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Verordnung
über die landwirtschaftliche Forschung
(VLF)

vom 23. Mai 2012 (Stand am 1. Januar 2016)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 177 Absatz 1 des Landwirtschaftsgesetzes
vom 29. April 19981 (LwG),

verordnet:

1. Abschnitt: Zweck und Ausrichtung

Art. 1 Zweck  

Die For­schung des Bun­des für die Land- und Er­näh­rungs­wirt­schaft er­ar­bei­tet wis­sen­schaft­li­che Er­kennt­nis­se und tech­ni­sche Grund­la­gen für:

a.
die land- und er­näh­rungs­wirt­schaft­li­che Pra­xis, Bil­dung und Be­ra­tung;
b.
agrar­po­li­ti­sche Ent­schei­de;
c.
den Voll­zug ge­setz­li­cher Auf­ga­ben.
Art. 2 Ausrichtung  

1 Die For­schung des Bun­des für die Land- und Er­näh­rungs­wirt­schaft ori­en­tiert sich am na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Um­feld.

2 Sie ist auf die fol­gen­den Zie­le aus­ge­rich­tet:

a.
För­de­rung ei­ner mul­ti­funk­tio­na­len Land­wirt­schaft und ei­ner wett­be­werbs­fä­hi­gen Land- und Er­näh­rungs­wirt­schaft;
b.
Bei­trag zur Er­näh­rungs­si­cher­heit und zur Ge­sund­heit von Mensch und Tier;
c.
Un­ter­stüt­zung ei­ner öko­lo­gisch nach­hal­ti­gen Nut­zung der Res­sour­cen so­wie Bei­trag zur Er­hal­tung und För­de­rung der bio­lo­gi­schen Viel­falt und zur Ent­wick­lung und Pfle­ge viel­fäl­ti­ger Kul­tur­land­schaf­ten.

3 Sie ist na­ment­lich aus­ge­rich­tet auf die Be­dürf­nis­se:

a.
der in der Land- und Er­näh­rungs­wirt­schaft tä­ti­gen Pro­du­zen­tin­nen und Pro­du­zen­ten, Ver­ar­bei­te­rin­nen und Ver­ar­bei­ter und des Han­dels ein­sch­liess­lich der auf den vor- und nach­ge­la­ger­ten Stu­fen, in der Bil­dung und in der Be­ra­tung tä­ti­gen Per­so­nen;
b.
der Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten;
c.
der Ver­wal­tung.

2. Abschnitt: Agroscope

Art. 3 Grundsätze  

1 Der Bund be­treibt ei­ne For­schungs­an­stalt für die Land- und Er­näh­rungs­wirt­schaft mit der Be­zeich­nung Agros­co­pe.

2 Agros­co­pe ist Teil des Bun­des­amts für Land­wirt­schaft (BLW).

Art. 4 Organisation  

1 Das BLW nimmt die Lei­tung über Agros­co­pe durch den Agros­co­pe-Rat wahr. Der Di­rek­tor oder die Di­rek­to­rin des BLW lei­tet den Agros­co­pe-Rat.

2 Agros­co­pe wird durch ei­ne Lei­te­rin oder einen Lei­ter ge­lei­tet.

3 Sie ist in Be­rei­che ge­glie­dert.

4 Das BLW er­lässt über die Füh­rung, die Or­ga­ni­sa­ti­on, die Auf­ga­ben und die Zu­stän­dig­kei­ten von Agros­co­pe und des Agros­co­pe-Rats ei­ne Ge­schäfts- und Zu­stän­dig­keits­ord­nung.

Art. 5 Aufgaben von Agroscope  

1 Agros­co­pe hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
For­schung und Ent­wick­lung zu­guns­ten der Land- und Er­näh­rungs­wirt­schaft;
b.
Be­reit­stel­lung von Ent­schei­dungs­grund­la­gen für die Ge­setz­ge­bung der Bun­des­be­hör­den, Ex­per­ti­se, Eva­lua­ti­on und Mo­ni­to­ring im Sin­ne der Res­sort­for­schung des Bun­des;
c.
Voll­zugs­auf­ga­ben im Rah­men der Land­wirt­schafts­ge­setz­ge­bung und im Rah­men von Ver­ein­ba­run­gen mit an­de­ren Bun­de­säm­tern.

2 Agros­co­pe macht die Er­geb­nis­se ih­rer Tä­tig­keit den In­ter­es­sier­ten und der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich, ins­be­son­de­re durch Be­ra­tung, Leh­re, pra­xis­ori­en­tier­te und wis­sen­schaft­li­che Pu­bli­ka­tio­nen, Ex­per­ti­sen, Ver­an­stal­tun­gen und Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te, so­weit nicht über­wie­gen­de öf­fent­li­che oder pri­va­te In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

Art. 62  

2 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4539).

Art. 7 Zusammenarbeit  

1 Agros­co­pe ar­bei­tet mit an­de­ren In­sti­tu­tio­nen zu­sam­men, na­ment­lich mit öf­fent­li­chen Ver­wal­tun­gen, Be­hör­den, Hoch­schu­len, an­de­ren Lehr­an­stal­ten, Be­rufs- oder Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen und Be­ra­tungs­zen­tra­len so­wie den in der Land- und Er­näh­rungs­wirt­schaft tä­ti­gen Pro­du­zen­tin­nen und Pro­du­zen­ten, dem Ge­wer­be und der Wirt­schaft.

2 Sie ar­bei­tet zu­dem mit der na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len wis­sen­schaft­li­chen Ge­mein­schaft zu­sam­men, ins­be­son­de­re im Rah­men ge­mein­sa­mer For­schungs- und Ent­wick­lungs­pro­jek­te. Sie setzt sich für die­sen Zweck bei an­er­kann­ten Or­ga­nen der na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len For­schungs­för­de­rung für die Be­schaf­fung von For­schungs­mit­teln ein.

Art. 8 Rechte an Immaterialgütern  

1 Dem Bund ge­hö­ren al­le Rech­te an Im­ma­te­ri­al­gü­tern, die von Per­so­nen in ei­nem Ar­beits­ver­hält­nis mit Agros­co­pe und in Aus­übung ih­rer dienst­li­chen Tä­tig­keit ge­schaf­fen wor­den sind; aus­ge­nom­men sind die Ur­he­ber­rech­te.

2 Über die Aus­übung der Rech­te an Im­ma­te­ri­al­gü­tern, die dem Bund zu­ste­hen, ent­schei­det Agros­co­pe.

3 Bei ei­ner Zu­sam­men­ar­beit von Agros­co­pe mit Drit­ten ist die Fra­ge des Ei­gen­tums und der Aus­übung der Rech­te an Im­ma­te­ri­al­gü­tern ver­trag­lich zu re­geln.

4 Bei Com­pu­ter­pro­gram­men, die von Per­so­nen nach Ab­satz 1 ge­schaf­fen wor­den sind, lie­gen die aus­sch­liess­li­chen Ver­wen­dungs­be­fug­nis­se bei Agros­co­pe. Für die Über­tra­gung von Rech­ten im Be­reich der üb­ri­gen ur­he­ber­recht­li­chen Werk­ka­te­go­ri­en kann Agros­co­pe ver­trag­li­che Re­ge­lun­gen mit den Rechts­in­ha­be­rin­nen und ‑in­ha­bern tref­fen.

Art. 93  

3 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 10 Gebühren  

1 Für ih­re Dienst­leis­tun­gen und Aus­la­gen er­hebt Agros­co­pe Ge­büh­ren.

2 Die Ge­büh­ren rich­ten sich nach der Ver­ord­nung vom 16. Ju­ni 20064 über Ge­büh­ren des Bun­des­am­tes für Land­wirt­schaft.

3 Für Pu­bli­ka­tio­nen rich­ten sich die Ge­büh­ren nach der Ge­büh­ren­ver­ord­nung Pu­bli­ka­tio­nen vom 23. No­vem­ber 20055.

4 SR 910.11

5 [AS 20055433. AS 20144329Art. 8]. Sie­he heu­te: die V vom 19. Nov. 2004 (SR 172.041.11).

3. Abschnitt: Forschungsaufträge und Forschungsbeiträge

Art. 11 Forschungsaufträge  

1 Das BLW kann im Rah­men des be­wil­lig­ten Kre­di­tes öf­fent­li­chen oder pri­va­ten For­schungs­in­sti­tu­tio­nen im In- und Aus­land Auf­trä­ge er­tei­len, die dem Zweck und der Aus­rich­tung der For­schung des Bun­des für die Land- und Er­näh­rungs­wirt­schaft nach den Ar­ti­keln 1 und 2 die­nen.

2 Er­teilt das BLW einen For­schungs­auf­trag, so schliesst es mit der be­auf­trag­ten For­schungs­in­sti­tu­ti­on einen Ver­trag ab.

3 Die Fra­ge des Ei­gen­tums und der Aus­übung der Rech­te an Im­ma­te­ri­al­gü­tern ist ver­trag­lich zu re­geln.

Art. 12 Forschungsbeiträge  

1 Das BLW kann auf Ge­such hin und im Rah­men des be­wil­lig­ten Kre­di­tes öf­fent­li­chen oder pri­va­ten For­schungs­in­sti­tu­tio­nen Bei­trä­ge aus­rich­ten für die Durch­füh­rung von For­schungs­pro­jek­ten, die dem Zweck und der Aus­rich­tung der For­schung des Bun­des für die Land- und Er­näh­rungs­wirt­schaft nach den Ar­ti­keln 1 und 2 die­nen.

2 Die Bei­trä­ge be­lau­fen sich auf höchs­tens 75 Pro­zent der aus­ge­wie­se­nen und vom BLW an­er­kann­ten Kos­ten.

3 Ent­schei­det das BLW auf Zu­er­ken­nung ei­nes For­schungs­bei­tra­ges, so schliesst es mit der Ge­such­stel­le­rin oder dem Ge­such­stel­ler einen Ver­trag ab. Es kann die Leis­tung der Bei­trä­ge an Be­din­gun­gen knüp­fen.

4 Die Fra­ge des Ei­gen­tums und der Aus­übung der Rech­te an Im­ma­te­ri­al­gü­tern ist ver­trag­lich zu re­geln.

3a. Abschnitt: Landwirtschaftlicher Forschungsrat6

6 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4539).

Art. 12a  

1 Der Land­wirt­schaft­li­che For­schungs­rat nach Ar­ti­kel 117 LwG ist ei­ne Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on im Sin­ne von Ar­ti­kel 8a Ab­satz 2 der Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 25. No­vem­ber 19987.

2 Er über­prüft pe­ri­odisch die Qua­li­tät, Ak­tua­li­tät, Ef­fi­zi­enz und Wir­kung der For­schung des Bun­des für die Land- und Er­näh­rungs­wirt­schaft. Da­bei be­rück­sich­tigt er die agrar-, er­näh­rungs-, for­schungs-, wirt­schafts-, um­welt- und ge­sell­schafts­po­li­ti­schen Zie­le des Bun­des­ra­tes.

3 Er kann im Ein­ver­neh­men mit dem BLW:

a.
vom BLW ge­för­der­te In­sti­tu­tio­nen oder ein­zel­ne Be­rei­che da­von im Be­reich For­schung und Be­ra­tung eva­lu­ie­ren las­sen;
b.
Agros­co­pe oder ein­zel­ne Be­rei­che da­von eva­lu­ie­ren las­sen;
c.
Aus­schüs­se bil­den und mit der Be­ar­bei­tung ein­zel­ner Auf­ga­ben be­trau­en.

4 Das BLW stellt dem Land­wirt­schaft­li­chen For­schungs­rat die not­wen­di­ge Un­ter­stüt­zung zur Ver­fü­gung.

4. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 13 Vollzug  

Das BLW voll­zieht die­se Ver­ord­nung.

Art. 14 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

1 Die Ver­ord­nung vom 27. Ok­to­ber 20108 über die Land­wirt­schaft­li­che For­schung wird auf­ge­ho­ben.

29

8 [AS 2010 5871, 2011 5227Ziff. I 6 und 7)]

9 Die Än­de­rung kann un­ter AS 2012 3431kon­sul­tiert wer­den.

Art. 16 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2013 in Kraft.

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