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Verordnung
über Höchstbestände in der Fleisch- und Eierproduktion
(Höchstbestandesverordnung, HBV)

vom 23. Oktober 2013 (Stand am 1. Januar 2016)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 46 Absätze 1 und 3, 47 Absatz 2 und 177 Absatz 1
des Landwirtschaftsgesetzes vom 29. April 19981 (LwG),

verordnet:

1. Abschnitt: Geltungsbereich

Art. 1

Die­se Ver­ord­nung gilt für Be­trie­be mit Schwei­ne­zucht, Schwei­ne­mast, Le­ge­hen­nen­hal­tung, Pou­let­mast, Tru­t­en­mast und Käl­ber­mast.

2. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 2 Höchstbestände 2

1 Be­trie­be müs­sen fol­gen­de Höchst­be­stän­de ein­hal­ten:

a.
bei Tie­ren der Schwei­ne­gat­tung:
1. 250
Zucht­sau­en über 6 Mo­na­te alt, säu­gend und nicht säu­gend,
2. 500
Zucht­sau­en über 6 Mo­na­te alt, nicht säu­gend, oder Re­mon­ten über 35 kg und bis 6 Mo­na­te alt, bei­der­lei Ge­schlechts, auf Deck- oder War­te­be­trie­ben von Er­zeu­ger­rin­gen mit ar­beits­tei­li­ger Fer­kel­pro­duk­ti­on,
3. 1 500
Re­mon­ten über 35 kg und bis 6 Mo­na­te alt, bei­der­lei Ge­schlechts,
4. 1 500
ab­ge­setz­te Fer­kel bis 35 kg, bei­der­lei Ge­schlechts,
5. 2 000
ab­ge­setz­te Fer­kel bis 35 kg, bei­der­lei Ge­schlechts, auf spe­zia­li­sier­ten Fer­ke­lauf­zucht­be­trie­ben oh­ne an­de­re Schwei­ne­ka­te­go­ri­en,
6. 1500
Mast­schwei­ne über 35 kg, bei­der­lei Ge­schlechts;
b.
bei Nutz­ge­flü­gel:
1. 27 000
Mast­pou­lets bis zum 28. Mast­tag,
2. 24 000
Mast­pou­lets vom 29. bis zum 35. Mast­tag,
3. 21 000
Mast­pou­lets vom 36. bis zum 42. Mast­tag,
4. 18 000
Mast­pou­lets ab dem 43. Mast­tag,
5. 18 000
Le­ge­hen­nen über 18 Wo­chen alt,
6. 9 000
Mast­tru­t­en bis zum 42. Mast­tag (Tru­t­en­vor­mast),
7. 4 500
Mast­tru­t­en ab dem 43. Mast­tag (Tru­t­en­aus­mast);
c.
bei Tie­ren der Rin­der­gat­tung:
300 Mast­käl­ber, die mit Voll­milch oder Mil­cher­satz ge­mä­s­tet wer­den.

2 In der Pou­let- und Tru­t­en­mast zäh­len auch der Ein­stall­tag und der Aus­stall­tag als Mast­ta­ge.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4571).

Art. 3 Zulässiger Gesamtbestand

Für die Be­rech­nung des zu­läs­si­gen Ge­samt­be­stan­des im Sin­ne von Ar­ti­kel 46 Ab­satz 2 LwG wer­den nicht be­rück­sich­tigt:

a.
die zur Re­mon­tie­rung des ei­ge­nen Be­stan­des be­stimm­ten Re­mon­ten: bis zu ei­nem Drit­tel des Zucht­sau­en­be­stan­des, je­doch höchs­tens 80 Tie­re;
b.
Fer­kel bis 35 kg, die im ei­ge­nen Be­trieb pro­du­ziert wer­den.

Art. 4 Betriebsgemeinschaften und Betriebszweiggemeinschaften

Bei Be­triebs­ge­mein­schaf­ten und Be­triebs­zweig­ge­mein­schaf­ten gel­ten die Be­stän­de nach den Ar­ti­keln 2 und 3 ein­zeln für je­den be­tei­lig­ten Be­trieb.

3. Abschnitt: Betriebe, die den ökologischen Leistungsnachweis erbringen, ohne dass sie Hofdünger abgeben

Art. 5 Zulässige Bestände

1 Das BLW be­wil­ligt Be­trie­ben, die den öko­lo­gi­schen Leis­tungs­nach­weis er­brin­gen, oh­ne dass sie Hof­dün­ger ab­ge­ben, auf Ge­such hin hö­he­re Be­stän­de als die­je­ni­gen nach Ar­ti­kel 2.

2 Es be­wil­ligt dem Be­trieb höchs­tens die Be­stän­de, die es er­mög­li­chen, mit dem an­fal­len­den Hof­dün­ger ei­ne Phos­phor­bi­lanz nach den An­for­de­run­gen von An­hang 1 Zif­fern 2.1.4 und 2.1.5 der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 20133 ein­zu­hal­ten.

Art. 6 Gesuch

1 Das Ge­such um ei­ne Be­wil­li­gung ist auf dem da­für vor­ge­se­he­nen For­mu­lar beim BLW ein­zu­rei­chen.

2 Das BLW holt vor dem Ent­scheid ei­ne Stel­lung­nah­me der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de ein.

Art. 7 Dauer der Bewilligung

Die Be­wil­li­gung gilt für 15 Jah­re. Reicht der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin spä­tes­tens sechs Mo­na­te vor Ab­lauf der Be­wil­li­gung ein neu­es Ge­such ein, so ent­schei­det das BLW vor Ab­lauf der Be­wil­li­gung.

Art. 8 Meldepflicht

Än­dern sich die für die Be­wil­li­gung re­le­van­ten Tat­sa­chen, so muss der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin dies dem BLW in­ner­halb ei­nes Mo­nats mel­den. Das BLW kann die be­wil­lig­ten Be­stän­de vor Ab­lauf der Be­wil­li­gung an­pas­sen.

Art. 9 Entzug der Bewilligung

Ein Ent­zug der Be­wil­li­gung ist je­der­zeit mög­lich, wenn Vor­schrif­ten des Tier- oder Ge­wäs­ser­schut­zes miss­ach­tet und die Miss­stän­de nicht in­nert der vom BLW ge­setz­ten Frist be­ho­ben wer­den.

4. Abschnitt: Betriebe mit Schweinehaltung, die Nebenprodukte von Milch- und Lebensmittelverarbeitungsbetrieben verwerten, sowie Betriebe mit Versuchs- und Forschungstätigkeit

Art. 10 Zulässige Bestände für Betriebe mit Schweinehaltung, die Nebenprodukte von Milch- und Lebensmittelverarbeitungsbetrieben verwerten


1 Das BLW be­wil­ligt Be­trie­ben mit Schwei­ne­hal­tung, die Ne­ben­pro­duk­te von Milch- oder Le­bens­mit­tel­ver­ar­bei­tungs­be­trie­ben ver­wer­ten, auf Ge­such hin hö­he­re Be­stän­de als die­je­ni­gen nach Ar­ti­kel 2, wenn sie im Durch­schnitt ei­nes Jah­res:

a.
min­des­tens 25 Pro­zent des Ener­gie­be­darfs der Schwei­ne mit Ne­ben­pro­duk­ten aus der Milch­ver­ar­bei­tung de­cken;
b.
min­des­tens 40 Pro­zent des Ener­gie­be­darfs der Schwei­ne mit Le­bens­mit­tel­ne­ben­pro­duk­ten de­cken, die nicht aus der Milch­ver­ar­bei­tung stam­men; oder
c.
min­des­tens 40 Pro­zent des Ener­gie­be­darfs der Schwei­ne mit Ne­ben­pro­duk­ten aus der Milch­ver­ar­bei­tung so­wie mit Le­bens­mit­tel­ne­ben­pro­duk­ten, die nicht aus der Milch­ver­ar­bei­tung stam­men, de­cken.

2 Die Be­wil­li­gung wird nur er­teilt, wenn:

a.
der Kan­ton, auf des­sen Ge­biet die Ne­ben­pro­duk­te an­fal­len, schrift­lich be­stä­tigt, dass die Ent­sor­gungs­auf­ga­be im öf­fent­li­chen In­ter­es­se liegt und von re­gio­na­ler Be­deu­tung ist;
b.
der Milch- oder Le­bens­mit­tel­ver­ar­bei­tungs­be­trieb, von dem die Ne­ben­pro­duk­te stam­men, in ei­ner Fahr­di­stanz von höchs­tens 75 km liegt;
c.
die Ne­ben­pro­duk­te bis­her nicht von an­de­ren Be­trie­ben über­nom­men wur­den oder die­se nicht be­reit sind, die Ne­ben­pro­duk­te wei­ter­hin zu über­neh­men;
d.
die Ab­nah­me der Ne­ben­pro­duk­te in ei­nem schrift­li­chen Ver­trag zwi­schen dem Ge­such­stel­ler oder der Ge­such­stel­le­rin und dem Milch- oder Le­bens­mit­tel­ver­ar­bei­tungs­be­trieb, von dem die Ne­ben­pro­duk­te stam­men, ver­ein­bart ist; der Ver­trag muss An­ga­ben zum Ge­halt der Ne­ben­pro­duk­te und der Men­ge der pro Jahr ver­wer­te­ten Ne­ben­pro­duk­te bein­hal­ten;
e.
der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin ne­ben Schwei­nen kei­ne an­de­ren Tie­re hält, für die die­se Ver­ord­nung gilt, es sei denn, die Tie­re wer­den als Nutz­tie­re für den aus­sch­liess­lich per­sön­li­chen Ge­brauch oder als Heim­tie­re ge­hal­ten;
f.
der Kan­ton, in dem die Pro­duk­ti­ons­stät­te liegt, schrift­lich be­stä­tigt, dass:
1.
mit den be­ste­hen­den Be­stän­den die Tier­schutz­vor­schrif­ten er­füllt sind, und
2.
mit den be­an­trag­ten Be­stän­den die Ge­wäs­ser­vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen.

3 Das BLW er­teilt die Be­wil­li­gung ent­spre­chend der Men­ge der ver­wer­te­ten Ne­ben­pro­duk­te.

Art. 11 Liste der Nebenprodukte

1 Die Ne­ben­pro­duk­te von Milch- oder Le­bens­mit­tel­ver­ar­bei­tungs­be­trie­ben, die für die Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 10 be­rück­sich­tigt wer­den, sind im An­hang auf­ge­führt.

2 Das BLW kann den An­hang än­dern. Es nimmt Ne­ben­pro­duk­te in den An­hang auf, wenn die­se die fol­gen­den An­for­de­run­gen er­fül­len:

a.
Sie wer­den nicht ei­gens für die Füt­te­rung von Schwei­nen her­ge­stellt.
b.
Sie sind stark was­ser­hal­tig und ver­der­ben oh­ne Kon­ser­vie­rungs­zu­satz in­ner­halb von höchs­tens 30 Ta­gen.
c.
Ihr Ein­satz in der Schwei­ne­füt­te­rung hat kei­ne ne­ga­ti­ven Aus­wir­kun­gen auf das Tier­wohl und die Fleisch­qua­li­tät.
d.
Sie fal­len re­gel­mäs­sig an, da­mit die Ver­füt­te­rung über das gan­ze Jahr ge­währ­leis­tet ist.
e.
Ihr Ein­satz in der Schwei­ne­füt­te­rung ist sinn­vol­ler als der Ein­satz in ei­nem her­kömm­li­chen, tro­ckenen Fut­ter­mit­tel.

Art. 12 Zulässige Bestände für Betriebe mit Versuchs- und Forschungstätigkeit


1 Das BLW be­wil­ligt den Ver­suchs­be­trie­ben des Bun­des und den land­wirt­schaft­li­chen For­schungs­an­stal­ten des Bun­des, dem Avi­fo­rum in Zol­li­ko­fen so­wie der Mast- und Schlacht­leis­tungs­prü­fungs­an­stalt in Sem­pach auf Ge­such hin hö­he­re Be­stän­de als die­je­ni­gen nach Ar­ti­kel 2, so­weit dies zur Durch­füh­rung der Ver­su­che und Prü­fun­gen er­for­der­lich ist.

2 Die Be­wil­li­gung wird nur er­teilt, wenn der Kan­ton, in dem die Pro­duk­ti­ons­stät­te liegt, schrift­lich be­stä­tigt, dass:

a.
mit den be­ste­hen­den Be­stän­den die Tier­schutz­vor­schrif­ten er­füllt sind; und
b.
mit den be­an­trag­ten Be­stän­den die Ge­wäs­ser­vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen.

Art. 13 Zulässiger Gesamtbestand

1 Das BLW be­wil­ligt Be­trie­ben nach den Ar­ti­keln 10 und 12 auf Ge­such hin höchs­tens 200 Pro­zent der Be­stän­de nach Ar­ti­kel 2.

2 Hält ein Be­trieb meh­re­re Tier­ka­te­go­ri­en, so darf die Sum­me der pro­zen­tua­len An­tei­le an den je­wei­li­gen Höchst­be­stän­den 200 Pro­zent nicht über­schrei­ten.

Art. 14 Gesuch

Das Ge­such um ei­ne Be­wil­li­gung ist auf dem da­für vor­ge­se­he­nen For­mu­lar beim BLW ein­zu­rei­chen. Dem Ge­such sind al­le für die Be­ur­tei­lung not­wen­di­gen Un­ter­la­gen bei­zu­le­gen, ins­be­son­de­re die kan­to­na­len schrift­li­chen Be­stä­ti­gun­gen nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und f be­zie­hungs­wei­se Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2.

Art. 15 Dauer der Bewilligung

Die Be­wil­li­gung für Be­trie­be nach Ar­ti­kel 10 wird für die Gül­tig­keits­dau­er des Ab­nah­me­ver­trags nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 2 Buch­sta­be d, höchs­tens je­doch für fünf Jah­re er­teilt. Die Be­wil­li­gung für Be­trie­be nach Ar­ti­kel 12 wird für höchs­tens fünf Jah­re er­teilt. Reicht der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin spä­tes­tens sechs Mo­na­te vor Ab­lauf der Be­wil­li­gung ein neu­es Ge­such ein, so ent­schei­det das BLW vor Ab­lauf der Be­wil­li­gung.

Art. 16 Meldepflicht

Än­dern sich die für die Be­wil­li­gung re­le­van­ten Tat­sa­chen, so muss der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin dies dem BLW in­ner­halb ei­nes Mo­nats mel­den. Das BLW kann die be­wil­lig­ten Be­stän­de vor Ab­lauf der Be­wil­li­gung an­pas­sen.

Art. 17 Entzug der Bewilligung

Ein Ent­zug der Be­wil­li­gung ist je­der­zeit mög­lich, wenn Vor­schrif­ten des Tier- oder Ge­wäs­ser­schut­zes miss­ach­tet und die Miss­stän­de nicht in­nert der vom BLW ge­setz­ten Frist be­ho­ben wer­den.

5. Abschnitt: Wiederaufstockung von abgebauten oder stillgelegten Betrieben

Art. 18

1 Be­trie­be, die im Jahr 1994 Bei­trä­ge nach der Be­triebs-Still­le­gungs­ver­ord­nung vom 13. Ja­nu­ar 19934 er­hal­ten ha­ben, dür­fen wäh­rend 20 Jah­ren nach dem Ab­bau der Be­stän­de oder der Still­le­gung der Pro­duk­ti­on, die Be­stän­de nur auf­sto­cken be­zie­hungs­wei­se die Pro­duk­ti­on nur wie­der auf­neh­men, wenn das BLW dies be­wil­ligt hat.

2 Das BLW kann ei­ne Be­wil­li­gung zur Wie­der­auf­sto­ckung der Be­stän­de oder zur Wie­der­auf­nah­me der Pro­duk­ti­on er­tei­len, so­bald der bei der Still­le­gung aus­ge­rich­te­te Bei­trag für die Bau­kon­struk­ti­on an­teils­mäs­sig zu­rück­er­stat­tet ist. Da­bei wer­den pro Jahr, das seit der Aus­zah­lung des Bei­tra­ges ver­gan­gen ist, 5 Pro­zent er­las­sen.

3 Das zu­stän­di­ge Grund­buchamt löscht die nach der Be­triebs-Still­le­gungs­ver­ord­nung auf 20 Jah­re be­fris­te­ten und als öf­fent­lich-recht­li­che Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen im Grund­buch ein­ge­tra­ge­nen An­mer­kun­gen über die Be­gren­zun­gen der Be­stän­de von Am­tes we­gen, wenn seit Er­lass der Ver­fü­gung über den Ab­bau oder die Still­le­gung ei­nes Be­stan­des die Frist von 20 Jah­ren ab­ge­lau­fen ist. Vor Ab­lauf die­ser Frist darf die An­mer­kung nur mit Zu­stim­mung des BLW ge­löscht wer­den.

4 [AS 1993 8651598An­hang 2 Ziff. 5, 1994 784. AS 1995 217Ziff. I 2]

6. Abschnitt: Abgaben

Art. 19 Abgabenerhebung

1 Das BLW er­hebt ei­ne Ab­ga­be, wenn der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ei­nes Be­triebs mehr Tie­re hält als die zu­läs­si­gen Be­stän­de.

2 Mass­ge­bend da­für, ob ei­ne Ab­ga­be ge­schul­det ist, ist der Be­stand am Tag, an dem das BLW die Hö­he des Be­stands ei­nes Be­triebs fest­stellt.

Art. 20 Höhe der Abgabe

1 Die Ab­ga­be be­trägt pro Jahr je zu viel ge­hal­te­nes Tier:

a.
bei Tie­ren der Schwei­ne­gat­tung:
1.
Zucht­sau­en über 6 Mo­na­te alt, säu­gend oder nicht säu­gen­d450.—
2.
ab­ge­setz­te Fer­kel bis 35 kg 75.—
3.
Re­mon­ten und Mast­schwei­ne über 35 kg, bei­der­lei
Ge­schlechts 75.—
b.
bei Nutz­ge­flü­gel:
1.
Le­ge­hen­nen über 18 Wo­chen alt 12.—
2.
Mast­pou­lets über 42 Mast­ta­ge alt 5.—
3.
Mast­pou­lets bis zu 42 Mast­ta­gen alt 4.30
4.
Mast­pou­lets bis zu 35 Mast­ta­gen alt 3.80
5.
Mast­pou­lets bis zu 28 Mast­ta­gen alt 3.40
6.
Mast­tru­t­en über 6 Wo­chen alt (Tru­t­en­aus­mast) 15.—
7.
Mast­tru­t­en bis 6 Wo­chen alt (Tru­t­en­vor­mast) 5.—
c.
bei Tie­ren der Rin­der­gat­tung:
Mast­käl­ber (Mast mit Voll­milch oder Mil­cher­satz)
200.—

2 Hält der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin Tie­re ver­schie­de­ner Ka­te­go­ri­en, so wird für die Be­rech­nung der Ab­ga­be auf die für den Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin güns­tigs­te Lö­sung ab­ge­stellt.

7. Abschnitt: Bewilligung von Neu- und Umbauten

Art. 21

Die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den be­wil­li­gen Neu- und Um­bau­ten ma­xi­mal für die Be­stän­de nach den Ar­ti­keln 2 und 3, es sei denn, das BLW hat vor­gän­gig ge­stützt auf Ar­ti­kel 5, 10 oder 12 einen hö­he­ren Be­stand be­wil­ligt.

8. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 22 Vollzug

1 Das BLW voll­zieht die­se Ver­ord­nung.

2 Das BLW kann die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den mit der Kon­trol­le der Be­stän­de be­auf­tra­gen.

Art. 23 Aufhebung bisherigen Rechts

Die Höchst­be­stan­des­ver­ord­nung vom 26. No­vem­ber 20035 wird auf­ge­ho­ben.

Art. 24 Übergangsbestimmungen

1 Die Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen von Be­trie­ben, die auf­grund der Ver­füt­te­rung von Schlacht- und Metz­gerei­ne­ben­pro­duk­ten so­wie Spei­se­res­ten ge­stützt auf die Höchst­be­stan­des­ver­ord­nung vom 26. No­vem­ber 20036 Be­stän­de hal­ten dür­fen, die hö­her sind als die­je­ni­gen nach Ar­ti­kel 2, blei­ben bis zu ih­rem Ab­lauf gül­tig.

2 Be­trie­be, die auf­grund des Ver­bots der Füt­te­rung von Schlacht- und Metz­gerei­ne­ben­pro­duk­ten so­wie Spei­se­res­ten nicht ge­nü­gend Le­bens­mit­tel­ne­ben­pro­duk­te ge­mä­ss An­hang für die Er­tei­lung ei­ner neu­en Be­wil­li­gung für die bis­he­ri­gen Be­stän­de be­schaf­fen kön­nen, müs­sen die Be­stän­de bis zum 31. De­zem­ber 2015 auf die Be­stän­de nach den Ar­ti­keln 2 und 3 oder auf die Li­mi­ten ei­ner neu­en Be­wil­li­gung ab­bau­en.

3 Nach bis­he­ri­gem Recht un­be­fris­tet er­teil­te Be­wil­li­gun­gen für Be­trie­be, die den öko­lo­gi­schen Leis­tungs­nach­weis er­brin­gen, oh­ne dass sie Hof­dün­ger ab­ge­ben, gel­ten für 15 Jah­re ab dem Zeit­punkt der Be­wil­li­gung.

Art. 25 Inkrafttreten

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2014 in Kraft.

Anhang

Liste der Lebensmittelnebenprodukte nach Artikel 11