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Verordnung
über Höchstbestände in der Fleisch- und Eierproduktion
(Höchstbestandesverordnung, HBV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 46 Absätze 1 und 3, 47 Absatz 2 und 177 Absatz 1
des Landwirtschaftsgesetzes vom 29. April 19981 (LwG),

verordnet:

1. Abschnitt: Geltungsbereich

Art. 1  

Die­se Ver­ord­nung gilt für Be­trie­be mit Schwei­ne­zucht, Schwei­ne­mast, Le­ge­hen­nen­hal­tung, Pou­let­mast, Tru­t­en­mast und Käl­ber­mast.

2. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 2 Höchstbestände 2  

1 Be­trie­be müs­sen fol­gen­de Höchst­be­stän­de ein­hal­ten:

a.
bei Tie­ren der Schwei­ne­gat­tung:
1. 250
Zucht­sau­en über 6 Mo­na­te alt, säu­gend und nicht säu­gend,
2. 500
Zucht­sau­en über 6 Mo­na­te alt, nicht säu­gend, oder Re­mon­ten über 35 kg und bis 6 Mo­na­te alt, bei­der­lei Ge­schlechts, auf Deck- oder War­te­be­trie­ben von Er­zeu­ger­rin­gen mit ar­beits­tei­li­ger Fer­kel­pro­duk­ti­on,
3. 1 500
Re­mon­ten über 35 kg und bis 6 Mo­na­te alt, bei­der­lei Ge­schlechts,
4. 1 500
ab­ge­setz­te Fer­kel bis 35 kg, bei­der­lei Ge­schlechts,
5. 2 000
ab­ge­setz­te Fer­kel bis 35 kg, bei­der­lei Ge­schlechts, auf spe­zia­li­sier­ten Fer­ke­lauf­zucht­be­trie­ben oh­ne an­de­re Schwei­ne­ka­te­go­ri­en,
6. 1500
Mast­schwei­ne über 35 kg, bei­der­lei Ge­schlechts;
b.
bei Nutz­ge­flü­gel:
1. 27 000
Mast­pou­lets bis zum 28. Mast­tag,
2. 24 000
Mast­pou­lets vom 29. bis zum 35. Mast­tag,
3. 21 000
Mast­pou­lets vom 36. bis zum 42. Mast­tag,
4. 18 000
Mast­pou­lets ab dem 43. Mast­tag,
5. 18 000
Le­ge­hen­nen über 18 Wo­chen alt,
6. 9 000
Mast­tru­t­en bis zum 42. Mast­tag (Tru­t­en­vor­mast),
7. 4 500
Mast­tru­t­en ab dem 43. Mast­tag (Tru­t­en­aus­mast);
c.
bei Tie­ren der Rin­der­gat­tung:
300 Mast­käl­ber, die mit Voll­milch oder Mil­cher­satz ge­mä­s­tet wer­den.

2 In der Pou­let- und Tru­t­en­mast zäh­len auch der Ein­stall­tag und der Aus­stall­tag als Mast­ta­ge.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4571).

Art. 3 Zulässiger Gesamtbestand  

Für die Be­rech­nung des zu­läs­si­gen Ge­samt­be­stan­des im Sin­ne von Ar­ti­kel 46 Ab­satz 2 LwG wer­den nicht be­rück­sich­tigt:

a.
die zur Re­mon­tie­rung des ei­ge­nen Be­stan­des be­stimm­ten Re­mon­ten: bis zu ei­nem Drit­tel des Zucht­sau­en­be­stan­des, je­doch höchs­tens 80 Tie­re;
b.
Fer­kel bis 35 kg, die im ei­ge­nen Be­trieb pro­du­ziert wer­den.
Art. 4 Betriebsgemeinschaften und Betriebszweiggemeinschaften 3  

Bei Be­triebs­ge­mein­schaf­ten und Be­triebs­zweig­ge­mein­schaf­ten wer­den für die Be­rech­nung der Höchst­be­stän­de und des zu­läs­si­gen Ge­samt­be­stands die in den Ar­ti­keln 2 und 3 ge­nann­ten Zah­len mit der An­zahl der be­tei­lig­ten Be­trie­be mul­ti­pli­ziert.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 704).

3. Abschnitt: Betriebe, die den ökologischen Leistungsnachweis erbringen, ohne dass sie Hofdünger abgeben

Art. 5 Zulässige Bestände 4  

1 Das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft (BLW) be­wil­ligt Be­trie­ben, die den öko­lo­gi­schen Leis­tungs­nach­weis er­brin­gen, oh­ne dass sie Hof­dün­ger ab­ge­ben, auf Ge­such hin hö­he­re Be­stän­de als die­je­ni­gen nach Ar­ti­kel 2.

2 Es be­wil­ligt dem Be­trieb höchs­tens die Be­stän­de, die es er­mög­li­chen, mit dem an­fal­len­den Hof­dün­ger ei­ne Phos­phor­bi­lanz nach den An­for­de­run­gen von An­hang 1 Zif­fer 2.1.5 der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 20135 ein­zu­hal­ten.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 704).

5 SR 910.13

Art. 6 Gesuch  

1 Das Ge­such um ei­ne Be­wil­li­gung ist auf dem da­für vor­ge­se­he­nen For­mu­lar beim BLW ein­zu­rei­chen.

2 Das BLW holt vor dem Ent­scheid ei­ne Stel­lung­nah­me der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de ein.

Art. 7 Dauer der Bewilligung  

Die Be­wil­li­gung gilt für 15 Jah­re. Reicht der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin spä­tes­tens sechs Mo­na­te vor Ab­lauf der Be­wil­li­gung ein neu­es Ge­such ein, so ent­schei­det das BLW vor Ab­lauf der Be­wil­li­gung.

Art. 8 Meldepflicht  

Än­dern sich die für die Be­wil­li­gung re­le­van­ten Tat­sa­chen, so muss der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin dies dem BLW in­ner­halb ei­nes Mo­nats mel­den. Das BLW kann die be­wil­lig­ten Be­stän­de vor Ab­lauf der Be­wil­li­gung an­pas­sen.

Art. 9 Entzug der Bewilligung  

Ein Ent­zug der Be­wil­li­gung ist je­der­zeit mög­lich, wenn Vor­schrif­ten des Tier- oder Ge­wäs­ser­schut­zes miss­ach­tet und die Miss­stän­de nicht in­nert der vom BLW ge­setz­ten Frist be­ho­ben wer­den.

4. Abschnitt: Betriebe mit Schweinehaltung, die Nebenprodukte von Milch- und Lebensmittelverarbeitungsbetrieben oder Lebensmittelabfälle verwerten, sowie Betriebe mit Versuchs- und Forschungstätigkeit 6

6 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 688).

Art. 10 Zulässige Bestände für Betriebe mit Schweinehaltung, die Nebenprodukte von Milch- und Lebensmittelverarbeitungsbetrieben oder Lebensmittelabfälle verwerten 7  

1 Das BLW be­wil­ligt Be­trie­ben mit Schwei­ne­hal­tung, die im An­hang ge­nann­te Ne­ben­pro­duk­te aus der Milch- und Le­bens­mit­tel­ver­ar­bei­tung oder Le­bens­mit­tel­ab­fäl­le ver­wer­ten, auf Ge­such hin hö­he­re Be­stän­de als die­je­ni­gen nach Ar­ti­kel 2, wenn ei­ne der fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt ist:

a.
Min­des­tens 25 Pro­zent des Ener­gie­be­darfs der Schwei­ne wird im Durch­schnitt ei­nes Jah­res mit Ne­ben­pro­duk­ten aus der Milch­ver­ar­bei­tung ge­deckt.
b.
Wird der Ener­gie­be­darf zu we­ni­ger als 25 Pro­zent mit Ne­ben­pro­duk­ten aus der Milch­ver­ar­bei­tung ge­deckt, so wird min­des­tens 40 Pro­zent des Ener­gie­be­darfs mit Ne­ben­pro­duk­ten oder Le­bens­mit­tel­ab­fäl­len ge­deckt.

2 Die Be­wil­li­gung wird nur er­teilt, wenn:

a.
der Kan­ton, auf des­sen Ge­biet die Ne­ben­pro­duk­te oder Le­bens­mit­tel­ab­fäl­le an­fal­len, schrift­lich be­stä­tigt, dass die Ent­sor­gungs­auf­ga­be im öf­fent­li­chen In­ter­es­se liegt und von re­gio­na­ler Be­deu­tung ist;
b.
der Be­trieb, von dem die Ne­ben­pro­duk­te oder Le­bens­mit­tel­ab­fäl­le stam­men, in ei­ner Fahr­di­stanz von höchs­tens 100 km liegt;
c.
die Ne­ben­pro­duk­te oder Le­bens­mit­tel­ab­fäl­le noch nicht von an­de­ren Be­trie­ben über­nom­men wur­den oder nicht mehr von an­de­ren Be­trie­ben über­nom­men wer­den;
d.
die Ab­nah­me der Ne­ben­pro­duk­te oder Le­bens­mit­tel­ab­fäl­le in ei­nem schrift­li­chen Ver­trag zwi­schen dem Ge­such­stel­ler oder der Ge­such­stel­le­rin und dem Be­trieb, von dem die zu ver­füt­tern­den Ne­ben­pro­duk­te oder Le­bens­mit­tel­ab­fäl­le stam­men, ver­ein­bart ist; der Ver­trag muss An­ga­ben zum Ge­halt der Ne­ben­pro­duk­te oder Le­bens­mit­tel­ab­fäl­le und der Men­ge der pro Jahr ver­wer­te­ten Ne­ben­pro­duk­te oder Le­bens­mit­tel­ab­fäl­le ent­hal­ten;
e.
der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin ne­ben Schwei­nen kei­ne an­de­ren Tie­re hält, für die die­se Ver­ord­nung gilt, es sei denn, die Tie­re wer­den als Nutz­tie­re für den aus­sch­liess­lich per­sön­li­chen Ge­brauch oder als Heim­tie­re ge­hal­ten;
f.
der Kan­ton, in dem die Pro­duk­ti­ons­stät­te liegt, schrift­lich be­stä­tigt, dass:
1.
mit den be­ste­hen­den Be­stän­den die Tier­schutz­vor­schrif­ten er­füllt sind, und
2.
mit den be­an­trag­ten Be­stän­den die Ge­wäs­ser­vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen.

3 Das BLW er­teilt die Be­wil­li­gung ent­spre­chend den Men­gen an Ne­ben­pro­duk­ten und Le­bens­mit­tel­ab­fäl­len, de­ren Über­nah­me ver­trag­lich ver­ein­bart ist.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 688).

Art. 11 Liste der Nebenprodukte und Lebensmittelabfälle sowie anrechenbarer Energiegehalt 8  

1 Die Ne­ben­pro­duk­te und Le­bens­mit­tel­ab­fäl­le, die für die Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 10 be­rück­sich­tigt wer­den, sind im An­hang auf­ge­führt.9

1bisFür die Be­rech­nung des Um­fangs, in dem die Ne­ben­pro­duk­te und Le­bens­mit­tel­ab­fäl­le den Ener­gie­be­darf der Schwei­ne de­cken, wird höchs­tens der im An­hang an­ge­ge­be­ne Ener­gie­ge­halt be­rück­sich­tigt.10

2 Das BLW nimmt Ne­ben­pro­duk­te und Le­bens­mit­tel­ab­fäl­le in den An­hang auf, wenn die­se die fol­gen­den An­for­de­run­gen er­fül­len:11

a.
Sie wer­den nicht ei­gens für die Füt­te­rung von Schwei­nen her­ge­stellt.
b.
Sie sind stark was­ser­hal­tig und ver­der­ben oh­ne Kon­ser­vie­rungs­zu­satz in­ner­halb von höchs­tens 30 Ta­gen.
c.
Ihr Ein­satz in der Schwei­ne­füt­te­rung hat kei­ne ne­ga­ti­ven Aus­wir­kun­gen auf das Tier­wohl und die Fleisch­qua­li­tät.
d.
Sie fal­len re­gel­mäs­sig an, da­mit die Ver­füt­te­rung über das gan­ze Jahr ge­währ­leis­tet ist.
e.
Ihr Ein­satz in der Schwei­ne­füt­te­rung ist sinn­vol­ler als der Ein­satz in ei­nem her­kömm­li­chen, tro­ckenen Fut­ter­mit­tel.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 688).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 688).

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 688).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 688).

Art. 12 Zulässige Bestände für Betriebe mit Versuchs- und Forschungstätigkeit  

1 Das BLW be­wil­ligt der land­wirt­schaft­li­chen For­schungs­an­stalt des Bun­des und den Ver­suchs­be­trie­ben auf Ge­such hin hö­he­re Be­stän­de als die­je­ni­gen nach Ar­ti­kel 2, so­weit dies zur Durch­füh­rung der Ver­su­che er­for­der­lich ist.12

1bis Den Ver­suchs­be­trie­ben wird die Be­wil­li­gung er­teilt, wenn sie nach­wei­sen, dass:

a.
ih­re Ver­such­stä­tig­keit auf ei­ner wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­ge ba­siert; und
b.
sie die Ver­such­s­er­geb­nis­se zur Un­ter­stüt­zung der Schwei­zer Tier­pro­duk­ti­on ein­setz­ten.13

2 Die Be­wil­li­gung wird nur er­teilt, wenn der Kan­ton, in dem die Pro­duk­ti­ons­stät­te liegt, schrift­lich be­stä­tigt, dass:

a.
mit den be­ste­hen­den Be­stän­den die Tier­schutz­vor­schrif­ten er­füllt sind; und
b.
mit den be­an­trag­ten Be­stän­den die Ge­wäs­ser­vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 688).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 688).

Art. 13 Zulässiger Gesamtbestand  

1 Das BLW be­wil­ligt Be­trie­ben nach den Ar­ti­keln 10 und 12 auf Ge­such hin höchs­tens 200 Pro­zent der Be­stän­de nach Ar­ti­kel 2.

2 Hält ein Be­trieb meh­re­re Tier­ka­te­go­ri­en, so darf die Sum­me der pro­zen­tua­len An­tei­le an den je­wei­li­gen Höchst­be­stän­den 200 Pro­zent nicht über­schrei­ten.

Art. 14 Gesuch  

Das Ge­such um ei­ne Be­wil­li­gung ist auf dem da­für vor­ge­se­he­nen For­mu­lar beim BLW ein­zu­rei­chen. Dem Ge­such sind al­le für die Be­ur­tei­lung not­wen­di­gen Un­ter­la­gen bei­zu­le­gen, ins­be­son­de­re die kan­to­na­len schrift­li­chen Be­stä­ti­gun­gen nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und f be­zie­hungs­wei­se Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2.

Art. 15 Dauer der Bewilligung  

Die Be­wil­li­gung für Be­trie­be nach Ar­ti­kel 10 wird für die Gül­tig­keits­dau­er des Ab­nah­me­ver­trags nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 2 Buch­sta­be d, höchs­tens je­doch für fünf Jah­re er­teilt. Die Be­wil­li­gung für Be­trie­be nach Ar­ti­kel 12 wird für höchs­tens fünf Jah­re er­teilt. Reicht der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin spä­tes­tens sechs Mo­na­te vor Ab­lauf der Be­wil­li­gung ein neu­es Ge­such ein, so ent­schei­det das BLW vor Ab­lauf der Be­wil­li­gung.

Art. 16 Meldepflicht  

Än­dern sich die für die Be­wil­li­gung re­le­van­ten Tat­sa­chen, so muss der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin dies dem BLW in­ner­halb ei­nes Mo­nats mel­den. Das BLW kann die be­wil­lig­ten Be­stän­de vor Ab­lauf der Be­wil­li­gung an­pas­sen.

Art. 17 Entzug der Bewilligung  

Ein Ent­zug der Be­wil­li­gung ist je­der­zeit mög­lich, wenn Vor­schrif­ten des Tier- oder Ge­wäs­ser­schut­zes miss­ach­tet und die Miss­stän­de nicht in­nert der vom BLW ge­setz­ten Frist be­ho­ben wer­den.

5. Abschnitt: Wiederaufstockung von abgebauten oder stillgelegten Betrieben

Art. 18  

1 Be­trie­be, die im Jahr 1994 Bei­trä­ge nach der Be­triebs-Still­le­gungs­ver­ord­nung vom 13. Ja­nu­ar 199314 er­hal­ten ha­ben, dür­fen wäh­rend 20 Jah­ren nach dem Ab­bau der Be­stän­de oder der Still­le­gung der Pro­duk­ti­on, die Be­stän­de nur auf­sto­cken be­zie­hungs­wei­se die Pro­duk­ti­on nur wie­der auf­neh­men, wenn das BLW dies be­wil­ligt hat.

2 Das BLW kann ei­ne Be­wil­li­gung zur Wie­der­auf­sto­ckung der Be­stän­de oder zur Wie­der­auf­nah­me der Pro­duk­ti­on er­tei­len, so­bald der bei der Still­le­gung aus­ge­rich­te­te Bei­trag für die Bau­kon­struk­ti­on an­teils­mäs­sig zu­rück­er­stat­tet ist. Da­bei wer­den pro Jahr, das seit der Aus­zah­lung des Bei­tra­ges ver­gan­gen ist, 5 Pro­zent er­las­sen.

3 Das zu­stän­di­ge Grund­buchamt löscht die nach der Be­triebs-Still­le­gungs­ver­ord­nung auf 20 Jah­re be­fris­te­ten und als öf­fent­lich-recht­li­che Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen im Grund­buch ein­ge­tra­ge­nen An­mer­kun­gen über die Be­gren­zun­gen der Be­stän­de von Am­tes we­gen, wenn seit Er­lass der Ver­fü­gung über den Ab­bau oder die Still­le­gung ei­nes Be­stan­des die Frist von 20 Jah­ren ab­ge­lau­fen ist. Vor Ab­lauf die­ser Frist darf die An­mer­kung nur mit Zu­stim­mung des BLW ge­löscht wer­den.

14 [AS 1993 865, 1598An­hang 2 Ziff. 5; 1994 784. AS 1995 217Ziff. I 2]

6. Abschnitt: Abgaben

Art. 19 Abgabenerhebung  

1 Das BLW er­hebt ei­ne Ab­ga­be, wenn der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ei­nes Be­triebs mehr Tie­re hält als die zu­läs­si­gen Be­stän­de.

2 Mass­ge­bend da­für, ob ei­ne Ab­ga­be ge­schul­det ist, ist der Be­stand am Tag, an dem das BLW die Hö­he des Be­stands ei­nes Be­triebs fest­stellt.

Art. 20 Höhe der Abgabe  

1 Die Ab­ga­be be­trägt pro Jahr je zu viel ge­hal­te­nes Tier:

a.
bei Tie­ren der Schwei­ne­gat­tung:
1.
Zucht­sau­en über 6 Mo­na­te alt, säu­gend oder nicht säu­gend 450.—
2.
ab­ge­setz­te Fer­kel bis 35 kg 75.—
3.
Re­mon­ten und Mast­schwei­ne über 35 kg, bei­der­lei
Ge­schlechts 75.—
b.
bei Nutz­ge­flü­gel:
1.
Le­ge­hen­nen über 18 Wo­chen alt 12.—
2.
Mast­pou­lets über 42 Mast­ta­ge alt 5.—
3.
Mast­pou­lets bis zu 42 Mast­ta­gen alt 4.30
4.
Mast­pou­lets bis zu 35 Mast­ta­gen alt 3.80
5.
Mast­pou­lets bis zu 28 Mast­ta­gen alt 3.40
6.
Mast­tru­t­en über 6 Wo­chen alt (Tru­t­en­aus­mast) 15.—
7.
Mast­tru­t­en bis 6 Wo­chen alt (Tru­t­en­vor­mast) 5.—
c.
bei Tie­ren der Rin­der­gat­tung:
Mast­käl­ber (Mast mit Voll­milch oder Mil­cher­satz)
200.—

2 Hält der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin Tie­re ver­schie­de­ner Ka­te­go­ri­en, so wird für die Be­rech­nung der Ab­ga­be auf die für den Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin güns­tigs­te Lö­sung ab­ge­stellt.

7. Abschnitt: Bewilligung von Neu- und Umbauten

Art. 2115  

Die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den dür­fen Neu- und Um­bau­ten für Be­stän­de, die die Be­stän­de nach den Ar­ti­keln 2 und 3 oder, bei ei­ner Be­triebs­ge­mein­schaft oder ei­ner Be­triebs­zweig­ge­mein­schaft, je­ne nach Ar­ti­kel 4 über­stei­gen, nur so­weit be­wil­li­gen, als das BLW vor­gän­gig ge­stützt auf Ar­ti­kel 5, 10 oder 12 hö­he­re Be­stän­de be­wil­ligt hat.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 704).

8. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 22 Vollzug  

1 Das BLW voll­zieht die­se Ver­ord­nung.

2 Das BLW kann die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den mit der Kon­trol­le der Be­stän­de be­auf­tra­gen.

Art. 23 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Höchst­be­stan­des­ver­ord­nung vom 26. No­vem­ber 200316 wird auf­ge­ho­ben.

Art. 24 Übergangsbestimmungen  

1 Die Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen von Be­trie­ben, die auf­grund der Ver­füt­te­rung von Schlacht- und Metz­gerei­ne­ben­pro­duk­ten so­wie Spei­se­res­ten ge­stützt auf die Höchst­be­stan­des­ver­ord­nung vom 26. No­vem­ber 200317 Be­stän­de hal­ten dür­fen, die hö­her sind als die­je­ni­gen nach Ar­ti­kel 2, blei­ben bis zu ih­rem Ab­lauf gül­tig.

2 Be­trie­be, die auf­grund des Ver­bots der Füt­te­rung von Schlacht- und Metz­gerei­ne­ben­pro­duk­ten so­wie Spei­se­res­ten nicht ge­nü­gend Le­bens­mit­tel­ne­ben­pro­duk­te ge­mä­ss An­hang für die Er­tei­lung ei­ner neu­en Be­wil­li­gung für die bis­he­ri­gen Be­stän­de be­schaf­fen kön­nen, müs­sen die Be­stän­de bis zum 31. De­zem­ber 2015 auf die Be­stän­de nach den Ar­ti­keln 2 und 3 oder auf die Li­mi­ten ei­ner neu­en Be­wil­li­gung ab­bau­en.

3 Nach bis­he­ri­gem Recht un­be­fris­tet er­teil­te Be­wil­li­gun­gen für Be­trie­be, die den öko­lo­gi­schen Leis­tungs­nach­weis er­brin­gen, oh­ne dass sie Hof­dün­ger ab­ge­ben, gel­ten für 15 Jah­re ab dem Zeit­punkt der Be­wil­li­gung.

Art. 25 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2014 in Kraft.

Anhang 18

18 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 688).

(Art. 11)

Liste der Nebenprodukte und Lebensmittelabfälle nach Artikel 11

Bezeichnung

Nebenprodukt der …

Trocken
substanz
(g/kg)

Maximal berücksichtigter Energiegehalt
(MJ VES/kg)

1. Nebenprodukte der Milchverarbeitung:

1.1

Buttermilch

Butterherstellung

65

1,1

1.2

Buttermilch 20 %

Butterherstellung

200

3,4

1.3

Buttermilch 30 %

Butterherstellung

300

5,1

1.4

Käseabfälle

Käseherstellung

700

17,5

1.5

Molke (=Schotte):

Käseherstellung

[tab]
1.5.1
[tab]
Hartkäse

60

0,9

[tab]
1.5.2
[tab]
Weichkäse

53

0,8

[tab]
1.5.3
[tab]
Ziger

60

0,9

[tab]
1.5.4
[tab]
Schottekonzentrat:

12 %

120

1,8

18 %

180

2,6

25 %

250

3,7

1.6

Permeat

Proteingewinnung aus
Magermilch oder Molke

40

0,6

1.7

Spülmilch

Milchverarbeitung

80

1,6

2. Nebenprodukte, die nicht aus der Milchverarbeitung stammen,
und Lebensmittelabfälle:

2.1

Weizenstärke flüssig

170

2,7

2.2

Nebenprodukt der
Tofu-Herstellung

200

2,6

2.3

Biertreber frisch

220

2.2

2.4

Gemüseabfälle oder
Gemüseabfallsuppe

120

1,7

2.5

Teige

675

11.3

2.6

Brotabfälle

770

13.4

2.7

Biskuitabfälle und
Bäckereinebenprodukte

940

17.8

2.8

Kartoffelabfälle

150

1,9

2.9

Hefen

100

1,4

2.10

Getränkereste mit
Milchpermeat

100

1,7

VES
= Verdauliche Energie Schwein

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