Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Verordnung
über Finanzhilfen für familienergänzende
Kinderbetreuung
(KBFHV)

vom 25. April 2018 (Stand am 1. Februar 2019)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 9 des Bundesgesetzes vom 4. Oktober 20021 über Finanzhilfen für familienergänzende Kinderbetreuung (KBFHG),

verordnet:

1. Kapitel: Gegenstand und zeitlicher Geltungsbereich

Art. 1 Gegenstand  

Die­se Ver­ord­nung re­gelt für die Fi­nanz­hil­fen nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 KBFHG:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für den Er­halt von Fi­nanz­hil­fen;
b.
die Be­mes­sung der Fi­nanz­hil­fen und die Dau­er, wäh­rend der sie aus­ge­rich­tet wer­den;
c.
das Ver­fah­ren der Ge­such­sein­rei­chung;
d.
die Aus­rich­tung der Fi­nanz­hil­fen;
e.
die Eva­lua­ti­on der Aus­wir­kun­gen der Fi­nanz­hil­fen.
Art. 2 Zeitlicher Geltungsbereich  

Die­se Ver­ord­nung gilt für:

a.2
In­sti­tu­tio­nen nach dem 2. Ka­pi­tel, die spä­tes­tens am 31. Ja­nu­ar 2023 ih­ren Be­trieb auf­neh­men, ihr An­ge­bot er­hö­hen oder mit der Durch­füh­rung ei­ner Mass­nah­me be­gin­nen;
b.3
Pro­jek­te mit In­no­va­ti­ons­cha­rak­ter nach dem 3. Ka­pi­tel, die spä­tes­tens am 31. Ja­nu­ar 2023 be­gin­nen;
c.
Sub­ven­ti­ons­er­hö­hun­gen nach dem 4. Ka­pi­tel, die spä­tes­tens auf den 30. Ju­ni 2023 wirk­sam wer­den;
d.
Pro­jek­te nach dem 5. Ka­pi­tel, bei de­nen mit der Er­ar­bei­tung des De­tail­kon­zepts spä­tes­tens am 30. Ju­ni 2023 be­gon­nen wird.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 339).

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 339).

2. Kapitel: Finanzhilfen für die Schaffung von familienergänzenden Betreuungsplätzen für Kinder

1. Abschnitt: Beitragsberechtigte

Art. 3  

1 Bei­trags­be­rech­tigt sind:

a.
die Trä­ger­schaf­ten der In­sti­tu­tio­nen und Struk­tu­ren nach den Ar­ti­keln 4, 7 und 10;
b.
die na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die ein Pro­jekt mit In­no­va­ti­ons­cha­rak­ter nach Ar­ti­kel 17 durch­füh­ren.

2 Nicht bei­trags­be­rech­tigt sind Trä­ger­schaf­ten, de­ren In­sti­tu­tio­nen nicht der Ver­ein­bar­keit von Fa­mi­lie und Er­werbs­tä­tig­keit oder Aus­bil­dung die­nen.

2. Abschnitt: Finanzhilfen an Kindertagesstätten

Art. 4 Kindertagesstätten  

1 Als Kin­der­ta­ges­stät­ten gel­ten In­sti­tu­tio­nen, die Kin­der im Vor­schulal­ter be­treu­en.

2 Fi­nanz­hil­fen kön­nen Kin­der­ta­ges­stät­ten er­hal­ten, die:

a.
über min­des­tens 10 Plät­ze ver­fü­gen; und
b.
wäh­rend min­des­tens 25 Stun­den pro Wo­che und 45 Wo­chen pro Jahr ge­öff­net sind.

3 Ob ei­ne we­sent­li­che Er­hö­hung des An­ge­bo­tes vor­liegt, wird im Ver­gleich zum ge­sam­ten be­ste­hen­den An­ge­bot be­ur­teilt; als we­sent­li­che Er­hö­hung des An­ge­bo­tes gilt:4

a.
ei­ne Er­hö­hung der An­zahl Plät­ze um einen Drit­tel, min­des­tens aber um 10 Plät­ze; oder
b.
ei­ne Aus­deh­nung der Öff­nungs­zei­ten um einen Drit­tel, min­des­tens aber um 375 Stun­den pro Jahr.

4 Wird ei­ne be­ste­hen­de Kin­der­ta­ges­stät­te un­ter neu­er Trä­ger­schaft wei­ter­ge­führt oder neu er­öff­net, so gilt sie nicht als neue In­sti­tu­ti­on. Dies ist ins­be­son­de­re dann der Fall, wenn Kin­der, Per­so­nal oder Tei­le der In­fra­struk­tur der be­ste­hen­den Kin­der­ta­ges­stät­te über­nom­men wer­den.5

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 339).

5 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 339).

Art. 5 Langfristige Finanzierung  

Kin­der­ta­ges­stät­ten müs­sen glaub­haft dar­le­gen, dass ih­re Fi­nan­zie­rung lang­fris­tig, min­des­tens aber für 6 Jah­re, als ge­si­chert er­scheint.

Art. 6 Bemessung und Dauer der Finanzhilfen  

1 Fi­nanz­hil­fen an Kin­der­ta­ges­stät­ten wer­den als Pau­schal­bei­trä­ge aus­ge­rich­tet. Bei be­ste­hen­den Kin­der­ta­ges­stät­ten, die ihr An­ge­bot we­sent­lich er­hö­hen, sind nur die neu­en Plät­ze und die zu­sätz­lich an­ge­bo­te­nen Be­treu­ungs­stun­den mass­ge­bend.

2 Die Pau­schal­bei­trä­ge wer­den ge­mä­ss An­hang 1 be­rech­net.

3 Die Fi­nanz­hil­fen wer­den wie folgt aus­ge­rich­tet:

a.
für be­leg­te Plät­ze: wäh­rend 2 Jah­ren der vol­le Pau­schal­bei­trag;
b.
für nicht be­leg­te Plät­ze: wäh­rend des ers­ten Bei­trags­jah­res 50 Pro­zent des Pau­schal­bei­trags.

3. Abschnitt: Finanzhilfen an Einrichtungen für die schulergänzende Betreuung

Art. 7 Einrichtungen für die schulergänzende Betreuung  

1 Als Ein­rich­tun­gen für die schul­er­gän­zen­de Be­treu­ung gel­ten In­sti­tu­tio­nen, die Kin­der im Schulal­ter aus­ser­halb der Un­ter­richts­zeit be­treu­en.

2 Fi­nanz­hil­fen kön­nen Ein­rich­tun­gen für schul­er­gän­zen­de Be­treu­ung er­hal­ten, die:

a.
über min­des­tens 10 Plät­ze ver­fü­gen;
b.
pro Wo­che an min­des­tens 4 Ta­gen und pro Jahr wäh­rend min­des­tens 36 Schul­wo­chen ge­öff­net sind; und
c.
Be­treu­ungs­ein­hei­ten an­bie­ten, die am Mor­gen min­des­tens 1 Stun­de, am Mit­tag min­des­tens 2 Stun­den oder die ge­sam­te Mit­tags­pau­se, in­klu­si­ve Ver­pfle­gung, oder am Nach­mit­tag min­des­tens 2 Stun­den um­fas­sen.

3 Ob ei­ne we­sent­li­che Er­hö­hung des An­ge­bo­tes vor­liegt, wird im Ver­gleich zum ge­sam­ten be­ste­hen­den An­ge­bot be­ur­teilt; als we­sent­li­che Er­hö­hung des An­ge­bo­tes gilt:6

a.
ei­ne Er­hö­hung der An­zahl Plät­ze um einen Drit­tel, min­des­tens aber um 10 Plät­ze; oder
b.
ei­ne Aus­deh­nung der Öff­nungs­zei­ten durch ei­ne Er­hö­hung der An­zahl Be­treu­ungs­ein­hei­ten um einen Drit­tel, min­des­tens aber um 50 Be­treu­ungs­ein­hei­ten pro Jahr.

4 Wird ei­ne be­ste­hen­de Ein­rich­tung für die schul­er­gän­zen­de Be­treu­ung un­ter neu­er Trä­ger­schaft wei­ter­ge­führt oder neu er­öff­net, so gilt sie nicht als neue In­sti­tu­ti­on. Dies ist ins­be­son­de­re dann der Fall, wenn Kin­der, Per­so­nal oder Tei­le der In­fra­struk­tur der be­ste­hen­den Ein­rich­tung für die schul­er­gän­zen­de Be­treu­ung über­nom­men wer­den.7

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 339).

7 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 339).

Art. 8 Langfristige Finanzierung  

Ein­rich­tun­gen für die schul­er­gän­zen­de Be­treu­ung müs­sen glaub­haft dar­le­gen, dass ih­re Fi­nan­zie­rung lang­fris­tig, min­des­tens aber für 6 Jah­re, als ge­si­chert er­scheint.

Art. 9 Bemessung und Dauer der Finanzhilfen  

1 Fi­nanz­hil­fen an Ein­rich­tun­gen für die schul­er­gän­zen­de Be­treu­ung wer­den als Pau­schal­bei­trä­ge aus­ge­rich­tet. Bei be­ste­hen­den Ein­rich­tun­gen für die schul­er­gän­zen­de Be­treu­ung, die ihr An­ge­bot we­sent­lich er­hö­hen, sind nur die neu­en Plät­ze und die zu­sätz­lich an­ge­bo­te­nen Be­treu­ungs­ein­hei­ten mass­ge­bend.

2 Die Pau­schal­bei­trä­ge wer­den ge­mä­ss An­hang 2 be­rech­net.

3 Die Fi­nanz­hil­fen wer­den wie folgt aus­ge­rich­tet:

a.
für be­leg­te Plät­ze: wäh­rend 2 Jah­ren der vol­le und wäh­rend des drit­ten Bei­trags­jah­res 50 Pro­zent des Pau­schal­bei­trags;
b.
für nicht be­leg­te Plät­ze: wäh­rend des ers­ten Bei­trags­jah­res 50 Pro­zent des Pau­schal­bei­trags.

4. Abschnitt: Finanzhilfen an Strukturen für die Koordination der Betreuung in Tagesfamilien

Art. 10 Strukturen für die Koordination der Betreuung in Tagesfamilien  

1 Als Struk­tu­ren für die Ko­or­di­na­ti­on der Be­treu­ung in Ta­ges­fa­mi­li­en gel­ten ins­be­son­de­re Ta­ges­el­tern­ver­ei­ne, Fach­ver­bän­de, spe­zia­li­sier­te pri­va­te ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen oder die öf­fent­li­che Hand.

2 Struk­tu­ren für die Ko­or­di­na­ti­on der Be­treu­ung in Ta­ges­fa­mi­li­en kön­nen Fi­nanz­hil­fen für fol­gen­de Mass­nah­men er­hal­ten:

a.
die Aus- und Wei­ter­bil­dung der von ih­nen be­schäf­tig­ten Ta­ges­el­tern und der mit der Ko­or­di­na­ti­on be­trau­ten Per­so­nen;
b.
Pro­jek­te zur Ver­bes­se­rung der Ko­or­di­na­ti­on, wie Pro­jek­tie­rung ei­nes Netz­wer­kes oder Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung, oder der Qua­li­tät der Be­treu­ung in den Ta­ges­fa­mi­li­en, wie Ent­wick­lung ei­nes Aus­bil­dungs­mo­duls oder von Qua­li­täts­nor­men.

3 Kei­ne Fi­nanz­hil­fen wer­den aus­ge­rich­tet für ein­zel­ne Pfle­ge­ver­hält­nis­se, für ein­zel­ne Ta­ges­fa­mi­li­en so­wie für Löh­ne der mit der Ko­or­di­na­ti­on be­trau­ten Per­so­nen.

Art. 11 Bemessung und Dauer der Finanzhilfen  

1 Als Fi­nanz­hil­fe an die Aus- und Wei­ter­bil­dung wer­den bis zu 150 Fran­ken pro be­schäf­tig­te Ta­ges­fa­mi­lie, höchs­tens aber ein Drit­tel der ef­fek­ti­ven jähr­li­chen Kos­ten aus­ge­rich­tet. Die Fi­nanz­hil­fen wer­den wäh­rend höchs­tens 3 Jah­ren aus­ge­rich­tet.

2 Als Fi­nanz­hil­fe an Pro­jek­te zur Ver­bes­se­rung der Ko­or­di­na­ti­on oder der Qua­li­tät der Be­treu­ung in den Ta­ges­fa­mi­li­en wird ein Drit­tel der an­re­chen­ba­ren Kos­ten aus­ge­rich­tet. An­re­chen­bar sind die Kos­ten, die bei ei­ner ein­fa­chen und zweck­mäs­si­gen Durch­füh­rung an­fal­len.

5. Abschnitt: Verfahren, Ausrichtung der Finanzhilfen und Evaluation

Art. 12 Beitragsgesuch  

1 Das Bei­trags­ge­such muss ent­hal­ten:

a.
ei­ne ge­naue Be­schrei­bung des zu un­ter­stüt­zen­den Vor­ha­bens, ins­be­son­de­re auch In­for­ma­tio­nen über das Ziel und den Be­darf, so­wie al­le not­wen­di­gen An­ga­ben über die am Vor­ha­ben Be­tei­lig­ten;
b.8
für Kin­der­ta­ges­stät­ten und Ein­rich­tun­gen für die schul­er­gän­zen­de Be­treu­ung einen de­tail­lier­ten Vor­an­schlag, ein Fi­nan­zie­rungs­kon­zept, das min­des­tens sechs Jah­re um­fasst, und einen kon­kre­ten Be­darfs­nach­weis mit ei­ner An­mel­de­lis­te;
c.
für Mass­nah­men von Struk­tu­ren für die Ko­or­di­na­ti­on der Be­treu­ung in Ta­ges­fa­mi­li­en einen de­tail­lier­ten Vor­an­schlag und ein Fi­nan­zie­rungs­kon­zept so­wie für die Aus- und Wei­ter­bil­dung ein Jah­res­pro­gramm und die An­zahl be­schäf­tig­ter Ta­ges­fa­mi­li­en.

2 Die voll­stän­di­gen Bei­trags­ge­su­che sind vor der Be­trieb­s­auf­nah­me der In­sti­tu­ti­on, vor der Er­hö­hung des An­ge­bots oder vor der Durch­füh­rung der ent­spre­chen­den Mass­nah­me beim Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen (BSV) ein­zu­rei­chen, frü­he­s­tens je­doch vier Mo­na­te vor­her.

3 Das BSV er­lässt ei­ne Weg­lei­tung über die Ge­such­sein­rei­chung und er­stellt die ent­spre­chen­den For­mu­la­re.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 339).

Art. 13 Prüfung durch den Kanton  

1 Das BSV über­mit­telt das Bei­trags­ge­such der zu­stän­di­gen Be­hör­de je­nes Kan­tons zur Stel­lung­nah­me, in dem die Be­treu­ung an­ge­bo­ten oder die Mass­nah­me durch­ge­führt wer­den soll. Die kan­to­na­le Be­hör­de hat sich ins­be­son­de­re da­zu zu äus­sern:

a.
wie der Kan­ton das ent­spre­chen­de Vor­ha­ben grund­sätz­lich be­ur­teilt;
b.
ob aus Sicht des Kan­tons das ent­spre­chen­de Vor­ha­ben ei­nem Be­darf ent­spricht;
c.
ob aus Sicht des Kan­tons die Qua­li­täts­an­for­de­run­gen er­füllt sind;
d.
ob ei­ne al­len­falls not­wen­di­ge Be­wil­li­gung im Sin­ne der Pfle­ge­kin­der­ver­ord­nung vom 19. Ok­to­ber 19779 vor­aus­sicht­lich er­teilt wer­den wird;
e.
wie der Kan­ton das Fi­nan­zie­rungs­kon­zept hin­sicht­lich ei­nes lang­fris­ti­gen Be­ste­hens der In­sti­tu­ti­on nach Ar­ti­kel 4 oder 7 be­ur­teilt.

2 Das BSV stellt dem Kan­ton für die Stel­lung­nah­me ent­spre­chen­de For­mu­la­re zur Ver­fü­gung.

Art. 14 Entscheid über die Beitragsberechtigung  

Das BSV ent­schei­det durch Ver­fü­gung über die Bei­trags­be­rech­ti­gung und de­ren Dau­er.

Art. 15 Ausrichtung der Finanzhilfen  

1 Die Fi­nanz­hil­fen wer­den jähr­lich aus­ge­rich­tet. Sie dür­fen frü­he­s­tens aus­be­zahlt wer­den, wenn und so­weit Auf­wen­dun­gen un­mit­tel­bar be­vor­ste­hen.

2 Das BSV legt den Be­trag der Fi­nanz­hil­fe fest:

a.
bei Kin­der­ta­ges­stät­ten und Ein­rich­tun­gen für die schul­er­gän­zen­de Be­treu­ung auf Grund der jähr­li­chen Be­le­gungs­sta­tis­tik und der ab­ge­schlos­se­nen Jah­res­rech­nung;
b.
bei Struk­tu­ren für die Ko­or­di­na­ti­on der Be­treu­ung in Ta­ges­fa­mi­li­en auf Grund der aus­ge­wie­se­nen jähr­li­chen Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten so­wie der An­zahl be­schäf­tig­ter Ta­ges­fa­mi­li­en be­zie­hungs­wei­se der Schluss­ab­rech­nung des Pro­jek­tes.

3 Dem BSV sind die ent­spre­chen­den Un­ter­la­gen in­nert 3 Mo­na­ten nach Ab­lauf des Bei­trags­jah­res be­zie­hungs­wei­se nach Be­en­di­gung des Pro­jek­tes ein­zu­rei­chen. Bei Vor­lie­gen zu­rei­chen­der Grün­de kann die Frist vor ih­rem Ab­lauf auf schrift­li­ches Ge­such hin um ma­xi­mal 1 Mo­nat er­streckt wer­den. Wird die or­dent­li­che oder er­streck­te Frist oh­ne trif­ti­gen Grund nicht ein­ge­hal­ten, so wird die aus­zu­rich­ten­de Fi­nanz­hil­fe bei ei­ner Ver­spä­tung bis zu 1 Mo­nat um einen Fünf­tel und für je­den wei­te­ren Mo­nat um einen wei­te­ren Fünf­tel ge­kürzt.

4 Das BSV kann auf schrift­li­chen An­trag hin Vor­schüs­se ge­wäh­ren. Die­se wer­den an Kin­der­ta­ges­stät­ten und Ein­rich­tun­gen für die schul­er­gän­zen­de Be­treu­ung erst aus­ge­rich­tet, nach­dem die Ge­such­stel­len­den dem BSV ei­ne Ko­pie ei­ner al­len­falls not­wen­di­gen Be­wil­li­gung im Sin­ne der Pfle­ge­kin­der­ver­ord­nung vom 19. Ok­to­ber 197710 vor­ge­legt und schrift­lich mit­ge­teilt ha­ben, dass die Be­trieb­s­auf­nah­me oder Er­hö­hung des An­ge­bo­tes er­folgt ist.

