ver­rech­nung nicht mehr be­frei­end an die ver­si­cher­te Per­son be­zah­len.

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

77 SR 830.1

Art. 21 Organisation und Verfahren  

1 Zu­stän­dig für die Fest­set­zung und die Aus­zah­lung der Er­gän­zungs­leis­tung ist der Kan­ton, in dem die Be­zü­ge­rin oder der Be­zü­ger Wohn­sitz hat.78

1bis Die­ser Kan­ton bleibt zu­stän­dig, wenn die Be­zü­ge­rin oder der Be­zü­ger in ei­nem an­de­ren Kan­ton in ein Heim, ein Spi­tal oder ei­ne an­de­re Ein­rich­tung ein­tritt oder ei­ne voll­jäh­ri­ge Per­son be­hörd­lich in ei­nem an­de­ren Kan­ton in Fa­mi­li­en­pfle­ge un­ter­ge­bracht wird.79

1ter Er ist auch zu­stän­dig, wenn der An­spruch auf Er­gän­zungs­leis­tun­gen erst nach dem Ein­tritt in ein Heim, ein Spi­tal oder ei­ne an­de­re Ein­rich­tung oder nach der Un­ter­brin­gung in Fa­mi­li­en­pfle­ge ent­stan­den ist.80

1qua­ter Be­grün­det ei­ne Per­son am Stand­ort des Hei­mes oder der Ein­rich­tung neu­en Wohn­sitz, so ist der Kan­ton zu­stän­dig, in dem die Per­son vor Ein­tritt in das Heim oder die Ein­rich­tung Wohn­sitz hat­te.81

1quin­quies Tritt ei­ne Per­son di­rekt aus dem Aus­land in ein Heim, ein Spi­tal oder ei­ne an­de­re Ein­rich­tung in der Schweiz ein, so ist der Kan­ton zu­stän­dig, in dem die Per­son Wohn­sitz be­grün­det.82

2 Die Kan­to­ne be­zeich­nen die Or­ga­ne, die für die Ent­ge­gen­nah­me der Ge­su­che und für die Fest­set­zung und die Aus­zah­lung der Er­gän­zungs­leis­tun­gen zu­stän­dig sind. Sie kön­nen die kan­to­na­len Aus­gleichs­kas­sen, nicht aber die So­zi­al­hil­fe­be­hör­den mit die­sen Auf­ga­ben be­trau­en.

3 Die Kan­to­ne in­for­mie­ren die mög­li­chen an­spruchs­be­rech­tig­ten Per­so­nen in an­ge­mes­se­ner Wei­se.

4 Die Aus­zah­lung der Er­gän­zungs­leis­tung kann ge­mein­sam mit der Ren­te der AHV oder der IV er­fol­gen.

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

80 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

81 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

82 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

Art. 21a Auszahlung des Betrags für die Krankenpflegeversicherung 83  

1 Der Be­trag für die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 Buch­sta­be d ist in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 20 ATSG84 di­rekt dem Kran­ken­ver­si­che­rer aus­zu­zah­len.

2 Ist die jähr­li­che Er­gän­zungs­leis­tung klei­ner als der Be­trag für die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung, so ist der Be­trag der jähr­li­chen Er­gän­zungs­leis­tung dem Kran­ken­ver­si­che­rer aus­zu­zah­len.

3 Der Be­trag der jähr­li­chen Er­gän­zungs­leis­tung für den Auf­ent­halt in Hei­men und Spi­tä­lern nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 2 Buch­sta­be a kann in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 20 ATSG dem Leis­tungs­er­brin­ger ab­ge­tre­ten und di­rekt aus­be­zahlt wer­den.

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 19. März 2010 (AS 2011 3523; BBl 200966176631). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

84 SR 830.1

Art. 22 Buchführung  

Der Bun­des­rat er­lässt die er­for­der­li­chen Buch­füh­rungs­vor­schrif­ten für die Or­ga­ne nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2.

Art. 23 Revision  

1 Bei den Stel­len, die Er­gän­zungs­leis­tun­gen fest­set­zen und aus­zah­len, ist jähr­lich min­des­tens ein­mal ei­ne Re­vi­si­on durch­zu­füh­ren. Die Re­vi­si­on hat sich auf die Ein­hal­tung der ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten, die Buch­füh­rung, die Jah­res­rech­nung und die Ge­schäfts­füh­rung zu er­stre­cken.85

2 Für die Re­vi­si­on ei­ner Aus­gleichs­kas­se, die Er­gän­zungs­leis­tun­gen fest­setzt und aus­zahlt, ist die Re­vi­si­ons­stel­le zu­stän­dig, wel­che die Aus­gleichs­kas­se nach Ar­ti­kel 68 AHVG86 re­vi­diert.

