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Verordnung
über das Inverkehrbringen von Düngern
(Dünger-Verordnung, DüV)

vom 10. Januar 2001 (Stand am 1. Januar 2019)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 148a Absatz 3, 158 Absatz 2, 159a, 160 Absätze 1–5, 161, 164 und 177 des Landwirtschaftsgesetzes vom 29. April 19981 (LwG),
auf Artikel 29 Absatz 1 des Umweltschutzgesetzes vom 7. Oktober 19832 (USG),
auf Artikel 17 des Gentechnikgesetzes vom 21. März 20033 (GTG)
auf Artikel 10 des Tierseuchengesetzes vom 1. Juli 19664 (TSG),
und auf die Artikel 9 Absatz 2 Buchstabe c und 27 Absatz 2 des
Gewässerschutzgesetzes vom 24. Januar 19915 (GSchG)
sowie in Ausführung des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 19956 über die
technischen Handelshemmnisse (THG),7

verordnet:

1 SR 910.1

2 SR 814.01

3 SR 814.91

4 SR 916.40

5 SR 814.20

6 SR 946.51

7 Fassung gemäss Ziff. I 7 der V vom 19. Nov. 2003 über die Änderung von Verordnungen im Zusammenhang mit dem Gentechnikgesetz, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4793).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich 8  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Zu­las­sung, das In­ver­kehr­brin­gen, die Ein­fuhr und die Ver­wen­dung von Dün­gern.9

2 Die Ver­ord­nung gilt nicht:

a.
für Hof­dün­ger, die für den ei­ge­nen Be­trieb be­stimmt sind;
b.
für Dün­ger, die aus­sch­liess­lich zur Aus­fuhr be­stimmt sind;
c.10
für Dün­ger, die für Was­ser­pflan­zen in Aqua­ri­en be­stimmt sind.

3 Im Üb­ri­gen gel­ten für den Um­gang mit Dün­gern die Be­stim­mun­gen der Che­mi­ka­li­en­ver­ord­nung vom 5. Ju­ni 201511 (ChemV) und des An­hangs 2.6 der Che­mi­ka­li­en-Ri­si­ko­re­duk­ti­ons-Ver­ord­nung vom 18. Mai 200512 (ChemRRV).13

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 18 der V vom 18. Mai 2005, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4205).

11 SR 813.11

12 SR 814.81

13 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 Ziff. 7 der Che­mi­ka­li­en­ver­ord­nung vom 5. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2015 (AS 2015 1903).

Art. 2 Zulassungspflicht  

1 Dün­ger dür­fen nur in Ver­kehr ge­bracht wer­den, wenn sie den ent­spre­chen­den An­for­de­run­gen ge­nü­gen und zu­ge­las­sen sind.14

2 Ein Dün­ger ist zu­ge­las­sen, wenn:

a.
er ei­nem Dün­ger­typ der Dün­ger­lis­te ent­spricht; oder
b.
ei­ner oder meh­re­ren Per­so­nen oder Fir­men ei­ne Be­wil­li­gung für das In­ver­kehr­brin­gen er­teilt wor­den ist.

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

Art. 3 Voraussetzungen für die Zulassung  

1 Ein Dün­ger darf nur zu­ge­las­sen wer­den, wenn er:

a.
sich zur vor­ge­se­he­nen Ver­wen­dung eig­net;
b.
bei vor­schrifts­ge­mäs­sem Ge­brauch kei­ne un­an­nehm­ba­ren Ne­ben­wir­kun­gen zur Fol­ge hat und we­der die Um­welt noch mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kann;
c.
bei vor­schrifts­ge­mäs­sem Ge­brauch Ge­währ da­für bie­tet, dass da­mit be­han­del­te Aus­gangs­pro­duk­te Le­bens­mit­tel und Ge­brauchs­ge­gen­stän­de er­ge­ben, wel­che die An­for­de­run­gen der Le­bens­mit­tel­ge­setz­ge­bung er­fül­len;
d.15
aus­sch­liess­lich Stof­fe ent­hält, die, so­fern sie un­ter die ChemV16 fal­len, nach die­ser ein­ge­stuft, be­ur­teilt und an­ge­mel­det wur­den.

2 Für das In­ver­kehr­brin­gen von Dün­gern, de­ren Ent­wick­lung auf ge­nutz­ten ge­ne­ti­schen Res­sour­cen oder auf sich dar­auf be­zie­hen­dem tra­di­tio­nel­lem Wis­sen ba­siert, blei­ben die Be­stim­mun­gen der Na­go­ya-Ver­ord­nung vom 11. De­zem­ber 201517 vor­be­hal­ten.18

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 18 der V vom 18. Mai 2005, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

16 SR 813.11

17 SR 451.61

18 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 der Na­go­ya-Ver­ord­nung vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 277).

Art. 4 Verwendungsverbot  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung (WBF)19 kann Pro­duk­te be­stim­men, die nicht als Dün­ger ver­wen­det wer­den dür­fen, wenn das In­ver­kehr­brin­gen die­ser Pro­duk­te nicht zu­ge­las­sen ist.

2 Wird ein Dün­ger aus der Lis­te nach Ar­ti­kel 7 ge­stri­chen oder die Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 11 wi­der­ru­fen, kann das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft (BLW) ein un­ver­züg­li­ches Ver­wen­dungs­ver­bot für das be­tref­fen­de Pro­dukt er­las­sen, wenn Ne­ben­wir­kun­gen mit schwer­wie­gen­den Fol­gen zu er­war­ten sind.20

19 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Jan. 2013 an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Nov. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4923).

Art. 4a Vorsorgemassnahmen 21  

So­weit die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 148a LwG er­füllt sind, kann das BLW:

a.
die Zu­las­sung ei­nes Dün­gers ver­wei­gern, mit Auf­la­gen ver­se­hen oder an Be­din­gun­gen knüp­fen;
b.
die Zu­las­sung ei­nes in der Lis­te nach Ar­ti­kel 7 auf­ge­führ­ten Dün­gers auf-he­ben oder zu­sätz­li­che An­for­de­run­gen fest­le­gen;
c.
die Be­wil­li­gung ei­nes nach Ar­ti­kel 10 zu­ge­las­se­nen Dün­gers wi­der­ru­fen, mit Auf­la­gen ver­se­hen oder an Be­din­gun­gen knüp­fen.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Nov. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4923).

Art. 4b Vorschriften des BLW, wenn rasches Handeln erforderlich ist 22  

1 Das Bun­des­amt kann in Si­tua­tio­nen, die ra­sches Han­deln er­for­dern, im Ein­ver­neh­men mit den in­ter­es­sier­ten Stel­len die Ein­fuhr, das In­ver­kehr­brin­gen und die Ver­wen­dung von Dün­gern, die die Ge­sund­heit von Mensch und Tier oder die Um­welt ge­fähr­den, ver­bie­ten.

2 Es kann für die­se Dün­ger Höchst­wer­te be­stim­men, die nicht über­schrit­ten wer­den dür­fen. Die Höchst­wer­te ha­ben sich nach in­ter­na­tio­na­len Stan­dards oder nach den im Aus­fuhr­land be­ste­hen­den Grenz­wer­ten zu rich­ten oder müs­sen wis­sen­schaft­lich be­grün­det sein.

3 Es kann fest­le­gen, wel­che Dün­ger nur mit ei­ner Er­klä­rung der zu­stän­di­gen Be­hör­de des Aus­fuhr­lan­des oder ei­ner ak­kre­di­tier­ten Stel­le ein­ge­führt oder in Ver­kehr ge­bracht wer­den dür­fen.

4 Es legt fest, wel­che An­ga­ben die Er­klä­rung bein­hal­ten muss und ob der Er­klä­rung Do­ku­men­te bei­zu­le­gen sind.

5 Sen­dun­gen, für die die Do­ku­men­te nach Ab­satz 4 bei der Ein­fuhr nicht vor­ge­legt wer­den kön­nen, wer­den zu­rück­ge­wie­sen oder, wenn ei­ne Ge­fähr­dung be­steht, ver­nich­tet.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2403).

Art. 5 Begriffe  

1 Dün­ger sind Stof­fe, die der Pflan­ze­ner­näh­rung die­nen.23

2 Als Dün­ger im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung gel­ten:

a.24
Hof­dün­ger: Gül­le, Mist, Mist­wäs­ser, Gül­le­se­pa­rie­rungs­pro­duk­te, Si­lo­säf­te und ver­gleich­ba­re Ab­gän­ge aus der land­wirt­schaft­li­chen oder ge­werb­li­chen Nutz­tier­hal­tung oder dem Pflan­zen­bau des ei­ge­nen oder an­de­rer Land­wirt­schafts­be­trie­be, zu­sam­men mit ma­xi­mal 20 Pro­zent Ma­te­ri­al nicht land­wirt­schaft­li­cher Her­kunft, in auf­be­rei­te­ter oder nicht auf­be­rei­te­ter Form;
b.25
Re­cy­cling­dün­ger:Dün­ger pflanz­li­cher, tie­ri­scher, mi­kro­bi­el­ler oder mi­ne­ra­li­scher Her­kunft oder aus der Ab­was­ser­rei­ni­gung, wie:
1.
Kom­post: fach­ge­recht, un­ter Luft­zu­tritt ver­rot­te­tes pflanz­li­ches, tie­ri­sches oder mi­kro­bi­el­les Ma­te­ri­al;
2.26
fes­tes und flüs­si­ges Gär­gut: fach­ge­recht un­ter Luft­ab­schluss ver­gär­tes pflanz­li­ches, tie­ri­sches oder mi­kro­bi­el­les Ma­te­ri­al; Gär­gut ist flüs­sig, wenn der Ge­halt an Tro­cken­sub­stanz nicht mehr als 20 Pro­zent be­trägt;
3.
un­ver­rot­te­tes pflanz­li­ches Ma­te­ri­al: wie Ne­ben­pro­duk­te aus Ge­mü­serüs­te­rei­en, Bren­ne­rei­en und Mos­te­rei­en oder Ex­trak­ti­ons­schrot, das in den Bo­den ein­ge­ar­bei­tet wird;
4.
Klär­schlamm: Schlamm in auf­be­rei­te­ter oder nicht auf­be­rei­te­ter Form aus der kom­mu­na­len Ab­was­ser­rei­ni­gung;
c.27
Mi­ne­ral­dün­ger: Er­zeug­nis­se de­ren Nähr­stof­fe durch Ex­trak­ti­on oder durch in­dus­tri­el­le, phy­si­ka­li­sche und/oder che­mi­sche Ver­fah­ren ge­won­nen wur­den oder in Form von Mi­ne­ra­li­en ent­hal­ten sind, so­wie Kalk­stick­stoff, Cya­na­mid, Harn­stoff und sei­ne Kon­den­sa­te und An­la­ge­rungs­ver­bin­dun­gen, wie:
1.
mi­ne­ra­li­sche Ein­nähr­stoff­dün­ger: Dün­ger, die:
nur einen Ma­kro­nähr­stoff ent­hal­ten und da­von min­des­tens 3 Pro­zent, oder
nur einen Ma­kro­nähr­stoff ent­hal­ten und da­von min­des­tens 3 Pro­zent, wo­bei das Ele­ment in Ver­bin­dung mit Ka­li­um, Ma­gne­si­um oder Schwe­fel als Be­glei­ti­on vor­liegt,
2.
mi­ne­ra­li­sche Mehr­nähr­stoff­dün­ger (NPK-, NP-, NK-, PK-Dün­ger): Dün­ger, die:
ins­ge­samt min­des­tens 3 Pro­zent von zwei oder drei Pri­mär­nähr­stof­fen ent­hal­ten, oder
einen Pri­mär­nähr­stoff ent­hal­ten und Cal­ci­um, Ma­gne­si­um, Schwe­fel oder Na­tri­um nicht nur als Be­glei­ti­on (ins­ge­samt min­des­tens 3 Pro­zent die­ser Ele­men­te) vor­liegt;
cbis.28
mi­ne­ra­li­sche Re­cy­cling­dün­ger: Dün­ger mit teil­wei­se oder voll­stän­dig aus der kom­mu­na­len Ab­was­ser-, Klär­schlamm- oder Klär­schlam­ma­schen­auf­be­rei­tung ge­won­ne­nen Nähr­stof­fen;
d.29
or­ga­ni­sche Dün­ger:Er­zeug­nis­se, die haupt­säch­lich aus koh­len­stoff­hal­ti­gem Ma­te­ri­al pflanz­li­chen, tie­ri­schen oder mi­kro­bi­el­len Ur­sprungs be­ste­hen, min­des­tens 10 Pro­zent or­ga­ni­sche Sub­stanz so­wie fol­gen­de Stof­fe ent­hal­ten:
ins­ge­samt min­des­tens 3 Pro­zent Ma­kro­nähr­stof­fe, oder
ins­ge­samt min­des­tens 0,005 Pro­zent von zwei oder meh­re­ren Spu­ren­nähr­stof­fen oder min­des­tens 0,01 Pro­zent von ei­nem die­ser Spu­ren­nähr­stof­fe;
dbis.30
or­ga­nisch-mi­ne­ra­li­sche Dün­ger: Mi­schun­gen von or­ga­ni­schen Dün­gern mit Mi­ne­ral­dün­ger und/oder mi­ne­ra­li­schen Bo­den­ver­bes­se­rungs­mit­teln, die min­des­tens 10 Pro­zent or­ga­ni­sche Sub­stanz so­wie fol­gen­de Stof­fe ent­hal­ten:
ins­ge­samt min­des­tens 3 Pro­zent Ma­kro­nähr­stof­fe, oder
ins­ge­samt min­des­tens 0,005 Pro­zent von zwei oder meh­re­ren Spu­ren­nähr­stof­fen oder min­des­tens 0,01 Pro­zent von ei­nem die­ser Spu­ren­nähr­stof­fe;
e.31
Dün­ger mit Spu­ren­nähr­stof­fen: Dün­ger, die min­des­tens 0,01 Pro­zent von ei­nem oder ins­ge­samt min­des­tens 0,005 Pro­zent von meh­re­ren Spu­ren­nähr­stof­fen oder min­des­tens 3 Pro­zent ei­nes nütz­li­chen Nähr­stof­fes (Na­tri­um oder Si­li­zi­um) ent­hal­ten;
f.
Zu­sät­ze zu Dün­gern: Er­zeug­nis­se, wel­che die Ei­gen­schaf­ten oder die Wir­kung von Dün­gern ver­bes­sern oder ih­re An­wen­dung er­leich­tern;
g.
Kom­pos­tie­rungs­mit­tel: Er­zeug­nis­se, wel­che das Ver­rot­ten or­ga­ni­scher Ab­fäl­le för­dern;
h.
Bo­den­ver­bes­se­rungs­mit­tel: Er­zeug­nis­se, wel­che die Ei­gen­schaf­ten des Bo­dens ver­bes­sern;
i.
Kul­tu­ren von Mi­kro­or­ga­nis­men zur Be­hand­lung von Bö­den, Saat­gut oder Pflan­zen: Er­zeug­nis­se, wel­che die Ent­wick­lung land­wirt­schaft­li­cher Nutz­pflan­zen för­dern, in­dem sie ver­mehrt Nähr­stof­fe zur Ver­fü­gung stel­len oder sym­bio­ti­sche Leis­tun­gen er­brin­gen;
j.32
sons­ti­ge Er­zeug­nis­se pflanz­li­chen, tie­ri­schen, mi­kro­bi­el­len oder mi­ne­rali­schen Ur­sprungs, die der Pflan­ze­ner­näh­rung die­nen und nicht ei­ner De­fi­ni­ti­on die­ser Ver­ord­nung ent­spre­chen, wie Al­gen­pro­duk­te;
k.
Mi­schun­gen der Er­zeug­nis­se nach den Buch­sta­ben a–j;
l.
Mit­tel zur Be­ein­flus­sung bio­lo­gi­scher Vor­gän­ge im Bo­den: Er­zeug­nis­se, wel­che die Um­wand­lungs­vor­gän­ge von Nähr­stof­fen oder de­ren Frei­set­zung durch Bo­den­or­ga­nis­men ver­än­dern.

3 In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
In­ver­kehr­brin­gen:je­de ent­gelt­li­che oder un­ent­gelt­li­che Über­tra­gung oder Über­las­sung ei­nes Dün­gers;
b.
Pri­mär­nähr­stof­fe:die Ele­men­te Stick­stoff, Phos­phor und Ka­li­um;
c.
Se­kun­där­nähr­stof­fe:die Ele­men­te Cal­ci­um, Ma­gne­si­um, Na­tri­um und Schwe­fel;
d.
Ma­kro­nähr­stof­fe:die Ele­men­te Stick­stoff, Phos­phor, Ka­li­um, Cal­ci­um, Mag­ne­si­um, Na­tri­um und Schwe­fel;
e.
Spu­ren­nähr­stof­fe (Spu­ren­ele­men­te): die Ele­men­te Bor, Ko­balt, Kup­fer, Ei­sen, Man­gan, Mo­lyb­dän und Zink, die in ge­rin­gen Men­gen für das Pflan­zen­wachs­tum es­sen­zi­ell sind;
f.
Dün­ger­typ: Dün­ger mit ei­ner ge­mein­sa­men Ty­pen­be­zeich­nung;
g.
Ver­pa­ckung: ver­schliess­ba­rer Be­häl­ter für Ver­wah­rung, Schutz, Hand­ha­bung und Ver­mark­tung von Dün­gern;
h.
Lo­se­lie­fe­rung: Dün­ger­lie­fe­rung oh­ne Ver­pa­ckung.33

23 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 der V vom 26. März 2003, in Kraft seit 1. Mai 2003 (AS 2003 940).

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4205).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

Art. 6 Berechtigte Personen und Firmen  

1 Nur Per­so­nen und Fir­men mit Wohn­sitz oder Ge­schäfts­nie­der­las­sung in der Schweiz dür­fen Dün­ger in Ver­kehr brin­gen.

2 An Per­so­nen und Fir­men mit Wohn­sitz oder Ge­schäfts­nie­der­las­sung im Aus­land kann ei­ne Be­wil­li­gung für das In­ver­kehr­brin­gen er­teilt wer­den, wenn die­se Mög­lich­keit in ei­nem Staats­ver­trag vor­ge­se­hen ist.

2. Kapitel: Zulassung von Düngern

1. Abschnitt: Zulassung auf Grund der Aufnahme in die Düngerliste

Art. 7 Düngerliste  

1 Dün­ger der fol­gen­den Dün­ger­ka­te­go­ri­en sind zum In­ver­kehr­brin­gen zu­ge­las­sen, wenn sie ei­nem Dün­ger­typ der Dün­ger­lis­te ent­spre­chen:

a.
Mi­ne­ra­li­sche Ein­nähr­stoff­dün­ger;
b.
Mi­ne­ra­li­sche Mehr­nähr­stoff­dün­ger;
c.
Or­ga­ni­sche oder or­ga­nisch-mi­ne­ra­li­sche Dün­ger;
d.
Dün­ger mit Spu­ren­nähr­stof­fen;
e.
Mi­ne­ra­li­sche und or­ga­ni­sche Bo­den­ver­bes­se­rungs­mit­tel;
f.34
Hof- und Re­cy­cling­dün­ger;
g.
Zu­sät­ze zu Hof­dün­gern;
h.35
Kom­pos­tie­rungs­mit­tel.

2 In der Dün­ger­lis­te sind die Ty­pen­be­zeich­nun­gen und die An­for­de­run­gen fest­ge­legt, wel­chen die ein­zel­nen Dün­ger ge­nü­gen müs­sen.

3 Das WBF er­lässt die Dün­ger­lis­te. Es nimmt neue Dün­ger­ty­pen in der Re­gel auf An­trag von Per­so­nen oder Fir­men mit Sitz oder Ge­schäfts­nie­der­las­sung in der Schweiz hin auf.

4 Das BLW kann Dün­ger­ty­pen pro­vi­so­risch für längs­tens zwei Jah­re zu­las­sen, wenn sie die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 8 er­fül­len.

5 Wenn neue Er­kennt­nis­se zei­gen, dass der vor­schrifts­ge­mäs­se Ge­brauch ei­nes Dün­gers der Dün­ger­lis­te un­an­nehm­ba­re Ne­ben­wir­kun­gen zur Fol­ge hat oder er die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­det oder nicht Ge­währ da­für bie­tet, dass da­mit be­han­del­te Aus­gangs­pro­duk­te Le­bens­mit­tel und Ge­brauchs­ge­gen­stän­de er­ge­ben, wel­che die An­for­de­run­gen der Le­bens­mit­tel­ge­setz­ge­bung er­fül­len, kann das BLW zeit­lich be­fris­tet für die­sen Dün­ger zu­sätz­li­che An­for­de­run­gen fest­le­gen oder die Zu­las­sung für das In­ver­kehr­brin­gen auf­he­ben.

34 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 der V vom 26. März 2003, in Kraft seit 1. Mai 2003 (AS 2003 940).

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

Art. 8 Voraussetzungen für die Aufnahme  

1 Dün­ger­ty­pen wer­den in die Dün­ger­lis­te auf­ge­nom­men, wenn sie:

a.
die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 3 er­fül­len;
b.
Wirk­stof­fe ent­hal­ten, de­ren Wirk­sam­keit und Si­cher­heit be­kannt sind;
c.36
nicht aus tie­ri­schen Ne­ben­pro­duk­ten her­ge­stellt sind, aus­ge­nom­men:
1.
Spei­se­res­te, die nicht aus dem grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehr stam­men,
2.
Grün­gut mit Spei­se­res­ten,
3.
Ei­er, Milch, Milch­pro­duk­te und Ko­lo­strum,
4.
Im­ke­rei­pro­duk­te,
5.
un­be­han­del­te Wol­le,
6.
Stoff­wech­sel­pro­duk­te, wie Harn so­wie Pan­sen-, Ma­gen- und Dar­min­halt; und
d.37
nicht aus Schläm­men ei­nes Schlacht­hofs, ei­nes Zer­le­ge­be­triebs oder ei­nes Fleisch ver­ar­bei­ten­den Be­triebs her­ge­stellt sind.

2 In die Dün­ger­lis­te auf­ge­nom­men wer­den auch Dün­ger­ty­pen, die in der Schweiz be­wil­ligt sind und in ei­nem Land mit ver­gleich­ba­ren Zu­las­sungs­be­din­gun­gen mit gleich­ar­ti­gen wert­be­stim­men­den Ei­gen­schaf­ten zu­ge­las­sen sind. Bei der Prü­fung, ob die­se Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind, ver­lässt sich das WBF auf die An­ga­ben im Ver­zeich­nis der Dün­ger im Her­kunfts­land; wei­ter­ge­hen­de An­ga­ben be­rück­sich­tigt es, so­weit sie ihm zur Kennt­nis ge­bracht wer­den.

3 Dün­ger­ty­pen wer­den nur in die Dün­ger­lis­te auf­ge­nom­men, wenn der Schutz der er­stan­mel­den­den Per­son in der Schweiz ge­währ­leis­tet ist; Ar­ti­kel 13 Ab­sät­ze 2 und 3 fin­det sinn­ge­mä­ss An­wen­dung.

4 Die Re­ge­lun­gen des Wett­be­werbs- und des Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rechts wer­den von den Be­stim­mun­gen die­ses Ar­ti­kels nicht be­rührt.

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

37 Ein­ge­fügt durch An­hang 8 Ziff. II 3 der V vom 25. Mai 2011 über die Ent­sor­gung von tie­ri­schen Ne­ben­pro­duk­ten (AS 2011 2699). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

Art. 9 Änderung der Düngerliste  

Das WBF kann:

a.
die An­for­de­run­gen an einen Dün­ger­typ än­dern, wenn neue Er­kennt­nis­se zei­gen, dass der vor­schrifts­ge­mäs­se Ge­brauch die­ses Dün­ger­typs un­an­nehm­ba­re Ne­ben­wir­kun­gen zur Fol­ge hat oder er die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­det;
b.
einen Dün­ger­typ aus der Dün­ger­lis­te strei­chen, wenn neue Er­kennt­nis­se er­ge­ben, dass sich der Dün­ger­typ zur vor­ge­se­he­nen Ver­wen­dung nicht eig­net oder dass der vor­schrifts­ge­mäs­se Ge­brauch die­ser Dün­ger un­an­nehm­ba­re Ne­ben­wir­kun­gen zur Fol­ge hat oder die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­det.

2. Abschnitt: Zulassung auf Grund eines Bewilligungsverfahrens

Art. 10 Bewilligungspflicht  

1 Fol­gen­de Dün­ger be­dür­fen zur Zu­las­sung ei­ner Be­wil­li­gung des BLW:

a.
Dün­ger, die kei­nem Dün­ger­typ der Dün­ger­lis­te ent­spre­chen;
b.
Dün­ger der fol­gen­den Dün­ger­ka­te­go­ri­en:
1.
Zu­sät­ze zu Dün­gern mit Aus­nah­me der Hof­dün­ger­zu­sät­ze,
2.
38
3.
Kul­tu­ren von Mi­kro­or­ga­nis­men zur Be­hand­lung von Bö­den, Saat­gut oder Pflan­zen,
4.
Mit­tel zur Be­ein­flus­sung bio­lo­gi­scher Vor­gän­ge im Bo­den,
4bis.39
mi­ne­ra­li­sche Re­cy­cling­dün­ger,
5.
Mi­schun­gen von Dün­gern der Ka­te­go­ri­en nach den Zif­fern 1–4 un­ter sich und mit Dün­ger­ka­te­go­ri­en nach Ar­ti­kel 7.

2 Ei­ne Be­wil­li­gung für das In­ver­kehr­brin­gen ist in je­dem Fal­le er­for­der­lich für Dün­ger, de­nen Mi­kro­or­ga­nis­men zu­ge­setzt wur­den oder die aus gen­tech­nisch ver­än­der­ten oder pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men be­ste­hen oder sol­che ent­hal­ten. Dies gilt auch für Dün­ger, die ei­nem Dün­ger­typ der Dün­ger­lis­te ent­spre­chen.

38 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4205).

Art. 11 Bewilligung  

1 Die Be­wil­li­gung ist per­sön­lich und un­über­trag­bar.

2 Das BLW kann die Be­wil­li­gung mit Auf­la­gen ver­se­hen und an Be­din­gun­gen knüp­fen so­wie be­son­de­re An­ga­ben be­züg­lich Kenn­zeich­nung vor­schrei­ben. Es be­stimmt die Be­zeich­nung des Dün­gers.40

3 Dün­ger, die aus gen­tech­nisch ver­än­der­ten oder pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men be­ste­hen oder sol­che ent­hal­ten, wer­den nur be­wil­ligt, wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 44 der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sep­tem­ber 200841 er­füllt sind.42

4 Dün­ger, die mit ei­ner Be­wil­li­gung in Ver­kehr ge­bracht wor­den sind, brau­chen auf den nach­fol­gen­den Han­dels­stu­fen kei­ne Be­wil­li­gung.

5 Die Be­wil­li­gung ist auf zehn Jah­re be­fris­tet und gilt, so­fern der Dün­ger den bei der Er­tei­lung der Be­wil­li­gung fest­ge­leg­ten Ei­gen­schaf­ten ent­spricht. Sie wird auf Ge­such hin je­weils um zehn Jah­re ver­län­gert. Das BLW kann Än­de­run­gen von Ei­gen­schaf­ten, wel­che die Be­wil­li­gungs­vor­aus­set­zun­gen nicht be­rüh­ren, oh­ne neue Prü­fung be­wil­li­gen.43

6 Ei­ne Be­wil­li­gung wird hin­fäl­lig, wenn der Dün­ger ei­nem Dün­ger­typ ent­spricht, der in die Dün­ger­lis­te auf­ge­nom­men wird.

7 Auch nach der Zu­las­sung sind neue Er­kennt­nis­se über den Dün­ger vom Be­wil­li­gungs­in­ha­ber dem BLW lau­fend und un­auf­ge­for­dert mit­zu­tei­len.

8 Das BLW kann ei­ne Be­wil­li­gung je­der­zeit mit ein­schrän­ken­den Be­din­gun­gen und Auf­la­gen ver­se­hen oder wi­der­ru­fen, wenn:

a.
die Be­wil­li­gung auf Grund falscher oder ir­re­füh­ren­der An­ga­ben aus­ge­stellt wor­den ist;
b.
die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber den Dün­ger nicht wie vor­ge­schrie­ben be­zeich­net oder wenn sie oder er trotz Ver­war­nung oder ge­richt­li­cher Ver­ur­tei­lung falsche oder ir­re­füh­ren­de An­ga­ben ver­brei­tet;
c.
ein be­wil­lig­ter Dün­ger nicht mehr den bei der Er­tei­lung der Be­wil­li­gung fest­ge­leg­ten Ei­gen­schaf­ten ent­spricht oder wenn zu­sätz­li­che An­ga­ben, die auf Grund neu­er Er­kennt­nis­se vom BLW ver­langt wor­den sind, nicht frist­ge­recht ein­ge­reicht wur­den;
d.
neue Er­kennt­nis­se zei­gen, dass sich der Dün­ger zur vor­ge­se­he­nen Ver­wen­dung nicht eig­net oder der vor­schrifts­ge­mäs­se Ge­brauch un­an­nehm­ba­re Ne­ben­wir­kun­gen zur Fol­ge hat oder Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­det.

9 Wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 nicht mehr er­füllt sind, kann das BLW ei­ne Be­wil­li­gung mit Ein­wil­li­gung des Be­wil­li­gungs­in­ha­bers wi­der­ru­fen.44

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

41 SR 814.911

42 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 12 der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sept. 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 4377).

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

Art. 12 Provisorische Bewilligung  

1 Das BLW kann vor Ab­schluss des Be­wil­li­gungs­ver­fah­rens wäh­rend ma­xi­mal fünf Jah­ren nach Ein­rei­chung des Ge­su­ches für einen Dün­ger ei­ne pro­vi­so­ri­sche Be­wil­li­gung er­tei­len, wenn die­ser ge­eig­net er­scheint und we­der die Um­welt noch mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kann und wenn:

a.
ein lan­ge dau­ern­des Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren zu er­war­ten ist, aus Grün­den, die nicht dem Ge­such­stel­ler an­zu­las­ten sind;
b.
ers­te Er­fah­run­gen aus der land­wirt­schaft­li­chen Pra­xis für die Er­tei­lung ei­ner de­fi­ni­ti­ven Be­wil­li­gung not­wen­dig sind; oder
c.45
die­ser aus­sch­liess­lich zu wis­sen­schaft­li­chen Zwe­cken ein­ge­führt oder aus­ge­bracht wird.

2 Dün­ger, die aus gen­tech­nisch ver­än­der­ten oder pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men be­ste­hen oder sol­che ent­hal­ten, wer­den nur pro­vi­so­risch be­wil­ligt, wenn die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 44 der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sep­tem­ber 200846 er­füllt sind.47

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4205).

46 SR 814.911

47 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 12 der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sept. 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 4377).

Art. 13 Zweitbewilligung  

1 Wer einen be­reits be­wil­lig­ten Dün­ger in Ver­kehr brin­gen will, oh­ne selbst Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder Be­wil­li­gungs­in­ha­ber zu sein, muss ein Be­wil­li­gungs­ge­such nach Ar­ti­kel 16 ein­rei­chen.

2 Das BLW kann auf An­ga­ben und Be­weis­mit­tel des Zweit­ge­such­stel­lers ver­zich­ten und die­je­ni­gen des In­ha­bers der ers­ten Be­wil­li­gung zu Grun­de le­gen, so­weit der Zweit­ge­such­stel­ler nach­weist:

a.
dass er vom In­ha­ber der Be­wil­li­gung er­mäch­tigt wor­den ist, des­sen Da­ten zu be­nüt­zen; oder
b.
dass seit der ers­ten Be­wil­li­gung zehn Jah­re ver­gan­gen sind und es sich zwei­fels­frei um das glei­che Pro­dukt wie das­je­ni­ge des Erst­ge­such­stel­lers han­delt.

3 Für die Dau­er von fünf Jah­ren nach dem Ent­scheid, der auf nach­ge­for­der­ten Un­ter­la­gen ba­siert, aber min­des­tens bis zum Ab­lauf der Frist nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b, darf das BLW oh­ne Zu­stim­mung des In­ha­bers der ers­ten Be­wil­li­gung auch nicht auf die Da­ten zu­rück­grei­fen, die das BLW von die­sem auf Grund neu­er Er­kennt­nis­se für einen neu­en Ent­scheid ver­langt hat­te.

3. Abschnitt: Zulassungsverfahren

Art. 14 Verfahren  

1 Die voll­stän­di­gen Ge­suchs­un­ter­la­gen sind dem BLW ein­zu­rei­chen.

2 Das BLW un­ter­brei­tet das Zu­las­sungs­ge­such wei­te­ren Bun­des­stel­len, wenn de­ren Auf­ga­ben­be­reich be­rührt ist.

3 Das WBF kann wei­te­re Ein­zel­hei­ten des Zu­las­sungs­ver­fah­rens re­geln, ins­be­son­de­re die An­for­de­run­gen an die Ge­suchs­un­ter­la­gen.

Art. 15 Gesuchsunterlagen für die Aufnahme in die Düngerliste  

Wo kei­ne spe­zi­el­len An­for­de­run­gen ge­stellt wer­den, müs­sen die Ge­suchs­un­ter­la­gen min­des­tens fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
den Wohn­sitz oder die Ge­schäfts­nie­der­las­sung des Ge­such­stel­lers in der Schweiz;
b.
voll­stän­di­ge An­ga­ben über die Ver­wend­bar­keit und die Ge­brauchs­wei­se des Dün­ger­typs;
c.
ge­naue und voll­stän­di­ge An­ga­ben über das Aus­gangs­ma­te­ri­al, die Zu­sam­men­set­zung und die Ei­gen­schaf­ten des Dün­ger­typs und des­sen Eig­nung zur vor­ge­se­he­nen Ver­wen­dung;
d.
den Nach­weis, dass der Dün­ger­typ bei vor­ge­se­he­ner Ver­wen­dung kei­ne un­an­nehm­ba­ren Ne­ben­wir­kun­gen hat und we­der die Um­welt noch mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kann;
e.48
die Ein­stu­fung und Kenn­zeich­nung des Dün­gers nach den Ar­ti­keln 6 und 7 und 10–15 ChemV49.

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 18 der V vom 18. Mai 2005 (AS 2005 2695). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 Ziff. 7 der Che­mi­ka­li­en­ver­ord­nung vom 5. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2015 (AS 2015 1903).

49 SR 813.11

Art. 16 Gesuchsunterlagen für eine Bewilligung  

1 Wo kei­ne spe­zi­el­len An­for­de­run­gen ge­stellt wer­den, müs­sen die Ge­suchs­un­ter­­la­gen min­des­tens fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
den Wohn­sitz oder die Ge­schäfts­nie­der­las­sung des Ge­such­stel­lers in der Schweiz;
b.
die Be­zeich­nung, un­ter wel­cher der Dün­ger in Ver­kehr ge­bracht wer­den soll;
c.
den Ort, wo der Dün­ger her­ge­stellt, ver­packt oder um­ge­packt wird;
d.
Na­me und Adres­se des Her­stel­lers des Dün­gers und der dar­in ent­hal­te­nen Wirk­stof­fe;
e.
voll­stän­di­ge An­ga­ben über die Ver­wend­bar­keit und die Ge­brauchs­wei­se des Dün­gers;
f.
ge­naue und voll­stän­di­ge An­ga­ben über das Aus­gangs­ma­te­ri­al, die Zu­sam­men­set­zung und die Ei­gen­schaf­ten des Dün­gers und des­sen Eig­nung zur vor­ge­se­he­nen Ver­wen­dung;
g.
den Nach­weis, dass der Dün­ger bei vor­ge­se­he­ner Ver­wen­dung kei­ne un­an­nehm­ba­ren Ne­ben­wir­kun­gen hat und we­der die Um­welt noch mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kann;
h.50
die Ein­stu­fung und Kenn­zeich­nung des Dün­gers nach den Ar­ti­keln 6 und 7 und 10–15 ChemV51.

2 Für Zu­sät­ze zu Dün­gern, für Kom­pos­tie­rungs­mit­tel, für Bo­den­ver­bes­se­rungs­mit­tel so­wie für sons­ti­ge Er­zeug­nis­se pflanz­li­chen, tie­ri­schen, mi­kro­bi­el­len oder mi­ne­ra­li­schen Ur­sprungs müs­sen kei­ne Un­ter­la­gen zum Nach­weis der Eig­nung zur vor­ge­se­he­nen Ver­wen­dung ge­lie­fert wer­den. Die Zu­las­sungs­be­hör­de ist be­fugt, die Öf­fent­lich­keit dar­über zu in­for­mie­ren, dass die Eig­nung im Rah­men des Be­wil­li­gungs­ver­fah­rens nicht ge­prüft wur­de.52

3 Für Dün­ger, die aus gen­tech­nisch ver­än­der­ten oder pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men bes­te­hen oder sol­che ent­hal­ten, müs­sen die Ge­suchs­un­ter­la­gen zu­sätz­lich die An­for­de­run­gen nach den Ar­ti­keln 28, 29 und 34 Ab­satz 2 der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sep­tem­ber 200853 er­fül­len.54

4 Der Ge­such­stel­ler hat Be­weis­mit­tel, ins­be­son­de­re Be­rich­te über wis­sen­schaft­li­che Un­ter­su­chun­gen zur Eig­nung und Si­cher­heit ei­nes Dün­gers, wis­sen­schaft­li­che Pu­bli­ka­tio­nen, amt­li­che Ver­öf­fent­li­chun­gen, Ver­such­spro­to­kol­le oder Gut­ach­ten im Ge­such zu nen­nen oder die­sem bei­zu­le­gen.

5 Be­weis­mit­tel aus ei­nem an­de­ren Land wer­den an­er­kannt, so­weit die für die An­wen­dung des Dün­gers re­le­van­ten Be­din­gun­gen in den be­tref­fen­den Ge­bie­ten in Be­zug auf Land­wirt­schaft, Dün­gung und Um­welt – ein­sch­liess­lich der Wit­te­rungs­ver­hält­nis­se – ver­gleich­bar mit den schwei­ze­ri­schen Be­din­gun­gen sind.

6 Das BLW kann bei Dün­gern, die nur in ge­rin­gen Men­gen und lo­kal in Ver­kehr ge­bracht wer­den, aus­nahms­wei­se auf die An­ga­ben nach Ab­satz 1 Buchs­ta­ben b, e und f ganz oder teil­wei­se ver­zich­ten.

7 Ge­nügt das Ge­such den An­for­de­run­gen nicht, so räumt das BLW dem Ge­such­stel­ler ei­ne Frist zur Er­gän­zung ein. Wer­den die er­for­der­li­chen An­ga­ben in­nert die­ser Frist nicht ge­lie­fert, wird auf das Ge­such nicht ein­ge­tre­ten.

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 18 der V vom 18. Mai 2005 (AS 2005 2695). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 Ziff. 7 der Che­mi­ka­li­en­ver­ord­nung vom 5. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2015 (AS 2015 1903).

51 SR 813.11

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

53 SR 814.911

54 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 12 der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sept. 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 4377).

Art. 17 Berücksichtigung ausländischer Gesuchsunterlagen  

Ist ein Dün­ger be­reits in ei­nem Land mit ver­gleich­ba­ren Vor­schrif­ten zu­ge­las­sen, wer­den die Er­geb­nis­se der da­für durch­ge­führ­ten Prü­fun­gen be­rück­sich­tigt, so­weit ne­ben den Ge­suchs­un­ter­la­gen nach den Ar­ti­keln 15 und 16 auch die Zu­las­sungs­­be­schei­ni­gung die­ses Lan­des und ei­ne Ko­pie der Zu­las­sungs­un­ter­la­gen ein­ge­reicht wer­den.

Art. 18 Prüfung des Gesuches  

1 Das BLW ist nicht ver­pflich­tet, die An­ga­ben und Be­weis­mit­tel des Ge­su­ches von sich aus zu er­gän­zen; es be­schränkt sich in der Re­gel dar­auf, die Un­ter­la­gen zu über­prü­fen. Zu die­sem Zweck kann es Ver­su­che und an­de­re Er­he­bun­gen durch­füh­ren oder durch­füh­ren las­sen. Die Über­prü­fung der Ein­stu­fung und Kenn­zeich­nung des Dün­gers nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 1 Buch­sta­be h er­folgt nicht im Rah­men des Be­wil­li­gungs­ver­fah­rens, son­dern im Rah­men der Über­prü­fung der Selbst­kon­trol­le nach Ar­ti­kel 81 ChemV55.56

2 Es führt kei­ne sol­chen Ver­su­che und Er­he­bun­gen durch und ent­schei­det über das Ge­such auf­grund der vor­han­de­nen Un­ter­la­gen, wenn der Ge­such­stel­ler:

a.
bei den Ver­su­chen und Er­he­bun­gen nicht mit­wirkt, in­dem er bei­spiels­wei­se den Dün­ger nicht in der be­nö­tig­ten Men­ge oder bei Ver­su­chen, die über den üb­li­chen Rah­men hin­aus­ge­hen, Per­so­nal, Ge­rä­te, Ver­such­sein­rich­tun­gen usw. nicht un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung stellt;
b.
die Haf­tung für Schä­den nicht über­nimmt, die bei sol­chen Ver­su­chen und Er­he­bun­gen oh­ne Ver­schul­den des BLW oder ei­nes Drit­ten ent­ste­hen könn­ten.

3 Falls ein Dün­ger aus gen­tech­nisch ver­än­der­ten oder pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men be­steht oder sol­che ent­hält, führt es die für die Er­tei­lung der Be­wil­li­gung al­len­falls er­for­der­li­chen Frei­land­prü­fun­gen nur durch, wenn da­bei die An­for­de­run­gen der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sep­tem­ber 200857 er­füllt sind.58

55 SR 813.11

56 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 Ziff. 7 der Che­mi­ka­li­en­ver­ord­nung vom 5. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2015 (AS 2015 1903).

57 SR 814.911

58 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 12 der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sept. 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 4377).

3. Kapitel: Anmeldung

Art. 19 Anmeldepflicht  

1 Wer einen Dün­ger, der ei­nem Dün­ger­typ der Dün­ger­lis­te ent­spricht, in Ver­kehr brin­gen will, muss die­sen beim BLW an­mel­den. Die An­mel­dung muss al­le zehn Jah­re vom An­mel­der be­stä­tigt wer­den.59

2 Das WBF kann Aus­nah­men von der An­mel­de­pflicht vor­se­hen.

3 Dün­ger, die mit ei­ner An­mel­dung in Ver­kehr ge­bracht wor­den sind, brau­chen auf den nach­fol­gen­den Han­dels­stu­fen kei­ne An­mel­dung.

460

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

60 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 18 der V vom 18. Mai 2005, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

Art. 20 Unterlagen für die Anmeldung  

Die An­mel­dung muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Na­me und Adres­se des An­mel­ders;
b.61
den Han­dels­na­men;
c.62
die Be­zeich­nung des Dün­ger­typs nach der Dün­ger­lis­te;
d.
das Aus­gangs­ma­te­ri­al und die Zu­sam­men­set­zung;
e.
die Ge­brauchs­an­wei­sung;
f.
den Ver­wen­dungs­zweck;
g.63
die Ein­stu­fung und Kenn­zeich­nung des Dün­gers nach den Ar­ti­keln 6 und 7 und 10–15 ChemV64.

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 18 der V vom 18. Mai 2005 (AS 2005 2695). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 Ziff. 7 der Che­mi­ka­li­en­ver­ord­nung vom 5. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2015 (AS 2015 1903).

64 SR 813.11

Art. 21 Änderungen, Erlöschen  

1 Die An­mel­dung gilt so­lan­ge, wie das Pro­dukt den bei der An­mel­dung ge­mach­ten An­ga­ben ent­spricht. Än­de­run­gen sind dem BLW un­auf­ge­for­dert mit­zu­tei­len.65

2 Für Dün­ger, de­ren An­mel­dung nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1 nicht be­stä­tigt ist, er­lischt die An­mel­dung.

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

3a. Kapitel: Anforderungen an die Herstellung und das Inverkehrbringen von Düngern66

66 Eingefügt durch Ziff. II 18 der V vom 18. Mai 2005, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

Art. 21a Einschränkungen in Bezug auf die Zusammensetzung 67  

1 Dün­ger dür­fen nur in Ver­kehr ge­bracht wer­den, wenn die Qua­li­täts­an­for­de­run­gen nach An­hang 2.6 der ChemRRV68 be­züg­lich der Grenz­wer­te für Schad­stof­fe und in­er­te Fremd­stof­fe er­füllt sind.

2 Dün­gern dür­fen we­der Pflan­zen­schutz­mit­tel, Klär­schlamm, Stof­fe, die Arz­nei­mit­tel ent­hal­ten, Be­stand­tei­le von Ri­ci­nus com­mu­nis, noch Mit­tel zur Be­ein­flus­sung bio­lo­gi­scher Vor­gän­ge im Bo­den bei­ge­ge­ben wer­den.

3 Das BLW kann auf Ge­such die Ver­mi­schung von Ni­tri­fi­ka­ti­ons­hem­mern, die als Mit­tel zur Be­ein­flus­sung bio­lo­gi­scher Vor­gän­ge im Bo­den ein­ge­setzt wer­den sol­len, mit stick­stoff­hal­ti­gen Mi­ne­ral­dün­gern be­wil­li­gen. Die Be­wil­li­gung wird nur er­teilt, wenn die Ver­wen­dung sol­cher Ge­mi­sche die Bo­den­frucht­bar­keit nicht ge­fähr­den kann.

4 Pro­du­zen­ten von Dün­gern dür­fen nur Aus­gangs­ma­te­ria­li­en ver­wen­den, die ge­eig­net sind und das End­pro­dukt nicht nach­tei­lig be­ein­flus­sen. Hof­dün­gern dür­fen nur Ma­te­ria­li­en von nicht land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben bei­ge­fügt wer­den, wenn die Grenz­wer­te für Schad­stof­fe nach Ab­satz 1 ein­ge­hal­ten wer­den.

5 Bei der Her­stel­lung oder Ver­wen­dung ei­nes Dün­gers dür­fen kei­ne un­er­wünsch­ten Or­ga­nis­men, wie pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men oder Sa­men von Neo­phy­ten, ver­brei­tet wer­den.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

68 SR 814.81

Art. 21b Betriebszulassung 69  

1 Wer Dün­ger mit ver­ar­bei­te­ten tie­ri­schen Ne­ben­pro­duk­ten nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 Buch­sta­be c her­stellt, muss vom BLW zu­ge­las­sen sein.

2 Wer für die Her­stel­lung von or­ga­ni­schen oder or­ga­nisch-mi­ne­ra­li­schen Dün­gern ver­ar­bei­te­te tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 Buch­sta­be c im­por­tiert, la­gert oder trans­por­tiert, muss vom BLW zu­ge­las­sen sein.

3 Zu­ge­las­se­ne Be­trie­be müs­sen zu­sätz­lich zu den An­for­de­run­gen die­ser Ver­ord­nung die ent­spre­chen­den An­for­de­run­gen der Ver­ord­nung vom 25. Mai 201170 über die Ent­sor­gung von tie­ri­schen Ne­ben­pro­duk­ten er­fül­len.

69 Ein­ge­fügt durch An­hang 8 Ziff. II 3 der V vom 25. Mai 2011 über die Ent­sor­gung von tie­ri­schen Ne­ben­pro­duk­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2699).

70 SR 916.441.22

4. Kapitel: Einfuhr

Art. 2271  

1 Dün­ger dür­fen nur ein­ge­führt wer­den, wenn sie nach Ar­ti­kel 2 zu­ge­las­sen sind und den ent­spre­chen­den An­for­de­run­gen wie Zu­sam­men­set­zung, Kenn­zeich­nung und Schad­stof­fe ge­nü­gen.

2 Be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Dün­ger dür­fen nur vom Be­wil­li­gungs­in­ha­ber ein­ge­führt wer­den.

3 Dün­ger dür­fen nur in der Ver­pa­ckung, in der sie der Her­stel­ler oder In­ver­kehr­brin­ger auf den Markt bringt, oder als Lo­se­lie­fe­rung mit den ent­spre­chen­den Be­gleit­pa­pie­ren ein­ge­führt wer­den.

4 Für ein­ge­führ­te Dün­ger sind zu­sätz­lich die Ar­ti­kel 19–21 an­wend­bar, so­fern sie in Ver­kehr ge­bracht wer­den.

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

5. Kapitel: Bezeichnung, Kennzeichnung, Erfassung im Informationssystem 72

72 Ursprünglich vor Art. 24. Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

Art. 23 Allgemeine Kennzeichnungsvorschriften 73  

1 Bei der Kenn­zeich­nung und Ver­pa­ckung von Dün­gern dür­fen kei­ne un­rich­ti­gen oder un­voll­stän­di­gen An­ga­ben ge­macht oder Tat­sa­chen ver­schwie­gen wer­den, so­dass die Käu­fe­rin, der Käu­fer, die Ver­wen­de­rin oder der Ver­wen­der über die Ei­gen­schaf­ten, die Art der Zu­sam­men­set­zung oder die Ver­wend­bar­keit ei­nes Dün­gers ge­täuscht wer­den kann.

2 Auf al­len Ver­pa­ckun­gen oder dar­an an­ge­brach­ten Eti­ket­ten, bei Lo­se­lie­fe­run­gen auf den Be­gleit­pa­pie­ren zur Lie­fe­rung, müs­sen min­des­tens fol­gen­de An­ga­ben ge­macht wer­den:

a.
Be­zeich­nung des Dün­ger­typs nach der Dün­ger­lis­te oder bei be­wil­lig­ten Dün­gern nach der Vor­schrift des BLW;
b.
Art und Ge­halt der wert­be­stim­men­den In­halts- und Zu­satz­stof­fe;
c.
Han­dels­na­me, so­weit vor­han­den;
d.
Na­me und Adres­se der für das In­ver­kehr­brin­gen oder den Im­port ver­ant­wort­li­chen Fir­ma;
e.
Aus­gangs­ma­te­ria­li­en bei Re­cy­cling­dün­gern oder Dün­gern, die sol­che ent­hal­ten;
f.
Ge­brauchs­an­wei­sung.

2bis Der Na­me und die Adres­se der für das In­ver­kehr­brin­gen oder die Ein­fuhr ver­ant­wort­li­chen Fir­ma kann durch den Na­men und die Adres­se der für das In­ver­kehr­brin­gen im EWR ver­ant­wort­li­chen Per­son er­setzt wer­den, wenn es sich um Mi­ne­ral­dün­ger, Spu­ren­nähr­stoff­dün­ger oder mi­ne­ra­li­sche Bo­den­ver­bes­se­rungs­mit­tel han­delt und die­se:74

a.
ei­nem Dün­ger­typ der Dün­ger­lis­te ent­spre­chen;
b.
aus ei­nem EWR-Mit­glied­staat ein­ge­führt wer­den;
c.
für ge­werb­li­che An­wen­der be­stimmt sind; und
d.75
nach den Ar­ti­keln 48–54 ChemV76 ge­mel­det wur­den.77

3 So­weit schwei­ze­ri­sche Dün­gungs­emp­feh­lun­gen vor­han­den sind, ist für die ent­spre­chen­den Pro­duk­te oder Dün­ger­ty­pen, die an ge­werb­li­che An­wen­der ab­ge­ge­ben wer­den, in der Ge­brauchs­an­wei­sung kei­ne Do­sie­rungs­vor­schrift nach Ar­ti­kel 24a Ab­satz 1 Buch­sta­be a not­wen­dig.78

4 Die An­ga­ben müs­sen gut les­bar und un­ver­wisch­bar und in min­des­tens ei­ner Amts­spra­che des Ver­kaufs­ge­bie­tes ab­ge­fasst sein.

5 Ver­pack­te Dün­ger dür­fen auch ein­ge­führt wer­den, wenn die An­for­de­run­gen an die Kenn­zeich­nung nach Ab­satz 2 Buch­sta­be d erst beim In­ver­kehr­brin­gen er­füllt wer­den.

6 Das WBF re­gelt die zu­sätz­li­chen spe­zi­fi­schen An­ga­ben für die ein­zel­nen Dün­ger­ty­pen.

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

74 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 Ziff. 7 der Che­mi­ka­li­en­ver­ord­nung vom 5. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2015 (AS 2015 1903).

75 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 Ziff. 7 der Che­mi­ka­li­en­ver­ord­nung vom 5. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2015 (AS 2015 1903).

76 SR 813.11

77 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der V vom 19. Mai 2010 über das In­ver­kehr­brin­gen von Pro­duk­ten nach aus­län­di­schen Vor­schrif­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2010 2631).

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

Art. 24 Kennzeichnung von Produkten der Vergärung und Kompostierung 79  

1 Zu­sätz­lich zu den An­ga­ben nach Ar­ti­kel 23 müs­sen In­ha­ber von Kom­pos­tie­rungs- und Ver­gä­rungs­an­la­gen, die jähr­lich mehr als 100 t kom­pos­tier- oder ver­gär­ba­res Ma­te­ri­al ver­ar­bei­ten und Kom­post, Gär­gut oder Hof­dün­ger ab­ge­ben, bei der Ab­ga­be einen Lie­fer­schein mit fol­gen­den An­ga­ben aus­stel­len:

a.
ab­ge­ge­be­ne Men­ge;
b.
Ge­halt an Tro­cken­sub­stanz und or­ga­ni­scher Sub­stanz;
c.
Ge­halt an Ge­samt­stick­stoff;
d.
Ge­halt an Phos­phor, Ka­li­um, Cal­ci­um und Ma­gne­si­um so­wie elek­tri­sche Leit­fä­hig­keit (aus­ge­drückt in Mil­li­sie­mens pro Zen­ti­me­ter).

2 Wird Kom­post oder Gär­gut in Sä­cken ab­ge­ge­ben, so sind auf den Sä­cken das Ge­wicht und die An­ga­ben nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d an­zu­brin­gen. Die Sackauf­schrift gilt als Lie­fer­schein.

3 Wird Hof­dün­ger, der nicht durch Ver­gä­rung auf­be­rei­tet wur­de, in Sä­cken ab­ge­ge­ben, so muss ei­ne Sackaufschrift an­ge­bracht wer­den, die min­des­tens fol­gen­de An­ga­ben ent­hält:

a.
die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 23;
b.
die Nutz­tier­art, von wel­cher der Hof­dün­ger stammt;
c.
das Ge­wicht;
d.
den Ge­halt an Tro­cken­sub­stanz und or­ga­ni­scher Sub­stanz;
e.
den Ge­halt an Ge­samt­stick­stoff, Phos­phor und Ka­li­um.

4 Hof­dün­ger, die von ei­nem Be­trieb mit Nutz­tier­hal­tung di­rekt an ge­werb­li­che End­ver­brau­cher ab­ge­ge­ben wer­den und die ge­mä­ss dem In­for­ma­ti­ons­sys­tem nach Ar­ti­kel 165f LwG er­fasst wor­den sind, sind von den Kenn­zeich­nungs­vor­schrif­ten nach Ar­ti­kel 23 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–e aus­ge­nom­men. Als Ge­brauchs­an­wei­sung gel­ten die Grund­la­gen für die Dün­gung80 von Agros­co­pe.81

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

80 Die Grund­la­gen für die Dün­gung kön­nen be­zo­gen wer­den un­ter www.agros­co­pe.ch

81 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

Art. 24a Gebrauchsanweisung 82  

1 Die Ge­brauchs­an­wei­sung muss ent­hal­ten:

a.
ei­ne Do­sie­rungs­vor­schrift mit der An­ga­be der Men­ge, die für die ge­wünsch­te Wir­kung er­for­der­lich und aus­rei­chend ist;
b.
An­ga­ben über die La­ge­rung, Un­schäd­lich­ma­chung und Be­sei­ti­gung.

2 Die Ge­brauchs­an­wei­sung darf kei­ne An­ga­ben oder Hin­wei­se ent­hal­ten, die:

a.
zu ei­ner un­fach­ge­rech­ten Ver­wen­dung füh­ren, wel­che die Frucht­bar­keit des Bo­dens ge­fähr­det, den Zu­stand der Ge­wäs­ser und der Luft be­ein­träch­tigt oder die Qua­li­tät der Pflan­zen nach­tei­lig be­ein­flusst;
b.
den Ein­schrän­kun­gen und Ver­wen­dungs­ver­bo­ten nach An­hang 2.6 der ChemRRV83 wi­der­spre­chen.

3 Wird Kom­post oder Gär­gut ab­ge­ge­ben, so muss die Ge­brauchs­an­wei­sung die er­laub­te Ver­wen­dungs­men­ge für durch­schnitt­li­che Be­dürf­nis­se ge­mä­ss der ChemRRV re­spek­tie­ren.

4 Wird Hof­dün­ger in Sä­cken ab­ge­ge­ben, so muss die Ge­brauchs­an­wei­sung die für den je­wei­li­gen Ab­neh­mer an­wend­ba­ren Dün­gungs­emp­feh­lun­gen be­rück­sich­ti­gen.

584

82 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 18 der V vom 18. Mai 2005, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

83 SR 814.81

84 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

Art. 24b Erfassung der Abgabe von Hof- und Recyclingdüngern 85  

1 Wer Hof­dün­ger ab­gibt, muss sämt­li­che Lie­fe­run­gen im In­for­ma­ti­ons­sys­tem nach Ar­ti­kel 165f LwG er­fas­sen. Von der Er­fas­sung aus­ge­nom­men ist Hof­dün­ger, der in Sä­cken ab­ge­ben wird.

2 Wer Re­cy­cling­dün­ger ab­gibt, muss sämt­li­che Lie­fe­run­gen an Ab­neh­mer, die jähr­lich Re­cy­cling­dün­ger mit ei­nem Ge­halt von ins­ge­samt mehr als 105 kg Stick­stoff oder 15 kg Phos­phor be­zie­hen, im In­for­ma­ti­ons­sys­tem er­fas­sen.

3 Die In­ha­ber von An­la­gen nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1, die Hof- oder Re­cy­cling­dün­ger nach den Ab­sät­zen 1 und 2 ab­ge­ben, müs­sen zu­sätz­lich die kom­pos­tier- oder ver­gär­ba­ren Zu­fuhr­ma­te­ria­li­en im In­for­ma­ti­ons­sys­tem er­fas­sen. Bei Zu­fuhr­ma­te­ria­li­en land­wirt­schaft­li­cher Her­kunft ist je­de An­nah­me zu er­fas­sen; bei Zu­fuhr­ma­te­ria­li­en nicht land­wirt­schaft­li­cher Her­kunft ist ein­mal jähr­lich die Ge­samt­men­ge zu er­fas­sen.

4 Die zu er­fas­sen­den Da­ten rich­ten sich nach Ar­ti­kel 14 der Ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 201386 über In­for­ma­ti­ons­sys­te­me im Be­reich der Land­wirt­schaft.

85 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007 (AS 2007 6295). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

86 SR 919.117.71

Art. 24c Weitere Auflagen bei der Lagerung und Abgabe von Hof- und Recyclingdüngern 87  

1 Die In­ha­ber von An­la­gen nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 dür­fen Dün­ger an Ab­neh­mer, wel­che die­se nicht auf dem ei­ge­nen oder ge­pach­te­ten Land ver­wen­den, nur ab­ge­ben, wenn die Ab­neh­mer nach­wei­sen, dass sie über die für die Ver­wen­dung er­for­der­li­chen Fach­kennt­nis­se ver­fü­gen.

2 Bei La­ge­rung und Ab­ga­be von Hof- und Re­cy­cling­dün­gern sind die Be­stim­mun­gen der Ge­wäs­ser­schutz­ge­setz­ge­bung zu be­ach­ten.

3 Die In­ha­ber von An­la­gen müs­sen nach den Wei­sun­gen des BLW die not­wen­di­gen Un­ter­su­chun­gen durch­füh­ren, um si­cher­zu­stel­len, dass die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 21a Ab­satz 1 er­füllt wer­den. Sie stel­len die Er­geb­nis­se der Un­ter­su­chun­gen un­ver­züg­lich dem BLW und der kan­to­na­len Be­hör­de zur Ver­fü­gung.

87 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

Art. 25 Deklaration gentechnisch veränderter Dünger 88  

1 Dün­ger, die aus gen­tech­nisch ver­än­der­ten Or­ga­nis­men be­ste­hen oder sol­che ent­hal­ten, müs­sen mit dem Hin­weis «aus gen­tech­nisch ver­än­der­tem X» oder «aus ge­ne­tisch ver­än­der­tem X» ge­kenn­zeich­net sein.

2 Dün­ger, die un­be­ab­sich­tig­te Spu­ren von be­wil­lig­ten gen­tech­nisch ver­än­der­ten Or­ga­nis­men von we­ni­ger als 0,1 Mas­se­pro­zent ent­hal­ten, kann das BLW im Ein­ver­neh­men mit den an­de­ren am Zu­las­sungs­ver­fah­ren be­tei­lig­ten Äm­tern im Ein­zel­fall von der De­kla­ra­ti­ons­pflicht be­frei­en.89

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 7 der V vom 19. Nov. 2003 über die Än­de­rung von Ver­ord­nun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem Gen­tech­nik­ge­setz, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4793).

89 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 12 der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sept. 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 4377).

Art. 26 Anpreisungen  

1 Dün­ger dür­fen nur an­ge­prie­sen und zu Re­kla­me­zwe­cken ab­ge­ge­ben wer­den, wenn sie zu­ge­las­sen sind. Die An­prei­sun­gen dür­fen kei­ne täu­schen­den An­ga­ben ent­hal­ten.

2 In sämt­li­chen An­prei­sun­gen wie Pro­spek­ten oder In­se­ra­ten sind deut­lich er­kenn­bar an­zu­ge­ben:

a.
der Han­dels­na­me oder Na­me der Pro­dukt­li­nie;
b.
der Hin­weis, dass es sich um Dün­ger han­delt.90

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

6. Kapitel: Information und Umsatzstatistik

Art. 27 Information der Öffentlichkeit 91  

Das BLW kann ein Ver­zeich­nis der an­ge­mel­de­ten und be­wil­lig­ten Dün­ger her­aus­ge­ben. Das Ver­zeich­nis darf kei­ne ver­trau­li­chen An­ga­ben ent­hal­ten.

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

Art. 28 Umsatzstatistik  

Fir­men und Per­so­nen, wel­che Dün­ger her­stel­len und/oder in Ver­kehr brin­gen, sind ver­pflich­tet, auf An­fra­ge hin dem BLW An­ga­ben über ih­re um­ge­setz­ten Pro­duk­te und Men­gen zu ma­chen. Die Um­satz­sta­tis­tik un­ter­liegt den Be­stim­mun­gen der Ver­ord­nung vom 30. Ju­ni 199392 über die Durch­füh­rung von sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen des Bun­des.

7. Kapitel: Vollzug und Kontrolle

Art. 29 Vollzug  

1 So­weit nicht an­ders ge­re­gelt, voll­zieht das BLW die­se Ver­ord­nung und die hier­auf er­las­se­nen Vor­schrif­ten; es be­wil­ligt ins­be­son­de­re die Dün­ger und kon­trol­liert die Er­fül­lung der An­mel­de­pflicht.

2 Die Kan­to­ne kon­trol­lie­ren, ob in Ver­kehr ge­brach­te Dün­ger die Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung er­fül­len und ob die auf die­se Ver­ord­nung ge­stütz­ten Ver­wen­dungs­ver­bo­te ein­ge­hal­ten wer­den. Das BLW nimmt die­se Auf­ga­ben sub­si­di­är wahr und ko­or­di­niert die Voll­zugs­auf­ga­ben der Kan­to­ne.93

3 Die Voll­zugs­or­ga­ne kön­nen Pro­ben neh­men, neh­men las­sen oder ein­for­dern und sie un­ter­su­chen oder un­ter­su­chen las­sen.

4 Für die Pro­ben ist der han­dels­üb­li­che Preis zu zah­len, so­fern dies ver­langt wird. Kei­ne Ent­schä­di­gung er­hal­ten Fir­men oder Per­so­nen, wel­che die kon­trol­lier­ten Dün­ger ge­win­nen, her­stel­len, im­por­tie­ren, neu ver­pa­cken, um­ar­bei­ten oder in Ver­kehr brin­gen.

5 Die Voll­zugs­or­ga­ne sind er­mäch­tigt, jähr­lich pro Pro­dukt ei­ne Pro­be oder, so­weit das Ver­hal­ten ei­ner Fir­ma oder Per­son da­zu An­lass gibt, meh­re­re Pro­ben auf Kos­ten der Fir­ma oder Per­son, wel­che die Dün­ger ge­winnt, her­stellt, im­por­tiert, neu ver­packt, um­ar­bei­tet oder in Ver­kehr bringt, zu un­ter­su­chen oder un­ter­su­chen zu las­sen.

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Nov. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4923).

Art. 30 Zusammenarbeit der Behörden  

1 Das BLW holt vor der Zu­las­sung die Stel­lung­nah­men der be­trof­fe­nen Bun­dess­tel­len ein. De­ren Mit­wir­kung rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 62a und 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199794.95

2 Bei der Zu­las­sung von Dün­gern, die aus gen­tech­nisch ver­än­der­ten oder pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men be­ste­hen oder sol­che ent­hal­ten, lei­tet und ko­or­di­niert das BLW das Ver­fah­ren un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sep­tem­ber 200896.97

3 Das BLW und die An­mel­de- so­wie die Be­ur­tei­lungs­stel­len nach der ChemV98 stel­len ein­an­der, so­weit dies zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben er­for­der­lich ist, die Da­ten zur Ver­fü­gung, die sie im Rah­men die­ser Ver­ord­nung, der ChemV oder an­de­rer Er­las­se, die den Schutz des Men­schen oder der Um­welt vor Stof­fen, Zu­be­rei­tun­gen und Ge­gen­stän­den re­geln, er­ho­ben ha­ben. Sie kön­nen zu die­sem Zweck au­to­ma­ti­sier­te Ab­ruf­ver­fah­ren ein­rich­ten.99

94 SR 172.010

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 18 der V vom 18. Mai 2005, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

96 SR 814.911

97 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 12 der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sept. 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 4377).

98 SR 813.11

99 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 18 der V vom 18. Mai 2005, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

Art. 30a Befugnisse des BLW 100  

1 Das BLW kann:

a.
über die be­griff­li­che Zu­ord­nung von Dün­gern ent­schei­den;
b.
Me­tho­den für die Ent­nah­me, Auf­be­rei­tung und Ana­ly­se von Pro­ben so­wie für die Be­rech­nung und Aus­wer­tung der Er­geb­nis­se er­ar­bei­ten und ver­öf­fent­li­chen;
c.
die Stel­len, wel­che Dün­ger un­ter­su­chen, an­er­ken­nen und be­ra­ten;
d.
der Fach­be­ra­tung nach Ar­ti­kel 21 ChemRRV101 Un­ter­la­gen über die Ver­wen­dung von Dün­gern zur Ver­fü­gung stel­len.

2 Es kann die Ab­ga­be von Kom­post oder Gär­gut, wel­che die Grenz­wer­te nach An­hang 2.6 Zif­fer 2.2.1 ChemRRV um höchs­tens 50 Pro­zent über­schrei­ten, für ei­ne be­schränk­te Dau­er be­wil­li­gen, wenn:102

a.
die Über­schrei­tung der Grenz­wer­te aus­nahms­wei­se oder wäh­rend längs­tens sechs Mo­na­ten er­folgt; oder
b.
die kan­to­na­le Be­hör­de einen ent­spre­chen­den An­trag stellt und im Ein­zugs­ge­biet der be­tref­fen­den An­la­ge für die er­for­der­li­chen Sa­nie­rungs­mass­nah­men sorgt.

3 Er­teilt es ei­ne Be­wil­li­gung nach Ab­satz 2, so schränkt es die Ab­ga­be­men­ge so
ein, dass die Schad­stoff­fracht des Kom­posts oder Gär­guts pro Hekt­are nicht grös­ser ist als bei Ein­hal­tung der Grenz­wer­te nach An­hang 2.6 Zif­fer 2.2.1 Ab­satz 1 ChemRRV.103

4 Das BLW und die an­er­kann­ten Un­ter­su­chungs­stel­len nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c kön­nen bei den Her­stel­lern von Dün­gern, na­ment­lich bei den Kom­pos­tie­rungs- und Ver­gä­rungs­an­la­gen, so­wie am Ort der Dün­gung je­der­zeit Pro­ben neh­men.

100 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 18 der V vom 18. Mai 2005, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

101 SR 814.81

102 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

Art. 31 Aufgaben der Zollorgane  

1 Die Zoll­or­ga­ne in­for­mie­ren das BLW über die Ein­fuhr von Dün­gern.

2 Die Zoll­or­ga­ne kön­nen die vom BLW be­zeich­ne­ten Dün­ger, die in der Schweiz nicht zum Ver­kehr zu­ge­las­sen sind, so­wie Dün­ger, die von Per­so­nen ein­ge­führt wer­den, wel­che die er­for­der­li­che Be­wil­li­gung nicht be­sit­zen, zu­rück­be­hal­ten oder an der Gren­ze zu­rück­wei­sen.

3 Ge­gen Ver­fü­gun­gen nach Ab­satz 2 kann in­nert zehn Ta­gen Ein­spra­che er­ho­ben wer­den.

4 Ge­gen Ent­schei­de über Ein­spra­chen nach Ab­satz 3 rich­tet sich der Rechts­mit­tel­weg nach der Land­wirt­schafts­ge­setz­ge­bung.

Art. 32 Probenahme, Analyse, Toleranzen und Einschränkung  

1 Das WBF kann Pro­be­nah­me- und Ana­ly­sen­vor­schrif­ten er­las­sen.

2 Es legt die er­laub­ten Ab­wei­chun­gen des ge­mes­se­nen Wer­tes vom Ge­halt an wert­be­stim­men­den und wert­ver­min­dern­den Stof­fen (To­le­ran­zen) fest. Da­von aus­ge­nom­men sind die Grenz- und Richt­wer­te nach An­hang 2.6 Zif­fer 2.2 so­wie Zif­fer 5.1 Ab­satz 1 Buch­sta­be a ChemRRV104.105

104 SR 814.81

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 18 der V vom 18. Mai 2005, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

8. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 33 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Dün­ger-Ver­ord­nung vom 26. Ja­nu­ar 1994106 wird auf­ge­ho­ben.

106 [AS 1994700, 1999303Ziff. I 142748An­hang 5 Ziff. 5]

Art. 34 Änderung bisherigen Rechts  

Die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wird im An­hang ge­re­gelt.

Art. 35 Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
14. November 2007
107  

1 Nach bis­he­ri­gem Recht zu­ge­las­se­ne Dün­ger dür­fen noch bis zum 31. De­zem­ber 2010 nach bis­he­ri­gem Recht ver­kauft oder un­ent­gelt­lich ab­ge­ge­ben wer­den.

2 Be­wil­li­gun­gen, die vor dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 14. No­vem­ber 2007 er­teilt wor­den sind, blei­ben bis zum 31. De­zem­ber 2017 gül­tig.

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

Art. 36 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. März 2001 in Kraft.

Anhang

(Art. 34)

Änderung bisherigen Rechts

108

108 Die Änd. können unter AS 2001 522konsultiert werden.

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