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Verordnung
über die Familienzulagen
in der Landwirtschaft
(FLV)1

vom 11. November 1952 (Stand am 23. April 2014)

1Fassung gemäss Ziff. I der V vom 17. März 1980 (AS 1980 280). Gemäss derselben Bestimmung wurden die Randtitel in Sachüberschriften umgewandelt.

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 81 des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 20002 über
den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts
und auf Artikel 26 Absatz 2 des Bundesgesetzes vom 20. Juni 19523 über
die Familienzulagen in der Landwirtschaft (Bundesgesetz, FLG),4

verordnet:

2 SR 830.1

3 SR 836.1

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS2002 3944).

I. Die Familienzulagen

1. Familienzulagen für landwirtschaftliche Arbeitnehmer

Art. 1 Unterstellte Arbeitnehmer  

1 Ar­beit­neh­mer, die in land­wirt­schaft­li­chen und nicht­land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben des­sel­ben Ar­beit­ge­bers tä­tig sind, gel­ten nur dann als land­wirt­schaft­li­che Ar­beit­neh­mer, wenn sie vor­wie­gend land­wirt­schaft­li­che Ar­bei­ten ver­rich­ten.

2 Der Ehe­gat­te des Ei­gen­tü­mers, Mit­ei­gen­tü­mers oder Ge­sam­tei­gen­tü­mers ei­nes land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­bes gilt nicht als land­wirt­schaft­li­cher Ar­beit­neh­mer.5

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5Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. März 1985, in Kraft seit 1. April 1986 (AS 1985 318).

6Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BRB vom 21. Sept. 1962 (AS 1962 1067). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Okt. 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 145).

Art. 2 Vorübergehende Tätigkeit in der Landwirtschaft 7  

Land­wirt­schaft­li­che Ar­beit­neh­mer, die nur vor­über­ge­hend bei ei­nem land­wirt­schaft­li­chen Ar­beit­ge­ber tä­tig sind, ha­ben für die­se Zeit An­spruch auf Fa­mi­li­en­zu­la­gen. Er­streckt sich die land­wirt­schaft­li­che Tä­tig­keit nicht über gan­ze Ka­len­der­mo­na­te, so be­rech­nen sich die Fa­mi­li­en­zu­la­gen nach Ta­ges­an­sät­zen.

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 145).

Art. 2a Anspruchskonkurrenz 8  

1 Land­wirt­schaft­li­che Ar­beit­neh­mer, die gleich­zei­tig ei­ne un­selbst­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit aus­ser­halb der Land­wirt­schaft aus­üben, ha­ben An­spruch auf den Dif­fe­renz­be­trag zwi­schen den Fa­mi­li­en­zu­la­gen aus der un­selbst­stän­di­gen Er­werbs­tä­tig­keit aus­ser­halb der Land­wirt­schaft und den Fa­mi­li­en­zu­la­gen nach dem FLG. Sie ha­ben zu­dem An­spruch auf die Haus­hal­tungs­zu­la­ge nach dem FLG.

2 Be­ruht bei An­spruchs­kon­kur­renz zwi­schen meh­re­ren Per­so­nen der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­an­spruch der nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 des Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ge­set­zes vom 24. März 20069 (Fam­ZG) zwei­t­an­spruchs­be­rech­tig­ten Per­son auf dem FLG und ist der Be­trag nach die­sem An­spruch hö­her als je­ner der erst­an­spruchs­be­rech­tig­ten Per­son nach ei­ner kan­to­na­len Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ord­nung, so hat die zwei­t­an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son An­spruch auf den Dif­fe­renz­be­trag.

3 Die Haus­hal­tungs­zu­la­ge nach dem FLG wird un­ab­hän­gig vom An­spruch ei­ner an­de­ren Per­son auf Fa­mi­li­en­zu­la­gen aus­ge­rich­tet.

8 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 145).

9 SR 836.2

2. Familienzulagen für selbstständigerwerbende Landwirte 10

10Ausdruck gemäss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2008 325). Diese Änderung ist im ganzen Erlass berücksichtigt.

Art. 3 Unterstellte selbstständigerwerbende Landwirte 11  

1 Als selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de Land­wir­te gel­ten die Be­triebs­lei­ter und ih­re mit­ar­bei­ten­den Fa­mi­li­en­glie­der, die nicht als Ar­beit­neh­mer an­er­kannt sind.

2 Als haupt­be­ruf­lich tä­tig gilt ein selbst­stän­di­g­er­wer­ben­der Land­wirt, der im Ver­lau­fe des Jah­res vor­wie­gend in sei­nem land­wirt­schaft­li­chen Be­trieb tä­tig ist und aus dem Er­trag die­ser Tä­tig­keit in über­wie­gen­dem Mas­se den Un­ter­halt sei­ner Fa­mi­lie be­strei­tet.12

3 Als ne­ben­be­ruf­lich tä­tig gilt ein selbst­stän­di­g­er­wer­ben­der Land­wirt, der nicht haupt­be­ruf­lich in der Land­wirt­schaft ar­bei­tet, je­doch ein jähr­li­ches Be­trieb­sein­kom­men von min­des­tens 2000 Fran­ken er­zielt oder ei­ne land­wirt­schaft­li­che Tä­tig­keit aus­übt, die dem Hal­ten ei­ner Gross­viehein­heit ent­spricht.13

4 Als Älp­ler gilt, wer wäh­rend min­des­tens zwei­er Mo­na­te un­un­ter­bro­chen ei­ne Alp selb­stän­dig be­wirt­schaf­tet.14

11Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BRB vom 21. Sept. 1962, in Kraft seit 1. Ju­li 1962 (AS 1962 1067).

12Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. März 1974 (AS 1974 692). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. März 1980, in Kraft seit 1. April 1980 (AS 1980 280).

13Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 1980, in Kraft seit 1. April 1980 (AS 1980 280).

14Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 1980, in Kraft seit 1. April 1980 (AS 1980 280).

Art. 3a15  

15Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. März 1985 (AS 1985 318). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2008 325575).

Art. 3b Anspruchskonkurrenz 16  

1 Übt ein haupt­be­ruf­lich selbst­stän­di­ger Land­wirt ei­ne Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit als Ar­beit­neh­mer oder als Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­der aus­ser­halb der Land­wirt­schaft aus, so hat er An­spruch auf den Dif­fe­renz­be­trag zwi­schen den Fa­mi­li­en­zu­la­gen aus der Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit und den Fa­mi­li­en­zu­la­gen nach dem FLG.17

2 Be­ruht bei An­spruchs­kon­kur­renz zwi­schen meh­re­ren Per­so­nen der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­an­spruch der nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 des Fam­ZG18 zwei­t­an­spruchs­be­rech­tig­ten Per­son auf dem FLG und ist der Be­trag nach die­sem An­spruch hö­her als je­ner der erst­an­spruchs­be­rech­tig­ten Per­son nach ei­ner kan­to­na­len Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ord­nung, so hat die zwei­t­an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son An­spruch auf den Dif­fe­renz­be­trag.

16 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 145).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 26. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20114951).

18 SR 836.2

Art. 4–619  

19 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2008 325575).

3. Gemeinsame Bestimmungen

Art. 7 Unterstellte Betriebe  

1 Das Bun­des­ge­setz fin­det auf sämt­li­che Be­trie­be An­wen­dung, die dem An­bau land­wirt­schaft­li­cher Nutz­pflan­zen, dem Obst‑, Wein‑ und Ge­mü­se­bau, der Viehhal­tung und Vieh­zucht, der Ge­flü­gel‑ und Bie­nen­zucht die­nen.

2 Das Bun­des­ge­setz fin­det kei­ne An­wen­dung auf:

a.
Land­wirt­schafts­be­trie­be, die in en­ger be­trieb­li­cher Ver­bin­dung mit ge­werb­li­chen oder in­dus­tri­el­len Be­trie­ben ste­hen, so­fern der nicht­land­wirt­schaft­li­che Be­trieb den Haupt­be­trieb dar­stellt;
b.
Wald­grund­stücke, die nicht in Ver­bin­dung mit ei­nem Land­wirt­schafts­be­trieb ste­hen.
Art. 8 Betriebsleiter  

Als Be­triebs­lei­ter gel­ten die Ei­gen­tü­mer, Päch­ter oder Nutz­nies­ser ei­nes land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­bes.

II. Die Organisation

Art. 9 Geltendmachung des Anspruchs; Fragebogen  

1 Der An­spruch auf Fa­mi­li­en­zu­la­gen ist durch den Fra­ge­bo­gen gel­tend zu ma­chen, der von den land­wirt­schaft­li­chen Ar­beit­neh­mern der kan­to­na­len Aus­gleichs­kas­se ih­res Ar­beit­ge­bers und von den selbst­stän­di­g­er­wer­ben­den Land­wir­ten der Aus­gleichs­kas­se ih­res Wohn­sitz­kan­tons ein­zu­rei­chen ist.

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20 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS2002 3944).

Art. 10 Zuständige Ausgleichskasse  

1 Die Fa­mi­li­en­zu­la­gen für land­wirt­schaft­li­che Ar­beit­neh­mer sind durch die kan­to­na­le Aus­gleichs­kas­se ih­res Ar­beit­ge­bers aus­zu­rich­ten. Die Aus­gleichs­kas­sen kön­nen die Aus­rich­tung der Fa­mi­li­en­zu­la­gen den Ar­beit­ge­bern über­tra­gen.

2 Die Fa­mi­li­en­zu­la­gen für selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de Land­wir­te sind durch die Aus­gleichs­kas­se ih­res Wohn­sitz­kan­tons aus­zu­rich­ten.21

21 Die Be­rich­ti­gung vom 23. April 2014 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2014 949).

Art. 11 Feststellung der Bezugsberechtigung  

1 Er­folgt die Aus­zah­lung der Fa­mi­li­en­zu­la­gen an land­wirt­schaft­li­che Ar­beit­neh­mer durch die Aus­gleichs­kas­se, so hat der Ar­beit­neh­mer je­weils für die Zeit, für wel­che er die Fa­mi­li­en­zu­la­gen be­an­sprucht, der Aus­gleichs­kas­se ei­ne Be­schei­ni­gung sei­nes Ar­beit­ge­bers über die Dau­er sei­ner Tä­tig­keit als land­wirt­schaft­li­cher Ar­beit­neh­mer ein­zu­rei­chen. Die­se Be­schei­ni­gung ist in der Re­gel je­weils für den ab­ge­lau­fe­nen Ka­len­der­mo­nat bis zum 10. des fol­gen­den Mo­nats ein­zu­rei­chen.

2 Zahlt der Ar­beit­ge­ber die Fa­mi­li­en­zu­la­gen, so hat er der Aus­gleichs­kas­se auf Ver­lan­gen ei­ne Quit­tung des Ar­beit­neh­mers ein­zu­rei­chen, die auch die Dau­er der Tä­tig­keit in der Land­wirt­schaft be­schei­nigt.22

3 Die selbst­stän­di­g­er­wer­ben­den Land­wir­te müs­sen der Aus­gleichs­kas­se an­ge­ben, für wel­che Zeit sie auf­grund an­de­rer Be­stim­mun­gen be­reits Zu­la­gen be­zo­gen ha­ben. Die Aus­gleichs­kas­sen sind be­rech­tigt, die Dau­er der Tä­tig­keit im land­wirt­schaft­li­chen Be­trieb an­hand von Ar­beits­be­schei­ni­gun­gen zu über­prü­fen.23

22Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. März 1980, in Kraft seit 1. April 1980 (AS 1980 280).

23Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 1980, in Kraft seit 1. April 1980 (AS 1980 280).

Art. 1224  

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS2002 3944).

III. Schlussbestimmung

Art. 13  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1953 in Kraft.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung25 ist mit dem Voll­zug26 be­auf­tragt.

25Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Jan. 2013 an­ge­passt.

26Heu­te: das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern (Art. 1 Ziff. 2 Bst. m der V vom 9. Mai 1979 über die Zu­wei­sung der Äm­ter an die De­par­te­men­te und der Diens­te an die Bun­des­kanz­lei – AS 1979 680).

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