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Verordnung
über die Strukturverbesserungen
in der Landwirtschaft
(Strukturverbesserungsverordnung, SVV)

vom 2. November 2022 (Stand am 30. Januar 2023)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 89 Absatz 2, 93 Absatz 4, 95 Absatz 2, 96 Absatz 3, 97 Absatz 6, 104 Absatz 3, 105 Absatz 3, 106 Absatz 5, 107 Absatz 3, 107a Absatz 2, 108 Absatz 1, 166 Absatz 4 und 177 des Landwirtschaftsgesetzes
vom 29. April 19981 (LwG),

verordnet:

1. Kapitel: Gegenstand sowie Formen der Finanzhilfen

Art. 1 Gegenstand  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Vor­aus­set­zun­gen und das Ver­fah­ren für die Ge­wäh­rung von Fi­nanz­hil­fen für:

a.
fol­gen­de Struk­tur­ver­bes­se­rungs­mass­nah­men im Tief­bau:
1.
Me­lio­ra­tio­nen,
2.
der Land­wirt­schaft die­nen­de Trans­por­tin­fra­struk­tu­ren,
3.
An­la­gen und Mass­nah­men im Be­reich des Bo­dens und des Was­ser­haus­halts,
4.
Ba­sis­in­fra­struk­tu­ren im länd­li­chen Raum;
b.
fol­gen­de Struk­tur­ver­bes­se­rungs­mass­nah­men im Hoch­bau:
1.
Bau­ten und An­la­gen für die Ver­ar­bei­tung, La­ge­rung oder Ver­mark­tung re­gio­na­ler land­wirt­schaft­li­cher Pro­duk­te,
2.
land­wirt­schaft­li­che Öko­no­mie- und Wohn­ge­bäu­de und An­la­gen,
3.
Di­ver­si­fi­zie­rung der Tä­tig­keit im land­wirt­schafts­na­hen Be­reich;
c.
fol­gen­de zu­sätz­li­che Struk­tur­ver­bes­se­rungs­mass­nah­men:
1.
Mass­nah­men zur För­de­rung der Tier­ge­sund­heit und ei­ner be­son­ders um­welt- und tier­freund­li­chen Pro­duk­ti­on,
2.
Mass­nah­men zur För­de­rung der über­be­trieb­li­chen Zu­sam­men­ar­beit,
3.
Mass­nah­men zur För­de­rung des Er­werbs land­wirt­schaft­li­cher Be­trie­be und Grund­stücke;
d.
Pro­jek­te zur re­gio­na­len Ent­wick­lung (PRE).

2 Sie legt die Auf­sichts­mass­nah­men und Kon­trol­len fest.

Art. 2 Formen der Finanzhilfen  

1 Die Fi­nanz­hil­fen wer­den in Form von nicht rück­zahl­ba­ren Bei­trä­gen und von In­ves­ti­ti­ons­kre­di­ten aus­ge­rich­tet.

2 Es wer­den Fi­nanz­hil­fen aus­ge­rich­tet für:

a.
ein­zel­be­trieb­li­che Mass­nah­men;
b.
ge­mein­schaft­li­che und um­fas­sen­de ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men.

2. Kapitel: Gemeinsame Bestimmungen

1. Abschnitt: Voraussetzungen für die Finanzhilfen

Art. 3 Empfänger und Empfängerinnen der Finanzhilfen  

1 Na­tür­li­che und ju­ris­ti­sche Per­so­nen so­wie Ge­mein­den und an­de­re öf­fent­lich-recht­li­che Kör­per­schaf­ten kön­nen Fi­nanz­hil­fen er­hal­ten, so­fern für ihr Vor­ha­ben nach­weis­lich ein land­wirt­schaft­li­ches In­ter­es­se be­steht und das Vor­ha­ben einen Bei­trag zur Schaf­fung von Wert­schöp­fung in der Land­wirt­schaft, zur Stär­kung der re­gio­na­len Zu­sam­men­ar­beit oder zur Pro­duk­ti­on ver­wert­ba­rer Er­zeug­nis­se aus Pflan­zen­bau und Nutz­tier­hal­tung leis­tet.

2 Na­tür­li­che und ju­ris­ti­sche Per­so­nen müs­sen einen zi­vil­recht­li­chen Wohn­sitz oder Sitz in der Schweiz ha­ben.

3 Na­tür­li­che Per­so­nen dür­fen vor der Ge­neh­mi­gung der Mass­nah­me das or­dent­li­che Pen­si­ons­al­ter noch nicht er­reicht ha­ben. Die Al­ters­be­schrän­kung gilt nicht für Mass­nah­men im Söm­me­rungs­ge­biet und für ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men.

4 In­sti­tu­tio­nen, an de­nen der Kan­ton oder ei­ne kan­to­na­le An­stalt mehr­heit­lich be­tei­ligt ist, er­hal­ten Fi­nanz­hil­fen, wenn es sich um Mass­nah­men zur Grund­la­gen­be­schaf­fung oder Vor­ab­klä­run­gen oder um Mass­nah­men zur Ge­samt­pro­jekt­lei­tung im Rah­men von PRE han­delt.

Art. 4 Ort der Umsetzung der Massnahmen  

Fi­nanz­hil­fen wer­den nur aus­ge­rich­tet für Mass­nah­men, die in der Schweiz um­ge­setzt wer­den. Aus­ge­nom­men sind Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­be a, für die es zweck­mäs­sig ist, dass Tei­le da­von im an­gren­zen­den Aus­land um­ge­setzt wer­den.

Art. 5 Eigentum am Betrieb und an den unterstützten Bauten und Anlagen sowie Pachtverhältnisse  

1 Der Be­trieb und die un­ter­stütz­ten Bau­ten und An­la­gen müs­sen im Ei­gen­tum der Fi­nanz­hil­fe­emp­fän­ger und -emp­fän­ge­rin­nen ste­hen. Die Bau­ten und An­la­gen kön­nen an Drit­te über­tra­gen wer­den, wenn es zu kei­ner Zweck­ent­frem­dung kommt.

2 Päch­ter und Päch­te­rin­nen von Be­trie­ben kön­nen Fi­nanz­hil­fen er­hal­ten, wenn ein Bau­recht für min­des­tens 20 Jah­re er­rich­tet wird. Kein Bau­recht muss er­rich­tet wer­den für:

a.
Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und c;
b.
Mass­nah­men, für die aus­sch­liess­lich In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te ge­währt wer­den.

3 Wer­den Bei­trä­ge Päch­tern und Päch­te­rin­nen ge­währt, so muss ein Pacht­ver­trag für ei­ne Min­dest­dau­er von 20 Jah­ren ab­ge­schlos­sen wer­den. Der Pacht­ver­trag ist im Grund­buch vorzu­mer­ken, so­fern er nicht Be­stand­teil des Bau­rechts­ver­trags ist.

4 Wird aus­sch­liess­lich ein In­ves­ti­ti­ons­kre­dit ge­währt, so rich­tet sich die Dau­er des Pacht­ver­trags und des Grund­pfands nach der Rück­zah­lungs­frist des In­ves­ti­ti­ons­kre­dits.

5 Bei PRE gilt die Vor­aus­set­zung nach Ab­satz 1 auch als er­füllt, wenn die un­ter­stütz­te Bau­te oder An­la­ge im Ei­gen­tum ei­nes Mit­glieds der Trä­ger­schaft ist.

Art. 6 Minimale Betriebsgrösse  

1 Fi­nanz­hil­fen wer­den fol­gen­den Be­trie­ben nur aus­ge­rich­tet, wenn auf dem Be­trieb ein Ar­beits­be­darf von min­des­tens ei­ner Stan­dard­ar­beits­kraft (SAK) be­steht:

a.
land­wirt­schaft­li­che Be­trie­be;
b.
Be­trie­be des pro­du­zie­ren­den Gar­ten­baus;
c.
Be­trie­be zur Pro­duk­ti­on von Pil­zen, Spros­sen und ähn­li­chen Er­zeug­nis­sen;
d.
Ge­mein­schaf­ten von Be­trie­ben nach den Buch­sta­ben a–c.

2 In den fol­gen­den Fäl­len ge­nügt ei­ne Be­triebs­grös­se von min­des­tens 0,60 SAK:

a.
für Mass­nah­men im land­wirt­schafts­na­hen Be­reich;
b.
für Mass­nah­men in den Ber­g­zo­nen III und IV zur Si­che­rung der Be­wirt­schaf­tung;
c.
für Mass­nah­men in Ge­bie­ten des Berg- und Hü­gel­ge­biets zur Si­che­rung ei­ner ge­nü­gen­den Be­sie­de­lungs­dich­te.

3 Für ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men müs­sen min­des­tens zwei land­wirt­schaft­li­che Be­trie­be oder zwei Be­trie­be des pro­du­zie­ren­den Gar­ten­baus ei­ne Be­triebs­grös­se von je 0,60 SAK nach­wei­sen.

4 Die Kri­te­ri­en zur Be­ur­tei­lung, ob die Be­sie­de­lungs­dich­te nach Ab­satz 2 Buch­sta­be c ge­fähr­det ist, sind in An­hang 1 fest­ge­legt.

5 Für die Be­stim­mung der Be­triebs­grös­se gel­ten zu­sätz­lich zu den SAK-Fak­to­ren nach Ar­ti­kel 3 der Land­wirt­schaft­li­chen Be­griffs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 19982 auch die SAK-Fak­to­ren nach Ar­ti­kel 2a der Ver­ord­nung vom 4. Ok­to­ber 19933 über das bäu­er­li­che Bo­den­recht.

Art. 7 Eigenfinanzierung  

1 Fi­nanz­hil­fen wer­den nur ge­währt, wenn der Ei­gen­fi­nan­zie­rungs­an­teil min­des­tens 15 Pro­zent be­trägt.

2 Für ge­mein­schaft­li­che und um­fas­sen­de ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men im Tief­bau nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 1 und für In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te für die Start­hil­fe nach Ar­ti­kel 40 Ab­satz 2 Buch­sta­be a ist Ab­satz 1 nicht an­wend­bar.

Art. 8 Beitrag des Kantons  

1 Die Ge­wäh­rung von Fi­nanz­hil­fen durch den Bund setzt einen Kan­tons­bei­trag vor­aus. Die­ser Kan­tons­bei­trag wird in Form ei­ner nicht rück­zahl­ba­ren Geld­leis­tung ge­währt.

2 Der mi­ni­ma­le Kan­tons­bei­trag be­trägt:

a.
bei ein­zel­be­trieb­li­chen Mass­nah­men: 100 Pro­zent des Bun­des­bei­trags;
b.
bei ge­mein­schaft­li­chen Mass­nah­men: 90 Pro­zent des Bun­des­bei­trags;
c.
bei um­fas­sen­den ge­mein­schaft­li­chen Mass­nah­men und bei PRE: 80 Pro­zent des Bun­des­bei­trags.

3 Der mi­ni­ma­le Kan­tons­bei­trag nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und b gilt auch für Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2, die im Rah­men ei­nes PRE rea­li­siert wer­den.

4 Der Kan­ton kann fol­gen­de Bei­trä­ge an den Kan­tons­bei­trag an­rech­nen las­sen:

a.
Bei­trä­ge von öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaf­ten so­wie von An­stal­ten, die ho­heit­li­che Auf­ga­ben wahr­neh­men und nicht un­mit­tel­bar am Vor­ha­ben be­tei­ligt sind;
b.
Bei­trä­ge von Ge­mein­den, die die­se auf­grund kan­to­nal­recht­li­cher Be­stim­mun­gen als An­teil am Kan­tons­bei­trag ob­li­ga­to­risch zu leis­ten ha­ben.

5 Zur Be­he­bung der Fol­gen von aus­ser­or­dent­li­chen Na­tur­er­eig­nis­sen so­wie für Grund­la­gen­be­schaf­fun­gen und Vor­ab­klä­run­gen kann das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft (BLW) die Hö­he des Kan­tons­bei­trags her­ab­set­zen oder auf einen Kan­tons­bei­trag ver­zich­ten.

Art. 9 Wettbewerbsneutralität  

1 Für fol­gen­de Mass­nah­men wer­den Fi­nanz­hil­fen nur ge­währt, wenn im wirt­schaft­lich re­le­van­ten Ein­zugs­ge­biet kei­ne di­rekt be­trof­fe­nen Ge­wer­be­be­trie­be im Zeit­punkt der Pu­bli­ka­ti­on des Ge­suchs be­reit und in der La­ge sind, die vor­ge­se­he­ne Auf­ga­be gleich­wer­tig zu er­fül­len:

a.
PRE;
b.
Bau­ten und An­la­gen für die Ver­ar­bei­tung, La­ge­rung und Ver­mark­tung re­gio­na­ler land­wirt­schaft­li­cher Pro­duk­te;
c.
Di­ver­si­fi­zie­rung der Tä­tig­keit im land­wirt­schafts­na­hen Be­reich;
d.
fol­gen­de Mass­nah­men zur För­de­rung der über­be­trieb­li­chen Zu­sam­men­ar­beit:
1.
Auf­bau von bäu­er­li­chen Selbst­hil­fe­or­ga­ni­sa­tio­nen im Be­reich der markt­ge­rech­ten Pro­duk­ti­on und der Be­triebs­füh­rung,
2.
ge­mein­sa­mer Er­werb von Ma­schi­nen und Fahr­zeu­gen.

2 Der Kan­ton pu­bli­ziert vor der Ge­neh­mi­gung des Vor­ha­bens die Ge­su­che für Mass­nah­men nach Ab­satz 1 im Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan des Kan­tons.

3 Di­rekt be­trof­fe­ne Ge­wer­be­be­trie­be im wirt­schaft­lich re­le­van­ten Ein­zugs­ge­biet kön­nen bei der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le Ein­spra­che ge­gen die staat­li­che Mit­fi­nan­zie­rung er­he­ben.

4 Die Fest­stel­lung der Wett­be­werbs­neu­tra­li­tät rich­tet sich nach dem kan­to­na­len Recht.

2. Abschnitt: Anrechenbare Kosten

Art. 10  

1 Fol­gen­de Kos­ten sind an­re­chen­bar:

a.
Bau­kos­ten, ein­sch­liess­lich Ei­gen­leis­tun­gen und Ma­te­ri­al­lie­fe­run­gen, so­wie Pla­nungs-, Pro­jek­tie­rungs- und Bau­lei­tungs­kos­ten;
b.
Kos­ten für die Nach­füh­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung;
c.
Ge­büh­ren auf­grund von Bun­des­ge­set­zen so­wie durch das Pro­jekt ver­ur­sach­te kan­to­na­le Ge­büh­ren;
d.
No­ta­ri­ats­kos­ten;
e.
Was­ser­an­schluss­ge­büh­ren.

2 Die Hö­he der an­re­chen­ba­ren Kos­ten rich­tet sich da­nach, wie hoch das In­ter­es­se der Land­wirt­schaft und das In­ter­es­se der Öf­fent­lich­keit an der Um­set­zung der ge­plan­ten Mass­nah­me ist. Für nicht­land­wirt­schaft­li­che In­ter­es­sen wer­den Ab­zü­ge an den an­re­chen­ba­ren Kos­ten vor­ge­nom­men.

3. Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen für Investitionskredite

Art. 11 Grundsatz  

1 Es wer­den kei­ne In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te un­ter 20 000 Fran­ken ge­währt. Gleich­zei­tig ge­währ­te In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te für ver­schie­de­ne Mass­nah­men wer­den zu­sam­men­ge­zählt.

2 Wird gleich­zei­tig ein Bei­trag nach die­ser Ver­ord­nung ge­währt, so kön­nen auch In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te un­ter 20 000 Fran­ken ge­währt wer­den.

3 In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te wer­den ge­währt zur:

a.
Teil­fi­nan­zie­rung des Vor­ha­bens;
b.
Er­leich­te­rung der Fi­nan­zie­rung in der Bau­pha­se (Bau­kre­dit);
c.
Fi­nan­zie­rung der Rest­kos­ten nach der Bau­pha­se (Kon­so­li­die­rungs­kre­dit).

4 Bau- und Kon­so­li­die­rungs­kre­di­te wer­den nur für ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men ge­währt.

5 Bau- und Kon­so­li­die­rungs­kre­di­te wer­den nicht gleich­zei­tig für das glei­che Vor­ha­ben ge­währt. Wer­den nach­ein­an­der meh­re­re Bau­kre­di­te für ein Vor­ha­ben ge­währt, so müs­sen die­se ver­rech­net wer­den.

Art. 12 Sicherheiten  

1 In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te sind ge­gen Re­al­si­cher­hei­ten zu ge­wäh­ren, so­fern die­se nicht aus­ge­schlos­sen sind.

2 So­weit der Kre­dit­neh­mer oder die Kre­dit­neh­me­rin kein be­ste­hen­des Grund­pfand­recht auf den Kan­ton über­tra­gen kann, ist der Kan­ton be­fugt, zu­sam­men mit dem Ent­scheid über die Kre­dit­ge­wäh­rung die Er­rich­tung ei­nes Grund­pfand­rechts zu ver­fü­gen. Ei­ne sol­che Ver­fü­gung gilt als Aus­weis für das Grund­buchamt zur Ein­tra­gung des Grund­pfands im Grund­buch.

Art. 13 Rückzahlungsfristen für Investitionskredite  

1 In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te sind spä­tes­tens 20 Jah­re, der In­ves­ti­ti­ons­kre­dit für die Start­hil­fe spä­tes­tens 14 Jah­re nach der Schluss­zah­lung zu­rück­zu­zah­len. Die Frist be­ginnt spä­tes­tens zwei Jah­re nach der ers­ten Teil­zah­lung.

2 Der Kan­ton be­stimmt die Frist für die Rück­zah­lung in­ner­halb der Fris­ten nach Ab­satz 1.

3 Bei fi­nan­zi­el­len Schwie­rig­kei­ten kann der Kre­dit­neh­mer oder die Kre­dit­neh­me­rin beim Kan­ton einen Auf­schub der ers­ten Rück­zah­lung oder ei­ne Stun­dung der Rück­zah­lung be­an­tra­gen. Die ma­xi­ma­le Rück­zah­lungs­frist nach Ab­satz 1 ist ein­zu­hal­ten.

4 Ein Bau­kre­dit ist in­nert drei Jah­ren zu­rück­zu­zah­len. Bei Mass­nah­men, die in Etap­pen aus­ge­führt wer­den, läuft die Rück­zah­lungs­frist ab Be­ginn der letz­ten Etap­pe.

5 Der Kan­ton kann die jähr­li­chen Rück­zah­lun­gen mit Bei­trä­gen nach die­ser Ver­ord­nung und der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 20134 (DZV) ver­rech­nen.

3. Kapitel: Tiefbaumassnahmen

1. Abschnitt: Massnahmen

Art. 14 Unterstützte Massnahmen  

1 Fi­nanz­hil­fen wer­den für fol­gen­de Mass­nah­men ge­währt:

a.
Me­lio­ra­tio­nen: Ge­samt­me­lio­ra­tio­nen, Landum­le­gun­gen, Pacht­land­ar­ron­die­run­gen und wei­te­re Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Be­wirt­schaf­tungs­struk­tur;
b.
der Land­wirt­schaft die­nen­de Trans­por­tin­fra­struk­tu­ren: Er­schlies­sungs­an­la­gen wie We­ge, Seil­bah­nen und ähn­li­che Trans­port­an­la­gen;
c.
An­la­gen und Mass­nah­men im Be­reich des Bo­dens und des Was­ser­haus­halts wie Be­wäs­se­run­gen, Ent­wäs­se­run­gen und Ver­bes­se­run­gen von Bo­den­struk­tur und -auf­bau;
d.
Ba­sis­in­fra­struk­tu­ren im länd­li­chen Raum wie Was­ser- und Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gun­gen und An­schlüs­se der Grund­ver­sor­gung im Fern­mel­de­we­sen an fern­mel­de­tech­nisch nicht er­schlos­se­nen Or­ten.

2 Mass­nah­men nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a sind aus­sch­liess­lich ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men. Mass­nah­men nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–d kön­nen ein­zel­be­trieb­li­che oder ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men sein.

3 Ein­zel­be­trieb­lich sind Mass­nah­men, die über­wie­gend ei­nem ein­zel­nen Be­trieb zu­gu­te­kom­men.

4 Ge­mein­schaft­lich sind Mass­nah­men, die meh­re­ren Be­trie­ben zu­gu­te­kom­men so­wie Mass­nah­men für Söm­me­rungs­be­trie­be.

5 Um­fas­sen­de ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men sind ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men, die sich zu­sätz­lich auf ein na­tür­lich oder wirt­schaft­lich ab­ge­grenz­tes Ge­biet er­stre­cken und den öko­lo­gi­schen Aus­gleich und die Ver­net­zung von Bio­to­pen för­dern. Die­se Vor­aus­set­zung gilt als er­füllt bei:

a.
Ge­samt­me­lio­ra­tio­nen mit Biodi­ver­si­täts­för­der­mass­nah­men;
b.
Mass­nah­men nach Ab­satz 1, in de­ren Bei­zugs­ge­biet ei­ne Ge­samt­me­lio­ra­ti­on nicht an­ge­zeigt ist, die aber einen er­heb­li­chen Ab­stim­mungs­be­darf er­for­dern, min­des­tens von re­gio­na­ler Be­deu­tung für die Land­wirt­schaft sind und Biodi­ver­si­täts­för­der­mass­nah­men bein­hal­ten.

6 Bau­ten und An­la­gen in der Bau­zo­ne wer­den nicht un­ter­stützt; aus­ge­nom­men sind der Land­wirt­schaft die­nen­de In­fra­struk­tu­ren, die zwin­gend in oder an­gren­zend an Bau­zo­nen rea­li­siert wer­den müs­sen.

7 In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te wer­den nur in Form von Bau- und Kon­so­li­die­rungs­kre­di­ten ge­währt.

Art. 15 Finanzhilfen für begleitende Massnahmen  

Zur Be­glei­tung der Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 14 wer­den Fi­nanz­hil­fen ge­währt für:

a.
Mass­nah­men für die Wie­der­her­stel­lung oder für den Er­satz bei Be­ein­träch­ti­gung schüt­zens­wer­ter Le­bens­räu­me nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 1ter des Bun­des­ge­set­zes vom 1. Ju­li 19665 über den Na­tur- und Hei­mat­schutz so­wie Er­satz­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 7 des Bun­des­ge­set­zes vom 4. Ok­to­ber 19856 über Fuss- und Wan­der­we­ge;
b.
wei­te­re Mass­nah­men zur Auf­wer­tung von Na­tur und Land­schaft oder zur Er­fül­lung an­de­rer An­for­de­run­gen der Um­welt­schutz-, der Na­tur- und Hei­mat­schutz- und der Jagd­ge­setz­ge­bung, ins­be­son­de­re die För­de­rung der Biodi­ver­si­tät, der Land­schafts­qua­li­tät und des Um­gangs mit Gross­raub­tie­ren.
Art. 16 Finanzhilfen für Grundlagenbeschaffungen und Vorabklärungen  

Zur Vor­be­rei­tung von Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 14 wer­den Fi­nanz­hil­fen ge­währt für:

a.
Grund­la­gen­be­schaf­fun­gen zur Ab­klä­rung der Mach­bar­keit und zur Vor­be­rei­tung von kon­kre­ten Pro­jek­ten;
b.
Ent­wick­lungs­stra­te­gi­en mit Zie­len und Mass­nah­men für den länd­li­chen Raum;
c.
Un­ter­su­chun­gen und Stu­di­en, die von na­tio­na­lem In­ter­es­se und für Struk­tur­ver­bes­se­run­gen von prak­ti­scher Be­deu­tung sind.
Art. 17 Unterstützte Arbeiten bei Bauten und Anlagen  

1 Bei Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 14 wer­den bei Bau­ten und An­la­gen im Lau­fe ih­res Le­bens­zy­klus Fi­nanz­hil­fen ge­währt für:

a.
den Neu­bau und die Sa­nie­rung, den Aus­bau zur An­pas­sung an hö­he­re An­for­de­run­gen oder den Er­satz nach Ab­lauf der tech­ni­schen Le­bens­dau­er;
b.
die Wie­der­her­stel­lung nach Ele­men­tar­schä­den und die Si­che­rung von land­wirt­schaft­li­chen Bau­ten und An­la­gen so­wie von Kul­tur­land;
c.
die pe­ri­odi­sche Wie­der­in­stand­stel­lung von Weg­an­la­gen, Seil­bah­nen, land­wirt­schaft­li­chen Ent­wäs­se­run­gen, Tro­cken­stein­mau­ern und Suo­nen.

2 Die pe­ri­odi­sche Wie­der­in­stand­stel­lung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c um­fasst:

a.
bei Weg­an­la­gen: die Er­neue­rung der Fahr­bahn­ab­de­ckung von Kies­we­gen und Be­lags­we­gen so­wie die In­stand­stel­lung der We­gent­wäs­se­rung und von Kunst­bau­ten;
b.
bei Seil­bah­nen: die pe­ri­odi­schen Re­vi­sio­nen;
c.
bei land­wirt­schaft­li­chen Ent­wäs­se­run­gen: das Spü­len von Ent­wäs­se­rungs­lei­tun­gen und Ka­nal­fern­se­hen;
d.
bei Tro­cken­stein­mau­ern, die ei­ner land­wirt­schaft­li­chen Nut­zung die­nen: die In­stand­stel­lung und Si­che­rung von Fun­da­ti­on, Mau­er­kör­per, Kro­ne und Trep­pen;
e.
bei Suo­nen: die In­stand­stel­lung und Si­che­rung der Bor­de und Stütz­mau­ern, die Ab­dich­tung, der Ero­si­ons­schutz so­wie das Aus­hol­zen.

2. Abschnitt: Voraussetzungen

Art. 18 Allgemeine Voraussetzungen  

1 Mass­nah­men wer­den un­ter­stützt, so­fern sie land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben, Söm­me­rungs­be­trie­ben, Be­trie­ben zur Pro­duk­ti­on von Pil­zen, Spros­sen und ähn­li­chen Er­zeug­nis­sen, Be­trie­ben des pro­du­zie­ren­den Gar­ten­baus oder Fi­sche­rei- oder Fisch­zucht­be­trie­ben zu­gu­te­kom­men.

2 Die Fi­nan­zie­rung und die Trag­bar­keit der vor­ge­se­he­nen In­ves­ti­tio­nen müs­sen nach­ge­wie­sen sein. Als Richt­wert zur Be­ur­tei­lung der Trag­bar­keit gilt die Rest­kos­ten­be­las­tung nach An­hang 2.

3 Die an­re­chen­ba­ren Kos­ten nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 Buch­sta­be a wer­den in ei­nem Sub­mis­si­ons­ver­fah­ren nach kan­to­na­lem Recht er­mit­telt. Das vor­teil­haf­tes­te An­ge­bot ist die Grund­la­ge für die Fest­le­gung der an­re­chen­ba­ren Kos­ten.

4 Mit In­ves­ti­ti­ons­kre­di­ten wer­den nur ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men un­ter­stützt.

5 Die SIA-Norm 406 vom 1. De­zem­ber 19917 «In­halt und Dar­stel­lung von Bo­den­ver­bes­se­rungs­pro­jek­ten» ist an­zu­wen­den.

7 Die Norm kann kos­ten­pflich­tig be­zo­gen wer­den beim Schwei­ze­ri­scher In­ge­nieur- und Ar­chi­tek­ten­ver­ein, www.sia.ch > Dienst­leis­tun­gen > SIA-Norm. Sie kann kos­ten­los ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Land­wirt­schaft, Schwar­zen­burgstras­se 165, 3003Bern.

Art. 19 Voraussetzungen für einzelbetriebliche Massnahmen  

Für ein­zel­be­trieb­li­che Mass­nah­men wer­den Bei­trä­ge ge­währt, wenn die Vor­aus­set­zun­gen zum Be­zug von Di­rekt­zah­lun­gen nach der DZV8 er­füllt sind.

Art. 20 Voraussetzungen für gemeinschaftliche Massnahmen  

Für ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men wer­den Fi­nanz­hil­fen ge­währt, wenn die Mass­nah­men funk­tio­nal oder or­ga­ni­sa­to­risch ei­ne Ein­heit dar­stel­len.

Art. 21 Zusätzliche Voraussetzungen für Finanzhilfen im Bereich des Bodens und des Wasserhaushalts  

1 Fi­nanz­hil­fen für Be­wäs­se­rungs­an­la­gen wer­den ge­währt, wenn das Pro­jekt auf die mit­tel­fris­ti­ge Ver­füg­bar­keit von Was­ser aus­ge­rich­tet ist.

2 Fi­nanz­hil­fen für Ent­wäs­se­rungs­an­la­gen wer­den ge­währt, wenn:

a.
ei­ne be­ste­hen­de An­la­ge in ei­ner re­gio­nal wich­ti­gen land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che wie­der­her­ge­stellt wird;
b.
ei­ne An­la­ge in ei­nem ero­si­ons­ge­fähr­de­ten Ge­biet oder ver­bun­den mit ei­ner Bo­den­auf­wer­tung zur Qua­li­täts­si­che­rung von Frucht­fol­ge­flä­chen neu er­stellt wird.

3 Fi­nanz­hil­fen an die Ver­bes­se­rung von Bo­den­struk­tur und -auf­bau wer­den ge­währt, wenn:

a.
es sich um an­thro­po­gen be­ein­träch­tig­te Bö­den han­delt;
b.
die Be­wirt­schaft­bar­keit er­schwert ist und Ein­bus­sen nach­ge­wie­sen wer­den; und
c.
die Mass­nah­me zur nach­hal­ti­gen Ver­bes­se­rung der Bo­den­struk­tur, des Bo­den­auf­baus und des Bo­den­was­ser­haus­halts führt.
Art. 22 Zusätzliche Voraussetzungen für Basisinfrastrukturen im ländlichen Raum  

Fi­nanz­hil­fen für Was­ser- und Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gun­gen wer­den nur ge­währt, wenn die Bau­ten und An­la­gen sich im Berg-, Hü­gel- oder Söm­me­rungs­ge­biet be­fin­den. Be­trie­ben mit Spe­zi­al­kul­tu­ren und land­wirt­schaft­li­chen Aus­sied­lun­gen wer­den die Fi­nanz­hil­fen auch ge­währt, wenn sie sich in der Tal­zo­ne be­fin­den.

3. Abschnitt: Höhe der Beiträge und der Investitionskredite

Art. 23 Anrechenbare und nicht anrechenbare Kosten  

1 Zu­sätz­lich zu den Kos­ten nach Ar­ti­kel 10 sind fol­gen­de Kos­ten an­re­chen­bar:

a.
Kos­ten für den Lan­d­er­werb im Zu­sam­men­hang mit be­glei­ten­den Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 15 bis zum acht­fa­chen land­wirt­schaft­li­chen Er­trags­wert;
b.
Kos­ten für ver­mes­sungs­tech­ni­sche Ar­bei­ten bei Landum­le­gun­gen ein­sch­liess­lich Ver­pflo­ckung und Ver­mar­kung, so­weit die­se Ar­bei­ten den Mi­ni­ma­lan­for­de­run­gen des Bun­des ent­spre­chen und für die Er­ken­nung und Be­wirt­schaf­tung der neu­en Par­zel­len not­wen­dig sind;
c.
ei­ne ein­ma­li­ge Ent­schä­di­gung bis höchs­tens 1200 Fran­ken pro Hektar an Ver­päch­ter und Ver­päch­te­rin­nen für die Er­tei­lung des Rechts an ei­ne Pacht­land­or­ga­ni­sa­ti­on zur Wei­ter­ga­be des Pacht­lan­des, so­fern das Pacht­land 12 Jah­re zur Ver­fü­gung ge­stellt wird.

2 Nicht an­re­chen­bar sind ins­be­son­de­re:

a.
Kos­ten in­fol­ge nicht pro­jekt- oder fach­ge­mä­ss aus­ge­führ­ter Ar­bei­ten;
b.
Kos­ten in­fol­ge of­fen­sicht­lich un­sorg­fäl­ti­ger Pro­jek­tie­rung, man­gel­haf­ter Bau­lei­tung oder nicht be­wil­lig­ter Pro­jek­tän­de­run­gen;
c.
Kos­ten für den Lan­d­er­werb, die nicht un­ter Ab­satz 1 Buch­sta­be a fal­len;
d.
Ent­schä­di­gun­gen an Be­tei­lig­te für Durch­lei­tungs- und Quell­rech­te, Weg­rech­te und Ähn­li­ches so­wie Kul­tur- und In­kon­ve­ni­en­zent­schä­di­gun­gen;
e.
Kos­ten für den Er­werb von be­weg­li­chem In­ven­tar und von In­nen­in­stal­la­tio­nen so­wie für Be­trieb und Un­ter­halt;
f.
Ver­wal­tungs­kos­ten, Sit­zungs­gel­der, Ver­si­che­rungs­prä­mi­en und Zin­sen;
g.
bei Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gun­gen der Netz­kos­ten­bei­trag für den An­schluss an das vor­ge­la­ger­te Ver­teil­netz.

3 Bei An­schlüs­sen der Grund­ver­sor­gung im Fern­mel­de­we­sen an fern­mel­de­tech­nisch nicht er­schlos­se­nen Or­ten sind nur die Kos­ten an­re­chen­bar, die nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 2 der Ver­ord­nung vom 9. März 20079 über Fern­mel­de­diens­te von den Kun­den und Kun­din­nen über­nom­men wer­den müs­sen.

4 Bei Ent­wäs­se­rungs­an­la­gen und der Ver­bes­se­rung von Bo­den­struk­tur und -auf­bau ist höchs­tens der acht­fa­che land­wirt­schaft­li­che Er­trags­wert des Grund­stücks an­re­chen­bar.

Art. 24 Anrechenbare Kosten für die periodische Wiederinstandstellung  

1 Für die pe­ri­odi­sche Wie­der­in­stand­stel­lung nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 2 sind höchs­tens fol­gen­de Kos­ten an­re­chen­bar:

Fran­ken

a.
bei Weg­an­la­gen, pro km Weg:

Kies­we­ge:

1.
Nor­mal­fall

25 000

2.
mit mäs­si­gen Mehr­auf­wen­dun­gen

40 000

3.
mit ho­hen Mehr­auf­wen­dun­gen

50 000

Be­lags­we­ge:

1.
Nor­mal­fall

40 000

2.
mit mäs­si­gen Mehr­auf­wen­dun­gen

50 000

3.
mit ho­hen Mehr­auf­wen­dun­gen

60 000

b.
bei land­wirt­schaft­li­chen Ent­wäs­se­run­gen, pro km

5 000

c.
bei Tro­cken­stein­mau­ern mit land­wirt­schaft­li­cher Nut­zung, pro m2 Mau­er:

1.
Tro­cken­stein­mau­ern von Ter­ras­sen:

Mau­er bis 1,5 m hoch

650

Mau­er zwi­schen 1,5 m und 3 m hoch

1 000

2.
üb­ri­ge Tro­cken­stein­mau­ern

200

d.
bei Suo­nen, pro m Ka­nal

100

2 Als Mehr­auf­wen­dun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a gel­ten die In­stand­stel­lung und punk­tu­el­le Er­gän­zun­gen von Kunst­bau­ten und Ent­wäs­se­run­gen so­wie Er­schwer­nis­se we­gen der Be­schaf­fen­heit des Ge­län­des oder Un­ter­grunds oder gros­ser Di­stan­zen. An­hang 3 legt fest, wie die Mehr­auf­wen­dun­gen zu be­stim­men sind.

3 Die an­re­chen­ba­ren Kos­ten dür­fen nicht hö­her sein als die ef­fek­ti­ven Kos­ten.

4 Bei Mass­nah­men zur pe­ri­odi­schen Wie­der­in­stand­stel­lung von Seil­bah­nen sind die ef­fek­ti­ven Kos­ten nach den Ar­ti­keln 10 und 23 an­re­chen­bar.

5 Wer­den Mass­nah­men zur pe­ri­odi­schen Wie­der­in­stand­stel­lung von Ent­wäs­se­run­gen im Rah­men ei­nes Ge­samt­kon­zepts vor­ge­nom­men, so sind statt der Kos­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b die ef­fek­ti­ven Kos­ten nach den Ar­ti­keln 10 und 23 an­re­chen­bar.

6 Bei Tro­cken­stein­mau­ern und Suo­nen wer­den die in Stand zu stel­len­den Bau­ten und An­la­gen auf­grund ei­nes Ge­samt­kon­zepts fest­ge­legt. Des­sen Er­stel­lung wird als Grund­la­gen­be­schaf­fung un­ter­stützt.

7 Für nicht­land­wirt­schaft­li­che In­ter­es­sen müs­sen kei­ne Ab­zü­ge an den an­re­chen­ba­ren Kos­ten ge­macht wer­den. Vor­aus­set­zung für die Un­ter­stüt­zung ist, dass das land­wirt­schaft­li­che In­ter­es­se min­des­tens 50 Pro­zent be­trägt.

8 Bei pe­ri­odi­schen Wie­der­in­stand­stel­lun­gen von Weg­an­la­gen in Moor­bio­to­pen muss ei­ne be­reits be­ste­hen­de Be­ein­träch­ti­gung des na­tür­li­chen Was­ser­haus­halts be­ho­ben wer­den. Die ent­spre­chen­den Mass­nah­men gel­ten als be­glei­ten­de Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 15. Die ef­fek­ti­ven Kos­ten nach den Ar­ti­keln 10 und 23 sind an­re­chen­bar.

Art. 25 Beitragssätze  

1 Es gel­ten fol­gen­de ma­xi­ma­le Bei­trags­sät­ze in Be­zug auf die an­re­chen­ba­ren Kos­ten:

Pro­zent

a.
für um­fas­sen­de ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men:

1.
in der Tal­zo­ne

34

2.
in der Hü­gel­zo­ne und in der Ber­g­zo­ne I

37

3.
in den Ber­g­zo­nen II–IV und im Söm­me­rungs­ge­biet

40

b.
für ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men:

1.
in der Tal­zo­ne

27

2.
in der Hü­gel­zo­ne und in der Ber­g­zo­ne I

30

3.
in den Ber­g­zo­nen II–IV und im Söm­me­rungs­ge­biet

33

c.
für ein­zel­be­trieb­li­che Mass­nah­men:

1.
in der Tal­zo­ne

20

2.
in der Hü­gel­zo­ne und in der Ber­g­zo­ne I

23

3.
in den Ber­g­zo­nen II–IV und im Söm­me­rungs­ge­biet

26

2 Für Wie­der­her­stel­lun­gen nach Ele­men­tar­schä­den und für pe­ri­odi­sche Wie­der­in­stand­stel­lun­gen gel­ten die Bei­trags­sät­ze nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b.

3 Zur ad­mi­nis­tra­ti­ven Ver­ein­fa­chung kann der Bei­trag auch als Pau­scha­le fest­ge­legt und aus­ge­rich­tet wer­den. Die­se darf nicht hö­her sein als der Bei­trag nach Ab­satz 1.

Art. 26 Zusatzbeiträge  

1 Die Bei­trags­sät­ze kön­nen auf An­trag des Kan­tons für fol­gen­de Zu­satz­leis­tun­gen höchs­tens um je 3 Pro­zent­punk­te er­höht wer­den:

a.
Auf­wer­tung von Klein­ge­wäs­sern in der Land­wirt­schafts­zo­ne;
b.
Mass­nah­men des Bo­den­schut­zes oder zur Qua­li­täts­si­che­rung von Frucht­fol­ge­flä­chen;
c.
be­son­de­re öko­lo­gi­sche Mass­nah­men;
d.
Er­hal­tung und Auf­wer­tung von Kul­tur­land­schaf­ten oder von Bau­ten mit kul­tur­his­to­ri­scher Be­deu­tung;
e.
Pro­duk­ti­on von er­neu­er­ba­rer Ener­gie oder Ein­satz res­sour­cen­scho­nen­der Tech­no­lo­gi­en.

2 Für Wie­der­her­stel­lun­gen nach Ele­men­tar­schä­den und für Si­che­run­gen von land­wirt­schaft­li­chen Bau­ten und An­la­gen so­wie von Kul­tur­land kön­nen die Bei­trags­sät­ze auf An­trag des Kan­tons höchs­tens um 6 Pro­zent­punk­te er­höht wer­den.

3 Im Berg-, Hü­gel- und Söm­me­rungs­ge­biet kön­nen die Bei­trags­sät­ze auf An­trag des Kan­tons für be­son­de­re Er­schwer­nis­se, wie aus­ser­or­dent­li­che Trans­port­kos­ten, Bau­grund­schwie­rig­kei­ten, be­son­de­re Ter­rain­ver­hält­nis­se oder An­for­de­run­gen des Na­tur- und Land­schafts­schut­zes, höchs­tens um 4 Pro­zent­punk­te er­höht wer­den.

4 Für pe­ri­odi­sche Wie­der­in­stand­stel­lun­gen und für nicht bau­li­che Mass­nah­men wer­den kei­ne Zu­satz­bei­trä­ge ge­währt.

5 Die Er­hö­hung der Bei­trags­sät­ze nach den Ab­sät­zen 1–3 kann ku­mu­la­tiv er­fol­gen. Sie wird bei der Fest­le­gung des Kan­tons­bei­trags nach Ar­ti­kel 8 nicht be­rück­sich­tigt.

6 Die Zu­satz­leis­tun­gen und die Ab­stu­fung der Zu­satz­bei­trä­ge rich­ten sich nach An­hang 4.

7 Die er­höh­ten Bei­trags­sät­ze dür­fen im Tal­ge­biet ins­ge­samt höchs­tens 40 Pro­zent, im Berg­ge­biet und im Söm­me­rungs­ge­biet ins­ge­samt höchs­tens 50 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten be­tra­gen.

Art. 27 Kürzung von Beiträgen aufgrund von Vermögen bei einzelbetrieblichen Massnahmen  

1 Über­steigt das ver­an­lag­te steu­er­ba­re Ver­mö­gen des Ge­such­stel­lers oder der Ge­such­stel­le­rin vor der In­ves­ti­ti­on 1 000 000 Fran­ken, so wird der Bei­trag pro 20 000 Fran­ken Mehr­ver­mö­gen um 5000 Fran­ken ge­kürzt.

2 Bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen, bei Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten und bei ver­hei­ra­te­ten oder in ein­ge­tra­ge­ner Part­ner­schaft le­ben­den Ge­such­stel­lern und Ge­such­stel­le­rin­nen ist das arith­me­ti­sche Mit­tel des ver­an­lag­ten steu­er­ba­ren Ver­mö­gens der be­tei­lig­ten na­tür­li­chen Per­so­nen mass­ge­bend.

Art. 28 Höhe der Investitionskredite  

1 Bau­kre­di­te wer­den bis zur Hö­he von 75 Pro­zent der ver­füg­ten öf­fent­li­chen Bei­trä­ge ge­währt. Bei Teil­zu­si­che­run­gen kann der Bau­kre­dit auf der Grund­la­ge des ge­sam­ten öf­fent­li­chen Bei­trags des be­wil­lig­ten Pro­jekts be­rech­net wer­den.

2 Bei Mass­nah­men, die in Etap­pen aus­ge­führt wer­den, darf der Bau­kre­dit 75 Pro­zent der Sum­me der noch nicht aus­be­zahl­ten öf­fent­li­chen Bei­trä­ge al­ler be­reits be­wil­lig­ten Etap­pen nicht über­stei­gen.

3 Die Hö­he der Kon­so­li­die­rungs­kre­di­te be­trägt höchs­tens 50 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten, die nach Ab­zug all­fäl­li­ger öf­fent­li­cher Bei­trä­ge ver­blei­ben. Bei Vor­ha­ben, die nach An­hang 2 schlecht trag­bar, aber un­be­dingt not­wen­dig sind, kann der An­satz auf höchs­tens 65 Pro­zent er­höht wer­den.

4. Kapitel: Hochbaumassnahmen

1. Abschnitt: Massnahmen

Art. 29 Einzelbetriebliche Massnahmen  

1 Ein­zel­be­trieb­lich sind Mass­nah­men, die min­des­tens von ei­nem land­wirt­schaft­li­chen Be­trieb oder ei­nem ge­werb­li­chen Klein­be­trieb ge­tra­gen wer­den so­wie der Pro­duk­ti­on und der Ver­wer­tung von Er­zeug­nis­sen aus Pflan­zen­bau und Nutz­tier­hal­tung die­nen.

2 Fi­nanz­hil­fen für ein­zel­be­trieb­li­che Mass­nah­men wer­den Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben, Be­trie­ben des pro­du­zie­ren­den Gar­ten­baus und Be­trie­ben zur Pro­duk­ti­on von Pil­zen, Spros­sen und ähn­li­chen Er­zeug­nis­sen ge­währt für:

a.
den Bau oder den Er­werb auf dem frei­en Markt von Bau­ten, An­la­gen oder Ein­rich­tun­gen auf dem Pro­duk­ti­ons­be­trieb für die Ver­ar­bei­tung, La­ge­rung oder Ver­mark­tung von ei­ge­nen und re­gio­na­len land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ten;
b.
den Bau oder den Er­werb auf dem frei­en Markt von Öko­no­mie- und Wohn­ge­bäu­den;
c.
die Er­stel­lung von An­la­gen zur Ver­bes­se­rung der Pro­duk­ti­on von Spe­zi­al­kul­tu­ren so­wie die Er­neue­rung von Dau­er­kul­tu­ren;
d.
bau­li­che Mass­nah­men oder Ein­rich­tun­gen für die Tä­tig­keit im land­wirt­schafts­na­hen Be­reich.

3 Haupt­be­ruf­li­chen Be­trei­bern und Be­trei­be­rin­nen ei­nes Fi­sche­rei- oder Fisch­zucht­be­triebs wer­den Fi­nanz­hil­fen für ein­zel­be­trieb­li­che Mass­nah­men ge­währt für bau­li­che Mass­nah­men oder Ein­rich­tun­gen für ei­ne Pro­duk­ti­on, die die mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten der Tier­schutz­ge­setz­ge­bung ein­hält so­wie zur Ver­ar­bei­tung und Ver­mark­tung des ein­hei­mi­schen Fisch­fangs.

Art. 30 Gemeinschaftliche Massnahmen  

1 Ge­mein­schaft­lich sind Mass­nah­men, die von meh­re­ren Be­trie­ben ge­tra­gen wer­den und nicht der Pro­duk­ti­on von Er­zeug­nis­sen aus Pflan­zen­bau und Nutz­tier­hal­tung die­nen. Vor­ha­ben auf Söm­me­rungs­be­trie­ben gel­ten als ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men.

2 Fi­nanz­hil­fen für ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men wer­den Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von min­des­tens zwei land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben, Be­trie­ben des pro­du­zie­ren­den Gar­ten­baus oder Be­trie­ben zur Pro­duk­ti­on von Pil­zen, Spros­sen oder ähn­li­chen Er­zeug­nis­sen ge­währt für:

a.
den Bau oder den Er­werb auf dem frei­en Markt von Bau­ten, An­la­gen oder Ein­rich­tun­gen für die Ver­ar­bei­tung, La­ge­rung oder Ver­mark­tung re­gio­na­ler land­wirt­schaft­li­cher Pro­duk­te;
b.
den Bau oder den Er­werb auf dem frei­en Markt von Bau­ten, Ein­rich­tun­gen und mo­bi­len Hir­ten­hüt­ten für Söm­me­rungs­be­trie­be;
c.
den Bau oder den Er­werb auf dem frei­en Markt von An­la­gen zur Pro­duk­ti­on von er­neu­er­ba­rer Ener­gie aus Bio­mas­se;
d.
Grund­la­gen­be­schaf­fun­gen zur Ab­klä­rung der Mach­bar­keit und Vor­be­rei­tung von kon­kre­ten Mass­nah­men.

3 Söm­me­rungs­be­trie­ben wer­den nur Fi­nanz­hil­fen für Mass­nah­men nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b und d ge­währt.

2. Abschnitt: Voraussetzungen

Art. 31 Persönliche Voraussetzungen  

1 Fi­nanz­hil­fen wer­den na­tür­li­chen Per­so­nen ge­währt, die den Be­trieb sel­ber be­wirt­schaf­ten. Für Mass­nah­men im Söm­me­rungs­ge­biet müs­sen die na­tür­li­chen Per­so­nen den Söm­me­rungs­be­trieb nicht sel­ber be­wirt­schaf­ten.

2 Ist der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin ver­hei­ra­tet oder lebt er oder sie in ein­ge­tra­ge­ner Part­ner­schaft, so wer­den Fi­nanz­hil­fen auch ge­währt, wenn der Be­trieb durch den Part­ner oder die Part­ne­rin be­wirt­schaf­tet wird.

3 Ju­ris­ti­schen Per­so­nen wer­den Fi­nanz­hil­fen ge­währt, wenn sie zu zwei Drit­teln im Ei­gen­tum na­tür­li­cher Per­so­nen sind, die nach die­ser Ver­ord­nung Fi­nanz­hil­fen er­hal­ten kön­nen, und wenn die­se na­tür­li­chen Per­so­nen min­des­tens über zwei Drit­tel der Stimm­rech­te und bei Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten zu­sätz­lich über zwei Drit­tel des Ka­pi­tals ver­fü­gen.

4 Fi­nanz­hil­fen für Mass­nah­men im Söm­me­rungs­ge­biet wer­den ju­ris­ti­schen Per­so­nen, Ge­mein­den und an­de­ren öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaf­ten auch dann ge­währt, wenn die Vor­ga­ben zu den Ei­gen­tums­ver­hält­nis­sen nach Ab­satz 3 nicht er­füllt sind.

5 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin des land­wirt­schaft­li­chen Be­triebs muss über ei­ne der fol­gen­den Qua­li­fi­ka­tio­nen ver­fü­gen:

a.
ei­ne be­ruf­li­che Grund­bil­dung als Land­wir­tin/Land­wirt mit ei­nem eid­ge­nös­si­schen Fä­hig­keits­zeug­nis nach Ar­ti­kel 38 des Be­rufs­bil­dungs­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 200210 (BBG);
b.
ei­ne Be­rufs­bil­dung als Bäue­rin/bäu­er­li­cher Haus­halt­lei­ter mit ei­nem Fach­aus­weis nach Ar­ti­kel 43 BBG; oder
c.
ei­ne gleich­wer­ti­ge Qua­li­fi­ka­ti­on in ei­nem land­wirt­schaft­li­chen Spe­zi­al­be­ruf.

6 Bei ver­hei­ra­te­ten oder in ein­ge­tra­ge­ner Part­ner­schaft le­ben­den Ge­such­stel­lern und Ge­such­stel­le­rin­nen muss ei­ne der bei­den Per­so­nen die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 5 er­fül­len.

7 Ei­ne wäh­rend min­des­tens drei Jah­ren aus­ge­wie­se­ne er­folg­rei­che Be­triebs­füh­rung ist den Qua­li­fi­ka­tio­nen nach Ab­satz 5 gleich­ge­stellt.

8 Das BLW legt die In­hal­te und Be­ur­tei­lungs­kri­te­ri­en für die er­folg­rei­che Be­triebs­füh­rung fest.

Art. 32 Tragbare Belastung  

1 Die Fi­nan­zie­rung und die Trag­bar­keit der vor­ge­se­he­nen In­ves­ti­ti­on müs­sen vor der Ge­wäh­rung der Fi­nanz­hil­fe aus­ge­wie­sen sein.

2 Bei In­ves­ti­tio­nen über 100 000 Fran­ken muss der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin mit ge­eig­ne­ten Pla­nungs­in­stru­men­ten für einen Zeit­raum von min­des­tens fünf Jah­ren nach der Ge­wäh­rung der Fi­nanz­hil­fen be­le­gen, dass die Trag­bar­keit auch un­ter künf­ti­gen wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen er­füllt wird. Da­zu ge­hört auch ei­ne Ri­si­ko­be­ur­tei­lung.

Art. 33 Natur-, gewässer- und tierschützerische Anforderungen  

Fi­nanz­hil­fen wer­den ge­währt, wenn nach der In­ves­ti­ti­on die mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten der Na­tur-, Ge­wäs­ser- und Tier­schutz­ge­setz­ge­bung er­füllt wer­den.

Art. 34 Zusätzliche Voraussetzungen für landwirtschaftliche Ökonomiegebäude  

1 Fi­nanz­hil­fen für land­wirt­schaft­li­che Öko­no­mie­ge­bäu­de wer­den nur für die­je­ni­gen Plät­ze von land­wirt­schaft­li­chen Nutz­tie­ren ge­währt, de­ren Nähr­stoff­an­fall an Stick­stoff und Phos­phor zur De­ckung des Be­darfs der ei­ge­nen Pflan­zen­pro­duk­ti­on ge­nutzt wird. Der Nach­weis ist an­hand der Me­tho­de «Suis­se-Bi­lanz» zu er­brin­gen. An­wend­bar ist je­weils die im Zeit­punkt der An­trag­s­ein­rei­chung gül­ti­ge Ver­si­on der «Weg­lei­tung Suis­se-Bi­lanz»11 des BLW. Mass­ge­bend ist der­je­ni­ge Nähr­stoff, bei dem das Li­mit zu­erst er­reicht wird.

2 Die Ab­we­sen­heit von Nutz­tie­ren, die ge­söm­mert wer­den, ist bei der Be­rech­nung des Nähr­stoff­an­falls zu be­rück­sich­ti­gen.

3 Für die Be­ur­tei­lung, ob der Pflan­zen­be­darf durch den Nähr­stoff­an­fall ge­deckt ist, ist der Nähr­stoff­an­fall der rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­re vor­ran­gig zu be­rück­sich­ti­gen.

4 Bei der Be­rech­nung des Pflan­zen­be­darfs wer­den die lang­fris­tig ge­si­cher­ten land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­chen be­rück­sich­tigt, die in ei­ner Fahr­di­stanz von we­ni­ger als 15 km vom Be­triebs­zen­trum lie­gen. Kei­ne Fahr­di­stanz­be­gren­zung gilt für orts­üb­li­che Stu­fen­be­trie­be.

5 Zwei oder meh­re­re Be­trie­be, die ge­mein­sam ein land­wirt­schaft­li­ches Öko­no­mie­ge­bäu­de er­stel­len, wer­den un­ter­stützt, wenn:

a.
die Ge­mein­schaft von der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le an­er­kannt ist;
b.
ein Zu­sam­men­ar­beits­ver­trag ab­ge­schlos­sen wird, des­sen Min­dest­dau­er bei ei­ner Un­ter­stüt­zung mit Bei­trä­gen 15 Jah­re und bei ei­ner aus­sch­liess­li­chen Un­ter­stüt­zung mit In­ves­ti­ti­ons­kre­di­ten der Lauf­zeit des In­ves­ti­ti­ons­kre­dits ent­spricht.

11 Die je­weils gel­ten­den Ver­sio­nen der Weg­lei­tung sind ab­ruf­bar un­ter www.blw.ad­min.ch > In­stru­men­te > Di­rekt­zah­lun­gen > Öko­lo­gi­scher Leis­tungs­nach­weis > Aus­ge­gli­che­ne Dün­ger­bi­lanz und Bo­den­un­ter­su­chun­gen (DZV Art. 13).

Art. 35 Zusätzliche Voraussetzungen für gewerbliche Kleinbetriebe  

Ge­werb­li­chen Klein­be­trie­ben wer­den Fi­nanz­hil­fen für Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 2 Buch­sta­be a ge­währt, wenn sie fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen zu­sätz­lich er­fül­len:

a.
Sie sind wirt­schaft­lich ei­gen­stän­di­ge Un­ter­neh­men oder ein­stu­fi­ge Mut­ter-Toch­ter-Ver­bin­dun­gen, wo­bei die gan­ze Grup­pe die An­for­de­run­gen nach die­sem Ar­ti­kel er­fül­len und die Ei­gen­tü­me­rin der Lie­gen­schaf­ten Fi­nanz­hil­fe­emp­fän­ge­rin sein muss.
b.
Ih­re Tä­tig­keit um­fasst min­des­tens die ers­te Ver­ar­bei­tungs­stu­fe land­wirt­schaft­li­cher Roh­stof­fe.
c.
Sie be­schäf­ti­gen vor der In­ves­ti­ti­on Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen im Um­fang von höchs­tens 2000 Stel­len­pro­zen­ten oder wei­sen einen Ge­sam­tum­satz von höchs­tens 10 Mil­lio­nen Fran­ken aus.
d.
Der Hauptum­satz stammt aus der Ver­ar­bei­tung re­gio­nal pro­du­zier­ter land­wirt­schaft­li­cher Roh­stof­fe oder de­ren Ver­kauf.

3. Abschnitt: Höhe der Beiträge und der Investitionskredite

Art. 36 Anrechenbare Kosten  

Zu­sätz­lich zu den Kos­ten nach Ar­ti­kel 10 sind die Un­ter­su­chungs- und Be­ra­tungs­kos­ten an­re­chen­bar.

Art. 37 Höhe der Beiträge und spezifische Bestimmungen zu den Massnahmen  

1 Die An­sät­ze für Bei­trä­ge so­wie spe­zi­fi­sche Be­stim­mun­gen zu den Mass­nah­men sind in An­hang 5 fest­ge­legt. Bei ei­ner Bau­teue­rung oder um einen Bei­trag zur Er­rei­chung der Um­welt­zie­le Land­wirt­schaft 200812 zu leis­ten, kann das BLW die An­sät­ze in An­hang 5 höchs­tens um 10 Pro­zent er­hö­hen.

2 Bei ei­ner Un­ter­stüt­zung von be­ste­hen­den Bau­ten mit pau­scha­len An­sät­zen nach An­hang 5 wer­den die pau­scha­len Bei­trä­ge an­ge­mes­sen re­du­ziert. Bei frü­her be­reits un­ter­stütz­ten Bau­ten wird von den Höchst­bei­trä­gen min­des­tens der Bun­des­bei­trag pro ra­ta tem­po­ris nach Ar­ti­kel 67 Ab­satz 5 Buch­sta­be c ab­ge­zo­gen.

3 Für Öko­no­mie­ge­bäu­de für rau­fut­ter­ver­zeh­ren­de Tie­re und Al­p­ge­bäu­de wer­den für Mehr­kos­ten auf­grund be­son­de­rer Er­schwer­nis­se Bei­trä­ge ge­währt. Sie wer­den bei der Be­stim­mung des Kan­tons­bei­trags nicht be­rück­sich­tigt. Als be­son­de­re Er­schwer­nis gel­ten aus­ser­or­dent­li­che Trans­port­kos­ten, Bau­grund­schwie­rig­kei­ten, be­son­de­re Ter­rain­ver­hält­nis­se, Na­tur­ge­fah­ren und kli­ma­ti­sche Be­son­der­hei­ten.

12 Die Um­welt­zie­le Land­wirt­schaft sind ab­ruf­bar un­ter: www.ba­fu.ad­min.ch > The­men > The­ma Biodi­ver­si­tät > Pu­bli­ka­tio­nen und Stu­di­en > Su­che «UW-0820-D».

Art. 38 Kürzung von Beiträgen aufgrund von Vermögen bei einzelbetrieblichen Massnahmen  

1 Über­steigt das ver­an­lag­te steu­er­ba­re Ver­mö­gen des Ge­such­stel­lers oder der Ge­such­stel­le­rin vor der In­ves­ti­ti­on 1 000 000 Fran­ken, so wird der Bei­trag bei ein­zel­be­trieb­li­chen Mass­nah­men pro 20 000 Fran­ken Mehr­ver­mö­gen um 5000 Fran­ken ge­kürzt.

2 Bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen, bei Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten und bei ver­hei­ra­te­ten oder in ein­ge­tra­ge­ner Part­ner­schaft le­ben­den Ge­such­stel­lern und Ge­such­stel­le­rin­nen ist das arith­me­ti­sche Mit­tel des ver­an­lag­ten steu­er­ba­ren Ver­mö­gens der be­tei­lig­ten na­tür­li­chen Per­so­nen mass­ge­bend.

3 Bei­trä­ge für ge­werb­li­che Klein­be­trie­be wer­den nicht auf­grund von Ver­mö­gen ge­kürzt.

Art. 39 Höhe der Investitionskredite und spezifische Bestimmungen zu den Massnahmen  

1 Die An­sät­ze für die In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te so­wie spe­zi­fi­sche Be­stim­mun­gen zu den Mass­nah­men sind in An­hang 5 fest­ge­legt. Bei ei­ner Bau­teue­rung oder um einen Bei­trag zur Er­rei­chung der Um­welt­zie­le Land­wirt­schaft 200813 zu leis­ten, kann das BLW die An­sät­ze in An­hang 5 höchs­tens um 10 Pro­zent er­hö­hen.

2 Für die Be­rech­nung des In­ves­ti­ti­ons­kre­dits wer­den von den an­re­chen­ba­ren Kos­ten die öf­fent­li­chen Bei­trä­ge ab­ge­zo­gen.

3 Bei der Un­ter­stüt­zung von be­ste­hen­den Bau­ten mit pau­scha­len An­sät­zen nach An­hang 5 wer­den die pau­scha­len In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te an­ge­mes­sen re­du­ziert. Bei frü­her be­reits un­ter­stütz­ten Bau­ten wird von den Höchst­be­trä­gen min­des­tens der Sal­do des be­ste­hen­den In­ves­ti­ti­ons­kre­dits ab­ge­zo­gen.

4 Bau­kre­di­te wer­den bis zur Hö­he von 75 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten ge­währt.

13 Die Um­welt­zie­le Land­wirt­schaft sind ab­ruf­bar un­ter: www. ba­fu.ad­min.ch > The­men > The­ma Biodi­ver­si­tät > Pu­bli­ka­tio­nen und Stu­di­en > Su­che «UW-0820-D».

5. Kapitel: Zusätzliche Strukturverbesserungsmassnahmen

1. Abschnitt: Massnahmen und Voraussetzungen

Art. 40 Einzelbetriebliche Massnahmen  

1 Ein­zel­be­trieb­lich sind Mass­nah­men, die min­des­tens von ei­nem Be­trieb ge­tra­gen wer­den so­wie der Pro­duk­ti­on und der Ver­wer­tung von Er­zeug­nis­sen aus Pflan­zen­bau und Nutz­tier­hal­tung die­nen.

2 Fi­nanz­hil­fen für ein­zel­be­trieb­li­che Mass­nah­men wer­den Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben, Be­trie­ben des pro­du­zie­ren­den Gar­ten­baus und Be­trie­ben zur Pro­duk­ti­on von Pil­zen, Spros­sen und ähn­li­chen Er­zeug­nis­sen ge­währt für:

a.
ei­ne ein­ma­li­ge Start­hil­fe zur För­de­rung des Er­werbs land­wirt­schaft­li­cher Be­trie­be und Grund­stücke;
b.
den Er­werb land­wirt­schaft­li­cher Ge­wer­be auf dem frei­en Markt durch Päch­ter und Päch­te­rin­nen zur För­de­rung des Er­werbs land­wirt­schaft­li­cher Be­trie­be und Grund­stücke;
c.
den Bau oder den Er­werb auf dem frei­en Markt von Bau­ten und Ein­rich­tun­gen so­wie die Pflan­zung von Bäu­men und Sträu­chern zur För­de­rung der Tier­ge­sund­heit und ei­ner be­son­ders um­welt- und tier­freund­li­chen Pro­duk­ti­on durch:
1.
die Re­duk­ti­on der Am­mo­nia­ke­mis­sio­nen,
2.
die Re­duk­ti­on der Schad­stoff­be­las­tung,
3.
Mass­nah­men des Hei­mat- und Land­schafts­schut­zes,
4.
Mass­nah­men des Kli­ma­schut­zes.

3 Haupt­be­ruf­li­chen Be­trei­bern und Be­trei­be­rin­nen ei­nes Fi­sche­rei- oder Fisch­zucht­be­triebs wer­den Fi­nanz­hil­fen für die Mass­nah­me nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a ge­währt.

4 Söm­me­rungs­be­trie­ben wer­den Fi­nanz­hil­fen für Mass­nah­men nach Ab­satz 2 Buch­sta­be c ge­währt.

Art. 41 Gemeinschaftliche Massnahmen  

1 Ge­mein­schaft­lich sind Mass­nah­men, die von meh­re­ren Be­trie­ben ge­tra­gen wer­den und kei­ne Bau­ten und An­la­gen sind.

2 Fi­nanz­hil­fen wer­den Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von min­des­tens zwei land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben, Be­trie­ben des pro­du­zie­ren­den Gar­ten­baus oder Be­trie­ben zur Pro­duk­ti­on von Pil­zen, Spros­sen und ähn­li­chen Er­zeug­nis­sen ge­währt zur För­de­rung der über­be­trieb­li­chen Zu­sam­men­ar­beit über:

a.
ge­mein­schaft­li­che In­itia­ti­ven, die zu ei­ner Pro­duk­ti­ons­kos­ten­sen­kung füh­ren kön­nen;
b.
den Auf­bau von land- und gar­ten­bau­li­chen Selbst­hil­fe­or­ga­ni­sa­tio­nen im Be­reich der markt­ge­rech­ten land- und gar­ten­bau­li­chen Pro­duk­ti­on und Be­triebs­füh­rung oder die Er­wei­te­rung der Ge­schäftstä­tig­keit sol­cher Selbst­hil­fe­or­ga­ni­sa­tio­nen;
c.
den Er­werb von Ma­schi­nen und Fahr­zeu­gen.
Art. 42 Persönliche Voraussetzungen  

1 Die per­sön­li­chen Vor­aus­set­zun­gen rich­ten sich nach Ar­ti­kel 31.

2 Start­hil­fen nach Ar­ti­kel 40 Ab­satz 2 Buch­sta­be a wer­den nur ge­währt, wenn der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin das 35. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det hat.

Art. 43 Tragbare Belastung  

Die Be­stim­mun­gen zur Fi­nan­zie­rung und Trag­bar­keit nach Ar­ti­kel 32 müs­sen ein­ge­hal­ten wer­den. Aus­ge­nom­men sind ge­mein­schaft­li­che In­itia­ti­ven nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 2 Buch­sta­be a.

2. Abschnitt: Höhe der Beiträge und der Investitionskredite

Art. 44 Anrechenbare Kosten  

Zu­sätz­lich zu den Kos­ten nach Ar­ti­kel 10 sind fol­gen­de Kos­ten an­re­chen­bar:

a.
Un­ter­su­chungs- und Be­ra­tungs­kos­ten;
b.
bei In­ves­ti­ti­ons­kre­di­ten: die Grün­dungs­kos­ten, die Kos­ten für den Er­werb von Mo­bi­li­ar und Hilfs­mit­tel so­wie die Lohn­kos­ten für das ers­te Jahr der neu­en Ge­schäftstä­tig­keit.
Art. 45 Höhe der Beiträge und spezifische Bestimmungen zu den Massnahmen  

1 Die An­sät­ze für die Bei­trä­ge so­wie spe­zi­fi­sche Be­stim­mun­gen zu den Mass­nah­men sind in An­hang 6 fest­ge­legt. Bei ei­ner Bau­teue­rung oder um einen Bei­trag zur Er­rei­chung der Um­welt­zie­le Land­wirt­schaft 200814 zu leis­ten, kann das BLW die An­sät­ze in An­hang 6 höchs­tens um 10 Pro­zent er­hö­hen.

2 Bei ei­ner Un­ter­stüt­zung von be­ste­hen­den Bau­ten mit pau­scha­len An­sät­zen nach An­hang 6 wer­den die pau­scha­len Bei­trä­ge an­ge­mes­sen re­du­ziert. Bei frü­her be­reits un­ter­stütz­ten Bau­ten wird von den Höchst­bei­trä­gen min­des­tens der Bun­des­bei­trag pro ra­ta tem­po­ris nach Ar­ti­kel 67 Ab­satz 5 Buch­sta­be c ab­ge­zo­gen.

3 Für Mass­nah­men zur För­de­rung der Tier­ge­sund­heit und ei­ner be­son­ders um­welt- und tier­freund­li­chen Pro­duk­ti­on kann be­fris­tet ein Zu­schlag ge­währt wer­den. Die­ser wird bei der Be­stim­mung des Kan­tons­bei­trags nicht be­rück­sich­tigt. Die Mass­nah­men so­wie die Be­fris­tung und die Hö­he des Zu­schlags sind in An­hang 6 fest­ge­legt.

4 Die Sa­nie­rung von durch po­ly­chlo­rier­te Bi­phe­ny­le (PCB) be­las­te­ten Öko­no­mie­ge­bäu­den wird bis 2030 mit Bei­trä­gen un­ter­stützt.

5 Das BLW kann be­fris­te­te Mass­nah­men zur Min­de­rung der Am­mo­nia­ke­mis­sio­nen und die ent­spre­chen­den Bei­trags­sät­ze fest­le­gen.

14 Die Um­welt­zie­le Land­wirt­schaft sind ab­ruf­bar un­ter: www.ba­fu.ad­min.ch > The­men > The­ma Biodi­ver­si­tät > Pu­bli­ka­tio­nen und Stu­di­en > Su­che «UW-0820-D».

Art. 46 Höhe der Investitionskredite und spezifische Bestimmungen zu den Massnahmen  

1 Die An­sät­ze für die In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te so­wie spe­zi­fi­sche Be­stim­mun­gen zu den Mass­nah­men sind in An­hang 6 fest­ge­legt. Bei ei­ner Bau­teue­rung oder um einen Bei­trag zur Er­rei­chung der die Um­welt­zie­le Land­wirt­schaft 200815 zu leis­ten, kann das BLW die An­sät­ze in An­hang 6 höchs­tens um 10 Pro­zent er­hö­hen.

2 Für die Be­rech­nung des In­ves­ti­ti­ons­kre­dits wer­den von den an­re­chen­ba­ren Kos­ten die öf­fent­li­chen Bei­trä­ge ab­ge­zo­gen.

3 Bei der Un­ter­stüt­zung von be­ste­hen­den Bau­ten mit pau­scha­len An­sät­zen nach An­hang 6 wer­den die pau­scha­len In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te an­ge­mes­sen re­du­ziert. Bei frü­her be­reits un­ter­stütz­ten Bau­ten wird von den Höchst­be­trä­gen min­des­tens der Sal­do des be­ste­hen­den In­ves­ti­ti­ons­kre­dits ab­ge­zo­gen.

15 Die Um­welt­zie­le Land­wirt­schaft sind ab­ruf­bar un­ter: www.ba­fu.ad­min.ch > The­men > The­ma Biodi­ver­si­tät > Pu­bli­ka­tio­nen und Stu­di­en > Su­che «UW-0820-D».

6. Kapitel: Projekte zur regionalen Entwicklung

1. Abschnitt: Massnahmen und Voraussetzungen

Art. 47 Massnahmen  

1 Als PRE gel­ten:

a.
Pro­jek­te, die meh­re­re Wert­schöp­fungs­ket­ten um­fas­sen und auch nicht­land­wirt­schaft­li­che Sek­to­ren ein­sch­lies­sen;
b.
Pro­jek­te, die meh­re­re Ak­teu­re in­ner­halb ei­ner Wert­schöp­fungs­ket­te um­fas­sen.

2 Im Rah­men von PRE wer­den fol­gen­de Mass­nah­men un­ter­stützt:

a.
Mass­nah­men im Tief­bau nach dem 3. Ka­pi­tel, im Hoch­bau nach dem 4. Ka­pi­tel und zu­sätz­li­che Struk­tur­ver­bes­se­rungs­mass­nah­men nach dem 5. Ka­pi­tel die­ser Ver­ord­nung;
b.
der Auf­bau und die Wei­ter­ent­wick­lung ei­ner land­wirt­schafts­na­hen Tä­tig­keit;
c.
Bau­ten und An­la­gen zur Ver­ar­bei­tung, La­ge­rung und Ver­mark­tung re­gio­na­ler land­wirt­schaft­li­cher Er­zeug­nis­se;
d.
ge­mein­schaft­li­che In­ves­ti­tio­nen im In­ter­es­se des PRE;
e.
wei­te­re Mass­nah­men im In­ter­es­se des PRE.

3 Das PRE kann wäh­rend der Um­set­zung um wei­te­re Mass­nah­men er­gänzt wer­den.

4 PRE sind ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men.

Art. 48 Voraussetzungen  

1 Fi­nanz­hil­fen für PRE wer­den ge­währt, wenn fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Das Pro­jekt trägt zur Schaf­fung von Wert­schöp­fung in der Land­wirt­schaft und zur Stär­kung der re­gio­na­len Zu­sam­men­ar­beit bei.
b.
Das Pro­jekt be­steht aus min­des­tens drei Mass­nah­men mit je ei­ge­ner Rech­nungs­füh­rung und Trä­ger­schaft so­wie un­ter­schied­li­cher Aus­rich­tung.
c.
Die Mass­nah­men sind in­halt­lich auf ein Ge­samt­kon­zept ab­ge­stimmt und mit der Re­gio­nal­ent­wick­lung, den Pär­ken von na­tio­na­ler Be­deu­tung und der Raum­pla­nung ko­or­di­niert.
d.
Die Mit­glie­der der Pro­jekt­trä­ger­schaft sind mehr­heit­lich Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen, die zum Be­zug von Di­rekt­zah­lun­gen nach der DZV16 be­rech­tigt sind; die­se be­sit­zen die Stim­men­mehr­heit.

2 Die Fi­nan­zie­rung und die Trag­bar­keit der vor­ge­se­he­nen In­ves­ti­ti­on müs­sen vor der Ge­wäh­rung der Fi­nanz­hil­fe aus­ge­wie­sen sein. Die Trag­bar­keit muss mit ge­eig­ne­ten Pla­nungs­in­stru­men­ten für einen Zeit­raum von min­des­tens sie­ben Jah­ren nach der Ge­wäh­rung der Fi­nanz­hil­fen be­legt wer­den.

3 Wer­den Mass­nah­men im Tief­bau nach dem 3. Ka­pi­tel, im Hoch­bau nach dem 4. Ka­pi­tel oder zu­sätz­li­che Struk­tur­ver­bes­se­rungs­mass­nah­men nach dem 5. Ka­pi­tel die­ser Ver­ord­nung im Rah­men ei­nes PRE um­ge­setzt, so gel­ten für sie die Vor­aus­set­zun­gen nach den ent­spre­chen­den Ka­pi­teln.

2. Abschnitt: Höhe der Beiträge und der Investitionskredite

Art. 49 Anrechenbare Kosten  

Zu­sätz­lich zu den Kos­ten nach Ar­ti­kel 10 sind fol­gen­de Kos­ten an­re­chen­bar:

a.
Kos­ten, die nach den Ar­ti­keln 23, 24, 36 und 44 an­re­chen­bar sind;
b.
Kos­ten für die Er­ar­bei­tung der Un­ter­la­gen für ei­ne Ver­ein­ba­rung;
c.
Kos­ten für Ein­rich­tun­gen;
d.
Kos­ten für Ma­schi­nen und Fahr­zeu­ge im In­ter­es­se des PRE;
e.
Mar­ke­ting­kos­ten im Rah­men des Ge­samt­kon­zepts;
f.
Kos­ten für die Ge­schäftstä­tig­keit im Rah­men des PRE;
g.
Be­ra­tungs­kos­ten.
Art. 50 Beitragssätze  

1 Wer­den Mass­nah­men im Tief­bau nach dem 3. Ka­pi­tel, im Hoch­bau nach dem 4. Ka­pi­tel oder zu­sätz­li­che Struk­tur­ver­bes­se­rungs­mass­nah­men nach dem 5. Ka­pi­tel die­ser Ver­ord­nung im Rah­men ei­nes PRE um­ge­setzt, so wer­den die Bei­trags­sät­ze für die ein­zel­nen Mass­nah­men wie folgt er­höht:

a.
bei Pro­jek­ten nach Ar­ti­kel 47 Ab­satz 1 Buch­sta­be a: um 20 Pro­zent;
b.
bei Pro­jek­ten nach Ar­ti­kel 47 Ab­satz 1 Buch­sta­be b: um 10 Pro­zent.

2 Für Kos­ten, die nach Ar­ti­kel 49 Buch­sta­ben b–g an­re­chen­bar sind, gel­ten die fol­gen­den Bei­trags­sät­ze:

Pro­zent

a.
in der Tal­zo­ne

34

b.
in der Hü­gel­zo­ne und in der Ber­g­zo­ne I

37

c.
in den Ber­g­zo­nen II–IV und im Söm­me­rungs­ge­biet

40

3 Die an­re­chen­ba­ren Kos­ten nach Ab­satz 2 wer­den in fol­gen­den Fäl­len re­du­ziert:

a.
Auf­bau und Wei­ter­ent­wick­lung ei­ner land­wirt­schafts­na­hen Tä­tig­keit;
b.
Ver­ar­bei­tung, La­ge­rung und Ver­mark­tung re­gio­na­ler land­wirt­schaft­li­cher Er­zeug­nis­se;
c.
wei­te­re Mass­nah­men im In­ter­es­se des Ge­samt­pro­jekts;
d.
Mass­nah­men, die wäh­rend der Um­set­zungs­pha­se er­gänzt wer­den.

4 Die pro­zen­tua­le Re­duk­ti­on der an­re­chen­ba­ren Kos­ten ist in An­hang 7 fest­ge­legt.

Art. 51 Höhe der Investitionskredite  

1 Der In­ves­ti­ti­ons­kre­dit be­trägt pro Mass­nah­me höchs­tens 50 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten ab­züg­lich der öf­fent­li­chen Bei­trä­ge.

2 Für die ein­zel­nen Mass­nah­men im Tief­bau nach dem 2. Ka­pi­tel, im Hoch­bau nach dem 3. Ka­pi­tel und für zu­sätz­li­che Struk­tur­ver­bes­se­rungs­mass­nah­men nach dem 4. Ka­pi­tel die­ser Ver­ord­nung, rich­tet sich die Hö­he der In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te, ein­sch­liess­lich der Kon­so­li­die­rungs­kre­di­te, nach den ent­spre­chen­den Ka­pi­teln die­ser Ver­ord­nung.

3 Bau­kre­di­te wer­den bis zur Hö­he von 75 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten ge­währt.

7. Kapitel: Verfahren

1. Abschnitt: Gesuchsabwicklung

Art. 52 Stellungnahme des BLW vor der Gesuchseinreichung  

1 Das BLW gibt die Stel­lung­nah­me nach Ar­ti­kel 97 Ab­satz 2 LwG ab in Form:

a.
ei­ner Aus­kunft, wenn le­dig­lich ei­ne Vor­stu­die mit gro­ber Kos­ten­schät­zung vor­liegt oder die Durch­füh­rung des Pro­jekts zeit­lich nicht fest­ge­legt wer­den kann;
b.
ei­nes Vor­be­schei­des mit den vor­ge­se­he­nen Auf­la­gen und Be­din­gun­gen so­wie den Fi­nanz­hil­fen, wenn ein Vor­pro­jekt mit Kos­ten­schät­zung vor­liegt;
c.
ei­nes ver­bind­li­chen Mit­be­richts, wenn ein Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 22 der Ver­ord­nung vom 19. Ok­to­ber 198817 über die Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung durch­ge­führt wird.

2 Der Kan­ton reicht den An­trag auf Stel­lung­nah­me mit den nö­ti­gen Un­ter­la­gen und sach­dien­li­chen An­ga­ben über das In­for­ma­ti­ons­sys­tem für Struk­tur­ver­bes­se­rung beim BLW ein.

3 Kei­ne Stel­lung­nah­me des BLW ist er­for­der­lich, wenn:

a.
durch das Vor­ha­ben kein Ob­jekt ei­nes Bun­desin­ven­tars von na­tio­na­ler Be­deu­tung be­trof­fen ist;
b.
das Vor­ha­ben kei­ner ge­setz­li­chen Ko­or­di­na­ti­ons- oder Mit­wir­kungs­pflicht auf Bun­des­ebe­ne un­ter­liegt.
Art. 53 Gesuche um Finanzhilfen  

1 Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen sind beim Kan­ton ein­zu­rei­chen.

2 Der Kan­ton prüft das Ge­such, be­ur­teilt un­ter an­de­rem die Trag­bar­keit und die Zweck­mäs­sig­keit der ge­plan­ten Mass­nah­men, legt die Hö­he des Kan­tons­bei­trags und des In­ves­ti­ti­ons­kre­dits fest und legt im Ein­zel­fall Be­din­gun­gen und Auf­la­gen fest.

Art. 54 Antrag des Kantons an das BLW  

1 Der An­trag des Kan­tons an das BLW auf Bei­trä­ge so­wie auf In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te über 500 000 Fran­ken muss über das In­for­ma­ti­ons­sys­tem für Struk­tur­ver­bes­se­run­gen ein­ge­reicht wer­den.

2 Er muss al­le sach­dien­li­chen An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten, min­des­tens je­doch Fol­gen­des:

a.
rechts­kräf­ti­ge kan­to­na­le Ver­fü­gun­gen über die Ge­neh­mi­gung des Vor­ha­bens;
b.
den Ent­scheid der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­len über den ge­sam­ten Be­trag der Fi­nanz­hil­fe des Kan­tons für ein Vor­ha­ben;
c.
Ver­fü­gun­gen über die Fi­nanz­hil­fen öf­fent­lich-recht­li­cher Ge­biets­kör­per­schaf­ten nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 4, so­weit der Kan­ton die­se an den Kan­tons­bei­trag an­rech­net;
d.
tech­ni­sche Un­ter­la­gen wie Si­tua­ti­ons­plä­ne, Werk- und De­tail­plä­ne, tech­ni­sche Be­rich­te, Kos­ten­vor­an­schlä­ge;
e.
be­triebs­wirt­schaft­li­che Un­ter­la­gen wie Fi­nanz­plä­ne und Trag­bar­keits­rech­nung.

3 Sind Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 be­trof­fen, so müs­sen die An­trä­ge auf Fi­nanz­hil­fen den Nach­weis der Pu­bli­ka­ti­on im Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan des Kan­tons nach Ar­ti­kel 89a LwG ent­hal­ten.

4 Wer­den Bei­trä­ge be­an­tragt und ist ei­ne Bau­be­wil­li­gung nach der Raum­pla­nungs­ge­setz­ge­bung er­for­der­lich, so müs­sen die An­trä­ge den Nach­weis der Pu­bli­ka­ti­on im Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan des Kan­tons nach Ar­ti­kel 97 LwG ent­hal­ten.

5 Der Sal­do frü­he­rer In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te und Be­triebs­hil­fe­dar­le­hen wird bei Ab­satz 1 be­rück­sich­tigt.

Art. 55 Genehmigungsverfahren  

1 Das BLW über­prüft den An­trag des Kan­tons und prüft, ob der Kan­ton die Auf­la­gen und Be­din­gun­gen sei­ner Stel­lung­nah­me be­rück­sich­tigt hat.

2 Das BLW ge­währt dem Kan­ton den Bei­trag in Form ei­ner Ver­fü­gung oder, im Fal­le ei­nes PRE, in Form ei­ner Ver­ein­ba­rung. Wer­den ein An­trag auf einen Bei­trag und ein An­trag auf einen In­ves­ti­ti­ons­kre­dit kom­bi­niert, so ge­neh­migt es gleich­zei­tig den In­ves­ti­ti­ons­kre­dit.

3 Bei In­ves­ti­ti­ons­kre­di­ten über 500 000 Fran­ken ent­schei­det das BLW in­ner­halb 30 Ta­gen nach der elek­tro­ni­schen Über­mitt­lung der voll­stän­di­gen Ak­ten durch den Kan­ton. Der Kan­ton er­öff­net dem Ge­such­stel­ler oder der Ge­such­stel­le­rin sei­nen Ent­scheid erst nach der Ge­neh­mi­gung durch das BLW.

4 Das BLW legt in der Bei­trags­ver­fü­gung oder in der Ver­ein­ba­rung die Be­din­gun­gen und Auf­la­gen fest. Es setzt für die Durch­füh­rung des Vor­ha­bens und die Ein­rei­chung der Ab­rech­nung Fris­ten fest.

5 Zu Vor­ha­ben, die in Etap­pen aus­ge­führt wer­den, oder auf An­trag des Kan­tons er­lässt das BLW vor­gän­gig ei­ne Grund­satz­ver­fü­gung. Es hält dar­in fest, ob das Vor­ha­ben die An­for­de­run­gen für Fi­nanz­hil­fen er­füllt. Die Bei­trags­ver­fü­gung er­folgt für die ein­zel­nen Etap­pen. Die Grund­satz­ver­fü­gung gilt nicht als Bei­trags­ver­fü­gung.

6 Über­steigt der Bun­des­bei­trag vor­aus­sicht­lich 5 Mil­lio­nen Fran­ken, so wer­den die Grund­satz­ver­fü­gung, die Bei­trags­ver­fü­gung oder die Ver­ein­ba­rung im Ein­ver­neh­men mit der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­ver­wal­tung er­las­sen.

Art. 56 Vereinbarung bei Projekten zur regionalen Entwicklung  

1 Bei PRE wird zwi­schen Bund, Kan­ton und ge­ge­be­nen­falls Leis­tungs­er­brin­ger ei­ne Ver­ein­ba­rung in der Form ei­nes öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trags ab­ge­schlos­sen.

2 Die Ver­ein­ba­rung re­gelt ins­be­son­de­re:

a.
die Ziel­set­zun­gen des PRE;
b.
die Mass­nah­men zur Er­rei­chung des Ge­samt­kon­zepts;
c.
die an­re­chen­ba­ren Kos­ten, den Bei­trags­an­satz und den Bei­trag des Bun­des pro Mass­nah­me;
d.
das Con­trol­ling;
e.
die Aus­zah­lung der Bei­trä­ge;
f.
die Si­che­rung der un­ter­stütz­ten Wer­ke;
g.
die Auf­la­gen und Be­din­gun­gen des Bun­des;
h.
die Vor­keh­run­gen bei Nich­ter­rei­chung der Ziel­set­zun­gen;
i.
die Be­fris­tung und Auf­lö­sung der Ver­ein­ba­rung.

3 Die Ver­ein­ba­rung kann an­ge­passt und um neue Mass­nah­men er­gänzt wer­den.

2. Abschnitt: Baubeginn, Erwerbe und Ausführung

Art. 57 Baubeginn und Erwerbe  

1 Mit dem Bau darf erst be­gon­nen und der Er­werb darf erst ge­tä­tigt wer­den, wenn die Fi­nanz­hil­fe nach Ar­ti­kel 55 Ab­sät­ze 2 und 3 rechts­kräf­tig ver­fügt oder die Ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 55 ab­ge­schlos­sen ist. Vor­ha­ben, die in Etap­pen aus­ge­führt wer­den, dür­fen erst be­gon­nen wer­den, wenn die Bei­trags­ver­fü­gung der ein­zel­nen Etap­pen rechts­kräf­tig ist.

2 Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de kann einen vor­zei­ti­gen Bau­be­ginn oder einen vor­zei­ti­gen Er­werb be­wil­li­gen, wenn das Ab­war­ten der Rechts­kraft der Ver­fü­gung oder des Ab­schlus­ses der Ver­ein­ba­rung mit schwer­wie­gen­den Nach­tei­len ver­bun­den wä­re. Der Ent­scheid über die Ge­wäh­rung des Bei­trags oder die Ge­neh­mi­gung des In­ves­ti­ti­ons­kre­dits bleibt da­von un­be­rührt.

3 Für Mass­nah­men, die mit Bei­trä­gen un­ter­stützt wer­den, darf die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de nur mit Zu­stim­mung des BLW einen vor­zei­ti­gen Bau­be­ginn oder einen vor­zei­ti­gen Er­werb be­wil­li­gen.

4 Kos­ten für nicht­bau­li­che Mass­nah­men, die be­reits wäh­rend der Er­ar­bei­tung der Un­ter­la­gen an­fal­len, so­wie für pla­ne­ri­sche Leis­tun­gen kön­nen nach­träg­lich an­ge­rech­net wer­den, so­fern das Pro­jekt um­ge­setzt wird.

5 Bei vor­zei­ti­gem Bau­be­ginn oder bei vor­zei­ti­gem Er­werb oh­ne vor­gän­gi­ge schrift­li­che Be­wil­li­gung wird kei­ne Fi­nanz­hil­fe ge­währt.

Art. 58 Ausführung des Vorhabens  

1 Die Aus­füh­rung des Vor­ha­bens muss den beim Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen ent­spre­chen.

2 We­sent­li­che Än­de­run­gen des Vor­ha­bens be­dür­fen der vor­gän­gi­gen Ge­neh­mi­gung durch das BLW. We­sent­lich sind Än­de­run­gen, die:

a.
Sach­ver­hal­te und Un­ter­la­gen be­tref­fen, die für den Ent­scheid über die Fi­nanz­hil­fen mass­ge­bend wa­ren;
b.
Vor­ha­ben in Bun­desin­ven­ta­ren von na­tio­na­ler Be­deu­tung be­tref­fen; oder
c.
Vor­ha­ben be­tref­fen, die ei­ner ge­setz­li­chen Ko­or­di­na­ti­ons- oder Mit­wir­kungs­pflicht auf Bun­des­ebe­ne un­ter­lie­gen.

3 Mehr­kos­ten, die 100 000 Fran­ken über­schrei­ten und mehr als 20 Pro­zent des ge­neh­mig­ten Vor­an­schlags be­tra­gen, be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch das BLW, so­fern da­für ein Bei­trag be­an­tragt wird.

4 Das Vor­ha­ben muss in­ner­halb der vom BLW ge­setz­ten Fris­ten aus­ge­führt wer­den. Ver­zö­ge­run­gen müs­sen ge­mel­det und be­grün­det wer­den.

Art. 59 Auszahlung der Beiträge  

1 Der Kan­ton kann für je­des Vor­ha­ben ent­spre­chend dem Bau­fort­schritt Teil­zah­lun­gen über das In­for­ma­ti­ons­sys­tem für Struk­tur­ver­bes­se­rung beim BLW be­an­tra­gen.

2 Mit Teil­zah­lun­gen wer­den höchs­tens 80 Pro­zent des ge­neh­mig­ten Ge­samt­bei­trags aus­be­zahlt.

3 Die Schluss­zah­lung er­folgt pro­jekt­be­zo­gen auf An­trag des Kan­tons.

3. Abschnitt: Sicherung der Massnahmen

Art. 60 Unterhalts- und Bewirtschaftungspflicht  

Flä­chen, Bau­ten, Ein­rich­tun­gen, Ma­schi­nen und Fahr­zeu­ge, für die Fi­nanz­hil­fen ge­währt wur­den, müs­sen sach­ge­mä­ss un­ter­hal­ten, ge­pflegt und be­wirt­schaf­tet wer­den.

Art. 61 Beginn des Zweckentfremdung- und Zerstückelungsverbots nach Artikel 102 LwG  

1 Das Ver­bot der Zweck­ent­frem­dung gilt ab der Zu­si­che­rung ei­nes Bun­des­bei­trags.

2 Das Ver­bot der Zer­stücke­lung gilt ab dem Er­werb des Ei­gen­tums an den neu­en Grund­stücken.

Art. 62 Grundbuchanmerkung bei Beiträgen  

1 Der Kan­ton merkt die Un­ter­halts- und Be­wirt­schaf­tungs­pflicht so­wie das Zweck­ent­frem­dungs- und Zer­stücke­lungs­ver­bot bei Vor­ha­ben, für die Bei­trä­ge aus­ge­rich­tet wer­den, für die be­trof­fe­nen Grund­stücke im Grund­buch an.

2 Auf ei­ne Grund­buchan­mer­kung kann ver­zich­tet wer­den, wenn:

a.
ein Grund­buch fehlt;
b.
der Ein­trag mit ei­nem un­ver­hält­nis­mäs­sig ho­hen Auf­wand ver­bun­den wä­re;
c.
Tief­bau­mass­nah­men, die nicht flä­chen­ge­bun­den sind, na­ment­lich Was­ser- und Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gun­gen um­ge­setzt wer­den;
d.
Mass­nah­men zur För­de­rung der Tier­ge­sund­heit und ei­ner be­son­ders um­welt- und tier­freund­li­chen Pro­duk­ti­on um­ge­setzt wer­den;
e.
pe­ri­odi­sche Wie­der­in­stand­stel­lun­gen um­ge­setzt wer­den;
f.
ge­mein­schaft­li­che In­itia­ti­ven zur Sen­kung der Pro­duk­ti­ons­kos­ten um­ge­setzt wer­den;
g.
Ein­rich­tun­gen, Ma­schi­nen oder Fahr­zeu­ge er­wor­ben wer­den.

3 An die Stel­le der Grund­buchan­mer­kung tritt in den Fäl­len nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–d ei­ne Er­klä­rung des Werk­ei­gen­tü­mers oder der Werk­ei­gen­tü­me­rin, worin er oder sie sich zur Ein­hal­tung des Zweck­ent­frem­dungs­ver­bots, der Be­wirt­schaf­tungs- und Un­ter­halts­pflicht, der Rück­er­stat­tungs­pflicht und all­fäl­li­ger wei­te­rer Be­din­gun­gen und Auf­la­gen ver­pflich­tet.

4 Der Nach­weis der Grund­buchan­mer­kung oder die Er­klä­rung nach Ab­satz 3 sind dem BLW spä­tes­tens mit dem Ge­such für die Schluss­zah­lung ein­zu­rei­chen, bei Vor­ha­ben, die in Etap­pen aus­ge­führt wer­den, mit dem ers­ten Schluss­zah­lungs­ge­such ei­ner Etap­pe.

5 Der Kan­ton mel­det dem zu­stän­di­gen Grund­buchamt das Da­tum, an dem das Zweck­ent­frem­dungs­ver­bot und die Rück­er­stat­tungs­pflicht en­den. Das Grund­buchamt trägt die­ses Da­tum in der An­mer­kung nach.

6 Das Grund­buchamt löscht die An­mer­kung des Zweck­ent­frem­dungs­ver­bots und der Rück­er­stat­tungs­pflicht nach de­ren Ab­lauf von Am­tes we­gen.

7 Auf An­trag der be­las­te­ten Per­son und mit Zu­stim­mung des Kan­tons kann die Grund­buchan­mer­kung ge­löscht wer­den auf Flä­chen, für die ei­ne Zweck­ent­frem­dung oder ei­ne Zer­stücke­lung be­wil­ligt wor­den ist oder für die die Bei­trä­ge zu­rück­er­stat­tet wor­den sind.

4. Abschnitt: Rückforderung von Beiträgen und Widerruf von Investitionskrediten

Art. 63 Voraussetzungen für die Rückforderung von Beiträgen  

Im Fal­le von Zweck­ent­frem­dung oder Zer­stücke­lung for­dert der Kan­ton die Bei­trä­ge in vol­lem Um­fang zu­rück, so­fern er kei­ne ent­spre­chen­de Aus­nah­me­be­wil­li­gung er­teilt hat.

Art. 64 Verfahren der Rückforderung von Beiträgen und Haftung  

1 Der Kan­ton ver­fügt die Rück­for­de­rung von Bei­trä­gen ge­gen­über den Fi­nanz­hil­fe­emp­fän­gern und -emp­fän­ge­rin­nen. Bei ge­mein­schaft­li­chen Mass­nah­men haf­ten die­se an­teils­mäs­sig nach Mass­ga­be ih­rer Be­tei­li­gung.

2 Exis­tie­ren die ur­sprüng­li­chen Fi­nanz­hil­fe­emp­fän­ger und -emp­fän­ge­rin­nen nicht mehr oder sind sie nicht mehr Ei­gen­tü­mer und Ei­gen­tü­me­rin­nen, so ver­fügt der Kan­ton die Rück­for­de­rung ge­gen­über den Werk- oder Grund­ei­gen­tü­mern und -ei­gen­tü­me­rin­nen, die an ih­re Stel­le ge­tre­ten sind.

3 Der Kan­ton kann auf ge­ring­fü­gi­ge Rück­for­de­run­gen von we­ni­ger als 1000 Fran­ken und auf Rück­er­stat­tun­gen von Bei­trä­gen für pe­ri­odi­sche Wie­der­in­stand­stel­lun­gen ver­zich­ten.

Art. 65 Abrechnung über die zurückgeforderten Beiträge  

Die Kan­to­ne rech­nen mit dem Bund jähr­lich bis zum 30. April über die im Vor­jahr zu­rück­ge­for­der­ten Bei­trä­ge ab. Zur Ab­rech­nung ge­hö­ren:

a.
die Num­mer des Un­ter­stüt­zungs­falls ge­mä­ss dem In­for­ma­ti­ons­sys­tem für Struk­tur­ver­bes­se­rung des BLW;
b.
der Be­trag des zu­rück­ge­for­der­ten Bei­trags;
c.
ei­ne Ko­pie der Rück­for­de­rungs­ver­fü­gun­gen.
Art. 66 Ausnahmen vom Zweckentfremdungsverbot  

Aus­nah­men vom Zweck­ent­frem­dungs­ver­bot kön­nen aus fol­gen­den Grün­den be­wil­ligt wer­den:

a.
die rechts­kräf­ti­ge Ein­zo­nung von Grund­stücken in Bau­zo­nen, Grund­was­ser­schutz­zo­nen S1, Hoch­was­ser­schutz­zo­nen oder an­de­re nicht­land­wirt­schaft­li­che Schutz- und Nut­zungs­zo­nen;
b.
rechts­kräf­ti­ge Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen ge­stützt auf Ar­ti­kel 24 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197918 (RPG);
c.
Pro­duk­ti­ons­um­stel­lun­gen, so­fern die Schluss­zah­lung über 10 Jah­re zu­rück­liegt;
d.
der feh­len­de land­wirt­schaft­li­che Be­darf oder un­ver­hält­nis­mäs­si­ge Kos­ten als Grund für den Ver­zicht ei­ner Wie­der­her­stel­lung von land­wirt­schaft­li­chen Ge­bäu­den, An­la­gen oder Nutz­flä­chen, die durch Feu­er oder Ele­men­ta­rer­eig­nis­se zer­stört wor­den sind;
e.
der Be­darf für Bau­ten und An­la­gen im öf­fent­li­chen In­ter­es­se des Bun­des, des Kan­tons oder der Ge­mein­de so­wie für Bun­des­bah­nen oder für Na­tio­nal­stras­sen.
Art. 67 Rückforderung von Beiträgen bei einer Zweckentfremdung  

1 Be­wil­ligt der Kan­ton ei­ne Zweck­ent­frem­dung, so ent­schei­det er gleich­zei­tig über die Rück­for­de­rung des ge­leis­te­ten Bei­trags.

2 Er kann den Bei­trag nur bis zum Ab­lauf der be­stim­mungs­ge­mäs­sen Ver­wen­dungs­dau­er nach Ab­satz 5, höchs­tens je­doch bis 20 Jah­re nach der Schluss­zah­lung des Bun­des zu­rück­for­dern.

3 Ei­ne Rück­for­de­rung ist aus­ge­schlos­sen, wenn der Kan­ton ei­ne Be­wil­li­gung ge­stützt auf Ar­ti­kel 66 Buch­sta­be c, d oder e er­teilt hat.

4 Mass­ge­bend für die Hö­he der Rück­er­stat­tung sind:

a.
die zweck­ent­frem­de­te Flä­che;
b.
das Mass der nicht­land­wirt­schaft­li­chen Nut­zung; und
c.
das Ver­hält­nis der tat­säch­li­chen zur be­stim­mungs­ge­mäs­sen Ver­wen­dungs­dau­er.

5 Die be­stim­mungs­ge­mäs­se Ver­wen­dungs­dau­er be­trägt:

a.
für Tief­bau­mass­nah­men

40 Jah­re

b.
für Ge­bäu­de und Seil­bah­nen

20 Jah­re

c.
für Ein­rich­tun­gen, Ma­schi­nen und Fahr­zeu­ge so­wie für Mass­nah­men zur För­de­rung der Tier­ge­sund­heit und ei­ner be­son­ders um­welt- und tier­freund­li­chen Pro­duk­ti­on

10 Jah­re

Art. 68 Ausnahmen vom Zerstückelungsverbot  

Aus­nah­men vom Zer­stücke­lungs­ver­bot kön­nen aus fol­gen­den Grün­den be­wil­ligt wer­den:

a.
rechts­kräf­ti­ge Ein­zo­nun­gen in Grund­was­ser­schutz­zo­nen S1, Hoch­was­ser­schutz­zo­nen und Na­tur­schutz­zo­nen so­wie die Ab­tren­nung des Ge­wäs­ser­raums;
b.
rechts­kräf­ti­ge Ein­zo­nun­gen in Bau­zo­nen oder an­de­re Zo­nen, die ei­ne land­wirt­schaft­li­che Nut­zung nicht mehr zu­las­sen;
c.
rechts­kräf­ti­ge Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen ge­stützt auf die Ar­ti­kel 24, 24c und 24d RPG19, zu­sätz­lich mit dem not­wen­di­gen Ge­bäu­deum­schwung;
d.
die Ab­tren­nung ent­lang der Wald­gren­ze;
e.
der Tausch von Grund­stücks­tei­len ei­nes land­wirt­schaft­li­chen Be­triebs ge­gen Land, Ge­bäu­de oder An­la­gen, die für die Be­wirt­schaf­tung des Be­triebs güns­ti­ger lie­gen oder ge­eig­ne­ter sind;
f.
die Über­tra­gung ei­nes nicht mehr be­nö­tig­ten land­wirt­schaft­li­chen Ge­bäu­des mit not­wen­di­gem Um­schwung zwecks zo­nen­kon­for­mer Ver­wen­dung an den Ei­gen­tü­mer oder die Ei­gen­tü­me­rin ei­nes be­nach­bar­ten land­wirt­schaft­li­chen Ge­wer­bes oder Grund­stücks, wenn da­durch die Er­stel­lung ei­ner Bau­te ver­mie­den wer­den kann;
g.
die Er­rich­tung ei­nes selbst­stän­di­gen und dau­ern­den Bau­rechts zu­guns­ten des Päch­ters oder der Päch­te­rin des land­wirt­schaft­li­chen Ge­wer­bes;
h.
die Er­rich­tung ei­nes selbst­stän­di­gen und dau­ern­den Bau­rechts zu­guns­ten ei­ner ge­mein­schaft­lich ge­führ­ten land­wirt­schaft­li­chen Bau­te oder An­la­ge;
i.
ei­ne Grenz­ver­bes­se­rung oder ei­ne Grenz­be­rei­ni­gung bei der Er­stel­lung ei­nes Werks;
j.
ei­ne Ver­ei­ni­gung al­ler Tei­le der zer­stückel­ten Par­zel­le mit Nach­bar­par­zel­len oder ei­ne Ver­bes­se­rung der Ar­ron­die­rung durch die Par­zel­lie­rung;
k.
der Be­darf für Bau­ten und An­la­gen im öf­fent­li­chen In­ter­es­se des Bun­des, des Kan­tons oder der Ge­mein­de.
Art. 69 Rückforderung von Beiträgen bei einer Zerstückelung  

1 Die kan­to­na­len Be­hör­den er­öff­nen dem BLW die Be­wil­li­gung der Aus­nah­me vom Zer­stücke­lungs­ver­bot so­fort und un­ent­gelt­lich. Ba­ga­tell­fäl­le kön­nen sie dem BLW pe­ri­odisch in Form ei­ner Lis­te mel­den.

2 Be­wil­ligt der Kan­ton ei­ne Zer­stücke­lung, so ent­schei­det er gleich­zei­tig über die Rück­for­de­rung des ge­leis­te­ten Bei­trags.

3 Er kann den Bei­trag höchs­tens bis 20 Jah­re nach der Schluss­zah­lung des Bun­des zu­rück­for­dern.

4 Ei­ne Rück­for­de­rung ist aus­ge­schlos­sen, wenn der Kan­ton ei­ne Be­wil­li­gung ge­stützt auf Ar­ti­kel 68 Buch­sta­ben d–k er­teilt hat.

5 Mass­ge­bend für die Hö­he der Rück­for­de­rung ist die zer­stückel­te Flä­che und das Ver­hält­nis der tat­säch­li­chen zur be­stim­mungs­ge­mäs­sen Ver­wen­dungs­dau­er von 40 Jah­ren.

6 Die kan­to­na­le Be­wil­li­gungs­be­hör­de nach dem Bun­des­ge­setz vom 4. Ok­to­ber 199120 über das bäu­er­li­che Bo­den­recht (BGBB) darf Aus­nah­men vom Zer­stücke­lungs­ver­bot nach Ar­ti­kel 60 BGBB erst be­wil­li­gen, wenn ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­fü­gung nach die­ser Ver­ord­nung vor­liegt.

Art. 70 Rückforderung von Beiträgen und Widerruf von Investitionskrediten aus anderen Gründen als der Zweckentfremdung und der Zerstückelung  

1 Der Kan­ton for­dert den Bei­trag zu­rück oder wi­der­ruft den In­ves­ti­ti­ons­kre­dit aus fol­gen­den Grün­den:

a.
Ver­min­de­rung der Fut­ter­ba­sis um mehr als 20 Pro­zent, wenn da­durch die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Un­ter­stüt­zung nach Ar­ti­kel 34 nicht mehr er­füllt sind;
b.
kon­stan­te Un­ter­nut­zung der un­ter­stütz­ten Ka­pa­zi­tät ei­ner Bau­te oder An­la­ge zu mehr als 20 Pro­zent;
c.
bei Was­ser- und Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gun­gen und Er­schlies­sun­gen: Auf­ga­be der land­wirt­schaft­li­chen Nut­zung an­ge­schlos­se­ner Ge­bäu­de oder von Kul­tur­land oder An­schluss nicht­land­wirt­schaft­li­cher Ge­bäu­de, so­fern die­ser im für die Bei­trags­ver­fü­gung mass­ge­ben­den Vor­ha­ben nicht vor­ge­se­hen war;
d.
Ver­wen­dung von Kul­tur­land zur Aus­beu­tung von Bo­den­schät­zen oder für De­po­ni­en, so­fern die Ab­bau­pha­se ein­sch­liess­lich der Re­kul­ti­vie­rung län­ger als 5 Jah­re dau­ert;
e.
ge­winn­brin­gen­de Ver­äus­se­rung;
f.
Nicht­er­fül­lung von Be­din­gun­gen und Auf­la­gen;
g.
man­geln­de Be­he­bung der durch den Kan­ton fest­ge­stell­ten Ver­nach­läs­si­gung der Be­wirt­schaf­tungs- und Un­ter­halts­pflicht in­ner­halb der ein­ge­räum­ten Frist;
h.
Nicht­be­zah­lung ei­ner Til­gungs­ra­te ei­nes In­ves­ti­ti­ons­kre­dits trotz Mah­nung in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach der Fäl­lig­keit;
i.
Ge­wäh­rung ei­ner Fi­nanz­hil­fe auf­grund ir­re­füh­ren­der An­ga­ben;
j.
Auf­ga­be der Selbst­be­wirt­schaf­tung nach der Ge­wäh­rung des In­ves­ti­ti­ons­kre­dits, aus­ser bei ei­ner Ver­pach­tung an einen Nach­kom­men;
k.
Ver­zicht auf den Ge­brauch von Bau­ten, Ein­rich­tun­gen, Ma­schi­nen und Fahr­zeu­ge im Sin­ne des ge­stell­ten Ge­suchs;
l.
bei PRE: vor­zei­ti­ge Be­en­dung der in der Ver­ein­ba­rung fest­ge­leg­ten Zu­sam­men­ar­beit.

2 An­stel­le ei­nes Wi­der­rufs ge­stützt auf Ab­satz 1 Buch­sta­be j kann der Kan­ton bei ei­ner Ver­pach­tung aus­ser­halb der Fa­mi­lie oder bei ei­nem Ver­kauf des Be­triebs oder des Un­ter­neh­mens den In­ves­ti­ti­ons­kre­dit zu glei­chen Be­din­gun­gen an den Nach­fol­ger oder die Nach­fol­ge­rin über­tra­gen, so­fern die­ser oder die­se die Be­din­gun­gen nach Ar­ti­kel 32 er­füllt, die ver­lang­te Si­cher­heit er­bringt, kein Aus­schluss­grund nach Ar­ti­kel 3 vor­liegt und so­fern es sich um kei­ne ge­winn­brin­gen­de Ver­äus­se­rung han­delt.

3 Bei ei­ner Rück­for­de­rung von Bei­trä­gen und beim Wi­der­ruf von In­ves­ti­ti­ons­kre­di­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­be e ent­spricht der Rück­for­de­rungs- oder Wi­der­rufs­be­trag dem Ver­äus­se­rungs­ge­winn. Die­ser be­misst sich nach der Dif­fe­renz zwi­schen dem Ver­äus­se­rungs- und dem An­rech­nungs­wert. Ab­zü­ge für Rea­ler­satz, Steu­ern und öf­fent­lich-recht­li­che Ab­ga­ben sind zu­läs­sig. Die An­rech­nungs­wer­te sind in An­hang 8 fest­ge­legt. Das BLW kann die An­rech­nungs­wer­te in An­hang 8 än­dern.

4 Die Rück­for­de­rung ei­nes Bei­trags nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d kann ge­mä­ss dem Ver­hält­nis der tat­säch­li­chen zur be­stim­mungs­ge­mäs­sen Ver­wen­dungs­dau­er nach Ar­ti­kel 67 Ab­satz 5 be­rech­net wer­den.

5 Die Rück­for­de­rung ei­nes Bei­trags nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben f–l kann nicht re­du­ziert wer­den.

6 Bei In­ves­ti­ti­ons­kre­di­ten kann in Här­te­fäl­len an­stel­le des Wi­der­rufs ei­ne Ver­zin­sung von 3 Pro­zent des Kre­dits ver­langt wer­den.

8. Kapitel: Verwaltung der Investitionskredite

Art. 71 Verwaltung des Fonds-de-Roulement  

1 Der Kan­ton reicht den An­trag auf Bun­des­mit­tel nach Mass­ga­be des Be­darfs über das In­for­ma­ti­ons­sys­tem für Struk­tur­ver­bes­se­rung beim BLW ein.

2 Das BLW prüft den An­trag je­des Kan­tons und über­weist die rück­zahl­ba­ren Bun­des­mit­tel im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te an den Kan­ton.

3 Der Kan­ton mel­det über das In­for­ma­ti­ons­sys­tem für Struk­tur­ver­bes­se­rung beim BLW bis zum 10. Ja­nu­ar fol­gen­de Be­stän­de des vor­an­ge­hen­den Rech­nungs­jah­res per 31. De­zem­ber:

a.
den Ge­samt­be­stand der Bun­des­mit­tel;
b.
die auf­ge­lau­fe­nen Zin­sen;
c.
die li­qui­den Mit­tel;
d.
die Sum­me der ge­währ­ten, je­doch noch nicht aus­be­zahl­ten In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te.

4 Er ver­wal­tet die vom Bund zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Bun­des­mit­tel mit un­ab­hän­gi­ger Rech­nung und legt über das In­for­ma­ti­ons­sys­tem für Struk­tur­ver­bes­se­rung beim BLW den Jah­res­ab­schluss je­weils bis En­de April vor.

5 Er mel­det über das In­for­ma­ti­ons­sys­tem für Struk­tur­ver­bes­se­rung beim BLW je­weils bis zum 15. Ju­li fol­gen­de Be­stän­de per 30. Ju­ni:

a.
die li­qui­den Mit­tel;
b.
die Sum­me der ge­währ­ten, je­doch noch nicht aus­be­zahl­ten In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te.
Art. 72 Rückforderung und Neuzuteilung von Bundesmitteln  

1 Nach Rück­spra­che mit dem Kan­ton kann das BLW nicht be­nö­tig­te Bun­des­mit­tel, die den Be­trag des zwei­fa­chen mi­ni­ma­len Kassa­be­stands wäh­rend ei­nes Jah­res über­stei­gen, zu­rück­for­dern und:

a.
ei­nem an­de­ren Kan­ton zu­tei­len; oder
b.
bei aus­ge­wie­se­nem Be­darf in die Be­triebs­hil­fe über­füh­ren, so­fern die ent­spre­chen­de kan­to­na­le Leis­tung er­bracht wird.

2 Der mi­ni­ma­le Kassa­be­stand be­trägt min­des­tens 2 Mil­lio­nen Fran­ken oder 2 Pro­zent des Fonds-de-Rou­le­ment.

3 Wer­den die Bun­des­mit­tel ei­nem an­de­ren Kan­ton zu­ge­teilt, so be­trägt die Kün­di­gungs­frist drei Mo­na­te.

9. Kapitel: Aufsicht

Art. 73 Oberaufsicht des Bundes  

1 Das BLW übt die Ober­auf­sicht aus. Es kon­trol­liert stich­pro­ben­wei­se die Aus­füh­rung der Mass­nah­men und die Ver­wen­dung der aus­ge­rich­te­ten Bun­des­mit­tel. Es kann Kon­trol­len vor Ort durch­füh­ren.

2 Stellt das BLW im Rah­men sei­ner Ober­auf­sicht nicht be­wil­lig­te Zweck­ent­frem­dun­gen, Ver­nach­läs­si­gun­gen des Un­ter­halts oder der Be­wirt­schaf­tung, Ver­let­zun­gen von Rechts­vor­schrif­ten, zu Un­recht ge­währ­te Fi­nanz­hil­fen oder an­de­re Rück­er­stat­tungs­grün­de oder Wi­der­rufs­grün­de fest, so kann es ver­fü­gen, dass der Kan­ton ihm den zu Un­recht ge­währ­ten Be­trag zu­rück­er­stat­tet.

Art. 74 Aufsicht durch die Kantone  

1 Die Kan­to­ne ori­en­tie­ren das BLW auf des­sen Ver­lan­gen über ih­re Vor­schrif­ten und ih­re Or­ga­ni­sa­ti­on für die Kon­trol­le des Zweck­ent­frem­dungs- und des Zer­stücke­lungs­ver­bots so­wie der Über­wa­chung des Un­ter­halts und der Be­wirt­schaf­tung.

2 Sie er­stat­ten dem BLW auf des­sen Ver­lan­gen Be­richt über die Zahl der Kon­trol­len, de­ren Er­geb­nis­se und all­fäl­li­ge An­ord­nun­gen und Mass­nah­men.

10. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 75 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die Struk­tur­ver­bes­se­rungs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199821 wird auf­ge­ho­ben.

Art. 76 Änderung anderer Erlasse  

Die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wird in An­hang 9 ge­re­gelt.

Art. 77 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2023 in Kraft.

Anhang 1

(Art. 6 Abs. 4)

Gefährdung der Besiedelungsdichte

Die Besiedelungsdichte in einem Gebiet des Berg- und Hügelgebiets ist gefährdet, wenn die Aufrechterhaltung eines sozialen Gefüges und einer dörflichen Gemeinschaft längerfristig nicht mehr sichergestellt ist. Die Beurteilung der Gefährdung erfolgt nach der folgenden Matrix:

Matrix zur Beurteilung der Gefährdung der Besiedelung

Kriterium

Einheit

Kleine Erschwernis

Mittlere Erschwernis

Hohe Erschwernis

Gewicht

Punkte

Finanzkraft der Gemeinde

Kopfquote der direkten Bundessteuer in % des CH-

> 70

60–70

< 60

1

1

2

3

Rückläufige Bevölkerungszahl der Gemeinde

Prozent der letzten 10 Jahre

< 2

2–5

> 5

2

1

2

3

Grösse des Ortes, dem der Betrieb zugeordnet wird

Anzahl Einwohner/innen

> 1000

500–1000

< 500

1

1

2

3

Verkehrserschliessung öffentlicher Verkehr

Häufigkeit der Verbindungen pro Tag

>12

6–12

< 6

1

1

2

3

Verkehrserschliessung Privatverkehr

Strassenqualität (ganzjährig): Zufahrt PW und LKW

problem-los

möglich

eingeschränkt

2

1

2

3

Fahrdistanz zur Primarschule

km

< 3

3–6

> 6

1

1

2

3

Fahrdistanz zu Läden des täglichen Bedarfs

km

< 5

5–10

> 10

2

1

2

3

Fahrdistanz
zum nächsten Zentrum

km

< 15

15–20

> 20

1

1

2

3

Spezielles Merkmal der Region: ……………..

2

1

2

3

Total Punkte (max. Punktzahl = 39)

Mindestens notwendige Punktzahl für die Unterstützung eines Betriebs nach Artikel 89 Absatz 2 LwG

26

Anhang 2

(Art. 18 Abs. 2 und 28 Abs. 3)

Richtwerte für die Tragbarkeit von Tiefbaumassnahmen

Massnahmen des Tiefbaus gelten als schlecht tragbar, wenn die Restkosten der Landwirtschaft die folgenden Richtwerte überschreiten:

Restkostenbelastung der Landwirtschaft

Restkosten in Franken pro
Einheit

Einheit

Anwendungsbereich, Masseinheit

6 600

ha

umfassende gemeinschaftliche Massnahmen:
Beizugsgebiet;
gemeinschaftliche und einzelbetriebliche Massnahmen für Ackerbaubetriebe: landwirtschaftliche Nutzfläche der beteiligten Landwirte und Landwirtinnen.

4 500

GVE

gemeinschaftliche und einzelbetriebliche Massnahmen für Tierhaltungsbetriebe: durchschnittlicher Viehbestand der beteiligten Landwirte und Landwirtinnen.

2 400

Normalstoss (NST)

Bodenverbesserungen im Sömmerungsgebiet: mittlere Bestossung der beteiligten Betriebe.

33 000

Anschluss

Wasser- und Elektrizitätsversorgungen im Berggebiet: Anzahl Anschlüsse, die der Dimensionierung zugrunde liegt.

Anhang 3

(Art. 24 Abs. 2)

Anrechenbare Kosten für die periodische Wiederinstandstellung von Weganlagen

1. Aufwand der Massnahme

Kriterien

Punkte

0

1

2

a.
Geländeneigung (Mittel)

< 20 %

20–40 %

> 40 %

b.
Untergrund

gut

feucht

nass/instabil

c.
Baumaterial Entfernung

< 10 km

≥ 10 km

d.
Instandstellung / Ergänzung Entwässerung

Nein

Ja

e.
Instandstellung Kunstbauten (Brücken, Mauern, Böschungen)

Nein

Ja

Die Summe der für die Kriterien nach den Buchstaben a–e erreichten Punkte ergibt den Aufwand der Massnahme.

2. Abstufung der anrechenbaren Kosten nach Aufwand

Aufwand

Punkte total

Anrechenbare Kosten in Franken pro Kilometer

Kiesweg

Anrechenbare Kosten in Franken pro Kilometer

Belagsweg

normal

0–1

25 000

40 000

mässiger Mehraufwand

2–4

40 000

50 000

hoher Mehraufwand

5–7

50 000

60 000

Anhang 4

(Art. 26 Abs. 6)

Zusatzbeiträge für Tiefbaumassnahmen

1. Abstufung der Zusatzbeiträge für Zusatzleistungen

Bst.

+ 1 %

+ 2 %

+ 3 %

Beispiele

a. Aufwertung von Kleingewässern

isolierte
Revitalisierungen

lokale
Revitalisierungen oder isolierte Ausdolungen

ausgedehnte Revitalisierungen oder lokale Ausdolungen

Revitalisierungen: ökologische Aufwertung begradigter Bäche

b. Bodenschutz oder Qualitätssicherung von Fruchtfolgeflächen

betroffene Fläche:

10–33 % des Perimeters

betroffene Fläche:

34–66 % des Perimeters

betroffene Fläche:

67–100 % des Perimeters

Anpassung Bewirtschaftungsmassnahmen, Hecken, Grünstreifen, Umsetzung Generelles Entwässerungsprojekt (GEP) usw.

oder:

Massnahmen zur Qualitätssicherung von Fruchtfolgeflächen (FFF) (z. B. Erneuerung von Drainagen in FFF, Wiederherstellung von FFF, Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit)

c. Besondere ökologische Massnahmen

lokale fixe*
Öko-Elemente

ausgedehnte fixe* Öko-Elemente

ausgedehnte fixe* Öko-Elemente mit
Vernetzung

Anlage / Sicherung von Biotopen, Habitaten, Hochstammobstbäumen, Feldbäumen oder Trockenmauern, Realisierung abgestufter Waldränder ausserhalb der landwirtschaftlichen Nutzfläche usw.

d. Kulturlandschaften oder Bauten mit kulturhistorischer Bedeutung

Erhaltung und isolierte Aufwertung von charakteristischen Landschaftselementen

kleinere Wiederherstellung kultureller Bauten oder lokale Aufwertung von charakteristischen Landschaftselementen

grössere Wiederherstellung kultureller Bauten oder ausgedehnte Aufwertung von charakteristischen Landschaftselementen

Landschaftsprägende und erhaltungswürdige Bauten, historische Wege, Terrassenlandschaften, Heckenlandschaften, Kastanienhaine, Wald-Weiden, Gebiete des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler usw.

e. Produktion von erneuerbarer Energie

Deckung
> 50 % des Strom- oder Wärmebedarfs der Landwirtschaft im Perimeter

Deckung
> 75 % des Strom- oder Wärmebedarfs der Landwirtschaft im Perimeter

Deckung
> 100 % des Strom- oder Wärmebedarfs der Landwirtschaft im Perimeter

Strom aus Anlagen wie Sonnenkollektoren, Wasserkraftwerken, Windenergie, Biogasanlagen, Wärme aus Holzheizanlagen usw.

Unterstützung der Anlagekosten gemäss den Art. 106 Abs. 1 Bst. c, Abs. 2 Bst. d und 107 Abs. 1 Bst. b LwG

f. Einsatz ressourcenschonender Technologien

betroffene Fläche:

10–33 % des Perimeters

betroffene Fläche:

34–66 % des Perimeters

betroffene Fläche:

67–100 % des Perimeters

Ressourcenschonende Technologien mit energie- oder wassersparender Technik, z. B. Tröpfchenbewässerung, Solarpumpe, bedarfsgesteuerte Anlage

*fix = langfristig gesichert, z. B. im Grundbuch eingetragen oder im Nutzungsplan ausgeschieden

isoliert: Einzelmassnahme

lokal: Massnahmen in einem Teilbereich des Perimeters

ausgedehnt: Massnahmen über den gesamten Perimeter verteilt

2. Abstufung der Zusatzbeiträge für Wiederherstellungen

Kriterium für die Erhöhung ist die Betroffenheit (Ausmass/Verteilung) in Bezug zum Gemeindegebiet.

Ausmass

Zusatzbeitrag

Isolierte Wiederherstellungen

+ 2 %

Lokale Wiederherstellungen

+ 4 %

Ausgedehnte Wiederherstellungen

+ 6 %

3. Abstufung der Zusatzbeiträge für besondere Erschwernisse

Anzahl erfüllte Kriterien

Zusatzbeitrag

1 Kriterium

+ 1 %

2 Kriterien

+ 2 %

3 Kriterien

+ 3 %

Mindestens 4 Kriterien

+ 4 %

Kriterien:

a.
Wegebau: geeignetes Baumaterial (Kies) nicht in Projektnähe vorhanden (> 5 km Entfernung vom Perimeterrand);
b.
erschwerte Transportbedingungen (Gewichtsbeschränkungen, Heli-Transporte usw.);
c.
Untergrund mit mässiger Tragfähigkeit («California Bearing Ratio» [CBR] im Mittel < 10 %) oder Untergrund feucht (Sickerleitungen nötig) oder Entwässerung über die Schulter nur beschränkt möglich;
d.
Untergrund verbreitet zu Rutschungen oder Sackungen neigend (Flysch);
e.
Gelände geneigt (im Mittel > 20 %) oder stark coupiert;
f.
Zusatzkosten infolge hohen Felsabtrags;
g.
Zusatzkosten infolge Massnahmen für Landschaftsschutz oder Heimatschutz;
h.
Zusatzkosten für Naturschutzmassnahmen (Schutz von Biotopen);
i.
Zusatzkosten für spezielle Sicherheitsmassnahmen (Schutznetze usw.).

Anhang 5

(Art. 37 Abs. 1 und 2 sowie 39 Abs. 1 und 3)

Ansätze und Bestimmungen der Finanzhilfen für Hochbaumassnahmen

1 Finanzhilfen für Ökonomiegebäude für raufutterverzehrende Tiere

1.1 Ansätze

Massnahme

Angabe in

Beitrag

Investitionskredit

Hügelzone und Bergzone I

Bergzonen II–IV

Alle Zonen

Höchstbeiträge pro Betrieb

Fr.

155 000

215 000

Stall pro GVE

Fr.

1 700

2 700

6 000

Futter- und Strohlager pro m3

Fr.

15

20

90

Hofdüngeranlage pro m3

Fr.

22,50

30

110

Remise pro m2

Fr.

25

35

190

Mehrkosten aufgrund besonderer Erschwernisse

%

40

50

1.2 Spezifische Bestimmungen

1.2.1
Befindet sich die anrechenbare landwirtschaftliche Nutzfläche in verschiedenen Zonen, so gilt für die Berechnung der Finanzhilfen der Ansatz der Zone, in der mehr als zwei Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche liegen oder, wenn die landwirtschaftliche Nutzfläche nicht zu mehr als zwei Dritteln in einer Zone liegt, der Mittelwert der Ansätze der mehrheitlich betroffenen Zonen.
1.2.2
Die Mehrkosten aufgrund besonderer Erschwernisse werden bei den Höchstbeiträgen pro Betrieb nicht berücksichtigt.
1.2.3
Remisen und Futter- und Strohlager werden auch bei Betrieben ohne raufutterverzehrende Tiere unterstützt.
1.2.4
Ställe für Kaninchen werden mit den gleichen Ansätzen wie Ökonomiegebäude für raufutterverzehrende Tiere unterstützt.

2 Finanzhilfen für Alpgebäude

2.1 Ansätze

Massnahme

Angabe in

Beitrag

Investitionskredit

Wohnteil

Fr.

30 360

79 000

Wohnteil; ab 50 GVE gemolkene Tiere

Fr.

45 600

115 000

Räume und Einrichtungen für die Käsefabrikation und -lagerung pro GVE gemolkene Tiere

Fr.

920

2 500

Stall, inklusive Hofdüngeranlage pro GVE

Fr.

920

2 900

Schweinestall, inklusive Hofdüngeranlage pro Mastschweineplatz

Fr.

280

650

Melkstand pro GVE gemolkene Tiere

Fr.

240

860

Melkplatz pro GVE gemolkene Tiere

Fr.

110

290

Mehrkosten aufgrund besonderer Erschwernisse

%

50

2.2 Spezifische Bestimmungen

2.2.1
Für die Unterstützung von Räumen und Einrichtungen für die Käsefabrikation und -lagerung müssen pro GVE gemolkene Tiere mindestens 800 kg Milch verarbeitet werden.
2.2.2
Pro GVE gemolkene Tiere wird höchstens ein Mastschweineplatz unterstützt.

3 Ansätze für Investitionskredite für besonders tierfreundliche Ökonomiegebäude für Schweine und Geflügel

Massnahme

Investitionskredit in Fr.

Zuchtschweine inklusive Nachzucht und Eber pro GVE

6600

Mastschweine und abgesetzte Ferkel pro GVE

3200

Legehennen pro GVE

4800

Aufzucht- und Mastgeflügel sowie Truten pro GVE

5700

4. Investitionskredite für Wohnhäuser

4.1 Ansätze

Massnahme

Investitionskredit in Fr.

Neue Betriebsleiterwohnung mit Altenteil

200 000

Neue Betriebsleiterwohnung

160 000

Neuer Altenteil

120 000

4.2 Spezifische Bestimmungen

4.2.1
Der Investitionskredit beträgt höchstens 50 Prozent der anrechenbaren Kosten, höchstens jedoch die Pauschale für den Neubau.
4.2.2
Pro Betrieb ist die Unterstützung auf zwei Wohnungen (Betriebsleiterwohnung und Altenteil) beschränkt.

5 Ansätze für Finanzhilfen für Verarbeitung, Lagerung oder Vermarktung

Massnahme

Angabe
in

Beitrag

Investitionskredit

Bergzone I

Bergzonen II–IV
und Sömmerung

Alle Zonen

Verarbeitung, Lagerung oder Vermarktung von eigenen und regionalen landwirtschaftlichen Produkten (einzelbetriebliche Massnahme)

%

28

31

50

Verarbeitung, Lagerung oder Vermarktung von regionalen landwirtschaftlichen Produkten (gemeinschaftliche Massnahme)

%

30

33

50

6 Ansätze für Investitionskredite für weitere Hochbaumassnahmen

Der Investitionskredit beträgt für folgende Massnahmen höchstens 50 Prozent der anrechenbaren Kosten für Investitionen:

a.
in die Produktion von Spezialkulturen, Betriebe zur Produktion von Pilzen, Sprossen und ähnlichen Erzeugnissen;
b.
in Fischerei- oder Fischzuchtbetriebe;
c.
in die Tätigkeit im landwirtschaftsnahen Bereich;
d.
in die gemeinschaftliche Produktion von erneuerbarer Energie aus Biomasse.

7 Ansätze für Finanzhilfen für Grundlagenbeschaffungen

Massnahme

Angabe in

Beitrag

Investitionskredit

Talzone

Hügelzone und Bergzone I

Bergzonen II–IV
und Sömmerung

Alle Zonen

Beschaffung von Grundlagen für gemeinschaftliche Massnahmen

%

27

30

33

50

Anhang 6 22

22 Die Berichtigungen vom 29. Dez. 2022 und 30. Jan. 2023 betreffen nur den französischen Text (AS 2022 870; 2023 36).

(Art. 45 Abs. 1–3 und 46 Abs. 1 und 3)

Finanzhilfen für zusätzliche Strukturverbesserungsmassnahmen

3.1 Reduktion der Ammoniakemissionen

3.1.1 Ansätze

Massnahme

Beitrag
in Fr.

Investitionskredit in Fr.

Befristeter Zuschlag

Beitrag
in Fr.

Frist bis Ende

Laufgänge mit Quergefälle und Harnsammelrinne pro GVE

120

120

120

2024

Erhöhte Fressstände pro GVE

70

70

70

2024

Abluftreinigungsanlagen pro GVE

500

500

500

2024

Anlagen zur Gülleansäuerung pro GVE

500

500

500

2028

Abdeckung bestehender Güllelager pro m2

30

3.1.2 Spezifische Bestimmungen

Anlagen zur Reinigung der Abluft und zur Ansäuerung der Gülle werden nur unterstützt, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:

a.
Die betroffene Stallbaute wurde vor dem 31. Dezember 2020 erstellt.
b.
Die auf dem Betrieb anfallenden Mengen an Phosphor und Stickstoff übersteigen auch nach dem Stallbau den ausgewiesenen Pflanzenbedarf nicht.
c.
Nach Erstellung der Stallbaute können die Ammoniakemissionen je Hektare landwirtschaftlicher Nutzfläche gegenüber vorher nach dem Berechnungsmodell Agrammon um mindestens 10 Prozent reduziert werden.

3.2 Reduktion der Schadstoffbelastung

3.2.1 Ansätze

Massnahme

Angabe
in

Beitrag

Investitionskredit

Befristeter Zuschlag

Beitrag

Frist bis Ende

Füll- und Waschplatz von Spritz- und Sprühgeräten pro m2

Fr.

75

75

Überdachung des Füll- und Waschplatzes pro m2

Fr.

25

25

Anlage zur Lagerung des Reinigungswassers von Füll- und Waschplätzen pro m3 Lagervolumen

Fr.

250

250

Anlage zur Verdunstung des Reinigungswassers von Füll- und Waschplätzen pro m2 Verdunstungsfläche

Fr.

250

250

Pflanzung von robusten Stein- und Kernobstsorten pro ha

Fr.

7 000

7 000

7 000

2030

Pflanzung von robusten Rebsorten pro ha

Fr.

10 000

10 000

10 000

2030

Sanierung von durch polychlorierte Biphenyle (PCB) belasteten Ökonomiegebäuden

%

25

50

25

2026

3.2.2 Spezifische Bestimmungen

a.
Die anrechenbare Fläche für einen Füll- und Waschplatz beträgt höchstens 80 m2.
b.
Die anrechenbare Fläche für die Überdachung entspricht höchstens der überdachten Fläche des Füll- und Waschplatzes.
c.
Der Bundesbeitrag für die Lagerung und Verdunstung des Reinigungswassers beträgt höchstens 5000 Franken.
d.
Wird das Reinigungswasser anstatt verdunstet gefiltert, so beträgt die Pauschale für die Filteranlage höchstens 5000 Franken.
e.
Die Anforderungen an die baulich-technische Ausführung und an den Betrieb der Füll- und Waschplätze sind gemäss den Angaben der kantonalen Fachstelle für Pflanzenschutz oder Gewässerschutz umzusetzen.
f.
Das BLW bestimmt die finanzhilfeberechtigten Sorten, veröffentlicht diese und aktualisiert die Liste laufend entsprechend den neusten Erkenntnissen aus der Forschung.
g.
Die Pflanzung von Stein- und Kernobstsorten wird nur unterstützt, wenn es sich dabei um Obstanlagen nach Artikel 22 Absatz 2 der Landwirtschaftlichen Begriffsverordnung vom 7. Dezember 199823 handelt.
h.
Die minimale Fläche für die Pflanzung beträgt 25 Aren.
i.
Bei der Sanierung von durch PCB belasteten Ökonomiegebäuden sind die Kosten für die Schadstoffbeprobung, die bauliche Schadstoffsanierung sowie die Entsorgung anrechenbar.

3.3 Massnahmen des Heimat- und Landschaftsschutzes

3.3.1 Ansätze

Massnahme

Angabe in

Beitrag

Investitionskredit

Mehrkosten am Bau für besondere Einpassung landwirtschaftlicher Gebäude und für denkmalpflegerische Anforderungen

%

25

50

Rückbau vom rechtskonformen landwirtschaftlichen Ökonomiegebäude ausserhalb der Bauzone pro m3 umbauter Raum

Fr.

5

5

3.3.2 Spezifische Bestimmungen

Die Mehrkosten für besondere Einpassung der Gebäude müssen anhand eines Kostenvergleichs belegt werden. Anliegen des Landschaftsschutzes ausserhalb eines Bundesinventars werden berücksichtigt, sofern eine entsprechende kantonale Strategie vorgelegt wird.

3.4 Klimaschutz

3.4.1 Ansätze

Massnahme

Beitrag in %

Investitionskredit in %

Bauten, Anlagen und Einrichtungen zur Produktion oder zur Speicherung nachhaltiger Energie mehrheitlich zur Eigenversorgung

25

50

3.4.2 Spezifische Bestimmungen

Beiträge werden nur für Bauten, Anlagen und Einrichtungen ausgerichtet, die nicht über andere Förderprogramme des Bundes wie die kostenorientierte Einspeisevergütung gefördert werden.

Anhang 7

(Art. 50 Abs. 4)

Massgebende anrechenbare Kosten für Projekte zur regionalen Entwicklung

Prozentuale Reduktion der anrechenbaren Kosten pro Massnahme

Massnahme

Reduktion der anrechenbaren Kosten in Prozent

Aufbau und Weiterentwicklung einer landwirtschaftsnahen Tätigkeit

20

Verarbeitung, Lagerung und Vermarktung regionaler landwirtschaftlicher Erzeugnisse

33

Weitere Massnahmen im Interesse des Gesamtprojekts

mind. 50

Massnahmen, die während der Umsetzungsphase ergänzt werden

mind. 5

Anhang 8

(Art. 70 Abs. 3)

Rückforderung bei gewinnbringender Veräusserung

Berechnung des massgebenden Anrechnungswerts

Gegenstand

Berechnung

Landwirtschaftliche Nutzfläche, Wald und Alprechte

achtfacher Ertragswert

Landwirtschaftliche Gebäude, Bauten und Anlagen, die nicht mit Finanzhilfen unterstützt worden sind

Erstellungskosten, zuzüglich wertvermehrende Investitionen

Landwirtschaftliche Gebäude, Bauten und Anlagen, die beim Neubau mit Beiträgen unterstützt worden sind

Erstellungskosten, zuzüglich wertvermehrende Investitionen, abzüglich der Beiträge von Bund und Kanton

Landwirtschaftliche Gebäude, Bauten und Anlagen, die beim Umbau mit Beiträgen unterstützt worden sind

Buchwert vor der Investition, zuzüglich Erstellungskosten und wertvermehrender Investitionen, abzüglich der Beiträge von Bund und Kanton

Landwirtschaftliche Gebäude, Bauten und Anlagen, die mit Investitionskrediten unterstützt worden sind

Erstellungskosten, zuzüglich wertvermehrende Investitionen

Die Anrechnungswerte gelten für die Veräusserung eines Betriebs oder eines Betriebsteils. Bei der Veräusserung eines Betriebs werden die Anrechnungswerte zusammengezählt.

Anhang 9

(Art. 76)

Änderung anderer Erlasse

Die nachstehenden Erlasse werden wie folgt geändert:

24

24 Die Änderungen können unter AS 2022 547konsultiert werden.

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