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Verordnung
über den Sicherheitsfonds BVG
(SFV)

vom 22. Juni 1998 (Stand am 1. Januar 2012)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 56 Absätze 3 und 4, 59 Absatz 2 und 97 Absatz 1
des Bundesgesetzes vom 25. Juni 19821 über die berufliche Alters‑, Hinterlassenen-
und Invalidenvorsorge (BVG),

verordnet:

1. Kapitel: Organisation

Art. 1 Name, Rechtsform und Sitz  

1 Un­ter dem Na­men «Si­cher­heits­fonds BVG» be­steht ei­ne öf­fent­lich-recht­li­che Stif­tung mit ei­ge­ner Rechts­per­sön­lich­keit.

2 Der Sitz der Stif­tung ist in Bern.

Art. 2 Zweck und Aufgabe  

1 Die Stif­tung führt den Si­cher­heits­fonds nach Ar­ti­kel 54 Ab­satz 2 Buch­sta­be a BVG.

2 Sie er­füllt die Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 56 BVG.

Art. 3 Aufsicht 2  

Die Stif­tung wird von der Ober­auf­sichts­kom­mis­si­on be­auf­sich­tigt.

2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

Art. 4 Stiftungsrat  

Der Stif­tungs­rat ist das obers­te Or­gan der Stif­tung. Er setzt sich zu­sam­men aus drei Ver­tre­tern der Ar­beit­neh­mer, drei Ver­tre­tern der Ar­beit­ge­ber, zwei Ver­tre­tern der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung so­wie aus ei­nem wei­te­ren Mit­glied, das kei­nem die­ser Krei­se an­ge­hört.

Art. 5 Wahl des Stiftungsrates  

1 Der Bun­des­rat wählt die Ver­tre­ter der Ar­beit­neh­mer und der Ar­beit­ge­ber auf Vor­schlag der ent­spre­chen­den Spit­zen­or­ga­ni­sa­tio­nen und die Ver­tre­ter der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung auf Vor­schlag des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­men­tes des In­nern.

2 Er wählt das neun­te Mit­glied des Stif­tungs­ra­tes auf Vor­schlag der be­reits ge­wähl­ten Mit­glie­der.

Art. 6 Geschäftsstelle des Sicherheitsfonds  

1 Ei­ne vom Stif­tungs­rat be­auf­trag­te Ge­schäfts­stel­le ver­wal­tet den Si­cher­heits­fonds. Sie trifft al­le zur Er­fül­lung ih­res Auf­tra­ges er­for­der­li­chen Mass­nah­men. Sie ver­tritt den Si­cher­heits­fonds nach aus­sen.

2 Das Ver­hält­nis zwi­schen dem Stif­tungs­rat und der Ge­schäfts­stel­le wird ver­trag­lich ge­re­gelt. Der Ver­trag muss der Ober­auf­sichts­kom­mis­si­on zur Ge­neh­mi­gung vor­ge­legt wer­den.3

3 Die Ge­schäfts­stel­le gibt den Auf­sichts­be­hör­den, der Auf­fan­gein­rich­tung und den dem Frei­zü­gig­keits­ge­setz vom 17. De­zem­ber 19934 (FZG) un­ter­stell­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen ih­re Or­ga­ni­sa­ti­on so­wie das Ver­fah­ren für die Er­he­bung der Bei­trä­ge und die Gel­tend­ma­chung von Leis­tun­gen be­kannt.

3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

4 SR 831.42

Art. 7 Revisionsstelle und Experte für berufliche Vorsorge 5  

1 Die Re­vi­si­ons­stel­le des Si­cher­heits­fonds prüft jähr­lich die Ge­schäfts­füh­rung, das Rech­nungs­we­sen und die Ver­mö­gens­an­la­ge des Si­cher­heits­fonds.

2 So­weit der Si­cher­heits­fonds ver­si­che­rungs­tech­ni­sche Ri­si­ken selbst über­nimmt, prüft der Ex­per­te für be­ruf­li­che Vor­sor­ge pe­ri­odisch, ob der Si­cher­heits­fonds Si­cher­heit da­für bie­tet, dass er sei­ne Ver­pflich­tun­gen er­fül­len kann.

5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

Art. 8 Berichterstattung 6  

Der Be­richt der Re­vi­si­ons­stel­le ist vom Stif­tungs­rat der Ober­auf­sichts­kom­mis­si­on und dem Ex­per­ten für be­ruf­li­che Vor­sor­ge zu­zu­stel­len.

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

Art. 9 Verzeichnis der Vorsorgeeinrichtungen  

1 Die Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds führt ein Ver­zeich­nis der dem FZG7 un­ter­stell­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen.

2 Das Ver­zeich­nis ent­hält Na­men und Adres­sen der dem FZG un­ter­stell­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen und gibt an, ob ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung re­gis­triert ist.

3 Den Auf­sichts­be­hör­den und der Ober­auf­sichts­kom­mis­si­on ist das Ver­zeich­nis zu­gäng­lich zu ma­chen.8

7 SR 831.42

8 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

Art. 10 Meldepflicht der Aufsichtsbehörden  

Die Auf­sichts­be­hör­den mel­den der Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds in­ner­halb von drei Mo­na­ten die Än­de­run­gen von Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen, die dem FZG9 un­ter­stellt sind, ins­be­son­de­re Neu­grün­dun­gen, Zu­sam­menschlüs­se, Auf­he­bun­gen und Na­mens­än­de­run­gen.

Art. 11 Meldepflicht nicht beaufsichtigter Vorsorgeeinrichtungen  

Die Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen, die dem FZG10 un­ter­stellt sind und kei­ner Auf­sicht un­ter­ste­hen, mel­den der Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds in­ner­halb von drei Mo­na­ten die sie be­tref­fen­den Än­de­run­gen, ins­be­son­de­re Neu­grün­dun­gen, Zu­sam­menschlüs­se, Auf­he­bun­gen und Na­mens­än­de­run­gen.

2. Kapitel: Finanzierung

Art. 12 Finanzierung des Sicherheitsfonds  

Der Si­cher­heits­fonds wird mit den jähr­li­chen Bei­trä­gen der Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen, die dem FZG11 un­ter­stellt sind, so­wie mit dem Er­trag aus sei­nem Ver­mö­gen fi­nan­ziert.

Art. 12a Finanzierung der Zentralstelle
2. Säule
12  

1 Der Si­cher­heits­fonds fi­nan­ziert die Zen­tral­stel­le 2. Säu­le (Art. 56 Abs. 1 Bst. f BVG) aus den Gut­ha­ben, wel­che auf Frei­zü­gig­keits­kon­ten oder -po­li­cen nach Ar­ti­kel 10 der Frei­zü­gig­keits­ver­ord­nung vom 3. Ok­to­ber 199413 an­ge­legt sind und die nach Ar­ti­kel 41 Abs. 3 und 4 BVG an den Si­cher­heits­fonds über­wie­sen wer­den.

2 So­weit die­se Gut­ha­ben nicht aus­rei­chen, er­folgt die Fi­nan­zie­rung nach Ar­ti­kel 12.

12 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der V vom 18. Aug. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 200442794653).

13 SR 831.425

Art. 13 Vermögensanlage und Rechnungswesen  

Das Ver­mö­gen des Si­cher­heits­fonds wird nach den Ar­ti­keln 49 ff. der Ver­ord­nung vom 18. April 198414 über die be­ruf­li­che Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge (BVV 2) an­ge­legt. Für das Rech­nungs­we­sen und die Rech­nungs­le­gung sind die Ar­ti­kel 47 und 48 BVV 2 an­wend­bar.

Art. 14 Beitragssystem  

1 Durch Bei­trä­ge der re­gis­trier­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen fi­nan­ziert wer­den:

a.
die Zu­schüs­se we­gen un­güns­ti­ger Al­ter­ss­truk­tur (Art. 56 Abs. 1 Bst. a BVG);
b.
die Ent­schä­di­gun­gen an die Auf­fan­gein­rich­tung für die Kon­trol­le des Wie­der­an­schlus­ses an ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung (Art. 56 Abs. 1 Bst. d BVG);
c.
die Ent­schä­di­gun­gen an die AHV-Aus­gleichs­kas­sen (Art. 56 Abs. 1 Bst. h BVG).15

1bis Die an­de­ren Leis­tun­gen (Art. 56 Abs. 1 Bst. b, c, e, f und g BVG) wer­den durch Bei­trä­ge al­ler Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen, die dem FZG16 un­ter­stellt sind, fi­nan­ziert.17

2 Die Be­rech­nungs­grund­la­gen für die Bei­trä­ge sind für das Ka­len­der­jahr zu er­mit­teln, für wel­ches die Bei­trä­ge ge­schul­det wer­den.

15 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

16 SR 831.42

17 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

Art. 15 Beiträge für Zuschüsse und Entschädigungen 18  

1 Be­rech­nungs­grund­la­ge der Bei­trä­ge für Zu­schüs­se we­gen un­güns­ti­ger Al­ter­ss­truk­tur, für die Ent­schä­di­gun­gen an die Auf­fan­gein­rich­tung für die Wie­der­an­schluss­kon­trol­le und für die Ent­schä­di­gun­gen an die AHV-Aus­gleichs­kas­sen ist die Sum­me der ko­or­di­nier­ten Löh­ne al­ler ver­si­cher­ten Per­so­nen nach Ar­ti­kel 8 BVG, die für Al­ters­leis­tun­gen Bei­trä­ge zu ent­rich­ten ha­ben.19

2 Für Per­so­nen, die wäh­rend des Ka­len­der­jah­res ein- oder aus­tre­ten, wird der ko­or­di­nier­te Lohn an­teil­mäs­sig be­rech­net.

18 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

19 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

Art. 16 Beiträge für Leistungen bei Insolvenz und für andere Leistungen  

1 Be­rech­nungs­grund­la­ge für Bei­trä­ge für Leis­tun­gen bei In­sol­venz und für an­de­re Leis­tun­gen ist die Sum­me:

a.
der per 31. De­zem­ber be­rech­ne­ten re­gle­men­ta­ri­schen Aus­tritts­leis­tun­gen al­ler Ver­si­cher­ten nach Ar­ti­kel 2 FZG20; und
b.
des mit zehn mul­ti­pli­zier­ten Be­tra­ges sämt­li­cher Ren­ten, wie er aus der Be­triebs­rech­nung her­vor­geht.

2 Falls per 31. De­zem­ber kei­ne ak­tu­el­le Be­rech­nung der re­gle­men­ta­ri­schen Aus­tritts­leis­tun­gen vor­liegt, wird der letz­te nach Ar­ti­kel 24 FZG be­rech­ne­te Wert ver­wen­det.

Art. 17 Meldung der Berechnungsgrundlagen für die Beiträge  

1 Die re­gis­trier­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen mel­den der Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds:

a.
die Sum­me der ko­or­di­nier­ten Löh­ne;
b.
die Sum­me der Al­ters­gut­schrif­ten für ein Ka­len­der­jahr;
c.
die Sum­me der re­gle­men­ta­ri­schen Aus­tritts­leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 2 FZG21;
d.
die Sum­me der lau­fen­den Ren­ten aus der Be­triebs­rech­nung.

2 Die dem FZG un­ter­stell­ten, nicht re­gis­trier­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen mel­den der Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds:

a.
die Sum­me der re­gle­men­ta­ri­schen Aus­tritts­leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 2 FZG;
b.
die Sum­me der lau­fen­den Ren­ten aus der Be­triebs­rech­nung.

3 Die Mel­dun­gen für das Ka­len­der­jahr ha­ben jähr­lich bis zum 30. Ju­ni des nach­fol­gen­den Ka­len­der­jah­res in der von der Ge­schäfts­stel­le vor­ge­schrie­be­nen Form zu er­fol­gen.

4 Die Re­vi­si­ons­stel­le der Vor­sor­ge­ein­rich­tung be­stä­tigt die Rich­tig­keit und Voll­stän­dig­keit der Mel­dun­gen.22

5 Die Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds kann für die Fest­le­gung der Bei­trags­sät­ze von den ihm an­ge­schlos­se­nen Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen zu­sätz­lich fol­gen­de An­ga­ben ver­lan­gen:

a.
den An­teil der BVG-Al­ters­gut­ha­ben an den Aus­tritts­leis­tun­gen;
b.
den De­ckungs­grad;
c.
die Hö­he des tech­ni­schen Zins­sat­zes.23

21 SR 831.42

22 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

23 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

Art. 18 Beitragssätze  

1 Der Stif­tungs­rat legt jähr­lich die Bei­trags­sät­ze fest und un­ter­brei­tet die­se der Ober­auf­sichts­kom­mis­si­on zur Ge­neh­mi­gung.24

2 Er teilt die Bei­trags­sät­ze für ein Ka­len­der­jahr je­weils bis zum 31. Ok­to­ber des Vor­jah­res den Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen mit.

24 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

Art. 19 Fälligkeit der Beiträge  

1 Die Bei­trä­ge für ein Ka­len­der­jahr wer­den am 30. Ju­ni des Fol­ge­jah­res fäl­lig. Sie wer­den auf die­ses Da­tum hin be­las­tet oder sie sind bis zu die­sem Da­tum ein­zu­zah­len.

2 Bei der Über­prü­fung der Ab­rech­nung fest­ge­stell­te Dif­fe­renz­be­trä­ge wer­den ein­ge­for­dert oder gut­ge­schrie­ben.

3. Kapitel: Leistungen

1. Abschnitt: Geltendmachung der Ansprüche

Art. 20  

1 An­sprü­che ge­gen­über dem Si­cher­heits­fonds sind bei der Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds in der von ihr vor­ge­schrie­be­nen Form gel­tend zu ma­chen.

2 Der An­trag­stel­ler muss der Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds al­le zur Prü­fung des Ge­su­ches er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung stel­len und Aus­künf­te er­tei­len.

3 Die Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds prüft, ob die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für Leis­tun­gen er­füllt sind und hält ih­ren Ent­scheid auf Ver­lan­gen der Vor­sor­ge­ein­rich­tung in ei­ner Ver­fü­gung fest.

2. Abschnitt: Zuschüsse bei ungünstiger Altersstruktur

Art. 21 Meldung und Auszahlung  

1 Die Ge­su­che um Zu­schüs­se bei un­güns­ti­ger Al­ter­ss­truk­tur müs­sen bis zum 30. Ju­ni nach dem mass­ge­bli­chen Ka­len­der­jahr ein­ge­reicht wer­den. Die Re­vi­si­ons­stel­le der Vor­sor­ge­ein­rich­tung be­stä­tigt die Rich­tig­keit und Voll­stän­dig­keit der An­ga­ben.25

2 Die Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds ver­rech­net die Zu­schüs­se mit den Bei­trä­gen und be­zahlt all­fäl­li­ge Rest­gut­ha­ben aus.

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

Art. 22 Anschluss eines Arbeitgebers bei einer einzigen Vorsorgeeinrichtung  

1 Ist der Ar­beit­ge­ber bei ei­ner ein­zi­gen Vor­sor­ge­ein­rich­tung an­ge­schlos­sen, so ist die Vor­sor­ge­ein­rich­tung An­trag­stel­le­rin. Die­se lässt sich vom Ar­beit­ge­ber be­stä­ti­gen, dass sein ge­sam­tes Per­so­nal bei ihr ver­si­chert ist.

2 Sind der Vor­sor­ge­ein­rich­tung meh­re­re Ar­beit­ge­ber an­ge­schlos­sen, so muss die Vor­sor­ge­ein­rich­tung den Ar­beit­ge­ber be­zeich­nen, für des­sen Per­so­nal sie Zu­schüs­se ver­langt. Auf Ver­lan­gen des Si­cher­heits­fonds muss sie die ko­or­di­nier­ten Löh­ne und Al­ters­gut­schrif­ten von al­len Ver­si­cher­ten die­ses Ar­beit­ge­bers vor­le­gen.

Art. 23 Anschluss eines Arbeitgebers bei verschiedenen Vorsorgeeinrichtungen  

1 Ist der Ar­beit­ge­ber bei meh­re­ren Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen an­ge­schlos­sen, so ist er der An­trag­stel­ler.

2 Der Ar­beit­ge­ber muss al­len be­tei­lig­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen mit­tei­len, dass er bei ver­schie­de­nen Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen an­ge­schlos­sen ist.

3 Die Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen mel­den dem Ar­beit­ge­ber die Sum­me der ko­or­di­nier­ten Löh­ne und Al­ters­gut­schrif­ten sei­ner Ar­beit­neh­mer in der von der Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds vor­ge­schrie­be­nen Form. Die Re­vi­si­ons­stel­le der Vor­sor­ge­ein­rich­tung be­stä­tigt die Rich­tig­keit und Voll­stän­dig­keit der An­ga­ben.26

4 Für die Be­rech­nung der Al­ter­ss­truk­tur ist das ge­sam­te bei ver­schie­de­nen Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen sich be­fin­den­de Per­so­nal des Ar­beit­ge­bers mass­ge­bend.

5 Die Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds ver­teilt die Zu­schüs­se di­rekt an die be­rech­tig­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen.

26 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

3. Abschnitt: Sicherstellung bei zahlungsunfähig gewordenen Vorsorgeeinrichtungen

Art. 24 Antragstellerin  

1 An­trag­stel­le­rin für die Leis­tun­gen des Si­cher­heits­fonds ist die zah­lungs­un­fä­hig ge­wor­de­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder die Rechts­trä­ge­rin des in­sol­vent ge­wor­de­nen Ver­si­cher­ten­kol­lek­tivs.

2 Die Auf­sichts­be­hör­de be­stä­tigt zu­han­den des Si­cher­heits­fonds, dass über die Vor­sor­ge­ein­rich­tung ein Li­qui­da­ti­ons- oder Kon­kurs­ver­fah­ren oder ein ähn­li­ches Ver­fah­ren er­öff­net wor­den ist.

Art. 25 Zahlungsunfähigkeit  

1 Zah­lungs­un­fä­hig ist ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder ein Ver­si­cher­ten­kol­lek­tiv, wenn die Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder das Ver­si­cher­ten­kol­lek­tiv fäl­li­ge ge­setz­li­che oder re­gle­men­ta­ri­sche Leis­tun­gen nicht er­brin­gen kann und ei­ne Sa­nie­rung nicht mehr mög­lich ist.

2 Nicht mehr mög­lich ist die Sa­nie­rung:

a.
ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung, wenn über sie ein Li­qui­da­ti­ons- oder Kon­kurs­ver­fah­ren oder ein ähn­li­ches Ver­fah­ren er­öff­net wor­den ist;
b.27
ei­nes Ver­si­cher­ten­kol­lek­tivs, wenn über den Ar­beit­ge­ber ein Kon­kurs­ver­fah­ren oder ein ähn­li­ches Ver­fah­ren er­öff­net wor­den ist.

3 Die Auf­sichts­be­hör­de in­for­miert die Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds, wenn über ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung ein Li­qui­da­ti­ons- oder Kon­kurs­ver­fah­ren oder ein ähn­li­ches Ver­fah­ren er­öff­net wor­den ist.

27 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

Art. 26 Art und Umfang der Sicherstellung  

1 Der Si­cher­heits­fonds stellt den Be­trag si­cher, wel­cher der Vor­sor­ge­ein­rich­tung zur Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen oder re­gle­men­ta­ri­schen Ver­pflich­tun­gen fehlt. Der Si­cher­heits­fonds kann bis zum Ab­schluss des Li­qui­da­ti­ons- oder Kon­kurs­ver­fah­rens Vor­schüs­se leis­ten.

2 Die Ge­schäfts­stel­le des Si­cher­heits­fonds legt im Ein­zel­fall die ge­eig­nets­te Art der Si­cher­stel­lung fest.

3 Der Si­cher­heits­fonds leis­tet die Si­cher­heit zweck­ge­bun­den zu­guns­ten der zah­lungs­un­fä­hi­gen Vor­sor­ge­ein­rich­tung. Die Li­qui­da­ti­ons- oder Kon­kurs­ver­wal­tung hat die Si­cher­heits­leis­tung ne­ben der Li­qui­da­ti­ons- oder Kon­kurs­mas­se ge­son­dert zu ver­wal­ten. Sind die ver­si­cher­ten Per­so­nen ei­ner an­de­ren Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder ei­ner Ein­rich­tung im Sin­ne von Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 FZG28 an­ge­schlos­sen, so hat der Li­qui­da­ti­ons- oder Kon­kurs­ver­wal­ter die Si­cher­heits­leis­tung an die be­tref­fen­de Ein­rich­tung zu über­tra­gen.

4 Der Si­cher­heits­fonds kann von zah­lungs­un­fä­hi­gen Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen ge­führ­te Leis­tungs­fäl­le selbst wei­ter­füh­ren. Der Stif­tungs­rat kann da­für ein Re­gle­ment er­las­sen, wel­ches der Ober­auf­sichts­kom­mis­si­on zur Ge­neh­mi­gung zu un­ter­brei­ten ist.29

28 SR 831.42

29 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 der V vom 10. und 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3435).

Art. 26a Sicherstellung der vergessenen Guthaben 30  

Der Si­cher­heits­fonds stellt den Be­trag der ver­ges­se­nen Gut­ha­ben von li­qui­dier­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen nur dann si­cher, wenn die Ver­si­cher­ten nach­wei­sen, dass das Gut­ha­ben bei der li­qui­dier­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tung be­stand.

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 19. April 1999 (AS 1999 1773).

4. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 27 Aufhebung bisherigen Rechts  

Es wer­den auf­ge­ho­ben:

a.
die Ver­ord­nung vom 17. De­zem­ber 198431 über die Er­rich­tung der Stif­tung Si­cher­heits­fonds BVG;
b.
die Ver­ord­nung vom 7. Mai 198632 über die Ver­wal­tung des Si­cher­heits­fonds BVG;
c.
das Bei­trags- und Leis­tungs­re­gle­ment vom 23. Ju­ni 198633 der Stif­tung Si­cher­­heits­fonds BVG.

31 [AS 1985 12]

32 [AS 1986 867, 1989 1900, 1996 2243Ziff. I 212 3451]

33 [AS 1986 1703]

Art. 28 Änderung bisherigen Rechts  

34

34 Die Än­de­rung kann un­ter AS 1998 1662kon­sul­tiert wer­den.

Art. 2935  

35 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 49 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4477).

Art. 30 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 1998 in Kraft.

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