1" />
Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Bundesgesetz
über die Zuständigkeit
für die Unterstützung Bedürftiger
(Zuständigkeitsgesetz, ZUG)1

vom 24. Juni 1977 (Stand am 8. April 2017)

1 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Juli 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Arti­kel 115 der Bundesverfassung2,3
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 17. November 19764,

beschliesst:

2[BS 1 3]

3 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

4BBl 1976 III 1193

1. Titel: Allgemeine Bestimmungen

1. Kapitel: Zweck und Geltungsbereich

Art. 1  

1 Die­ses Ge­setz be­stimmt, wel­cher Kan­ton für die Un­ter­stüt­zung ei­nes Be­dürf­ti­gen, der sich in der Schweiz auf­hält, zu­stän­dig ist.

2 Es re­gelt den Er­satz von Un­ter­stüt­zungs­kos­ten un­ter den Kan­to­nen.

3 Die Un­ter­stüt­zung von Aus­land­schwei­zern rich­tet sich nach dem Aus­land­schwei­zer­ge­setz vom 26. Sep­tem­ber 20145, die Un­ter­stüt­zung Asyl­su­chen­der, von Flücht­lin­gen, Schutz­be­dürf­ti­ger, vor­läu­fig Auf­ge­nom­me­ner und Staa­ten­lo­ser nach be­son­de­ren Er­las­sen6 des Bun­des.7

5 SR 195.1

6 SR 142.31, SR 855.1

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. III 6 des Aus­land­schwei­zer­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2015 (AS 2015 3857; BBl 2014 19152617).

2. Kapitel: Begriffe

Art. 2 Bedürftigkeit  

1 Be­dürf­tig ist, wer für sei­nen Le­bens­un­ter­halt nicht hin­rei­chend oder nicht recht­zei­tig aus ei­ge­nen Mit­teln auf­kom­men kann.8

2 Die Be­dürf­tig­keit wird nach den am Un­ter­stüt­zungs­ort gel­ten­den Vor­schrif­ten und Grund­sät­zen be­ur­teilt.

8Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

Art. 3 Unterstützungen  

1 Un­ter­stüt­zun­gen im Sin­ne die­ses Ge­set­zes sind Geld- und Na­tu­ral­leis­tun­gen ei­nes Ge­mein­we­sens, die nach kan­to­na­lem Recht an Be­dürf­ti­ge aus­ge­rich­tet und nach den Be­dürf­nis­sen be­mes­sen wer­den.

2 Nicht als Un­ter­stüt­zun­gen gel­ten:

a.
So­zi­al­leis­tun­gen, auf die ein Rechts­an­spruch be­steht und de­ren Be­trag nicht nach be­hörd­li­chem Er­mes­sen fest­ge­setzt, son­dern nach Vor­schrif­ten be­rech­net wird, ins­be­son­de­re die Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur Al­ters‑, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung, ge­setz­lich oder re­gle­men­ta­risch ge­ord­ne­te Staats- und Ge­mein­de­bei­trä­ge an Woh­nungs‑, Aus­bil­dungs- und Ver­si­che­rungs­kos­ten Min­der­be­mit­tel­ter und an­de­re Bei­trä­ge mit Sub­ven­ti­ons­cha­rak­ter;
b.9
die von ei­nem Ge­mein­we­sen an­stel­le von Ver­si­cher­ten zu leis­ten­den Min­dest­bei­trä­ge an ob­li­ga­to­ri­sche Ver­si­che­run­gen.
c.
Bei­trä­ge aus be­son­dern staat­li­chen und kom­mu­na­len Hilfs­fonds;
d.
die Auf­wen­dun­gen für den Voll­zug von Frei­heits­s­tra­fen und straf­recht­li­chen Mass­nah­men;
e.
die Er­fül­lung von Steu­er­schul­den durch ein Ge­mein­we­sen;
f.
die Auf­wen­dun­gen ei­nes Ge­mein­we­sens für die un­ent­gelt­li­che Pro­zess­füh­rung;
g.
die Über­nah­me der Be­stat­tungs­kos­ten.

9Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des BG vom 18. März 1994 über die Kran­ken­ver­si­che­rung, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 13281367Art. 1 Abs. 1; BBl 1992 I 93).

3. Kapitel: Unterstützungswohnsitz

1. Abschnitt: Begründung im allgemeinen

Art. 4  

1 Der Be­dürf­ti­ge hat sei­nen Wohn­sitz nach die­sem Ge­setz (Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz) in dem Kan­ton, in dem er sich mit der Ab­sicht dau­ern­den Ver­blei­bens auf­hält. Die­ser Kan­ton wird als Wohn­kan­ton be­zeich­net.

2 Die po­li­zei­li­che An­mel­dung, für Aus­län­der die Aus­stel­lung ei­ner An­we­sen­heits­be­wil­li­gung, gilt als Wohn­sitz­be­grün­dung, wenn nicht nach­ge­wie­sen ist, dass der Auf­ent­halt schon frü­her oder erst spä­ter be­gon­nen hat oder nur vor­über­ge­hen­der Na­tur ist.

2. Abschnitt: Heim- und Anstaltsinsassen; Familienpfleglinge

Art. 510  

Der Auf­ent­halt in ei­nem Heim, ei­nem Spi­tal oder ei­ner an­de­ren Ein­rich­tung und die be­hörd­li­che Un­ter­brin­gung ei­ner voll­jäh­ri­gen Per­son in Fa­mi­li­en­pfle­ge be­grün­den kei­nen Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz.

10 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 33 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).

3. Abschnitt: Familienangehörige

Art. 6 Ehegatten; eingetragene Partnerinnen oder Partner 11  

Je­der Ehe­gat­te, je­de ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin und je­der ein­ge­tra­ge­ne Part­ner hat einen ei­ge­nen Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz.

11Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 31 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

Art. 7 Minderjährige Kinder 1213  

1 Das min­der­jäh­ri­ge Kind teilt, un­ab­hän­gig von sei­nem Auf­ent­halts­ort, den Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz der El­tern.14

2 Ha­ben die El­tern kei­nen ge­mein­sa­men zi­vil­recht­li­chen Wohn­sitz, so hat das min­der­jäh­ri­ge Kind einen ei­gen­stän­di­gen Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz am Wohn­sitz des El­tern­teils, bei dem es über­wie­gend wohnt.15

3 Es hat ei­ge­nen Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz:

a.16
am Sitz der Kin­des­schutz­be­hör­de, un­ter de­ren Vor­mund­schaft es steht;
b.
am Ort nach Ar­ti­kel 4, wenn es er­werbs­tä­tig und in der La­ge ist, für sei­nen Le­bens­un­ter­halt sel­ber auf­zu­kom­men;
c.
am letz­ten Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz nach den Ab­sät­zen 1 und 2, wenn es dau­ernd nicht bei den El­tern oder ei­nem El­tern­teil wohnt;
d.
an sei­nem Auf­ent­halts­ort in den üb­ri­gen Fäl­len.

12Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

13 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 33 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).

14 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 20. März 2015 (Kin­des­un­ter­halt), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 4299; BBl 2014 529).

15 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 20. März 2015 (Kin­des­un­ter­halt), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 4299; BBl 2014 529).

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 33 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).

Art. 817  

17Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

4. Abschnitt: Beendigung

Art. 9 Im Allgemeinen  

1 Wer aus dem Wohn­kan­ton weg­zieht, ver­liert den bis­he­ri­gen Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz.18

2 Ist der Zeit­punkt des Weg­zugs zwei­fel­haft, so gilt der­je­ni­ge der po­li­zei­li­chen Ab­mel­dung.

3 Der Ein­tritt in ein Heim, ein Spi­tal oder in ei­ne an­de­re Ein­rich­tung so­wie die be­hörd­li­che Un­ter­brin­gung ei­ner voll­jäh­ri­gen Per­son in Fa­mi­li­en­pfle­ge be­en­di­gen einen be­ste­hen­den Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz nicht.19

18Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

19 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 33 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).

