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Verordnung
über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft
(Direktzahlungsverordnung, DZV)

vom 23. Oktober 2013 (Stand am 5. Juli 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 70 Absatz 3, 70a Absätze 3–5, 70b Absatz 3, 71 Absatz 2,
72 Absatz 2, 73 Absatz 2, 75 Absatz 2, 76 Absatz 3, 77 Absatz 4, 170 Absatz 3 und 177 des Landwirtschaftsgesetzes vom 29. April 19981 (LwG),

verordnet:

1. Titel: Allgemeine Bestimmungen

1. Kapitel: Gegenstand und Direktzahlungsarten

Art. 1 Gegenstand  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Vor­aus­set­zun­gen und das Ver­fah­ren für die Aus­rich­tung von Di­rekt­zah­lun­gen und legt die Hö­he der Bei­trä­ge fest.

2 Sie legt die Kon­trol­len und die Ver­wal­tungs­sank­tio­nen fest.

Art. 2 Direktzahlungsarten  

Die Di­rekt­zah­lun­gen um­fas­sen fol­gen­de Di­rekt­zah­lungs­ar­ten:

a.
Kul­tur­land­schafts­bei­trä­ge:
1.
Of­fen­hal­tungs­bei­trag,
2.
Hang­bei­trag,
3.
Steil­la­gen­bei­trag,
4.
Hang­bei­trag für Reb­flä­chen,
5.
Al­pungs­bei­trag,
6.
Söm­me­rungs­bei­trag;
b.
Ver­sor­gungs­si­cher­heits­bei­trä­ge:
1.
Ba­sis­bei­trag,
2.
Pro­duk­ti­ons­er­schwer­nis­bei­trag,
3.
Bei­trag für die of­fe­ne Acker­flä­che und für Dau­er­kul­tu­ren;
c.
Biodi­ver­si­täts­bei­trä­ge:
1.
Qua­li­täts­bei­trag,
2.
Ver­net­zungs­bei­trag;
d.
Land­schafts­qua­li­täts­bei­trag;
e.
Pro­duk­ti­ons­sys­tem­bei­trä­ge:
1.
Bei­trag für bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft,
2.2
Bei­trag für ex­ten­si­ve Pro­duk­ti­on von Ge­trei­de, Son­nen­blu­men, Ei­weis­s­erb­sen, Acker­boh­nen, Lu­pi­nen und Raps,
3.
Bei­trag für gras­land­ba­sier­te Milch- und Fleisch­pro­duk­ti­on,
4.
Tier­wohl­bei­trä­ge;
f.
Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trä­ge:
1.
Bei­trag für emis­si­ons­min­dern­de Aus­bring­ver­fah­ren,
2.
Bei­trag für scho­nen­de Bo­den­be­ar­bei­tung,
3.
Bei­trag für den Ein­satz von prä­zi­ser Ap­pli­ka­ti­ons­tech­nik,
4.3
Bei­trag für die Aus­rüs­tung von Sprit­zen mit ei­nem Spül­sys­tem mit se­pa­ra­tem Spül­was­ser­kreis­lauf zur Rei­ni­gung von Ge­rä­ten für das Aus­brin­gen von Pflan­zen­schutz­mit­teln,
5.4
Bei­trag für die stick­stoffre­du­zier­te Pha­sen­füt­te­rung von Schwei­nen,
6.5
Bei­trag für die Re­duk­ti­on von Pflan­zen­schutz­mit­teln im Obst­bau, im Reb­bau und im Zucker­rü­benan­bau,
7.6
Bei­trag für die Re­duk­ti­on von Her­bi­zi­den auf der of­fe­nen Acker­flä­che;
g.
Über­gangs­bei­trag.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

2. Kapitel: Voraussetzungen

1. Abschnitt: Allgemeine Voraussetzungen

Art. 3 Beitragsberechtigte Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen  

1 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von Be­trie­ben sind bei­trags­be­rech­tigt, wenn sie:

a.
na­tür­li­che Per­so­nen mit zi­vil­recht­li­chem Wohn­sitz in der Schweiz sind;
b.
vor dem 1. Ja­nu­ar des Bei­trags­jah­res das 65. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det ha­ben;
c.
die An­for­de­rung an die Aus­bil­dung nach Ar­ti­kel 4 er­fül­len.

2 Na­tür­li­che Per­so­nen und Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten, die den Be­trieb ei­ner Ak­ti­en­ge­sell­schaft (AG), ei­ner Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung (GmbH) oder ei­ner Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaft (Kom­man­dit-AG) mit Sitz in der Schweiz als Selbst­be­wirt­schaf­ter oder Selbst­be­wirt­schaf­te­rin­nen füh­ren, sind bei­trags­be­rech­tigt, so­fern:

a.
sie bei der AG oder der Kom­man­dit-AG mit­tels Na­men­ak­ti­en über ei­ne di­rek­te Be­tei­li­gung von min­des­tens zwei Drit­teln am Ak­ti­en­ka­pi­tal oder Grund­ka­pi­tal und an den Stimm­rech­ten ver­fü­gen;
b.
sie bei der GmbH über ei­ne di­rek­te Be­tei­li­gung von min­des­tens drei Vier­teln am Stamm­ka­pi­tal und an den Stimm­rech­ten ver­fü­gen;
c.
der Buch­wert des Päch­ter­ver­mö­gens und, so­fern die AG oder die GmbH Ei­gen­tü­me­rin ist, der Buch­wert des Ge­wer­bes oder der Ge­wer­be, min­des­tens zwei Drit­tel der Ak­ti­ven der AG oder der GmbH aus­macht.

2bis Nicht bei­trags­be­rech­tigt ist ei­ne na­tür­li­che Per­son oder ei­ne Per­so­nen­ge­sell­schaft, die den Be­trieb von ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son ge­pach­tet hat und:

a.
in lei­ten­der Funk­ti­on für die ju­ris­ti­sche Per­son tä­tig ist; oder
b.
über ei­ne Be­tei­li­gung von mehr als ei­nem Vier­tel am Ak­ti­en-, Stamm- oder Grund­ka­pi­tal oder an den Stimm­rech­ten der ju­ris­ti­schen Per­son ver­fügt.7

3 Für Biodi­ver­si­täts- und Land­schafts­qua­li­täts­bei­trä­ge sind auch ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz in der Schweiz so­wie Kan­to­ne und Ge­mein­den bei­trags­be­rech­tigt, so­fern sie Be­wirt­schaf­te­rin­nen des Be­triebs sind. Da­von aus­ge­nom­men sind ju­ris­ti­sche Per­so­nen, bei de­nen da­von aus­ge­gan­gen wer­den kann, dass sie zur Um­ge­hung der Al­ters­gren­ze oder der Aus­bil­dungs­an­for­de­run­gen ge­grün­det wur­den.8

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 4 Anforderungen an die Ausbildung  

1 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen müs­sen über ei­ne der fol­gen­den Aus­bil­dun­gen ver­fü­gen:

a.
be­ruf­li­che Grund­bil­dung «Be­rufs­feld Land­wirt­schaft und de­ren Be­ru­fe» mit ei­nem Eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­at­test nach Ar­ti­kel 37 des Be­rufs­bil­dungs­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 20029 (BBG) oder ei­nem Eid­ge­nös­si­schen Fä­hig­keits­zeug­nis nach Ar­ti­kel 38 BBG;
b.
Bäue­rin mit Fach­aus­weis nach Ar­ti­kel 43 BBG;
c.
hö­he­re Aus­bil­dung in den Be­ru­fen nach Buch­sta­be a oder b.

2 Der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a gleich­ge­stellt ist ei­ne an­de­re be­ruf­li­che Grund­bil­dung mit ei­nem Eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­at­test nach Ar­ti­kel 37 BBG oder ei­nem Eid­ge­nös­si­schen Fä­hig­keits­zeug­nis nach Ar­ti­kel 38 BBG, er­gänzt mit:

a.
ei­ner ab­ge­schlos­se­nen, von den Kan­to­nen in Zu­sam­men­ar­beit mit der mass­ge­ben­den Or­ga­ni­sa­ti­on der Ar­beits­welt ein­heit­lich ge­re­gel­ten land­wirt­schaft­li­chen Wei­ter­bil­dung; oder
b.
ei­ner aus­ge­wie­se­nen prak­ti­schen Tä­tig­keit wäh­rend min­des­tens drei Jah­ren als Be­wirt­schaf­ter, Be­wirt­schaf­te­rin, Mit­be­wirt­schaf­ter, Mit­be­wirt­schaf­te­rin, An­ge­stell­ter oder An­ge­stell­te auf ei­nem Land­wirt­schafts­be­trieb.

3 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von Be­trie­ben im Berg­ge­biet, de­ren Be­wirt­schaf­tung we­ni­ger als 0,5 Stan­dard­ar­beits­kräf­te (SAK) nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 der Land­wirt­schaft­li­chen Be­griffs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199810 (LBV) er­for­dert, sind von den An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 aus­ge­nom­men.

4 Über­nimmt die Ehe­part­ne­rin oder der Ehe­part­ner beim Er­rei­chen der Al­ters­gren­ze des bis­he­ri­gen Be­wirt­schaf­ters be­zie­hungs­wei­se der bis­he­ri­gen Be­wirt­schaf­te­rin den Be­trieb, so ist sie oder er von den An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 aus­ge­nom­men, wenn sie oder er vor der Über­nah­me wäh­rend min­des­tens zehn Jah­ren auf dem Be­trieb mit­ge­ar­bei­tet hat.

5 Der Er­be, die Er­bin oder die Er­ben­ge­mein­schaft ist wäh­rend höchs­tens drei Jah­ren nach dem Tod des bis­he­ri­gen bei­trags­be­rech­tig­ten Be­wirt­schaf­ters oder der bis­he­ri­gen bei­trags­be­rech­tig­ten Be­wirt­schaf­te­rin von den An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 aus­ge­nom­men.11

6 Ein Mit­glied der Er­ben­ge­mein­schaft muss den zi­vil­recht­li­chen Wohn­sitz in der Schweiz ha­ben und darf am 1. Ja­nu­ar des Bei­trags­jah­res das 65. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det ha­ben. Die Er­ben­ge­mein­schaft muss die­se Per­son der ver­ant­wort­li­chen Be­hör­de nach Ar­ti­kel 98 Ab­satz 2 mel­den.12

9 SR 412.10

10 SR 910.91

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 5 Mindestarbeitsaufkommen 13  

Di­rekt­zah­lun­gen wer­den nur aus­ge­rich­tet, wenn auf dem Be­trieb ein Ar­beits­be­darf von min­des­tens 0,20 SAK be­steht.

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 6 Mindestanteil der Arbeiten der betriebseigenen Arbeitskräfte  

1 Di­rekt­zah­lun­gen wer­den nur aus­ge­rich­tet, wenn min­des­tens 50 Pro­zent der Ar­bei­ten, die für die Be­wirt­schaf­tung des Be­triebs er­for­der­lich sind, mit be­triebs­ei­ge­nen Ar­beits­kräf­ten aus­ge­führt wer­den.

2 Der Ar­beits­auf­wand be­rech­net sich nach dem «ART-Ar­beits­vor­an­schlag 2009» von Agros­co­pe, in der Ver­si­on des Jah­res 201314.

14 Der Ar­beits­vor­an­schlag kann her­un­ter­ge­la­den wer­den un­ter www.agros­co­pe.ad­min.ch/ar­beits­vor­an­schlag

Art. 7 Maximaler Tierbestand  

Di­rekt­zah­lun­gen wer­den nur aus­ge­rich­tet, wenn der Tier­be­stand auf dem Be­trieb die Gren­zen der Höchst­be­stan­des­ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 201315 nicht über­schrei­tet.

Art. 8 Begrenzung der Direktzahlungen pro SAK  

1 Pro SAK wer­den höchs­tens 70 000 Fran­ken an Di­rekt­zah­lun­gen aus­ge­rich­tet.

2 Der Ver­net­zungs­bei­trag, der Land­schafts­qua­li­täts­bei­trag, die Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trä­ge und der Über­gangs­bei­trag wer­den un­ab­hän­gig von der Be­gren­zung nach Ab­satz 1 aus­ge­rich­tet.

Art. 9 Reduktion der Direktzahlungen bei Personengesellschaften  

Bei Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten wer­den die Di­rekt­zah­lun­gen ei­nes Be­triebs für je­de Per­son, die vor dem 1. Ja­nu­ar des Bei­trags­jah­res das 65. Al­ters­jahr vollen­det hat, an­teils­mäs­sig re­du­ziert.

Art. 10 Beitragsberechtigte Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen von Sömmerungs- und Gemeinschaftsweidebetrieben  

1 Na­tür­li­che und ju­ris­ti­sche Per­so­nen so­wie öf­fent­lich-recht­li­che Kör­per­schaf­ten und Ge­mein­den sind als Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben bei­trags­be­rech­tigt, wenn sie:

a.
den Söm­me­rungs- oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­trieb auf ei­ge­ne Rech­nung und Ge­fahr füh­ren; und
b.
ih­ren zi­vil­recht­li­chen Wohn­sitz oder den Sitz in der Schweiz ha­ben.

2 Kan­to­ne sind nicht bei­trags­be­rech­tigt.

3 Die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 3–9 sind nicht an­wend­bar.

2. Abschnitt: Ökologischer Leistungsnachweis

Art. 11 Grundsatz  

Bei­trä­ge wer­den aus­ge­rich­tet, wenn die An­for­de­run­gen des öko­lo­gi­schen Leis­tungs­nach­wei­ses (ÖLN) nach den Ar­ti­keln 12–25 auf dem ge­sam­ten Be­trieb er­füllt sind.

Art. 12 Haltung der Nutztiere nach der Tierschutzgesetzgebung  

Die für die land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­on mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten der Tier­schutz­ge­setz­ge­bung müs­sen ein­ge­hal­ten wer­den.

Art. 13 Ausgeglichene Düngerbilanz  

1 Die Nähr­stoff­kreis­läu­fe sind mög­lichst zu schlies­sen. An­hand ei­ner Nähr­stoff­bi­lanz ist zu zei­gen, dass kein über­schüs­si­ger Phos­phor und Stick­stoff aus­ge­bracht wer­den. Die An­for­de­run­gen für die Er­stel­lung der Nähr­stoff­bi­lanz sind in An­hang 1 Zif­fer 2.1 fest­ge­legt.

2 Die zu­läs­si­ge Phos­phor- und Stick­stoff­men­ge be­misst sich nach dem Pflan­zen­be­darf und dem be­trieb­li­chen Be­wirt­schaf­tungs­po­ten­zi­al.

3 Zur Op­ti­mie­rung der Dün­ger­ver­tei­lung auf die ein­zel­nen Par­zel­len müs­sen auf al­len Par­zel­len min­des­tens al­le zehn Jah­re Bo­den­un­ter­su­chun­gen nach An­hang 1 Zif­fer 2.2 durch­ge­führt wer­den.

Art. 14 Angemessener Anteil an Biodiversitätsförderflächen  

1 Der An­teil an Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen muss min­des­tens 3,5 Pro­zent der mit Spe­zi­al­kul­tu­ren be­leg­ten land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che und 7 Pro­zent der üb­ri­gen land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che be­tra­gen. Die­se Be­stim­mung gilt nur für Flä­chen im In­land.

2 Als Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen an­re­chen­bar sind Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–k, n, p und q und nach An­hang 1 Zif­fer 3 so­wie Bäu­me nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis, wenn die­se Flä­chen und Bäu­me:16

a.
sich auf der Be­triebs­flä­che und in ei­ner Fahr­di­stanz von höchs­tens 15 km zum Be­triebs­zen­trum oder zu ei­ner Pro­duk­ti­ons­stät­te be­fin­den; und
b.
im Ei­gen­tum oder auf dem Pacht­land des Be­wirt­schaf­ters oder der Be­wirt­schaf­te­rin sind.

3 Pro Baum nach Ab­satz 2 wird ei­ne Are an­ge­rech­net. Pro Be­wirt­schaf­tungs­par­zel­le kön­nen höchs­tens 100 Bäu­me pro Hekt­are an­ge­rech­net wer­den. Höchs­tens die Hälf­te des er­for­der­li­chen An­teils an Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen darf durch die An­rech­nung von Bäu­men er­füllt wer­den.17

4 Höchs­tens die Hälf­te des er­for­der­li­chen An­teils an Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen darf durch die An­rech­nung von ein­jäh­ri­gen Blüh­strei­fen für Be­stäu­ber und an­de­re Nütz­lin­ge (Art. 55 Abs. 1 Bst. q) er­füllt wer­den.18

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

Art. 15 Vorschriftsgemässe Bewirtschaftung von Objekten in Inventaren von nationaler Bedeutung  

1 Die Vor­ga­ben zur Be­wirt­schaf­tung von Flach­moo­ren, Tro­cken­wie­sen und -wei­den und Am­phi­bien­laich­ge­bie­ten, die Bio­to­pe von na­tio­na­ler Be­deu­tung nach Ar­ti­kel 18a des Bun­des­ge­set­zes vom 1. Ju­li 196619 über den Na­tur- und Hei­mat­schutz (NHG) sind, sind ein­zu­hal­ten, so­fern die Flä­chen für den Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ver­bind­lich aus­ge­schie­den sind.

2 Ver­bind­lich aus­ge­schie­den sind Flä­chen, wenn:

a.
ei­ne schrift­li­che Nut­zungs- und Schutz­ver­ein­ba­rung zwi­schen der kan­to­na­len Fach­stel­le und dem Be­wirt­schaf­ter oder der Be­wirt­schaf­te­rin be­steht; oder
b.
ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­fü­gung vor­liegt; oder
c.
die Flä­che in ei­nem rechts­kräf­ti­gen Nut­zungs­plan aus­ge­schie­den ist.
Art. 16 Geregelte Fruchtfolge  

1 Die Frucht­fol­gen sind so fest­zu­le­gen, dass Schäd­lin­gen und Krank­hei­ten vor­ge­beugt wird und dass Ero­si­on, Bo­den­ver­dich­tung und Bo­den­schwund so­wie Ver­si­cke­rung und Ab­schwem­mung von Dün­gern und von Pflan­zen­schutz­mit­teln ver­mie­den wer­den.

2 Be­trie­be mit mehr als 3 Hekt­aren of­fe­ner Acker­flä­che müs­sen jähr­lich min­des­tens vier ver­schie­de­ne Acker­kul­tu­ren auf­wei­sen. An­hang 1 Zif­fer 4.1 legt fest, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen ei­ne Kul­tur an­ge­rech­net wird. Für die Haupt­kul­tu­ren ist ein ma­xi­ma­ler An­teil an der Acker­flä­che nach An­hang 1 Zif­fer 4.2 ein­zu­hal­ten.

3 Für Be­trie­be, wel­che die An­bau­pau­sen nach An­hang 1 Zif­fer 4.3 ein­hal­ten, gilt die An­for­de­rung nach Ab­satz 2 nicht.

4 Für Be­trie­be, die nach den An­for­de­run­gen der Bio-Ver­ord­nung vom 22. Sep­tem­ber 199720 be­wirt­schaf­tet wer­den, gel­ten für den Nach­weis ei­ner ge­re­gel­ten Frucht­fol­ge die An­for­de­run­gen der na­tio­na­len Fa­ch­or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 2.

20 SR 910.18

Art. 17 Geeigneter Bodenschutz  

1 Der Bo­den­schutz ist durch ei­ne op­ti­ma­le Bo­den­be­de­ckung und durch Mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung von Ero­si­on und von che­mi­schen und phy­si­ka­li­schen Bo­den­be­las­tun­gen zu ge­währ­leis­ten. Die An­for­de­run­gen sind in An­hang 1 Zif­fer 5 fest­ge­legt.

2 Be­trie­be mit mehr als 3 Hekt­aren of­fe­ner Acker­flä­che müs­sen auf je­der Par­zel­le mit Kul­tu­ren, die vor dem 31. Au­gust ge­ern­tet wer­den, im lau­fen­den Jahr ei­ne Win­ter­kul­tur, Zwi­schen­fut­ter oder Grün­dün­gung an­sä­en.21

3 ...22

4 Für Be­trie­be, die nach den An­for­de­run­gen der Bio-Ver­ord­nung vom 22. Sep­tem­ber 199723 be­wirt­schaf­tet wer­den, gel­ten für den Nach­weis ei­nes ge­eig­ne­ten Bo­den­schut­zes die An­for­de­run­gen der na­tio­na­len Fa­ch­or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 2.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

22 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

23 SR 910.18

Art. 18 Gezielte Auswahl und Anwendung der Pflanzenschutzmittel  

1 Beim Schutz der Kul­tu­ren vor Schäd­lin­gen, Krank­hei­ten und Ver­un­krau­tung sind pri­mär prä­ven­ti­ve Mass­nah­men, na­tür­li­che Re­gu­la­ti­ons­me­cha­nis­men so­wie bio­lo­gi­sche und me­cha­ni­sche Ver­fah­ren an­zu­wen­den.

2 Bei der An­wen­dung von Pflan­zen­schutz­mit­teln müs­sen die Schad­schwel­len so­wie die Emp­feh­lun­gen von Pro­gno­se- und Warn­diens­ten be­rück­sich­tigt wer­den.

3 Es dür­fen nur Pflan­zen­schutz­mit­tel an­ge­wen­det wer­den, die nach der Pflan­zen­schutz­mit­tel­ver­ord­nung vom 12. Mai 201024 in Ver­kehr ge­bracht wor­den sind. Die Vor­schrif­ten zur An­wen­dung von Pflan­zen­schutz­mit­teln sind in An­hang 1 Zif­fern 6.1 und 6.2 fest­ge­legt.

4 Die kan­to­na­len Fach­stel­len für Pflan­zen­schutz kön­nen für Pflan­zen­schutz­mass­nah­men, die nach An­hang 1 Zif­fer 6.2 aus­ge­schlos­sen sind, Son­der­be­wil­li­gun­gen nach An­hang 1 Zif­fer 6.3 er­tei­len.

5 Von den An­wen­dungs­vor­schrif­ten nach An­hang 1 Zif­fern 6.2 und 6.3 aus­ge­nom­men sind Flä­chen, die zu Ver­suchs­zwe­cken an­ge­baut wer­den. Der Ge­such­stel­ler oder Ge­such­stel­le­rin muss ei­ne schrift­li­che Ver­ein­ba­rung mit dem Be­wirt­schaf­ter oder der Be­wirt­schaf­te­rin ab­sch­lies­sen und die­se zu­sam­men mit dem Ver­suchs­be­schrieb der kan­to­na­len Fach­stel­le für Pflan­zen­schutz zu­stel­len.

Art. 19 Anforderungen an die Produktion von Saat- und Pflanzgut  

Die An­for­de­run­gen an die Pro­duk­ti­on von Saat- und Pflanz­gut sind in An­hang 1 Zif­fer 7 fest­ge­legt.

Art. 20 Anforderungen an ÖLN-Regelungen von nationalen Fach- und Vollzugsorganisationen  

1 Die An­for­de­run­gen an Spe­zi­al­kul­tu­ren sind in An­hang 1 Zif­fer 8.1 fest­ge­legt.

2 Das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft (BLW) kann gleich­wer­ti­ge An­for­de­run­gen zur Er­fül­lung des ÖLN von na­tio­na­len Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen und von zum Voll­zug be­auf­trag­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen nach An­hang 1 Zif­fer 8.2 ge­neh­mi­gen.

Art. 21 Pufferstreifen  

Ent­lang von ober­ir­di­schen Ge­wäs­sern, Waldrän­dern, We­gen, He­cken, Feld- und Ufer­ge­höl­zen und In­ven­tar­flä­chen sind Puf­fer­strei­fen nach An­hang 1 Zif­fer 9 an­zu­le­gen.

Art. 22 Überbetriebliche Erfüllung des ÖLN  

1 Zur Er­fül­lung des ÖLN kann ein Be­trieb mit ei­nem oder meh­re­ren an­de­ren Be­trie­ben ver­ein­ba­ren, dass der ge­sam­te ÖLN oder Tei­le da­von ge­mein­sam er­füllt wer­den.

2 Soll die Ver­ein­ba­rung nur Tei­le des ÖLN bein­hal­ten, so kön­nen fol­gen­de Ele­men­te des ÖLN über­be­trieb­lich er­füllt wer­den:

a.
aus­ge­gli­che­ne Dün­ger­bi­lanz nach Ar­ti­kel 13;
b.
an­ge­mes­se­ner An­teil Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 14;
c.
die An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 16–18 zu­sam­men.

3 Die Ver­ein­ba­rung muss vom Kan­ton ge­neh­migt wer­den. Sie wird ge­neh­migt, wenn:

a.
die Be­triebs­zen­tren der be­tei­lig­ten Be­trie­be in­ner­halb ei­ner Fahr­di­stanz von höchs­tens 15 km lie­gen;
b.
die Be­trie­be die Zu­sam­men­ar­beit schrift­lich ge­re­gelt ha­ben;
c.
die Be­trie­be ei­ne ge­mein­sa­me Kon­troll­stel­le be­stimmt ha­ben;
d.
kei­ner der Be­trie­be be­reits ei­ne an­de­re Ver­ein­ba­rung zur über­be­trieb­li­chen Er­fül­lung des ÖLN ab­ge­schlos­sen hat.
Art. 23 Flächenabtausch  

Der Ab­tausch von Flä­chen ist nur un­ter Be­trie­ben zu­ge­las­sen, die den ÖLN er­fül­len.

Art. 24 Bewirtschaftung von Nebenkulturen  

Ne­ben­kul­tu­ren mit ei­ner Ge­samt­flä­che von we­ni­ger als 20 Aren pro Be­trieb müs­sen nicht nach den Re­geln des ÖLN be­wirt­schaf­tet wer­den.

Art. 25 Aufzeichnungen  

Die An­for­de­run­gen an die Auf­zeich­nun­gen sind in An­hang 1 Zif­fer 1 fest­ge­legt.

Art. 25a Projekte zur Weiterentwicklung des ÖLN 25  

1 Im Rah­men von Pro­jek­ten, mit de­nen im Hin­blick auf die Wei­ter­ent­wick­lung des ÖLN al­ter­na­ti­ve Re­ge­lun­gen ge­tes­tet wer­den, kann von ein­zel­nen An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 13 und 14 so­wie von den Ar­ti­keln 16–25 ab­ge­wi­chen wer­den, so­fern die Re­ge­lun­gen öko­lo­gisch min­des­tens gleich­wer­tig sind und das Pro­jekt wis­sen­schaft­lich be­glei­tet wird.

2 Die Ab­wei­chun­gen be­dür­fen der Be­wil­li­gung des BLW.

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

3. Abschnitt: Bewirtschaftungsanforderungen für die Sömmerung und das Sömmerungsgebiet

Art. 26 Grundsatz  

Die Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­be müs­sen sach­ge­recht und um­welt­scho­nend be­wirt­schaf­tet wer­den.

Art. 27 Unterhalt von Gebäuden, Anlagen und Zufahrten  

Ge­bäu­de, An­la­gen und Zu­fahr­ten müs­sen in ei­nem ord­nungs­ge­mäs­sen Zu­stand sein und ent­spre­chend un­ter­hal­ten wer­den.

Art. 28 Haltung der Sömmerungstiere  

Die Söm­me­rungs­tie­re müs­sen über­wacht wer­den. Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin hat si­cher­zu­stel­len, dass die Tie­re min­des­tens ein­mal pro Wo­che kon­trol­liert wer­den.

Art. 29 Schutz und Pflege der Weiden und der Naturschutzflächen  

1 Die Wei­den sind mit ge­eig­ne­ten Mass­nah­men vor Ver­bu­schung oder Ver­gan­dung zu schüt­zen.

2 Flä­chen nach An­hang 2 Zif­fer 1 sind vor Tritt und Ver­biss durch Wei­de­tie­re zu schüt­zen.

3 Na­tur­schutz­flä­chen müs­sen vor­schrifts­ge­mä­ss be­wirt­schaf­tet wer­den.

Art. 30 Düngung der Weideflächen  

1 Die Dün­gung der Wei­de­flä­chen muss auf ei­ne aus­ge­wo­ge­ne und ar­ten­rei­che Zu­sam­men­set­zung der Pflan­zen­be­stän­de und auf ei­ne mass­vol­le und ab­ge­stuf­te Nut­zung aus­ge­rich­tet sein. Die Dün­gung hat mit al­pei­ge­nem Dün­ger zu er­fol­gen. Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Fach­stel­le kann die Zu­fuhr von al­pfrem­den Dün­gern be­wil­li­gen.

2 Stick­stoff­hal­ti­ge Mi­ne­ral­dün­ger und al­pfrem­de flüs­si­ge Dün­ger dür­fen nicht aus­ge­bracht wer­den.

3 Als Aus­brin­gung von al­pei­ge­nem Hof­dün­ger gilt auch die an­teils­mäs­si­ge Aus­brin­gung auf an­gren­zen­de Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­den, wenn die Tie­re re­gel­mäs­sig auf den Heim­be­trieb zu­rück­keh­ren.

4 Für je­de Dün­ger­zu­fuhr sind der Zeit­punkt der Zu­fuhr so­wie Art, Men­ge und Her­kunft der Dün­ger in ei­nem Jour­nal fest­zu­hal­ten.

5 Für Rück­stän­de aus nicht­land­wirt­schaft­li­chen Ab­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­gen mit höchs­tens 200 Ein­woh­ner­gleich­wer­ten und aus nicht­land­wirt­schaft­li­chen Ab­was­ser­gru­ben oh­ne Ab­fluss gilt An­hang 2.6 Zif­fer 3.2.3 der Che­mi­ka­li­en-Ri­si­ko­re­duk­ti­ons-Ver­ord­nung vom 18. Mai 200526.

Art. 31 Zufuhr von Futter  

1 Zur Über­brückung wit­te­rungs­be­ding­ter Aus­nah­me­si­tua­tio­nen dür­fen höchs­tens 50 kg Dürr­fut­ter oder 140 kg Si­la­ge pro Nor­mal­sto­ss (NST) und Söm­me­rungs­pe­ri­ode zu­ge­führt wer­den.

2 Für ge­mol­ke­ne Kü­he, Milch­zie­gen und Milch­scha­fe ist zu­sätz­lich die Zu­fuhr von 100 kg Dürr­fut­ter und 100 kg Kraft­fut­ter pro NST und Söm­me­rungs­pe­ri­ode zu­läs­sig.

3 Schwei­nen darf Kraft­fut­ter nur als Er­gän­zung der al­pei­ge­nen Milch­ne­ben­pro­duk­te ver­füt­tert wer­den.

4 Für je­de Fut­ter­zu­fuhr sind der Zeit­punkt der Zu­fuhr so­wie die Art, Men­ge und Her­kunft des Fut­ters in ei­nem Jour­nal fest­zu­hal­ten.

Art. 32 Bekämpfung von Problempflanzen und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln  

1 Pro­blem­p­flan­zen wie Bla­cken, Acker­kratz­dis­teln, weis­ser Ger­mer, Ja­kobs- und Al­pen­kreuz­kraut sind zu be­kämp­fen; ins­be­son­de­re ist de­ren Aus­brei­tung zu ver­hin­dern.

2 Her­bi­zi­de dür­fen zur Ein­zel­stock­be­hand­lung ein­ge­setzt wer­den, so­weit ih­re Ver­wen­dung nicht ver­bo­ten oder ein­ge­schränkt ist. Zur Flä­chen­be­hand­lung dür­fen sie nur mit Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Fach­stel­le und im Rah­men ei­nes Sa­nie­rungs­plans ein­ge­setzt wer­den.

Art. 33 Weitergehende Anforderungen  

Ent­hält ein all­fäl­li­ger Be­wirt­schaf­tungs­plan nach An­hang 2 Zif­fer 2 wei­ter­ge­hen­de An­for­de­run­gen und Vor­ga­ben als die­je­ni­gen nach den Ar­ti­keln 26–32, so sind die­se mass­ge­bend.

Art. 34 Unsachgemässe Bewirtschaftung  

1 Bei ei­ner zu in­ten­si­ven oder ei­ner zu ex­ten­si­ven Nut­zung schreibt der Kan­ton Mass­nah­men für ei­ne ver­bind­li­che Wei­de­pla­nung vor.

2 Wer­den öko­lo­gi­sche Schä­den oder ei­ne un­sach­ge­mäs­se Be­wirt­schaf­tung fest­ge­stellt, so er­lässt der Kan­ton Auf­la­gen für die Wei­de­füh­rung, die Dün­gung und die Zu­fuhr von Fut­ter und ver­langt ent­spre­chen­de Auf­zeich­nun­gen.

3 Füh­ren die Auf­la­gen nach Ab­satz 1 oder 2 nicht zum Ziel, so ver­langt der Kan­ton einen Be­wirt­schaf­tungs­plan nach An­hang 2 Zif­fer 2.

3. Kapitel: Zu Beiträgen berechtigende Flächen und massgebende Tierbestände

1. Abschnitt: Zu Beiträgen berechtigende Flächen

Art. 35  

1 Die zu Bei­trä­gen be­rech­ti­gen­de Flä­che um­fasst die land­wirt­schaft­li­che Nutz­flä­che nach den Ar­ti­keln 14, 16 Ab­satz 3 und 17 Ab­satz 2 LBV27.

2 Un­pro­duk­ti­ve Kle­in­struk­tu­ren auf ex­ten­siv ge­nutz­ten Wei­den (Art. 55 Abs. 1 Bst. c) be­rech­ti­gen bis zu ei­nem An­teil von höchs­tens 20 Pro­zent an der Wei­de­flä­che zu Bei­trä­gen.

2bis Ent­lang von Fliess­ge­wäs­sern be­rech­ti­gen un­pro­duk­ti­ve Kle­in­struk­tu­ren auf ex­ten­siv ge­nutz­ten Wie­sen (Art. 55 Abs. 1 Bst. a), Streu­e­flä­chen (Art. 55 Abs. 1 Bst. e) und Ufer­wie­sen ent­lang von Fliess­ge­wäs­sern (Art. 55 Abs. 1 Bst. g) bis zu ei­nem An­teil von höchs­tens 20 Pro­zent an der Flä­che zu Bei­trä­gen.28

3 Rück­zugs­strei­fen auf ex­ten­siv ge­nutz­ten Wie­sen (Art. 55 Abs. 1 Bst. a) be­rech­ti­gen bis zu ei­nem An­teil von höchs­tens 10 Pro­zent an der Wie­sen­flä­che zu Bei­trä­gen.

4 Flä­chen, für die nach dem NHG29 ei­ne schrift­li­che Nut­zungs- und Schutz­ver­ein­ba­rung mit der kan­to­na­len Fach­stel­le be­steht und die des­we­gen nicht jähr­lich ge­nutzt wer­den, be­rech­ti­gen in den Jah­ren oh­ne Nut­zung nur zu Biodi­ver­si­täts­bei­trä­gen (Art. 55), zum Land­schafts­qua­li­täts­bei­trag (Art. 63) und zum Ba­sis­bei­trag der Ver­sor­gungs­si­cher­heits­bei­trä­ge (Art. 50).

5 An­ge­stamm­te Flä­chen in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 2 LBV be­rech­ti­gen nur zum Ba­sis­bei­trag der Ver­sor­gungs­si­cher­heits­bei­trä­ge (Art. 50) und zum Bei­trag für die of­fe­ne Acker­flä­che und für die Dau­er­kul­tu­ren (Art. 53).

6 Ar­ten­rei­che Grün- und Streu­e­flä­chen im Söm­me­rungs­ge­biet (Art. 55 Abs. 1 Bst. o) be­rech­ti­gen nur zu Biodi­ver­si­täts­bei­trä­gen.

7 Zu kei­nen Bei­trä­gen be­rech­ti­gen Flä­chen, die mit Baum­schu­len, Forst­pflan­zen, Christ­bäu­men, Zier­pflan­zen, Hanf oder Ge­wächs­häu­sern mit fes­tem Fun­da­ment be­legt sind.

27 SR 910.91

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

29 SR 451

2. Abschnitt: Massgebende Tierbestände

Art. 36 Bemessungsperiode und Erhebung der massgebenden Tierbestände  

1 Für die Be­stim­mung des Be­stands an Nutz­tie­ren auf Be­trie­ben ist die Be­mes­sungs­pe­ri­ode vom 1. Ja­nu­ar bis zum 31. De­zem­ber des Vor­jah­res mass­ge­bend.

2 Für die Be­stim­mung der Be­sto­s­sung von Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben sind fol­gen­de Be­mes­sungs­pe­ri­oden mass­ge­bend:

a.30
für Tie­re der Rin­der­gat­tung und Was­ser­büf­fel so­wie Tie­re der Pfer­de­gat­tung: das Bei­trags­jahr bis zum 31. Ok­to­ber;
b.
für die üb­ri­gen rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­re: das Bei­trags­jahr.

3 Der Be­stand an Tie­ren der Rin­der­gat­tung und Was­ser­büf­feln, Tie­ren der Pfer­de­gat­tung so­wie Bi­sons wird an­hand der Da­ten der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank er­ho­ben.31

4 Der Be­stand an üb­ri­gen Nutz­tie­ren muss vom Be­wirt­schaf­ter oder von der Be­wirt­schaf­te­rin bei der Ein­rei­chung des Ge­suchs um Di­rekt­zah­lun­gen an­ge­ge­ben wer­den.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 3291).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

Art. 37 Bestimmung der Tierbestände  

1 Für die Be­stim­mung des Be­stands an Tie­ren der Rin­der­gat­tung und Was­ser­büf­feln, Tie­ren der Pfer­de­gat­tung so­wie Bi­sons ist die An­zahl Tier­ta­ge in der Be­mes­sungs­pe­ri­ode mass­ge­bend. Es wer­den nur Tier­ta­ge be­rück­sich­tigt, bei de­nen ei­ne ein­deu­ti­ge Stand­ort­zu­ord­nung der Tie­re mög­lich ist. Tie­re oh­ne gül­ti­ge Ge­burts­mel­dung wer­den nicht be­rück­sich­tigt.32

2 Für die Be­stim­mung des Be­stands an üb­ri­gen Nutz­tie­ren ist die An­zahl der in der Be­mes­sungs­pe­ri­ode durch­schnitt­lich ge­hal­te­nen Nutz­tie­re mass­ge­bend.

3 Wer­den rau­fut­ter­ver­zeh­ren­de Nutz­tie­re zur Söm­me­rung auf an­er­kann­te Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­be im In­land oder auf an­ge­stamm­te Söm­me­rungs­be­trie­be in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne nach Ar­ti­kel 43 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 200533 ver­stellt, so wer­den sie an den Be­stand des Be­triebs an­ge­rech­net. An­re­chen­bar sind höchs­tens 180 Ta­ge.

4 Ver­än­dert der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin den Be­stand bis zum 1. Mai des Bei­trags­jah­res we­sent­lich, so er­höht oder re­du­ziert der Kan­ton den Be­stand nach den Ab­sät­zen 1 und 2 auf den im Bei­trags­jahr ef­fek­tiv ge­hal­te­nen Be­stand. Ei­ne we­sent­li­che Ver­än­de­rung liegt vor, wenn der Be­stand in­ner­halb ei­ner Ka­te­go­rie neu auf­ge­nom­men, auf­ge­ge­ben oder um mehr als 50 Pro­zent er­höht oder re­du­ziert wird.

5 Der Tier­be­stand für die Al­pungs­bei­trä­ge wird in Nor­mal­stös­sen nach Ar­ti­kel 39 Ab­sät­ze 2 und 3 für die vom Be­trieb auf an­er­kann­te Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­be im In­land ver­stell­ten Tie­re be­mes­sen.

6 Der Tier­be­stand für die Be­sto­s­sung von Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben im In­land wird in Nor­mal­stös­sen nach Ar­ti­kel 39 Ab­sät­ze 2 und 3 be­mes­sen.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 3291).

33 SR 631.0

3. Abschnitt: Besondere Bestimmungen für die Sömmerung und das Sömmerungsgebiet

Art. 38 Flächen im Sömmerungsgebiet  

1 Als Net­to­wei­de­flä­che gilt die mit Fut­ter­pflan­zen be­wach­se­ne Flä­che nach Ar­ti­kel 24 LBV34 ab­züg­lich der Flä­chen, die nach An­hang 2 Zif­fer 1 nicht be­wei­det wer­den dür­fen.

2 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin muss auf ei­ner Kar­te, die be­weid­ba­ren Flä­chen und die Flä­chen, die nicht be­wei­det wer­den dür­fen, ein­tra­gen.

Art. 39 Normalbesatz auf Sömmerungs- und Gemeinschaftsweidebetrieben  

1 Der Nor­mal­be­satz ist der ei­ner nach­hal­ti­gen Nut­zung ent­spre­chend fest­ge­setz­te Tier­be­satz. Der Nor­mal­be­satz wird in Nor­mal­stös­sen an­ge­ge­ben.

2 Ein Nor­mal­sto­ss (NST) ent­spricht der Söm­me­rung ei­ner rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Gross­viehein­heit (RG­VE) wäh­rend 100 Ta­gen.

3 Die Söm­me­rung wird mit ma­xi­mal 180 Ta­gen an­ge­rech­net.

4 Der auf­grund der Söm­me­rungs­bei­trags­ver­ord­nung vom 29. März 200035 fest­ge­leg­te Nor­mal­be­satz gilt, so­lan­ge kei­ne An­pas­sung nach Ar­ti­kel 41 er­folgt.

5 Bei Söm­me­rungs- oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben, wel­che die Söm­me­rung neu auf­neh­men, setzt der Kan­ton den Nor­mal­be­satz auf­grund des ef­fek­tiv ge­söm­mer­ten Be­stan­des pro­vi­so­risch fest. Nach drei Jah­ren setzt er den Nor­mal­be­satz un­ter Be­rück­sich­ti­gung der durch­schnitt­li­chen Be­sto­s­sung die­ser drei Jah­re und der An­for­de­rung ei­ner nach­hal­ti­gen Nut­zung de­fi­ni­tiv fest.

35 [AS 20001105,20021140,20052695Ziff. II 17. AS 2007 6139Art. 29]

Art. 40 Festlegung des Normalbesatzes  

1 Der Kan­ton setzt für je­den Söm­me­rungs- oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­trieb den Nor­mal­be­satz fest für:

a.
Scha­fe, mit Aus­nah­me von Milch­scha­fen, nach Wei­de­sys­tem;
b.
die üb­ri­gen rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­re, mit Aus­nah­me von Bi­sons und Hirschen.

2 ...36

3 Bei der Fest­le­gung des Nor­mal­be­sat­zes für Scha­fe, mit Aus­nah­me von Milch­scha­fen, darf der Be­satz nach An­hang 2 Zif­fer 3 pro Hekt­are Net­to­wei­de­flä­che nicht über­schrit­ten wer­den.

4 Liegt ein Be­wirt­schaf­tungs­plan vor, so stützt sich der Kan­ton bei der Fest­set­zung des Nor­mal­be­sat­zes auf die dar­in ent­hal­te­nen Be­satz­zah­len. Da­bei sind die Gren­zen nach Ab­satz 3 ein­zu­hal­ten.

36 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

Art. 41 Anpassung des Normalbesatzes  

1 Der Kan­ton passt den Nor­mal­be­satz ei­nes Söm­me­rungs‑ oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­triebs an, wenn:

a.
der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin einen Be­wirt­schaf­tungs­plan ein­reicht, der einen hö­he­ren Be­satz recht­fer­tigt;
b.
das Ver­hält­nis zwi­schen Scha­fen und an­de­ren Tie­ren ge­än­dert wer­den soll;
c.
Flä­chen­mu­ta­tio­nen dies er­for­dern.

2 Er setzt den Nor­mal­be­satz un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Stel­lung­nah­men der kan­to­na­len Fach­stel­len, ins­be­son­de­re der Fach­stel­le für Na­tur­schutz, her­ab, wenn:

a.
die Be­sto­s­sung im Rah­men des Nor­mal­be­sat­zes zu öko­lo­gi­schen Schä­den ge­führt hat;
b.
kan­to­na­le Auf­la­gen nicht zur Be­he­bung öko­lo­gi­scher Schä­den ge­führt ha­ben;
c.
sich die Wei­de­flä­che, ins­be­son­de­re durch Ver­wal­dung oder Ver­bu­schung, we­sent­lich re­du­ziert hat.

3 Er setzt den Nor­mal­be­satz neu fest, wenn die Be­sto­s­sung über drei Jah­re in Fol­ge 75 Pro­zent des fest­ge­leg­ten Nor­mal­be­sat­zes un­ter­schrei­tet. Er be­rück­sich­tigt da­bei den durch­schnitt­li­chen Be­stand der letz­ten drei Jah­re und die An­for­de­run­gen an ei­ne nach­hal­ti­ge Nut­zung.

3bis und 3ter ...37

4 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin kann ge­gen die An­pas­sung des Nor­mal­be­sat­zes in­ner­halb von 30 Ta­gen Ein­spra­che er­he­ben und die Über­prü­fung des Ent­scheids auf­grund ei­nes Be­wirt­schaf­tungs­pla­nes ver­lan­gen. Er oder sie muss den Plan in­ner­halb ei­nes Jah­res vor­le­gen.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

2. Titel: Beiträge

1. Kapitel: Kulturlandschaftsbeiträge

1. Abschnitt: Offenhaltungsbeitrag

Art. 42  

1 Der Of­fen­hal­tungs­bei­trag wird nach Zo­ne ab­ge­stuft und pro Hekt­are aus­ge­rich­tet.

2 Für Flä­chen in der Tal­zo­ne, so­wie für He­cken, Feld- und Ufer­ge­höl­ze wer­den kei­ne Bei­trä­ge aus­ge­rich­tet.

3 Die Flä­chen müs­sen so ge­nutzt wer­den, dass es zu kei­nem Wald­ein­wuchs kommt.

2. Abschnitt: Hangbeitrag

Art. 43  

1 Der Hang­bei­trag wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet für Flä­chen mit fol­gen­den Nei­gun­gen:

a.
18–35 Pro­zent Nei­gung;
b.
mehr als 35–50 Pro­zent Nei­gung;
c.
mehr als 50 Pro­zent Nei­gung.

2 Für Dau­er­wei­den, Reb­flä­chen so­wie He­cken, Feld- und Ufer­ge­höl­ze wer­den kei­ne Bei­trä­ge aus­ge­rich­tet.

3 Bei­trä­ge wer­den nur aus­ge­rich­tet, wenn die Flä­che in Hang­la­gen min­des­tens 50 Aren pro Be­trieb be­trägt. Es wer­den nur Flä­chen ei­nes Be­triebs be­rück­sich­tigt, die zu­sam­men­hän­gend min­des­tens 1 Are mes­sen.

4 Die Kan­to­ne be­rech­nen die Flä­chen der Be­trie­be in Hang­la­gen auf der Ba­sis ei­nes elek­tro­ni­schen Da­ten­sat­zes. Das BLW stellt den Da­ten­satz be­reit und führt ihn pe­ri­odisch nach.

5 Die Kan­to­ne er­stel­len nach Ge­mein­den ge­ord­ne­te Ver­zeich­nis­se, die für je­de be­wirt­schaf­te­te Flä­che mit Par­zel­len­num­mer, Par­zel­len­na­me oder Be­wirt­schaf­tungs­ein­heit die Grös­se der Flä­che, für die Bei­trä­ge be­an­sprucht wer­den kön­nen, und die Bei­trags­ka­te­go­rie, fest­hal­ten. Die Kan­to­ne sor­gen für die Nach­füh­rung.

3. Abschnitt: Steillagenbeitrag

Art. 44  

1 Der Steil­la­gen­bei­trag wird pro Hekt­are für Flä­chen aus­ge­rich­tet, die zu Bei­trä­gen nach Ar­ti­kel 43 Ab­satz 1 Buch­sta­be b oder c be­rech­ti­gen.

2 Er wird nur aus­ge­rich­tet, wenn der An­teil die­ser Flä­chen an der bei­trags­be­rech­tig­ten land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che des Be­triebs min­des­tens 30 Pro­zent be­trägt.

4. Abschnitt: Hangbeitrag für Rebflächen

Art. 45  

1 Der Hang­bei­trag für Reb­flä­chen wird aus­ge­rich­tet für:

a.
Reb­flä­chen in Hang­la­gen mit ei­ner Nei­gung zwi­schen 30 und 50 Pro­zent;
b.
Reb­flä­chen in Hang­la­gen mit mehr als 50 Pro­zent Nei­gung;
c.
Reb­flä­chen in Ter­ras­sen­la­gen mit mehr als 30 Pro­zent na­tür­li­cher Ge­län­de­nei­gung.

2 Die Kri­te­ri­en für die Aus­schei­dung von Ter­ras­sen­la­gen sind in An­hang 3 fest­ge­legt.

3 Wird ein Hang­bei­trag für Reb­flä­chen in Ter­ras­sen­la­gen aus­ge­rich­tet, so wird für die­se Flä­che kein Hang­bei­trag für Reb­flä­chen in Hang­la­gen aus­ge­rich­tet.

4 Die Bei­trä­ge wer­den nur aus­ge­rich­tet, wenn die Reb­flä­che in Hang­la­gen min­des­tens 10 Aren pro Be­trieb be­trägt. Es wer­den nur Flä­chen ei­nes Be­triebs be­rück­sich­tig, die zu­sam­men­hän­gend min­des­tens 1 Are mes­sen.

5 Die Kan­to­ne be­stim­men die Flä­chen in Ter­ras­sen­la­gen von Wein­bau­re­gio­nen, für die Bei­trä­ge aus­ge­rich­tet wer­den.

6 Sie er­stel­len Ver­zeich­nis­se nach Ar­ti­kel 43 Ab­satz 5.

5. Abschnitt: Alpungsbeitrag

Art. 46  

Der Al­pungs­bei­trag wird pro NST für die auf an­er­kann­ten Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben im In­land ge­söm­mer­ten rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­re, mit Aus­nah­me von Bi­sons und Hirschen, aus­ge­rich­tet.

6. Abschnitt: Sömmerungsbeitrag

Art. 47 Beitrag  

1 Der Söm­me­rungs­bei­trag wird für die Söm­me­rung rau­fut­ter­ver­zeh­ren­der Nutz­tie­re, mit Aus­nah­me von Bi­sons und Hirschen, auf an­er­kann­ten Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben im In­land aus­ge­rich­tet.

2 Er wird für fol­gen­de Ka­te­go­ri­en fest­ge­legt:

a.
Scha­fe, mit Aus­nah­me von Milch­scha­fen, bei stän­di­ger Be­hir­tung oder Um­triebs­wei­den mit Her­den­schutz­mass­nah­men, pro NST;
b.
Scha­fe, mit Aus­nah­me von Milch­scha­fen, bei Um­triebs­wei­den, pro NST;
c.
Scha­fe, mit Aus­nah­me von Milch­scha­fen, bei üb­ri­gen Wei­den, pro NST;
d.38
üb­ri­ge rau­fut­ter­ver­zeh­ren­de Nutz­tie­re, pro NST;
e.39
...

3 Für Milch­kü­he, Milch­scha­fe und Milch­zie­gen wird zum Bei­trag nach Ab­satz 2 Buch­sta­be d ein Zu­satz­bei­trag aus­ge­rich­tet.40

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

39 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

Art. 48 Anforderungen an die Bewirtschaftung für die verschiedenen Weidesysteme von Schafen  

Die An­for­de­run­gen an die Be­wirt­schaf­tung für die ver­schie­de­nen Wei­de­sys­te­me von Scha­fen sind in An­hang 2 Zif­fer 4 fest­ge­legt.

Art. 49 Festsetzung des Beitrags  

1 Der Söm­me­rungs­bei­trag wird aus­ge­hend vom fest­ge­leg­ten Nor­mal­be­satz (Art. 39) aus­ge­rich­tet.

2 Weicht die Be­sto­s­sung er­heb­lich vom Nor­mal­be­satz ab, so wird der Söm­me­rungs­bei­trag wie folgt an­ge­passt:

a.
Über­steigt die Be­sto­s­sung den Nor­mal­be­satz in NST um 10–15 Pro­zent, min­des­tens aber um zwei NST, so wird der Bei­trag um 25 Pro­zent re­du­ziert.
b.
Über­steigt die Be­sto­s­sung den Nor­mal­be­satz in NST um mehr als 15 Pro­zent, min­des­tens aber um zwei NST, so wird kein Bei­trag aus­ge­rich­tet.
c.
Un­ter­schrei­tet die Be­sto­s­sung den Nor­mal­be­satz in NST um mehr als 25 Pro­zent, so wird der Bei­trag nach dem tat­säch­li­chen Be­satz be­rech­net.41

3 Der Zu­satz­bei­trag nach Ar­ti­kel 47 Ab­satz 3 wird für die ef­fek­ti­ve Be­sto­s­sung in NST fest­ge­legt.42

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

2. Kapitel: Versorgungssicherheitsbeiträge

1. Abschnitt: Basisbeitrag

Art. 50 Beitrag  

1 Der Ba­sis­bei­trag wird pro Hekt­are und nach Flä­che ab­ge­stuft aus­ge­rich­tet.

2 Für Dau­er­grün­flä­chen, die als Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­che nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­be a, b, c, d oder g be­wirt­schaf­tet wer­den, wird ein re­du­zier­ter Ba­sis­bei­trag aus­ge­rich­tet.

3 Für Flä­chen, auf de­nen Kul­tu­ren an­ge­baut wer­den, die nicht zur Auf­recht­er­hal­tung der Ka­pa­zi­tät der Pro­duk­ti­on von Nah­rungs­mit­teln die­nen, wird kein Bei­trag aus­ge­rich­tet.

4 Für Dau­er­grün­flä­chen wird der Ba­sis­bei­trag nur aus­ge­rich­tet, wenn der Min­dest­tier­be­satz nach Ar­ti­kel 51 er­reicht wird. Ist der Ge­samt­be­stand an rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­ren auf dem Be­trieb klei­ner als der auf­grund der ge­sam­ten Dau­er­grün­flä­che er­for­der­li­che Min­dest­tier­be­satz, so wird der Bei­trag für Dau­er­grün­flä­chen an­teils­mäs­sig fest­ge­legt.

Art. 51 Mindesttierbesatz  

1 Der Min­dest­tier­be­satz auf Dau­er­grün­flä­chen be­trägt pro Hekt­are:

a.
in der Tal­zo­ne 1,0 RG­VE;
b.
in der Hü­gel­zo­ne 0,8 RG­VE;
c.
in der Ber­g­zo­ne I 0,7 RG­VE;
d.
in der Ber­g­zo­ne II 0,6 RG­VE;
e.
in der Ber­g­zo­ne III 0,5 RG­VE;
f.
in der Ber­g­zo­ne IV 0,4 RG­VE.

2 Der Min­dest­tier­be­satz für Dau­er­grün­flä­chen, die als Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen be­wirt­schaf­tet wer­den, be­trägt 30 Pro­zent des Min­dest­tier­be­sat­zes nach Ab­satz 1.

2. Abschnitt: Produktionserschwernisbeitrag

Art. 52  

1 Der Pro­duk­ti­ons­er­schwer­nis­bei­trag wird pro Hekt­are für Flä­chen im Berg- und Hü­gel­ge­biet aus­ge­rich­tet und ist nach Zo­nen ab­ge­stuft.43

2 Für Flä­chen, auf de­nen Kul­tu­ren an­ge­baut wer­den, die nicht zur Auf­recht­er­hal­tung der Ka­pa­zi­tät der Pro­duk­ti­on von Nah­rungs­mit­teln die­nen, wird kein Bei­trag aus­ge­rich­tet.

3 Für Dau­er­grün­flä­chen wird der Pro­duk­ti­ons­er­schwer­nis­bei­trag nur aus­ge­rich­tet, wenn der Min­dest­tier­be­satz nach Ar­ti­kel 51 er­reicht wird. Ist der Ge­samt­be­stand an rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­ren auf dem Be­trieb klei­ner als der auf­grund der ge­sam­ten Dau­er­grün­flä­che er­for­der­li­che Min­dest­tier­be­satz, so wird der Bei­trag für Dau­er­grün­flä­chen an­teils­mäs­sig fest­ge­legt.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

3. Abschnitt: Beitrag für die offene Ackerfläche und für Dauerkulturen

Art. 53  

1 Der Bei­trag für die of­fe­ne Acker­flä­che und für Dau­er­kul­tu­ren wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet.

2 Für Flä­chen, auf de­nen Kul­tu­ren an­ge­baut wer­den, die nicht zur Auf­recht­er­hal­tung der Ka­pa­zi­tät der Pro­duk­ti­on von Nah­rungs­mit­teln die­nen, wird kein Bei­trag aus­ge­rich­tet.

4. Abschnitt: Flächen im Ausland

Art. 54  

1 Wer­den für an­ge­stamm­te Flä­chen in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne Di­rekt­zah­lun­gen der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU) aus­ge­rich­tet, so ver­rin­gern sich die Ver­sor­gungs­si­cher­heits­bei­trä­ge ent­spre­chend.44

2 Für die Be­rech­nung des Ab­zugs sind die Di­rekt­zah­lun­gen der EU mass­ge­bend, die für das Vor­jahr aus­ge­rich­tet wur­den.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

3. Kapitel: Biodiversitätsbeiträge

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 55  

1 Biodi­ver­si­täts­bei­trä­ge wer­den pro Hekt­are für fol­gen­de ei­ge­ne oder ge­pach­te­te Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen ge­währt:45

a.
ex­ten­siv ge­nutz­te Wie­sen;
b.
we­nig in­ten­siv ge­nutz­te Wie­sen;
c.
ex­ten­siv ge­nutz­te Wei­den;
d.
Wald­wei­den;
e.
Streu­e­flä­chen;
f.
He­cken, Feld- und Ufer­ge­höl­ze;
g.
Ufer­wie­sen ent­lang von Fliess­ge­wäs­sern;
h.
Bunt­bra­chen;
i.
Ro­ta­ti­ons­bra­chen;
j.
Acker­schon­strei­fen;
k.
Saum auf Acker­flä­che;
l.46
...
m.47
...
n.
Reb­flä­chen mit na­tür­li­cher Ar­ten­viel­falt;
o.
ar­ten­rei­che Grün- und Streu­e­flä­chen im Söm­me­rungs­ge­biet;
p.
re­gi­onss­pe­zi­fi­sche Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen;
q.48
Blüh­strei­fen für Be­stäu­ber und an­de­re Nütz­lin­ge.

1bis Biodi­ver­si­täts­bei­trä­ge wer­den pro Baum für fol­gen­de ei­ge­ne oder ge­pach­te­te Bäu­me ge­währt:49

a.
Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me;
b.
ein­hei­mi­sche stand­ort­ge­rech­te Ein­zel­bäu­me und Al­leen.50

2 Für Flä­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und e wer­den die Bei­trä­ge nach Zo­nen ab­ge­stuft.

3 Für fol­gen­de Flä­chen wer­den die Bei­trä­ge nur in fol­gen­den Zo­nen oder Ge­bie­ten aus­ge­rich­tet:

a.51
Flä­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben h, i und q: Tal- und Hü­gel­zo­ne;
b.
Flä­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be k: Tal- und Hü­gel­zo­ne so­wie Ber­g­zo­nen I und II;
c.52
Flä­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be o: Söm­me­rungs­ge­biet und Söm­me­rungs­flä­chen im Tal- und Berg­ge­biet.

4 Bei­trä­ge kön­nen für Flä­chen aus­ge­rich­tet wer­den, auf de­nen Un­ter­su­chun­gen und Ver­su­che durch­ge­führt wer­den, die zum Ziel ha­ben, die Qua­li­tät von Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen zu ver­bes­sern.

5 Kei­ne Bei­trä­ge wer­den für Flä­chen aus­ge­rich­tet, für die nach den Ar­ti­keln 18a, 18b, 23c und 23d NHG53 na­tur­schüt­ze­ri­sche Auf­la­gen be­ste­hen und für die mit den Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen oder den Grund­ei­gen­tü­mern und Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen kei­ne Ver­ein­ba­rung über die an­ge­mes­se­ne Ab­gel­tung die­ser Auf­la­gen ab­ge­schlos­sen wur­de.

6 Kei­ne Bei­trä­ge wer­den für Flä­chen aus­ge­rich­tet, die als Wen­de­strei­fen für die Be­wirt­schaf­tung von Nach­bar­flä­chen ver­wen­det wer­den.

7 Be­fin­den sich auf ei­ner Flä­che nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a Bäu­me, die ge­düngt wer­den, so wird die für den Bei­trag mass­ge­ben­de Flä­che um ei­ne Are pro ge­düng­ten Baum re­du­ziert. Aus­ge­nom­men da­von sind Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me; de­ren Baum­schei­ben dür­fen bis zum 10. Stand­jahr mit Mist oder Kom­post ge­düngt wer­den.54

8 Die Bei­trä­ge nach Ab­satz 1 Buch­sta­be o wer­den auf­grund der ef­fek­ti­ven Be­sto­s­sung be­grenzt.55

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

46 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

47 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

53 SR 451

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015 (AS 2015 4497). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

2. Abschnitt: Qualitätsbeitrag für die Biodiversität

Art. 56 Qualitätsstufen 56  

1 Für Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–k und q und für Bäu­me nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis Buch­sta­be a wer­den Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fe I aus­ge­rich­tet.

2 Wer­den wei­ter­ge­hen­de An­for­de­run­gen an die Biodi­ver­si­tät er­füllt, so wer­den für Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–f, n und o so­wie für Bäu­me nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis Buch­sta­be a zu­sätz­lich zu den Bei­trä­gen der Qua­li­täts­stu­fe I Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fe II aus­ge­rich­tet.

3 Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fe I für Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 und Bäu­me nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis wer­den höchs­tens für die Hälf­te der zu Bei­trä­gen be­rech­ti­gen­den Flä­chen nach Ar­ti­kel 35, mit Aus­nah­me der Flä­chen nach Ar­ti­kel 35 Ab­sät­ze 5–7, aus­ge­rich­tet. Von der Be­gren­zung aus­ge­nom­men sind Flä­chen und Bäu­me, für die die Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fe II aus­ge­rich­tet wer­den.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 57 Verpflichtungsdauer des Bewirtschafters oder der Bewirtschafterin 57  

1 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ist ver­pflich­tet, die Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 wäh­rend fol­gen­der Dau­er ent­spre­chend zu be­wirt­schaf­ten:

a.
Blüh­strei­fen für Be­stäu­ber und an­de­re Nütz­lin­ge: wäh­rend min­des­tens 100 Ta­gen;
b.
Ro­ta­ti­ons­bra­chen: wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res;
c.
Bunt­bra­chen, Acker­schon­strei­fen und Saum auf Acker­land: wäh­rend min­des­tens zwei Jah­ren;
d.
al­le an­de­ren Flä­chen: wäh­rend min­des­tens acht Jah­ren.

1bis Er oder sie ist ver­pflich­tet, Bäu­me nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis wäh­rend fol­gen­der Dau­er ent­spre­chend zu be­wirt­schaf­ten:

a.
Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me der Qua­li­täts­stu­fe I und ein­hei­mi­sche stand­ort­ge­rech­te Ein­zel­bäu­me und Al­leen: wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res;
b.
Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me der Qua­li­täts­stu­fe II: wäh­rend min­des­tens acht Jah­ren.

2 Die Kan­to­ne kön­nen für einen Be­wirt­schaf­ter oder ei­ne Be­wirt­schaf­te­rin ei­ne ver­kürz­te Min­dest­dau­er be­wil­li­gen, wenn er oder sie an ei­nem an­dern Ort die glei­che Flä­che oder die glei­che An­zahl Bäu­me an­legt und da­mit die Biodi­ver­si­tät bes­ser ge­för­dert oder der Res­sour­cen­schutz ver­bes­sert wird.

3 Wer­den An­sät­ze für den Bei­trag der Qua­li­täts­stu­fe I oder der Qua­li­täts­stu­fe II ge­senkt, so kann der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin mel­den, dass er oder sie ab dem Jahr der Bei­trags­sen­kung auf die wei­te­re Teil­nah­me ver­zich­tet.58

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Nov. 2016 (AS 2016 3291).

Art. 59 Voraussetzungen und Auflagen für den Beitrag der Qualitätsstufe II  

1 Der Bei­trag der Qua­li­täts­stu­fe II wird aus­ge­rich­tet, wenn die Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–f, n und o so­wie die Bäu­me nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis Buch­sta­be a bo­ta­ni­sche Qua­li­tät oder für die Biodi­ver­si­tät för­der­li­che Struk­tu­ren auf­wei­sen und die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 58 und nach An­hang 4 er­füllt sind.67

1bis Han­delt es sich bei den Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen um Flach­moo­re, Tro­cken­wie­sen und -wei­den oder Am­phi­bien­laich­ge­bie­te, die Bio­to­pe von na­tio­na­ler Be­deu­tung nach Ar­ti­kel 18a NHG68 sind, so wird da­von aus­ge­gan­gen, dass die bo­ta­ni­sche Qua­li­tät oder die für die Biodi­ver­si­tät för­der­li­chen Struk­tu­ren vor­han­den sind.69

2 Das BLW kann nach An­hö­rung des Bun­des­amts für Um­welt (BA­FU) Wei­sun­gen er­las­sen, wie die bo­ta­ni­sche Qua­li­tät und die für die Biodi­ver­si­tät för­der­li­chen Struk­tu­ren über­prüft wer­den.

3 Die Kan­to­ne kön­nen an­de­re Grund­la­gen für die Be­wer­tung der bo­ta­ni­schen Qua­li­tät und der für die Biodi­ver­si­tät för­der­li­chen Struk­tu­ren ver­wen­den, so­fern die­se vom BLW nach An­hö­rung des BA­FU als gleich­wer­tig an­er­kannt wur­den. Aus­ge­nom­men da­von sind die Grund­la­gen für die Be­wer­tung der bo­ta­ni­schen Qua­li­tät im Söm­me­rungs­ge­biet.

4 Für Flä­chen, die mehr als ein­mal jähr­lich ge­schnit­ten wer­den, kann der Kan­ton frü­he­re Schnitt­zeit­punk­te fest­set­zen, so­fern es die bo­ta­ni­sche Qua­li­tät er­for­dert.

5 Der Ein­satz von Mähauf­be­rei­tern ist nicht zu­läs­sig.

6 Wer­den Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fe II aus­ge­rich­tet, so wer­den mit Aus­nah­me der Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben n und o auf der­sel­ben Flä­che be­zie­hungs­wei­se für den­sel­ben Baum auch die Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fe I aus­ge­rich­tet.70

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

68 SR 451

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 6071  

71 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

3. Abschnitt: Vernetzungsbeitrag

Art. 61 Beitrag  

1 Der Bund un­ter­stützt Pro­jek­te der Kan­to­ne zur För­de­rung der Ver­net­zung und der an­ge­pass­ten Be­wirt­schaf­tung von Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–k, n und p so­wie Bäu­men nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis.72

2 Er ge­währt die Un­ter­stüt­zung, wenn der Kan­ton Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen Bei­trä­ge für ver­trag­lich ver­ein­bar­te Mass­nah­men zur Ver­net­zung aus­rich­tet.

3 Der Kan­ton legt die Bei­trags­an­sät­ze für die Ver­net­zung fest.

4 Der Bund über­nimmt ma­xi­mal 90 Pro­zent des vom Kan­ton fest­ge­leg­ten Bei­trags nach Ab­satz 3, höchs­tens je­doch die Be­trä­ge nach An­hang 7 Zif­fer 3.2.1.

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 62 Voraussetzungen und Auflagen  

1 Der Ver­net­zungs­bei­trag wird ge­währt, wenn die Flä­chen und Bäu­me:

a.
die An­for­de­run­gen an die Qua­li­täts­stu­fe I nach Ar­ti­kel 58 und An­hang 4 er­fül­len;
b.
den An­for­de­run­gen des Kan­tons an die Ver­net­zung ent­spre­chen;
c.
nach den Vor­ga­ben ei­nes vom Kan­ton ge­neh­mig­ten re­gio­na­len Ver­net­zungs­pro­jekts an­ge­legt und be­wirt­schaf­tet wer­den.73

2 Die An­for­de­run­gen des Kan­tons an die Ver­net­zung müs­sen den Min­dest­an­for­de­run­gen nach An­hang 4 Buch­sta­be B ent­spre­chen. Sie müs­sen vom BLW nach An­hö­rung des BA­FU ge­neh­migt wer­den.74

3 Ein Ver­net­zungs­pro­jekt dau­ert je­weils acht Jah­re. Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin muss die Flä­che bis zum Ab­lauf der Pro­jekt­dau­er ent­spre­chend be­wirt­schaf­ten.

3bis Wer­den die An­sät­ze für den Ver­net­zungs­bei­trag oder den Bei­trag der Qua­li­täts­stu­fe I oder der Qua­li­täts­stu­fe II ge­senkt, so kann der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin mel­den, dass er oder sie ab dem Jahr der Bei­trags­sen­kung auf die wei­te­re Teil­nah­me ver­zich­tet.75

4 Von der Pro­jekt­dau­er nach Ab­satz 3 kann ab­ge­wi­chen wer­den, wenn dies die Ko­or­di­na­ti­on mit ei­nem an­de­ren Ver­net­zungs­pro­jekt oder mit ei­nem Land­schafts­qua­li­täts­pro­jekt nach Ar­ti­kel 63 Ab­satz 1 er­mög­licht.

5 Für Flä­chen, für die ein Ver­net­zungs­bei­trag aus­ge­rich­tet wird, kön­nen be­züg­lich Schnitt­zeit­punkt und Nut­zungs­art von den An­for­de­run­gen der Qua­li­täts­stu­fe I ab­wei­chen­de Nut­zungs­vor­schrif­ten fest­ge­legt wer­den, wenn dies auf­grund der Ziel- und Leit­ar­ten er­for­der­lich ist. Die Nut­zungs­vor­schrif­ten sind zwi­schen dem Be­wirt­schaf­ter oder der Be­wirt­schaf­te­rin und dem Kan­ton oder der vom Kan­ton be­zeich­ne­ten Stel­le schrift­lich zu ver­ein­ba­ren. Der Kan­ton be­auf­sich­tigt die Um­set­zung.

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Nov. 2016 (AS 2016 3291).

4. Kapitel: Landschaftsqualitätsbeitrag

Art. 63 Beitrag  

1 Der Bund un­ter­stützt Pro­jek­te der Kan­to­ne zur Er­hal­tung, För­de­rung und Wei­ter­ent­wick­lung viel­fäl­ti­ger Kul­tur­land­schaf­ten.

2 Er ge­währt die Un­ter­stüt­zung, wenn der Kan­ton Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen Bei­trä­ge für ver­trag­lich ver­ein­bar­te Mass­nah­men zur Land­schafts­qua­li­tät aus­rich­tet, die die­se auf der ei­ge­nen oder ei­ner ge­pach­te­ten Be­triebs­flä­che nach Ar­ti­kel 13 LBV76 oder auf der ei­ge­nen oder ge­pach­te­ten Söm­me­rungs­flä­che nach Ar­ti­kel 24 LBV um­set­zen.

3 Der Kan­ton legt die Bei­trags­an­sät­ze pro Mass­nah­me fest.

4 Der Bund über­nimmt ma­xi­mal 90 Pro­zent des vom Kan­ton fest­ge­leg­ten Bei­trags nach Ab­satz 3, höchs­tens je­doch die Be­trä­ge nach An­hang 7 Zif­fer 4.1.

Art. 64 Projekte  

1 Pro­jek­te der Kan­to­ne müs­sen fol­gen­de Min­dest­an­for­de­run­gen er­fül­len:

a.
Die Zie­le müs­sen auf be­ste­hen­den re­gio­na­len Kon­zep­ten ba­sie­ren oder in der Re­gi­on zu­sam­men mit den in­ter­es­sier­ten Krei­sen ent­wi­ckelt wer­den.
b.
Die Mass­nah­men müs­sen auf die re­gio­na­len Zie­le aus­ge­rich­tet sein.
c.
Die Bei­trä­ge pro Mass­nah­me müs­sen sich an Kos­ten und Wer­ten der Mass­nah­me ori­en­tie­ren.

2 Der Kan­ton muss dem BLW Ge­su­che um Be­wil­li­gung ei­nes Pro­jekts und um des­sen Fi­nan­zie­rung zu­sam­men mit ei­nem Pro­jekt­be­richt zur Über­prü­fung der Min­dest­an­for­de­run­gen ein­rei­chen. Das Ge­such muss bis zum 31. Ok­to­ber des Jah­res vor Be­ginn der Pro­jekt­dau­er ein­ge­reicht wer­den.

3 Das BLW be­wil­ligt die Pro­jek­te und de­ren Fi­nan­zie­rung.

4 Der Bei­trag des Bun­des wird für Pro­jek­te aus­ge­rich­tet, die acht Jah­re dau­ern.

5 Von der Pro­jekt­dau­er nach Ab­satz 4 kann ab­ge­wi­chen wer­den, wenn dies die Ko­or­di­na­ti­on mit ei­nem Ver­net­zungs­pro­jekt nach Ar­ti­kel 61 Ab­satz 1 er­mög­licht. Der Bund be­rück­sich­tigt auch Mass­nah­men, die nach Be­ginn des Pro­jekts ver­ein­bart wer­den.

6 Im letz­ten Jahr der Um­set­zungs­pe­ri­ode reicht der Kan­ton dem BLW pro Pro­jekt einen Eva­lua­ti­ons­be­richt ein.

7 Der Bei­trag des Bun­des wird jähr­lich aus­ge­rich­tet.

5. Kapitel: Produktionssystembeiträge

1. Abschnitt: Produktionsformen

Art. 65  

1 Als Bei­trag für ge­samt­be­trieb­li­che Pro­duk­ti­ons­for­men wird der Bei­trag für die bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft aus­ge­rich­tet.

2 Als Bei­trä­ge für teil­be­trieb­li­che Pro­duk­ti­ons­for­men wer­den aus­ge­rich­tet:

a.
der Bei­trag für die ex­ten­si­ve Pro­duk­ti­on von Ge­trei­de, Son­nen­blu­men, Ei­weis­s­erb­sen, Acker­boh­nen und Raps;
b.
der Bei­trag für die gras­land­ba­sier­te Milch- und Fleisch­pro­duk­ti­on.

3 Als Bei­trag für be­son­ders tier­freund­li­che Pro­duk­ti­ons­for­men wer­den die Tier­wohl­bei­trä­ge aus­ge­rich­tet.

2. Abschnitt: Beitrag für biologische Landwirtschaft

Art. 66 Beitrag  

Der Bei­trag für die bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet und nach fol­gen­den Nut­zungs­ar­ten ab­ge­stuft:

a.
Spe­zi­al­kul­tu­ren;
b.
an­ders als mit Spe­zi­al­kul­tu­ren be­wirt­schaf­te­te of­fe­ne Acker­flä­che;
c.
üb­ri­ge zu Bei­trä­gen be­rech­ti­gen­de Flä­che.
Art. 67 Voraussetzungen und Auflagen  

1 Die An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 3, 6–16h und 39–39h der Bio-Ver­ord­nung vom 22. Sep­tem­ber 199777 müs­sen er­füllt sein.

2 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen, die die bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft auf­ge­ben, sind erst wie­der zwei Jah­re nach der Auf­ga­be für den Bei­trag für die bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft bei­trags­be­rech­tigt.

77 SR 910.18

3. Abschnitt: Beitrag für extensive Produktion von Getreide, Sonnenblumen, Eiweisserbsen, Ackerbohnen, Lupinen und Raps 7878

78 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 68 Beitrag 79  

Der Bei­trag für die ex­ten­si­ve Pro­duk­ti­on von Ge­trei­de, Son­nen­blu­men, Ei­weis­s­erb­sen, Acker­boh­nen, Lu­pi­nen und Raps wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet. Für Acker­schon­strei­fen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­be j wird kein Bei­trag für die ex­ten­si­ve Pro­duk­ti­on nach die­sem Ar­ti­kel aus­ge­rich­tet.

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 69 Voraussetzungen und Auflagen  

1 Der An­bau hat un­ter voll­stän­di­gem Ver­zicht auf den Ein­satz von fol­gen­den Mit­teln zu er­fol­gen:

a.
Wachs­tums­re­gu­la­to­ren;
b.
Fun­gi­zi­de;
c.
che­misch-syn­the­ti­sche Sti­mu­la­to­ren der na­tür­li­chen Ab­wehr­kräf­te;
d.80
In­sek­ti­zi­de, mit Aus­nah­me von Kao­lin zur Be­kämp­fung des Raps­glanz­kä­fers.

2 Die An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 sind pro Kul­tur auf dem Be­trieb ge­samt­haft zu er­fül­len für:

a.81
Brot­wei­zen (ein­sch­liess­lich Hart­wei­zen), Fut­ter­wei­zen, Rog­gen, Hir­se, Din­kel, Ha­fer, Gers­te, Tri­ti­ca­le, Em­mer und Ein­korn so­wie Mi­schun­gen die­ser Ge­trei­de­ar­ten;
b.82
...
c.
Raps;
d.
Son­nen­blu­men;
e.83
Ei­weis­s­erb­sen, Acker­boh­nen und Lu­pi­nen so­wie Mi­schun­gen von Ei­weiss-erb­sen, Acker­boh­nen oder Lu­pi­nen mit Ge­trei­de zur Ver­füt­te­rung.

3 Der Bei­trag für Fut­ter­wei­zen wird aus­ge­rich­tet, wenn die an­ge­bau­te Wei­zen­sor­te in der Lis­te der für Fut­ter­wei­zen emp­foh­le­nen Sor­ten84 von Agros­co­pe und Swiss Gra­num auf­ge­führt ist.85

4 Die Kul­tu­ren müs­sen in rei­fem Zu­stand zur Kör­ner­ge­win­nung ge­ern­tet wer­den.

5 Ge­trei­de für die Saat­gut­pro­duk­ti­on kann für Pro­du­zen­ten und Pro­du­zen­tin­nen, die nach der Aus­füh­rungs­ver­ord­nung zur Ver­meh­rungs­ma­te­ri­al-Ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199886 zu­ge­las­sen sind, auf Ge­such hin von der An­for­de­rung nach Ab­satz 1 aus­ge­nom­men wer­den. Die Pro­du­zen­ten und Pro­du­zen­tin­nen mel­den der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Amts­stel­le die be­tref­fen­den Flä­chen und Kul­tu­ren.87

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

82 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

84 Die Lis­te ist ein­seh­bar un­ter www.swiss­gra­num.ch.

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

86 SR 916.151

87 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

4. Abschnitt: Beitrag für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion

Art. 70 Beitrag  

Der Bei­trag für die gras­land­ba­sier­te Milch- und Fleisch­pro­duk­ti­on wird pro Hekt­are Grün­flä­che aus­ge­rich­tet.

Art. 71 Voraussetzungen und Auflagen  

1 Der Bei­trag wird aus­ge­rich­tet, wenn die Jah­res­ra­ti­on al­ler ge­hal­te­nen rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­re nach Ar­ti­kel 37 Ab­sät­ze 1–4 zu min­des­tens 90 Pro­zent der Tro­cken­sub­stanz (TS) aus Grund­fut­ter nach An­hang 5 Zif­fer 1 be­steht. Zu­dem muss die Jah­res­ra­ti­on zu fol­gen­den Min­de­stan­tei­len aus fri­schem, si­lier­tem oder ge­trock­ne­tem Wie­sen- und Wei­de­fut­ter nach An­hang 5 Zif­fer 1 be­ste­hen:88

a.
im Tal­ge­biet: 75 Pro­zent der TS;
b.
im Berg­ge­biet: 85 Pro­zent der TS.

2 Grund­fut­ter aus Zwi­schen­kul­tu­ren ist in der Ra­ti­on zu ma­xi­mal 25 De­zi­ton­nen TS pro Hekt­are und Nut­zung als Wie­sen­fut­ter an­re­chen­bar.

3 Für Dau­er­grün­flä­chen und für Kunst­wie­sen wird der Bei­trag nur aus­ge­rich­tet, wenn der Min­dest­tier­be­satz er­reicht wird. Der Min­dest­tier­be­satz rich­tet sich nach den Wer­ten in Ar­ti­kel 51. Ist der Ge­samt­be­stand an rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­ren auf dem Be­trieb klei­ner als der auf­grund der ge­sam­ten Grün­flä­che er­for­der­li­che Min­dest­tier­be­satz, so wird der Bei­trag für die Grün­flä­chen an­teils­mäs­sig fest­ge­legt.

4Die An­for­de­run­gen an den Be­trieb, die Do­ku­men­ta­ti­on und die Kon­trol­le sind in An­hang 5 Zif­fern 2–4 fest­ge­legt.

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

5. Abschnitt: Tierwohlbeiträge

Art. 72 Beiträge 89  

1 Es wer­den fol­gen­de Ar­ten von Tier­wohl­bei­trä­gen aus­ge­rich­tet:

a.
Bei­trag für be­son­ders tier­freund­li­che Stall­hal­tungs­sys­te­me (BTS-Bei­trag);
b.
Bei­trag für re­gel­mäs­si­gen Aus­lauf im Frei­en (RAUS-Bei­trag).

2 Tier­wohl­bei­trä­ge wer­den pro Gross­viehein­heit (GVE) und Tier­ka­te­go­rie aus­ge­rich­tet.

3 Der Bei­trag für ei­ne Tier­ka­te­go­rie wird aus­ge­rich­tet, wenn al­le zu ihr ge­hö­ren­den Tie­re nach den ent­spre­chen­den An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 74 und 75 so­wie von An­hang 6 ge­hal­ten wer­den.

4 Kann ei­ne An­for­de­rung nach Ar­ti­kel 74 oder 75 oder nach An­hang 6 auf­grund ei­nes be­hörd­li­chen Er­las­ses oder ei­ner be­fris­te­ten schrift­li­chen The­ra­pie­an­ord­nung ei­nes Tier­arz­tes oder ei­ner Tierärz­tin nicht ein­ge­hal­ten wer­den, so wer­den die Bei­trä­ge nicht ge­kürzt.

5 Kann ein Be­wirt­schaf­ter oder ei­ne Be­wirt­schaf­te­rin bei ei­ner neu für einen Tier­wohl­bei­trag an­ge­mel­de­ten Tier­ka­te­go­rie die An­for­de­run­gen am 1. Ja­nu­ar des Bei­trags­jah­res nicht er­fül­len, so rich­tet der Kan­ton auf Ge­such hin 50 Pro­zent der Bei­trä­ge aus, wenn der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin die An­for­de­run­gen spä­tes­tens ab dem 1. Ju­li ein­hält.

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 73 Tierkategorien  

Für die Tier­wohl­bei­trä­ge gel­ten fol­gen­de Tier­ka­te­go­ri­en:

a.
Tier­ka­te­go­ri­en der Rin­der­gat­tung und Was­ser­büf­fel:
1.
Milch­kü­he,
2.
an­de­re Kü­he,
3.
weib­li­che Tie­re, über 365 Ta­ge alt, bis zur ers­ten Ab­kal­bung,
4.
weib­li­che Tie­re, über 160–365 Ta­ge alt,
5.
weib­li­che Tie­re, bis 160 Ta­ge alt,
6.
männ­li­che Tie­re, über 730 Ta­ge alt,
7.
männ­li­che Tie­re, über 365–730 Ta­ge alt,
8.
männ­li­che Tie­re, über 160–365 Ta­ge alt,
9.
männ­li­che Tie­re, bis 160 Ta­ge alt;
b.90
Tier­ka­te­go­ri­en der Pfer­de­gat­tung:
1.
weib­li­che und ka­strier­te männ­li­che Tie­re, über 900 Ta­ge alt,
2.
Hengs­te, über 900 Ta­ge alt,
3.
Tie­re, bis 900 Ta­ge alt;
c.
Tier­ka­te­go­ri­en der Zie­gen­gat­tung:
1.
weib­li­che Tie­re, über ein Jahr alt,
2.
männ­li­che Tie­re, über ein Jahr alt;
d.
Tier­ka­te­go­ri­en der Schaf­gat­tung:
1.
weib­li­che Tie­re, über ein Jahr alt,
2.
männ­li­che Tie­re, über ein Jahr alt,
3.91
...
e.
Tier­ka­te­go­ri­en der Schwei­ne­gat­tung:
1.
Zuchte­ber, über halb­jäh­rig,
2.
nicht säu­gen­de Zucht­sau­en, über halb­jäh­rig,
3.
säu­gen­de Zucht­sau­en,
4.
ab­ge­setz­te Fer­kel,
5.
Re­mon­ten, bis halb­jäh­rig, und Mast­schwei­ne;
f.
Ka­nin­chen:
1.
Zib­ben mit jähr­lich min­des­tens vier Wür­fen, ein­sch­liess­lich Jung­tie­re bis zum Al­ter von et­wa 35 Ta­gen,
2.
Jung­tie­re, et­wa 35 bis 100 Ta­ge alt;
g.
Tier­ka­te­go­ri­en des Nutz­ge­flü­gels:
1.
Bru­tei­er pro­du­zie­ren­de Hen­nen und Häh­ne,
2.
Kon­su­mei­er pro­du­zie­ren­de Hen­nen,
3.
Jung­hen­nen, Jung­häh­ne und Kü­ken für die Ei­er­pro­duk­ti­on,
4.
Mast­pou­lets,
5.
Tru­te;
h.92
Wild­tie­re:
1.
Hirsche,
2.
Bi­sons.

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

91 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

92 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 74 BTS-Beitrag 93  

1 Als be­son­ders tier­freund­li­che Stall­hal­tungs­sys­te­me gel­ten ganz oder teil­wei­se ge­deck­te Mehr­be­reich-Hal­tungs­sys­te­me:

a.
in de­nen die Tie­re oh­ne Fi­xie­rung in Grup­pen ge­hal­ten wer­den;
b.
in de­nen den Tie­ren ih­rem na­tür­li­chen Ver­hal­ten an­ge­pass­te Ru­he-, Be­we­gungs- und Be­schäf­ti­gungs­mög­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung ste­hen; und
c.
die über na­tür­li­ches Ta­ges­licht von min­des­tens 15 Lux Stär­ke ver­fü­gen; in Ru­he- und Rück­zugs­be­rei­chen, ein­sch­liess­lich Nes­tern, ist ei­ne ge­rin­ge­re Be­leuch­tung zu­läs­sig.

2 Der BTS-Bei­trag wird aus­ge­rich­tet für die Tier­ka­te­go­ri­en nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­be a Zif­fern 1–4 so­wie 6–8, Buch­sta­be b Zif­fer 1, Buch­sta­be c Zif­fer 1, Buch­sta­be e Zif­fern 2–5 so­wie Buch­sta­ben f und g.

3 Für die Tier­ka­te­go­rie nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­be g Zif­fer 4 wird der BTS-Bei­trag nur aus­ge­rich­tet, wenn al­le Tie­re wäh­rend min­des­tens 30 Ta­gen ge­mä­s­tet wer­den.

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 75 RAUS-Beitrag 94  

1 Als re­gel­mäs­si­ger Aus­lauf ins Freie gilt der Zu­gang nach den spe­zi­fi­schen Re­geln nach An­hang 6 zu ei­nem Be­reich un­ter frei­em Him­mel.

2 Der RAUS-Bei­trag wird aus­ge­rich­tet für die Tier­ka­te­go­ri­en nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­ben a–e so­wie Buch­sta­ben g und h.

2bis Für die Tier­ka­te­go­ri­en nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­be a Zif­fern 4–9 wird ein Zu­satz­bei­trag aus­ge­rich­tet, wenn al­len Tie­ren der be­tref­fen­den Ka­te­go­rie der Aus­lauf aus­sch­liess­lich nach An­hang 6 Buch­sta­be B Zif­fer 2.1 ge­währt wird.95

3 Die Tie­re der Ka­te­go­ri­en nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­ben a–d und h müs­sen an den Ta­gen, an de­nen ih­nen nach An­hang 6 Aus­lauf auf ei­ner Wei­de zu ge­wäh­ren ist, einen we­sent­li­chen An­teil ih­res Ta­ges­be­darfs an Tro­cken­sub­stanz durch Wei­de­fut­ter de­cken kön­nen.

4 Für die Tier­ka­te­go­rie nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­be g Zif­fer 4 wird der RAUS-Bei­trag nur aus­ge­rich­tet, wenn al­le Tie­re wäh­rend min­des­tens 56 Ta­gen ge­mä­s­tet wer­den.

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

95 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

Art. 76 Kantonale Sonderzulassungen  

1 Die Kan­to­ne er­tei­len ein­zel­be­trieb­li­che Son­der­zu­las­sun­gen nach An­hang 6 Buch­sta­be A Zif­fer 7.10 so­wie Buch­sta­be B Zif­fern 1.7 und 2.6 schrift­lich.96

2 Die ein­zel­be­trieb­li­chen Son­der­zu­las­sun­gen wer­den für höchs­tens fünf Jah­re er­teilt.

3 Sie ent­hal­ten:

a.
ei­ne prä­zi­se Um­schrei­bung der zu­ge­las­se­nen Ab­wei­chung von der be­tref­fen­den Ver­ord­nungs­be­stim­mung;
b.
die Be­grün­dung für die Ab­wei­chung;
c.
die Gel­tungs­dau­er.

4 Der Kan­ton kann die Kom­pe­tenz für die Er­tei­lung von Son­der­zu­las­sun­gen nicht an Drit­te de­le­gie­ren.

5 Er führt ei­ne Lis­te der von ihm er­teil­ten Son­der­zu­las­sun­gen.

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

6. Kapitel: Ressourceneffizienzbeiträge

1. Abschnitt: Beitrag für emissionsmindernde Ausbringverfahren

Art. 77 Beitrag  

1 Der Bei­trag für die emis­si­ons­min­dern­de Aus­brin­gung von flüs­si­gen Hof- und Re­cy­cling­dün­gern wird pro Hekt­are und Ga­be aus­ge­rich­tet.

2 Als emis­si­ons­min­dern­de Aus­bring­ver­fah­ren gel­ten:

a.
der Ein­satz ei­nes Schlepp­schlauchs;
b.
der Ein­satz ei­nes Schlepp­schuhs;
c.
Gül­le­drill;
d.
tie­fe Gül­le­in­jek­ti­on.

3 Die Bei­trä­ge wer­den bis 2021 aus­ge­rich­tet.97

97 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 12. Fe­br. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2020 793).

Art. 78 Voraussetzungen und Auflagen  

1 Pro Flä­che be­rech­ti­gen ma­xi­mal vier Gül­le­ga­ben pro Jahr zu Bei­trä­gen. Be­rück­sich­tigt wird der Zeit­raum vom 1. Sep­tem­ber des Vor­jah­res bis zum 31. Au­gust des Bei­trags­jah­res.

2 Für Gül­le­ga­ben zwi­schen dem 15. No­vem­ber und dem 15. Fe­bru­ar wer­den kei­ne Bei­trä­ge ge­währt.

3 Pro Hekt­are und Ga­be mit emis­si­ons­min­dern­den Aus­bring­ver­fah­ren aus­ge­brach­te flüs­si­ge Hof- und Re­cy­cling­dün­ger wer­den 3 kg ver­füg­ba­rer Stick­stoff in der «Suis­se-Bi­lanz» an­ge­rech­net. Mass­ge­bend für die An­rech­nung ist die Flä­chenan­mel­dung des ent­spre­chen­den Bei­trags­jah­res so­wie die «Weg­lei­tung Suis­se-Bi­lanz»98 des BLW. An­wend­bar sind die Ver­sio­nen der Weg­lei­tung mit Gel­tung ab dem 1. Ja­nu­ar des je­wei­li­gen Jah­res und mit Gel­tung ab dem 1. Ja­nu­ar des vor­an­ge­hen­den Jah­res. Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin kann wäh­len, wel­che der Ver­sio­nen er oder sie ein­hal­ten will.99

4 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ver­pflich­tet sich, pro Flä­che fol­gen­de Auf­zeich­nun­gen zu füh­ren:100

a.
Da­tum der Aus­brin­gung;
b.
ge­düng­te Flä­che;
c.101
...

5 Der Kan­ton be­stimmt, in wel­cher Form die Auf­zeich­nun­gen ge­lie­fert wer­den müs­sen.

98 Die je­weils gel­ten­den Ver­sio­nen der Weg­lei­tung sind ab­ruf­bar un­ter www.blw.ad­min.ch > In­stru­men­te > Di­rekt­zah­lun­gen > Öko­lo­gi­scher Leis­tungs­nach­weis > Aus­ge­gli­che­ne Dün­ger­bi­lanz und Bo­den­un­ter­su­chun­gen (DZV Art. 13).

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2020 5449).

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

101 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

2. Abschnitt: Beitrag für schonende Bodenbearbeitung

Art. 79 Beitrag  

1 Der Bei­trag für die scho­nen­de Bo­den­be­ar­bei­tung von Haupt­kul­tu­ren auf der Acker­flä­che wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet.

2 Als scho­nen­de Bo­den­be­ar­bei­tung gel­ten die:

a.
Di­rekt­saat, wenn höchs­tens 25 Pro­zent der Bo­deno­ber­flä­che wäh­rend der Saat be­wegt wer­den;
b.
Strei­fen­fräs­saat und Strip-Till (Strei­fen­saat), wenn höchs­tens 50 Pro­zent der Bo­deno­ber­flä­che vor oder wäh­rend der Saat be­ar­bei­tet wer­den;
c.102
Mulch­saat, wenn ei­ne pflug­lo­se Be­ar­bei­tung des Bo­dens er­folgt.

3 Kei­ne Bei­trä­ge wer­den aus­ge­rich­tet für das An­le­gen von:

a.
Kunst­wie­sen mit Mulch­saat;
b.
Grün­dün­gun­gen und Zwi­schen­kul­tu­ren;
c.
Wei­zen oder Tri­ti­ca­le nach Mais.

4 Die Bei­trä­ge wer­den bis 2022 aus­ge­rich­tet.103

102 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

Art. 80 Voraussetzungen und Auflagen  

1 Zur Ver­min­de­rung von Ri­si­ken durch Krank­hei­ten, Un­kräu­ter und Schäd­lin­ge sind vor­sorg­li­che Mass­nah­men wie an­ge­pass­te Frucht­fol­gen, ge­eig­ne­te Sor­ten und das Mul­chen von Ern­terück­stän­den auf dem Feld zu tref­fen.

2 Von der Ern­te der vor­an­ge­hen­den Haupt­kul­tur bis zur Ern­te der bei­trags­be­rech­tig­ten Haupt­kul­tur nach Ar­ti­kel 79 darf der Pflug nicht ein­ge­setzt wer­den und der Gly­pho­sa­tein­satz darf 1,5 kg Wirk­stoff pro Hekt­are nicht über­schrei­ten. Wird der Zu­satz­bei­trag nach Ar­ti­kel 81 be­an­tragt, so darf für die Saat­beet­be­rei­tung der Mulch­saat ein Pflug zur Un­kraut­re­gu­lie­rung ein­ge­setzt wer­den, so­fern die Be­ar­bei­tung­stie­fe von 10 cm nicht über­schrit­ten wird.104

3 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ver­pflich­tet sich, pro Flä­che fol­gen­de Auf­zeich­nun­gen zu füh­ren:105

a.
Art der scho­nen­den Bo­den­be­ar­bei­tung;
b.106
Haupt­kul­tur und vor­an­ge­hen­de Haupt­kul­tur;
c.107
...
d.
Her­bi­zi­dein­satz;
e.
Flä­che;
f.108
...

4 Der Kan­ton be­stimmt, in wel­cher Form die Auf­zeich­nun­gen ge­lie­fert wer­den müs­sen.

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

106 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

107 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

108 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

Art. 81 Zusatzbeitrag für den Verzicht auf Herbizid  

Für Flä­chen, für die ein Bei­trag nach den Ar­ti­keln 79 und 80 aus­ge­rich­tet wird, wird ein Zu­satz­bei­trag pro Hekt­are und Jahr be­zahlt, so­fern ab der Ern­te der vor­an­ge­hen­den Haupt­kul­tur bis zur Ern­te der bei­trags­be­rech­tig­ten Haupt­kul­tur auf den Ein­satz von Her­bi­zi­den ver­zich­tet wird.

3. Abschnitt: Beitrag für den Einsatz von präziser Applikationstechnik

Art. 82  

1 Für die An­schaf­fung von Neu­ge­rä­ten mit prä­zi­ser Ap­pli­ka­ti­ons­tech­nik zur Aus­brin­gung von Pflan­zen­schutz­mit­teln wird ein ein­ma­li­ger Bei­trag pro Pflan­zen­schutz­ge­rät aus­ge­rich­tet.

2 Als prä­zi­se Ap­pli­ka­ti­ons­tech­nik gel­ten:

a.109
die Un­ter­blattspritz­tech­nik;
b.
drift­re­du­zie­ren­de Spritz­ge­rä­te in Dau­er­kul­tu­ren.

3 Als Un­ter­blattspritz­tech­nik gilt ei­ne Zu­satz­vor­rich­tung für kon­ven­tio­nel­le Pflan­zen­schutz­ge­rä­te, die es er­laubt, dass min­des­tens 50 Pro­zent der Dü­sen für die Be­hand­lung der un­te­ren Pflan­zen­tei­le so­wie der Blatt­un­ter­sei­ten ein­ge­setzt wer­den.

4 Als drift­re­du­zie­ren­de Spritz­ge­rä­te gel­ten:

a.110
Spritz­ge­blä­se mit ho­ri­zon­ta­ler Luft­strom­len­kung;
b.
Spritz­ge­blä­se mit Ve­ge­ta­ti­ons­de­tek­tor und ho­ri­zon­ta­ler Luft­strom­len­kung;
c.
Tun­nel­re­cy­clings­prüh­ge­rät.

5 Drift­re­du­zie­ren­de Spritz­ge­rä­te sind so kon­zi­piert oder aus­ge­rüs­tet, dass auch oh­ne den Ein­satz von drift­re­du­zie­ren­den Dü­sen min­des­tens 50 Pro­zent der Drift re­du­ziert wird.

6 Die Bei­trä­ge wer­den bis 2022 aus­ge­rich­tet.111

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

111 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

4. Abschnitt: Beitrag für die Ausrüstung von Spritzen mit einem Spülsystem mit separatem Spülwasserkreislauf zur Reinigung von Geräten für das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln112

112 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

Art 82a  

1 Für die Aus­rüs­tung von vor­han­de­nen und neu an­ge­schaff­ten Feld- und Ge­blä­se­sprit­zen mit ei­nem Spül­sys­tem mit se­pa­ra­tem Spül­was­ser­kreis­lauf wird ein ein­ma­li­ger Bei­trag pro Sprit­ze aus­ge­rich­tet, so­fern:

a.
das Spül­sys­tem den Spritz­brü­he­tank in­wen­dig mit­tels ei­ner zu­sätz­li­chen Pum­pe und Rei­ni­gungs­dü­sen spült;
b.
von Be­ginn bis En­de des Spül­vor­gangs kei­ne ma­nu­el­le Ein­stel­lung ge­tä­tigt wird und der Spül­vor­gang selbst­stän­dig er­folgt.

2 Die Bei­trä­ge wer­den bis 2022 aus­ge­rich­tet.

5. Abschnitt: Beitrag für die stickstoffreduzierte Phasenfütterung von Schweinen113113

113 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 82b Beitrag  

1 Der Bei­trag für die stick­stoffre­du­zier­te Pha­sen­füt­te­rung von Schwei­nen wird pro GVE nach Zif­fer 7 des An­hangs der LBV114 aus­ge­rich­tet.

2 Die Bei­trä­ge wer­den bis 2022 aus­ge­rich­tet.115

114 SR 910.91

115 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

Art. 82c Voraussetzungen und Auflagen  

1 Die Fut­ter­ra­ti­on muss einen an den Be­darf der Tie­re an­ge­pass­ten Nähr­wert auf­wei­sen. Die ge­sam­te Fut­ter­ra­ti­on al­ler auf dem Be­trieb ge­hal­te­nen Schwei­ne darf den durch­schnitt­li­chen Roh­pro­te­in­ge­halt von 11 Gramm pro Me­ga­joule ver­dau­li­che Ener­gie Schwein (g/MJ VES) nicht über­schrei­ten. Bei Bio­be­trie­ben darf ein durch­schnitt­li­cher Roh­pro­te­in­ge­halt von 12,8 g/MJ VES nicht über­schrit­ten wer­den.116

2 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ver­pflich­tet sich, die Auf­zeich­nun­gen ge­mä­ss den Wei­sun­gen zur Be­rück­sich­ti­gung von nähr­stoffre­du­zier­tem Fut­ter in der Suis­se-Bi­lanz zu füh­ren. An­wend­bar sind die Ver­sio­nen der «Weg­lei­tung Suis­se-Bi­lanz»117 mit Gel­tung ab dem 1. Ja­nu­ar des je­wei­li­gen Jah­res und mit Gel­tung ab dem 1. Ja­nu­ar des vor­an­ge­hen­den Jah­res. Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin kann wäh­len, wel­che der Ver­sio­nen er oder sie ein­hal­ten will.118

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

117 Die je­weils gel­ten­den Ver­sio­nen der Weg­lei­tung sind ab­ruf­bar un­ter www.blw.ad­min.ch > In­stru­men­te > Di­rekt­zah­lun­gen > Öko­lo­gi­scher Leis­tungs­nach­weis > Aus­ge­gli­che­ne Dün­ger­bi­lanz und Bo­den­un­ter­su­chun­gen (DZV Art. 13).

118 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

6. Abschnitt: Beitrag für die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau, im Rebbau und im Zuckerrübenanbau119119

119 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 82d Beitrag  

1 Der Bei­trag für die Re­duk­ti­on von Pflan­zen­schutz­mit­teln wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet:

a.
im Obst­bau für Obst­an­la­gen nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 LBV120;
b.
im Reb­bau;
c.
im Zucker­rü­benan­bau.

2 Kein Bei­trag für re­du­zier­ten Her­bi­zi­dein­satz nach An­hang 6a Zif­fern 1.1, 2.1 und 3.1 wird ge­währt für Flä­chen, für die der Bei­trag für bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft nach Ar­ti­kel 66 aus­ge­rich­tet wird.

3 Der Bei­trag für die Re­duk­ti­on von Pflan­zen­schutz­mit­teln im Reb­bau wird aus­ge­rich­tet für:

a.
den voll­stän­di­gen Her­bi­zid­ver­zicht nach An­hang 6a Zif­fer 2.1 Buch­sta­be b;
b.
die Kom­bi­na­ti­on zwei­er Mass­nah­men nach An­hang 6a Zif­fer 2.

4 Die Bei­trä­ge wer­den bis 2022 aus­ge­rich­tet.121

120 SR 910.91

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

Art. 82e Voraussetzungen und Auflagen  

1 Auf den an­ge­mel­de­ten Flä­chen dür­fen kei­ne Her­bi­zi­de, In­sek­ti­zi­de und Aka­ri­zi­de mit be­son­de­rem Ri­si­ko­po­ten­zi­al ein­ge­setzt wer­den, die im Ak­ti­ons­plan Pflan­zen­schutz­mit­tel vom 6. Sep­tem­ber 2017122 auf­ge­führt sind. Zu­sätz­lich ist der Ein­satz von Chlo­ri­da­zon nicht zu­ge­las­sen.

2 Auf al­len an­ge­mel­de­ten Flä­chen ei­ner Kul­tur muss die­sel­be Mass­nah­me nach An­hang 6a oder die­sel­be Kom­bi­na­ti­on sol­cher Mass­nah­men um­ge­setzt wer­den.

3 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen, die sich für den Bei­trag nach Ar­ti­kel 82d für den Zucker­rü­benan­bau an­mel­den, kön­nen sich nicht gleich­zei­tig für den Bei­trag für Her­bi­zid­ver­zicht nach Ar­ti­kel 81 an­mel­den.

4 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin muss pro an­ge­mel­de­te Flä­che fol­gen­de Auf­zeich­nun­gen füh­ren:

a.
ein­ge­setz­te Pflan­zen­schutz­mit­tel mit An­ga­be der Men­ge;
b.
Da­tum der Be­hand­lung.

5 Der Kan­ton be­stimmt, in wel­cher Form die Auf­zeich­nun­gen ge­lie­fert wer­den müs­sen.

122 Der Ak­ti­ons­plan ist ab­ruf­bar un­ter www. blw.ad­min.ch > Nach­hal­ti­ge Pro­duk­ti­on > Pflan­zen­schutz > Pflan­zen­schutz­mit­tel > Ak­ti­ons­plan Pflan­zen­schutz­mit­tel.

7. Abschnitt: Beitrag für die Reduktion von Herbiziden auf der offenen Ackerfläche123123

123 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6033). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

Art. 82f Beitrag  

1 Der Bei­trag für die Re­duk­ti­on von Her­bi­zi­den auf der of­fe­nen Acker­flä­che wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet für den Voll­ver­zicht oder den Teil­ver­zicht auf Her­bi­zi­de ab der Saat oder der Pflan­zung bis zur Ern­te der zu Bei­trä­gen be­rech­ti­gen­den Haupt­kul­tur.

2 Kein Bei­trag wird ge­währt für:

a.
Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen;
b.
Flä­chen mit Zucker­rü­ben als Haupt­kul­tur;
c.
Flä­chen, für die der Bei­trag für bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft nach Ar­ti­kel 66 aus­ge­rich­tet wird.

3 Die Bei­trä­ge wer­den bis 2022 aus­ge­rich­tet.124

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

Art. 82g Voraussetzungen und Auflagen  

1 Beim Voll­ver­zicht auf Her­bi­zi­de dür­fen auf 100 Pro­zent der Flä­che kei­ne Her­bi­zi­de ein­ge­setzt wer­den.

2 Beim Teil­ver­zicht auf Her­bi­zi­de dür­fen zwi­schen den Rei­hen kei­ne Her­bi­zi­de ein­ge­setzt wer­den. Die Band­be­hand­lung darf auf ma­xi­mal 50 Pro­zent der Flä­che der Par­zel­le oder der Kul­tur er­fol­gen und muss in den Rei­hen aus­ge­bracht wer­den.

3 Der Ein­satz von Na­pro­pa­mi­de ist ver­bo­ten.

4 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin muss pro an­ge­mel­de­te Flä­che fol­gen­de Auf­zeich­nun­gen füh­ren:

a.
ein­ge­setz­te Pflan­zen­schutz­mit­tel mit An­ga­be der Men­ge;
b.
Da­tum der Be­hand­lung.

5 Der Kan­ton be­stimmt, in wel­cher Form die Auf­zeich­nun­gen vor­ge­nom­men wer­den müs­sen.

8. Abschnitt: Koordination mit Ressourcenprogrammen nach den Artikeln 77a und 77b LwG125

125 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

Art. 82h126  

So­lan­ge ein Be­wirt­schaf­ter oder ei­ne Be­wirt­schaf­te­rin Bei­trä­ge im Rah­men ei­nes Res­sour­cen­pro­gram­mes nach den Ar­ti­keln 77a und 77b LwG er­hält, wer­den für die­sel­be Mass­nah­me kei­ne Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trä­ge aus­ge­rich­tet.

126 Ur­sprüng­lich: Art. 82f

7. Kapitel: Beitragsansätze und beitragsberechtigte Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen

Art. 83  

1 Die An­sät­ze für Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­ben a–f sind in An­hang 7 fest­ge­legt.

2 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von Be­trie­ben sind für Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­ben a Zif­fern 1–5 und b–g be­rech­tigt. Aus­ge­nom­men sind die Bei­trä­ge für Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­be o.

3 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben sind für die Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­ben a Zif­fer 6 und d und für Bei­trä­ge für Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­be o be­rech­tigt.

8. Kapitel: Übergangsbeitrag

1. Abschnitt: Beitragsberechtigung und Festsetzung des Beitrags

Art. 84 Beitragsberechtigung  

Der Über­gangs­bei­trag wird Be­trie­ben aus­ge­rich­tet, die seit dem 2. Mai 2013 un­un­ter­bro­chen be­wirt­schaf­tet wer­den.

Art. 85 Beitrag  

Der Über­gangs­bei­trag be­rech­net sich nach dem für den Be­trieb fest­ge­leg­ten Ba­sis­wert nach Ar­ti­kel 86 mul­ti­pli­ziert mit dem Fak­tor nach Ar­ti­kel 87.

Art. 86 Basiswert  

1 Der Ba­sis­wert wird ein­ma­lig für je­den Be­trieb fest­ge­legt. Er ent­spricht der Dif­fe­renz zwi­schen den all­ge­mei­nen Di­rekt­zah­lun­gen vor dem Sys­tem­wech­sel und den Kul­tur­land­schafts- und Ver­sor­gungs­i­cher­heits­bei­trä­gen, mit Aus­nah­me des Söm­me­rungs­bei­trags, nach die­ser Ver­ord­nung.

2 Für die Be­stim­mung der all­ge­mei­nen Di­rekt­zah­lun­gen vor dem Sys­tem­wech­sel wer­den die Jah­re 2011–2013 her­an­ge­zo­gen. Es wer­den die all­ge­mei­ne Di­rekt­zah­lun­gen des­je­ni­gen Jah­res be­rück­sich­tigt, in dem der Be­trieb die höchs­ten all­ge­mei­nen Di­rekt­zah­lun­gen er­hal­ten hat. Die Ab­stu­fung der Bei­trä­ge nach Flä­che und Tier­zahl wird be­rück­sich­tigt.

3 Für die Be­stim­mung der Kul­tur­land­schafts- und Ver­sor­gungs­i­cher­heits­bei­trä­ge wer­den die zu Bei­trä­gen be­rech­ti­gen­den Flä­chen und die Tier­be­stän­de des Be­triebs des nach Ab­satz 2 mass­ge­ben­den Jah­res so­wie die 2014 gel­ten­den Bei­trags­an­sät­ze nach An­hang 7 be­rück­sich­tigt.

4 Die Ver­sor­gungs­si­cher­heits­bei­trä­ge wer­den un­ab­hän­gig da­von an­ge­rech­net, ob der Min­dest­tier­be­satz nach Ar­ti­kel 51 er­reicht wur­de.

Art. 87 Faktor  

1 Der Fak­tor be­rech­net sich auf­grund der Sum­me der Ba­sis­wer­te al­ler Be­trie­be und der für die Di­rekt­zah­lung zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­tel ab­züg­lich der Aus­ga­ben für die Bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 71–76, 77a und 77b LwG und nach Ar­ti­kel 62a des Ge­wäs­ser­schutz­ge­set­zes vom 24. Ja­nu­ar 1991127.

2 Das BLW legt den Fak­tor fest.

2. Abschnitt: Festsetzung des Beitrags bei Betriebsänderungen

Art. 88 Bewirtschafterwechsel  

Über­nimmt ein Be­wirt­schaf­ter oder ei­ne Be­wirt­schaf­te­rin einen Be­trieb, so wird der Über­gangs­bei­trag auf­grund des bis­he­ri­gen Ba­sis­wer­tes be­rech­net.

Art. 89 Übernahme eines weiteren Betriebs oder von Betriebsteilen  

1 Über­nimmt der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ei­nes Be­triebs zu­sätz­lich einen wei­te­ren Be­trieb, so wird der Über­gangs­bei­trag auf­grund des hö­he­ren der bei­den Ba­sis­wer­te be­rech­net.

2 Über­nimmt der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ei­nes Be­triebs zu­sätz­lich nur Tei­le ei­nes Be­triebs, so wird der Über­gangs­bei­trag auf­grund des bis­he­ri­gen Ba­sis­wer­tes des ei­ge­nen Be­triebs be­rech­net.

Art. 90 Zusammenschluss mehrerer Betriebe  

Grün­den die Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen meh­re­rer Be­trie­be ei­ne Be­triebs­ge­mein­schaft oder schlies­sen sie ih­re Be­trie­be zu ei­nem ein­zi­gen Be­trieb zu­sam­men, so wird der Über­gangs­bei­trag auf­grund der Ba­sis­wer­te der be­tei­lig­ten Be­trie­be be­rech­net, so­fern die Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen wei­ter­hin als Mit­be­wirt­schaf­ter und Mit­be­wirt­schaf­te­rin­nen in der Be­triebs­ge­mein­schaft oder auf dem Be­trieb tä­tig sind. Die Ba­sis­wer­te der be­tei­lig­ten Be­trie­be wer­den zu­sam­men­ge­zählt.

Art. 91 Betriebsteilung  

1 Wird ein Be­trieb oder ei­ne Be­triebs­ge­mein­schaft ge­teilt, so wird für je­den neu ent­stan­de­nen und an­er­kann­ten Be­trieb ein Über­gangs­bei­trag aus­ge­rich­tet. Der Ba­sis­wert des Be­triebs oder der Be­triebs­ge­mein­schaft wird im Ver­hält­nis zur Flä­che der neu an­er­kann­ten Be­trie­be auf­ge­teilt.

2 Wird ei­ne Be­triebs­ge­mein­schaft oder ein zu­sam­men­ge­schlos­se­ner Be­trieb ge­teilt, die oder der vor der Auf­tei­lung we­ni­ger als fünf Jah­re be­stand, so wird der Über­gangs­bei­trag auf­grund der ein­ge­brach­ten Be­trie­be auf­ge­teilt.

Art. 92 Ausstieg eines Mitbewirtschafters oder einer Mitbewirtschafterin  

Steigt ein Mit­be­wirt­schaf­ter oder ei­ne Mit­be­wirt­schaf­te­rin ei­ner Be­triebs­ge­mein­schaft oder ei­nes zu­sam­men­ge­schlos­se­nen Be­triebs aus der Be­wirt­schaf­tung aus, so bleibt der Ba­sis­wert in bis­he­ri­ger Hö­he er­hal­ten, wenn er oder sie zu­vor min­des­tens fünf Jah­re Mit­be­wirt­schaf­ter oder Mit­be­wirt­schaf­te­rin war. An­sons­ten re­du­ziert sich der Ba­sis­wert an­teils­mäs­sig zur Per­so­nen­zahl.

Art. 93 Grössere strukturelle Änderungen  

Re­du­zie­ren sich bei ei­nem Be­trieb die SAK um 50 oder mehr Pro­zent, so wird der Über­gangs­bei­trag im glei­chen Um­fang re­du­ziert. Als Grund­la­ge gel­ten die SAK des Jah­res, das für die Be­rech­nung des Ba­sis­wer­tes nach Ar­ti­kel 86 Ab­satz 2 ver­wen­det wur­de.

3. Abschnitt: Begrenzung des Übergangsbeitrags

Art. 94 Begrenzung des Übergangsbeitrags aufgrund des massgebenden Einkommens  

1 Der Über­gangs­bei­trag wird ab ei­nem mass­ge­ben­den Ein­kom­men von 80 000 Fran­ken ge­kürzt. Mass­ge­bend ist das steu­er­ba­re Ein­kom­men nach dem Bun­des­ge­setz vom 14. De­zem­ber 1990128 über die di­rek­te Bun­des­steu­er, ver­min­dert um 50 000 Fran­ken für ver­hei­ra­te­te Be­wirt­schaf­ter oder Be­wirt­schaf­te­rin­nen.

2 Die Kür­zung be­trägt 20 Pro­zent der Dif­fe­renz zwi­schen dem mass­ge­ben­den Ein­kom­men des Be­wirt­schaf­ters oder der Be­wirt­schaf­te­rin und dem Be­trag von 80 000 Fran­ken.

3 Ist ei­ne Per­so­nen­ge­sell­schaft bei­trags­be­rech­tigt, so er­folgt die Kür­zung an­teils­mäs­sig nach den ein­zel­nen Mit­be­wirt­schaf­tern oder Mit­be­wirt­schaf­te­rin­nen.

4 Kei­ne Kür­zung er­folgt bei Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen nach Ar­ti­kel 4 Ab­sät­ze 5 und 6.129

128 SR 642.11

129 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 95 Begrenzung des Übergangsbeitrags aufgrund des massgebenden Vermögens  

1 Das mass­ge­ben­de Ver­mö­gen ist das steu­er­ba­re Ver­mö­gen, ver­min­dert um 270 000 Fran­ken pro SAK und um 340 000 Fran­ken für ver­hei­ra­te­te Be­wirt­schaf­ter oder Be­wirt­schaf­te­rin­nen.

2 Der Über­gangs­bei­trag wird ab ei­nem mass­ge­ben­den Ver­mö­gen von 800 000 Fran­ken bis zu ei­nem mass­ge­ben­den Ver­mö­gen von 1 Mil­li­on Fran­ken ge­kürzt. Die Kür­zung be­trägt 10 Pro­zent der Dif­fe­renz zwi­schen dem mass­ge­ben­den Ver­mö­gen des Be­wirt­schaf­ters oder der Be­wirt­schaf­te­rin und dem Be­trag von 800 000 Fran­ken.

3 Über­steigt das mass­ge­ben­de Ver­mö­gen 1 Mil­li­on Fran­ken, so wird kein Über­gangs­bei­trag aus­ge­rich­tet.

4 Ist ei­ne Per­so­nen­ge­sell­schaft bei­trags­be­rech­tigt, so er­folgt die Kür­zung an­teils­mäs­sig nach den ein­zel­nen Mit­be­wirt­schaf­tern oder Mit­be­wirt­schaf­te­rin­nen.

Art. 96 Veranlagung  

Mass­ge­bend sind die Wer­te der letz­ten zwei Steu­er­jah­re, die bis zum En­de des Bei­trags­jah­res rechts­kräf­tig ver­an­lagt wor­den sind. Lie­gen die­se mehr als vier Jah­re zu­rück, so ist auf die pro­vi­so­ri­sche Ver­an­la­gung ab­zu­stel­len. So­bald die­se rechts­kräf­tig ist, wird der Über­gangs­bei­trag über­prüft. Für den Ab­zug für ver­hei­ra­te­te Be­wirt­schaf­te­rin­nen oder Be­wirt­schaf­ter ist der Zi­vil­stand der be­tref­fen­den Steu­er­jah­re mass­ge­bend.

3. Titel: Verfahren

1. Kapitel: Anmeldung und Einreichung des Gesuchs

Art. 97 Anmeldung für Direktzahlungsarten und den ÖLN  

1 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin muss für die ko­or­di­nier­te Pla­nung der Kon­trol­len nach der Kon­troll­ko­or­di­na­ti­ons­ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 2018130 (VK­KL) bis spä­tes­tens am 31. Au­gust vor dem Bei­trags­jahr bei der vom Wohn­sitz­kan­ton oder, bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen, bei der vom Sitz­kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­de die An­mel­dung ein­rei­chen für:131

a.
den ÖLN;
b.
die Biodi­ver­si­täts­bei­trä­ge;
c.
die Pro­duk­ti­ons­sys­tem­bei­trä­ge;
d.
die Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trä­ge.

2 Mit der An­mel­dung muss der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ei­ne Kon­troll­stel­le nach Ar­ti­kel 7 VK­KL für die Kon­trol­le des ÖLN be­stim­men.132

3 Die Kan­to­ne kön­nen für die An­mel­dun­gen nach Ab­satz 1 spä­te­re An­mel­de­ter­mi­ne fest­le­gen, wenn die ko­or­di­nier­te Pla­nung der Kon­trol­len wei­ter­hin si­cher­ge­stellt ist und die Frist für die Da­ten­über­mitt­lung nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­be c der Ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 2013133 über In­for­ma­ti­ons­sys­te­me im Be­reich der Land­wirt­schaft (IS­LV) ein­ge­hal­ten wird.134

130 SR 910.15

131 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

132 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

133 SR 919.117.71

134 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 98 Gesuch  

1 Di­rekt­zah­lun­gen wer­den nur auf Ge­such hin aus­ge­rich­tet.

2 Das Ge­such muss bei der vom Wohn­sitz­kan­ton oder, bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen, bei der vom Sitz­kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­de ein­ge­reicht wer­den durch:

a.
den Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ei­nes Be­triebs nach Ar­ti­kel 6 LBV135 oder ei­ner Be­triebs­ge­mein­schaft nach Ar­ti­kel 10 LBV, der oder die den Be­trieb am 31. Ja­nu­ar be­wirt­schaf­tet;
b.
den Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ei­nes Söm­me­rungs- oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­triebs, der oder die den Be­trieb am 25. Ju­li be­wirt­schaf­tet.

3 Das Ge­such muss ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
die Di­rekt­zah­lungs­ar­ten nach Ar­ti­kel 2, für die Bei­trä­ge be­an­tragt wer­den;
b.136
die vor­aus­sicht­li­chen Be­triebs- und Struk­tur­da­ten am 1. Mai ge­mä­ss der IS­LV;
c.
die auf ei­ner Kar­te ein­ge­zeich­ne­ten Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen, mit Aus­nah­me der Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me und der ein­hei­mi­schen stand­ort­ge­rech­ten Ein­zel­bäu­men und Al­leen; die Kan­to­ne kön­nen ei­ne Er­fas­sung über das geo­gra­fi­sche In­for­ma­ti­ons­sys­tem ver­lan­gen;
d.
bei Bei­trä­gen im Söm­me­rungs­ge­biet:
1.137
die Ka­te­go­rie und die An­zahl der ge­söm­mer­ten Tie­re, mit Aus­nah­me der Tie­re der Rin­der­gat­tung und Was­ser­büf­fel so­wie der Tie­re der Pfer­de­gat­tung,
2.
das Auf­fuhr­da­tum,
3.
das vor­aus­sicht­li­che Ab­fahrts­da­tum,
4.
Ver­än­de­run­gen bei der nutz­ba­ren Wei­de­flä­che,
5.
die ar­ten­rei­chen Grün- und Streu­e­flä­chen im Söm­me­rungs­ge­biet;
e.
die er­for­der­li­chen An­ga­ben für die Fest­set­zung der Pro­duk­ti­ons­sys­tem- und der Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trä­ge;
f.
Flä­chen­än­de­run­gen, die Adres­se der da­von be­trof­fe­nen Be­trie­be so­wie die bis­he­ri­gen und die neu­en Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen;
g.
die für an­ge­stamm­te Flä­chen in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne für das Vor­jahr er­hal­te­nen Di­rekt­zah­lun­gen der EU.

4 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von Be­trie­ben mit an­ge­stamm­ten Flä­chen in der aus­län­di­schen Wirt­schafts­zo­ne ha­ben dem Kan­ton auf Ver­lan­gen ei­ne Be­stä­ti­gung der mit der Aus­zah­lung be­auf­trag­ten aus­län­di­schen Amts­stel­le über die aus­ge­rich­te­ten Di­rekt­zah­lun­gen der EU ein­zu­rei­chen.

5 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin hat im Ge­such und auf den Er­he­bungs­for­mu­la­ren zu be­stä­ti­gen, dass die An­ga­ben kor­rekt sind. Die Be­stä­ti­gung kann mit hand­schrift­li­cher Un­ter­zeich­nung oder mit elek­tro­ni­scher Si­gna­tur nach Vor­ga­be des Kan­tons er­fol­gen.

6 Der Kan­ton be­stimmt:

a.
ob das Ge­such in Pa­pier­form oder elek­tro­nisch ein­zu­rei­chen ist;
b.138
ob Ge­su­che, die elek­tro­nisch ein­ge­reicht wer­den, mit ei­ner qua­li­fi­zier­ten elek­tro­ni­schen Si­gna­tur nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be e des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 2016139 über die elek­tro­ni­sche Si­gna­tur ver­se­hen wer­den kön­nen.

135 SR 910.91

136 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

137 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 3291).

138 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 9 der V vom 23. Nov. 2016 über die elek­tro­ni­sche Si­gna­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4667).

139 SR 943.03

Art. 99 Gesuchstermine und Fristen 140  

1 Das Ge­such für Di­rekt­zah­lun­gen, mit Aus­nah­me der Bei­trä­ge im Söm­me­rungs­ge­biet und der Bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 82 und 82a, ist bei der vom zu­stän­di­gen Kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­de zwi­schen dem 15. Ja­nu­ar und dem 15. März ein­zu­rei­chen. Der Kan­ton kann die Frist bei An­pas­sun­gen der In­for­ma­tik­sys­te­me oder in an­de­ren be­son­de­ren Si­tua­tio­nen bis zum 1. Mai ver­län­gern.

2 Das Ge­such für Bei­trä­ge im Söm­me­rungs­ge­biet ist bei der vom zu­stän­di­gen Kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­de zwi­schen dem 1. Au­gust und dem 30. Sep­tem­ber ein­zu­rei­chen.

3 Der Kan­ton kann in­ner­halb der Fris­ten nach den Ab­sät­zen 1 und 2 einen Ge­suchs­ter­min fest­le­gen.

4 Für Ge­su­che um Bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 82 und 82a legt er einen Ter­min fest.

5 Bei Ge­su­chen für Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be f Zif­fern 1, 2, 6 und 7 kann er zu­sätz­lich einen Ter­min für die Mel­dung der be­tref­fen­den Flä­chen fest­le­gen. Er muss si­cher­stel­len, dass die Durch­füh­rung der Kon­trol­len ge­währ­leis­tet ist.141

140 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

141 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

Art. 100 Änderungen des Gesuchs 142  

1 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin hat der vom zu­stän­di­gen Kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­de schrift­lich zu mel­den, wenn sich nach der Ge­such­sein­rei­chung her­aus­stellt, dass die An­ga­ben im Ge­such ge­än­dert wer­den müs­sen. Die Mel­dung hat vor den An­pas­sun­gen der Be­wirt­schaf­tung zu er­fol­gen.

2 Nach­träg­li­che Ver­än­de­run­gen der Tier­be­stän­de, der Flä­chen, der An­zahl Bäu­me und der Haupt­kul­tu­ren so­wie Be­wirt­schaf­ter­wech­sel sind bis zum 1. Mai zu mel­den.143

3 Kann der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin die An­for­de­run­gen für Di­rekt­zah­lungs­ar­ten, die er oder sie im Ge­such be­an­tragt hat, nicht er­fül­len, so hat er oder sie dies um­ge­hend der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le zu mel­den. Die Mel­dung wird be­rück­sich­tigt, wenn sie spä­tes­tens er­folgt:

a.
am Tag vor Er­halt der An­kün­di­gung ei­ner Kon­trol­le;
b.
am Tag vor der Kon­trol­le bei un­an­ge­kün­dig­ten Kon­trol­len.144

142 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

143 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

144 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

2. Kapitel: Nachweis und Kontrollen

Art. 101 Nachweis  

Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen, die ein Ge­such für be­stimm­te Di­rekt­zah­lungs­ar­ten ein­rei­chen, ha­ben ge­gen­über den Voll­zugs­be­hör­den nach­zu­wei­sen, dass sie die An­for­de­run­gen der be­tref­fen­den Di­rekt­zah­lungs­ar­ten, ein­sch­liess­lich je­ne des ÖLN, auf dem ge­sam­ten Be­trieb er­fül­len be­zie­hungs­wei­se er­füllt ha­ben.

Art. 102 Anforderungen an Kontrollen und Kontrollstellen  

1 So­fern die Kon­trol­len und Kon­troll­stel­len nicht in die­ser Ver­ord­nung ge­re­gelt sind, gel­ten die Be­stim­mun­gen der VK­KL145.

2 Tier­schutz­kon­trol­len im Rah­men des ÖLN sind nach den Be­stim­mun­gen der Tier­schutz­ge­setz­ge­bung durch­zu­füh­ren.

3 und 4 ...146

145 SR 910.15

146 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

Art. 103 Kontrollergebnisse  

1 Bei der Be­triebs­kon­trol­le fest­ge­stell­te Män­gel oder falsche An­ga­ben muss die Kon­troll­per­son dem Be­wirt­schaf­ter oder der Be­wirt­schaf­te­rin un­ver­züg­lich mit­tei­len.

2 und 3 ...147

4 Die Kon­troll­stel­le lei­tet die Kon­troll­er­geb­nis­se nach den Be­stim­mun­gen des Zu­sam­men­ar­beits­ver­trags nach Ar­ti­kel 104 Ab­satz 3 wei­ter.

5 Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Voll­zugs­be­hör­de über­prüft die Kon­troll­da­ten auf Voll­stän­dig­keit und Qua­li­tät.

6 Sie sorgt da­für, dass die Kon­troll­da­ten ge­mä­ss den Be­stim­mun­gen nach den Ar­ti­keln 6–9 IS­LV148 im zen­tra­len In­for­ma­ti­ons­sys­tem nach Ar­ti­kel 165d LwG er­fasst oder da­hin über­mit­telt wer­den.149

147 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

148 SR 919.117.71

149 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

3. Kapitel: Zuständigkeiten

Art. 104  

1 Der Kan­ton prüft die Rich­tig­keit der An­ga­ben nach Ar­ti­kel 98 Ab­sät­ze 3–5 und re­gelt die De­tails zu de­ren Kon­trol­len.

2 Für die Pla­nung, Durch­füh­rung und Do­ku­men­ta­ti­on der auf den Be­trie­ben durch­zu­füh­ren­den Kon­trol­len nach die­ser Ver­ord­nung ist der­je­ni­ge Kan­ton ver­ant­wort­lich, auf des­sen Ge­biet der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin den Wohn­sitz oder ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son den Sitz hat.

3 Der Kan­ton kann die im Zu­sam­men­hang mit den Ab­sät­zen 1 und 2 er­for­der­li­chen Ar­bei­ten de­le­gie­ren. Die Vor­ga­ben der VK­KL150 sind ein­zu­hal­ten. Der Kan­ton re­gelt die Ab­gel­tung der de­le­gier­ten Ar­bei­ten.

4 Er kann Kon­trol­len über die Be­wirt­schaf­tung von Ob­jek­ten in Ver­net­zungs- und Land­schafts­qua­li­täts­pro­jek­ten nicht an die Pro­jekt­trä­ger­schaft de­le­gie­ren.

5 Er über­wacht die Kon­troll­tä­tig­keit der Kon­troll­stel­len in sei­nem Kan­tons­ge­biet stich­pro­ben­mäs­sig.

6 ...151

150 SR 910.15

151 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

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