3 Für die Re­vi­si­on an­de­rer Durch­füh­rungs­stel­len be­zeich­net der Kan­ton die Re­vi­si­ons­stel­le. Er kann die Auf­ga­be ei­ner für die Re­vi­si­on von Aus­gleichs­kas­sen zu­ge­las­se­nen Re­vi­si­ons­stel­le oder ei­ner ge­eig­ne­ten kan­to­na­len Kon­troll­stel­le über­tra­gen.

4 Ar­ti­kel 72b Buch­sta­be e AHVG fin­det sinn­ge­mä­ss An­wen­dung.87

85 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 17. Ju­ni 2022 (Mo­der­ni­sie­rung der Auf­sicht), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 688; BBl 20201).

86 SR 831.10

87 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 17. Ju­ni 2022 (Mo­der­ni­sie­rung der Auf­sicht), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 688; BBl 20201).

Art. 24 Aufteilung der Verwaltungskosten  

1 Die Ver­wal­tungs­kos­ten für die Fest­set­zung und die Aus­zah­lung der jähr­li­chen Er­gän­zungs­leis­tun­gen wer­den zwi­schen Bund und Kan­to­nen im Ver­hält­nis ih­rer An­tei­le an den Kos­ten für Er­gän­zungs­leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 13 Ab­sät­ze 1 und 2 auf­ge­teilt.

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten der Fest­set­zung und das Ver­fah­ren. Er kann Fallpauschalen festlegen und vorsehen, dass die Beteiligung des Bundes an den Verwaltungskosten angemessen gekürzt wird, wenn die Vorschriften dieses Gesetzes, der darauf gestützten Verordnungen oder der Weisungen desBun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen (BSV) wiederholt nicht beachtet werden.88

88 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

Art. 25 Haftung für Schäden  

Die Haf­tung der Or­ga­ne nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2 rich­tet sich, in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 78 ATSG89, nach kan­to­na­lem Recht.

Art. 26 Anwendbare Bestimmungen des AHVG 90  

1 Es gel­ten sinn­ge­mä­ss die fol­gen­den Be­stim­mun­gen des AHVG91 über:

a.
die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me (Art. 49a, 49bund 72a Abs. 2 Bst. b AHVG);
b.
das Be­ar­bei­ten von Per­so­nen­da­ten (Art. 49f AHVG);
c.
die Da­ten­be­kannt­ga­be (Art. 50a AHVG);
d.
die sys­te­ma­ti­sche Ver­wen­dung der AHV-Num­mer (Art. 50c und 153b–153iAHVG).

2 Die Or­ga­ne nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2 ha­ben durch Ab­ruf­ver­fah­ren Zu­griff auf das zen­tra­le Re­gis­ter der lau­fen­den Geld­leis­tun­gen der Zen­tra­len Aus­gleichs­stel­le (Art. 50b AHVG).

90 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 17. Ju­ni 2022 (Mo­der­ni­sie­rung der Auf­sicht), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 688; BBl 20201).

91 SR 831.10

Art. 26a Datenbekanntgabe an die Migrationsbehörden 92  

Zur Prü­fung der Vor­aus­set­zun­gen für den Fa­mi­li­ennach­zug so­wie des An­spruchs auf Auf­ent­halt mel­den die für die Fest­set­zung und die Aus­zah­lung der Er­gän­zungs­leis­tun­gen zu­stän­di­gen Or­ga­ne nach Ar­ti­kel 97 Ab­satz 3 Buch­sta­be dter des Aus­län­der- und In­te­gra­ti­ons­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 200593 und in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 33 ATSG94 den Mi­gra­ti­ons­be­hör­den un­auf­ge­for­dert den Be­zug ei­ner jähr­li­chen Er­gän­zungs­leis­tung nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be a durch Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der. Wer­den nur Krank­heits- und Be­hin­der­ten­kos­ten nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be b ver­gü­tet, so sind den Mi­gra­ti­ons­be­hör­den Fäl­le grös­se­rer Ver­gü­tun­gen zu mel­den.

92 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 16. Dez. 2016 (Steue­rung der Zu­wan­de­rung und Voll­zugs­ver­bes­se­run­gen bei den Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men), in Kraft seit 1. Ju­li 2018 (AS 2018 733; BBl 2016 3007).

93 SR 142.20

94 SR 830.1

Art. 26b EL-Informationssystem 95  

Die Zen­tra­le Aus­gleichs­stel­le nach Ar­ti­kel 71 AHVG96 führt ein In­for­ma­ti­ons­sys­tem zur Be­ar­bei­tung von Da­ten im Be­reich Er­gän­zungs­leis­tun­gen (EL-In­for­ma­ti­ons­sys­tem), ins­be­son­de­re um Trans­pa­renz über be­zo­ge­ne Er­gän­zungs­leis­tun­gen her­zu­stel­len und die Stel­len nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2 beim Voll­zug die­ses Ge­set­zes zu un­ter­stüt­zen.

95 Ur­sprüng­lich: Art. 26a. Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Ju­ni 2011 (Ver­bes­se­rung der Durch­füh­rung) (AS 2011 4745; BBl 2011 543). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

96 SR 831.10

Art. 26c Zugriff mittels Abrufverfahren 97  

1 Mit­tels Ab­ruf­ver­fah­ren ha­ben Zu­griff auf das EL-In­for­ma­ti­ons­sys­tem:

a.
die Stel­len nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2;
b.
das BSV;
c.
die Ge­mein­den, de­nen der Kan­ton die Fest­set­zung und Aus­zah­lung der Er­gän­zungs­leis­tung über­tra­gen hat.

2 Zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 18 ha­ben die schwei­ze­ri­sche Stif­tung Pro Se­nec­tu­te, die schwei­ze­ri­sche Ver­ei­ni­gung Pro In­fir­mis und die schwei­ze­ri­sche Stif­tung Pro Ju­ve­n­tu­te mit­tels Ab­ruf­ver­fah­ren Zu­griff auf die In­for­ma­tio­nen, ob ei­ne Per­son ei­ne jähr­li­che Er­gän­zungs­leis­tung be­zieht oder in die Be­rech­nung ei­ner sol­chen ein­ge­schlos­sen ist und wel­che Stel­le die Er­gän­zungs­leis­tung aus­rich­tet.

97 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

Art. 2798  

98 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 21. Ju­ni 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5137; BBl 2018 1607).

Art. 28 Aufsicht des Bundes 99  

1 Der Bun­des­rat übt die Auf­sicht über die Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes aus.

2 Für die Auf­sicht fin­den die Ar­ti­kel 72, 72a und 72b Buch­sta­ben a–c und i AHVG100 sinn­ge­mä­ss An­wen­dung.

99 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 17. Ju­ni 2022 (Mo­der­ni­sie­rung der Auf­sicht), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 688; BBl 20201).

100 SR 831.10

Art. 29 Genehmigung von Vollzugsbestimmungen und Grundsätzen  

1 Die von den Kan­to­nen er­las­se­nen Voll­zugs­be­stim­mun­gen sind dem Bund zur Ge­neh­mi­gung zu un­ter­brei­ten.

2 Die Grund­sät­ze der ge­mein­nüt­zi­gen In­sti­tu­tio­nen sind dem BSV101 zur Ge­neh­mi­gung zu un­ter­brei­ten und sind für die Or­ga­ne der In­sti­tu­tio­nen ver­bind­lich.

101 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

Art. 30 Ausschluss des Rückgriffs  

Die Ar­ti­kel 72–75 ATSG102 sind nicht an­wend­bar.

Art. 31 Strafbestimmungen  

1 So­fern nicht ein mit hö­he­rer Stra­fe be­droh­tes Ver­bre­chen oder Ver­ge­hen ge­mä­ss Straf­ge­setz­buch103 vor­liegt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft, wer:

a.
durch un­wah­re oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben oder in an­de­rer Wei­se von ei­nem Kan­ton oder ei­ner ge­mein­nüt­zi­gen In­sti­tu­ti­on für sich oder ei­ne an­de­re Per­son ei­ne Leis­tung auf Grund die­ses Ge­set­zes er­wirkt, die ihm oder der an­de­ren Per­son nicht zu­kommt;
b.
durch un­wah­re oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben oder in an­de­rer Wei­se un­recht­mäs­sig einen Bei­trag auf Grund die­ses Ge­set­zes er­wirkt;
c.
die Schwei­ge­pflicht ver­letzt oder bei der Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes sei­ne amt­li­che oder be­ruf­li­che Stel­lung zum Nach­teil Drit­ter oder zum ei­ge­nen Vor­teil miss­braucht;
d.104
die ihm ob­lie­gen­de Mel­de­pflicht (Art. 31 Abs. 1 ATSG105) ver­letzt.

2 Falls nicht ein Tat­be­stand ge­mä­ss Ab­satz 1 vor­liegt, wird mit Bus­se bis zu 5000 Fran­ken be­straft, wer:

a.
in Ver­let­zung der Aus­kunfts­pflicht wis­sent­lich un­wah­re Aus­kunft er­teilt oder die Aus­kunft ver­wei­gert;
b.
sich ei­ner von der zu­stän­di­gen Stel­le an­ge­ord­ne­ten Kon­trol­le wi­der­setzt oder die­se auf an­de­re Wei­se ver­un­mög­licht.

3 Ar­ti­kel 90 AHVG106 fin­det An­wen­dung.

103 SR 311.0

104 Ein­ge­fügt durch Ziff. IV des BG vom 6. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5129; BBl 2005 4459).

105 SR 830.1

106 SR 831.10

5. Kapitel: Verhältnis zum europäischen Recht

Art. 32107  

1 In Be­zug auf Per­so­nen, für die die Rechts­vor­schrif­ten der so­zia­len Si­cher­heit der Schweiz oder ei­nes oder meh­re­rer EU-Mit­glied­staa­ten gel­ten oder gal­ten und die Staats­an­ge­hö­ri­ge der Schweiz oder ei­nes EU-Mit­glied­staa­tes sind, auf Flücht­lin­ge oder Staa­ten­lo­se mit Wohn­ort in der Schweiz oder ei­nem EU-Mit­glied­staat so­wie auf die Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen und Hin­ter­las­se­nen die­ser Per­so­nen sind auf die Leis­tun­gen im Gel­tungs­be­reich des vor­lie­gen­den Ge­set­zes fol­gen­de Er­las­se in der für die Schweiz ver­bind­li­chen Fas­sung von An­hang II, Ab­schnitt A, des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999108 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit (Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men) an­wend­bar:

a.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004109;
b.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 987/2009110;
c.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71111;
d.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 574/72112.

2 In Be­zug auf Per­so­nen, für die die Rechts­vor­schrif­ten der so­zia­len Si­cher­heit der Schweiz, Is­lands, Nor­we­gens oder Liech­ten­steins gel­ten oder gal­ten und die Staats­an­ge­hö­ri­ge der Schweiz, Is­lands, Nor­we­gens oder Liech­ten­steins sind oder die als Flücht­lin­ge oder Staa­ten­lo­se Wohn­ort in der Schweiz oder auf dem Ge­biet Is­lands, Nor­we­gens oder Liech­ten­steins ha­ben, so­wie auf die Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen und Hin­ter­las­se­nen die­ser Per­so­nen sind auf die Leis­tun­gen im Gel­tungs­be­reich des vor­lie­gen­den Ge­set­zes fol­gen­de Er­las­se in der für die Schweiz ver­bind­li­chen Fas­sung von An­la­ge 2 zu An­hang K des Über­ein­kom­mens vom 4. Ja­nu­ar 1960113 zur Er­rich­tung der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on (EFTA-Über­ein­kom­men) an­wend­bar:

a.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004;
b.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 987/2009;
c.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71;
d.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 574/72.

3 Der Bun­des­rat passt die Ver­wei­se auf die in den Ab­sät­zen 1 und 2 auf­ge­führ­ten Rechts­ak­te der Eu­ro­päi­schen Uni­on je­weils an, wenn ei­ne An­pas­sung des An­hangs II des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens und der An­la­ge 2 zu An­hang K des EFTA-Über­ein­kom­mens be­schlos­sen wur­de.

4 Die Aus­drücke «Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on», «Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft», «Staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on» und «Staa­ten der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft» im vor­lie­gen­den Ge­setz be­zeich­nen die Staa­ten, für die das Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men gilt.

107 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BB vom 17. Ju­ni 2016 (Aus­deh­nung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens auf die Re­pu­blik Kroa­ti­en), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 20165233; BBl 2016 2223).

108 SR 0.142.112.681

109 Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 29. April 2004 zur Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit (SR 0.831.109.268.1).

110 Ver­ord­nung (EG) Nr. 987/2009 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 16. Sep­tem­ber 2009 zur Fest­le­gung der Mo­da­li­tä­ten für die Durch­füh­rung der Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004 über die Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit (SR 0.831.109.268.11).

111 Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71 des Ra­tes vom 14. Ju­ni 1971 zur An­wen­dung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit auf Ar­beit­neh­mer und Selbst­stän­di­ge so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, die in­ner­halb der Ge­mein­schaft zu- und ab­wan­dern; in der je­weils gül­ti­gen Fas­sung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens (AS 2004 121, 2008 42194273, 2009 4831) bzw. des re­vi­dier­ten EFTA-Über­ein­kom­mens.

112 Ver­ord­nung (EWG) Nr. 574/72 des Ra­tes vom 21. März 1972 über die Durch­füh­rung der Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71 zur An­wen­dung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit auf Ar­beit­neh­mer und Selbst­stän­di­ge so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, die in­ner­halb der Ge­mein­schaft zu- und ab­wan­dern; in der je­weils gül­ti­gen Fas­sung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens (AS 2005 3909, 2008 4273, 2009 6214845) bzw. des re­vi­dier­ten EFTA-Über­ein­kom­mens.

113 SR 0.632.31

6. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 33 Ausführungsbestimmungen  

Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

Art. 34 Übergangsbestimmungen  

So­lan­ge die Kan­to­ne die Kos­ten, wel­che nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 1 ver­gü­tet wer­den kön­nen, nicht be­zeich­net ha­ben, gel­ten die Ar­ti­kel 3–18 der Ver­ord­nung vom 29. De­zem­ber 1997114 über die Ver­gü­tung von Krank­heits- und Be­hin­de­rungs­kos­ten bei den Er­gän­zungs­leis­tun­gen in der am 31. De­zem­ber des Jah­res vor dem In­kraft­tre­ten des Bun­des­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 2006115 über die Schaf­fung von Er­las­sen zur Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen gül­ti­gen Fas­sung sinn­ge­mä­ss wei­ter­hin, längs­tens je­doch für die Dau­er von drei Jah­ren seit dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes.

Art. 35 Aufhebung bisherigen Rechts  

Das Bun­des­ge­setz vom 19. März 1965116 über Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung wird auf­ge­ho­ben.

Da­tum des In­kraft­tre­ten: 1. Ja­nu­ar 2008117

116 [AS 1965 537; 1971 32; 1972 2483Ziff. III; 1974 1589 Ziff. II; 1978 391 Ziff. II 2; 1985 2017; 1986 699; 1996 2466An­hang Ziff. 4; 1997 2952; 2000 2687; 2002 701Ziff. I 6, 3371An­hang Ziff. 9, 3453; 2003 3837An­hang Ziff. 4; 2006 979Art. 2 Ziff. 8]

117 BRB vom 7. Nov. 2007

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 19. März 2010 118118

Die Kantone sind befugt, Artikel 21aerst mit der Änderung des Systems der Prämienverbilligung nach Artikel 65 Absatz 1 KVG119 anzuwenden.

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 22. März 2019 (EL-Reform) 120

1 Für Bezügerinnen und Bezüger von Ergänzungsleistungen, für die die EL-Reform insgesamt einen tieferen Betrag der jährlichen Ergänzungsleistungen oder einen Verlust des Anspruchs auf eine jährliche Ergänzungsleistung zur Folge hat, gilt während dreier Jahren ab Inkrafttreten dieser Änderung das bisherige Recht.

2 Die Artikel 16aund 16bgelten nur für Ergänzungsleistungen, die nach Inkrafttreten dieser Änderung ausbezahlt werden.

3 Artikel 11aAbsätze 3 und 4 gilt nur für Vermögen, das nach Inkrafttreten dieser Änderung verbraucht worden ist.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 20. Dezember 2019 121

Für Bezügerinnen und Bezüger von Ergänzungsleistungen, die im Zeitpunkt des Inkrafttretens der Änderung vom 22. März 2019 (EL-Reform) bereits eine jährliche Ergänzungsleistung bezogen haben, gilt Artikel 10 Absatz 1ter nach Ablauf der Dreijahresfrist, die in den Übergangsbestimmungen der Änderung vom 22. März 2019 vorgesehen ist.

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden