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Verordnung
über die steuerliche Abzugsberechtigung
für Beiträge an anerkannte Vorsorgeformen
(BVV 3)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 82 Absatz 2 des Bundesgesetzes vom 25. Juni 19821
über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG)
und Artikel 99 des Versicherungsvertragsgesetzes vom 2. April 1908 (VVG)2,

verordnet:

1. Abschnitt: Anerkannte Vorsorgeformen

Art. 1 Vorsorgeformen  

1 Als an­er­kann­te Vor­sor­ge­for­men im Sin­ne von Ar­ti­kel 82 BVG gel­ten:

a.
die ge­bun­de­ne Vor­sor­ge­ver­si­che­rung bei Ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen;
b.
die ge­bun­de­ne Vor­sor­ge­ver­ein­ba­rung mit Bank­stif­tun­gen.

2 Als ge­bun­de­ne Vor­sor­ge­ver­si­che­run­gen gel­ten be­son­de­re Ka­pi­tal- und Ren­ten­ver­si­che­run­gen auf den Er­le­bens-, In­va­li­di­täts- oder To­des­fall, ein­sch­liess­lich all­fäl­li­ger Zu­satz­ver­si­che­run­gen für Un­fall­tod oder In­va­li­di­tät, die:3

a.
mit ei­ner der Ver­si­che­rungs­auf­sicht un­ter­stell­ten oder mit ei­ner öf­fent­lichrecht­li­chen Ver­si­che­rungs­ein­rich­tung ge­mä­ss Ar­ti­kel 67 Ab­satz 1 BVG ab­ge­schlos­sen wer­den, und
b.
aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich der Vor­sor­ge die­nen.

3 Als ge­bun­de­ne Vor­sor­ge­ver­ein­ba­run­gen gel­ten be­son­de­re Spar­ver­trä­ge, die mit Bank­stif­tun­gen ab­ge­schlos­sen wer­den und aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich der Vor­sor­ge die­nen. Sie kön­nen durch ei­ne Ri­si­ko-Vor­sor­ge­ver­si­che­rung er­gänzt wer­den.

4 Ver­trags­mo­del­le für ge­bun­de­ne Vor­sor­ge­ver­si­che­run­gen und -ver­ein­ba­run­gen sind der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung ein­zu­rei­chen. Die­se prüft, ob Form und In­halt den ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ent­spre­chen und teilt das Er­geb­nis mit.

3 Be­rich­ti­gung vom 3. Fe­br. 1986 (AS 1986 326).

Art. 2 Begünstigte Personen  

1 Als Be­güns­tig­te sind fol­gen­de Per­so­nen zu­ge­las­sen:

a.
im Er­le­bens­fall der Vor­sor­ge­neh­mer;
b.4
nach des­sen Ab­le­ben die fol­gen­den Per­so­nen in nach­ste­hen­der Rei­hen­fol­ge:
1.5
der über­le­ben­de Ehe­gat­te oder die über­le­ben­de ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin oder der über­le­ben­de ein­ge­tra­ge­ne Part­ner,
2.
die di­rek­ten Nach­kom­men so­wie die na­tür­li­chen Per­so­nen, die von der ver­stor­be­nen Per­son in er­heb­li­chem Mas­se un­ter­stützt wor­den sind, oder die Per­son, die mit die­ser in den letz­ten fünf Jah­ren bis zu ih­rem Tod un­un­ter­bro­chen ei­ne Le­bens­ge­mein­schaft ge­führt hat oder die für den Un­ter­halt ei­nes oder meh­re­rer ge­mein­sa­mer Kin­der auf­kom­men muss,
3.
die El­tern,
4.
die Ge­schwis­ter,
5.
die üb­ri­gen Er­ben.

2 Der Vor­sor­ge­neh­mer kann ei­ne oder meh­re­re be­güns­tig­te Per­so­nen un­ter den in Ab­satz 1 Buch­sta­be b Zif­fer 2 ge­nann­ten Be­güns­tig­ten be­stim­men und de­ren An­sprü­che nä­her be­zeich­nen.6

3 Der Vor­sor­ge­neh­mer hat das Recht, die Rei­hen­fol­ge der Be­güns­tig­ten nach Ab­satz l Buch­sta­be b Zif­fern 3–5 zu än­dern und de­ren An­sprü­che nä­her zu be­zeich­nen.7

4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 der V vom 27. Okt. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4643).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 29. Sept. 2006 über die Um­set­zung des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 in der be­ruf­li­chen Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4155).

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 10. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 4279).

7 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der V vom 10. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 4279).

Art. 2a Kürzung der Leistungen bei vorsätzlicher Herbeiführung des Todes der versicherten Person durch die begünstigte Person 8  

1 Die Ein­rich­tung der ge­bun­de­nen Vor­sor­ge kann in ih­rem Re­gle­ment vor­se­hen, dass sie die Leis­tung an ei­ne be­güns­tig­te Per­son kürzt oder ver­wei­gert, wenn sie Kennt­nis da­von er­langt, dass die­se den Tod des Vor­sor­ge­neh­mers vor­sätz­lich her­bei­ge­führt hat.

2 Die frei ge­wor­de­ne Leis­tung fällt den nächs­ten Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 zu.

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 der V vom 26. Aug. 2020 über Än­de­run­gen in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Okt. 2020 (AS 2020 3755).

Art. 3 Ausrichtung der Leistungen  

1 Die Al­ters­leis­tun­gen dür­fen frü­he­s­tens fünf Jah­re vor Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 1 BVG aus­ge­rich­tet wer­den. Sie wer­den bei Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters fäl­lig. Weist der Vor­sor­ge­neh­mer nach, dass er wei­ter­hin er­werbs­tä­tig ist, so kann er den Leis­tungs­be­zug höchs­tens fünf Jah­re über das Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters hin­aus auf­schie­ben.9

2 Ei­ne vor­zei­ti­ge Aus­rich­tung der Al­ters­leis­tun­gen ist zu­läs­sig bei Auf­lö­sung des Vor­sor­ge­ver­hält­nis­ses aus ei­nem der fol­gen­den Grün­de:

a.
wenn der Vor­sor­ge­neh­mer ei­ne gan­ze In­va­li­den­ren­te der eid­ge­nös­si­schen In­va­li­den­ver­si­che­rung be­zieht und das In­va­li­di­täts­ri­si­ko nicht ver­si­chert ist;
b.10
c.
wenn der Vor­sor­ge­neh­mer sei­ne bis­he­ri­ge selb­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit auf­gibt und ei­ne an­ders­ar­ti­ge selb­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit auf­nimmt;
d.11
wenn die Vor­sor­ge­ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 5 des Frei­zü­gig­keits­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 199312 zur Ba­r­aus­zah­lung ver­pflich­tet ist.

3 Die Al­ters­leis­tung kann fer­ner vor­her aus­ge­rich­tet wer­den für:

a.
Er­werb und Er­stel­lung von Wohn­ei­gen­tum zum Ei­gen­be­darf;
b.
Be­tei­li­gun­gen am Wohn­ei­gen­tum zum Ei­gen­be­darf;
c.
Rück­zah­lung von Hy­po­the­kar­dar­le­hen.13

4 Ei­ne sol­che Aus­rich­tung kann al­le fünf Jah­re gel­tend ge­macht wer­den.14

5 Die Be­grif­fe Wohn­ei­gen­tum, Be­tei­li­gun­gen und Ei­gen­be­darf rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 2–4 der Ver­ord­nung vom 3. Ok­to­ber 199415 über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge.16

6 Ist die ver­si­cher­te Per­son ver­hei­ra­tet oder lebt sie in ein­ge­tra­ge­ner Part­ner­schaft, so ist die vor­zei­ti­ge Aus­rich­tung der Al­ters­leis­tun­gen nach den Ab­sät­zen 2 Buch­sta­ben c und d so­wie 3 nur zu­läs­sig, wenn der Ehe­gat­te, die ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin oder der ein­ge­tra­ge­ne Part­ner schrift­lich zu­stimmt. Kann die Zu­stim­mung nicht ein­ge­holt wer­den oder wird sie ver­wei­gert, so kann die ver­si­cher­te Per­son das Ge­richt an­ru­fen.17

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 der V vom 30. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 506).

10 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 3 der V vom 26. Aug. 2020 über Än­de­run­gen in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3755).

11Fas­sung ge­mä­ss Art. 22 Ziff. 2 der Frei­zü­gig­keits­ver­ord­nung vom 3. Okt. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 2399).

12SR 831.42

13Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Sept. 1989 (AS 1989 1903). Fas­sung ge­mä­ss Art. 20 der V vom 3. Okt. 1994 über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Ja­nu­ar 1995 (AS 1994 2379).

14Ein­ge­fügt durch Art. 20 der V vom 3. Okt. 1994 über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Ja­nu­ar 1995 (AS 1994 2379).

15SR 831.411

16Ein­ge­fügt durch Art. 20 der V vom 3. Okt. 1994 über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Ja­nu­ar 1995 (AS 1994 2379).

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der V vom 29. Sept. 2006 über die Um­set­zung des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 in der be­ruf­li­chen Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4155).

Art. 3a Übertragung von Vorsorgekapital in Vorsorgeeinrichtungen oder in andere anerkannte Vorsorgeformen 18  

1 Der Vor­sor­ge­neh­mer kann das Vor­sor­ge­ver­hält­nis auf­lö­sen, wenn er sein Vor­sor­ge­ka­pi­tal:

a.
für den Ein­kauf in ei­ne steu­er­be­frei­te Vor­sor­ge­ein­rich­tung ver­wen­det;
b.
in ei­ne an­de­re an­er­kann­te Vor­sor­ge­form über­trägt.

2 Er kann sein Vor­sor­ge­ka­pi­tal nur dann teil­wei­se über­tra­gen, wenn er es für den voll­stän­di­gen Ein­kauf in ei­ne steu­er­be­frei­te Vor­sor­ge­ein­rich­tung ver­wen­det.

3 Die Über­tra­gung von Vor­sor­ge­ka­pi­tal und der Ein­kauf sind bis zum Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters zu­läs­sig. Weist der Vor­sor­ge­neh­mer nach, dass er wei­ter­hin er­werbs­tä­tig ist, so kann er ei­ne sol­che Über­tra­gung oder einen sol­chen Ein­kauf bis höchs­tens fünf Jah­re nach Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters vor­neh­men.19

4 Ei­ne sol­che Über­tra­gung oder ein sol­cher Ein­kauf ist al­ler­dings nicht mehr mög­lich, so­bald ei­ne Ver­si­che­rungs­po­li­ce ab fünf Jah­ren vor Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters fäl­lig wird.20

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 der V vom 26. Aug. 2020 über Än­de­run­gen in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3755).

19 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 der V vom 30. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 506).

20 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 der V vom 30. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 506).

Art. 4 Abtretung, Verpfändung und Verrechnung  

1 Für die Ab­tre­tung, Ver­pfän­dung und Ver­rech­nung von Leis­tungs­an­sprü­chen gilt Ar­ti­kel 39 BVG sinn­ge­mä­ss.21

2 Für die Ver­pfän­dung des Vor­sor­ge­ka­pi­tals oder des An­spruchs auf Vor­sor­ge­leis­tun­gen für das Wohn­ei­gen­tum der ver­si­cher­ten Per­son gilt Ar­ti­kel 30b BVG oder Ar­ti­kel 331d des Ob­li­ga­tio­nen­rechts22 und die Ar­ti­kel 8–10 der Ver­ord­nung vom 3. Ok­to­ber 199423über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge sinn­ge­mä­ss.24

3 An­sprü­che auf Al­ters­leis­tun­gen kön­nen dem Ehe­gat­ten ganz oder teil­wei­se vom Vor­sor­ge­neh­mer ab­ge­tre­ten oder vom Ge­richt zu­ge­spro­chen wer­den, wenn der Gü­ter­stand an­ders als durch Tod auf­ge­löst wird. Die Ein­rich­tung des Vor­sor­ge­neh­mers hat den zu über­tra­gen­den Be­trag an ei­ne vom Ehe­gat­ten be­zeich­ne­te Ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 oder an ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung zu über­wei­sen; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 3.25

4 Ab­satz 3 gilt sinn­ge­mä­ss bei der ge­richt­li­chen Auf­lö­sung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft, wenn die bei­den Part­ne­rin­nen oder Part­ner ver­ein­bart ha­ben, dass das Ver­mö­gen ge­mä­ss den Be­stim­mun­gen über die Er­run­gen­schafts­be­tei­li­gung ge­teilt wird (Art. 25 Abs. 1 zwei­ter Satz des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 200426).27

21Fas­sung ge­mä­ss Art. 20 der V vom 3. Okt. 1994 über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Ja­nu­ar 1995 (AS 1994 2379).

22SR 220

23SR 831.411

24Ein­ge­fügt durch Art. 20 der V vom 3. Okt. 1994 über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Ja­nu­ar 1995 (AS 1994 2379).

25Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Dez. 1996 (AS 1996 3455).

26 SR 211.231

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der V vom 29. Sept. 2006 über die Um­set­zung des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 in der be­ruf­li­chen Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4155).

Art. 5 Anlagevorschriften 28  

1 Die Gel­der der ge­bun­de­nen Vor­sor­ge­ver­ein­ba­rung sind als Spar­ein­la­gen (Kon­to­lö­sung) bei ei­ner dem Ban­ken­ge­setz vom 8. No­vem­ber 193429 un­ter­stell­ten Bank an­zu­le­gen, bei An­la­gen in der Form der an­la­ge­ge­bun­de­nen Spar­lö­sung (Wert­schrif­ten­spa­ren) durch Ver­mitt­lung ei­ner sol­chen Bank.

2 Gel­der, wel­che die Bank­stif­tung im ei­ge­nen Na­men bei ei­ner Bank an­legt, gel­ten als Spar­ein­la­gen je­des ein­zel­nen Vor­sor­ge­neh­mers im Sin­ne des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 1934.

3 Für die An­la­ge der Gel­der der ge­bun­de­nen Vor­sor­ge­ver­ein­ba­rung gel­ten beim Wert-schrif­ten­spa­ren die Ar­ti­kel 49–58 der Ver­ord­nung vom 18. April 198430 über die be­ruf­li­che Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge (BVV 2) sinn­ge­mä­ss. Ab­wei­chend da­von kann voll­stän­dig in ein ka­pi­taler­hal­ten­des Pro­dukt oder ei­ne Ob­li­ga­ti­on gu­ter Bo­ni­tät in­ves­tiert wer­den. Un­zu­läs­sig sind An­la­gen in Li­mi­ted Qua­li­fied In­ves­tor Funds so­wie in aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen, die kei­ner aus­län­di­schen Auf­sicht un­ter­ste­hen.31

28 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 19. Sept. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4651).

29 SR952.0

30 SR 831.441.1

31 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

2. Abschnitt: Steuerliche Behandlung

Art. 6 Bankstiftungen  

Bank­stif­tun­gen, de­ren Ein­künf­te und Ver­mö­gens­wer­te aus­sch­liess­lich der Vor­sor­ge im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung die­nen, sind für die Steu­er­pflicht den Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen nach Ar­ti­kel 80 BVG gleich­ge­stellt.

Art. 7 Abzugsberechtigung für Beiträge  

1 Ar­beit­neh­mer und Selb­stän­di­g­er­wer­ben­de kön­nen bei den di­rek­ten Steu­ern von Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den ih­re Bei­trä­ge an an­er­kann­te Vor­sor­ge­for­men in fol­gen­dem Um­fang von ih­rem Ein­kom­men ab­zie­hen:

a.
jähr­lich bis 8 Pro­zent des obe­ren Grenz­be­tra­ges nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 BVG, wenn sie ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 80 BVG an­ge­hö­ren;
b.
jähr­lich bis 20 Pro­zent des Er­w­erb­sein­kom­mens, je­doch höchs­tens bis 40 Pro­zent des obe­ren Grenz­be­tra­ges nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 BVG, wenn sie kei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 80 BVG an­ge­hö­ren.

2 Sind bei­de Ehe­gat­ten oder bei­de ein­ge­tra­ge­nen Part­ne­rin­nen oder Part­ner er­werbs­tä­tig und leis­ten sie Bei­trä­ge an ei­ne an­er­kann­te Vor­sor­ge­form, so kön­nen bei­de die­se Ab­zü­ge für sich be­an­spru­chen.32

3 Bei­trä­ge an an­er­kann­te Vor­sor­ge­for­men kön­nen längs­tens bis fünf Jah­re nach Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters ge­leis­tet wer­den.33

4 Im Jahr, in dem die Er­werbs­tä­tig­keit be­en­det wird, kann der vol­le Bei­trag ge­leis­tet wer­den.34

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 29. Sept. 2006 über die Um­set­zung des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 in der be­ruf­li­chen Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4155).

33Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Fe­br. 2001 (AS 2001 1068). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 der V vom 30. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 506).

34Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Fe­br. 2001 (AS 2001 1068). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 5177).

Art. 8 Bescheinigungspflichten  

Ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen und Bank­stif­tun­gen müs­sen den Vor­sor­ge­neh­mern die er­brach­ten Bei­trä­ge und Leis­tun­gen be­schei­ni­gen.

3. Abschnitt: Inkrafttreten

Art. 9  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt mit Aus­nah­me von Ar­ti­kel 6 am 1. Ja­nu­ar 1987 in Kraft.

2 Ar­ti­kel 6 tritt rück­wir­kend auf den 1. Ja­nu­ar 1985 in Kraft.

Schlussbestimmung der Änd. vom 21. Februar 2001 35

Den Vorsorgenehmerinnen der Jahrgänge 1944, 1945 und 1946 dürfen Altersleistungen frühestens sechs Jahre vor Erreichen des ordentlichen Rentenalters der AHV (Art. 21 Abs. 1 AHVG36) ausgerichtet werden.

Schlussbestimmung der Änderung vom 19. September 2008 37

Die Anlage der Gelder der gebundenen Vorsorgevereinbarung ist bis zum 1. Januar 2011 an die Bestimmungen dieser Änderung anzupassen.

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