Art. 10 Verbot der Abschiebung  

1 Die Be­hör­den dür­fen einen Be­dürf­ti­gen nicht ver­an­las­sen, aus dem Wohn­kan­ton weg­zu­zie­hen, auch nicht durch Um­zugs­un­ter­stüt­zun­gen oder an­de­re Be­güns­ti­gun­gen, wenn dies nicht in sei­nem In­ter­es­se liegt.

2 Bei Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die­ses Ver­bot bleibt der Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz des Be­dürf­ti­gen am bis­he­ri­gen Wohn­ort so lan­ge be­ste­hen, als er ihn oh­ne den be­hörd­­li­chen Ein­fluss vor­aus­sicht­lich nicht ver­las­sen hät­te, längs­tens aber wäh­rend fünf Jah­ren.

3 Für Aus­län­der sind die Be­stim­mun­gen über den Wi­der­ruf von An­we­sen­heits­be­wil­li­gun­gen so­wie über die Aus- oder Weg­wei­sung und die Heim­schaf­fung vor­be­hal­ten.

4. Kapitel: Aufenthalt

Art. 11  

1 Als Auf­ent­halt nach die­sem Ge­setz gilt die tat­säch­li­che An­we­sen­heit in ei­nem Kan­ton; die­ser wird als Auf­ent­halts­kan­ton be­zeich­net.

2 Ist ei­ne of­fen­sicht­lich hilfs­be­dürf­ti­ge, ins­be­son­de­re ei­ne er­krank­te oder ver­un­fall­te Per­son auf ärzt­li­che oder be­hörd­li­che An­ord­nung in einen an­dern Kan­ton ver­bracht wor­den, so gilt der Kan­ton als Auf­ent­halts­kan­ton, von dem aus die Zu­wei­sung er­folg­te.

2. Titel: Die Unterstützung von Schweizer Bürgern

1. Kapitel: Zuständigkeit

Art. 12 Grundsatz  

1 Die Un­ter­stüt­zung der Schwei­zer Bür­ger ob­liegt dem Wohn­kan­ton.

2 Hat der Be­dürf­ti­ge kei­nen Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz, so wird er vom Auf­ent­halts­kan­ton un­ter­stützt.20

3 Der Kan­ton be­zeich­net das un­ter­stüt­zungs­pflich­ti­ge Ge­mein­we­sen und die zu­stän­di­ge Für­sor­ge­be­hör­de.21

20Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

21Ur­sprüng­lich Abs. 2.

Art. 13 Notfälle  

1 Ist ein Schwei­zer Bür­ger aus­ser­halb sei­nes Wohn­kan­tons auf so­for­ti­ge Hil­fe an­ge­wie­sen, so muss der Auf­ent­halts­kan­ton ihm die­se leis­ten.22

223

22Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

23Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

2. Kapitel: Kostenersatzpflicht 2424

24 Die Titel der ursprünglichen Abschn. 1–4 wurden mit Wirkung seit 8. April 2017 aufgehoben (AS 2015 319; BBl 201277417869).

Art. 14 Ersatzpflicht des Wohnkantons 25  

1 Der Wohn­kan­ton ver­gü­tet dem Auf­ent­halts­kan­ton, der einen Be­dürf­ti­gen im Not­fall un­ter­stützt, die Kos­ten der not­wen­di­gen und der in sei­nem Auf­trag aus­ge­rich­te­ten wei­tern Un­ter­stüt­zung so­wie die Kos­ten der Rück­kehr des Un­ter­stütz­ten an den Wohn­ort.

226

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

26Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

Art. 151727  

27 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

Art. 18 Ersatzpflicht des Bundes 28  

1 Der Er­satz von Un­ter­stüt­zungs­kos­ten durch den Bund nach be­son­de­ren Er­las­sen29 bleibt vor­be­hal­ten.

2 An­spruch auf Er­satz hat der un­ter­stüt­zen­de Auf­ent­halts- oder Wohn­kan­ton.

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

29Vgl. SR 141.0, 142.31, 852.1

Art. 1930  

30 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

3. Titel: Die Unterstützung von Ausländern

1. Kapitel: Zuständigkeit

Art. 20 Ausländer mit Wohnsitz in der Schweiz  

1 Aus­län­der mit Wohn­sitz in der Schweiz wer­den vom Wohn­kan­ton un­ter­stützt, so­weit es des­sen Ge­setz­ge­bung, das Bun­des­recht oder völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge vor­se­hen.

2 Ist ein Aus­län­der aus­ser­halb sei­nes Wohn­kan­tons auf so­for­ti­ge Hil­fe an­ge­wie­sen, so gilt Ar­ti­kel 13 sinn­ge­mä­ss.31

31Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

Art. 21 Ausländer ohne Wohnsitz in der Schweiz  

1 Be­darf ein Aus­län­der, der sich in der Schweiz auf­hält, hier aber kei­nen Wohn­sitz hat, so­for­ti­ger Hil­fe, so ist der Auf­ent­halts­kan­ton un­ter­stüt­zungs­pflich­tig.32

2 Der Auf­ent­halts­kan­ton sorgt für die Rück­kehr des Be­dürf­ti­gen in sei­nen Wohn­sitz- oder Hei­mat­staat, wenn nicht ein Arzt von der Rei­se ab­rät.

32Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

Art. 22 Heimschaffung  

Vor­be­hal­ten bleibt die Heim­schaf­fung nach den Be­stim­mun­gen von Für­sor­ge­ab­kom­men oder nach dem Bun­des­ge­setz vom 26. März 193133 über Auf­ent­halt und Nie­der­las­sung der Aus­län­der.

33[BS 1 121; AS 1949 221, 19871665, 1988332, 19901587Art. 3 Abs. 2, 1991362Ziff. II 11 1034 Ziff. III, 1995146, 199911112262An­hang Ziff. 1, 20001891Ziff. IV 2, 2002 685Ziff. I 1 701 Ziff. I 1 3988 An­hang Ziff. 3, 2003 4557An­hang Ziff. II 2, 2004 1633Ziff. I 1 4655 Ziff. I 1, 2005 5685An­hang Ziff. 2, 2006 979Art. 2 Ziff. 1 1931 Art. 18 Ziff. 1 2197 An­hang Ziff. 3 3459 An­hang Ziff. 1 4745 An­hang Ziff. 1, 2007 359An­hang Ziff. 1. AS 2007 5437An­hang Ziff. I]. Die Heim­schaf­fung ist im BG vom 16. Dez. 2005 über die Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der (SR 142.20) nicht mehr vor­ge­se­hen.

2. Kapitel: Kostenersatzpflicht

Art. 23  

1 Der Wohn­kan­ton ver­gü­tet dem Auf­ent­halts­kan­ton die Kos­ten der not­wen­di­gen und der in sei­nem Auf­trag aus­ge­rich­te­ten wei­tern Un­ter­stüt­zung so­wie die Kos­ten für die Rück­kehr des Un­ter­stütz­ten an den Wohn­ort.

2 Kos­te­n­er­satz­an­sprü­che, die nach Staats­ver­trä­gen ge­gen­über dem Hei­mat­staat des Un­ter­stütz­ten be­ste­hen, blei­ben vor­be­hal­ten.

4. Titel: Verschiedene Bestimmungen

1. Kapitel: Ersatz durch den Heimatstaat3434

34 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

Art. 24  

Für den Er­satz von Spi­tal-, Heim- oder an­dern Pfle­ge­kos­ten durch den Hei­mat­staat ei­nes aus­län­di­schen Un­ter­stütz­ten gel­ten die all­fäl­li­gen Staats­ver­trä­ge.

2. Kapitel: Familienrechtliche Unterhalts- und Unterstützungsbeiträge

Art. 25  

1 Für die Gel­tend­ma­chung von Un­ter­halts- oder Un­ter­stüt­zungs­bei­trä­gen, die nach dem Zi­vil­ge­setz­buch35 auf das Ge­mein­we­sen über­ge­gan­gen sind, ist der Wohn­kan­ton zu­stän­dig, bei Aus­län­dern oh­ne Wohn­sitz in der Schweiz der un­ter­stüt­zen­de Auf­ent­halts­kan­ton.36

2 und337

35SR 210

36Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

37 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

3. Kapitel: Rückerstattungen

Art. 26 38  

1 Die Rück­er­stat­tungs­pflicht des Un­ter­stütz­ten und sei­ner Er­ben rich­tet sich nach dem Recht des Kan­tons, der zur Zeit der Un­ter­stüt­zung Wohn­kan­ton war. Sol­che An­sprü­che gel­tend zu ma­chen und zu be­ur­tei­len ist Sa­che der Be­hör­den und Ge­rich­te die­ses Kan­tons.

239

3 War der Un­ter­stütz­te ein Aus­län­der oh­ne Wohn­sitz in der Schweiz, so gilt das Recht des un­ter­stüt­zen­den Kan­tons, und des­sen Be­hör­den und Ge­rich­te sind zu­stän­dig.

440

38Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

39 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

40Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

Art. 2741  

41Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

4. Kapitel: Richtigstellung

Art. 28  

1 Ein be­tei­lig­ter Kan­ton kann ei­ne Rich­tig­stel­lung ver­lan­gen, wenn ein Un­ter­stüt­zungs­fall of­fen­sicht­lich un­rich­tig ge­re­gelt oder be­ur­teilt wor­den ist.

2 Der Auf­ent­halts­kan­ton kann vom bis­he­ri­gen Wohn­kan­ton Rich­tig­stel­lung im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 Ab­satz 2 ver­lan­gen, wenn Be­hör­den des Wohn­kan­tons den Weg­zug des Be­dürf­ti­gen ver­an­lasst ha­ben.42

3 Der An­spruch auf Rich­tig­stel­lung be­steht nur für Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen, die in den letz­ten fünf Jah­ren vor dem Be­geh­ren aus­ge­rich­tet wor­den sind.

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

5. Titel: Zuständigkeit, Verfahren und Rechtspflege

1. Kapitel: Dienstweg und kantonale Zuständigkeitsordnung

Art. 29  

1 Der Ver­kehr zwi­schen den Kan­to­nen geht über die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Amts­stel­len.

2 Je­der Kan­ton be­stimmt, wel­ches Ge­mein­we­sen die dem Kan­ton ob­lie­gen­de Un­ter­stüt­zung oder Kos­ten­ver­gü­tung zu leis­ten hat und wel­chem die Kos­ten­ver­gü­tun­gen der an­dern Kan­to­ne zu­flies­sen sol­len.

2. Kapitel: Unterstützungsanzeige

Art. 30 4344  

Der Auf­ent­halts­kan­ton, der einen Be­dürf­ti­gen im Not­fall un­ter­stützt und da­für vom Wohn­kan­ton die Er­stat­tung der Kos­ten ver­langt, muss die­sem den Un­ter­stüt­zungs­fall so­bald als mög­lich an­zei­gen.

43Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

44 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

Art. 3145  

45 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 8. April 2017 (AS 2015 319; BBl 201277417869).

3. Kapitel: Abrechnung

Art. 32  

1 Der an­spruchs­be­rech­tig­te Kan­ton stellt dem rück­er­stat­tungs­pflich­ti­gen Kan­ton in der Re­gel bin­nen 60 Ta­gen nach Ab­lauf je­des Quar­tals für die ge­schul­de­ten Un­ter­stüt­zungs­kos­ten ge­samt­haft Rech­nung.46

2 Für je­den Un­ter­stüt­zungs­fall ist ei­ne ge­son­der­te Auf­stel­lung der Aus­ga­ben und Ein­nah­men bei­zu­le­gen.

3 In Haus­ge­mein­schaft le­ben­de Ehe­gat­ten, ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin­nen oder Part­ner und min­der­jäh­ri­ge Kin­der mit glei­chem Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz sind rech­ne­risch als ein Un­ter­stüt­zungs­fall zu be­han­deln.47

3bis Hat das min­der­jäh­ri­ge Kind einen ei­gen­stän­di­gen Un­ter­stüt­zungs­wohn­sitz nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2, dann stellt es rech­ne­risch einen se­pa­ra­ten Un­ter­stüt­zungs­fall dar.48

4 Der rück­er­stat­tungs­pflich­ti­ge Kan­ton be­gleicht die Rech­nung bin­nen Mo­nats­frist, un­ge­ach­tet ei­nes Rück­griffs auf das nach kan­to­na­lem Recht un­ter­stüt­zungs­pflich­ti­ge Ge­mein­we­sen.49

46Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

47 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 33 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).

48 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 20. März 2015 (Kin­des­un­ter­halt), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 4299; BBl 2014 529).

49Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 1328; BBl 1990 I 49).

4. Kapitel: Rechtspflege

Art. 33 Einsprache  

1 Wenn ein Kan­ton den An­spruch auf Kos­te­n­er­satz oder Rich­tig­stel­lung oder die Ab­rech­nun­gen nicht an­er­kennt, so muss er bin­nen 30 Ta­gen beim for­dern­den Kan­ton un­ter An­ga­be der Grün­de Ein­spra­che er­he­ben.

2 Die Ein­spra­che­frist be­ginnt mit dem Emp­fang der Un­ter­stüt­zungs­an­zei­ge, der Ab­rech­nung oder des Be­geh­rens auf Rich­tig­stel­lung.

Art. 34 Beschluss und Beschwerde  

1 An­er­kennt der for­dern­de Kan­ton die Ein­spra­che nicht und wird die­se nicht zu­rück­ge­zo­gen, so muss er sie un­ter An­ga­be der Grün­de und aus­drück­li­cher An­ru­fung die­ses Ar­ti­kels ab­wei­sen.

2 Der Ab­wei­sungs­be­schluss wird rechts­kräf­tig, wenn der ein­spre­chen­de Kan­ton nicht bin­nen 30 Ta­gen nach dem Emp­fang bei der zu­stän­di­gen rich­ter­li­chen Be­hör­de des Kan­tons Be­schwer­de er­hebt.50

351

50 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 119 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

51 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 119 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

6. Titel: Schlussbestimmungen

Art. 35 Vollzug  

1 Der Bun­des­rat wird mit dem Voll­zug be­auf­tragt.

2 Die Kan­to­ne er­las­sen die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen und pas­sen die kan­to­na­len Vor­schrif­ten an.

3 Kann ein Kan­ton sei­ne Ge­setz­ge­bung nicht recht­zei­tig an­pas­sen, so ist die Kan­tons­re­gie­rung be­fugt, bis zum In­kraft­tre­ten der ge­än­der­ten kan­to­na­len Vor­schrif­ten ei­ne vor­läu­fi­ge Re­ge­lung zu tref­fen.

Art. 36 Aufhebung von Erlassen  

Es wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
das Bun­des­ge­setz vom 22. Ju­ni 187552 über die Kos­ten der Ver­pfle­gung er­krank­ter und der Be­er­di­gung ver­stor­be­ner ar­mer An­ge­hö­ri­ger an­de­rer Kan­to­ne;
2.
das Kon­kor­dat vom 25. Mai 195953 über die wohnört­li­che Un­ter­stüt­zung;
3.
die Ver­wal­tungs­ver­ein­ba­rung vom 17. Mai 196354 über die Un­ter­stüt­zung von Dop­pel­bür­gern.
Art. 37 Übergangsbestimmungen  

1 Tat­sa­chen, die für den Wohn­sitz er­heb­lich sind, blei­ben mass­ge­bend, auch wenn sie vor dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ein­ge­tre­ten sind.

2 Für Un­ter­stüt­zungs­fäl­le, die beim In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes als Kon­kor­dats­fäl­le hän­gig sind, ist kei­ne neue Un­ter­stüt­zungs­an­zei­ge er­for­der­lich.

Art. 37a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
14. Dezember 2012
55  

Ei­ne Er­satz­pflicht des Hei­mat­kan­tons nach bis­he­ri­gem Recht be­steht nur, wenn ihm für die ge­schul­de­ten Un­ter­stüt­zungs­kos­ten noch vor Ab­lauf ei­nes Jah­res nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 14. De­zem­ber 2012 die­ses Ge­set­zes Rech­nung ge­stellt wird.

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 8. April 2017 (AS 2015 319, 2016 51; BBl 201277417869).

Art. 38 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 197956

56BRB vom 16. Jan. 1978

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden