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Verordnung
über die steuerliche Abzugsberechti­gung
für Beiträge an anerkannte Vorsorgeformen
(BVV 3)

vom 13. November 1985 (Stand am 1. Januar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 82 Absatz 2 des Bundesgesetzes vom 25. Juni 19821
über die be­rufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG)
und Artikel 99 des Versicherungsvertragsgesetzes vom 2. April 1908 (VVG)2,

verordnet:

1. Abschnitt: Anerkannte Vorsorgeformen

Art. 1 Vorsorgeformen

1 Als an­er­kann­te Vor­sor­ge­for­men im Sin­ne von Ar­ti­kel 82 BVG gel­ten:

a.
die ge­bun­de­ne Vor­sor­ge­ver­si­che­rung bei Ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen;
b.
die ge­bun­de­ne Vor­sor­ge­ver­ein­ba­rung mit Bank­stif­tun­gen.

2 Als ge­bun­de­ne Vor­sor­ge­ver­si­che­run­gen gel­ten be­son­de­re Ka­pi­tal- und Ren­ten­ver­si­che­run­gen auf den Er­le­bens-, In­va­li­di­täts- oder To­des­fall, ein­sch­liess­lich all­fäl­li­ger Zu­satz­ver­si­che­run­gen für Un­fall­tod oder In­va­li­di­tät, die:3

a.
mit ei­ner der Ver­si­che­rungs­auf­sicht un­ter­stell­ten oder mit ei­ner öf­fent­lich­recht­li­chen Ver­si­che­rungs­ein­rich­tung ge­mä­ss Ar­ti­kel 67 Ab­satz 1 BVG ab­ge­­schlos­sen wer­den, und
b.
aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich der Vor­sor­ge die­nen.

3 Als ge­bun­de­ne Vor­sor­ge­ver­ein­ba­run­gen gel­ten be­son­de­re Spar­ver­trä­ge, die mit Bank­stif­tun­gen ab­ge­schlos­sen wer­den und aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich der Vor­sor­ge die­nen. Sie kön­nen durch ei­ne Ri­si­ko-Vor­sor­ge­ver­si­che­rung er­gänzt wer­den.

4 Ver­trags­mo­del­le für ge­bun­de­ne Vor­sor­ge­ver­si­che­run­gen und -ver­ein­ba­run­gen sind der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung ein­zu­rei­chen. Die­se prüft, ob Form und In­halt den ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ent­spre­chen und teilt das Er­geb­nis mit.

3 Be­rich­ti­gung vom 3. Fe­br. 1986 (AS 1986 326).

Art. 2 Begünstigte Personen

1 Als Be­güns­tig­te sind fol­gen­de Per­so­nen zu­ge­las­sen:

a.
im Er­le­bens­fall der Vor­sor­ge­neh­mer;
b.4
nach des­sen Ab­le­ben die fol­gen­den Per­so­nen in nach­ste­hen­der Rei­hen­fol­ge:
1.5
der über­le­ben­de Ehe­gat­te oder die über­le­ben­de ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin oder der über­le­ben­de ein­ge­tra­ge­ne Part­ner,
2.
die di­rek­ten Nach­kom­men so­wie die na­tür­li­chen Per­so­nen, die von der ver­stor­be­nen Per­son in er­heb­li­chem Mas­se un­ter­stützt wor­den sind, oder die Per­son, die mit die­ser in den letz­ten fünf Jah­ren bis zu ih­rem Tod un­un­ter­bro­chen ei­ne Le­bens­ge­mein­schaft ge­führt hat oder die für den Un­ter­halt ei­nes oder meh­re­rer ge­mein­sa­mer Kin­der auf­kom­men muss,
3.
die El­tern,
4.
die Ge­schwis­ter,
5.
die üb­ri­gen Er­ben.

2 Der Vor­sor­ge­neh­mer kann ei­ne oder meh­re­re be­güns­tig­te Per­so­nen un­ter den in Ab­satz 1 Buch­sta­be b Zif­fer 2 ge­nann­ten Be­güns­tig­ten be­stim­men und de­ren An­sprü­che nä­her be­zeich­nen.6

3 Der Vor­sor­ge­neh­mer hat das Recht, die Rei­hen­fol­ge der Be­güns­tig­ten nach Ab­satz l Buch­sta­be b Zif­fern 3–5 zu än­dern und de­ren An­sprü­che nä­her zu be­zeich­nen.7

4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 der V vom 27. Okt. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4643).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 29. Sept. 2006 über die Um­set­zung des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 in der be­ruf­li­chen Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4155).

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 10. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 4279).

7 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der V vom 10. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 4279).

Art. 2a Kürzung der Leistungen bei vorsätzlicher Herbeiführung des Todes der versicherten Person durch die begünstigte Person 8


1 Die Ein­rich­tung der ge­bun­de­nen Vor­sor­ge kann in ih­rem Re­gle­ment vor­se­hen, dass sie die Leis­tung an ei­ne be­güns­tig­te Per­son kürzt oder ver­wei­gert, wenn sie Kennt­nis da­von er­langt, dass die­se den Tod des Vor­sor­ge­neh­mers vor­sätz­lich her­bei­ge­führt hat.

2 Die frei ge­wor­de­ne Leis­tung fällt den nächs­ten Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 zu.

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 der V vom 26. Aug. 2020 über Än­de­run­gen in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Okt. 2020 (AS 2020 3755).

Art. 3 Ausrichtung der Leistungen

1 Die Al­ters­leis­tun­gen dür­fen frü­he­s­tens fünf Jah­re vor dem or­dent­li­chen Ren­ten­al­ter der AHV (Art. 21 Abs. 1 des BG vom 20. Dez. 19469 über die Al­ters- Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung; AHVG) aus­ge­rich­tet wer­den. Sie wer­den bei Er­rei­chen des or­dent­li­chen Ren­ten­al­ters der AHV fäl­lig. Weist der Vor­sor­ge­neh­mer nach, dass er wei­ter­hin er­werbs­tä­tig ist, kann der Be­zug bis höchs­tens fünf Jah­re nach Er­rei­chen des or­dent­li­chen Ren­ten­al­ters der AHV auf­ge­scho­ben wer­den.10

2 Ei­ne vor­zei­ti­ge Aus­rich­tung der Al­ters­leis­tun­gen ist zu­läs­sig bei Auf­lö­sung des Vor­sor­ge­ver­hält­nis­ses aus ei­nem der fol­gen­den Grün­de:

a.
wenn der Vor­sor­ge­neh­mer ei­ne gan­ze In­va­li­den­ren­te der eid­ge­nös­si­schen In­va­li­den­ver­si­che­rung be­zieht und das In­va­li­di­täts­ri­si­ko nicht ver­si­chert ist;
b.11
...
c.
wenn der Vor­sor­ge­neh­mer sei­ne bis­he­ri­ge selb­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit auf­gibt und ei­ne an­ders­ar­ti­ge selb­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit auf­nimmt;
d.12
wenn die Vor­sor­ge­ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 5 des Frei­zü­gig­keits­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 199313 zur Ba­r­aus­zah­lung ver­pflich­tet ist.

3 Die Al­ters­leis­tung kann fer­ner vor­her aus­ge­rich­tet wer­den für:

a.
Er­werb und Er­stel­lung von Wohn­ei­gen­tum zum Ei­gen­be­darf;
b.
Be­tei­li­gun­gen am Wohn­ei­gen­tum zum Ei­gen­be­darf;
c.
Rück­zah­lung von Hy­po­the­kar­dar­le­hen.14

4 Ei­ne sol­che Aus­rich­tung kann al­le fünf Jah­re gel­tend ge­macht wer­den.15

5 Die Be­grif­fe Wohn­ei­gen­tum, Be­tei­li­gun­gen und Ei­gen­be­darf rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 2–4 der Ver­ord­nung vom 3. Ok­to­ber 199416 über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge.17

6 Ist die ver­si­cher­te Per­son ver­hei­ra­tet oder lebt sie in ein­ge­tra­ge­ner Part­ner­schaft, so ist die vor­zei­ti­ge Aus­rich­tung der Al­ters­leis­tun­gen nach den Ab­sät­zen 2 Buch­sta­ben c und d so­wie 3 nur zu­läs­sig, wenn der Ehe­gat­te, die ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin oder der ein­ge­tra­ge­ne Part­ner schrift­lich zu­stimmt. Kann die Zu­stim­mung nicht ein­ge­holt wer­den oder wird sie ver­wei­gert, so kann die ver­si­cher­te Per­son das Ge­richt an­ru­fen.18

9 SR 831.10

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 5177).

11 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 3 der V vom 26. Aug. 2020 über Än­de­run­gen in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3755).

12Fas­sung ge­mä­ss Art. 22 Ziff. 2 der Frei­zü­gig­keits­ver­ord­nung vom 3. Okt. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 2399).

13SR 831.42

14Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Sept. 1989 (AS 1989 1903). Fas­sung ge­mä­ss Art. 20 der V vom 3. Okt. 1994 über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Ja­nu­ar 1995 (AS 1994 2379).

15Ein­ge­fügt durch Art. 20 der V vom 3. Okt. 1994 über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Ja­nu­ar 1995 (AS 1994 2379).

16SR 831.411

17Ein­ge­fügt durch Art. 20 der V vom 3. Okt. 1994 über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Ja­nu­ar 1995 (AS 1994 2379).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der V vom 29. Sept. 2006 über die Um­set­zung des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 in der be­ruf­li­chen Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4155).

Art. 3a Übertragung von Vorsorgekapital in Vorsorgeeinrichtungen oder in andere anerkannte Vorsorgeformen 19

1 Der Vor­sor­ge­neh­mer kann das Vor­sor­ge­ver­hält­nis auf­lö­sen, wenn er sein Vor­sor­ge­ka­pi­tal:

a.
für den Ein­kauf in ei­ne steu­er­be­frei­te Vor­sor­ge­ein­rich­tung ver­wen­det;
b.
in ei­ne an­de­re an­er­kann­te Vor­sor­ge­form über­trägt.

2 Er kann sein Vor­sor­ge­ka­pi­tal nur dann teil­wei­se über­tra­gen, wenn er es für den voll­stän­di­gen Ein­kauf in ei­ne steu­er­be­frei­te Vor­sor­ge­ein­rich­tung ver­wen­det.

3 Die Über­tra­gung von Vor­sor­ge­ka­pi­tal und der Ein­kauf sind bis zum Er­rei­chen des or­dent­li­chen Ren­ten­al­ters der AHV (Art. 21 Abs. 1 AHVG20) zu­läs­sig. Weist der Vor­sor­ge­neh­mer nach, dass er wei­ter­hin er­werbs­tä­tig ist, so kann ei­ne sol­che Über­tra­gung oder ein sol­cher Ein­kauf bis höchs­tens fünf Jah­re nach Er­rei­chen des or­dent­li­chen Ren­ten­al­ters vor­ge­nom­men wer­den.

4 Ei­ne sol­che Über­tra­gung oder ein sol­cher Ein­kauf ist al­ler­dings nicht mehr mög­lich, so­bald ei­ne Ver­si­che­rungs­po­li­ce ab fünf Jah­ren vor Er­rei­chen des or­dent­li­chen Ren­ten­al­ters fäl­lig wird.

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 der V vom 26. Aug. 2020 über Än­de­run­gen in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3755).

20 SR 831.10

Art. 4 Abtretung, Verpfändung und Verrechnung

1 Für die Ab­tre­tung, Ver­pfän­dung und Ver­rech­nung von Leis­tungs­an­sprü­chen gilt Ar­ti­kel 39 BVG sinn­ge­mä­ss.21

2 Für die Ver­pfän­dung des Vor­sor­ge­ka­pi­tals oder des An­spruchs auf Vor­sor­ge­lei­s­tun­gen für das Wohn­ei­gen­tum der ver­si­cher­ten Per­son gilt Ar­ti­kel 30b BVG oder Ar­ti­kel 331d des Ob­li­ga­tio­nen­rechts22 und die Ar­ti­kel 8–10 der Ver­ord­nung vom 3. Ok­to­ber 199423über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge sinn­ge­mä­ss.24

3 An­sprü­che auf Al­ters­leis­tun­gen kön­nen dem Ehe­gat­ten ganz oder teil­wei­se vom Vor­sor­ge­neh­mer ab­ge­tre­ten oder vom Ge­richt zu­ge­spro­chen wer­den, wenn der Gü­ter­stand an­ders als durch Tod auf­ge­löst wird. Die Ein­rich­tung des Vor­sor­ge­neh­mers hat den zu über­tra­gen­den Be­trag an ei­ne vom Ehe­gat­ten be­zeich­ne­te Ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 oder an ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung zu über­wei­sen; vor­behal­ten bleibt Ar­ti­kel 3.25

4 Ab­satz 3 gilt sinn­ge­mä­ss bei der ge­richt­li­chen Auf­lö­sung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft, wenn die bei­den Part­ne­rin­nen oder Part­ner ver­ein­bart ha­ben, dass das Ver­mö­gen ge­mä­ss den Be­stim­mun­gen über die Er­run­gen­schafts­be­tei­li­gung ge­teilt wird (Art. 25 Abs. 1 zwei­ter Satz des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 200426).27

21Fas­sung ge­mä­ss Art. 20 der V vom 3. Okt. 1994 über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Ja­nu­ar 1995 (AS 1994 2379).

22SR 220

23SR 831.411

24Ein­ge­fügt durch Art. 20 der V vom 3. Okt. 1994 über die Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung mit Mit­teln der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Ja­nu­ar 1995 (AS 1994 2379).

25Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Dez. 1996 (AS 1996 3455).

26 SR 211.231

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der V vom 29. Sept. 2006 über die Um­set­zung des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 in der be­ruf­li­chen Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4155).

Art. 5 Anlagevorschriften 28

1 Die Gel­der der ge­bun­de­nen Vor­sor­ge­ver­ein­ba­rung sind als Spar­ein­la­gen (Kon­to­lö­sung) bei ei­ner dem Ban­ken­ge­setz vom 8. No­vem­ber 193429 un­ter­stell­ten Bank an­zu­le­gen, bei An­la­gen in der Form der an­la­ge­ge­bun­de­nen Spar­lö­sung (Wert­schrif­ten­spa­ren) durch Ver­mitt­lung ei­ner sol­chen Bank.

2 Gel­der, wel­che die Bank­stif­tung im ei­ge­nen Na­men bei ei­ner Bank an­legt, gel­ten als Spar­ein­la­gen je­des ein­zel­nen Vor­sor­ge­neh­mers im Sin­ne des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 1934.

3 Für die An­la­ge der Gel­der der ge­bun­de­nen Vor­sor­ge­ver­ein­ba­rung gel­ten beim Wert­schrif­ten­spa­ren die Ar­ti­kel 49–58 der Ver­ord­nung vom 18. April 198430 über die be­ruf­li­che Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge (BVV 2) sinn­ge­mä­ss. Ab­wei­chend da­von kann voll­stän­dig in ein ka­pi­taler­hal­ten­des Pro­dukt oder ei­ne Ob­li­ga­ti­on gu­ter Bo­ni­tät in­ves­tiert wer­den.

28 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 19. Sept. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4651).

29 SR952.0

30 SR 831.441.1

2. Abschnitt: Steuerliche Behandlung

Art. 6 Bankstiftungen

Bank­stif­tun­gen, de­ren Ein­künf­te und Ver­mö­gens­wer­te aus­sch­liess­lich der Vor­sor­ge im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung die­nen, sind für die Steu­er­pflicht den Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen nach Ar­ti­kel 80 BVG gleich­ge­stellt.

Art. 7 Abzugsberechtigung für Beiträge

1 Ar­beit­neh­mer und Selb­stän­di­g­er­wer­ben­de kön­nen bei den di­rek­ten Steu­ern von Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den ih­re Bei­trä­ge an an­er­kann­te Vor­sor­ge­for­men in fol­gen­dem Um­fang von ih­rem Ein­kom­men ab­zie­hen:

a.
jähr­lich bis 8 Pro­zent des obe­ren Grenz­be­tra­ges nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 BVG, wenn sie ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 80 BVG an­ge­hö­ren;
b.
jähr­lich bis 20 Pro­zent des Er­w­erb­sein­kom­mens, je­doch höchs­tens bis 40 Pro­zent des obe­ren Grenz­be­tra­ges nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 BVG, wenn sie kei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 80 BVG an­ge­hö­ren.

2 Sind bei­de Ehe­gat­ten oder bei­de ein­ge­tra­ge­nen Part­ne­rin­nen oder Part­ner er­werbs­tä­tig und leis­ten sie Bei­trä­ge an ei­ne an­er­kann­te Vor­sor­ge­form, so kön­nen bei­de die­se Ab­zü­ge für sich be­an­spru­chen.31

3 Bei­trä­ge an an­er­kann­te Vor­sor­ge­for­men kön­nen längs­tens bis fünf Jah­re nach Er­rei­chen des or­dent­li­chen Ren­ten­al­ters der AHV (Art. 21 Abs. 1 AHVG32) ge­leis­tet wer­den.33

4 Im Jahr, in dem die Er­werbs­tä­tig­keit be­en­det wird, kann der vol­le Bei­trag ge­leis­tet wer­den.34

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 29. Sept. 2006 über die Um­set­zung des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 in der be­ruf­li­chen Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4155).

32 SR 831.10

33Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Fe­br. 2001 (AS 2001 1068). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 5177).

34Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Fe­br. 2001 (AS 2001 1068). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 5177).

Art. 8 Bescheinigungspflichten

Ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen und Bank­stif­tun­gen müs­sen den Vor­sor­ge­neh­mern die er­brach­ten Bei­trä­ge und Leis­tun­gen be­schei­ni­gen.

3. Abschnitt: Inkrafttreten

Art. 9

1 Die­se Ver­ord­nung tritt mit Aus­nah­me von Ar­ti­kel 6 am 1. Ja­nu­ar 1987 in Kraft.

2 Ar­ti­kel 6 tritt rück­wir­kend auf den 1. Ja­nu­ar 1985 in Kraft.

Schlussbestimmung der Änd. vom 21. Februar 2001 35

Schlussbestimmung der Änderung vom 19. September 2008 37