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Verordnung
über den Schlachtvieh- und Fleischmarkt
(Schlachtviehverordnung, SV)

vom 26. November 2003 (Stand am 1. Januar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 21 Absatz 2, 22 Absatz 4, 49, 51 Absatz 1 und 177
des Landwirtschaftsgesetzes vom 29. April 19981,2

verordnet:

1 SR 910.1

2 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3977).

1. Kapitel: Gegenstand und Geltungsbereich

Art. 1  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt für das Schlacht­vieh und Fleisch die Ein­stu­fung der Qua­li­tät, die öf­fent­li­chen Märk­te, die Mark­t­ent­las­tungs­mass­nah­men, die Ein­fuhr im Rah­men der Zoll­kon­tin­gen­te und die Über­tra­gung von Auf­ga­ben.

2 Sie gilt für Schlacht­tie­re der Rind­vieh-, Schwei­ne-, Pfer­de-, Schaf- und Zie­gen­gat­tung, de­ren Fleisch, Ge­flü­gel­fleisch und Schlacht­ne­ben­pro­duk­te der in An­hang 1 Zif­fer 3 der Agra­r­ein­fuhr­ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 20113 auf­ge­führ­ten Zoll­ta­rif­num­mern.4

3 SR 916.01

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5447).

2. Kapitel: Einstufung der Qualität

Art. 2 Qualitätseinstufung  

1 Für al­le le­ben­den Tie­re der Rind­vieh- und Schaf­gat­tung auf über­wach­ten öf­fent­li­chen Märk­ten und für al­le ge­schlach­te­ten Tie­re der Rind­vieh-, Schwei­ne-, Pfer­de-, Schaf- und Zie­gen­gat­tung muss ei­ne Qua­li­täts­einstu­fung an­hand der Kri­te­ri­en nach Ar­ti­kel 4 durch­ge­führt wer­den.

2 Aus­ge­nom­men von Ab­satz 1 sind:

a.
Haus­schlach­tun­gen;
b.
Schlach­tun­gen für den pri­va­ten Ei­gen­kon­sum;
c.
ge­schlach­te­te Tie­re der Schwei­ne­gat­tung in Schlacht­be­trie­ben mit we­ni­ger als 1200 Schlacht­ein­hei­ten pro Jahr; und
d.
ge­schlach­te­te Tie­re der Rind­vieh-, Pfer­de-, Schaf- und Zie­gen­gat­tung in Schlacht­be­trie­ben mit we­ni­ger als 1200 Schlacht­ein­hei­ten pro Jahr, bei de­nen der Lie­fe­rant auf ei­ne Qua­li­täts­einstu­fung ver­zich­tet;
e.5
Schlach­tun­gen im Auf­trag von Pro­du­zen­ten zur Di­rekt­ver­mark­tung.
f.6
...

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011 (AS 2011 5447). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2013 3977).

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011 (AS 2011 5447). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2014 (AS 2013 3977).

Art. 3 Neutrale Qualitätseinstufung  

1 In fol­gen­den Schlacht­be­trie­ben muss für ge­schlach­te­te Tie­re ei­ne neu­tra­le Qua­li­tät­seinstu­fung durch die be­auf­trag­te Or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 Buch­sta­be a vor­ge­nom­men wer­den:

a.
für ge­schlach­te­te Tie­re der Rind­vieh-, Schwei­ne-, Schaf-, Zie­gen- und
Pfer­de­gat­tung in Schlacht­be­trie­ben, die jähr­lich mehr als 1200 Schlacht­ein­hei­ten schlach­ten;
b.
für ge­schlach­te­te Tie­re der Rind­vieh-, Schwei­ne-, Schaf-, Zie­gen- und
Pfer­de­gat­tung in Schlacht­be­trie­ben, die:
1.
jähr­lich zwi­schen 800 und 1200 Schlacht­ein­hei­ten schlach­ten, und
2.
ein­zi­ger Schlacht­be­trieb mit ei­ner neu­tra­len Qua­li­täts­einstu­fung in ei­nem Kan­ton oder ei­ner grös­se­ren Re­gi­on sind;
c.
für ge­schlach­te­te Git­zi in Schlacht­be­trie­ben, die:
1.
jähr­lich mehr als 100 Git­zi schlach­ten, und
2.
für ei­ne zeit­lich be­fris­te­te Dau­er mit gros­sem In­land­an­ge­bot ei­ne neut­ra­le Qua­li­täts­einstu­fung durch die be­auf­tra­ge Or­ga­ni­sa­ti­on ver­lan­gen.7

2 Als Schlacht­ein­heit gel­ten 1 Kuh, 1 Rind, 2 Käl­ber, 1 Pferd, 1 Foh­len, 5 Schwei­ne, 10 Scha­fe, 10 Zie­gen, 20 Fer­kel, 20 Läm­mer und 20 Git­zi.

3 Die Schlacht­be­trie­be hal­ten das Er­geb­nis der neu­tra­len Qua­li­täts­einstu­fung von ge­schlach­te­ten Tie­ren schrift­lich auf dem Waag­do­ku­ment fest und über­mit­teln die Er­geb­nis­se an die zen­tra­le Da­ten­bank nach Ar­ti­kel 15a Ab­satz 1 des Tier­seu­chen­ge­set­zes vom 1. Ju­li 19668. Nicht über­mit­telt wer­den müs­sen Er­geb­nis­se der Qua­li­täts­ein­stu­fung von Tie­ren der Pfer­de­gat­tung.9

4 Der Lie­fe­rant und der Ab­neh­mer kön­nen das Er­geb­nis der neu­tra­len Qua­li­täts­ein­stu­fung von ge­schlach­te­ten Tie­ren bei der be­auf­trag­ten Or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 Buch­sta­be a be­an­stan­den. Die Be­an­stan­dung hat bei Tie­ren der Schwei­ne­gat­tung bis spä­tes­tens sechs, bei den üb­ri­gen Tier­gat­tun­gen bis spä­tes­tens 24 Stun­den nach der Schlach­tung zu er­fol­gen. Die be­tref­fen­den Schlacht­kör­per müs­sen so lan­ge im Schlacht­be­trieb un­zer­legt blo­ckiert wer­den, bis das Ver­fah­ren der Be­an­stan­dung ab­ge­schlos­sen ist.10

5 Auf über­wach­ten öf­fent­li­chen Märk­ten muss für le­ben­de Tie­re der Rind­vieh- und Schaf­gat­tung ei­ne neu­tra­le Qua­li­täts­einstu­fung durch die be­auf­trag­te Or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 Buch­sta­be a vor­ge­nom­men wer­den.11

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6427).

8 SR 916.40

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6427).

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6427).

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6427).

Art. 4 Kriterien zur Qualitätseinstufung  

1 Kri­te­ri­en für die Qua­li­täts­einstu­fung von Tie­ren der Rind­vieh-, Pfer­de-, Schaf- und Zie­gen­gat­tung bil­den das Al­ter, die Flei­schig­keit und das Fett­ge­we­be. Es kön­nen auch wis­sen­schaft­lich an­er­kann­te Kri­te­ri­en der Fett- und Fleisch­qua­li­tät her­an­ge­zo­gen wer­den.

2 Kri­te­ri­um für die Qua­li­täts­einstu­fung von ge­schlach­te­ten Tie­ren der Schwei­ne­gat­tung bil­det die Flei­schig­keit. Es kön­nen auch wis­sen­schaft­lich an­er­kann­te Kri­te­ri­en der Fett- und Fleisch­qua­li­tät her­an­ge­zo­gen wer­den.

Art. 5 Einschätzungs- und Klassifizierungssysteme  

1 Das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft (BLW) legt an­hand der Kri­te­ri­en nach Ar­ti­kel 4 Ein­schät­zungs- und Klas­si­fi­zie­rungs­sys­te­me fest.12

2 Es legt die tech­ni­schen Ge­rä­te für die Qua­li­täts­einstu­fung von ge­schlach­te­ten Tie­ren der Schwei­ne­gat­tung so­wie de­ren An­wen­dung und Über­wa­chung fest.

3 Die In­ves­ti­ti­ons- und Be­triebs­kos­ten der tech­ni­schen Ge­rä­te wer­den durch die Schlacht­be­trie­be ge­tra­gen.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3977).

2a. Kapitel: Ermittlung des Schlachtgewichts13

13 Eingefügt durch Art. 62 Abs. 2 der V vom 16. Dez. 2016 über das Schlachten und die Fleischkontrolle, in Kraft seit 1. Mai 2017 (AS 2017 411).

Art. 5a  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung (WBF) re­gelt die Er­mitt­lung des Schlacht­ge­wichts von Tie­ren der Rind­vieh-, Schwei­ne-, Pfer­de-, Schaf- und Zie­gen­gat­tung.

2 Es kann Aus­nah­men von der Pflicht zur Er­mitt­lung des Schlacht­ge­wichts vor­se­hen.

3. Kapitel: Öffentliche Märkte

Art. 6 Bezeichnung 14  

1 Die mit der Auf­ga­be nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 Buch­sta­be b be­auf­trag­te Or­ga­ni­sa­ti­on be­zeich­net je­weils für ein Ka­len­der­jahr öf­fent­li­che Märk­te für Tie­re der Rind­vieh­gat­tung ab ei­nem Al­ter von 161 Ta­gen und für Tie­re der Schaf­gat­tung. Die Be­zeich­nung er­folgt im Ein­ver­neh­men mit den Kan­to­nen und den bäu­er­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen und be­darf der Zu­stim­mung durch das BLW.15

2 Als öf­fent­li­che Märk­te kön­nen nur Märk­te be­zeich­net wer­den, auf de­nen vom 1. Ju­li bis zum 30. Ju­ni vor dem ent­spre­chen­den Ka­len­der­jahr durch­schnitt­lich min­des­tens 50 Tie­re pro Markt auf­ge­führt und ge­mä­ss Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2 ver­stei­gert wur­den.

3 Zwei Märk­te, die zu­sam­men die Min­dest­grös­se nach Ab­satz 2 er­rei­chen, kön­nen eben­falls be­zeich­net wer­den, wenn sie in der­sel­ben Re­gi­on und am glei­chen Halb­tag statt­ge­fun­den ha­ben und von den­sel­ben An­ge­stell­ten der be­auf­trag­ten Or­ga­ni­sa­ti­on über­wacht wur­den.

4 Die An­for­de­run­gen nach Ab­satz 2 gel­ten für neu ver­an­stal­te­te Märk­te erst ab dem drit­ten Ka­len­der­jahr.

5 Die be­auf­trag­te Or­ga­ni­sa­ti­on er­stellt vor Be­ginn des Ka­len­der­jah­res ein Jah­res­markt­pro­gramm mit den be­zeich­ne­ten öf­fent­li­chen Märk­ten. Dar­in wer­den ins­be­son­de­re die Markt­plät­ze, das Da­tum der ein­zel­nen Märk­te und die zur Auf­fuhr be­rech­tig­ten Tier­ka­te­go­ri­en an­ge­ge­ben.

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2539).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2013 3977).

Art. 7 Durchführung und Überwachung  

1 Die be­auf­trag­te Or­ga­ni­sa­ti­on in­for­miert die in­ter­es­sier­ten Krei­se über die an­ge­mel­de­ten, auf­ge­führ­ten, ver­stei­ger­ten und die im Rah­men der Mark­ta­bräu­mung zu­ge­teil­ten Tie­re. Sie er­fasst zu­dem die Zahl der ver­stei­ger­ten und zu­ge­teil­ten Tie­re.

2 Auf den öf­fent­li­chen Märk­ten müs­sen die auf­ge­führ­ten Tie­re mit öf­fent­li­chem Auf­ruf ver­stei­gert wer­den.16

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2539).

Art. 8 Infrastrukturbeiträge im Berggebiet  

1 Für die Ge­rä­te und Aus­rüs­tun­gen von öf­fent­li­chen Märk­ten im Berg­ge­biet wer­den im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te Bei­trä­ge aus­ge­rich­tet, so­weit es sich um ge­mein­schaft­li­che Mass­nah­men han­delt.

2 Als Berg­ge­biet im Zu­sam­men­hang mit öf­fent­li­chen Märk­ten gel­ten die Ber­g­zo­nen I–IV nach der Ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199817 über den land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­ons­ka­tas­ter und die Aus­schei­dung von Zo­nen. Mass­ge­bend für die Zo­nen­zu­tei­lung ist der Stand­ort des Markt­plat­zes. Be­fin­det sich der Stand­ort des Markt­plat­zes aus­ser­halb des Berg­ge­bie­tes, wer­den In­fra­struk­tur­bei­trä­ge aus­ge­rich­tet, wenn mehr als zwei Drit­tel der dar­auf ver­mark­te­ten Tie­re im vor­an­ge­hen­den Ka­len­der­jahr di­rekt aus dem Berg­ge­biet stam­men.18

3 Der Bei­trag be­trägt 50 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten, je­doch ma­xi­mal 50 000 Fran­ken je Pro­jekt.

4 An­re­chen­bar sind die fol­gen­den Kos­ten:

a.
An­schaf­fungs- und In­stal­la­ti­ons­kos­ten, in­klu­si­ve Ei­gen­leis­tun­gen und ei­ge­ne Ma­te­ri­al­lie­fe­run­gen;
b.
Kos­ten der Pro­jek­tie­rung und Bau­lei­tung.

5 Nicht an­re­chen­ba­re Kos­ten sind ins­be­son­de­re:

a.
Ver­wal­tungs­kos­ten, Sit­zungs­gel­der, Zin­sen, Ver­si­che­rungs­prä­mi­en und Ge­büh­ren;
b.
Be­triebs- und Un­ter­halts­kos­ten;
c.
Kos­ten für einen all­fäl­li­gen Lan­d­er­werb.

17 SR 912.1

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6427).

Art. 9 Gesuche um Infrastrukturbeiträge  

1 Ge­su­che um In­fra­struk­tur­bei­trä­ge sind beim Kan­ton ein­zu­rei­chen. Dem Ge­such ist ins­be­son­de­re ei­ne Kos­ten­ab­schät­zung bei­zu­le­gen. Bei Pro­jek­ten, für die ei­ne Bau­be­wil­li­gung er­for­der­lich ist, sind zu­sätz­lich ein­zu­rei­chen:

a.
die Bau­plä­ne;
b.
die rechts­kräf­ti­ge Bau­be­wil­li­gung; und
c.
der Nach­weis der Pu­bli­ka­ti­on im kan­to­na­len Amts­blatt nach den Ar­ti­keln 12 und 12a des Bun­des­ge­set­zes vom 1. Ju­li 196619 über den Na­tur- und Hei­mat­schutz.

2 Der Kan­ton prüft das Ge­such und lei­tet es mit sei­nem An­trag zum Ent­scheid an das BLW20 wei­ter. Dem An­trag sind all­fäl­li­ge Be­din­gun­gen und Auf­la­gen des Kan­tons bei­zu­le­gen.

3 Das BLW ent­schei­det über das Ge­such und si­chert den Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­lern den Bei­trag mit­tels Ver­fü­gung zu. Es zahlt 50 Pro­zent des Bei­tra­ges nach Be­ginn der Aus­füh­rung der Ar­bei­ten ba­sie­rend auf der Kos­ten­ab­schät­zung aus und den rest­li­chen Be­trag ge­stützt auf die de­fi­ni­ti­ve Ab­rech­nung nach Ab­schluss des Pro­jek­tes.

4 Die An­schaf­fun­gen dür­fen erst ge­tä­tigt wer­den, wenn die Bei­trä­ge rechts­kräf­tig ver­fügt sind. Das BLW kann ei­ne vor­zei­ti­ge An­schaf­fung be­wil­li­gen, wenn das Ab­war­ten der Rechts­kraft der Ver­fü­gung mit schwer­wie­gen­den Nach­tei­len ver­bun­den wä­re. Sol­che Be­wil­li­gun­gen ge­ben je­doch kei­nen An­spruch auf Bei­trä­ge.

19 SR 451

20 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3977). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

4. Kapitel: Marktentlastungsmassnahmen

Art. 10 Durchführung von Marktentlastungsmassnahmen  

1 Die mit den Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 Buch­sta­be b und c be­auf­trag­te Or­ga­ni­sa­ti­on kann bei über­mäs­si­gem sai­sona­len An­ge­bot oder an­de­ren vor­über­ge­hen­den Über­schüs­sen:

a.
Mark­ta­bräu­mung ab über­wach­ten öf­fent­li­chen Märk­ten be­schlies­sen und durch­füh­ren;
b.
Ein­la­ge­rungs- und Ver­bil­li­gungs­ak­tio­nen be­schlies­sen und or­ga­ni­sie­ren.

2 Sie be­stimmt nach An­hö­rung der in­ter­es­sier­ten Krei­se Zeit­punkt, Art und Um­fang der Mark­t­ent­las­tungs­mass­nah­men so­wie im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te die Hö­he der Bei­trä­ge für Ein­la­ge­rungs- und Ver­bil­li­gungs­ak­tio­nen.

3 Sai­sona­le Mark­t­ent­las­tungs­mass­nah­men dür­fen für je­de Tier­ka­te­go­rie wäh­rend ma­xi­mal 6 Mo­na­ten pro Jahr durch­ge­führt wer­den.

Art. 11 Marktabräumung  

1 Kon­tin­gent­san­teils­in­ha­be­rin­nen nach Ar­ti­kel 21 sind ge­mä­ss ih­rem An­teil an den 10 Pro­zent für nicht er­stei­ger­te Tie­re auf über­wach­ten öf­fent­li­chen Märk­ten über­nah­me­pflich­tig.21

2 Die Mark­ta­bräu­mungs­an­tei­le wer­den den Über­nah­me­pflich­ti­gen gleich­zei­tig mit der Zu­tei­lung der Kon­tin­gent­san­tei­le22 nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2 in Pro­zen­ten ver­fügt.

3 Die zu über­neh­men­den Tie­re wer­den den Über­nah­me­pflich­ti­gen von der be­auf­trag­ten Or­ga­ni­sa­ti­on zu den von ihr fest­ge­stell­ten marktüb­li­chen Prei­sen zu­ge­teilt.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3977).

22 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3977). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 12 Sicherstellung der Marktabräumung  

1 Kon­tin­gent­san­teils­in­ha­be­rin­nen kön­nen durch die be­auf­trag­te Or­ga­ni­sa­ti­on zu ei­ner Si­cher­stel­lung für die Mark­ta­bräu­mung ver­pflich­tet wer­den, wenn Zwei­fel an ih­rer Zah­lungs­fä­hig­keit be­ste­hen.23

2 Die Hö­he der Si­cher­stel­lung rich­tet sich nach dem Um­fang der ent­spre­chen­den Kon­tin­gent­san­tei­le und darf ma­xi­mal 300 000 Fran­ken be­tra­gen.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3977).

Art. 13 Einlagerungs- und Verbilligungsaktionen  

1 Bei Ein­la­ge­rungs­ak­tio­nen wird das frei­wil­li­ge Ein­frie­ren von Fleisch von Tie­ren der Rind­vieh-, und Schwei­ne­gat­tung mit Bei­trä­gen fi­nan­ziert.

2 Die Ein­la­ge­rungs­bei­trä­ge rich­ten sich nach dem Qua­li­täts- und Ge­wichts­ver­lust so­wie den La­ger­kos­ten und dür­fen einen Drit­tel des Markt­wer­tes, den das Fleisch im Zeit­punkt der Ein­la­ge­rung dar­stellt, nicht über­stei­gen.

3 Bei Ver­bil­li­gungs­ak­tio­nen wer­den Stot­zen von gros­sem Schlacht­vieh für die Tro­cken­fleisch­pro­duk­ti­on, Schwei­ne­schin­ken für die Roh­schin­ken­pro­duk­ti­on und Bank­fleisch für die Ver­ar­bei­tung mit Bei­trä­gen ver­bil­ligt.

4 Die Ver­bil­li­gungs­bei­trä­ge dür­fen einen Drit­tel des Markt­wer­tes, den das Fleisch im Zeit­punkt der Ver­bil­li­gung dar­stellt, nicht über­stei­gen.

5 Die be­auf­tra­ge Or­ga­ni­sa­ti­on er­stellt die Ab­rech­nungs­be­le­ge des BLW und über­mit­telt sie ihm.

6 Das BLW zahlt die Bei­trä­ge aus.

5. Kapitel: Einfuhr

1. Abschnitt: Aufteilung der Zollkontingente

Art. 14 Zollkontingent
Nr. 5 «rotes Fleisch»
 

1 Das Zoll­kon­tin­gent Nr. 5 «ro­tes Fleisch» (vor­wie­gend auf Rau­fut­ter­ba­sis pro­du­ziert) wird in fol­gen­de Teil­zoll­kon­tin­gen­te (T-K) auf­ge­teilt:

a.
T-K Nr. 5.1: luft­ge­trock­ne­tes Tro­cken­fleisch;
b.24
T-K Nr. 5.2: Rind­fleisch­zu­be­rei­tun­gen;
c.
T-K Nr. 5.3: Ko­scher­fleisch von Tie­ren der Rind­vieh­gat­tung25;
d.
T-K Nr. 5.4: Ko­scher­fleisch von Tie­ren der Schaf­gat­tung;
e.
T-K Nr. 5.5: Ha­lal­fleisch von Tie­ren der Rind­vieh­gat­tung;
f.
T-K Nr. 5.6: Ha­lal­fleisch von Tie­ren der Schaf­gat­tung;
g.
T-K Nr. 5.7: Üb­ri­ges.

1bis Das Teil­zoll­kon­tin­gent «Rind­fleisch­zu­be­rei­tun­gen» ent­hält fol­gen­de Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­ri­en (F-K):

a.
F-K Nr. 5.21: zu­ge­schnit­te­ne Rinds­bin­den, ge­sal­zen und ge­würzt;
b.
F-K Nr. 5.22: Rind­fleisch­kon­ser­ven.26

2 Das Teil­zoll­kon­tin­gent «Üb­ri­ges» ent­hält fol­gen­de F-K:27

a.
F-K Nr. 5.71: Fleisch und Schlacht­ne­ben­pro­duk­te von Tie­ren der Rind­vieh­gat­tung oh­ne zu­ge­schnit­te­ne Rinds­bin­den;
b.
F-K Nr. 5.72: zu­ge­schnit­te­ne Rinds­bin­den; als zu­ge­schnit­te­ne Rinds­bin­den gel­ten zu­ge­schnit­te­ne Eck­stücke, Un­ter­späl­ten und runder Mo­cken (Fi­sche);
c.
F-K Nr. 5.73: Fleisch und Schlacht­ne­ben­pro­duk­te von Tie­ren der Pfer­de­gat­tung;
d.
F-K Nr. 5.74: Fleisch und Schlacht­ne­ben­pro­duk­te von Tie­ren der Schaf­gat­tung;
e.
F-K Nr. 5.75: Fleisch und Schlacht­ne­ben­pro­duk­te von Tie­ren der Zie­gen­gat­tung;
f.
F-K Nr. 5.76: Schlacht­ne­ben­pro­duk­te von Tie­ren der Schwei­ne­gat­tung;
g.
F-K Nr. 5.77: Pâté, Ter­ri­nen, Fleisch­gra­nu­lat und ge­nus­staug­li­che Schlacht­ne­ben­pro­duk­te von Tie­ren der Rind­vieh-, Schwei­ne-, Pfer­de-, Schaf- und Zie­gen­gat­tung für die Tier­nah­rungs­kon­ser­ven­in­dus­trie und für die Her­stel­lung von Ge­la­ti­ne.28

24 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 1 der V vom 26. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3749).

25 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6427). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

26 Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. 1 der V vom 26. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3749).

27 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 1 der V vom 26. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3749).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2013 3977).

Art. 15 Zollkontingent
Nr. 6 «weisses Fleisch»
 

1 Das Zoll­kon­tin­gent Nr. 6 «weis­ses Fleisch» (vor­wie­gend auf Kraft­fut­ter­ba­sis pro­du­ziert) wird in fol­gen­de Teil­zoll­kon­tin­gen­te (T-K) auf­ge­teilt:

a.
T-K Nr. 6.1: luft­ge­trock­ne­ter Roh­schin­ken;
b.
T-K Nr. 6.2: Do­sen- und Koch­schin­ken;
c.
T-K Nr. 6.3: Wurst­wa­ren;
d.
T-K Nr. 6.4: Üb­ri­ges.

2 Das Teil­zoll­kon­tin­gent «Üb­ri­ges» ent­hält fol­gen­de Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­ri­en (F-K):

a.
F-K Nr. 6.41: Schwei­ne­fleisch in Hälf­ten;
b.
F-K Nr. 6.42: Ge­flü­gel­fleisch, in­kl. Ge­flü­gel­kon­ser­ven und Schlacht­ne­ben­pro­duk­te von Ge­flü­gel;
c.
F-K Nr. 6.43: Pâté und Fleisch­gra­nu­lat zur Sup­pen- und Sau­cen­her­stel­lung.
Art. 16 Aufteilung der Fleisch- und Fleischwarenkategorien sowie Festlegung der Einfuhrmengen  

1 Das BLW legt höchs­tens ein­mal für je­de Ein­fuhr­pe­ri­ode un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Markt­la­ge mit­tels Ver­fü­gung die Men­ge der Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­ri­en oder der dar­in ent­hal­te­nen Fleisch­stücke fest, die in der je­wei­li­gen Ein­fuhr­pe­ri­ode ein­ge­führt wer­den kann; es hört vor­gän­gig die in­ter­es­sier­ten Krei­se, die in der Re­gel durch die mit den Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 26 be­auf­trag­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ver­tre­ten wer­den, an.29

1bis Bei der Fest­le­gung der Men­ge nach Ab­satz 1 gel­ten als Nier­stücke:

a.
nicht aus­ge­bein­te Nier­stücke, be­ste­hend aus Huft, Fi­let und Roast­beef;
b.
aus­ge­bein­te Nier­stücke, in die ein­zel­nen Fleisch­tei­le Huft, Fi­let und Roast­beef zer­legt, wenn die ein­zel­nen Fleisch­tei­le in je glei­cher An­zahl gleich­zei­tig zur Zoll­ver­an­la­gung an­ge­mel­det wer­den; nicht als Nier­stücke gel­ten zer­klei­ner­te Huf­te, Fi­lets und Roast­beefs.30

2 Aus­ge­nom­men von Ab­satz 1 sind die Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­ri­en 5.77 und 6.43.

3 Als Ein­fuhr­pe­ri­ode gilt:

a.31
für Fleisch von Tie­ren der Rind­vieh­gat­tung, Schwei­ne­fleisch in Hälf­ten so­wie für zu­ge­schnit­te­ne Rinds­bin­den, ge­sal­zen und ge­würzt: vier Wo­chen;
b.
für Fleisch von Tie­ren der Schaf-, Zie­gen- und Pfer­de­gat­tung, Ge­flü­gel­fleisch in­kl. Ge­flü­gel­kon­ser­ven und Schlacht­ne­ben­pro­duk­te von Ge­flü­gel so­wie für Schlacht­ne­ben­pro­duk­te von Tie­ren der Rind­vieh-, Schwei­ne-, Pfer­de-, Schaf- und Zie­gen­gat­tung: das Jah­res­quar­tal;
c.
für al­le an­de­ren Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­ri­en: das Ka­len­der­jahr.

4 Das BLW kann in be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len:

a.
ei­ne kür­ze­re oder ei­ne län­ge­re Ein­fuhr­pe­ri­ode fest­le­gen;
b.
ei­ne zwei­te Ein­fuhr­men­ge für Fleisch und Schlacht­ne­ben­pro­duk­te nach Ab­satz 3 Buch­sta­be b fest­le­gen.

4bis Ein­fuhr­pe­ri­oden nach Ab­satz 3 und 4 dür­fen sich nicht über­schnei­den und nicht über das Ka­len­der­jahr hin­aus­ge­hen.32

5 Be­grün­de­te Aus­nah­me­fäl­le nach Ab­satz 4 lie­gen vor, wenn die in­ter­es­sier­ten Krei­se An­trä­ge an das BLW mit Zwei­drit­tel­mehr­heit der Stim­men so­wohl auf der Stu­fe Pro­duk­ti­on als auch auf der Stu­fe Ver­ar­bei­tung und Han­del be­schlies­sen.

6 Führt hö­he­re Ge­walt zu lo­gis­ti­schen Schwie­rig­kei­ten, kann das BLW aus­nahms­wei­se die Ein­fuhr­pe­ri­ode für zu­ge­teil­te und be­zahl­te Kon­tin­gent­san­tei­le an­ge­mes­sen ver­län­gern. Ein ent­spre­chen­des Ge­such muss dem BLW vor Ab­lauf der Ein­fuhr­pe­ri­ode ein­ge­reicht wer­den.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4569).

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4569).

31 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 1 der V vom 26. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3749).

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2539).

Art. 16a Übertragung nicht ausgenützter Kontingentsanteile 33  

Das BLW kann auf be­grün­de­tes, schrift­li­ches Ge­such hin nicht aus­genütz­te Men­gen von er­stei­ger­ten und be­zahl­ten Kon­tin­gent­san­tei­len ei­ner Fleisch­ka­te­go­rie auf die nächs­te Ein­fuhr­pe­ri­ode im sel­ben Ka­len­der­jahr über­tra­gen, wenn:

a.
die Men­ge min­des­tens 500 kg und höchs­tens 5 Pro­zent der zu­ge­teil­ten und zur Aus­nüt­zung über­tra­ge­nen Kon­tin­gent­san­tei­le be­trägt; und
b.
das Ge­such vor Ab­lauf der Ein­fuhr­pe­ri­ode beim BLW ein­trifft.

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5447).

2. Abschnitt: Zuteilung der Kontingentsanteile aufgrund einer Versteigerung

Art. 17 Versteigerung  

1 Die Teil­zoll­kon­tin­gen­te 5.1–5.6, 6.1–6.3 so­wie die vom BLW nach Ar­ti­kel 16 fest­ge­leg­ten Ein­fuhr­men­gen der Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­ri­en 5.76, 6.41 und 6.42 wer­den zu 100 Pro­zent ver­stei­gert.34

2 Die fol­gen­den vom BLW nach Ar­ti­kel 16 fest­ge­leg­ten Ein­fuhr­men­gen wer­den wie folgt ver­stei­gert:

a.
Ein­fuhr­men­gen der Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­ri­en 5.72, 5.73 und 5.75: zu 60 Pro­zent;
b.
Ein­fuhr­men­gen der Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­ri­en 5.71 und 5.74: zu 50 Pro­zent.35

3 Das BLW kann die zur Ver­stei­ge­rung aus­ge­schrie­be­ne Men­ge der Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­ri­en 5.71–5.76, 6.41 und 6.42 bei der Zu­tei­lung auf­grund der ein­ge­gan­ge­nen Ge­bo­te um ma­xi­mal 25 Pro­zent er­hö­hen oder ver­klei­nern. Die wei­te­ren Be­stim­mun­gen wer­den in der Aus­schrei­bungs­be­kannt­ma­chung pu­bli­ziert.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2013 3977).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2013 3977).

Art. 18 Besondere Voraussetzungen und Bestimmungen für die Zuteilung der Kontingentsanteile bei Koscherfleisch 36  

1 Kon­tin­gent­san­tei­le für die Teil­zoll­kon­tin­gen­te 5.3 und 5.4 wer­den An­ge­hö­ri­gen der jü­di­schen Ge­mein­schaft so­wie der ih­nen zu­ge­hö­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen und Per­so­nen­ge­mein­schaf­ten zu­ge­teilt, die:

a.
sich ver­pflich­ten, das ein­zu­füh­ren­de Fleisch aus­sch­liess­lich an an­er­kann­te Ver­kaufs­stel­len für Ko­scher­fleisch zu lie­fern; oder
b.
sich ver­pflich­ten, das ein­zu­füh­ren­de Fleisch aus­sch­liess­lich über ei­ne ei­ge­ne an­er­kann­te Ver­kaufs­stel­le von Ko­scher­fleisch selbst zu ver­mark­ten.

2 Das BLW an­er­kennt ei­ne Ver­kaufs­stel­le, wenn sie:

a.
ge­werbs­mäs­sig aus­sch­liess­lich Ko­scher­fleisch und dar­aus her­ge­stell­te
Flei­scher­zeug­nis­se ver­kauft und mit ei­nem Ver­kaufs­la­den oder ‑stand der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich ist;
b.
da­für sorgt, dass an gut sicht­ba­rer Stel­le der Hin­weis «Ko­scher» oder
«Ko­scher­fleisch» in leicht les­ba­rer und un­ver­wisch­ba­rer Schrift an­ge­bracht ist; der Hin­weis muss min­des­tens in ei­ner Amtss­pra­che ab­ge­fasst sein, die von der Haupt­be­völ­ke­rung der Ort­schaft ver­stan­den wird.

3 Die Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode wird in vier Ein­fuhr­pe­ri­oden, die den Jah­res­quar­ta­len ent­spre­chen, auf­ge­teilt.

4 Je Ver­stei­ge­rung kön­nen ei­ner Kon­tin­gent­san­teils­be­rech­tig­ten37 ma­xi­mal 40 Pro­zent der aus­ge­schrie­be­nen Teil­zoll­kon­tin­gents­men­ge zu­ge­teilt wer­den, wenn:

a.
mehr als ei­ne Kon­tin­gent­san­teils­be­rech­tig­te an der Ver­stei­ge­rung teil­nimmt; und
b.
die be­rück­sich­tig­ba­re Ge­bots­men­ge grös­ser als die aus­ge­schrie­be­ne Teil­zoll­kon­tin­gents­men­ge ist.38

5 Wird durch die An­wen­dung von Ab­satz 4 die aus­ge­schrie­be­ne Zoll­kon­tin­gents­men­ge nicht voll­stän­dig zu­ge­teilt, wird die Rest­men­ge un­mit­tel­bar noch­mals all­ge­mein aus­ge­schrie­ben und der ma­xi­ma­le Kon­tin­gent­san­teil nicht mehr an­ge­wen­det.39

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2539).

37 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3977). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

38 Ein­ge­fügt durch Ziff. III der V vom 25. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 3559).

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. III der V vom 25. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 3559).

Art. 18a Besondere Voraussetzungen und Bestimmungen für die Zuteilung der Kontingentsanteile bei Halalfleisch 40  

1 Kon­tin­gent­san­tei­le für die Teil­zoll­kon­tin­gen­te 5.5 und 5.6 wer­den An­ge­hö­ri­gen der is­la­mi­schen Ge­mein­schaft so­wie der ih­nen zu­ge­hö­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen und Per­so­nen­ge­mein­schaf­ten zu­ge­teilt, die:

a.
sich ver­pflich­ten, das ein­zu­füh­ren­de Fleisch aus­sch­liess­lich an an­er­kann­te Ver­kaufs­stel­len für Ha­lal­fleisch zu lie­fern; oder
b.
sich ver­pflich­ten, das ein­zu­füh­ren­de Fleisch aus­sch­liess­lich über ei­ne ei­ge­ne an­er­kann­te Ver­kaufs­stel­le von Ha­lal­fleisch selbst zu ver­mark­ten.

2 Das BLW an­er­kennt ei­ne Ver­kaufs­stel­le, wenn sie:

a.
ge­werbs­mäs­sig aus­sch­liess­lich Ha­lal­fleisch und dar­aus her­ge­stell­te Fleisch­er­zeug­nis­se ver­kauft und mit ei­nem Ver­kaufs­la­den oder ‑stand der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich ist;
b.
da­für sorgt, dass an gut sicht­ba­rer Stel­le der Hin­weis «Ha­lal» oder
«Ha­lal­fleisch» in leicht les­ba­rer und un­ver­wisch­ba­rer Schrift an­ge­bracht ist; der Hin­weis muss min­des­tens in ei­ner Amtss­pra­che ab­ge­fasst sein, die von der Haupt­be­völ­ke­rung der Ort­schaft ver­stan­den wird.

3 Die Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode wird in vier Ein­fuhr­pe­ri­oden, die den Jah­res­quar­ta­len ent­spre­chen, auf­ge­teilt.

4 Je Ver­stei­ge­rung kön­nen ei­ner zoll­kon­tin­gen­tan­teils­be­rech­tig­ten Per­son ma­xi­mal 40 Pro­zent der aus­ge­schrie­be­nen Teil­zoll­kon­tin­gents­men­ge zu­ge­teilt wer­den, wenn:

a.
mehr als ei­ne zoll­kon­tin­gen­tan­teils­be­rech­tig­te Per­son an der Ver­stei­ge­rung teil­nimmt; und
b.
die be­rück­sich­tig­ba­re Ge­bots­men­ge grös­ser als die aus­ge­schrie­be­ne Teil­zoll­kon­tin­gents­men­ge ist.41

5 Wird durch die An­wen­dung von Ab­satz 4 die aus­ge­schrie­be­ne Zoll­kon­tin­gents­men­ge nicht voll­stän­dig zu­ge­teilt, wird die Rest­men­ge un­mit­tel­bar noch­mals all­ge­mein aus­ge­schrie­ben und der ma­xi­ma­le Kon­tin­gent­san­teil nicht mehr an­ge­wen­det.42

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2539).

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. III der V vom 25. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 3559).

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. III der V vom 25. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 3559).

Art. 19 Zahlungsfrist 43  

1 Bei Kon­tin­gent­san­tei­len, die für die Dau­er ei­ner Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode (Ka­len­der­jahr) zu­ge­teilt wer­den, und bei Kon­tin­gent­san­tei­len der Zoll­kon­tin­gen­te 101 und 102 nach An­hang 3 der Frei­han­dels­ver­ord­nung 1 vom 18. Ju­ni 200844 be­trägt die Zah­lungs­frist für das ers­te Drit­tel des Zu­schlags­prei­ses 90 Ta­ge, für das zwei­te Drit­tel 120 Ta­ge und für das drit­te Drit­tel 150 Ta­ge ab dem Aus­stell­da­tum der Ver­fü­gung.

2 Bei den üb­ri­gen Kon­tin­gent­san­tei­len be­trägt die Zah­lungs­frist 30 Ta­ge ab dem Aus­stell­da­tum der Ver­fü­gung.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154569).

44 SR 632.421.0

Art. 2045  

45 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4569).

3. Abschnitt: Zuteilung der Kontingentsanteile nach der Zahl der auf überwachten öffentlichen Märkten ersteigerten Tiere46

46 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2013 3977).

Art. 21 Zuteilung nach der Zahl der ersteigerten Tiere  

1 Die Kon­tin­gent­san­tei­le an den vom BLW nach Ar­ti­kel 16 fest­ge­leg­ten Ein­fuhr­men­gen der Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­ri­en 5.71 und 5.74 wer­den zu 10 Pro­zent nach der Zahl der auf über­wach­ten öf­fent­li­chen Märk­ten er­stei­ger­ten Tie­re zu­ge­teilt.

2 Das BLW teilt die Kon­tin­gent­san­tei­le nach dem An­teil an der Zahl al­ler recht­mäs­sig gel­tend ge­mach­ten er­stei­ger­ten Tie­re zu. Die An­tei­le wer­den in Pro­zen­ten zu­ge­teilt. Für die Zu­tei­lung ist ei­ne Ge­ne­ral­ein­fuhr­be­wil­li­gung (GEB) nach Ar­ti­kel 1 der Agra­r­ein­fuhr­ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 201147 er­for­der­lich.

3 Als Be­mes­sungs­pe­ri­ode gilt der Zeit­raum zwi­schen dem 18. (1. Ju­li) und 7. Mo­nat (30. Ju­ni) vor der be­tref­fen­den Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode.

Art. 22 Anrechenbarkeit der ersteigerten Tiere  

1 An­re­chen­bar sind:

a.
für die Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­rie 5.71: die ab über­wach­ten öf­fent­li­chen Märk­ten er­stei­ger­ten Tie­re der Rind­vieh­gat­tung ab ei­nem Al­ter von 161 Ta­gen;
b.
für die Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­rie 5.74: die ab über­wach­ten öf­fent­li­chen Märk­ten er­stei­ger­ten Tie­re der Schaf­gat­tung.

2 Ein Tier kann nur ein­mal als er­stei­gert gel­tend ge­macht wer­den.

Art. 23 Gesuche um Kontingentsanteile nach der Zahl der ersteigerten Tiere  

Ge­su­che um Kon­tin­gent­san­tei­le nach der Zahl der er­stei­ger­ten Tie­re sind dem BLW auf dem da­für vor­ge­se­he­nen For­mu­lar bis spä­tes­tens zum 15. Au­gust vor Be­ginn der Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode ein­zu­rei­chen.

3a. Abschnitt: Zuteilung der Kontingentsanteile nach der Zahl der geschlachteten Tiere 48

48 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3977).

Art. 24 Zuteilung nach der Zahl der geschlachteten Tiere 49  

1 Die Kon­tin­gent­san­tei­le an den Ein­fuhr­men­gen der vom BLW nach Ar­ti­kel 16 fest­ge­leg­ten Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­ri­en 5.71–5.75 wer­den zu 40 Pro­zent nach der Zahl der ge­schlach­te­ten Tie­re nach Ar­ti­kel 24a zu­ge­teilt.

2 Kon­tin­gen­tan­teils­be­rech­tigt ist der Schlacht­be­trieb nach Ar­ti­kel 6 Buch­sta­be o Zif­fer 3 der Tier­seu­chen­ver­ord­nung vom 27. Ju­ni 199550.

3 Der Schlacht­be­trieb kann sei­ne Be­rech­ti­gung an Tier­hal­ter und Tier­hal­te­rin­nen nach Ar­ti­kel 11a der Land­wirt­schaft­li­chen Be­griffs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199851, Vieh­han­dels­un­ter­neh­men so­wie Fleisch­ver­ar­bei­tungs- und Fleisch­han­dels­be­trie­be ab­tre­ten.

4 Für die Zu­tei­lung der Kon­tin­gent­san­tei­le wer­den ge­schlach­te­te Tie­re nur dann an­ge­rech­net, wenn der Schlacht­be­trieb bei der Mel­dung der Schlach­tung in der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank sei­ne ei­ge­ne oder die TVD-Num­mer des Ab­tre­tungs­emp­fän­gers oder der Ab­tre­tungs­emp­fän­ge­rin an­ge­ge­ben hat.

5 Das BLW teilt die Kon­tin­gent­san­tei­le nach dem An­teil an der Zahl al­ler recht­mäs­sig gel­tend ge­mach­ten ge­schlach­te­ten Tie­re zu. Die An­tei­le wer­den in Pro­zen­ten zu­ge­teilt. Für die Zu­tei­lung ist ei­ne GEB er­for­der­lich.

6 Als Be­mes­sungs­pe­ri­ode gilt der Zeit­raum zwi­schen dem 18. (1. Ju­li) und 7. Mo­nat (30. Ju­ni) vor der be­tref­fen­den Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode.

7 Für die Be­rech­nung der Kon­tin­gent­san­tei­le sind die am 31. Au­gust vor Be­ginn der Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode vor­han­de­nen An­ga­ben in der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank und die an die­sem Da­tum ein­ge­tra­ge­nen TVD-Num­mern mass­ge­bend.

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2013 3977).

50 SR 916.401

51 SR 910.91

Art. 24a Geschlachtete Tiere 52  

Für die Fleisch- und Fleisch­wa­ren­ka­te­go­ri­en 5.71–5.75 gilt die Zahl der ge­schlach­te­ten Tie­re der ent­spre­chen­den Tier­gat­tung nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2.

52 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2013 3977).

Art. 24b Gesuche um Kontingentsanteile nach der Zahl der geschlachteten Tiere 53  

1 Im Ge­such um Kon­tin­gent­san­tei­le nach der Zahl der ge­schlach­te­ten Tie­re sind die GEB-Num­mer und die TVD-Num­mer nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be e be­zie­hungs­wei­se 21 Ab­satz 5 der TVD-Ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 201154 an­zu­ge­ben.

2 Die Ge­su­che sind bis zum 31. Au­gust vor Be­ginn der Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode über das In­ter­net­por­tal Aga­te ein­zu­rei­chen.

3 Für die Zu­tei­lung der Kon­tin­gent­san­tei­le sind die am 31. Au­gust vor Be­ginn der Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode ein­ge­tra­ge­nen GEB-Num­mern mass­ge­bend.

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3977).

54 SR 916.404.1

4. Abschnitt: Verzicht auf die Verteilung

Art. 25  

1 Bei fol­gen­den Pro­duk­ten der Zoll­kon­tin­gen­te Nr. 05 und 06 wird auf ei­ne Re­ge­lung zur Ver­tei­lung von Kon­tin­gent­san­tei­len ver­zich­tet:

a.
Pâté und Ter­ri­nen der Ta­rif­num­mern 1602.2071, 1602.4910, 1602.5091, 1602.9011;
b.
Fleisch­gra­nu­lat, Mehl, Pul­ver und der­glei­chen der Ta­rif­num­mern 0210.1991, 0210.2010, 0210.9911, 0210.9912, 0210.9961, 0210.9971, 0210.9981, 1602.2071, 1602.3110, 1602.3210, 1602.3910, 1602.4191, 1602.4210, 1602.4910, 1602.5091, 1602.9011.55

2 Bei ge­nus­staug­li­chen Schlacht­ne­ben­pro­duk­ten für die Tier­nah­rungs­kon­ser­ven­in­dus­trie und für die Her­stel­lung von Ge­la­ti­ne (ex 0206.3091, ex 0206.4191 und ex 0206.4991) des T-K Nr. 5.7 wird auf ei­ne Re­ge­lung zur Ver­tei­lung ver­zich­tet. Die Ein­fuh­ren un­ter­lie­gen den Be­stim­mun­gen von Ar­ti­kel 14 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 200556.57

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3977).

56 SR 631.0

57 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6427).

5. Abschnitt: Rindfleisch hoher Qualität58

58 Eingefügt durch Anhang 3 Ziff. 3 der V vom 18. April 2007 über die Ein-, Durch- und Ausfuhr von Tieren und Tierprodukten (AS 2007 1847). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6369).

Art. 25a  

1 Rind­fleisch ho­her Qua­li­tät (High Qua­li­ty Beef) kann im Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 5.711 ein­ge­führt wer­den, wenn die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son nach Ar­ti­kel 26 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 200559 der Zoll­stel­le beim Zoll­ver­an­la­gungs­ver­fah­ren ei­ne Be­schei­ni­gung vor­weist.

2 Die Be­schei­ni­gung muss:

a.
be­stä­ti­gen, dass es sich um High Qua­li­ty Beef nach den Kri­te­ri­en in Zif­fer 5 der Ver­pflich­tung der Schweiz vom 12. April 197960 be­tref­fend den Markt­zu­tritt für Rind­fleisch han­delt;
b.
dem For­mu­lar in An­hang I der Ver­ord­nung (EG) Nr. 810/2008 der Kom­mis­si­on vom 11. Au­gust 200861 zur Er­öff­nung und Ver­wal­tung von Zoll­kon­tin­gen­ten für hoch­wer­ti­ges fri­sches, ge­kühl­tes oder ge­fro­re­nes Rind­fleisch und ge­fro­re­nes Büf­fel­fleisch (Neu­fas­sung) ent­spre­chen;
c.
in deut­scher, fran­zö­si­scher, ita­lie­ni­scher oder eng­li­scher Spra­che ab­ge­fasst sein; und
d.
von der zu­stän­di­gen Be­hör­de des Lie­fer­lan­des un­ter­zeich­net und mit ei­nem amt­li­chen Stem­pel ver­se­hen sein.

3 Die Zoll­stel­le kon­trol­liert die Be­schei­ni­gung.

59 SR 631.0

60 SR 0.632.231.53

61 ABl. L 219 vom 14.8.2008, S. 3

6. Kapitel: Übertragung von Aufgaben

Art. 26 Ausschreibung  

1 Das BLW über­trägt fol­gen­de Auf­ga­ben an ei­ne oder meh­re­re pri­va­te Or­ga­ni­sa­tio­nen:

a.62
die Qua­li­täts­einstu­fung von ge­schlach­te­ten Tie­ren der Rind­vieh-, Schwei­ne-, Pfer­de-, Schaf-, und Zie­gen­gat­tung so­wie von le­ben­den Tie­ren der Rind­vieh- und Schaf­gat­tung auf über­wach­ten öf­fent­li­chen Märk­ten;
abis.63
die Kon­trol­le der Er­mitt­lung des Schlacht­ge­wichts;
b.
die Be­zeich­nung und Über­wa­chung von öf­fent­li­chen Märk­ten für le­ben­de Tie­re der Rind­vieh- und Schaf­gat­tung so­wie die Durch­füh­rung der Markt­­ab­räu­mung ab über­wach­ten öf­fent­li­chen Märk­ten; und
c.
die Or­ga­ni­sa­ti­on von Ein­la­ge­rungs- und Ver­bil­li­gungs­ak­tio­nen.

2 Die Über­tra­gung der Auf­ga­ben er­folgt nach dem Bun­des­ge­setz vom 16. De­zem­ber 199464 über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen.65

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3977).

63 Ein­ge­fügt durch Art. 62 Abs. 2 der V vom 16. Dez. 2016 über das Schlach­ten und die Fleisch­kon­trol­le, in Kraft seit 1. Mai 2017 (AS 2017 411).

64 [AS 1996 508, 1997 2465An­hang Ziff. 3, 2006 2197An­hang Ziff. 11, 2007 5635Art. 25 Ziff. 1, 2011 5659An­hang Ziff. 1 6515 Art. 26 Ziff. 1, 2012 3655Ziff. I 2, 2015 773, 2017 7563An­hang Ziff. II 1, 2019 4101Art. 1. AS 2020 641An­hang 7 Ziff. I]. Sie­he heu­te: das BG vom 21. Ju­ni 2019 (SR 172.056.1).

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5447).

Art. 27 Leistungsvereinbarungen  

1 Das BLW über­trägt die Auf­ga­ben mit­tels ei­ner oder meh­re­rer Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen. Um­fang, Ver­fah­ren, Be­din­gun­gen und Ver­gü­tung der ver­lang­ten Leis­tun­gen sind im Ver­trag ge­re­gelt.

2 Die Ver­trags­dau­er be­trägt ma­xi­mal vier Jah­re.

3 Die Leis­tungs­er­brin­ge­rin­nen müs­sen recht­lich, or­ga­ni­sa­to­risch und fi­nan­zi­ell un­ab­hän­gig von den ein­zel­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen und Un­ter­neh­mun­gen der Fleisch­wirt­schaft sein. Sie müs­sen ei­ne Be­triebs­buch­hal­tung mit ei­ner Kos­ten­stel­len- und Kos­ten­trä­ger­rech­nung füh­ren, die ei­ne Zu­tei­lung der Auf­wän­de und Er­trä­ge auf die Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen zu­lässt.

4 Die Leis­tungs­er­brin­ge­rin­nen un­ter­ste­hen der Auf­sicht des BLW.

7. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 28 Vollzug  

Das BLW voll­zieht die­se Ver­ord­nung, so­weit da­mit nicht an­de­re Be­hör­den be­traut sind.

Art. 29 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199866 über den Schlacht­vieh- und Fleisch­markt wird auf­ge­ho­ben.

66 [AS 1999 111, 2000 401, 2001 3142091An­hang Ziff. 18 2880, 2002 3495]

Art. 30 Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
6. November 2013
67  

1 Für die Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode 2015 sind für die Zu­tei­lung nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 Buch­sta­be a al­le auf über­wach­ten öf­fent­li­chen Märk­ten er­stei­ger­ten Tie­re der Rind­vieh­gat­tung an­re­chen­bar.

2 Für die Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode 2015 gilt für die Zu­tei­lung nach Ar­ti­kel 24 der Zeit­raum vom 1. Ja­nu­ar bis zum 30. Ju­ni 2014 als Be­mes­sungs­pe­ri­ode. Für die Zu­tei­lung wer­den ge­schlach­te­te Tie­re an­ge­rech­net, wenn der Schlacht­be­trieb bei der Mel­dung der Schlach­tung in der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank sei­ne ei­ge­ne oder die TVD-Num­mer des Ab­tre­tungs­emp­fän­gers oder der Ab­tre­tungs­emp­fän­ge­rin nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 an­ge­ge­ben hat.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3977).

Art. 31–3568  

68 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 72 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Art. 35a69  

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Ju­ni 2006 (AS 2006 2539). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5447).

Art. 35b70  

70 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 der CO­VID-19-Ver­ord­nung Land­wirt­schaft vom 1. April 2020, in Kraft vom 2. April 2020 bis zum 1. Okt. 2020 (AS 2020 1141).

Art. 36 Inkrafttreten  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 2 und 3 am 1. Ja­nu­ar 2004 in Kraft.

2 Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2 tritt am 1. Ju­li 2004 in Kraft.

3 Ar­ti­kel 8, 9 und 17 Ab­satz 3 tre­ten am 1. Ja­nu­ar 2007 in Kraft.

Anhang 71

71 Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011, mit Wirkung seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5447).

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