5 Die Emp­fän­ger von Fi­nanz­hil­fen sind ver­pflich­tet, das BSV um­ge­hend über we­sent­li­che Än­de­run­gen zu in­for­mie­ren.

Art. 16 Evaluation  

1 Das BSV sorgt für ei­ne re­gel­mäs­si­ge Eva­lua­ti­on der Aus­wir­kun­gen der Fi­nanz­hil­fen. Es kann zur Er­fül­lung die­ser Auf­ga­be aus­sen­ste­hen­de Fach­leu­te bei­zie­hen.

2 Die Emp­fän­ger von Fi­nanz­hil­fen ha­ben für die sta­tis­ti­sche Er­fas­sung ih­rer Leis­tun­gen zu sor­gen und die­se re­gel­mäs­sig dem BSV ein­zu­rei­chen. Die­ses er­stellt die ent­spre­chen­den For­mu­la­re.

3. Kapitel: Finanzhilfen für Projekte mit Innovationscharakter

Art. 17 Projekte mit Innovationscharakter  

Fi­nanz­hil­fen kön­nen Pro­jek­te mit In­no­va­ti­ons­cha­rak­ter er­hal­ten, die:

a.
ge­eig­net sind, ei­ne gros­se Brei­ten­wir­kung zu er­zie­len und als Mo­dell für wei­te­re Pro­jek­te zu die­nen;
b.
auf Nach­hal­tig­keit aus­ge­rich­tet sind; und
c.
ei­ne Eva­lua­ti­on ih­rer Durch­füh­rung und Wir­kung er­mög­li­chen.
Art. 18 Bemessung der Finanzhilfen  

Die Fi­nanz­hil­fen, die für Pro­jek­te mit In­no­va­ti­ons­cha­rak­ter aus­ge­rich­tet wer­den, de­cken höchs­tens einen Drit­tel der­je­ni­gen Pro­jekt­kos­ten, die sich aus der Er­ar­bei­tung des De­tail­kon­zepts, der Rea­li­sie­rung und der Eva­lua­ti­on er­ge­ben.

Art. 19 Beitragsgesuch  

1 Das Bei­trags­ge­such für Pro­jek­te mit In­no­va­ti­ons­cha­rak­ter muss ent­hal­ten:

a.
ei­ne Be­schrei­bung des zu un­ter­stüt­zen­den Pro­jekts, ins­be­son­de­re In­for­ma­tio­nen über Ziel und Nut­zen, den Mo­dell­cha­rak­ter und die Nach­hal­tig­keit so­wie al­le not­wen­di­gen An­ga­ben über die am Pro­jekt Be­tei­lig­ten;
b.
ein Fi­nan­zie­rungs­kon­zept des Pro­jekts.

2 Das Bei­trags­ge­such ist vor der Er­ar­bei­tung des De­tail­kon­zepts des Pro­jekts beim BSV ein­zu­rei­chen, frü­he­s­tens je­doch vier Mo­na­te vor­her.

3 Das BSV er­lässt ei­ne Weg­lei­tung über die Ge­such­sein­rei­chung und er­stellt die ent­spre­chen­den For­mu­la­re.

Art. 20 Verfahren für die Gewährung von Finanzhilfen  

1 Das BSV über­mit­telt das Bei­trags­ge­such der zu­stän­di­gen Be­hör­de je­nes Kan­tons zur Stel­lung­nah­me, in dem das Pro­jekt durch­ge­führt wer­den soll. Die kan­to­na­le Be­hör­de hat sich ins­be­son­de­re da­zu zu äus­sern:

a.
wie der Kan­ton das ent­spre­chen­de Pro­jekt grund­sätz­lich be­ur­teilt;
b.
ob aus Sicht des Kan­tons das ent­spre­chen­de Pro­jekt ei­nem Be­darf ent­spricht;
c.
ob aus Sicht des Kan­tons die Qua­li­täts­an­for­de­run­gen er­füllt sind;
d.
in wel­chem Um­fang der Kan­ton und die Ge­mein­de die fa­mi­li­ener­gän­zen­de Be­treu­ung von Kin­dern im Vor­schulal­ter im Ka­len­der­jahr vor der Er­ar­bei­tung des De­tail­kon­zepts des Pro­jekts fi­nan­zi­ell un­ter­stützt ha­ben.

2 Das BSV schliesst mit den na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die ein Pro­jekt mit In­no­va­ti­ons­cha­rak­ter durch­füh­ren, Leis­tungs­ver­trä­ge ab. Die Leis­tungs­ver­trä­ge le­gen die zu er­rei­chen­den Zie­le fest, die Hö­he und die Dau­er der fi­nan­zi­el­len Be­tei­li­gung des Bun­des, die Zah­lungs­mo­da­li­tä­ten, die Fol­gen ei­ner Nicht­er­fül­lung, die wis­sen­schaft­li­che Pro­jekt­be­glei­tung, die Be­richt­er­stat­tung und die durch­zu­füh­ren­de Eva­lua­ti­on.

4. Kapitel: Finanzhilfen für die Erhöhung von Subventionen für die familienergänzende Kinderbetreuung

Art. 21 Erhöhung von kantonalen und kommunalen Subventionen für die familienergänzende Kinderbetreuung  

Als Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung nach Ar­ti­kel 3a Ab­satz 1 KBFHG gel­ten Sub­ven­ti­ons­er­hö­hun­gen des Kan­tons und der Ge­mein­den, ein­sch­liess­lich ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­ner Ar­beit­ge­ber­bei­trä­ge, mit de­nen durch zu­sätz­li­che fi­nan­zi­el­le Bei­trä­ge an die El­tern oder an die fa­mi­li­ener­gän­zen­den Be­treu­ungs­ein­rich­tun­gen die Kos­ten ge­senkt wer­den, die er­werbs­tä­ti­gen, stel­len­su­chen­den oder sich in Aus­bil­dung be­find­li­chen El­tern für die fa­mi­li­ener­gän­zen­de Kin­der­be­treu­ung ent­ste­hen (Dritt­be­treu­ungs­kos­ten).

Art. 22 Glaubhaftmachung der gesicherten langfristigen Finanzierung  

Die Kan­to­ne müs­sen glaub­haft dar­le­gen, dass die Fi­nan­zie­rung der Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung lang­fris­tig, min­des­tens aber für 6 Jah­re als ge­si­chert er­scheint.

Art. 23 Anrechenbare Subventionserhöhung und Berechnung der Finanzhilfen  

1 Die Fi­nanz­hil­fen wer­den auf der Ba­sis der Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung be­rech­net, die im Jahr er­folgt ist, für das Fi­nanz­hil­fen ge­währt wer­den (Bei­trags­jahr). Hier­für wird die Sum­me der Sub­ven­tio­nen im be­tref­fen­den Bei­trags­jahr mit der Sum­me der Sub­ven­tio­nen im Ka­len­der­jahr vor Be­ginn der Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung ver­gli­chen.

2 Bei der Be­rech­nung der Fi­nanz­hil­fen wer­den nicht an­ge­rech­net:

a.
Sub­ven­ti­ons­er­hö­hun­gen zur Schaf­fung neu­er Be­treu­ungs­plät­ze;
b.
frei­wil­li­ge Leis­tun­gen von Ar­beit­ge­bern und von an­de­ren ju­ris­ti­schen und na­tür­li­chen Per­so­nen an die fa­mi­li­ener­gän­zen­de Kin­der­be­treu­ung.

3 Die Fi­nanz­hil­fen des Bun­des be­tra­gen im Durch­schnitt der drei Bei­trags­jah­re höchs­tens 37 Pro­zent der in die­ser Zeit er­folg­ten Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung.

Art. 24 Gesuch um Finanzhilfen und Vorentscheid über den Anspruch auf Finanzhilfen  

1 Das Ge­such um Fi­nanz­hil­fen muss vom Kan­ton ein­ge­reicht wer­den.

2 Es muss die fol­gen­den Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.
ei­ne Be­schrei­bung des ak­tu­el­len Sub­ven­ti­ons­sys­tems;
b.
ei­ne Be­schrei­bung der ge­plan­ten Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung und wie da­mit die Dritt­be­treu­ungs­kos­ten der El­tern ge­senkt wer­den;
c.
ei­ne Zu­sam­men­stel­lung der fol­gen­den Be­trä­ge:
1.
Be­trä­ge der ge­plan­ten Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung,
2.
Be­trä­ge der im Ka­len­der­jahr vor Be­ginn der Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung aus­ge­rich­te­ten Sub­ven­tio­nen;
d.
ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on zur lang­fris­ti­gen Fi­nan­zie­rung der ge­plan­ten Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung.

3 Die Zu­sam­men­stel­lung nach Ab­satz 2 Buch­sta­be c ba­siert auf den Ent­wür­fen fol­gen­der Do­ku­men­te des Kan­tons und der Ge­mein­den:

a.
Jah­res­rech­nun­gen des Ka­len­der­jahrs vor Be­ginn der ge­plan­ten Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung;
b.
Vor­an­schlä­ge für das ers­te Jahr, für das ei­ne Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung ge­plant ist;
c.
Fi­nanz­plä­ne für die Jah­re, die auf das ers­te Jahr mit Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung fol­gen.

4 Das Ge­such ist frü­he­s­tens neun Mo­na­te, spä­tes­tens je­doch einen Tag vor der Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung beim BSV ein­zu­rei­chen.

5 Das BSV fällt in der Re­gel in­nert vier Mo­na­ten ab Er­halt der voll­stän­di­gen Ge­suchs­un­ter­la­gen durch Ver­fü­gung einen Vor­ent­scheid über den An­spruch auf Fi­nanz­hil­fen.

Art. 25 Entscheid über den Anspruch auf Finanzhilfen und den Höchstbetrag  

Das BSV ent­schei­det durch Ver­fü­gung über den An­spruch auf Fi­nanz­hil­fen und über den Höchst­be­trag, nach­dem der Kan­ton ei­ne ak­tua­li­sier­te Fas­sung der Zu­sam­men­stel­lung der Be­trä­ge der Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung ein­ge­reicht hat, die auf den all­fäl­lig über­ar­bei­te­ten Un­ter­la­gen nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 2 und den ver­ab­schie­de­ten Do­ku­men­ten nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 ba­siert.

Art. 26 Ausrichtung der Finanzhilfen  

1 Die Fi­nanz­hil­fen wer­den jähr­lich nach Ab­lauf des Bei­trags­jah­res aus­ge­rich­tet.

2 Sie wer­den aus­ge­rich­tet, wenn der Kan­ton dem BSV spä­tes­tens sechs Mo­na­te nach Ab­lauf des Bei­trags­jah­res die fol­gen­den Un­ter­la­gen ein­reicht:

a.
Zu­sam­men­stel­lung der im Bei­trags­jahr vom Kan­ton und von den Ge­mein­den ge­währ­ten Sub­ven­tio­nen, ein­sch­liess­lich ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­ner Ar­beit­ge­ber­bei­trä­ge;
b.
Be­richt dar­über, in wel­chem Um­fang die Dritt­be­treu­ungs­kos­ten durch die Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung im Bei­trags­jahr re­du­ziert wur­den.

3 Die Zu­sam­men­stel­lung nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a ba­siert auf den ver­ab­schie­de­ten Jah­res­rech­nun­gen der Kan­to­ne und Ge­mein­den.

4 Das BSV legt die Hö­he der Fi­nanz­hil­fen ge­stützt auf die Un­ter­la­gen nach Ab­satz 2 fest.

Art. 27 Rückforderung  

1 Über­schrei­ten die aus­ge­rich­te­ten Fi­nanz­hil­fen im Durch­schnitt der drei Bei­trags­jah­re 37 Pro­zent der Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung, so for­dert das BSV die Dif­fe­renz zu­rück.

2 Das BSV ver­rech­net die Dif­fe­renz mit der Fi­nanz­hil­fe für das drit­te Bei­trags­jahr.

5. Kapitel: Finanzhilfen für Projekte zur besseren Abstimmung des familienergänzenden Betreuungsangebots auf die Bedürfnisse der Eltern

Art. 28 Projekte zur besseren Abstimmung des familienergänzenden Betreuungsangebots auf die Bedürfnisse der Eltern  

1 Als Pro­jek­te zur bes­se­ren Ab­stim­mung des fa­mi­li­ener­gän­zen­den Be­treu­ungs­an­ge­bots auf die Be­dürf­nis­se der El­tern gel­ten:

a.
Pro­jek­te nach Ar­ti­kel 3b Ab­satz 2 Buch­sta­be a KBFHG, die für die El­tern ei­ne Er­leich­te­rung der Or­ga­ni­sa­ti­on der fa­mi­li­ener­gän­zen­den Be­treu­ung ih­rer Kin­der brin­gen;
b.
Pro­jek­te nach Ar­ti­kel 3bAb­satz 2 Buch­sta­be b KBFHG, die für die El­tern ei­ne kurz- oder lang­fris­ti­ge Fle­xi­bi­li­tät in der fa­mi­li­ener­gän­zen­den Be­treu­ung ih­rer Kin­der brin­gen; oder
c.
Pro­jek­te nach Ar­ti­kel 3b Ab­satz 2 Buch­sta­be c KBFHG, die ein An­ge­bot mit we­sent­lich er­wei­ter­ten Öff­nungs­zei­ten wäh­rend des Ta­ges, der Wo­che oder des Jah­res um­fas­sen.

2 Fi­nanz­hil­fen kön­nen Pro­jek­te nach Ab­satz 1 er­hal­ten, die:

a.
ei­ne Ko­or­di­na­ti­on der ver­schie­de­nen Ak­teu­re ga­ran­tie­ren, ins­be­son­de­re der Be­treu­ungs­ein­rich­tun­gen, der Ta­ges­fa­mi­li­en und der Schu­le;
b.
auf Nach­hal­tig­keit aus­ge­rich­tet sind; und
c.
der ge­sam­ten Be­völ­ke­rung ei­ner Ge­mein­de of­fen­ste­hen.

3 Fi­nanz­hil­fen er­hal­ten kön­nen auch Pi­lot­pro­jek­te, die nicht der ge­sam­ten Be­völ­ke­rung ei­ner Ge­mein­de of­fen­ste­hen, die aber im Rah­men ei­nes um­fas­sen­de­ren Pro­jek­tes in­iti­iert wer­den, das auf ei­ne gan­ze Ge­mein­de aus­ge­rich­tet ist.

Art. 29 Betreuungsangebote mit wesentlich erweiterten Öffnungszeiten  

1 Fi­nanz­hil­fen an Pro­jek­te nach Ar­ti­kel 3b Ab­satz 2 Buch­sta­be c KBFHG wer­den nur aus­ge­rich­tet, wenn das Be­treu­ungs­an­ge­bot die üb­li­chen und we­sent­lich er­wei­ter­ten Öff­nungs­zei­ten um­fasst.

2 Bei Be­treu­ungs­an­ge­bo­ten im Vor­schul­be­reich gel­ten:

a.
als üb­li­che Öff­nungs­zei­ten: min­des­tens elf Stun­den pro Tag zwi­schen 6 und 19 Uhr wäh­rend min­des­tens fünf Ta­gen pro Wo­che und wäh­rend min­des­tens 48 Wo­chen pro Jahr;
b.11
als we­sent­lich er­wei­ter­te Öff­nungs­zei­ten: min­des­tens zehn zu­sätz­li­che Stun­den pro Wo­che oder min­des­tens zwei zu­sätz­li­che Wo­chen pro Jahr im Ver­gleich zu den Öff­nungs­zei­ten nach Buch­sta­be a oder im Ver­gleich zu den be­ste­hen­den Öff­nungs­zei­ten vor der Er­wei­te­rung, wenn die­se län­ger wa­ren als die Öff­nungs­zei­ten nach Buch­sta­be a.

3 Bei Be­treu­ungs­an­ge­bo­ten im schul­er­gän­zen­den Be­reich gel­ten:

a.
als üb­li­che Öff­nungs­zei­ten: in den un­ter­richts­frei­en Zei­ten zwi­schen 7 und 18 Uhr an fünf Ta­gen pro Wo­che wäh­rend al­len Schul­wo­chen;
b.12
als we­sent­lich er­wei­ter­te Öff­nungs­zei­ten: min­des­tens zehn zu­sätz­li­che Stun­den pro Wo­che oder zu­sätz­lich wäh­rend min­des­tens acht Schul­fe­ri­en­wo­chen pro Jahr im Ver­gleich zu den Öff­nungs­zei­ten nach Buch­sta­be a oder im Ver­gleich zu den be­ste­hen­den Öff­nungs­zei­ten vor der Er­wei­te­rung, wenn die­se län­ger wa­ren als die Öff­nungs­zei­ten nach Buch­sta­be a.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 339).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 339).

Art. 30 Anrechenbare Projektkosten und Berechnung der Finanzhilfen  

1 Bei der Be­rech­nung der Fi­nanz­hil­fen wer­den die Kos­ten an­ge­rech­net, die wäh­rend der im Ent­scheid nach Ar­ti­kel 32 fest­ge­leg­ten Dau­er an­fal­len für:

a.
die Er­ar­bei­tung des De­tail­kon­zepts des Pro­jekts;
b.
die Be­schaf­fung und An­pas­sung der für das Pro­jekt er­for­der­li­chen In­for­ma­ti­ons­sys­te­me;
c.
die Re­kru­tie­rung und Schu­lung des Per­so­nals; und
d.
die Eva­lua­ti­on der Kon­zep­ti­on und der Um­set­zung des Pro­jekts.

2 Die Kos­ten für die Eva­lua­ti­on wer­den nur an­ge­rech­net, wenn die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Im Ge­such um Fi­nanz­hil­fen wird an­ge­ge­ben, dass ei­ne Eva­lua­ti­on durch­ge­führt wer­den wird.
b.
Die Eva­lua­ti­on ent­hält ei­ne sys­te­ma­ti­sche und nach wis­sen­schaft­li­chen Me­tho­den ver­fass­te Ana­ly­se und Be­wer­tung der Kon­zep­ti­on und der Um­set­zung des Pro­jekts durch ei­ne ex­ter­ne Stel­le.
c.
Die Er­geb­nis­se der Eva­lua­ti­on wer­den öf­fent­lich zu­gäng­lich ge­macht.

3 Bei der Be­rech­nung der Fi­nanz­hil­fen nicht an­ge­rech­net wer­den die Kos­ten für:

a.
die Schaf­fung neu­er Be­treu­ungs­plät­ze;
b.
den Be­trieb von Be­treu­ungs­ein­rich­tun­gen;
c.
den Bau und den Um­bau von Be­treu­ungs­ein­rich­tun­gen;
d.
die Ma­te­ri­al­be­schaf­fung.
Art. 31 Gesuch um Finanzhilfen  

1 Das Ge­such um Fi­nanz­hil­fen muss Fol­gen­des ent­hal­ten:

a.
ei­ne Be­schrei­bung des Pro­jekts und der Art und Wei­se, wie das Pro­jekt zur bes­se­ren Ab­stim­mung des fa­mi­li­ener­gän­zen­den Be­treu­ungs­an­ge­bots auf die Be­dürf­nis­se der El­tern bei­tra­gen wird;
b.
In­for­ma­tio­nen über die am Pro­jekt Be­tei­lig­ten, den Zeit­plan und ei­ne all­fäl­li­ge Eva­lua­ti­on;
c.
ei­ne Zu­sam­men­stel­lung der vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten so­wie ein Fi­nan­zie­rungs­kon­zept;
d.
ei­ne Be­schrei­bung, wie die Ko­or­di­na­ti­on mit den an­de­ren Ak­teu­ren nach Ar­ti­kel 28 Ab­satz 2 Buch­sta­be a er­fol­gen wird.

2 Han­delt es sich nicht um ein Ge­such ei­nes Kan­tons, so ist dem Ge­such zu­dem ei­ne Stel­lung­nah­me der be­tref­fen­den Kan­to­ne zum Pro­jekt bei­zu­le­gen.

3 Das Ge­such ist frü­he­s­tens vier Mo­na­te, spä­tes­tens je­doch einen Tag vor Be­ginn der Er­ar­bei­tung des De­tail­kon­zepts des Pro­jekts beim BSV ein­zu­rei­chen.

Art. 32 Entscheid über den Anspruch auf Finanzhilfen und die Dauer der Ausrichtung  

Das BSV ent­schei­det nach Er­halt der voll­stän­di­gen Ge­suchs­un­ter­la­gen durch Ver­fü­gung über den An­spruch auf Fi­nanz­hil­fen und über die Dau­er, wäh­rend der die Fi­nanz­hil­fen aus­ge­rich­tet wer­den.

Art. 33 Ausrichtung der Finanzhilfen  

1 Fi­nanz­hil­fen für Pro­jek­te nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 1 wer­den aus­ge­rich­tet, wenn der Ge­such­stel­ler spä­tes­tens drei Mo­na­te nach Ab­lauf der im Ent­scheid nach Ar­ti­kel 32 fest­ge­leg­ten Dau­er die fol­gen­den Un­ter­la­gen beim BSV ein­reicht:

a.
De­tail­kon­zept des Pro­jekts;
b.
Pro­jekt­be­richt mit An­ga­ben zum Pro­jekt­ver­lauf, der Ziel­er­rei­chung und der Zu­kunfts­per­spek­ti­ve;
c.
Schluss­ab­rech­nung über die an­re­chen­ba­ren Kos­ten mit Be­le­gen;
d.
bei Pro­jek­ten von na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­so­nen: zu­sätz­lich zu den Un­ter­la­gen nach den Buch­sta­ben a–c die Jah­res­be­rich­te der Trä­ger­schaft.

2 Fi­nanz­hil­fen für Eva­lua­tio­nen nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 2 wer­den aus­ge­rich­tet, wenn der Ge­such­stel­ler spä­tes­tens drei Mo­na­te nach Ab­lauf der im Ent­scheid nach Ar­ti­kel 32 fest­ge­leg­ten Dau­er die fol­gen­den Un­ter­la­gen beim BSV ein­reicht:

a.
Eva­lua­ti­ons­be­richt;
b.
Ab­rech­nung über die Kos­ten der Eva­lua­ti­on mit Be­le­gen.

3 Das BSV legt die Hö­he der Fi­nanz­hil­fen ge­stützt auf die Un­ter­la­gen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 fest.

6. Kapitel: Gemeinsame Bestimmungen für Finanzhilfen nach dem 4. und 5. Kapitel

Art. 34 Formulare  

Das BSV stellt ins­be­son­de­re für Ge­su­che, Stel­lung­nah­men der Kan­to­ne, die Be­richt­er­stat­tung und die Ab­rech­nung For­mu­la­re zur Ver­fü­gung.

Art. 35 Fristverlängerung und Kürzung der Finanzhilfen bei Nichteinhaltung der Frist  

1 Lie­gen hin­rei­chen­de Grün­de vor, so kann ei­ne Ver­län­ge­rung der Frist zur Ein­rei­chung der Un­ter­la­gen nach den Ar­ti­keln 26 und 33 um höchs­tens einen Mo­nat be­an­tragt wer­den. Das Ge­such muss schrift­lich vor Ab­lauf der Frist beim BSV ein­ge­reicht wer­den.

2 Wird die or­dent­li­che oder ver­län­ger­te Frist zur Ein­rei­chung der Un­ter­la­gen oh­ne hin­rei­chen­den Grund nicht ein­ge­hal­ten, so wer­den die Fi­nanz­hil­fen wie folgt ge­kürzt:

a.
bei ei­ner Ver­spä­tung bis zu ei­nem Mo­nat: um einen Fünf­tel;
b.
bei ei­ner Ver­spä­tung von mehr als ei­nem Mo­nat: um einen Fünf­tel pro Mo­nat.
Art. 36 Gewährung von Vorschüssen  

1 Das BSV kann nach dem Ent­scheid über den An­spruch auf Fi­nanz­hil­fen nach den Ar­ti­keln 25 und 32 Vor­schüs­se ge­wäh­ren.

2 Der Vor­schuss be­trägt höchs­tens 80 Pro­zent der für das be­tref­fen­de Bei­trags­jahr oder für die Pro­jekt­dau­er vor­aus­sicht­lich aus­zu­rich­ten­den Fi­nanz­hil­fe.

Art. 37 Auskunftspflicht  

Die Ge­such­stel­ler und die Emp­fän­ger von Fi­nanz­hil­fen müs­sen dem BSV al­le er­for­der­li­chen Aus­künf­te er­tei­len und al­le we­sent­li­chen Än­de­run­gen um­ge­hend mit­tei­len.

Art. 38 Evaluation  

Das BSV sorgt für die Eva­lua­ti­on der Aus­wir­kun­gen der Fi­nanz­hil­fen.

7. Kapitel: Schlussbestimmungen

1. Abschnitt: Aufhebung eines anderen Erlasses

Art. 39  

Die Ver­ord­nung vom 9. De­zem­ber 200213 über Fi­nanz­hil­fen für fa­mi­li­ener­gän­zen­de Kin­der­be­treu­ung wird auf­ge­ho­ben.

2. Abschnitt: Übergangsbestimmungen

Art. 40 Finanzhilfen nach dem
2. und
3. Kapitel
14  

1 Bis zum 28. Fe­bru­ar 2019 kön­nen ein­ge­reicht wer­den:

a.
Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen für In­sti­tu­tio­nen (2. Ka­pi­tel), die zwi­schen dem 1. und dem 28. Fe­bru­ar 2019 ih­ren Be­trieb auf­neh­men, ihr An­ge­bot er­hö­hen oder mit der Durch­füh­rung ei­ner Mass­nah­me be­gin­nen;
b.
Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen für Pro­jek­te mit In­no­va­ti­ons­cha­rak­ter (3. Ka­pi­tel), die zwi­schen dem 1. und dem 28. Fe­bru­ar 2019 be­gin­nen.

2 Bis zum 30. Ja­nu­ar 2023 kön­nen ein­ge­reicht wer­den:

a.
Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen für In­sti­tu­tio­nen (2. Ka­pi­tel), die spä­tes­tens am 31. Ja­nu­ar 2023 ih­ren Be­trieb auf­neh­men, ihr An­ge­bot er­hö­hen oder mit der Durch­füh­rung ei­ner Mass­nah­me be­gin­nen;
b.
Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen für Pro­jek­te mit In­no­va­ti­ons­cha­rak­ter (3. Ka­pi­tel), die spä­tes­tens am 31. Ja­nu­ar 2023 be­gin­nen.

3 Bei­trags­ge­su­che, die spä­tes­tens am 30. Ja­nu­ar 2019 ein­ge­reicht wur­den und die ge­stützt auf die Prio­ri­tä­ten­ord­nung nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 3 KBFHG auf ei­ner War­te­lis­te ste­hen, wer­den wie neue Ge­su­che ge­prüft.

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 339).

Art. 41 Finanzhilfen nach dem
4. und
5. Kapitel
 

Bis zum 31. Ju­li 2018 kön­nen ein­ge­reicht wer­den:

a.
Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen für Sub­ven­ti­ons­er­hö­hun­gen (4. Ka­pi­tel), die in der Zeit zwi­schen dem 1. Ja­nu­ar 2018 und dem 31. Ju­li 2018 wirk­sam wer­den;
b.
Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen für Pro­jek­te (5. Ka­pi­tel), bei de­nen mit der Er­ar­bei­tung des De­tail­kon­zepts zwi­schen dem 1. Ja­nu­ar 2018 und dem 31. Ju­li 2018 be­gon­nen wird.

3. Abschnitt: Inkrafttreten und Geltungsdauer

Art. 4215  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 2018 in Kraft und gilt un­ter dem Vor­be­halt der Ab­sät­ze 2 und 3 bis zum 30. Ju­ni 2023.

2 Das 2. und das 3. Ka­pi­tel (Art. 3–20) so­wie Ar­ti­kel 40 gel­ten bis zum 31. Ja­nu­ar 2019.

3 Die Gel­tungs­dau­er nach Ab­satz 2 wird bis zum 31. Ja­nu­ar 2023 ver­län­gert.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 339).

Anhang 1

(Art. 6 Abs. 2)

1 Bemessung der Pauschalbeiträge für Kindertagesstätten

1.1 Der Pauschalbeitrag für ein Vollzeitangebot beträgt pro Platz und Jahr 5000 Franken.

1.2 Ein Vollzeitangebot entspricht einer jährlichen Öffnungszeit von mindestens 225 Tagen zu mindestens 9 Stunden. Dies entspricht mindestens 2025 Betriebsstunden im Jahr.

1.3 Für Angebote mit kürzeren Öffnungszeiten wird der Betrag proportional gekürzt (Zeitfaktor t).

2 Berechnungsformel

Pauschalbeitrag im Jahr 1 = (a+b)/2 × t × 5000 Fr.

Pauschalbeitrag im Jahr 2 = b × t × 5000 Fr.

Legende:

a = Anzahl geschaffene Plätze

b = im Beitragsjahr durchschnittlich tatsächlich belegte Plätze = «Anzahl belegte Stunden» geteilt durch «Anzahl Betriebsstunden pro Jahr» ≤ a

t = Zeitfaktor = «Anzahl Betriebsstunden pro Jahr» geteilt durch «2025 Stunden» (Vollzeitangebot) ≤ 1

Anhang 2

(Art. 9 Abs. 2)

1 Bemessung der Pauschalbeiträge für Einrichtungen für die schulergänzende Betreuung

1.1 Der Pauschalbeitrag für ein Vollzeitangebot beträgt pro Platz und Jahr 3000 Franken.

1.2 Ein Vollzeitangebot entspricht einer jährlichen Öffnungszeit von mindestens 225 Tagen. Für Angebote mit kürzeren Öffnungszeiten wird der Betrag proportional gekürzt (Zeitfaktor t).

1.3 Für die Bemessung der Pauschalbeiträge sind die Betreuungseinheiten pro Tag massgebend. Es wird zwischen folgenden Betreuungseinheiten unterschieden:

a.
Morgenbetreuung: mind. 1 Stunde vor Schulbeginn bzw. mind. 3 Stunden an schulfreien Tagen;
b.
Mittagsbetreuung: mind. 2 Stunden oder die gesamte Mittagspause inkl. Verpflegung an Schultagen sowie an schulfreien Tagen;
c.
Nachmittagsbetreuung: mind. 2 Stunden nach Schulschluss bzw. mind. 4 Stunden an schulfreien Tagen.

2 Berechnungsformel

Berechnung des Anteils geschaffener Plätze

Betreuungseinheit

Mo

Di

Mi

Do

Fr

Formel

Morgen

∑/u × 0.1=ap

Mittag

∑/u × 0.5=aq

Nachmittag

∑/u × 0.4=ar

Berechnung des Anteils tatsächlich belegter Plätze

Betreuungseinheit

Mo

Di

Mi

Do

Fr

Formel

Morgen

∑/u × 0.1=bp

Mittag

∑/u × 0.5=bq

Nachmittag

∑/u × 0.4=br

Pauschalbeitrag Jahr 1 = (ap + aq + ar + bp + bq + br)/2 × t × 3000 Fr.

Pauschalbeitrag Jahr 2 = (bp + bq + br) × t × 3000 Fr.

Pauschalbeitrag Jahr 3 = (bp + bq + br)/2 × t × 3000 Fr.

Legende:

a = durchschnittliche Anzahl geschaffene Plätze pro Tag

b = im Beitragsjahr durchschnittlich tatsächlich belegte Plätze pro Tag

p= Vormittag

q= Mittag

r= Nachmittag

t = Zeitfaktor = «Anzahl Betriebstage pro Jahr» geteilt durch «225 Tage» (Vollzeitangebot) ≤ 1

u = Anzahl Betriebstage pro Woche ≥ 4

∑ = Summe der Anzahl Plätze pro Betreuungseinheit pro Woche

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden