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Tierseuchenverordnung
(TSV)

vom 27. Juni 1995 (Stand am 1. Mai 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 10, 16, 19, 20, 31a, 32 Absatz 1bis, 53 Absatz 1 und
56a Absatz 2 des Tierseuchengesetzes vom 1. Juli 19661 (TSG),2

verordnet:

1 SR 916.40

2 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

1. Titel: Gegenstand, Tierseuchen und Bekämpfungsziel

Art. 1 Gegenstand  

1 Die­se Ver­ord­nung be­zeich­net die ein­zel­nen hoch­an­ste­cken­den (Art. 2) und an­de­ren Seu­chen (Art. 3–5).

2 Sie legt die Be­kämp­fungs­mass­nah­men fest und re­gelt die Or­ga­ni­sa­ti­on der Tier­seu­chen­be­kämp­fung so­wie die Ent­schä­di­gung der Tier­hal­ter.

Art. 2 Hochansteckende Seuchen  

Als hoch­an­ste­cken­de Seu­chen gel­ten fol­gen­de Tier­krank­hei­ten:

a.
Maul- und Klau­en­seu­che;
b. und c.3 ...
d.
Rin­der­pest;
e.
Pest der klei­nen Wie­der­käu­er;
f.
Lun­gen­seu­che der Rin­der;
g.
Der­ma­ti­tis no­du­la­ris (Lum­py skin di­sea­se);
h.
Rift­tal­fie­ber;
i.4
...
k.
Schaf- und Zie­gen­po­cken;
l.
Pfer­de­pest;
m.
Afri­ka­ni­sche Schwei­ne­pest;
n.
Klas­si­sche Schwei­ne­pest;
o.5
Avi­äre In­flu­enza6;
p.
Ne­w­cast­le Krank­heit.

3 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, mit Wir­kung seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

4 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2008 (AS 2008 2275).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

6 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 3 Auszurottende Seuchen  

Als aus­zu­rot­ten­de Seu­chen gel­ten fol­gen­de Tier­krank­hei­ten:

a.
Milz­brand;
b.
Au­jesz­ky­sche Krank­heit;
c.
Toll­wut;
d.
Bru­cel­lo­se der Rin­der;
e.
Tu­ber­ku­lo­se;
f.
En­zoo­ti­sche Leu­ko­se der Rin­der;
g.
In­fek­ti­öse bo­vi­ne Rhi­notrachei­tis/In­fek­ti­öse pu­stu­lö­se Vul­vo­va­gi­ni­tis;
gbis.7 Bo­vi­ne Vi­rus-Di­arr­hoe;
h.
Bo­vi­ne spon­gi­for­me En­ze­pha­lo­pa­thie und Tra­b­er­krank­heit;
i.8
Deck­in­fek­tio­nen der Rin­der: In­fek­tio­nen mit Cam­py­lo­b­ac­ter fe­tus und Tri­tri­cho­mo­nas foe­tus;
ibis.9
Bes­noi­tio­se;
k.
Bru­cel­lo­se der Scha­fe und Zie­gen;
l.
In­fek­ti­öse Aga­lak­tie;
m.10
...
n.11
Pfer­de­seu­chen: Be­schälseu­che, In­fek­ti­öse An­ämie, Rotz;
o.
Bru­cel­lo­se der Schwei­ne;
obis.12 Por­ci­nes re­pro­duk­ti­ves und re­spi­ra­to­ri­sches Syn­drom;
p.
In­fek­ti­öse Hä­ma­to­poie­ti­sche Ne­kro­se;
q.
Vi­ra­le hä­mor­rha­gi­sche Sep­tik­ämie;
r.13
In­fek­ti­öse An­ämie der Sal­mo­ni­dae.

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Sept. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4659).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

10 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2011, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2691).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

Art. 4 Zu bekämpfende Seuchen  

Als zu be­kämp­fen­de Seu­chen gel­ten fol­gen­de Tier­krank­hei­ten:

a.
Lep­to­spi­ro­se;
b.14
Ca­pri­ne Ar­thri­tis-En­ze­pha­li­tis;
c.
Sal­mo­nel­lo­se;
d.15
...
e.
Das­sel­krank­heit;
f.
Bru­cel­lo­se der Wid­der;
g.16
Pa­ra­tu­ber­ku­lo­se;
gbis.17 Blau­zun­gen­krank­heit (Blue­tongue) und epi­zoo­ti­sche hä­mor­rha­gi­sche Krank­heit (EHD);
h.
An­ste­cken­de Pfer­de­me­tri­tis;
hbis.18
Pfer­de­en­ze­pha­lo­mye­litiden: west­li­che, öst­li­che und ve­ne­zo­la­ni­sche En­ze­pha­lo­mye­li­tis, West-Nil-Fie­ber, ja­pa­ni­sche En­ze­pha­li­tis;
i.19
En­zoo­ti­sche Pneu­mo­nie der Schwei­ne;
ibis.20
Ac­ti­no­b­a­cil­lo­se der Schwei­ne;
k.
Chla­my­dio­se der Vö­gel;
l.21
Sal­mo­nel­la-In­fek­ti­on des Ge­flü­gels;
m.
In­fek­ti­öse La­ryn­gotrachei­tis der Hüh­ner;
n.
My­xo­ma­to­se;
o.
Faul­brut der Bie­nen;
p.
Sau­er­brut der Bie­nen;
pbis.22
Be­fall mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer (Aethi­na tu­mi­da);
q.23
...
r.
Kreb­spest.

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

15 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, mit Wir­kung seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

17 Ein­ge­fügt ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Mai 2008 (AS 2008 2275). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. März 2015, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015 1007).

23 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, mit Wir­kung seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 5 Zu überwachende Seuchen  

Als zu über­wa­chen­de Seu­chen gel­ten fol­gen­de Tier­krank­hei­ten:

a.24
...
b.
Cam­py­lo­b­ac­te­rio­se;
c.
Echi­no­kok­ko­se;
d.
Lis­te­rio­se;
e.
To­xo­plas­mo­se;
f.
Yer­si­nio­se;
g.25
...
gbis.26 Lun­gen­seu­che der Scha­fe und Zie­gen;
h.
Ma­edi-Vis­na;
i.
Pseu­do­tu­ber­ku­lo­se der Scha­fe und Zie­gen;
k.
Lun­ge­na­de­no­ma­to­se;
l.
Chla­my­di­ena­b­ort der Scha­fe und Zie­gen;
m.27
...
n.
Equi­ne Ar­te­ri­tis;
o.28
Rausch­brand;
p.
Te­sche­ner Krank­heit;
q.
Trans­mis­si­ble Ga­stro­en­te­ri­tis;
r.
Tri­chi­nel­lo­se;
s.
Tu­larämie;
t.
Vi­ra­le hä­mor­rha­gi­sche Krank­heit der Ka­nin­chen;
u.29
Mil­ben­krank­hei­ten der Bie­nen (Var­roa de­struc­tor, Aca­ra­pis woo­di und Tropi­lae­laps spp.);
ubis.30
...
v.31
Neos­po­ro­se;
w.
Früh­lings­vi­rä­mie der Karp­fen;
x.32
Co­xi­el­lo­se;
y.33
Kryp­to­s­po­ri­dio­se;
z.34
Pro­li­fe­ra­ti­ve Nie­ren­krank­heit der Fi­sche.

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

25 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 8. Ju­ni 1998, in Kraft seit 1. Ju­li 1998 (AS 1998 1575).

27 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006 (AS 2006 5217). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. März 2015, mit Wir­kung seit 1. April 2015 (AS 2015 1007).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2001 (AS 2001 1337. Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

Art. 6 Begriffe und Abkürzungen  

Die fol­gen­den Aus­drücke be­deu­ten:

a.35
EDI: Eid­ge­nös­si­sches De­par­te­ment des In­nern;
b.36
BLV: Bun­des­amt für Le­bens­mit­tel­si­cher­heit und Ve­te­ri­när­we­sen;
c.
IVI: In­sti­tut für Vi­ro­lo­gie und Im­mu­no­lo­gie37;
d.38
Zen­trum für Bie­nen­for­schung: Zen­trum für Bie­nen­for­schung der For­schungs­an­stalt Agros­co­pe Lie­be­feld-Po­sieux ALP;
e.39
VT­NP: Ver­ord­nung vom 25. Mai 201140 über tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te;
f.
Zu­stän­di­ge kan­to­na­le Stel­le: ei­ne vom Kan­ton be­zeich­ne­te Be­hör­de oder Amts­stel­le;
g.
Tier­arzt: In­ha­ber ei­nes eid­ge­nös­si­schen oder ei­nes als gleich­wer­tig an­er­kann­ten Tier­arzt­di­ploms;
h.
Amt­li­cher Tier­arzt: nach Ar­ti­kel 302 vom Kan­ton er­nann­ter Tier­arzt;
i.41
...
k.
Seu­chen­po­li­zei­li­che Or­ga­ne: Be­hör­den oder Per­so­nen, die für den Bund oder einen Kan­ton auf dem Ge­biet der Tier­seu­chen­po­li­zei amt­li­che Ver­rich­tun­gen aus­üben;
l.
Tier­seu­chen: die in den Ar­ti­keln 2–5 be­zeich­ne­ten Tier­krank­hei­ten;

lbis.42 Zo­o­no­se:auf den Men­schen über­trag­ba­re Tier­krank­heit;

lter.43
Bio­si­cher­heit: Schutz ge­gen die Ri­si­ken der Ein­schlep­pung, Ver­schlep­pung und Aus­brei­tung ei­ner Tier­seu­che;
m.44
Aus­mer­zen: Tie­re aus ei­nem Be­stand ent­fer­nen, wo­bei sie ent­we­der ge­tö­tet und als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te ent­sorgt oder ge­schlach­tet und ver­wer­tet wer­den;
n.
Aus­rot­ten: ei­ne Seu­che so aus­lö­schen, dass we­der kran­ke Tie­re noch Tie­re, die Trä­ger des Seu­chen­er­re­gers sind, zu­rück­blei­ben;
o.45
Tier­hal­tung:
1.
land­wirt­schaft­li­che Tier­hal­tun­gen nach Ar­ti­kel 11 der Land­wirt­schaft­­­li­chen Be­griffs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199846 (LBV),
2.
Wan­der­her­den,
3.
Vieh­han­dels­un­ter­neh­men, Tier­kli­ni­ken, Schlacht­be­trie­be,
4.
Viehmärk­te, Vie­hauk­tio­nen, Vie­haus­stel­lun­gen und ähn­li­che Ver­an­stal­tun­gen,
5.
nicht­kom­mer­zi­el­le Tier­hal­tun­gen,
6.47
Aqua­kul­tur­be­trie­be;
obis.48
Aqua­kul­tur­be­trieb: An­la­ge, in der Was­ser­tie­re un­ter Ein­satz von Tech­ni­ken ge­hal­ten wer­den, die auf ei­ne Pro­duk­ti­ons­stei­ge­rung über das un­ter na­tür­li­chen Be­din­gun­gen mög­li­che Mass hin­aus aus­ge­rich­tet sind;
p.49
Be­stand (Her­de): Tie­re ei­ner Tier­hal­tung, die ei­ne epi­de­mio­lo­gi­sche Ein­heit bil­den; ei­ne Tier­hal­tung kann einen oder meh­re­re Be­stän­de um­fas­sen;
q.
An­ste­ckungs­ver­däch­ti­ges Tier: Tier, das in di­rek­tem oder in­di­rek­tem Kon­takt mit ver­seuch­ten Tie­ren war und kei­ne seu­chen­ähn­li­chen Merk­ma­le auf­weist;
r.
Ver­däch­ti­ges Tier: Tier, das seu­chen­ähn­li­che Merk­ma­le auf­weist, oh­ne dass bei ihm das Vor­lie­gen ei­ner Seu­che durch ei­ne an­er­kann­te Dia­gno­s­tik­­­me­tho­de be­stä­tigt oder wi­der­legt ist;
s.
Ver­seuch­tes Tier: Tier, das die cha­rak­te­ris­ti­schen Seu­chen­merk­ma­le auf­weist oder bei dem die Seu­che oder die An­ste­ckung durch an­er­kann­te dia­gno­s­ti­sche Me­tho­den be­stä­tigt ist;
t.50
Klau­en­tie­re: Haus­tie­re der Rin­der‑, Schaf‑, Zie­gen- und Schwei­ne­gat­tung ein­sch­liess­lich Büf­fel und Neu­welt­ka­me­li­den (La­mas, Al­pa­kas) so­wie in Ge­he­gen ge­hal­te­nes Wild der Ord­nung Paar­hu­fer, aus­ge­nom­men Zoo­tie­re;
u.
Vieh: Haus­tie­re der Pfer­de‑, Rin­der‑, Schaf‑, Zie­gen- und Schwei­ne­gat­tung;
v.51
Exo­ti­sche Tie­re nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 2 Zif­fer 1 TSG52: na­tür­li­cher­wei­se in der Schweiz nicht vor­kom­men­de Tie­re mit Aus­nah­me der Tie­re nach Buch­sta­be t;
w.53
Ge­flü­gel: Vö­gel der Ord­nun­gen Hüh­ner­vö­gel (Gal­li­for­mes), Gän­se­vö­gel (An­se­ri­for­mes) und Lauf­vö­gel (Strut­hio­ni­for­mes);
x.54
Haus­ge­flü­gel: in Ge­fan­gen­schaft ge­hal­te­nes Ge­flü­gel;
y.55
Equi­den:do­mes­ti­zier­te Tie­re der Pfer­de­gat­tung(Pferd, Esel, Maul­tier, Maul­esel);
z.56
Was­ser­tie­re: Fi­sche der Über­klas­se Kie­fer­lo­se (Agna­tha) und der Klas­sen Knor­pel­fi­sche (Chon­d­rich­thyes) und Kno­chen­fi­sche (Os­teich­thyes) so­wie Weich­tie­re (Mol­lus­ca) und Krebstie­re (Crusta­cea);
zbis.57
Ab­ort: Aus­stos­sen ei­nes un­rei­fen, nicht le­bens­fä­hi­gen Fö­tus vor Ab­lauf der nor­ma­len Träch­tig­keits­dau­er;
zter.58
Tot­ge­burt: Nach­kom­me, der nach ei­ner nor­ma­len Träch­tig­keits­dau­er tot ge­bo­ren wird oder in­ner­halb von 24 Stun­den nach der Ge­burt stirbt.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3997).

37 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Mai 2013 an­ge­passt.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

40 SR 916.441.22

41 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 2 Ziff. 5 der V vom 24. Jan. 2007 über die Aus-, Wei­ter- und Fort­bil­dung der Per­so­nen im öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­dienst, mit Wir­kung seit 1. April 2007 (AS 2007 561).

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 3065).

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20055647).

46 SR 910.91

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20055647).

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

52 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013945). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009 (AS 2009 4255). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 2525).

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

2. Titel: Verkehr mit Tieren, tierischen Stoffen, Samen und Embryonen

1. Kapitel: Tiere

1. Abschnitt: Registrierung und Kennzeichnung von sowie Verkehr mit Klauentieren 5960

59 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 15. März 1999, in Kraft seit 1. Juli 1999 (AS 1999 1523).

60 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Juni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2004 3065).

Art. 7 Registrierung 61  

1 Die Kan­to­ne er­fas­sen al­le Tier­hal­tun­gen, in de­nen Klau­en­tie­re ge­hal­ten wer­den. Sie be­zeich­nen da­zu ei­ne ein­zi­ge Stel­le, die fol­gen­de Da­ten er­hebt:

a.
für Tier­hal­tun­gen nach Ar­ti­kel 6 Buch­sta­be o Zif­fer 1 Na­me, Adres­se und kan­to­na­le Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer des Tier­hal­ters ge­mä­ss Ar­ti­kel 11 Ab­satz 4 LBV62;
b.
für Tier­hal­tun­gen nach Ar­ti­kel 6 Buch­sta­be o Zif­fern 2–5 Na­me, Adres­se und kan­to­na­le Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer des Tier­hal­ters;
c.
Tier­hal­tungs­typ nach Ar­ti­kel 6 Buch­sta­be o;
d.63
die Stand­ort­adres­se und die Ko­or­di­na­ten der Tier­hal­tung;
e.
ge­hal­te­ne Klau­en­tier­gat­tun­gen;
f.64
bei Schwei­nen: die Hal­tungs­form (oh­ne Aus­lauf, plan­be­fes­tig­ter Aus­lauf, un­be­fes­tig­ter Aus­lauf, Wei­de­hal­tung);
g.65
Ge­mein­de­num­mer nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1 Buch­sta­be a der Ver­ord­nung vom 21. Mai 200866 über die geo­gra­fi­schen Na­men.

2 Die kan­to­na­le Stel­le teilt je­der Tier­hal­tung nach Ar­ti­kel 6 Buch­sta­be o ei­ne Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer zu. Wenn es zur Kon­trol­le des Tier­ver­kehrs er­for­der­lich ist, kann sie ei­ner Tier­hal­tung mit meh­re­ren Be­stän­den mehr als ei­ne Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer zu­tei­len.

3 Die er­ho­be­nen Da­ten und die da­mit ver­bun­de­nen Mu­ta­tio­nen wer­den dem Bun­des­amt für Land­wirt­schaft (BLW) elek­tro­nisch über­mit­telt.67

4 Das BLW68 er­lässt im Ein­ver­neh­men mit dem BLV69 Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art zu den Ab­sät­zen 1–3.

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 20055647).

62 SR 910.91

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

66 SR 510.625

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

68 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

69 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3997). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass vor­ge­nom­men.

Art. 8 Daten zu Klauentieren 70  

1 Tier­hal­ter müs­sen für die in ih­rer Tier­hal­tung vor­han­de­nen Klau­en­tie­re die fol­gen­den Da­ten er­fas­sen:

a.
für Tie­re der Rin­der- und der Zie­gen­gat­tung: die Be­le­gungs-, Be­sa­mungs- und Sprung­da­ten;
b.
für Tie­re der Schwei­ne­gat­tung so­wie für in Ge­he­gen ge­hal­te­nes Wild: die Zu- und Ab­gän­ge.

2 Die Da­ten sind spä­tes­tens nach drei Ta­gen zu er­fas­sen.

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 2069).

Art. 971  

71 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2006 (AS 2004 3065).

Art. 10 Kennzeichnung und Identifikation der Klauentiere  

1 Die Kenn­zeich­nung der Klau­en­tie­re muss ein­heit­lich, ein­deu­tig und dau­er­haft sein und die Iden­ti­fi­ka­ti­on des ein­zel­nen Tie­res er­mög­li­chen. Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Art und die Durch­füh­rung der Kenn­zeich­nung.

1bis Ohr­mar­ken mit Mi­kro­chip zur Kenn­zeich­nung von Klau­en­tie­ren wer­den von der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank ver­ge­ben.72

2 Die Kenn­zeich­nung von Tie­ren der Schwei­ne­gat­tung und von Wild muss nur die Iden­ti­fi­ka­ti­on der Tier­hal­tung, in der das Tier ge­bo­ren wur­de, er­mög­li­chen.73

3 Die Kenn­zeich­nung muss spä­tes­tens er­fol­gen:

a.
bei Tie­ren der Rin­der­gat­tung: 20 Ta­ge nach der Ge­burt;
b.
bei Wild: vor dem Ver­brin­gen aus dem Ge­he­ge, in dem es ge­bo­ren wur­de;
c.
bei den üb­ri­gen Klau­en­tie­ren: 30 Ta­ge nach der Ge­burt;
d.74
bei den Zwerg­for­men der üb­ri­gen Klau­en­tie­re (Mi­ni­pigs, Zwer­g­zie­gen usw.): nach Wei­sung des BLV.

4 Die Kenn­zei­chen dür­fen nur mit der Ge­neh­mi­gung der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le ent­fernt wer­den.

5 Nicht ge­kenn­zeich­ne­te Klau­en­tie­re dür­fen nicht von ei­ner Tier­hal­tung in ei­ne an­de­re ver­bracht wer­den.75

6 Die Kenn­zei­chen um­ge­stan­de­ner oder ge­tö­te­ter Klau­en­tie­re dür­fen erst in der Ent­sor­gungs­an­la­ge ent­fernt wer­den.76

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20055647).

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20055647).

76 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 3065).

Art. 1177  

77 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2006 (AS 2004 3065).

Art. 12 Ausstellen des Begleitdokumentes  

1 Wird ein Klau­en­tier in ei­ne an­de­re Tier­hal­tung ver­bracht, so muss der Tier­hal­ter ein Be­gleit­do­ku­ment aus­stel­len und ei­ne Ko­pie da­von auf­be­wah­ren. Das Do­ku­ment kann in Pa­pier­form oder in elek­tro­ni­scher Form aus­ge­stellt und auf­be­wahrt wer­den.78

2 Das Be­gleit­do­ku­ment muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.79
die Adres­se der Tier­hal­tung, aus der das Tier ver­bracht wird, und die ihr von der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank (TVD-Ver­ord­nung vom 26. Okt. 201180) zu­ge­teil­te TVD-Num­mer;
b.
die Tier­art;
c.81
für Tie­re der Rin­der­gat­tung: die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer, das Al­ter und das Ge­schlecht;
d.82
für Tie­re der Schaf- und der Zie­gen­gat­tung: die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer;
e.83
für Tie­re der Schwei­ne­gat­tung so­wie für in Ge­he­gen ge­hal­te­nes Wild: die An­zahl Tie­re aus der glei­chen Tier­hal­tung;
f.
das Da­tum, an dem das Tier aus der Tier­hal­tung ver­bracht wird;
g.84
die Adres­se der Tier­hal­tung, in die das Tier ver­bracht wird;
h.
ei­ne un­ter­schrift­li­che Be­stä­ti­gung des Tier­hal­ters, dass sei­ne Tier­hal­tung kei­nen seu­chen­po­li­zei­li­chen Sperr­mass­nah­men un­ter­wor­fen ist.

3 Kann die Be­stä­ti­gung nach Ab­satz 2 Buch­sta­be h nicht ab­ge­ge­ben wer­den, darf das Be­gleit­do­ku­ment nur mit Be­schei­ni­gung ei­nes seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­gans aus­ge­stellt wer­den.

4 Wird das Be­gleit­do­ku­ment in elek­tro­ni­scher Form aus­ge­stellt, so müs­sen die Da­ten wäh­rend des Trans­ports und beim Emp­fän­ger ab­ruf­bar sein. Wird es in Pa­pier­form aus­ge­stellt, so ist es wäh­rend des Trans­ports mit­zu­füh­ren und muss dem Emp­fän­ger ab­ge­ge­ben wer­den.85

5 Der Kan­tons­tier­arzt kann bei er­höh­ter Seu­chen­ge­fahr vor­schrei­ben, dass:

a.
die Tie­re vor dem Ver­stel­len von ei­nem seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­gan un­ter­sucht wer­den; und
b.
die Be­gleit­do­ku­men­te der Tie­re von ei­nem seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­gan aus­ge­stellt wer­den.

6 ...86

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 20115449).

80 SR 916.404.1

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 2069).

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 2069).

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 2069).

84 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20055647).

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006 (AS 2006 5217). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 12a Gültigkeit des Begleitdokuments 87  

1 Das Be­gleit­do­ku­ment ist nur am Tag der Stand­ort­ver­än­de­rung gül­tig.

2 Be­gleit­do­ku­men­te für mehr­tä­gi­ge Märk­te, Aus­stel­lun­gen und ähn­li­che Ver­an­stal­tun­gen so­wie für die Söm­me­rung sind gül­tig bis zur Rück­kehr der Tie­re, wenn die­se in die Tier­hal­tung zu­rück­keh­ren, aus der sie ver­bracht wur­den, und wenn die An­ga­ben wei­ter­hin zu­tref­fen.

3 Be­gleit­do­ku­men­te für Tie­re, die über Nacht zur Schlach­tung ver­bracht wer­den, gel­ten bis zur An­kunft im Schlacht­be­trieb, so­fern die Tie­re in der Zwi­schen­zeit nicht in ei­ne an­de­re Tier­hal­tung ver­bracht wer­den.

87 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 13 Einsicht und Aufbewahrung  

1 Den Voll­zugs­or­ga­nen der Tier­seu­chen-, der Land­wirt­schafts-, der Tier­schutz- und der Le­bens­mit­tel­ge­setz­ge­bung ist auf de­ren Ver­lan­gen je­der­zeit Ein­sicht in die Da­ten über Klau­en­tie­re, die Be­stan­des­kon­trol­len und die Be­gleit­do­ku­men­te zu ge­wäh­ren.88

2 Die Emp­fän­ger der Be­gleit­do­ku­men­te kön­nen die dar­in ent­hal­te­nen An­ga­ben frei ver­wen­den.

3 Die Da­ten über Klau­en­tie­re, die Be­stan­des­kon­trol­len so­wie die Be­gleit­do­ku­men­te und ih­re Ko­pi­en sind wäh­rend drei Jah­ren in schrift­li­cher oder elek­tro­ni­scher Form auf­zu­be­wah­ren.89

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 14 Meldungen über den Tierverkehr 90  

1 Der Tier­hal­ter hat der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le in­nert drei Ar­beits­ta­gen ei­ne neue Tier­hal­tung mit Klau­en­tie­ren, den Wech­sel des Tier­hal­ters so­wie die Auf­lö­sung der Tier­hal­tung zu mel­den.91

2 Er mel­det der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank:92

a.93
in­nert drei Ar­beits­ta­gen den Zu- und Ab­gang und die Ver­en­dung von Tie­ren der Rin­der-, Schaf- und Zie­gen­gat­tung, von Büf­feln und von Bi­sons so­wie den Ver­lust von Ohr­mar­ken;
b.
in­nert drei Ar­beits­ta­gen den Zu­gang von Tie­ren der Schwei­ne­gat­tung;
c.94
in­nert 30 Ta­gen die Ge­burt von Tie­ren der Rin­der-, Schaf- und Zie­gen­gat­tung so­wie von Büf­feln und von Bi­sons.95

3 Er ist ver­pflich­tet, der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank Aus­kunft über den Ver­kehr mit Klau­en­tie­ren zu er­tei­len.96

4 Das BLV er­lässt im Ein­ver­neh­men mit dem BLW Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über das Mel­de­we­sen.

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20055647).

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 2069).

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 2069).

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 2069).

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010, Bst. b seit 1. Jan. 2011 (AS 2009 4255).

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 15 Massnahmen bei Nichtbeachtung der Vorschriften über Registrierung, Kennzeichnung und Verkehr mit Klauentieren 97  

1 Über Tier­hal­tun­gen, in de­nen sich ein oder meh­re­re nicht ge­kenn­zeich­ne­te, nicht nach Ar­ti­kel 8 er­fass­te oder nicht in der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank auf­ge­führ­te Klau­en­tie­re oder mehr als 20 Pro­zent man­gel­haft ge­kenn­zeich­ne­te Klau­en­tie­re be­fin­den, wird die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des ver­fügt.98

2 Man­gel­haft ge­kenn­zeich­ne­te Klau­en­tie­re oder sol­che oh­ne Be­gleit­do­ku­ment sind nach Ar­ti­kel 67 ab­zu­son­dern, so­lan­ge sie nicht iden­ti­fi­ziert sind.

3 Be­fin­den sich Klau­en­tie­re nach Ab­satz 1 oder 2 in Schlacht­be­trie­ben99, die über kei­ne ge­nü­gen­de Ab­son­de­rungs­mög­lich­keit ver­fü­gen, kön­nen sie ge­schlach­tet wer­den. Ihr Fleisch ist vom amt­li­chen Tier­arzt100 zu be­schlag­nah­men, bis die Iden­ti­fi­ka­ti­on der Tie­re er­folgt ist.

97 Fas­sung ge­mä­ss Art. 16 der V vom 18. Aug. 1999 über die Tier­ver­kehr-Da­ten­bank, in Kraft seit 1. Okt. 1999 (AS 1999 2622).

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 2069).

99 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

100 Be­zeich­nung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 5 der V vom 24. Jan. 2007 über die Aus-, Wei­ter- und Fort­bil­dung der Per­so­nen im öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­dienst, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 561). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

1a. Abschnitt: Kennzeichnung und Registrierung von Equiden101

101 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 2525).

Art. 15a Kennzeichnung der Equiden  

1 Der Ei­gen­tü­mer ei­nes Equi­den muss die­sen spä­tes­tens bis zum 30. No­vem­ber von des­sen Ge­burts­jahr mit ei­nem Mi­kro­chip kenn­zeich­nen las­sen, es sei denn, der Equi­de wird vor dem 31. De­zem­ber von des­sen Ge­burts­jahr ge­schlach­tet. Im No­vem­ber und De­zem­ber ge­bo­re­ne Equi­den müs­sen bis zum 30. No­vem­ber des Fol­ge­jah­res ge­kenn­zeich­net wer­den.

2 Die Kenn­zeich­nung darf von Tierärz­tin­nen und Tierärz­ten und von Per­so­nen mit ei­nem eid­ge­nös­si­schen oder eid­ge­nös­sisch an­er­kann­ten be­ruf­li­chen Ab­schluss durch­ge­führt wer­den, der da­zu be­fä­higt, Tie­ren In­jek­tio­nen zu ver­ab­rei­chen. Sie er­folgt ge­mä­ss Ab­schluss selb­stän­dig oder un­ter Auf­sicht. Die­se be­rech­tig­ten Per­so­nen müs­sen den Mi­kro­chip zwi­schen Ge­nick und Wi­der­rist in die Mit­te des Hal­ses im Be­reich des Nacken­ban­des auf der lin­ken Hals­sei­te im­plan­tie­ren und an­sch­lies­send die Funk­ti­on des Mi­kro­chips mit ei­nem Le­se­ge­rät über­prü­fen.

3 Der Mi­kro­chip muss den ISO-Nor­men 11784:1996/Amd 2:2010102 und 11785:1996/Cor 1:2008103 ent­spre­chen so­wie den Lan­des­co­de Schweiz und den Her­stel­ler des Mi­kro­chips bein­hal­ten. Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen der Ver­ord­nung vom 25. No­vem­ber 2015104 über Fern­mel­de­an­la­gen105 (FAV) über das An­bie­ten und In­ver­kehr­brin­gen von neu­en Fern­mel­de­an­la­gen (Art. 6–19 FAV106).107

4 Die­se Mi­kro­chips dür­fen nur an die un­ter Ab­satz 2 be­rech­tig­ten Per­so­nen ge­lie­fert und wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

102 Die auf­ge­führ­ten Nor­men kön­nen kos­ten­los ein­ge­se­hen und ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

103 Die auf­ge­führ­ten Nor­men kön­nen kos­ten­los ein­ge­se­hen und ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

104 SR 784.101.2

105 Be­zeich­nung ge­mä­ss Art. 43 Abs. 1 Bst. c der V vom 25. Nov. 2015 über Fern­mel­de­an­la­gen, in Kraft seit 13. Ju­ni 2016 (AS 2016 179).

106 Sie­he heu­te: Art. 6‒20 FAV.

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

Art. 15b108  

108 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2243).

Art. 15c Equidenpass  

1 Der Ei­gen­tü­mer ei­nes Equi­den muss für die­sen bis spä­tes­tens zum 31. De­zem­ber von des­sen Ge­burts­jahr einen Equi­den­pass aus­stel­len las­sen. Für im No­vem­ber und De­zem­ber ge­bo­re­ne Equi­den muss der Equi­den­pass bis zum 31. De­zem­ber des Fol­ge­jah­res aus­ge­stellt wer­den.

2 Das Tier muss vor der Aus­stel­lung des Grund­pas­ses (Art. 15dbis Abs. 1) mit ei­nem Mi­kro­chip nach Ar­ti­kel 15age­kenn­zeich­net sein.109

3 ...110

4 Bis zur Pass­aus­stel­lung gilt die Auf­nah­me­be­stä­ti­gung nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 der TVD-Ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 2011111 als Aus­weis­pa­pier.112

5 Die Auf­be­wah­rung des Equi­den­pas­ses ob­liegt dem Ei­gen­tü­mer. Der Pass, ei­ne Ko­pie des Si­gna­le­ment­blat­tes oder ei­ne Ko­pie des Deck­blat­tes des Pas­ses mit Mi­kro­chip­num­mer muss sich beim Tier be­fin­den.113

6 Bei der Schlach­tung ei­nes Tiers muss der Ei­gen­tü­mer si­cher­stel­len, dass der Equi­den­pass oder die Auf­nah­me­be­stä­ti­gung nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 der TVD-Ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 2011 mit dem Equi­den wei­ter­ge­ge­ben wird.114

7 Nach der Schlach­tung, Ver­en­dung und Eutha­na­sie­rung des Tiers muss der Schlacht­be­trieb be­zie­hungs­wei­se der Ei­gen­tü­mer den Equi­den­pass der Stel­le zur An­nul­la­ti­on zu­stel­len, die den Pass aus­ge­stellt hat. Der an­nul­lier­te Pass muss dem Ei­gen­tü­mer auf Ver­lan­gen re­tour­niert wer­den.115

8 Im Zeit­punkt der Ein­fuhr ei­nes Tiers muss ein Equi­den­pass vor­han­den sein. Liegt zu die­sem Zeit­punkt kein Equi­den­pass vor, so muss der Ei­gen­tü­mer einen sol­chen in­ner­halb von 30 Ta­gen be­an­tra­gen.116

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2243).

110 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2011, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2691).

111 SR 916.404.1

112 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2243).

114 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2243).

115 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2243).

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4573).

Art. 15d Inhalt des Equidenpasses  

1 Der Equi­den­pass muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
den Na­men und die Adres­se des Ei­gen­tü­mers zum Zeit­punkt der Pass­aus­stel­lung so­wie einen Ab­schnitt zur Ein­tra­gung spä­te­rer Ei­gen­tü­mer;
b.
die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer ge­mä­ss der Richt­li­ni­en der Uni­ver­sal Equi­ne Li­fe Num­ber (UELN)117 in­klu­si­ve Strich­co­de;
c.118
...
d.119
die fol­gen­den Tier­da­ten:
1.
den Na­men des Tiers,
2.
die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UELN) des Mut­ter­tiers, falls vor­han­den,
3.
das Ge­burts­da­tum und den Ge­burts­ort des Tiers,
4.
das Ge­schlecht des Tiers,
5.
den Sport- oder Ge­brauchs­na­men des Tiers, falls vor­han­den,
6.
die Gat­tung (Pferd, Esel, Maul­tier, Maulesel);
7.120
die Far­be des Tiers;
e.
die Mi­kro­chip­num­mer;
f.
den Ver­wen­dungs­zweck ge­mä­ss Ar­ti­kel 3 der Tier­arz­nei­mit­tel­ver­ord­nung vom 18. Au­gust 2004121;
g.
einen Ab­schnitt für die Er­fül­lung der Mit­tei­lungs­pflicht bei Hal­ter­wech­sel ge­mä­ss Ar­ti­kel 23 der Tier­arz­nei­mit­tel­ver­ord­nung vom 18. Au­gust 2004 und der Ge­sund­heits­mel­dung ge­mä­ss Ar­ti­kel 24 der Ver­ord­nung vom 23. No-vem­ber 2005122 über das Schlach­ten und die Fleisch­kon­trol­le (VSFK);
h.
das Le­se­sys­tem, falls die­ses nicht der ISO-Norm 11784 ent­spricht;
i.
das Da­tum und den Ort der Aus­stel­lung des Pas­ses, den Na­men, die Adres­se und die Un­ter­schrift des Aus­stel­lers des Pas­ses.

2 Der Equi­den­pass muss zu­dem fol­gen­de An­hän­ge ent­hal­ten:

a.
den Nach­weis der Iden­ti­täts­kon­trol­le des Equi­den, für den der Pass aus­ge­stellt wur­de;
b.123
den Nach­weis der Imp­fung ge­gen Pfer­de­grip­pe ein­sch­liess­lich kom­bi­nier­ter Imp­fun­gen;
c.124
den Nach­weis an­de­rer Imp­fun­gen als ge­gen Pfer­de­grip­pe;
d.
den Nach­weis von Ge­sund­heits­kon­trol­len des Equi­den durch La­bor­un­ter­su­chun­gen.

117 Richt­li­ni­en der Uni­ver­sal Equi­ne Li­fe Num­ber: www.ueln.net

118 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2243).

119 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2243).

120 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2243).

121 SR 812.212.27

122 [AS 2005 5493, 2006 48074809, 2007 561An­hang 2 Ziff. 2 2711 Ziff. II 1, 2008 5169, 2011 2699An­hang 8 Ziff. II 2 5453 An­hang 2 Ziff. II 2, 2013 3041Ziff. I 8, 2014 1691An­hang 3 Ziff. II 6, 2015 36295201An­hang Ziff. II 3. AS 2017 411Art. 62 Abs. 1]. Sie­he heu­te: die V vom 16. Dez. 2016 (SR 817.190).

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 15dbis Herstellung und Ausstellung des Grundpasses und des Equidenpasses 125  

1 Der Equi­den­pass wird aus dem Grund­pass her­ge­stellt. Als Grund­pass gilt der Pass­roh­ling mit den Da­ten nach Ar­ti­kel 15d Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b, d Zif­fern 1, 3, 4 und 6 so­wie Buch­sta­be e. Der Grund­pass wird von der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank aus­ge­stellt.

2 Der Equi­den­pass wird von den vom BLW an­er­kann­ten Stel­len aus­ge­stellt, aus­ser in den Fäl­len nach Ar­ti­kel 15f Ab­satz 1.

3 An­er­kannt wer­den kön­nen:

a.
die nach Ar­ti­kel 5 der Tier­zucht­ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 2012126 an­er­kann­ten Zucht­or­ga­ni­sa­tio­nen von Equi­den;
b.
die Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank:
c.
der Schwei­ze­ri­sche Ver­band für Pfer­de­sport:

4 Das BLW an­er­kennt ei­ne Stel­le auf Ge­such hin, wenn sie:

a.
für die Pass­aus­stel­lung ein­zig den ihr von der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank zu­ge­stell­ten Grund­pass ver­wen­det; und
b.
Ge­währ bie­tet, dass sie:
1.
Equi­den­päs­se in der Re­gel in­ner­halb der Fris­ten nach Ar­ti­kel 15c Ab­satz 1 aus­stellt,
2.
Equi­den­päs­se von to­ten Equi­den gut er­sicht­lich als an­nul­lier­te Päs­se kenn­zeich­net.

5 Die An­er­ken­nung ist auf ma­xi­mal 10 Jah­re be­fris­tet.

6 Vor der Be­stel­lung ei­nes Grund­pas­ses bei der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank über­prüft die pass­aus­stel­len­de Stel­le die in der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank zum be­tref­fen­den Equi­den re­gis­trier­ten Da­ten. Sind die Da­ten auf der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank aus Sicht der pass­aus­stel­len­den Stel­le nicht kor­rekt und liegt ei­ne Er­mäch­ti­gung des Ei­gen­tü­mers nach Ar­ti­kel 8a der TVD-Ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 2011127 vor, so kann die pass­aus­stel­len­de Stel­le die Da­ten nach Ar­ti­kel 15d Ab­satz 1 Buch­sta­be d Zif­fern 1, 3, 4, 6 und 7 so­wie die An­ga­be der Ras­se än­dern. Der Ei­gen­tü­mer wird von der Be­trei­be­rin der Da­ten­bank um­ge­hend über die Än­de­rung in­for­miert.

7 Hat die Be­trei­be­rin der Da­ten­bank den Grund­pass aus­ge­stellt, so kann die pass­aus­stel­len­de Stel­le die Da­ten nicht mehr än­dern.

125 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2011 (AS 2011 2691). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2243).

126 SR 916.310

127 SR 916.404.1

Art. 15e Meldepflichten  

1 Der Ei­gen­tü­mer muss der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank (Art. 19 TVD-Ver­ord­nung vom 26. Okt. 2011128) fol­gen­de Er­eig­nis­se in­ner­halb fol­gen­der Fris­ten mel­den:129

a.
die Ge­burt ei­nes Equi­den: in­ner­halb von 30 Ta­gen;
b.
das Ver­en­den oder die Eutha­na­sie­rung ei­nes Equi­den: in­ner­halb von 30 Ta­gen;
c.
die Ein­fuhr ei­nes Equi­den: in­ner­halb von 30 Ta­gen;
d.
die Aus­fuhr ei­nes Equi­den: in­ner­halb von 30 Ta­gen;
e.
den Wech­sel des Ver­wen­dungs­zwecks vom Nutz­tier zum Heim­tier: in­ner­halb von 3 Ta­gen;
f.
den Ei­gen­tü­mer­wech­sel bei ei­nem Equi­den: in­ner­halb von 30 Ta­gen;
g.
das Ver­stel­len ei­nes Tiers in ei­ne an­de­re Tier­hal­tung: in­ner­halb von 30 Ta­gen;
h.
die Ka­stra­ti­on ei­nes Hengsts: in­ner­halb von 30 Ta­gen.

2 Kei­ne Mel­dung muss ge­macht wer­den, wenn:

a.
das ein­ge­führ­te Tier we­ni­ger als 30 Ta­ge in der Schweiz bleibt;
b.
das aus­ge­führ­te Tier we­ni­ger als 30 Ta­ge im Aus­land bleibt;
c.
das in ei­ne an­de­re Tier­hal­tung ver­stell­te Tier we­ni­ger als 30 Ta­ge in die­ser Tier­hal­tung bleibt.

3 Der Schlacht­be­trieb muss der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank die Schlach­tung ei­nes Equi­den in­ner­halb von 3 Ta­gen mel­den.130

4 Die Per­son nach Ar­ti­kel 15a Ab­satz 2, die einen Equi­den kenn­zeich­net, muss der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank die bei der Kenn­zeich­nung er­ho­be­nen Da­ten nach An­hang 1 Zif­fer 3 Buch­sta­be k der TVD-Ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 2011 in­nert 30 Ta­gen mel­den.131

5 ...132

6 Die pass­au­stel­len­den Stel­len müs­sen der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank die Da­ten nach An­hang 1 Zif­fer 3 Buch­sta­be m der TVD-Ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 2011 in­nert 30 Ta­gen nach Aus­stel­lung des Equi­den­pas­ses mel­den.133

7 Die Mel­dun­gen nach Ar­ti­kel 8 der TVD-Ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 2011 sind elek­tro­nisch über das In­ter­net­por­tal Aga­te zu tä­ti­gen.134

128 SR 916.404.1

129 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 20115449).

130 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 20115449).

131 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 20115449).

132 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2243).

133 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011 (AS 20115449). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

134 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011 (AS 20115449). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4573).

Art. 15f Vereinbarungen mit im Ausland anerkannten Organisationen 135  

1 Das BLW kann mit ei­ner im Aus­land von der zu­stän­di­gen na­tio­na­len Be­hör­de an­er­kann­ten Or­ga­ni­sa­ti­on, die ein Her­de­buch für Equi­den ei­ner be­stimm­ten Ras­se führt, für Tie­re ih­rer Ras­se ei­ne Ver­ein­ba­rung für die UELN-Ver­ga­be, für die Pass­aus­stel­lung oder für bei­des ab­sch­lies­sen.136

2 In den Ver­ein­ba­run­gen wer­den die Mel­de­pflich­ten nach Ar­ti­kel 15e Ab­satz 6 ge­re­gelt.137

135 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

136 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2243).

137 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

2. Abschnitt: Kennzeichnung und Registrierung von Hunden 138139

138 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Juni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2004 3065).

139 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 20. Juni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

Art. 16 Registrierung als Hundehalter oder als Person, die einen Hund einführt oder übernimmt 140  

1 Die Kan­to­ne er­fas­sen die Hun­de­hal­ter so­wie die Per­so­nen, die einen Hund ein­füh­ren oder für län­ger als drei Mo­na­te über­neh­men. Je­der Kan­ton be­zeich­net da­zu ei­ne zu­stän­di­ge Stel­le.

2 Es kön­nen nur Per­so­nen ab 16 Jah­ren er­fasst wer­den. Bei jün­ge­ren Per­so­nen wird der ge­setz­li­che Ver­tre­ter er­fasst.

3 Vor­gän­gig bei der zu­stän­di­gen Stel­le im Wohn­sitz­kan­ton mel­den müs­sen sich Per­so­nen, die be­ab­sich­ti­gen:

a.
erst­mals einen Hund zu hal­ten;
b.
einen Hund ein­zu­füh­ren;
c.
einen Hund für mehr als drei Mo­na­te zu über­neh­men.

4 Die zu­stän­di­ge Stel­le er­hebt fol­gen­de Da­ten:

a.
Na­me und Vor­na­me;
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Ge­schlecht;
d.
Adres­se.

5 Sie er­hebt zu­sätz­lich die Te­le­fon­num­mer und die E-Mail-Adres­se, wenn die be­tref­fen­de Per­son ein­wil­ligt.

6 Sie er­fasst die Da­ten in der Da­ten­bank nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 2 TSG (Hun­de­da­ten­bank).

140 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 17 Kennzeichnung der Hunde 141  

1 Hun­de müs­sen spä­tes­tens drei Mo­na­te nach der Ge­burt, in je­dem Fall je­doch vor der Wei­ter­ga­be durch den Hun­de­hal­ter, bei dem der Hund ge­bo­ren wur­de, mit ei­nem Mi­kro­chip ge­kenn­zeich­net wer­den.

2 Die Kenn­zeich­nung muss durch einen Tier­arzt mit kan­to­na­ler Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung und Pra­xis­stand­ort in der Schweiz vor­ge­nom­men wer­den.

3 Bei der Kenn­zeich­nung wer­den fol­gen­de Da­ten über den Hund er­ho­ben:

a.
Na­me;
b.
Ge­schlecht;
c.
Ge­burts­da­tum;
d.
Ras­se oder Ras­se­typ;
e.
Fell­far­be;
f.
Vor­na­me, Na­me und Adres­se der Per­son, bei wel­cher der Hund ge­bo­ren wur­de;
g.
Vor­na­me, Na­me und Adres­se des Hun­de­hal­ters zum Zeit­punkt der Kenn­zeich­nung;
h.
Vor­na­me und Na­me des kenn­zeich­nen­den Tier­arz­tes;
i.
Da­tum der Kenn­zeich­nung;
j.
Mi­kro­chip­num­mer.

141 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 17a Mikrochips für die Kennzeichnung 142  

1 Mi­kro­chips für die Kenn­zeich­nung müs­sen den ISO-Nor­men 11784:1996/
Amd 2:2010 und 11785:1996/Cor 1:2008143 ent­spre­chen so­wie einen Co­de für das Her­kunfts­land und den Her­stel­ler des Mi­kro­chips bein­hal­ten. Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen der FAV144 über das An­bie­ten und Be­reit­stel­len auf dem Markt von neu­en Funk­an­la­gen (Art. 6–20 FAV).145

2 Mi­kro­chips mit Her­kunfts­land Schweiz dür­fen nur an Tierärz­te mit kan­to­na­ler Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung und Pra­xis­stand­ort in der Schweiz ge­lie­fert oder wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Nur die­se Tierärz­te dür­fen Mi­kro­chips für die Kenn­zeich­nung ver­wen­den. Sie müs­sen über ein Le­se­ge­rät ver­fü­gen.

3 Der Ver­trei­ber von Mi­kro­chips muss bei de­ren Lie­fe­rung der Be­trei­be­rin der Hun­de­da­ten­bank den be­lie­fer­ten Tier­arzt und die Mi­kro­chip­num­mern mel­den.

4 Der Tier­arzt muss bei der Wei­ter­ga­be von Mi­kro­chips der Be­trei­be­rin der Hun­de­da­ten­bank den Emp­fän­ger und die Mi­kro­chip­num­mern mel­den.

142 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014 (AS 2014 2243). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

143 Die Nor­men kön­nen kos­ten­los ein­ge­se­hen oder ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

144 SR 784.101.2

145 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6213).

Art. 17b Überprüfung der Kennzeichnung bei importierten Hunden 146  

1 Führt ei­ne Per­son einen Hund ein, so muss sie in­ner­halb von zehn Ta­gen nach der Ein­fuhr des­sen Kenn­zeich­nung von ei­nem Tier­arzt über­prü­fen las­sen. Da­von aus­ge­nom­men sind Hun­de, die für Fe­ri­en oder einen an­de­ren Kurz­auf­ent­halt vor­über­ge­hend ein­ge­führt wer­den.

2 Bei der Über­prü­fung der Kenn­zeich­nung wer­den fol­gen­de Da­ten er­ho­ben:

a.
Da­ten nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 3 Buch­sta­ben a–e, falls sie nicht voll­stän­dig sind;
b.
Vor­na­me, Na­me und Adres­se der Per­son, die den Hund im­por­tiert hat;
c.
Vor­na­me und Na­me des Tier­arz­tes, der die Kenn­zeich­nung über­prüft hat;
d.
Da­tum der Über­prü­fung der Kenn­zeich­nung;
e.
Num­mer des Heim­tier­pas­ses, mit dem der Hund im­por­tiert wur­de;
f.
Da­tum der Ein­fuhr;
g.
aus­län­di­sche Mi­kro­chip­num­mer.

146 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014 (AS 2014 2243). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 17c Registrierung der Hunde und Erfassung des Todes von Hunden durch die Tierärzte 147  

1 Die Tierärz­te er­fas­sen die bei der Kenn­zeich­nung oder der Über­prü­fung der Kenn­zeich­nung er­ho­be­nen Da­ten in der Hun­de­da­ten­bank.

2 Sie kön­nen für die Hun­de­hal­ter und für die Per­so­nen, die einen Hund ein­füh­ren oder für län­ger als drei Mo­na­te über­neh­men, den Tod ei­nes Hun­des in der Hun­de­da­ten­bank er­fas­sen.

147 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014 (AS 2014 2243). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 17d Pflichten der Hundehalter und der Personen, die einen Hund einführen oder übernehmen 148  

1 Per­so­nen, die einen Hund ver­kau­fen oder er­wer­ben oder für län­ger als drei Mo­na­te ab­ge­ben oder über­neh­men, müs­sen dies in­ner­halb von zehn Ta­gen in der Hun­de­da­ten­bank er­fas­sen.

2 Hun­de­hal­ter und Per­so­nen, die einen Hund ein­füh­ren oder für län­ger als drei Mo­na­te über­neh­men, müs­sen den Tod ei­nes Hun­des in­ner­halb von zehn Ta­gen in der Hun­de­da­ten­bank er­fas­sen.

3 Sie müs­sen Na­mens- und Adress­än­de­run­gen in­ner­halb von zehn Ta­gen der zu­stän­di­gen Stel­le mel­den. Adress­än­de­run­gen sind der für den neu­en Wohn­sitz zu­stän­di­gen Stel­le zu mel­den.

148 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014 (AS 2014 2243). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 17e Erfassung von Daten durch die zuständige Stelle 149  

1 Die zu­stän­di­ge Stel­le des Wohn­sitz­kan­tons er­fasst in der Hun­de­da­ten­bank die Na­mens- und Adress­än­de­run­gen der Hun­de­hal­ter und der Per­so­nen, die einen Hund ein­füh­ren oder für län­ger als drei Mo­na­te über­neh­men.

2 Sie kann für die zur Er­fas­sung der Da­ten ver­pflich­te­ten Per­so­nen den Ver­kauf und den Er­werb, die Ab­ga­be und die Über­nah­me für län­ger als drei Mo­na­te so­wie den Tod von Hun­den in der Hun­de­da­ten­bank er­fas­sen.

149 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 17f Erfassung von Daten durch die Betreiberin der Hundedatenbank 150  

1 Die Be­trei­be­rin der Hun­de­da­ten­bank er­fasst die nach Ar­ti­kel 17aAb­sät­ze 3 und 4 ge­mel­de­ten Da­ten.

2 Sie kann für die zur Er­fas­sung von Da­ten ver­pflich­te­ten Per­so­nen, In­sti­tu­tio­nen und Be­hör­den die ent­spre­chen­den Da­ten in der Hun­de­da­ten­bank er­fas­sen.

150 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 17g Erfassung von weiteren Daten 151  

Die Kan­to­ne kön­nen wei­te­re Da­ten in der Hun­de­da­ten­bank er­fas­sen oder er­fas­sen las­sen.

151 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 17h Zugriff auf die Hundedatenbank: Bearbeitungsrechte 152  

1 Fol­gen­de Per­so­nen und Be­hör­den kön­nen für die Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben in der Hun­de­da­ten­bank on­li­ne Da­ten aus der gan­zen Schweiz be­ar­bei­ten:

a.
das BLV;
b.
das Bun­des­amt für Um­welt (BA­FU);
c.
die Kan­tons­tierärz­te;
d.
die von den Kan­to­nen be­zeich­ne­ten zu­stän­di­gen Stel­len;
e.
die Be­trei­be­rin der Hun­de­da­ten­bank.

2 Die Tierärz­te kön­nen in der Hun­de­da­ten­bank on­li­ne Da­ten zur Re­gis­trie­rung der Hun­de und zur Er­fas­sung des To­des von Hun­den be­ar­bei­ten.

3 Hun­de­hal­ter und Per­so­nen, die einen Hund ein­füh­ren oder für län­ger als drei Mo­na­te über­neh­men, kön­nen in der Hun­de­da­ten­bank on­li­ne Da­ten be­ar­bei­ten:

a.
zur Er­fas­sung von Ver­kauf und Er­werb von Hun­den so­wie von Ab­ga­be und Über­nah­me von Hun­den für län­ger als drei Mo­na­te;
b.
zur Er­fas­sung des To­des ei­nes Hun­des.

4 Tier­hei­me kön­nen für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben in der Hun­de­da­ten­bank on­li­ne Da­ten be­ar­bei­ten, so­weit dies das kan­to­na­le Recht vor­sieht.

152 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 17i Zugriff auf die Hundedatenbank: Einsichtsrechte 153  

1 Fol­gen­de Be­hör­den kön­nen für die Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben in der Hun­de­da­ten­bank on­li­ne die Da­ten aus der gan­zen Schweiz ein­se­hen:

a.
die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung;
b.
die Po­li­zei­be­hör­den.

2 Die Tierärz­te kön­nen zur Iden­ti­fi­zie­rung von Hun­den on­li­ne die Da­ten aus der gan­zen Schweiz zu den Hun­de­hal­tern und Per­so­nen, die einen Hund ein­füh­ren oder für län­ger als drei Mo­na­te über­neh­men, ein­se­hen.

3 Nach kan­to­na­lem Recht be­zeich­ne­te Be­hör­den kön­nen für die Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben in der Hun­de­da­ten­bank on­li­ne Da­ten ein­se­hen, so­weit dies das kan­to­na­le Recht vor­sieht.

153 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 17j Umfang der Zugriffsrechte und berechtigter Personenkreis 154  

1 Das BLV de­fi­niert für die Bun­des­be­hör­den den Um­fang der Zu­griffs­rech­te und die zu­griffs­be­rech­tig­ten Per­so­nen­krei­se.

2 Die Kan­to­ne de­fi­nie­ren, so­weit mög­lich ge­mein­sam, für die üb­ri­gen Per­so­nen, In­sti­tu­tio­nen und Be­hör­den den Um­fang der Zu­griffs­rech­te und ge­ge­be­nen­falls die zu­griffs­be­rech­tig­ten Per­so­nen­krei­se.

154 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 17k Vergabe der Zugriffsrechte 155  

Das BLV ver­gibt die Zu­griffs­rech­te an die Bun­des­be­hör­den. Die Kan­to­ne ver­ge­ben die üb­ri­gen Zu­griffs­rech­te.

155 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 17l Aufbewahrung der Daten 156  

Die Be­trei­be­rin der Hun­de­da­ten­bank be­wahrt die nach Ar­ti­kel 17c Ab­satz 1 die­ser Ver­ord­nung so­wie die nach Ar­ti­kel 74 Ab­satz 6 der Tier­schutz­ver­ord­nung vom 23. April 2008157 er­ho­be­nen Da­ten auf. Die Da­ten zum Hun­de­hal­ter wer­den zehn Jah­re nach dem Tod des letz­ten Hun­des ge­löscht.

156 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

157 SR 455.1

Art. 17m E-Government 158  

Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass sich die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an die Hun­de­da­ten­bank nach den Vor­ga­ben ge­mä­ss den Ar­ti­keln 3 und 4 der öf­fent­lich-recht­li­chen Rah­men­ver­ein­ba­rung vom 18. No­vem­ber 2015159 über die E-Go­ver­n­ment-Zu­sam­men­ar­beit in der Schweiz 2016–2019 rich­ten.

158 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

159 BBl 2015 9637

Art. 18 Kantonale Hunderegister 160  

Die Kan­to­ne und Ge­mein­den ge­wäh­ren dem Kan­tons­tier­arzt je­der­zeit Ein­sicht in die Hun­de­re­gis­ter, die sie im Zu­sam­men­hang mit der Hun­de­ab­ga­be füh­ren.

160 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

2a. Abschnitt: Registrierung von bestimmten Tierhaltungen und Kennzeichnungsvorschriften bei weiteren Tierarten 161

161 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 20. Juni 2014 (AS 2014 2243). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 18a Registrierung von Tierhaltungen mit Equiden oder Hausgeflügel und von Bienenständen 162163  

1 Die Kan­to­ne er­fas­sen al­le Tier­hal­tun­gen, in de­nen Equi­den oder Haus­ge­flü­gel ge­hal­ten wer­den. Sie be­zeich­nen da­zu ei­ne Stel­le, die fol­gen­de Da­ten er­hebt:164

a.
den Na­men und die Adres­se des Tier­hal­ters;
b.
die Stand­ort­adres­se und die Ko­or­di­na­ten der Tier­hal­tun­gen;
c.
bei Haus­ge­flü­gel: die Ge­flü­gel­ar­ten und die Hal­tungs­form (oh­ne Aus­lauf, Aus­lauf mit Aus­senkli­ma­be­reich, Aus­lauf ins Freie);
d.
bei Zucht­ge­flü­gel: die Nut­zungs­rich­tung (El­tern­tie­re Le­ge­li­ni­en, El­tern­tie­re Mast­li­ni­en);
e.165
...
f.
ge­ge­be­nen­falls die der Tier­hal­tung von der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank zu­ge­teil­te Num­mer.

2 Die Kan­to­ne er­fas­sen al­le be­setz­ten und un­be­setz­ten Bie­nen­stän­de. Sie be­zeich­nen da­zu ei­ne Stel­le, die den Na­men und die Adres­se des Im­kers so­wie die An­zahl, den Stand­ort und die Ko­or­di­na­ten al­ler Bie­nen­stän­de er­hebt.

3 Der Tier­hal­ter hat der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le in­nert zehn Ar­beits­ta­gen ei­ne neue Tier­hal­tung, den Wech­sel des Tier­hal­ters so­wie die Auf­lö­sung der Tier­hal­tung zu mel­den.

3bis Der Im­ker hat der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le in­nert drei Ar­beits­ta­gen einen neu­en Bie­nen­stand, den Wech­sel des Im­kers so­wie die Auf­lö­sung des Bie­nen­stan­des zu mel­den.166

4 Die kan­to­na­le Stel­le teilt je­dem Tier­hal­ter und je­der Tier­hal­tung mit Equi­den oder Haus­ge­flü­gel so­wie je­dem Im­ker und je­dem Bie­nen­stand ei­ne Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer zu.167

5 Die kan­to­na­le Stel­le über­mit­telt die Da­ten und die da­mit ver­bun­de­nen Mu­ta­tio­nen dem BLW elek­tro­nisch.

6 Das BLW er­lässt im Ein­ver­neh­men mit dem BLV Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art zu den Ab­sät­zen 1, 2 und 4.

162 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

164 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

165 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

166 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012 (AS 2012 6859). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

167 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 18b Meldepflicht bei der Einstallung von Geflügelherden 168  

1 Bei Ge­flü­gel­hal­tun­gen in den fol­gen­den Grös­sen müs­sen die Tier­hal­ter der Be­trei­be­rin der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank in­nert zehn Ta­gen das Ein­stal­len ei­ner neu­en Her­de mel­den:

a.
Zucht­tie­re der Mast- und der Le­ge­li­nie: wenn die Ge­flü­gel­hal­tung mehr als 250 Plät­ze um­fasst;
b.
Le­ge­hen­nen: wenn die Ge­flü­gel­hal­tung mehr als 1000 Plät­ze um­fasst;
c.
Mast­pou­lets: wenn die Stall­grund­flä­che der Ge­flü­gel­hal­tung mehr als 333 m2 be­trägt;
d.
Mast­tru­t­en: wenn die Stall­grund­flä­che der Ge­flü­gel­hal­tung mehr als 200 m2 be­trägt.

2 Die Mast­ge­flü­gel­or­ga­ni­sa­tio­nen müs­sen dem BLV jähr­lich ei­ne ak­tu­el­le Lis­te ih­rer Mit­glie­der zu­stel­len, die ei­ne Ge­flü­gel­hal­tung nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben c und d be­wirt­schaf­ten. Das BLV stellt die Lis­te den kan­to­na­len Ve­te­ri­näräm­tern zur Ver­fü­gung.

168 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015 (AS 2015 4255). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 19 Kennzeichnung der Papageienvögel  

Wer mit Pa­pa­gei­en­vö­geln (Psit­ta­ci­for­mes) Han­del treibt, hat sie dau­er­haft in­di­vi­du­ell zu kenn­zeich­nen. Das Kenn­zei­chen ist in die Be­stan­des­kon­trol­le ein­zu­tra­gen.

Art. 19a Kennzeichnung von Bienenständen und Meldung des Verstellens 169  

1 Bie­nen­stän­de sind durch den Im­ker nach den Vor­ga­ben der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le mit der Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer zu kenn­zeich­nen. Die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer muss von aus­sen gut sicht­bar sein.

2 Be­vor ein Im­ker Bie­nen in einen an­de­ren In­spek­ti­ons­kreis ver­bringt, muss er dies dem Bie­nen­in­spek­tor des al­ten und des neu­en Stand­orts mel­den. Der Bie­nen­in­spek­tor des al­ten Stand­orts führt nö­ti­gen­falls ei­ne Ge­sund­heits­kon­trol­le durch.170

3 Das Ver­stel­len von Be­gat­tungs­ein­hei­ten auf Be­leg­sta­tio­nen muss nicht ge­mel­det wer­den. Als Be­gat­tungs­ein­heit gilt ein Kunst­schwarm mit ei­ner un­be­gat­te­ten Kö­ni­gin auf Mit­tel­wän­den oder Leit­strei­fen oh­ne Brut.171

169 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009 (AS 2009 4255). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

170 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

171 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

3. Abschnitt: Bestandeskontrolle für Geflügel, Papageienvögel und Bienenvölker172

172 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Juni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2004 3065).

Art. 20  

1 Ei­ne Be­stan­des­kon­trol­le hat zu füh­ren:

a.
wer mit Ge­flü­gel und Pa­pa­gei­en­vö­geln (Psit­ta­ci­for­mes) Han­del treibt;
b.
wer Bie­nen­völ­ker hält, kauft, ver­kauft oder ver­stellt.

2 In die Be­stan­des­kon­trol­le sind al­le Zu- und Ab­gän­ge ein­zu­tra­gen. Bei Bie­nen sind zu­sätz­lich die Stand­orte der Völ­ker und die Ver­stell­da­ten fest­zu­hal­ten.173

3 Den Voll­zugs­or­ga­nen der Tier­seu­chen-, der Land­wirt­schafts-, der Tier­schutz- und der Le­bens­mit­tel­ge­setz­ge­bung ist auf Ver­lan­gen je­der­zeit Ein­sicht in die Be­stan­des­kon­trol­le zu ge­wäh­ren.174

4 Die Be­stan­des­kon­trol­len sind wäh­rend drei Jah­ren auf­zu­be­wah­ren.175

173 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

174 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

175 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

3a. Abschnitt: Aquakulturbetriebe 176

176 Eingefügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 21 Registrierung von Aquakulturbetrieben 177  

1 Die Kan­to­ne er­fas­sen al­le Aqua­kul­tur­be­trie­be. Sie be­zeich­nen da­zu ei­ne Stel­le, die fol­gen­de Da­ten er­hebt:

a.
den Na­men und die Adres­se des Tier­hal­ters;
b.
die Stand­ort­adres­se und die Ko­or­di­na­ten des Be­trie­bes;
c.
die Hal­tungs­art und die Pro­duk­ti­ons­form des Be­trie­bes;
d.
die ge­hal­te­nen Tier­ar­ten.

2 Nicht er­fasst wer­den müs­sen:

a.
Hal­tun­gen mit Was­ser­tie­ren zu Zier­zwe­cken, wie Gar­ten­tei­che oder Aqua­ri­en;
b.
Ein­rich­tun­gen, in de­nen frei­le­ben­de Was­ser­tie­re, die zum Zweck des mensch­li­chen Ver­zehrs ge­fan­gen wur­den, bis zur Schlach­tung vor­über­ge­hend und oh­ne Füt­te­rung ge­häl­tert wer­den.

3 Die Kan­to­ne kön­nen die Re­gis­trie­rung von Hal­tun­gen mit Was­ser­tie­ren zu Zier­zwe­cken nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a an­ord­nen.

4 Der Tier­hal­ter hat der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le in­nert zehn Ar­beits­ta­gen einen neu­en re­gis­trie­rungs­pflich­ti­gen Be­trieb, den Wech­sel des Tier­hal­ters so­wie die Auf­lö­sung des Be­trie­bes zu mel­den.

5 Die kan­to­na­le Stel­le teilt je­dem Tier­hal­ter und je­dem Be­trieb ei­ne Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer zu. Sie über­mit­telt die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer so­wie die Da­ten nach Ab­satz 1 und die da­mit ver­bun­de­nen Mu­ta­tio­nen dem BLW elek­tro­nisch.

6 Das BLV ver­öf­fent­licht ei­ne Lis­te der Aqua­kul­tur­be­trie­be, die de­ren Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer und die An­ga­ben nach Ab­satz 1 ent­hält.

7 Das BLW er­lässt im Ein­ver­neh­men mit dem BLV Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art zu den Ab­sät­zen 1 und 5.

177 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 22 Bestandeskontrolle und weitere Pflichten 178  

1 Aqua­kul­tur­be­trie­be müs­sen ei­ne Be­stan­des­kon­trol­le füh­ren. Die­se muss ent­hal­ten:

a.
den Her­kunfts- und den Be­stim­mungs­ort der Zu- und Ab­gän­ge so­wie die An­zahl, die Art­zu­ge­hö­rig­keit und das Al­ter der Tie­re, Ei­er und Sa­men;
b.
die Mor­ta­li­tät.

2 Die Be­stan­des­kon­trol­le ist den Or­ga­nen der Seu­chen­po­li­zei und der Fi­sche­rei­auf­sicht auf Ver­lan­gen vor­zu­wei­sen. Die Auf­zeich­nun­gen sind drei Jah­re über die letz­te Ein­tra­gung hin­aus auf­zu­be­wah­ren.

3 Wer­den le­ben­de Was­ser­tie­re in einen an­de­ren Aqua­kul­tur­be­trieb ver­bracht, so muss der Tier­hal­ter ein Be­gleit­do­ku­ment aus­stel­len und ein Dop­pel da­von auf­be­wah­ren. Die Be­stim­mun­gen der Ar­ti­kel 12 und 13 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

4 Das Ver­brin­gen von le­ben­den Was­ser­tie­ren in ein Ge­wäs­ser zu Be­satz­zwe­cken muss der kan­to­na­len Stel­le drei Jah­re lang be­legt wer­den kön­nen.

5 Die Aqua­kul­tur­be­trie­be müs­sen ei­ne gu­te Hy­gie­ne­pra­xis be­trei­ben, um die Ein­schlep­pung und Aus­brei­tung von Seu­chen­er­re­gern zu ver­hü­ten. Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die gu­te Hy­gie­ne­pra­xis.

178 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 23 Gesundheitsüberwachung von Aquakulturbetrieben 179  

1 Die Ge­sund­heit der Tie­re fol­gen­der Aqua­kul­tur­be­trie­be muss von ei­nem Tier­arzt mit Er­fah­rung im Be­reich Ge­sund­heit von Was­ser­tie­ren min­des­tens ein­mal pro Jahr ge­prüft wer­den:

a.
Be­trie­be, die le­ben­de Was­ser­tie­re im­por­tie­ren;
b.
Be­trie­be, die le­ben­de Was­ser­tie­re ab­ge­ben, mit Aus­nah­me von Be­satz­fisch­zuch­ten;
c.
Be­trie­be mit ei­ner jähr­li­chen Pro­duk­ti­on von mehr als 500 kg;
d.
Be­trie­be, die Was­ser aus ei­nem um­lie­gen­den na­tür­li­chen Ge­wäs­ser ver­wen­den, mit Aus­nah­me von:
1.
Be­satz­fisch­zuch­ten,
2.
Be­trie­ben, bei de­nen die Über­tra­gung ei­ner Was­ser­tier­seu­che vom na­tür­li­chen Ge­wäs­ser in die Fisch­zucht aus epi­de­mio­lo­gi­schen Grün­den kein Ri­si­ko dar­stellt.

2 Bei der Prü­fung müs­sen fol­gen­de Punk­te kon­trol­liert und do­ku­men­tiert wer­den:

a.
die Ge­sund­heits­si­tua­ti­on im Be­trieb;
b.
ge­sund­heit­li­che Pro­ble­me, die seit der letz­ten Prü­fung auf­ge­tre­ten sind, so­wie des­we­gen er­folg­te Be­hand­lun­gen und Nach­über­prü­fun­gen;
c.
die In­di­ka­tio­nen, die seit der letz­ten Prü­fung auf­ge­tre­ten sind, so­wie die Be­hand­lun­gen und die pro­phy­lak­ti­schen Mass­nah­men, die seit­dem durch­ge­führt wor­den sind;
d.
das Be­hand­lungs­jour­nal und die La­ge­rung der Tier­arz­nei­mit­tel;
e.
die Bio­si­cher­heit und die Hy­gie­ne­pra­xis des Be­triebs.

3 Bei Aqua­kul­tur­be­trie­ben, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 nicht er­fül­len, kann der Kan­tons­tier­arzt ei­ne Ge­sund­heits­über­wa­chung an­ord­nen.

4 Die Do­ku­men­ta­ti­on zur Ge­sund­heits­über­wa­chung ist den seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­nen auf Ver­lan­gen vor­zu­wei­sen. Die Un­ter­la­gen sind wäh­rend drei Jah­ren auf­zu­be­wah­ren.

179 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

4. Abschnitt: Tiertransport

Art. 24180  

180 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

Art. 25 Anforderungen an Transportmittel für Tiere  

1 Stras­sen­fahr­zeu­ge dür­fen zu re­gel­mäs­si­gen Trans­por­ten von Klau­en­tie­ren, na­ment­lich durch Vieh­händ­ler, Metz­ger und ge­werbs­mäs­si­ge Trans­port­un­ter­neh­mer, nur ver­wen­det wer­den, wenn sie da­für ge­prüft und zu­ge­las­sen sind. Sie müs­sen na­ment­lich einen La­de­raum auf­wei­sen, der nach un­ten und an den Wän­den so dicht ab­ge­schlos­sen ist, dass tie­ri­sche Aus­schei­dun­gen und Ein­streu wäh­rend der Fahrt nicht aus­flies­sen oder her­aus­fal­len kön­nen.

2 Für Tier­trans­por­te im Bahn­ver­kehr sind in der Re­gel ge­schlos­se­ne Bahn­wa­gen zu be­nüt­zen.

3 Die dem Tier­trans­port die­nen­den Ein­rich­tun­gen und Ge­rä­te, wie Ram­pen, Ver­la­de­plät­ze, Bahn­wa­gen, Schif­fe und Fahr­zeu­ge, sind stän­dig in sau­be­rem Zu­stand zu hal­ten und nach je­dem Tier­trans­port gründ­lich zu rei­ni­gen. Die­se Rei­ni­gung hat für Fahr­zeu­ge, mit de­nen Tie­re in Schlacht­be­trie­ben trans­por­tiert wer­den, vor Ver­las­sen des Schlacht­be­triebs zu er­fol­gen. Bahn­wa­gen, Schif­fe und Stras­sen­fahr­zeu­ge sind pe­ri­odisch, stets aber nach dem Trans­port ver­seuch­ter oder ver­däch­ti­ger Tie­re so­wie auf be­hörd­li­che An­ord­nung zu des­in­fi­zie­ren. Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die An­la­gen zur Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on.181

4 Im Üb­ri­gen gel­ten die be­son­de­ren Be­stim­mun­gen der Trans­port­ver­ord­nung vom 5. No­vem­ber 1986182, der Ver­kehrs­re­geln­ver­ord­nung vom 13. No­vem­ber 1962183, der Ver­ord­nung vom 19. Ju­ni 1995184 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge und der Tier­schutz­ver­ord­nung vom 27. Mai 1981185.

181 Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. März 1999, in Kraft seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1523).

182[AS 1986 1991, 1994 1848, 1996 3035, 1999 719, 2004 2697. AS 2009 6025Art. 6]. Sie­he heu­te: die Gü­ter­trans­port­ver­ord­nung vom 4. Nov. 2009 (SR 742.411).

183SR 741.11

184SR 741.41

185[AS 1981 572, 1986 1408, 1991 2349, 1997 1121, 1998 2303, 2001 1337An­hang Ziff. 1 2063, 2006 14275217An­hang Ziff. 2, 2007 1847An­hang 3 Ziff. 1. AS 2008 2985An­hang 6 Ziff. I]. Sie­he heu­te: die V vom 23. April 2008 (SR 455.1).

Art. 26 Aufsicht über Tiertransporte  

1 Die Kan­to­ne tref­fen die not­wen­di­gen Mass­nah­men zur Be­auf­sich­ti­gung des Tier­trans­por­tes mit Bahn­wa­gen, Schif­fen und Stras­sen­fahr­zeu­gen auf ih­rem Ge­biet.

2 An den Grenz­sta­tio­nen und Flug­hä­fen wird die Auf­sicht durch die Grenz­tierärz­te aus­ge­übt.

3 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Auf­zeich­nun­gen be­tref­fend den Tier­trans­port.186

186 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. März 1999, in Kraft seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1523).

5. Abschnitt: Viehmärkte, Viehausstellungen und ähnliche Veranstaltungen

Art. 27 Allgemeines  

1 Die Viehmärk­te sind dem Kan­tons­tier­arzt im Vor­aus zu mel­den. Dau­ern sie län­ger als einen Tag oder be­sit­zen sie über­re­gio­na­le Be­deu­tung, be­dür­fen sie ei­ner Be­wil­li­gung.187

2 Der Kan­tons­tier­arzt trifft die not­wen­di­gen An­ord­nun­gen für die seu­chen­po­li­zei­li­che Über­wa­chung der Viehmärk­te. Das BLV er­lässt nach An­hö­ren der Kan­to­ne Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die not­wen­di­gen An­ord­nun­gen bei Ver­an­stal­tun­gen mit Be­tei­li­gung von Tie­ren aus dem Aus­land.188

3 Die für Viehmärk­te gel­ten­den Vor­schrif­ten fin­den sinn­ge­mä­ss An­wen­dung für Vie­haus­stel­lun­gen, Vie­hauk­tio­nen und ähn­li­che Ver­an­stal­tun­gen.189

187 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

188 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

189 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. März 1999, in Kraft seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1523).

Art. 28 Überwachung  

1 Das Auf­füh­ren von Tie­ren und der Vieh­markt sind, wenn da­für ei­ne Be­wil­li­gung er­for­der­lich ist, durch den amt­li­chen Tier­arzt zu über­wa­chen. Die üb­ri­gen Vieh­märk­te wer­den durch den amt­li­chen Tier­arzt stich­pro­ben­wei­se über­wacht.190

2 Die Be­hör­de des Or­tes, an dem ein Vieh­markt statt­fin­det, oder der Ver­an­stal­ter des Vieh­mark­tes hat die nö­ti­gen Mass­nah­men für des­sen Durch­füh­rung zu tref­fen.191

3 Sie hat ins­be­son­de­re da­für zu sor­gen, dass für je­de Tier­gat­tung ein be­son­de­rer Platz zur Ver­fü­gung steht.

190 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

191 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

Art. 29 Kontrolle des Tierverkehrs 192  

1 Die Be­gleit­do­ku­men­te der auf­ge­führ­ten Tie­re sind am Ein­gang des Vieh­mark­tes durch ei­ne vom Ver­an­stal­ter be­zeich­ne­te Per­son zu kon­trol­lie­ren.

2 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Kon­trol­le des Tier­ver­kehrs.

192 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

Art. 30 Viehmärkte mit regionaler und lokaler Bedeutung sowie Veranstaltungen mit anderen Tieren 193  

1 Der Kan­tons­tier­arzt kann Viehmärk­te mit lo­ka­ler oder re­gio­na­ler Be­deu­tung von der Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten nach den Ar­ti­keln 27–29 ent­bin­den, so­fern es die seu­chen­po­li­zei­li­che La­ge ge­stat­tet. Han­delt es sich um ei­ne lo­ka­le Vieh­schau oh­ne Han­del, müs­sen kei­ne Be­gleit­do­ku­men­te vor­ge­wie­sen wer­den.194

2 Für Märk­te oder Aus­stel­lun­gen von an­de­ren Tie­ren, wie Hun­den, Kat­zen, Ka­nin­chen und Ge­flü­gel, hat der Kan­tons­tier­arzt von Fall zu Fall die nö­ti­gen Mass­nah­men zur Ver­hü­tung von Seu­chen zu tref­fen. Er ver­bie­tet sol­che An­läs­se bei dro­hen­der Seu­chen­ge­fahr.

193 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

194 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

Art. 31 Vorgehen im Seuchenfall  

1 Wird bei der Auf­fuhr oder auf dem Vieh­markt ei­ne Seu­che fest­ge­stellt, so ha­ben die zu­stän­di­gen seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­ne die nach den Um­stän­den des Fal­les not­wen­di­gen Mass­nah­men zur Ver­hü­tung ei­ner wei­te­ren Ver­schlep­pung der Seu­che zu tref­fen.

2 Nö­ti­gen­falls sind ver­däch­ti­ge und an­ste­ckungs­ver­däch­ti­ge Tie­re auf Kos­ten des Tier­hal­ters ab­zu­son­dern.

6. Abschnitt: Sömmerung und Winterung, Wanderherden

Art. 32 Sömmerung und Winterung  

1 Die Kan­to­ne er­las­sen seu­chen­po­li­zei­li­che Vor­schrif­ten über die Söm­me­rung und Win­te­rung.

2 Klau­en­tie­re, die in­ner­halb der glei­chen Ge­mein­de zur Söm­me­rung, zur Win­te­rung oder zum Weid­gang in an­de­re Be­stän­de der glei­chen Tier­hal­tung mit glei­cher Num­mer ver­stellt wer­den, be­nö­ti­gen kein Be­gleit­do­ku­ment.195

195 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20055647).

Art. 33 Wanderherden  

1 Das Trei­ben von Wan­der­her­den ist ver­bo­ten. Da­von aus­ge­nom­men sind Wan­der­schaf­her­den oh­ne träch­ti­ge Tie­re, die in der Zeit vom 15. No­vem­ber bis 15. März ge­trie­ben wer­den. Die Orts­ver­än­de­rung bei der Söm­me­rung und Win­te­rung gilt nicht als Trei­ben ei­ner Wan­der­her­de.

2 Wer­den Wan­der­schaf­her­den über das Ge­biet meh­re­rer Ge­mein­den ge­trie­ben, so be­darf es ei­ner Be­wil­li­gung des Kan­tons­tier­arz­tes. Er er­teilt die Be­wil­li­gung, wenn der Ei­gen­tü­mer der Her­de die von der Wan­der­rou­te be­trof­fe­nen Ge­mein­den be­zeich­net hat so­wie be­stä­tigt hat, dass sich in der Her­de kei­ne träch­ti­gen Tie­re be­fin­den.196

3 Der Kan­tons­tier­arzt re­gelt in der Be­wil­li­gung die seu­chen­po­li­zei­li­che Über­­­wa­chung der Tie­re vor und wäh­rend der Wan­de­rung.

196 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

7. Abschnitt: Viehhandel

Art. 34 Viehhandelspatent 197  

1 Per­so­nen, die Vieh­han­del be­trei­ben, be­nö­ti­gen ein Vieh­han­del­spa­tent. Aus­ge­nom­men sind Metz­ger, die nur Tie­re zur Schlach­tung im ei­ge­nen Be­trieb kau­fen.198

2 Das Vieh­han­del­spa­tent wird vom Kan­ton aus­ge­stellt, in dem der Vieh­händ­ler sei­nen Ge­schäfts­sitz hat. Es ist drei Jah­re lang gül­tig und be­rech­tigt zum Vieh­han­del in der gan­zen Schweiz.

3 Es wird er­teilt, wenn der Ge­such­stel­ler:

a.
einen Ein­füh­rungs­kurs be­sucht und die Prü­fung be­stan­den hat;
b.
über einen Stall ver­fügt, der in Be­zug auf Stand­ort und bau­li­che Ein­rich­tun­gen so­wie Or­ga­ni­sa­ti­on und Füh­rung den Grund­sät­zen der Seu­chen­hy­gie­ne ge­nügt.

4 Das Vieh­han­del­spa­tent kann aus­nahms­wei­se pro­vi­so­risch er­teilt wer­den, be­vor der Ge­such­stel­ler den Ein­füh­rungs­kurs ab­sol­viert hat.

5 Vieh­händ­ler, die ih­re Tie­re di­rekt an die Schlacht­be­trie­be lie­fern, sind von der Ver­pflich­tung zur Hal­tung ei­nes Stal­les be­freit.

6 Die Aus­stel­lung des Vieh­han­del­spa­ten­tes ist vom Kan­tons­tier­arzt in ASAN nach der IS­Vet-V199 zu er­fas­sen.200

197 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

198 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

199 SR 916.408

200 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 35 Erneuerung und Entzug des Viehhandelspatentes 201  

1 Das Vieh­han­del­spa­tent wird er­neu­ert, wenn der Vieh­händ­ler in­ner­halb der drei­jäh­ri­gen Gel­tungs­dau­er einen Wei­ter­bil­dungs­kurs be­sucht hat.202

2 Vieh­händ­ler, de­ren Tä­tig­keit zu Be­an­stan­dun­gen An­lass gibt, kön­nen vor der Er­neue­rung des Vieh­han­del­spa­ten­tes zur Wie­der­ho­lung des Ein­füh­rungs­kur­ses ver­pflich­tet wer­den.

3 Die Er­neue­rung des Vieh­han­del­spa­ten­tes wird ver­wei­gert oder das be­reits er­teil­te Vieh­han­del­spa­tent wird ent­zo­gen, wenn:

a.
kein Stall vor­han­den ist oder der Stall den Grund­sät­zen der Seu­chen­hy­gie­ne nicht ge­nügt;
b.
der Vieh­händ­ler oder sein Per­so­nal wie­der­holt oder in schwer­wie­gen­der Wei­se Vor­schrif­ten der Tier­seu­chen-, Tier­schutz-, Le­bens­mit­tel-, Heil­mit­tel- oder Land­wirt­schafts­ge­setz­ge­bung miss­ach­tet ha­ben;
c.203
der Wei­ter­bil­dungs­kurs nicht be­sucht oder der Ein­füh­rungs­kurs nicht wie­der­holt wur­de.

4 Der Ent­zug oder die Ver­wei­ge­rung des Vieh­han­del­spa­ten­tes ist vom Kan­tons­tier­arzt in ASAN nach der IS­Vet-V204 zu er­fas­sen.205

201 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

202 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

203 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

204 SR 916.408

205 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 36 Einführungs- und Weiterbildungskurse für Viehhändler 206207  

1 Die Kan­tons­tierärz­te füh­ren die Ein­füh­rungs- und die Wei­ter­bil­dungs­kur­se für Vieh­händ­ler durch. Sol­che Kur­se kön­nen für meh­re­re Kan­to­ne ge­mein­sam ab­ge­hal­ten wer­den.208

2 Mit der Durch­füh­rung der Kur­se kann ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on be­auf­tragt wer­den. Ei­ne sol­che Or­ga­ni­sa­ti­on muss den Nach­weis er­brin­gen, dass:

a.
sie über die für die Aus­bil­dung qua­li­fi­zier­ten Lehr­kräf­te ver­fügt; und
b.
ei­ne nach der Ak­kre­di­tie­rungs- und Be­zeich­nungs­ver­ord­nung vom 17. Ju­ni 1996209 ak­kre­di­tier­te Or­ga­ni­sa­ti­on ei­ne ex­ter­ne Qua­li­täts­kon­trol­le durch­führt.

3 In den Ein­füh­rungs­kur­sen wer­den die Teil­neh­mer in die Pflich­ten des Vieh­händ­lers und in die Tier­seu­chen-, Tier­schutz-, Le­bens­mit­tel- und Heil­mit­tel­ge­setz­ge­bung ein­ge­führt.

4 In den Wei­ter­bil­dungs­kur­sen wer­den die Teil­neh­mer über den ak­tu­el­len Kennt­nis­stand in Be­zug auf Tier­seu­chen­prä­ven­ti­on, Tier­schutz so­wie Le­bens­mit­tel- und Heil­mit­tel­si­cher­heit in­for­miert.210

5 Das BLV er­lässt nach An­hö­rung der Kan­tons­tierärz­te ein Re­gle­ment über die Ein­füh­rungs- und Wei­ter­bil­dungs­kur­se für Vieh­händ­ler. Die­ses be­stimmt Um­fang und In­halt der Kur­se.211

206 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

207 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

208 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

209 SR 946.512

210 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

211 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

Art. 37 Pflichten der Viehhändler 212  

Die Vieh­händ­ler sind ver­pflich­tet:

a.
den Ver­dacht auf ei­ne Seu­che oder den Aus­bruch ei­ner Seu­che so­wie ge­häuf­te Ver­en­dun­gen und Ab­or­te un­ver­züg­lich ei­nem Tier­arzt zu mel­den;
b.
für den Tier­trans­port aus­sch­liess­lich Fahr­zeu­ge zu ver­wen­den, die Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 ent­spre­chen;
c.
das Per­so­nal im Hin­blick auf die Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten zu in­for­mie­ren und pe­ri­odisch aus- und wei­ter­zu­bil­den;
d.
die Seu­chen­mel­dun­gen des BLV re­gel­mäs­sig zu ver­fol­gen;
e.
das Vieh­han­del­spa­tent beim Han­del mit und dem Trans­port von Tie­ren mit sich zu füh­ren.

212 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

Art. 37a Anforderungen an die Ställe 213  

Der Stall ei­nes Vieh­händ­lers muss ver­fü­gen über:

a.
aus­rei­chen­de Ka­pa­zi­tät für die Ab­son­de­rung kran­ker Tie­re;
b.
ge­ge­be­nen­falls aus­rei­chen­de Ka­pa­zi­tät für die Ab­son­de­rung von Tie­ren, die zur Aus­fuhr be­stimmt sind;
c.
ge­eig­ne­te An­la­gen für das Ent­la­den, Un­ter­brin­gen, Trän­ken, Füt­tern und Pfle­gen der Tie­re;
d.
ei­ne ge­eig­ne­te Flä­che für die Auf­nah­me von Ein­streu und Mist;
e.
ei­ne Jau­che­gru­be.

213 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

Art. 37b Amtstierärztliche Überwachung 214  

Der Kan­tons­tier­arzt ver­an­lasst, dass die Stäl­le von Vieh­händ­lern und die Auf­zeich­nun­gen über den Tier­ver­kehr in re­gel­mäs­si­gen Ab­stän­den ri­si­ko­ba­siert amt­s­tierärzt­lich kon­trol­liert wer­den.

214 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

8. Abschnitt: Schlachtbetriebe

Art. 38 Anforderungen an Schlachtbetriebe  

1 Die seu­chen­po­li­zei­li­chen An­for­de­run­gen an den Be­trieb und die Ein­rich­tun­gen von Schlacht­be­trie­ben rich­ten sich nach Ar­ti­kel 4 der Ver­ord­nung vom 23. No­vem­ber 2005215 über das Schlach­ten und die Fleisch­kon­trol­le.216

2 In Gross­be­trie­ben hat der amt­li­che Tier­arzt einen Ka­ta­log der So­fort­mass­nah­men zu er­stel­len, die zu tref­fen sind, wenn ei­ne hoch­an­ste­cken­de Seu­che fest­ge­stellt wird oder Ver­dacht auf ei­ne sol­che be­steht.

215 [AS 2005 5493, 2006 48074809, 2007 561An­hang 2 Ziff. 2 2711 Ziff. II 1, 2008 5169, 2011 2699An­hang 8 Ziff. II 2 5453 An­hang 2 Ziff. II 2, 2013 3041Ziff. I 8, 2014 1691An­hang 3 Ziff. II 6, 2015 36295201An­hang Ziff. II 3. AS 2017 411Art. 62 Abs. 1]. Sie­he heu­te: die V vom 16. Dez. 2016 (SR 817.190).

216 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 der V vom 23. Nov. 2005 über das Schlach­ten und die Fleisch­kon­trol­le, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5493).

9. Abschnitt: Schlachtabgabe217

217 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 945).

Art. 38a  

1 Der Schlacht­be­trieb er­hebt die Schlach­t­ab­ga­be nach Ar­ti­kel 56a Ab­satz 1 TSG beim Lie­fe­ran­ten der Schlacht­tie­re.

2 Die Schlach­t­ab­ga­be be­trägt:

Fr.

a. pro ge­schlach­te­tes Tier der Rin­der­gat­tung

2.70

b. pro ge­schlach­te­tes Tier der Schwei­ne­gat­tung

–.40

c. pro ge­schlach­te­tes Tier der Schaf­gat­tung

–.40

d. pro ge­schlach­te­tes Tier der Zie­gen­gat­tung

–.40

2. Kapitel: Tierische Stoffe

1. Abschnitt: Honig

Art. 39  

1 Per­so­nen und Fir­men, die ge­werbs­mäs­sig Ho­nig ver­ar­bei­ten, ab­fül­len, trans­por­tie­ren, la­gern so­wie an- und ver­kau­fen, ha­ben da­für zu sor­gen, dass Bie­nen kei­nen Zu­gang zum Ho­nig fin­den. Sie ach­ten ins­be­son­de­re dar­auf, dass kei­ne lee­ren Ho­nig­ge­bin­de im Frei­en de­po­niert wer­den.

2 Für die Her­stel­lung von Bie­nen­fut­ter­mit­teln, die ge­han­delt wer­den, darf nur Ho­nig ver­wen­det wer­den, der als frei von Spo­ren des Faul­bru­ter­re­gers Pae­ni­ba­cil­lus lar­vae be­fun­den wor­den ist.218

218 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

2. Abschnitt: Tierische Nebenprodukte und Nebenprodukte der Milchverarbeitung 219

219 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Juni 2004, in Kraft seit 1. Juli 2004 (AS 2004 3065).

Art. 40 Entsorgung von tierischen Nebenprodukten 220  

1 Tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te müs­sen nach den Vor­schrif­ten der VT­NP221 ent­sorgt wer­den, so­fern die vor­lie­gen­de Ver­ord­nung kei­ne be­son­de­re Be­hand­lung vor­schreibt.222

2 Sie dür­fen nicht zu­sam­men mit Tie­ren trans­por­tiert wer­den.

220 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 3065).

221 SR 916.441.22

222 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 3065).

Art. 47 Nebenprodukte der Milchverarbeitung 224  

Beim Auf­tre­ten ei­ner Seu­che, die durch Milch ver­brei­tet wer­den kann, schreibt der Kan­ton vor, dass Ne­ben­pro­duk­te aus der Milch­ver­ar­bei­tung wie Schot­te, Ma­ger- und But­ter­milch, die als Fut­ter für Klau­en­tie­re ver­wer­tet wer­den, vor der Ab­ga­be aus der Milch­an­nah­me­stel­le nach den vom EDI ge­stützt auf Ar­ti­kel 10 Ab­satz 4 der Le­bens­mit­tel- und Ge­brauchs­ge­gen­stän­de­ver­ord­nung vom 16. De­zem­ber 2016225 (LGV) er­las­se­nen Be­stim­mun­gen pas­teu­ri­siert wer­den müs­sen.

224 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

225 SR 817.02

3. Abschnitt: Behandlungsmittel, immunbiologische Erzeugnisse und tierpathogene Mikroorganismen

Art. 48 Mittel zur Erkennung, Vorbeugung und Behandlung von Tierseu­chen  

1 Zur Er­ken­nung ei­ner Seu­che am Tier und zur Vor­beu­gung und Be­hand­lung von Tier­seu­chen dür­fen nur im­mun­bio­lo­gi­sche Er­zeug­nis­se ver­wen­det wer­den, die nach der Heil­mit­tel­ge­setz­ge­bung und zu­sätz­lich vom BLV zu­ge­las­sen sind. Sie dür­fen nur an Tierärz­te und Be­hör­den ab­ge­ge­ben wer­den.226

2 Das BLV ver­öf­fent­licht pe­ri­odisch das Ver­zeich­nis der zu die­sem Zweck zu­ge­las­se­nen im­mun­bio­lo­gi­schen Er­zeug­nis­se.227

3 Das BLV kann das An­prei­sen von Stof­fen und Prä­pa­ra­ten zur Vor­beu­gung und Be­hand­lung von Tier­seu­chen ver­bie­ten, wenn de­ren Wir­kung wis­sen­schaft­lich nicht be­grün­det ist.

226 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 15 der V vom 17. Okt. 2001, in Kraft seit 1. Jan. 2002 (AS 2001 3294).

227 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 15 der V vom 17. Okt. 2001, in Kraft seit 1. Jan. 2002 (AS 2001 3294).

Art. 49 Umgang mit tierpathogenen Mikroorganismen  

1 Ar­bei­ten mit ver­meh­rungs­fä­hi­gen Er­re­gern von hoch­an­ste­cken­den Tier­seu­chen dür­fen nur im IVI aus­ge­führt wer­den.

2 Das BLV kann im Ein­ver­ständ­nis mit der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le Aus­nah­men ge­wäh­ren; es be­stimmt da­bei die Si­cher­heits­vor­keh­ren und Kon­trol­len. Es ent­schei­det in­ner­halb von 90 Ta­gen.228

3 Im Üb­ri­gen gilt für die Ver­wen­dung von tier­pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men die Ein­sch­lies­sungs­ver­ord­nung vom 9. Mai 2012229 und die Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sept­em­ber 2008230.231

228 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 13 der Ein­sch­lies­sungs­ver­ord­nung vom 9. Mai 2012, in Kraft seit 1. Ju­ni 2012 (AS 2012 2777).

229 SR 814.912

230 SR 814.911

231 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 13 der Ein­sch­lies­sungs­ver­ord­nung vom 9. Mai 2012, in Kraft seit 1. Ju­ni 2012 (AS 2012 2777).

3. Kapitel: Künstliche Besamung und Embryotransfer

1. Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen

Art. 50  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ka­pi­tels gel­ten für Tie­re der Rin­der‑, Schaf‑, Zie­gen‑, Pfer­de- und Schwei­ne­gat­tung.

2 Sa­men, Ei­zel­len und Em­bryo­nen, die Trä­ger ei­ner über­trag­ba­ren Krank­heit sind, dür­fen nicht für die künst­li­che Be­sa­mung oder den Em­bryotrans­fer ver­wen­det wer­den.

3 Be­steht der Ver­dacht, Sa­men, Ei­zel­len oder Em­bryo­nen sei­en Trä­ger von Er­re­gern ei­ner über­trag­ba­ren Krank­heit, so dür­fen sie so­lan­ge nicht für die künst­li­che Be­sa­mung oder den Em­bryotrans­fer ver­wen­det wer­den, bis das BLV die si­chern­den seu­chen­po­li­zei­li­chen Be­din­gun­gen und Auf­la­gen fest­ge­legt hat.

2. Abschnitt: Künstliche Besamung

Art. 51 Zuständigkeiten  

1 Das BLV hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.232
Es re­gelt die Aus­bil­dung der Be­sa­mungs­tech­ni­ker und der Per­so­nen, die in der ei­ge­nen Tier­hal­tung oder in der Tier­hal­tung ih­res Ar­beit­ge­bers be­sa­men.
b.
Es an­er­kennt die Aus­bil­dungs­stät­ten.
c.
Es er­teilt den Fä­hig­keits­aus­weis an Be­sa­mungs­tech­ni­ker.
d.233
...
e.234
Es er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die seu­chen­po­li­zei­li­chen An­for­de­run­gen an Tier­hal­tun­gen, in de­nen Tie­re für die Sa­men­ge­win­nung ge­hal­ten wer­den (Be­sa­mungs­sta­tio­nen), an Tie­re, die für die Sa­men­ge­win­nung ge­hal­ten wer­den, so­wie über die Kon­trol­le der Ge­win­nung, La­ge­rung und Über­tra­gung von Sa­men.

2 ...235

3 Der Kan­tons­tier­arzt hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er er­teilt die Be­wil­li­gun­gen für das Be­trei­ben von Sa­men­la­gern und Be­sa­mungs­sta­tio­nen mit grenz­über­schrei­ten­dem Han­del.
b.
Er be­zeich­net für je­des Sa­men­la­ger und je­de Be­sa­mungs­sta­ti­on mit grenz­über­schrei­ten­dem Han­del einen amt­li­chen Tier­arzt, der für die seu­chen­po­li­zei­li­che Über­wa­chung zu­stän­dig ist.236

232 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

233 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Mai 2007, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2711).

234 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Mai 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2711).

235 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, mit Wir­kung seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

236 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 51a Bewilligung für die künstliche Besamung 237  

1 Der Kan­tons­tier­arzt er­teilt die Be­wil­li­gung für die künst­li­che Be­sa­mung an:

a.
Be­sa­mungs­tech­ni­ker auf­grund des Fä­hig­keits­aus­wei­ses des BLV;
b.
Per­so­nen, die sich über die vor­ge­schrie­be­ne Aus­bil­dung aus­wei­sen kön­nen, zur Be­sa­mung in der ei­ge­nen Tier­hal­tung oder in der Tier­hal­tung ih­res Ar­beit­ge­bers.

2 Die Be­wil­li­gung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a gilt für die gan­ze Schweiz. Das Ge­such ist beim Kan­tons­tier­arzt des Wohn­sitz­kan­tons des Ge­such­stel­lers ein­zu­rei­chen.

3 Be­sa­mungs­tech­ni­ker, die aus­ser­halb des Kan­tons, der die Be­wil­li­gung er­teilt hat, tä­tig sein wol­len, müs­sen dies dem am Stand­ort der Tie­re zu­stän­di­gen Kan­tons­tier­arzt mel­den.

237 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 52 Gewinnung und Aufbereitung von Samen  

1 Ge­win­nung und Auf­be­rei­tung von Sa­men er­fol­gen un­ter tier­ärzt­li­cher Lei­tung.

2 Sa­men für die künst­li­che Be­sa­mung von Klau­en­tie­ren darf nur in Be­sa­mungs­sta­tio­nen ge­won­nen wer­den, wel­che die An­for­de­run­gen von Ar­ti­kel 54 er­fül­len. Die­se Be­stim­mung fin­det auf die Ge­win­nung von Sa­men zu dia­gno­s­ti­schen Zwe­cken kei­ne An­wen­dung.

3 So­fern die Be­stim­mun­gen des Ar­ti­kels 54 Ab­satz 2 Buch­sta­ben c und d sinn­­ge­mä­ss er­füllt sind, darf Sa­men für die künst­li­che Be­sa­mung in den fol­gen­den Fäl­len auch an an­de­ren Or­ten ge­won­nen wer­den:

a.
für die künst­li­che Be­sa­mung von Tie­ren der Pfer­de­gat­tung und von Wild­tie­ren der Rin­der‑, Schaf‑, Zie­gen- und Schwei­ne­gat­tung;
b.
für die künst­li­che Be­sa­mung von Klau­en­tie­ren in der ei­ge­nen Tier­hal­tung.

4 Der Tier­arzt mel­det dem Kan­tons­tier­arzt im Vor­aus, wo der Sa­men ge­won­nen wird.

Art. 53 Durchführung der künstlichen Besamung  

Sa­men über­tra­gen dür­fen Tierärz­te so­wie Per­so­nen, die über ei­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 51 Ab­satz 2 ver­fü­gen.

Art. 54 Anforderungen an Besamungsstationen und Samenlager 238  

1 Be­sa­mungs­sta­tio­nen und Sa­men­la­ger müs­sen so an­ge­legt und be­trie­ben wer­den, dass über­trag­ba­re Krank­hei­ten we­der in die Be­sa­mungs­sta­ti­on oder das Sa­men­la­ger noch durch die Sa­men­über­tra­gung in an­de­re Be­stän­de ver­schleppt wer­den kön­nen. Sie ste­hen un­ter der fach­tech­ni­schen Lei­tung ei­nes Tier­arz­tes.

2 Die Per­son, die ei­ne Be­sa­mungs­sta­ti­on oder ein Sa­men­la­ger führt, muss ins­be­son­de­re fol­gen­de Mass­nah­men tref­fen:

a.
Sie er­rich­tet das Sa­men­la­ger oder die Be­sa­mungs­sta­ti­on und all­fäl­li­ge da­zu­ge­hö­ri­ge Auf­zucht-, War­te- und Qua­ran­tä­ne­sta­tio­nen an ei­nem seu­chen­po­li­zei­lich un­be­denk­li­chen Stand­ort und ge­trennt von an­de­ren Tier­hal­tun­gen.
b.
Sie er­mög­licht durch ge­eig­ne­te bau­li­che An­la­gen ei­ne seu­chen­po­li­zei­lich ge­fahr­lo­se Sa­men­ge­win­nung, Sa­men­la­ge­rung und Hal­tung der Tie­re.
c.
Sie stellt durch be­trieb­li­che Vor­keh­ren si­cher, dass kei­ne Krank­heits­kei­me ver­brei­tet wer­den.
d.
Sie sorgt da­für, dass in Sa­men­la­gern mit grenz­über­schrei­ten­dem Han­del nur Sa­men aus Be­sa­mungs­sta­tio­nen oder Sa­men­la­gern ge­la­gert wird, die nach Ar­ti­kel 51 Ab­satz 3 Buch­sta­be a be­wil­ligt oder durch die Eu­ro­päi­sche Uni­on zu­ge­las­sen sind.
e.
Sie un­ter­wirft die Tie­re vor ih­rer Auf­nah­me in die Be­sa­mungs­sta­ti­on ei­ner Qua­ran­tä­ne.
f.
Sie un­ter­sucht die Tie­re vor ih­rer Auf­nah­me und pe­ri­odisch wäh­rend ih­res Auf­ent­halts in der Be­sa­mungs­sta­ti­on.

238 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 55 Kontrolle  

1 Wer Sa­men ge­winnt, la­gert, ab­gibt oder über­trägt, hat dar­über ei­ne Kon­trol­le zu füh­ren.

1bis Wer Sa­men aus­ser­halb ei­ner Be­sa­mungs­sta­ti­on la­gert, hat die Un­ter­la­gen der Kon­trol­le jähr­lich dem Kan­tons­tier­arzt zu über­mit­teln. Von die­ser Pflicht aus­ge­nom­men sind:

a.
Be­sa­mungs­tech­ni­ker und Tierärz­te, die Sa­men aus­sch­liess­lich über ei­ne schwei­ze­ri­sche Be­sa­mungs­sta­ti­on be­zie­hen;
b.
Tier­hal­ter, die über ei­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 51 Ab­satz 2 Buch­sta­be b ver­fü­gen;
c.
De­pot­stel­len, die als be­fris­te­tes Zwi­schen­la­ger für Schwei­ne­s­per­ma die­nen.239

2 Die Un­ter­la­gen sind drei Jah­re auf­zu­be­wah­ren und den seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­nen auf Ver­lan­gen vor­zu­wei­sen.

239 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. April 2003, in Kraft seit 1. Mai 2003 (AS 2003 956).

Art. 55a Bewilligungspflicht 240  

1 Das Be­trei­ben ei­nes Sa­men­la­gers oder ei­ner Be­sa­mungs­sta­ti­on mit grenz­über­schrei­ten­dem Han­del ist be­wil­li­gungs­pflich­tig. Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn die Be­trie­be den An­for­de­run­gen von Ar­ti­kel 54 ent­spre­chen.

2 Aus­ge­nom­men von der Be­wil­li­gungs­pflicht für das Be­trei­ben ei­nes Sa­men­la­gers sind Per­so­nen und Stel­len nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis Buch­sta­ben a–c.

240 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

3. Abschnitt: Embryotransfer

Art. 56 Zuständigkeiten  

1 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die seu­chen­po­li­zei­li­chen An­for­de­run­gen an:

a.
die mo­bi­len oder fes­ten Räum­lich­kei­ten und Ge­rät­schaf­ten, die zur Ge­win­nung, Be­ar­bei­tung, La­ge­rung und Über­tra­gung von Em­bryo­nen be­nö­tigt wer­den;
b.
die Spen­der- und Emp­fän­ger­tie­re;
c.
die Ge­win­nung, Be­ar­bei­tung, La­ge­rung und Über­tra­gung von Em­bryo­nen.

2 Der Kan­tons­tier­arzt hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er er­teilt die Be­wil­li­gun­gen für den grenz­über­schrei­ten­den Han­del mit Ei­zel­len oder Em­bryo­nen.
b.
Er kann zur Er­hal­tung hoch­wer­ti­gen Erb­gu­tes Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen zur Ge­win­nung und Über­tra­gung von Ei­zel­len oder Em­bryo­nen von Spen­der­tie­ren er­tei­len, die mög­li­cher­wei­se Trä­ger ei­ner über­trag­ba­ren Krank­heit sind. Er setzt die si­chern­den seu­chen­po­li­zei­li­chen Be­din­gun­gen und Auf­la­gen fest.241

241 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 57 Durchführung des Embryotransfers  

1 Ei­zel­len und Em­bryo­nen dür­fen nur durch Tierärz­te ge­won­nen wer­den.

2 Für die Auf­be­rei­tung, Auf­be­wah­rung und Über­tra­gung von Ei­zel­len und Em­bryo­nen kann der Tier­arzt ge­eig­ne­tes Per­so­nal ein­set­zen.

3 Kan­to­na­le Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gun­gen blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 58 Kontrolle  

1 Will ein Tier­arzt Tä­tig­kei­ten im Zu­sam­men­hang mit Em­bryotrans­fers aus­üben, muss er dies dem am Stand­ort der Tie­re zu­stän­di­gen Kan­tons­tier­arzt mel­den.

2 Der Tier­arzt ver­an­lasst nach den Vor­schrif­ten des BLV:

a.
be­trieb­li­che Vor­keh­ren, die si­cher­stel­len, dass bei der Ent­nah­me, Be­ar­bei­tung und La­ge­rung von Em­bryo­nen kei­ne Krank­heits­kei­me ver­brei­tet wer­den;
b.
ei­ne vor­gän­gi­ge Un­ter­su­chung der be­tei­lig­ten Spen­der- und Emp­fän­ger­tie­re.

3 Er führt ei­ne Kon­trol­le über die Ge­win­nung und Über­tra­gung von Ei­zel­len und Em­bryo­nen so­wie über die vor­ge­schrie­be­nen Un­ter­su­chun­gen der Spen­der- und Emp­fän­ger­tie­re.

4 Wer Ei­zel­len und Em­bryo­nen la­gert, hat dar­über ei­ne Kon­trol­le zu füh­ren.

5 Die Un­ter­la­gen sind drei Jah­re auf­zu­be­wah­ren und den seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­nen auf Ver­lan­gen vor­zu­wei­sen.

Art. 58a Bewilligungspflicht 242  

Der grenz­über­schrei­ten­de Han­del mit Ei­zel­len oder Em­bryo­nen ist be­wil­li­gungs­pflich­tig. Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn die An­for­de­run­gen nach den Ar­ti­keln 57 und 58 er­füllt sind.

242 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

3. Titel: Bekämpfungsmassnahmen

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

1. Abschnitt: Allgemeine Pflichten der Tierhalter

Art. 59 Pflichten der Tierhalter 243  

1 Tier­hal­ter ha­ben die Tie­re ord­nungs­ge­mä­ss zu be­treu­en und zu pfle­gen; sie ha­ben die not­wen­di­gen Mass­nah­men zu tref­fen, um sie ge­sund zu er­hal­ten und die Bio­si­cher­heit in ih­rer Tier­hal­tung zu ge­währ­leis­ten.244

1bis Sie sind in ih­rer Tier­hal­tung da­für ver­ant­wort­lich, dass Drit­te die Mass­nah­men nach Ab­satz 1 ein­hal­ten.245

2 Sie ha­ben die seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­ne bei der Durch­füh­rung von Mass­nah­men in ih­ren Be­stän­den, wie Über­wa­chung und Un­ter­su­chung der Tie­re, Re­gis­trie­rung und Kenn­zeich­nung, Imp­fung, Ver­lad und Tö­tung, zu un­ter­stüt­zen und das da­für not­wen­di­ge Ma­te­ri­al, so­weit vor­han­den, zur Ver­fü­gung zu stel­len. Sie sor­gen da­für, dass die In­fra­struk­tur zur Fi­xie­rung der Tie­re vor­han­den ist und die Tie­re den Um­gang mit Men­schen und die Fi­xie­rung ge­wohnt sind. Für ih­re Mit­hil­fe ha­ben sie kei­nen Ent­schä­di­gungs­an­spruch.246

3 Im­ker ha­ben die be­setz­ten und un­be­setz­ten Bie­nen­stän­de ord­nungs­ge­mä­ss zu war­ten und al­le Vor­keh­run­gen zu tref­fen, da­mit von den Bie­nen­stän­den kei­ne Seu­chen­ge­fahr aus­geht. Beu­ten­sys­te­me müs­sen so kon­stru­iert sein, dass sie für Kon­trol­len je­der­zeit zu­gäng­lich sind und die Brut­nes­ter je­der­zeit ge­öff­net wer­den kön­nen.247

243 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

244 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

245 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

246 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

247 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009 (AS 2009 4255). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

Art. 59a Zusätzliche Pflichten der Schlachtbetriebe 248  

Die Schlacht­be­trie­be müs­sen si­cher­stel­len, dass die Fleisch­kon­trol­le die für die Tier­seu­chen­über­wa­chung nach Ar­ti­kel 76anot­wen­di­gen Pro­ben un­ter an­ge­mes­se­nen Be­din­gun­gen ent­neh­men kann. Sie sor­gen ins­be­son­de­re für die bau­li­chen und be­trieb­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Pro­be­nah­me, sind bei der Pro­be­nah­me be­hilf­lich und er­mög­li­chen der Fleisch­kon­trol­le die Nut­zung ih­rer Be­triebs­soft­wa­re.

248 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

2. Abschnitt: Meldepflicht und erste Massnahmen

Art. 60 Geltungsbereich  

Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts fin­den An­wen­dung, so­weit für die ein­zel­nen Seu­chen kei­ne ab­wei­chen­de Re­ge­lung vor­ge­se­hen ist.

Art. 61 Meldepflicht  

1 Wer Tie­re hält, be­treut oder be­han­delt, ist ver­pflich­tet, den Aus­bruch ei­ner Seu­che und je­de ver­däch­ti­ge Er­schei­nung, die den Aus­bruch ei­ner sol­chen be­fürch­ten lässt, un­ver­züg­lich ei­nem Tier­arzt zu mel­den.

1bis...249

2 Der Mel­de­pflicht un­ter­ste­hen auch amt­li­che Fachas­sis­ten­ten, Mit­ar­bei­ter der Tier­ge­sund­heits­diens­te und der Kon­trol­le der Pri­mär­pro­duk­ti­on, Be­sa­mungs­tech­ni­ker, das Per­so­nal von Ent­sor­gungs­be­trie­ben, das Schlacht­per­so­nal so­wie die Po­li­zei- und Zoll­funk­tio­näre.250

3 Bie­nen­seu­chen oder der Ver­dacht auf sol­che sind dem Bie­nen­in­spek­tor zu mel­den.

4 Die pri­va­ten Ei­gen­tü­mer, die Päch­ter von Fi­sche­rei­rech­ten und die Or­ga­ne der Fi­sche­rei­auf­sicht sind ver­pflich­tet, den Ver­dacht und den Aus­bruch ei­ner Fisch­­seu­che un­ver­züg­lich der für die Fi­sche­rei­auf­sicht zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le zu mel­den.

5 Un­ter­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­en, die ei­ne Seu­che fest­stel­len oder einen Ver­dacht auf de­ren Vor­han­den­sein he­gen, müs­sen dies so­fort dem für den Be­stand zu­stän­di­gen Kan­tons­tier­arzt mel­den.251

6 Jä­ger und Or­ga­ne der Jagd­auf­sicht sind ver­pflich­tet, den Aus­bruch ei­ner Seu­che bei frei le­ben­den Wild­tie­ren und je­de ver­däch­ti­ge Er­schei­nung, die den Aus­bruch ei­ner sol­chen ver­mu­ten lässt, un­ver­züg­lich ei­nem amt­li­chen Tier­arzt zu mel­den.252

249 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 8. Ju­ni 1998 (AS 1998 1575). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 2069).

250 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3997).

251 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

252 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014 (AS 2014 2243). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 62 Erste Massnahmen des Tierhalters und des Tierarztes  

1 Wer ei­ne Tier­seu­che fest­stellt oder Ver­dacht auf de­ren Vor­han­den­sein hegt, hat bis zur amt­s­tier­ärzt­li­chen Ab­klä­rung al­les vor­zu­keh­ren, um ei­ne Seu­chen­ver­schlep­pung zu ver­hin­dern. Ins­be­son­de­re hat jeg­li­cher Ver­kehr von Tie­ren vom und zum Seu­chen- oder Ver­dachts­herd zu un­ter­blei­ben.

2 Der Tier­arzt ist ver­pflich­tet, einen Seu­chen­fall oder Seu­chen­ver­dacht un­ver­züg­lich dem amt­li­chen Tier­arzt zu mel­den oder selbst ab­zu­klä­ren und die­sem sei­nen Be­fund mit­zu­tei­len.

Art. 63 Erste Massnahmen seuchenpolizeilicher Organe  

Der amt­li­che Tier­arzt, der amt­li­che Fachas­sis­tent, der Bie­nen­in­spek­tor oder die Or­ga­ne der Fi­sche­rei­auf­sicht, de­nen ein Seu­chen­aus­bruch oder Seu­chen­ver­dacht ge­mel­det wird:253

a.
neh­men un­ver­züg­lich ei­ne kli­ni­sche Un­ter­su­chung und die Ent­nah­me von Pro­be­ma­te­ri­al zur Si­che­rung der Dia­gno­se durch ein Un­ter­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­um vor;
b.
tref­fen bei Fest­stel­lung ei­ner Seu­che oder Be­stä­ti­gung des Seu­chen­ver­dachts die not­wen­di­gen Mass­nah­men;
c.
stel­len Nach­for­schun­gen über den Tier-, Per­so­nen- und Wa­ren­ver­kehr an, um die In­fek­ti­ons­quel­le zu er­mit­teln und mög­li­che Ver­schlep­pun­gen fest­zu­stel­len; die­se Er­he­bun­gen um­fas­sen in der Re­gel die In­ku­ba­ti­ons­zeit, nö­ti­gen­falls auch einen län­ge­ren Zeit­raum;
d.
er­stat­ten dem Kan­tons­tier­arzt Mel­dung über Seu­chen­ver­dacht oder ‑aus­bruch, über die Er­geb­nis­se ih­rer Nach­for­schun­gen so­wie über ge­trof­fe­ne Mass­nah­men; bei hoch­an­ste­cken­den Seu­chen mel­den sie dies un­ver­züg­lich te­le­fo­nisch.

253 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 6 der V vom 16. Nov. 2011 über die Aus-, Wei­ter- und Fort­bil­dung der Per­so­nen im öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­we­sen, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5803).

Art. 64 Erste Massnahmen des Kantonstierarztes  

1 Der Kan­tons­tier­arzt hat sich bei Ver­dacht oder Fest­stel­lung der Seu­che so­fort über die La­ge zu un­ter­rich­ten, ei­ne epi­de­mio­lo­gi­sche Un­ter­su­chung durch­zu­füh­ren und die be­reits ge­trof­fe­nen Mass­nah­men zu be­stä­ti­gen, ab­zuän­dern oder zu er­gän­zen.

2 Er mel­det dem BLV te­le­fo­nisch die Fest­stel­lung und die Ver­dachts­fäl­le von hoch­an­ste­cken­den Seu­chen so­wie die Seu­chen­fäl­le, die ei­ne gros­se Aus­deh­nung an­zu­neh­men dro­hen.

3 Ist beim Aus­bruch ei­ner Seu­che ei­ne Aus­brei­tung über die Kan­tons­gren­ze hin­aus zu be­fürch­ten, so hat der Kan­tons­tier­arzt die Kan­tons­tierärz­te der ge­fähr­de­ten Kan­to­ne un­ver­züg­lich zu be­nach­rich­ti­gen.

Art. 65 Tierseuchenbericht und Meldung von Kontrollergebnissen 254  

1 Der Kan­tons­tier­arzt er­stat­tet dem BLV je­de Wo­che Be­richt über al­le im Kan­tons­ge­biet fest­ge­stell­ten Seu­chen­fäl­le, die Er­geb­nis­se der Ab­klä­run­gen von Ver­dachts­fäl­len und die An­zahl der ge­sperr­ten Be­stän­de so­wie über be­son­de­re Vor­komm­nis­se be­tref­fend die Tier­ge­sund­heit.

2 Er gibt die Er­geb­nis­se der an­ge­ord­ne­ten Kon­trol­len und Un­ter­su­chun­gen aus dem Voll­zug des TSG in ASAN ein und be­rich­tet dem BLV auf Ver­lan­gen über die an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men.255

3 Das BLV ver­öf­fent­licht die Seu­chen­mel­dun­gen der Kan­to­ne in sei­nem amt­li­chen Mit­tei­lungs­or­gan. Die­ses wird den für die Tier­seu­chen­be­kämp­fung zu­stän­di­gen Kan­tons- und Be­zirks­be­hör­den, den für die Jagd und Fi­sche­rei zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­len, den Bie­nen­in­spek­to­ren, den amt­li­chen Tierärz­ten so­wie auf Ver­lan­gen den üb­ri­gen Tierärz­ten un­ent­gelt­lich zu­ge­stellt.256

254 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. II 8 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me für den öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­dienst, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 1691).

255 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. II 8 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me für den öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­dienst, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 1691).

256 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3997).

Art. 65a257  

257 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006 (AS 2006 5217). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 3 Ziff. II 8 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me für den öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­dienst, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 1691).

Art. 65b258  

258 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006 (AS 2006 5217). Auf­ge­ho­ben durch Art. 25 der V vom 29. Okt. 2008 über das In­for­ma­ti­ons­sys­tem für den öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­dienst, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5589).

3. Abschnitt: Sperrmassnahmen

Art. 66 Allgemeine Grundsätze  

1 Die Sperr­mass­nah­men ha­ben den Zweck, durch Ein­schrän­kung des Tier‑, Per­so­nen- und Wa­ren­ver­kehrs die Ver­brei­tung von Seu­chen zu ver­hin­dern. Sie wer­den durch den Kan­tons­tier­arzt ver­fügt.

2 In nach den Ar­ti­keln 69–71 ge­sperr­ten Be­stän­den sind:

a.
al­le für die Seu­che emp­fäng­li­chen Tie­re zu re­gis­trie­ren und auf die be­tref­fen­de Seu­che hin zu un­ter­su­chen;
b.
al­le für die Seu­che emp­fäng­li­chen Klau­en­tie­re zu kenn­zeich­nen;
c.
ver­däch­ti­ge und ver­seuch­te Tie­re wenn mög­lich ab­zu­son­dern.

3 Der Kan­tons­tier­arzt ist er­mäch­tigt, in be­grün­de­ten Fäl­len zu­sätz­li­che Ein­schrän­kun­gen zu ver­fü­gen oder un­ter si­chern­den Mass­nah­men Er­leich­te­run­gen zu ge­wäh­ren.

Art. 67 Absonderung  

1 Die Ab­son­de­rung ver­däch­ti­ger und ver­seuch­ter Tie­re hat den Zweck, ge­sun­de Tie­re des Be­stan­des so­wie wei­te­re Be­stän­de vor der An­ste­ckung zu be­wah­ren.

2 Die ab­ge­son­der­ten Tie­re dür­fen den für die Ab­son­de­rung be­stimm­ten Raum (Stall, Wei­de, Zwin­ger, Teich) nur ver­las­sen und mit den üb­ri­gen Tie­ren des Be­stan­des oder Tie­ren an­de­rer Be­stän­de nur in Be­rüh­rung ge­bracht wer­den, wenn der amt­li­che Tier­arzt dies be­wil­ligt hat.

3 Der Zu­tritt zu den ab­ge­son­der­ten Tie­ren ist nur den seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­nen und den mit der War­tung be­trau­ten Per­so­nen ge­stat­tet.

Art. 68 Quarantäne  

1 Die Qua­ran­tä­ne hat den Zweck fest­zu­stel­len, ob Tie­re, die aus ver­seuch­ten oder seu­chen­ver­däch­ti­gen Or­ten kom­men oder durch sol­che ge­führt wur­den, ge­sund sind.

2 Für die der Qua­ran­tä­ne un­ter­wor­fe­nen Tie­re wird ein Raum be­stimmt, den sie oh­ne be­son­de­re Be­wil­li­gung des amt­li­chen Tier­arz­tes nicht ver­las­sen dür­fen. Es ist da­für zu sor­gen, dass sie mit kei­nen an­de­ren Tie­ren in Be­rüh­rung kom­men.

3 Der Zu­tritt zu den Tie­ren in Qua­ran­tä­ne ist nur den seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­nen und den mit der War­tung be­trau­ten Per­so­nen ge­stat­tet.

4 Die Dau­er der Qua­ran­tä­ne rich­tet sich in der Re­gel nach der In­ku­ba­ti­ons­zeit der ver­mu­te­ten Seu­che.

Art. 68a Verbringungssperre 259  

1 Die Ver­brin­gungs­sper­re wird über ein­zel­ne Tie­re ver­hängt, wenn zur Ver­hin­de­rung der Ver­schlep­pung ei­ner Seu­che ein­zel­ne Tie­re ei­ner Tier­hal­tung nicht in ei­ne an­de­re Tier­hal­tung ver­bracht wer­den dür­fen.

2 Die Ab­ga­be die­ser Tie­re di­rekt zur Schlach­tung ist ge­stat­tet.

259 Ein­ge­fügt durch Ziff. I del V vom 12. Sept. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4659).

Art. 69 Einfache Sperre
1. Grades
 

1 Die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des wird ver­hängt, wenn zur Ver­hin­de­rung der Ver­schlep­pung der Seu­che die Un­ter­bin­dung des Tier­ver­kehrs not­wen­dig ist.

2 Je­der di­rek­te Kon­takt von Tie­ren, die der Sper­re un­ter­wor­fen sind, mit Tie­ren an­de­rer Be­stän­de ist ver­bo­ten.

3 Die ge­sperr­ten Be­stän­de dür­fen we­der durch Ab­ga­be von Tie­ren in an­de­re Be­stän­de noch durch Ein­stel­len von Tie­ren aus sol­chen ver­än­dert wer­den.

4 Die Ab­ga­be von Tie­ren di­rekt zur Schlach­tung ist ge­stat­tet. ...260

260 Letz­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. März 1999, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1523).

Art. 70 Einfache Sperre
2. Grades
 

1 Die ein­fa­che Sper­re 2. Gra­des wird ver­hängt, wenn zur Ver­hin­de­rung der Ver­schlep­pung der Seu­che ne­ben der Un­ter­bin­dung des Tier­ver­kehrs die Ein­schrän­kung des Per­so­nen­ver­kehrs not­wen­dig ist.

2 Der Tier­ver­kehr wird wie folgt ein­ge­schränkt:

a.
Die un­ter Sper­re ste­hen­den Tie­re sind in dem für sie be­stimm­ten Raum ein­ge­sperrt zu hal­ten. Das Ein­stel­len von Tie­ren ist ver­bo­ten.
b.
Die Ab­ga­be di­rekt zur Schlach­tung ist nur mit Be­wil­li­gung des Kan­tons­tier­arz­tes ge­stat­tet. Die­ser be­zeich­net den Schlacht­be­trieb. ...261

3 Der Per­so­nen­ver­kehr wird wie folgt ein­ge­schränkt:

a.
Der Zu­tritt zu den ein­ge­sperr­ten Tie­ren ist nur den seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­nen und den mit der War­tung be­trau­ten Per­so­nen ge­stat­tet.
b.
Die Be­woh­ner des ge­sperr­ten Be­trie­bes ha­ben den Kon­takt mit den für die be­tref­fen­de Seu­che emp­fäng­li­chen Tie­ren zu ver­mei­den. Sie dür­fen we­der an­de­re Stäl­le be­tre­ten noch Viehmärk­te, Vie­haus­stel­lun­gen oder ähn­li­che Ver­an­stal­tun­gen be­su­chen.

261 Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. März 1999, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1523).

Art. 71 Verschärfte Sperre  

1 Die ver­schärf­te Sper­re wird bei hoch­an­ste­cken­den Seu­chen ver­hängt, wenn zur Ver­hin­de­rung der Ver­schlep­pung der Seu­che ne­ben der Sper­re des Tier- und Per­so­nen­ver­kehrs auch die Sper­re des Wa­ren­ver­kehrs not­wen­dig ist.

2 Der Tier­ver­kehr wird wie folgt ein­ge­schränkt:

a.
Sämt­li­che Tie­re der für die Seu­che emp­fäng­li­chen Ar­ten sind in ih­ren Stal­lun­gen ein­zu­sper­ren. Wo auf Al­pen oder Wei­den kei­ne Ein­stal­lungs­mög­lich­kei­ten vor­han­den sind, müs­sen die Tie­re zu Her­den ver­ei­nigt und Tag und Nacht über­wacht wer­den.
b.
Tie­re ei­ner Art, die für die Seu­che nicht emp­fäng­lich sind, dür­fen den Be­stand262 mit Be­wil­li­gung des Kan­tons­tier­arz­tes nach sach­ge­mäs­ser Des­in­fek­ti­on ver­las­sen.
c.
Das Ein­stel­len von Tie­ren in den ge­sperr­ten Be­stand ist ver­bo­ten.

3 Der Per­so­nen­ver­kehr wird wie folgt ein­ge­schränkt:

a.
Per­so­nen, die im ge­sperr­ten Be­trieb woh­nen oder sich dort auf­hal­ten, dür­fen die­sen erst ver­las­sen, wenn die An­ord­nun­gen des amt­li­chen Tier­arz­tes zur Ver­hin­de­rung ei­ner Ver­schlep­pung von Seu­chen­er­re­gern voll­zo­gen sind.
b.
Der Kan­tons­tier­arzt kann be­stimm­ten Per­so­nen ge­stat­ten, dring­li­che land­wirt­schaft­li­che Ar­bei­ten auf dem ei­ge­nen, ge­sperr­ten Be­trieb vor­zu­neh­men.
c.
Der ge­sperr­te Be­trieb darf von Per­so­nen, die aus­ser­halb des­sel­ben woh­nen, oh­ne be­son­de­re Be­wil­li­gung des Kan­tons­tier­arz­tes nicht be­tre­ten wer­den.

4 Der Wa­ren­ver­kehr wird wie folgt ein­ge­schränkt:

a.
Le­bens­mit­tel tie­ri­scher Her­kunft, Tier­fut­ter so­wie Ge­gen­stän­de und an­de­re land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­te, wel­che die Seu­che über­tra­gen kön­nen, dür­fen nicht vom Be­trieb weg­ge­bracht wer­den. Der Kan­tons­tier­arzt kann un­ter si­chern­den Be­din­gun­gen Aus­nah­men ge­wäh­ren.
b.
Der Fahr­zeug­ver­kehr vom und zum ge­sperr­ten Be­trieb be­darf der Ge­neh­mi­gung des amt­li­chen Tier­arz­tes. Be­vor Fahr­zeu­ge den Be­trieb ver­las­sen, müs­sen sie un­ter sei­ner Über­wa­chung des­in­fi­ziert wer­den.

5 Zur Über­wa­chung der be­hörd­li­chen An­ord­nun­gen kann Auf­sichts­per­so­nal (Funk­tio­näre der Po­li­zei, Mi­li­tär usw.) ein­ge­setzt wer­den.

262 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5647). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 72 Änderung und Aufhebung der Sperrmassnahmen  

1 Die an­ge­ord­ne­ten Sperr­mass­nah­men blei­ben be­ste­hen, bis sie vom Kan­tons­tier­arzt ge­än­dert oder auf­ge­ho­ben wer­den.

2 Die Auf­he­bung der Mass­nah­men er­folgt grund­sätz­lich erst nach der vom Kan­tons­tier­arzt an­ge­ord­ne­ten und vom amt­li­chen Tier­arzt durch­ge­führ­ten Schluss­un­ter­­su­chung.

4. Abschnitt: Reinigung, Desinfektion und Entwesung

Art. 73 Grundsätze  

1 Der amt­li­che Tier­arzt oder der Bie­nen­in­spek­tor ord­net die Rei­ni­gung und Desin­fek­ti­on so­wie im Be­darfs­fall ei­ne Ent­we­sung an. Er be­auf­sich­tigt die Ar­bei­ten und stellt si­cher, dass die Per­so­nen, die die­se Ar­bei­ten durch­füh­ren, über das not­wen­di­ge Fach­wis­sen ver­fü­gen.263

2 Bei hoch­an­ste­cken­den Tier­seu­chen ist in der Re­gel vor der Rei­ni­gung ei­ne Vor­des­in­fek­ti­on an­zu­ord­nen.

3 Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on er­stre­cken sich auf al­le Ört­lich­kei­ten, Ge­rät­schaf­ten und Trans­port­mit­tel, die mit dem An­ste­ckungs­stoff in Be­rüh­rung ge­kom­men sind, so­fern sie nicht zweck­mäs­si­ger ver­nich­tet wer­den.

4 Al­le für die Rei­ni­gung und die Des­in­fek­ti­on ver­wen­de­ten Flüs­sig­kei­ten sind mög­lichst in die Jau­che­gru­be ein­zu­lei­ten. Sie dür­fen nur ins Ab­was­ser ein­ge­lei­tet wer­den, wenn nach Ab­spra­che mit den Ver­ant­wort­li­chen der Ab­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­ge fest­steht, dass die­se da­durch nicht be­ein­träch­tigt wird.

263 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

Art. 74 Zuständigkeiten  

1 Für die amt­lich an­ge­ord­ne­ten Des­in­fek­tio­nen dür­fen nur Mit­tel an­ge­wandt wer­den, die nach der Bio­zid­pro­duk­te­ver­ord­nung vom 18. Mai 2005264 in Ver­kehr ge­bracht wer­den dür­fen.265

2 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Rei­ni­gung, Desin­fek­ti­on und Ent­we­sung so­wie über die bei den ein­zel­nen Seu­chen ein­zu­set­zen­den Des­in­fek­ti­ons­mit­tel.

3 Der Kan­ton stellt die Des­in­fek­ti­ons­mit­tel für die amt­lich an­ge­ord­ne­ten Des­in­fek­tio­nen zur Ver­fü­gung.

4 Die Tier­hal­ter ha­ben nach An­ord­nung des amt­li­chen Tier­arz­tes oder Bie­ne­nin­spek­tors die Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on vor­zu­neh­men und ihr Per­so­nal so­wie das vor­han­de­ne Ma­te­ri­al zur Ver­fü­gung zu stel­len. So­fern nicht ge­nü­gend Per­so­nal zur Ver­fü­gung steht, hat das zu­stän­di­ge Ge­mein­we­sen für das not­wen­di­ge Hilfs­per­so­nal zu sor­gen.266

5 Die Kan­to­ne kön­nen na­ment­lich im Fall von hoch­an­ste­cken­den Seu­chen spe­zia­li­sier­te Un­ter­neh­men mit der Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on be­auf­tra­gen und die Tier­hal­ter an den Kos­ten be­tei­li­gen.

264 SR 813.12

265 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 20 der V vom 18. Mai 2005 über die Auf­he­bung und Än­de­rung von Ver­ord­nun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem In­kraft­tre­ten des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

266 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20055647).

5. Abschnitt: Entschädigung für Tierverluste

Art. 75 Amtliche Schätzung  

1 Die amt­li­che Schät­zung der Tie­re ist so­weit mög­lich vor der Schlach­tung oder Tö­tung der Tie­re durch­zu­füh­ren.

2 Die Schät­zung er­folgt nach den Richt­li­ni­en des BLV. Mass­ge­bend sind der Schlacht‑, Nutz- und Zucht­wert.

3 Der Schät­zungs­wert darf die fol­gen­den Höchst­an­sät­ze nicht über­schrei­ten:

Fran­ken

a.
Pfer­de

8000.–

b.267
Haus­tie­re der Rin­der­gat­tung, Büf­fel und Bi­sons

6000.–

c.268
Scha­fe

1600.–

d.269
Zie­gen

1200.–

e.270
Schwei­ne

1600.–

ebis.271 in Ge­he­gen ge­hal­te­nes Wild der Ord­nung Paar­hu­fer

1500.–

eter.272 Neu­welt­ka­me­li­den

8000.–

f.
Ge­flü­gel (ex­kl. Trut­hüh­ner)

35.–

g.
Trut­hüh­ner

50.–

h.
Ka­nin­chen

30.–

i.273
Bie­nen­volk

170.–

k.274
Spei­se­fi­sche

5.–pro kg

l.275
Be­satz­fi­sche

20.–
per kg

4 Das EDI276 kann die Höchst­an­sät­ze je nach Markt­la­ge um 20 Pro­zent erhö­hen oder her­ab­set­zen.

267 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

268 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

269 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

270 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

271 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2001 (AS 20011337). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

272 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

273 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

274 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

275 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

276 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20126859). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 76 Zusätzliche Leistungen  

Vieh­ver­si­che­rungs­kas­sen so­wie wei­te­re öf­fent­li­che oder pri­va­te Ver­si­che­rung­s­ein­rich­tun­gen kön­nen zu­sätz­li­che Leis­tun­gen er­brin­gen:

a.
für Ver­lus­te von Tie­ren, de­ren Ver­kehrs­wert die Höchst­an­sät­ze über­steigt;
b.
für Ver­lus­te von Tie­ren, für die Bund und Kan­to­ne nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 2 TSG kei­ne Ent­schä­di­gung leis­ten;
c.
für Ver­lus­te von Tie­ren im Zu­sam­men­hang mit Seu­chen, für die die­se Ver­ord­nung kei­nen An­spruch auf Ent­schä­di­gung vor­sieht.

6. Abschnitt: Nationales Überwachungsprogramm277

277 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Juni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 76a  

1 Der Tier­be­stand wird mit ei­nem na­tio­na­len Über­wa­chungs­pro­gramm über­wacht.

2 Das BLV be­stimmt nach An­hö­ren der Kan­tons­tierärz­te:

a.
wel­che Tier­seu­chen mit dem Über­wa­chungs­pro­gramm über­wacht wer­den;
b.
in wel­chen Zeitab­stän­den das Über­wa­chungs­pro­gramm durch­zu­füh­ren ist;
c.
den Um­fang des Über­wa­chungs­pro­gramms;
d.
die Or­te der Pro­be­nah­men;
e.
wel­ches Un­ter­su­chungs­ver­fah­ren an­ge­wandt und wel­ches Pro­be­ma­te­ri­al ent­nom­men wird;
f.
die La­bo­ra­to­ri­en, wenn bei der Pro­be­nah­me Pro­ben aus Be­stän­den von meh­re­ren Kan­to­nen ent­nom­men wer­den, so­wie die Ent­schä­di­gung die­ser La­bo­ra­to­ri­en.

3 Es er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über das Über­wa­chungs­pro­gramm.

4 Es ord­net nach Ab­spra­che mit den Kan­tons­tierärz­ten die wei­te­ren Un­ter­su­chun­gen an, wenn im Rah­men des Über­wa­chungs­pro­gramms ver­seuch­te Be­stän­de fest­ge­stellt wur­den.

2. Kapitel: Hochansteckende Seuchen

1. Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen

Art. 77 Geltungsbereich  

Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts fin­den An­wen­dung, so­weit für die ein­zel­nen Seu­chen (Art. 99–127) kei­ne ab­wei­chen­de Re­ge­lung vor­ge­se­hen ist.

Art. 78 Seuchenstatus  

1 Al­le Tier­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt frei von hoch­an­ste­cken­den Seu­chen.

2 Ge­sperr­ten Be­stän­den so­wie sol­chen in der Schutz- und Über­wa­chungs­zo­ne (Art. 88) wird die amt­li­che An­er­ken­nung bis zur Auf­he­bung der Zo­nen ent­zo­gen.

Art. 79 Koordination und Beraterstab 278  

Das BLV ko­or­di­niert die Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von hoch­an­ste­cken­den Seu­chen. Zu die­sem Zweck so­wie zu sei­ner Be­ra­tung kann es im Seu­chen­fall einen Be­ra­ter­stab ein­be­ru­fen, der sich aus Ver­tre­tern der Kan­tons­tierärz­te, der Wirt­schaft und der Wis­sen­schaft zu­sam­men­setzt.

278 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2691).

Art. 80 Diagnostik  

1 Für die Dia­gno­s­tik hoch­an­ste­cken­der Seu­chen ist das IVI als na­tio­na­les Re­fe­renz- und Un­ter­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­um zu­stän­dig.

2 Es ist be­fugt, Un­ter­su­chun­gen in an­de­ren La­bo­ra­to­ri­en durch­füh­ren zu las­sen.

Art. 81 Impfungen  

Imp­fun­gen ge­gen hoch­an­ste­cken­de Seu­chen sind ver­bo­ten. Vor­be­hal­ten blei­ben Imp­fun­gen, die das EDI nach Ar­ti­kel 96 Buch­sta­be b an­ord­net, so­wie sol­che zu Impf­stoff­prü­fun­gen und zu ex­pe­ri­men­tel­len Zwe­cken.

Art. 82 Meldepflicht  

Tierärz­te und Un­ter­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­en, die Ver­dacht auf das Vor­lie­gen ei­ner hoch­an­ste­cken­den Seu­che he­gen oder ei­ne sol­che fest­stel­len, mel­den dies un­ver­züg­lich te­le­fo­nisch dem Kan­tons­tier­arzt.

Art. 83 Erste Massnahmen im Verdachtsfall  

1 Wer Ver­dacht auf das Vor­han­den­sein ei­ner hoch­an­ste­cken­den Tier­seu­che hegt, hat bis zur amt­s­tier­ärzt­li­chen Ab­klä­rung da­für zu sor­gen, dass kei­ne Tie­re, Wa­ren und Per­so­nen den be­trof­fe­nen Be­trieb ver­las­sen.

2 Tie­re, bei de­nen Ver­dacht auf ei­ne hoch­an­ste­cken­de Seu­che be­steht, dür­fen den Be­stand zu dia­gno­s­ti­schen Zwe­cken oder zur Tö­tung ver­las­sen, wenn der Kan­tons­tier­arzt dies be­wil­ligt hat.

Art. 84 Massnahmen nach amtlicher Bestätigung des Verdachtsfalls  

1 Der Kan­tons­tier­arzt gibt die Da­ten der an­ste­ckungs­ver­däch­ti­gen Tie­re und die Fäl­le, bei de­nen der Ver­dacht auf­grund der amt­s­tier­ärzt­li­chen Ab­klä­rung be­stä­tigt wur­de, un­ver­züg­lich in ASAN ein. Das BLV kann Wei­sun­gen über Form, In­halt und Fris­ten der Ein­ga­be er­las­sen.279

2 Er ord­net zu­dem fol­gen­de Mass­nah­men an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 2. Gra­des über den Be­stand280;
b.
das An­brin­gen der gel­ben An­schlä­ge (Art. 87 Abs. 3 Bst. a);
c.
wei­te­re Un­ter­su­chun­gen zur Ab­klä­rung des Seu­chen­ver­dach­tes, nach Ab­spra­che mit dem IVI.

279 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. II 8 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me für den öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­dienst, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 1691).

280 Be­griff ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. März 1999, in Kraft seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1523). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 85 Seuchenfall  

1 Im Seu­chen­fall ver­hängt der Kan­tons­tier­arzt über den ver­seuch­ten Be­stand die ein­fa­che Sper­re 2. Gra­des.

2 Er ord­net zu­dem fol­gen­de Mass­nah­men an:

a.
das An­brin­gen der gel­ben An­schlä­ge (Art. 87 Abs. 3 Bst. a);
b.
die un­ver­züg­li­che Tö­tung al­ler für die be­tref­fen­de Seu­che emp­fäng­li­chen Tie­re des Be­stan­des an Ort und Stel­le und un­ter Auf­sicht des amt­li­chen Tier­arz­tes;
c.
die Ent­sor­gung al­ler ge­tö­te­ten oder um­ge­stan­de­nen Tie­re un­ter Auf­sicht des amt­li­chen Tier­arz­tes;
d.
das Ein­sper­ren oder Tö­ten klei­ner Haus­tie­re wie Hun­de, Kat­zen, Ge­flü­gel und Ka­nin­chen, wenn an­ge­nom­men wer­den muss, dass sie die Seu­che ver­brei­ten könn­ten;
e.
die Vor­des­in­fek­ti­on, Rei­ni­gung, Des­in­fek­ti­on und Ent­we­sung.

3 Der Kan­tons­tier­arzt dehnt in Ab­spra­che mit dem BLV die Mass­nah­men nach den Ab­sät­zen 1 und 2 auf Be­stän­de aus, die auf­grund ih­res Stand­orts der An­ste­ckung un­mit­tel­bar aus­ge­setzt sind.

Art. 86 Epidemiologische Abklärungen und Berichterstattung  

1 Der Kan­tons­tier­arzt trifft Ab­klä­run­gen zum mut­mass­li­chen Zeit­punkt der In­fek­ti­on, zur In­fek­ti­ons­quel­le und zu mög­li­chen Ver­schlep­pun­gen des Seu­chen­er­re­gers durch den Tier‑, Wa­ren- und Per­so­nen­ver­kehr.

2 Er er­mit­telt an­ste­ckungs­ver­däch­ti­ge Tie­re und ver­hängt über die Be­stän­de, in de­nen sich sol­che Tie­re be­fin­den, die Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 84.

3 Die Kan­tons­tierärz­te und das BLV in­for­mie­ren ein­an­der lau­fend über die durch­ge­führ­ten Er­he­bun­gen und die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men.

Art. 87 Information  

1 Das BLV und der Kan­tons­tier­arzt in­for­mie­ren die Be­völ­ke­rung über den Aus­bruch ei­ner hoch­an­ste­cken­den Seu­che.

2 Der Kan­tons­tier­arzt sorgt mit­tels An­schlä­gen für die Be­kannt­ma­chung der ge­trof­fe­nen An­ord­nun­gen in den Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen.

3 Ent­spre­chend den Mus­ter­for­mu­la­ren des BLV sind die fol­gen­den An­schlä­ge zu ver­wen­den:

a.
gel­be An­schlä­ge für ge­sperr­te Be­stän­de; sie ent­hal­ten An­ga­ben über die Be­grün­dung der Sperr­mass­nah­men (Seu­chen­ver­dacht oder Seu­chen­fall), die Sperr­vor­schrif­ten und die Straf­an­dro­hung bei Zu­wi­der­hand­lun­gen ge­gen die seu­chen­po­li­zei­li­chen Vor­schrif­ten;
b.
ro­te An­schlä­ge, die an öf­fent­li­chen An­schlag­stel­len in­ner­halb der Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen an­zu­brin­gen sind; sie ent­hal­ten An­ga­ben über die wich­tigs­ten Krank­heits­merk­ma­le der be­tref­fen­den Seu­che, die Ver­hal­tens­­­re­geln und Aus­zü­ge aus den ein­schlä­gi­gen Vor­schrif­ten.
Art. 88 Schutz- und Überwachungszonen  

1 Wird ei­ne hoch­an­ste­cken­de Seu­che fest­ge­stellt, so ord­net der Kan­tons­tier­arzt Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen an. De­ren Um­fang wird vom BLV nach An­hö­ren des Kan­tons­tier­arz­tes fest­ge­legt. In die­sen Zo­nen ist der Tier-, Wa­ren- und Per­so­nen­ver­kehr zur Ver­hin­de­rung der Seu­chen­ver­schlep­pung ein­ge­schränkt.281

2 Die Schutz­zo­ne er­fasst in der Re­gel ein Ge­biet im Um­kreis von 3 km vom ver­seuch­ten Be­stand, die Über­wa­chungs­zo­ne ein sol­ches im Um­kreis von 10 km. Bei der Ab­gren­zung der Zo­nen sind na­tür­li­che Gren­zen, Kon­troll­mög­lich­kei­ten, Haupt­stras­sen, vor­han­de­ne Schlacht­be­trie­be und mög­li­che Über­tra­gungs­we­ge zu be­rück­sich­ti­gen.

3 Das BLV ent­schei­det, ob im Fal­le ei­nes Seu­chen­aus­bru­ches bei ein­ge­führ­ten, un­ter Qua­ran­tä­ne ste­hen­den Tie­ren oder in ei­ner nicht-land­wirt­schaft­li­chen Tier­hal­tung oder bei Wild­tie­ren dar­auf ver­zich­tet wer­den kann, Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen fest­zu­le­gen.

281 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 89 Massnahmen in den Schutz- und Überwachungszonen  

1 Der Kan­tons­tier­arzt sorgt für:

a.
die un­ver­züg­li­che An­wen­dung der Mass­nah­men be­tref­fend den Per­so­nen- und Tier­ver­kehr (Art. 90–93);
b.
das An­brin­gen der ro­ten An­schlä­ge (Art. 87 Abs. 3 Bst. b);
c.
die Er­he­bung der Pro­ben und die tier­ärzt­li­che Un­ter­su­chung der Be­stän­de, in de­nen Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten ge­hal­ten wer­den;
d.
die Füh­rung der Tier­be­stan­des­kon­trol­le durch die Tier­hal­ter; und
e.
die Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Trans­port­mit­tel für Tie­re.

2 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über den Um­fang der tierärzt­li­chen Un­ter­su­chun­gen so­wie die Füh­rung der Tier­be­stan­des­kon­trol­le.

Art. 90 Tierverkehr in der Schutzzone  

1 Es ist ver­bo­ten, Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten in die Schutz­zo­ne zu ver­brin­gen. Aus­ge­nom­men sind das Ver­brin­gen in Schlacht­be­trie­be der Schutz­zo­ne so­wie der Tran­sit auf Haupt­stras­sen und im Ei­sen­bahn­ver­kehr.

2 In­ner­halb der Schutz­zo­ne dür­fen Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten ih­re Stal­lun­gen aus­ser zum Aus­lauf auf an den Stall an­gren­zen­den Wei­den oder Lauf­hö­fen nicht ver­las­sen.

3 Der Kan­tons­tier­arzt kann aus­nahms­wei­se ge­stat­ten, dass Tie­re di­rekt zur Schlach­tung in ei­nem in der Schutz­zo­ne be­find­li­chen Schlacht­be­trieb ver­bracht wer­den. Be­fin­det sich kein Schlacht­be­trieb in der Schutz­zo­ne, be­stimmt der Kan­tons­tier­arzt einen Schlacht­be­trieb in­ner­halb der Über­wa­chungs­zo­ne; in die­sem Fall dür­fen die Tie­re erst in den Schlacht­be­trieb ver­bracht wer­den, wenn der amt­li­che Tier­arzt im Be­stand al­le Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten un­ter­sucht hat und kein Seu­chen­ver­dacht vor­liegt.

4 Das Ver­stel­len von Tie­ren, die für die be­tref­fen­de Seu­che nicht emp­fäng­lich sind und sich in der Schutz­zo­ne be­fin­den, muss vom amt­li­chen Tier­arzt ge­neh­migt wer­den.

5 Der Tier­hal­ter mel­det dem amt­li­chen Tier­arzt, wenn in sei­nem Be­stand Tie­re ver­en­det sind oder ge­tö­tet wur­den. Die­ser be­stimmt, ob die Tier­kör­per zu un­ter­su­chen sind. Müs­sen die Tier­kör­per aus­ser­halb der Schutz­zo­ne ent­sorgt oder un­ter­sucht wer­den, ord­net er die si­chern­den Mass­nah­men an.

Art. 91 Personenverkehr in der Schutzzone  

1 Der Zu­tritt zu den Stal­lun­gen, in de­nen Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten ge­hal­ten wer­den, ist nur den seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­nen, den Tierärz­ten für ku­ra­ti­ve Tä­tig­kei­ten und den mit der War­tung be­trau­ten Per­so­nen ge­stat­tet. Ins­be­son­de­re ist frem­den Per­so­nen der Zu­tritt zur Durch­füh­rung der künst­li­chen Be­sa­mung, der Klau­en­pfle­ge und des Vieh­han­dels un­ter­sagt.282

2 Bleibt die Schutz­zo­ne län­ger als 21 Ta­ge be­ste­hen, kann der Kan­tons­tier­arzt zur Durch­füh­rung der künst­li­chen Be­sa­mung Er­leich­te­run­gen ge­wäh­ren.

3 Die Tier­hal­ter ha­ben di­rek­ten Kon­takt mit Tie­ren der emp­fäng­li­chen Ar­ten zu ver­mei­den. Ins­be­son­de­re dür­fen sie kei­ne an­de­ren Stäl­le be­tre­ten und kei­ne Vieh­märk­te, Vie­haus­stel­lun­gen und ähn­li­chen Ver­an­stal­tun­gen be­su­chen.

282 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

Art. 92 Tierverkehr in der Überwachungszone  

1 Es ist wäh­rend den ers­ten sie­ben Ta­gen ver­bo­ten, Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten in die Über­wa­chungs­zo­ne zu ver­brin­gen. Aus­ge­nom­men sind das Ver­brin­gen in Schlacht­be­trie­be der Über­wa­chungs­zo­ne so­wie der Tran­sit auf Haupt­stras­sen und im Ei­sen­bahn­ver­kehr.

2 Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten dür­fen die Über­wa­chungs­zo­ne nicht ver­las­sen. Der amt­li­che Tier­arzt kann aus­nahms­wei­se ge­stat­ten, dass:

a.
ver­en­de­te oder ge­tö­te­te Tie­re zur Ent­sor­gung oder ins IVI zur Un­ter­su­chung ver­bracht wer­den;
b.
Tie­re di­rekt zur Schlach­tung ver­bracht wer­den, wenn wäh­rend 15 Ta­gen seit der An­ord­nung der Über­wa­chungs­zo­ne kein neu­er Seu­chen­fall mehr auf­ge­tre­ten ist.

3 Tie­re dür­fen in je­dem Fall erst dann aus dem Be­stand ver­bracht wer­den, wenn der amt­li­che Tier­arzt al­le Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten im Be­stand un­ter­sucht hat.

4 Die Durch­füh­rung von Viehmärk­ten, Vie­haus­stel­lun­gen und ähn­li­chen Ver­an­stal­tun­gen mit Tie­ren der emp­fäng­li­chen Ar­ten so­wie das Trei­ben von Wan­der­schaf­her­den sind ver­bo­ten. Das BLV kann die­ses Ver­bot für grös­se­re Ge­bie­te oder lan­des­weit an­ord­nen.

5–6 ...283

283 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. März 1999, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1523).

Art. 93 Schlachtung  

1 Für die Schlach­tung von Tie­ren aus der Schutz- und Über­wa­chungs­zo­ne gel­ten fol­gen­de Be­stim­mun­gen:

a.
Der amt­li­che Tier­arzt in­for­miert den amt­li­chen Tier­arzt des Schlacht­be­triebs über die be­vor­ste­hen­de An­lie­fe­rung von Tie­ren aus der Schutz­zo­ne.
b.
Der amt­li­che Tier­arzt un­ter­sucht die Tie­re bei der Schlacht­tier- und Fleisch­un­ter­su­chung ins­be­son­de­re auf An­zei­chen der Seu­che.

2 Ver­seuch­te Tie­re dür­fen nicht ge­schlach­tet wer­den. Ver­däch­ti­ge Tie­re dür­fen nur mit Ge­neh­mi­gung des Kan­tons­tier­arz­tes und un­ter si­chern­den Be­din­gun­gen ge­schlach­tet wer­den. Die Schlacht­tier­kör­per und die ent­spre­chen­den Schlacht­er­zeug­nis­se sind so lan­ge zu be­schlag­nah­men, bis ein ne­ga­ti­ves Un­ter­su­chungs­er­geb­nis vor­liegt.284

3 Be­steht in ei­nem Schlacht­be­trieb Ver­dacht auf ei­ne hoch­an­ste­cken­de Seu­che oder wird ei­ne sol­che fest­ge­stellt, ist die An­la­ge bis zum Er­lass wei­te­rer An­ord­nun­gen des Kan­tons­tier­arz­tes un­ver­züg­lich für jeg­li­chen Per­so­nen‑, Tier- und Wa­ren­ver­kehr zu sper­ren.

4 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Not­fall­pla­nung und das Vor­ge­hen bei hoch­an­ste­cken­den Seu­chen in Schlacht­be­trie­ben.285

284 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

285 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 94 Aufhebung der Sperrmassnahmen  

1 Die Sperr­mass­nah­men im Ver­dachts­fall wer­den auf­ge­ho­ben, wenn der Ver­dacht durch die amt­li­che Un­ter­su­chung wi­der­legt wor­den ist.

2 Die Sperr­mass­nah­men über an­ste­ckungs­ver­däch­ti­ge Be­stän­de wer­den auf­ge­ho­ben, wenn die Un­ter­su­chung der Tie­re nach Ab­lauf der In­ku­ba­ti­ons­zeit einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

3 Die Sper­re über den ver­seuch­ten Be­stand wird nach Aus­mer­zung al­ler Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten und nach er­folg­ter Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on auf­ge­ho­ben. Da­nach un­ter­liegt der Be­stand den Ein­schrän­kun­gen der­je­ni­gen Zo­ne, in der er sich be­fin­det.

4 Die in der Schutz­zo­ne ge­trof­fe­nen Mass­nah­men dür­fen frü­he­s­tens nach Ab­lauf ei­ner In­ku­ba­ti­ons­zeit, ge­mes­sen ab dem Zeit­punkt der Aus­mer­zung al­ler Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten des letz­ten ver­seuch­ten Be­stan­des, auf­ge­ho­ben wer­den. Vor­aus­set­zung ist ein ne­ga­ti­ves Re­sul­tat der Un­ter­su­chun­gen nach Ar­ti­kel 89 Ab­satz 1 Buch­sta­be c. Nach Auf­he­bung der Schutz­zo­ne ge­lan­gen die für die Über­wa­chungs­zo­ne gel­ten­den Mass­nah­men zur An­wen­dung.

5 Die Mass­nah­men in der Über­wa­chungs­zo­ne dür­fen frü­he­s­tens auf­ge­ho­ben wer­den, wenn die Mass­nah­men in der be­trof­fe­nen Schutz­zo­ne eben­falls auf­ge­ho­ben wer­den kön­nen.

Art. 95 Regelung besonderer Fälle  

Das BLV ist er­mäch­tigt, auf An­trag des Kan­tons­tier­arz­tes, so­fern es die Seu­chen­la­ge ge­stat­tet:

a.
den Um­fang der Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen zu re­du­zie­ren (Art. 88 Abs. 1 und 2);
b.
die Söm­me­rung und Win­te­rung in Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen zu ge­stat­­ten (Art. 90 und 92);
c.286
...
d.
die Schlach­tung un­ver­däch­ti­ger Tie­re aus­ser­halb der Schutz- und Über­­­wa­chungs­zo­nen zu ge­stat­ten, wenn die­se seit mehr als 21 Ta­gen be­ste­hen (Art. 90 und 92).

286 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. März 1999, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1523).

Art. 96 Notsituationen  

In Not­si­tua­tio­nen kann das EDI:

a.
die Schlach­tung ver­seuch­ter Be­stän­de an­ord­nen; die An­for­de­run­gen an Trans­port­mit­tel und Schlacht­be­trie­be so­wie die Mass­nah­men zur Be­hand­lung und Ver­wer­tung des Flei­sches rich­ten sich nach den Wei­sun­gen des BLV;
b.
die Imp­fung an­ord­nen; die Art und die An­wen­dung des Impf­stof­fes so­wie die Mar­kie­rung der ge­impf­ten Tie­re wer­den vom BLV be­stimmt.
Art. 97 Notfalldokumentation und Ausrüstungsvorschriften 287  

1 Das BLV ver­fasst für die seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­ne ei­ne Not­fall­do­ku­men­ta­ti­on zur Be­kämp­fung der ein­zel­nen Seu­chen und passt sie lau­fend den neu­en Er­kennt­nis­sen an.

2 Es er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Fach­leu­te so­wie die Men­ge und Art der Ein­rich­tun­gen und Ma­te­ria­li­en, über wel­che die Kan­to­ne im Fall ei­ner hoch­an­ste­cken­den Tier­seu­che ver­fü­gen müs­sen.

287 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 98 Entschädigung für Tierverluste  

1 Tier­ver­lus­te we­gen hoch­an­ste­cken­der Seu­chen wer­den vom Bund zu 90 Pro­zent des Schät­zungs­wer­tes (Art. 75) ent­schä­digt.

2 Der Kan­ton schätzt die Tie­re, die im Zu­sam­men­hang mit ei­ner hoch­an­ste­cken­den Seu­che um­ge­stan­den sind oder aus­ge­merzt wer­den müs­sen. Er hört da­bei die Ei­gen­tü­mer der Tie­re an. Das Pro­to­koll der Schät­zung ist dem BLV mit al­len Be­le­gen in­nert zehn Ta­gen zu über­mit­teln.

3 Das BLV trifft den Schät­zungs­ent­scheid und legt dar­in die Hö­he der Ent­schä­di­gung fest. Der Ent­scheid wird dem Ei­gen­tü­mer der Tie­re di­rekt zu­ge­stellt. ...288

4 Zu Un­recht ge­währ­te Ent­schä­di­gun­gen sind vom BLV zu­rück­zu­for­dern. Wer­den da­durch un­ge­bühr­li­che Här­te­fäl­le ge­schaf­fen, so kann es auf die Rück­for­de­rung ganz oder teil­wei­se ver­zich­ten.

288 Drit­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 74 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4477).

2. Abschnitt: Maul- und Klauenseuche

Art. 99 Allgemeines  

1 Als emp­fäng­lich für die Maul- und Klau­en­seu­che gel­ten al­le Paar­hu­fer.289

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 21 Ta­ge.

289 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 100 Sperrmassnahmen 290  

1 In Ab­wei­chung von den Ar­ti­keln 84 und 85 ver­hängt der Kan­tons­tier­arzt die ver­schärf­te Sper­re (Art. 71) über ver­däch­ti­ge, an­ste­ckungs­ver­däch­ti­ge und ver­seuch­te Be­stän­de.

2 Als an­ste­ckungs­ver­däch­tig gel­ten na­ment­lich:

a.
Be­stän­de mit Tie­ren, die wäh­rend der In­ku­ba­ti­ons­zeit in di­rek­tem Kon­takt mit emp­fäng­li­chen Tie­ren ei­nes ver­seuch­ten Be­stan­des wa­ren;
b.
Be­stän­de, die mut­mass­lich ver­seuch­te Ne­ben­pro­duk­te aus der Milch­ver­ar­bei­tung ver­füt­tert ha­ben;
c.
Be­stän­de mit Mit­ar­bei­tern, die wäh­rend der In­ku­ba­ti­ons­zeit in ver­seuch­ten Be­stän­den ge­ar­bei­tet ha­ben.

3 Die ver­schärf­te Sper­re über an­ste­ckungs­ver­däch­ti­ge Be­stän­de kann nach fünf Ta­gen in ei­ne ein­fa­che Sper­re 2. Gra­des um­ge­wan­delt wer­den, wenn kei­ne kli­ni­schen Sym­pto­me er­kenn­bar sind.

290 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 101 Milch, Milchprodukte und Fleisch aus gesperrten Beständen  

1 Der Kan­tons­tier­arzt kann die Ab­lie­fe­rung von Milch aus ge­sperr­ten Be­stän­den (Art. 100) un­ter si­chern­den Be­din­gun­gen und seu­chen­po­li­zei­li­cher Auf­sicht ge­stat­ten, so­fern die Milch auf di­rek­tem Weg:

a.291
in ei­ne Milch­an­nah­me­stel­le ge­bracht wird, wo sie vor der Ver­ar­bei­tung oder der Ab­ga­be nach den vom EDI ge­stützt auf Ar­ti­kel 10 Ab­satz 4 LGV292 er­las­se­nen Be­stim­mun­gen pas­teu­ri­siert wird;
b.
in ei­ne An­la­ge ge­bracht wird, wo sie als tie­ri­sches Ne­ben­pro­dukt der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP293 ent­sorgt wird.294

2 Der Kan­tons­tier­arzt sorgt da­für, dass:

a.
ver­seuch­te Räu­me und Ein­rich­tun­gen von Milch­an­nah­me­stel­len, in die wäh­rend der Zeit zwi­schen der mut­mass­li­chen Ein­schlep­pung der Seu­che in den Be­stand bis zur Ver­hän­gung der Sperr­mass­nah­men Milch ab­ge­lie­fert wur­de, un­ver­züg­lich ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den;
b.
Milch­pro­duk­te, die mit mut­mass­lich ver­seuch­ter Milch her­ge­stellt wur­den, als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP295.296 ent­sorgt oder in ei­ner Wei­se ver­wer­tet wer­den, die ge­eig­net ist, ei­ne Seu­chen­ver­schlep­pung zu ver­hin­dern;
c.
Fleisch, das von Klau­en­tie­ren ei­nes ver­seuch­ten Be­stan­des stammt und in der Zeit zwi­schen der mut­mass­li­chen Ein­schlep­pung der Seu­che in den Be­stand und der Ver­hän­gung der Sperr­mass­nah­men ge­won­nen wur­de, so­weit wie mög­lich aus­fin­dig ge­macht und als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP ent­sorgt wird.

2bis Er in­for­miert den Kan­ton­sche­mi­ker über die An­ord­nung von Mass­nah­men nach den Ab­sät­zen 1 Buch­sta­be a und 2 Buch­sta­ben b und c.297

3 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Ab­lie­fe­rung von Milch aus ge­sperr­ten Be­stän­den.298

291 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

292 SR 817.02

293 SR 916.441.22

294 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

295 SR 916.441.22

296 Aus­druck ge­mä­ss An­hang 8 Ziff. II 4 der V vom 25. Mai 2011 über die Ent­sor­gung von tie­ri­schen Ne­ben­pro­duk­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2699). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

297 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

298 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 102 Tier- und Warenverkehr in den Schutz- und Überwachungszonen 299  

1 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 90 Ab­sät­ze 2 und 3 dür­fen in den Schutz­zo­nen Tie­re erst 15 Ta­ge nach dem letz­ten Seu­chen­fall ge­wei­det oder zur Schlach­tung ab­ge­ge­ben wer­den.

1bis Un­pas­teu­ri­sier­te Milch darf nur aus den Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen ver­bracht wer­den, wenn sie auf di­rek­tem Weg und mit Ge­neh­mi­gung des Kan­tons­tier­arz­tes in einen Be­trieb ver­bracht wird, in dem sie nach den vom EDI ge­stützt auf Ar­ti­kel 10 Ab­satz 4 LGV300 er­las­se­nen Be­stim­mun­gen pas­teu­ri­siert wird. Milch aus der Schutz­zo­ne darf nicht um­ge­la­den wer­den und muss di­rekt nach der Milch­samm­lung bei der ers­ten Milch­an­nah­me­stel­le pas­teu­ri­siert wer­den.301

1ter Der Kan­tons­tier­arzt kann für die Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen fol­gen­de Mass­nah­men an­ord­nen:

a.
ein Ver­bot der Ab­ga­be von Milch durch die Be­trie­be an ei­ne Milchan­nah­me­stel­le oder di­rekt ab dem Be­trieb;
b.
das Ein­sam­meln der Milch bei den Be­trie­ben durch von ihm be­stimm­te Un­ter­neh­men ent­lang der von ihm be­stimm­ten Rou­ten;
c.
den Aus­schluss ge­wis­ser Be­trie­be von der Milch­samm­lung nach Buch­sta­be b auf­grund von lo­gis­ti­schen, geo­gra­fi­schen oder struk­tu­rel­len Ge­ge­ben­hei­ten;
d.
den Weg­fall der Milch­prü­fung nach der Milch­prü­fungs­ver­ord­nung vom 20. Ok­to­ber 2010302.303

1qua­ter Er kann Be­din­gun­gen für die An­nah­me und die Ver­ar­bei­tung der Milch fest­le­gen. Den Be­trie­ben nach Ab­satz 1ter Buch­sta­be c kann er ei­ne Aus­nah­me­be­wil­li­gung für die Milch­ab­ga­be an be­stimm­ten Milch­an­nah­me­stel­len er­tei­len.304

1quin­quies In den Über­wa­chungs­zo­nen kann er zu­sätz­lich die Milch­an­nah­me­stel­len be­stim­men, an de­nen die Milch­pro­du­zen­ten ih­re Milch di­rekt ab­ge­ben dür­fen, und die für die Ab­ga­be er­for­der­li­chen Be­din­gun­gen fest­le­gen.305

2 Er in­for­miert den Kan­ton­sche­mi­ker über die An­ord­nung von Mass­nah­men nach den Ab­sät­zen 1ter Buch­sta­be a und 1qua­ter so­wie über Ge­neh­mi­gun­gen nach Ab­satz 1bis.306

3 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Ab­lie­fe­rung von Milch aus Be­stän­den in den Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen.

4 Ne­ben­pro­duk­te, die in den Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen aus der Milch­ver­ar­bei­tung an­fal­len, sind zu pas­teu­ri­sie­ren, be­vor sie als Tier­fut­ter ab­ge­ge­ben wer­den. Das BLV kann die­se Mass­nah­me für wei­te­re Ge­bie­te oder lan­des­weit für an­wend­bar er­klä­ren.

5 In der Schutz­zo­ne dür­fen Mist und Jau­che nur mit Ge­neh­mi­gung des Kan­tons­tier­arz­tes aus­ge­bracht wer­den.

299 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

300 SR 817.02

301 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

302 SR 916.351.0

303 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

304 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

305 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

306 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 103 Aufhebung der Sperrmassnahmen 307  

1 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 94 Ab­satz 2 kann der Kan­tons­tier­arzt die Sper­re über an­ste­ckungs­ver­däch­ti­ge Rin­der­be­stän­de nach Rück­spra­che mit dem BLV frü­he­s­tens nach 10 Ta­gen auf­he­ben, wenn so­wohl die kli­ni­sche Un­ter­su­chung al­ler emp­fäng­li­chen Tie­re des Be­stan­des als auch die Blut­s­e­ro­lo­gie und der Vi­rus-Ge­nom-Nach­weis der an­ste­ckungs­ver­däch­ti­gen Tie­re einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben ha­ben.

2 Die ver­schärf­te Sper­re über den ver­seuch­ten Be­stand wird nach Aus­mer­zung al­ler Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten und er­folg­ter Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on in ei­ne ein­fa­che Sper­re 2. Gra­des um­ge­wan­delt. Die­se wird frü­he­s­tens 21 Ta­ge nach er­folg­ter Des­in­fek­ti­on auf­ge­ho­ben. Nach Ab­lauf die­ser Frist un­ter­liegt der Be­stand den Ein­schrän­kun­gen der­je­ni­gen Zo­ne, in der er sich be­fin­det.

307 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

3. Abschnitt: ...

Art. 104 und 105308  

308 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, mit Wir­kung seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

4. Abschnitt: Lungenseuche der Rinder

Art. 106 Allgemeines  

1 Als emp­fäng­lich für die Lun­gen­seu­che der Rin­der gel­ten al­le Tie­re der Rin­der­gat­tung.

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 180 Ta­ge.

3 Zur Fest­stel­lung der Lun­gen­seu­che dient der Nach­weis von My­co­plas­ma my­coi­des sub­sp. my­coi­des SC.

Art. 107 Überwachungszone  

Es wer­den kei­ne Über­wa­chungs­zo­nen fest­ge­legt.

Art. 108 Verdachtsfall  

1 Hat ein Tier­arzt bei der Fleisch­un­ter­su­chung oder bei der Sek­ti­on den Ver­dacht, dass ein Tier an Lun­gen­seu­che er­krankt ist, ord­net er ei­ne bak­te­rio­lo­gi­sche und pa­tho­lo­gi­sche Un­ter­su­chung an.

2 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung al­ler Rin­der des Her­kunfts­be­stan­des an, die äl­ter sind als zwölf Mo­na­te, wenn auf­grund des La­bor­be­fun­des Lun­gen­seu­che nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kann.

3 Tie­re, bei de­nen die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung einen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat, sind ab­zu­son­dern, bis ei­ne Ver­seu­chung auf­grund der Nach­kon­trol­le aus­ge­schlos­sen wer­den kann.

Art. 109 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt kann in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 85 Ab­satz 2 Buch­sta­be b die un­ver­züg­li­che Schlach­tung der kli­nisch ge­sun­den Tie­re der Rin­der­gat­tung anord­nen.

2 Kopf und in­ne­re Or­ga­ne der ge­schlach­te­ten Tie­re sind als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP309 zu ent­sor­gen.

Art. 110 Aufhebung der Sperrmassnahmen  

1 Die Sper­re über den ver­seuch­ten Be­stand wird zehn Ta­ge nach Aus­mer­zung al­ler Tie­re der Rin­der­gat­tung und er­folg­ter Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on auf­ge­ho­ben.

2 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 94 Ab­satz 2 wer­den die Sperr­mass­nah­men über an­s­te­ckungs­ver­däch­ti­ge Be­stän­de auf­ge­ho­ben, wenn al­le Tie­re im Al­ter von über zwölf Mo­na­ten un­ter­sucht wor­den sind und der Be­fund ne­ga­tiv ist. Der Be­stand ist nach drei Mo­na­ten ei­ner Nach­kon­trol­le zu un­ter­wer­fen. Das an­ste­ckungs­ver­däch­ti­ge Tier muss bis zum ne­ga­ti­ven Be­fund der Nach­kon­trol­le ab­ge­son­dert wer­den (Art. 67).

3 Die Mass­nah­men be­tref­fend den Tier­ver­kehr in der Schutz­zo­ne kön­nen auf­ge­ho­ben wer­den, nach­dem al­le Rin­der der Zo­ne ein­mal se­ro­lo­gisch un­ter­sucht wor­den sind und der Be­fund ne­ga­tiv ist.

Art. 111 Epidemiologische Abklärungen  

Das BLV ord­net bei Fest­stel­lung von Lun­gen­seu­che die Er­he­bung und die Un­ter­su­chung ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven Stich­pro­be an, da­mit die Seu­chen­la­ge ge­samt­schwei­ze­risch er­fasst wer­den kann.

4a. Abschnitt: Dermatitis nodularis (Lumpy skin disease) 310311

310 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 16. Mai 2007, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2711).

311 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Juni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 111a Allgemeines 312  

1 Als emp­fäng­lich für die Der­ma­ti­tis no­du­la­ris gel­ten al­le Tie­re der Rin­der­gat­tung.

2 Der­ma­ti­tis no­du­la­ris liegt vor, wenn in ei­nem Be­stand mit emp­fäng­li­chen Tie­ren bei min­des­tens ei­nem Tier das Der­ma­ti­tis-no­du­la­ris-Vi­rus nach­ge­wie­sen wur­de.

3 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 28 Ta­ge.

312 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 111b Überwachung 313  

Das BLV kann nach An­hö­ren der Kan­to­ne ein Pro­gramm zur Über­wa­chung der Be­stän­de mit emp­fäng­li­chen Tie­ren fest­le­gen.

313 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 111c Impfungen 314  

1 Ab­wei­chend von Ar­ti­kel 81 ist die Imp­fung ge­gen Der­ma­ti­tis no­du­la­ris zu­läs­sig bei emp­fäng­li­chen Tie­ren, die für die Aus­fuhr be­stimmt sind. Für die Imp­fung muss ei­ne Be­wil­li­gung des BLV vor­lie­gen.

2 Die Ein­fuhr von ge­impf­ten Tie­ren ist zu­läs­sig.

3 Bei Aus­bruch oder dro­hen­dem Aus­bruch der Der­ma­ti­tis no­du­la­ris kann das BLV nach An­hö­ren der Kan­to­ne für emp­fäng­li­che Tie­re die Imp­fung ge­gen Der­ma­ti­tis no­du­la­ris zu­las­sen oder vor­schrei­ben. Es be­stimmt in ei­ner Ver­ord­nung:

a.
die Ge­bie­te, in de­nen die Imp­fung zu­ge­las­sen oder vor­ge­schrie­ben ist;
b.
Art und Ein­satz der Impf­stof­fe.

314 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 111d Verdachtsfall 315  

1 Bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf Der­ma­ti­tis no­du­la­ris ord­net der Kan­tons­tier­arzt die Un­ter­su­chung der be­trof­fe­nen Tie­re auf das Der­ma­ti­tis-no­du­la­ris-Vi­rus an.

2 Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn kein Vi­rus nach­ge­wie­sen wird.

3 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Pro­be­nah­me und die Un­ter­su­chung der Pro­ben.

315 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 111e Seuchenfall 316  

1 Bei Fest­stel­lung der Der­ma­ti­tis no­du­la­ris kann der Kan­tons­tier­arzt ab­wei­chend von Ar­ti­kel 85 Ab­satz 2 Buch­sta­be b an­ord­nen, dass in Be­stän­den, in de­nen ei­ne Imp­fung nach Ar­ti­kel 111c er­folgt ist, le­dig­lich die ver­seuch­ten Tie­re ge­tö­tet wer­den.

2 Das BLV kann an­ord­nen, dass auf die Tö­tung und Ent­sor­gung der Tie­re aus ver­seuch­ten Be­stän­den ver­zich­tet wird, wenn da­durch die Aus­brei­tung der Der­ma­ti­tis no­du­la­ris nicht ver­hin­dert wer­den kann.

316 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 111f und 111g317  

317 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2008 (AS 2008 2275).

5. Abschnitt: Pferdepest318

318 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 (AS 2011 2691).

Art. 112 Allgemeines  

1 Als emp­fäng­lich für die Pfer­de­pest gel­ten Pfer­de, Ze­bras, Esel und die Kreu­zun­gen zwi­schen die­sen.

2 Pfer­de­pest liegt vor, wenn in ei­nem Be­stand mit emp­fäng­li­chen Tie­ren bei min­des­tens ei­nem Tier ein Pfer­de­pest-Vi­rus nach­ge­wie­sen wur­de.

3 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 40 Ta­ge.

Art. 112a Überwachung  

1 Das BLV kann nach An­hö­ren der Kan­to­ne ein Pro­gramm fest­le­gen:

a.
zur Über­wa­chung der Be­stän­de mit emp­fäng­li­chen Tie­ren;
b.
zur Über­wa­chung der Mücken­ar­ten, die als Über­trä­ger von Pfer­de­pest-Vi­ren in Fra­ge kom­men.

2 Das BLV kann Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über vor­beu­gen­de Mass­nah­men zum Schutz der emp­fäng­li­chen Tie­re vor Mücken­be­fall er­las­sen.

Art. 112b Verdachtsfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf Pfer­de­pest die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­däch­ti­gen Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an:

a.319
die Un­ter­su­chung der be­trof­fe­nen Tie­re auf Pfer­de­pest-Vi­ren;
b.
Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung des Mücken­be­falls.

2 Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn kei­ne Vi­ren nach­ge­wie­sen wer­den.

3 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Pro­be­nah­me und die Un­ter­su­chung der Pro­ben so­wie über die Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung des Mücken­be­falls.

319 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 112c Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung der Pfer­de­pest die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an:

a.
die Tö­tung und Ent­sor­gung der ver­seuch­ten Tie­re;
b.
Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung des Mücken­be­falls.

2 Er kann emp­fäng­li­che Tie­re von den Sperr­mass­nah­men be­frei­en, wenn:

a.
die Un­ter­su­chung auf Pfer­de­pest einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat; und
b.
die Tie­re seit der Un­ter­su­chung oh­ne Un­ter­bruch nach Ar­ti­kel 112b Ab­satz 1 Buch­sta­be b ge­gen Mücken­be­fall ge­schützt wor­den sind.

3 Er hebt die Sperr­mass­nah­men auf, wenn al­le emp­fäng­li­chen Tie­re des Be­stan­des:

a.
zwei­mal im Ab­stand von min­des­tens 30 Ta­gen se­ro­lo­gisch un­ter­sucht wur­den und kei­ne neue An­ste­ckung fest­ge­stellt wur­de; oder
b.
ge­gen Pfer­de­pest ge­impft wur­den und seit­her min­des­tens 30 Ta­ge ver­stri­chen sind.

4 In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 Buch­sta­be a kann das BLV an­ord­nen, dass auf die Tö­tung und Ent­sor­gung von ver­seuch­ten Tie­ren ver­zich­tet wird, wenn da­durch die Aus­brei­tung der Pfer­de­pest nicht ver­hin­dert wer­den kann.

Art. 112d Pferdepest-Zone  

1 Die Pfer­de­pest-Zo­ne um­fasst ein Ge­biet im Um­kreis von un­ge­fähr 100 km um die ver­seuch­ten Be­stän­de. Bei der Fest­le­gung von Pfer­de­pest-Zo­nen sind geo­gra­fi­sche Ge­ge­ben­hei­ten, Kon­troll­mög­lich­kei­ten und epi­de­mio­lo­gi­sche Er­kennt­nis­se zu be­rück­sich­ti­gen.

2 Das BLV legt den Um­fang der Pfer­de­pest-Zo­ne nach An­hö­ren der Kan­to­ne fest. Es hebt die Zo­ne nach An­hö­ren der Kan­to­ne auf, wenn wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res bei emp­fäng­li­chen Tie­ren kei­ne Pfer­de­pest-Vi­ren fest­ge­stellt wur­den.

3 Das BLV legt fest, un­ter wel­chen Be­din­gun­gen emp­fäng­li­che Tie­re so­wie de­ren Sa­men, Ei­zel­len und Em­bryo­nen aus der Pfer­de­pest-Zo­ne ver­bracht wer­den dür­fen.

Art. 112e Vektorfreie Perioden und Gebiete  

1 Pe­ri­oden und Ge­bie­te, in de­nen kei­ne oder nur we­ni­ge Mücken auf­tre­ten, die als Über­trä­ger von Pfer­de­pest-Vi­ren in Fra­ge kom­men, kön­nen vom BLV nach An­hö­ren der Kan­to­ne als vek­tor­frei er­klärt wer­den.

2 Wäh­rend vek­tor­frei­er Pe­ri­oden und in vek­tor­frei­en Ge­bie­ten kann der Kan­tons­tier­arzt auf die An­ord­nung von Sperr­mass­nah­men, Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung des Mücken­be­falls und Imp­fun­gen ganz oder teil­wei­se ver­zich­ten.

Art. 112f Impfungen  

1 Die Imp­fung ge­gen die Pfer­de­pest ist ver­bo­ten. Zu­läs­sig ist die Imp­fung von emp­fäng­li­chen Tie­ren, die für die Aus­fuhr be­stimmt sind, wenn da­für ei­ne Be­wil­li­gung des BLV vor­liegt.

2 Die Ein­fuhr von ge­impf­ten Tie­ren ist zu­läs­sig.

3 Bei Aus­bruch oder dro­hen­dem Aus­bruch der Pfer­de­pest in der Schweiz kann das BLV nach An­hö­ren der Kan­to­ne für emp­fäng­li­che Tie­re Imp­fun­gen ge­gen Pfer­de­pest-Vi­ren zu­las­sen oder vor­schrei­ben. Es be­stimmt in ei­ner Ver­ord­nung:

a.
die Ge­bie­te, in de­nen ei­ne Imp­fung zu­ge­las­sen oder vor­ge­schrie­ben ist;
b.
Art und Ein­satz der Impf­stof­fe.
Art. 113–115  

Auf­ge­ho­ben

6. Abschnitt: Afrikanische und Klassische Schweinepest

Art. 116 Allgemeines  

1 Als emp­fäng­lich für die Afri­ka­ni­sche und die Klas­si­sche Schwei­ne­pest gel­ten al­le Schwei­ne­ar­ten, ein­sch­liess­lich Wild­schwei­ne.

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 15 Ta­ge.320

3 Die Ar­ti­kel 117–120 gel­ten nicht für frei­le­ben­de Wild­schwei­ne.

320 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 117 Massnahmen bei der Schlachtung und Fleischgewinnung  

1 Im Schlacht­be­trieb müs­sen Schwei­ne aus den Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen ge­trennt auf­ge­stallt und zeit­lich oder ört­lich ge­trennt ge­schlach­tet wer­den.

2 Wird Schwei­ne­pest in ei­nem Schlacht­be­trieb fest­ge­stellt, sind al­le Schwei­ne, die zu­sam­men mit dem ver­seuch­ten Tier trans­por­tiert wur­den, zu tö­ten und zu ent­sor­gen.

3 Im Schlacht­be­trieb dür­fen Schwei­ne frü­he­s­tens an dem auf die Rei­ni­gung und die Des­in­fek­ti­on fol­gen­den Tag wie­der zur Schlach­tung an­ge­nom­men wer­den.

4 Der Kan­tons­tier­arzt sorgt da­für, dass Fleisch von Schwei­nen aus ver­seuch­ten Be­stän­den, das in der Zeit zwi­schen der mut­mass­li­chen Ein­schlep­pung der Seu­che in den Be­stand und der Ver­hän­gung der Sperr­mass­nah­men ge­won­nen wur­de, so­weit wie mög­lich aus­fin­dig ge­macht und als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP321 ent­sorgt wird.

5 Aus Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen darf Fleisch von Schwei­nen nur mit Ge­neh­mi­gung des Kan­tons­tier­arz­tes ver­bracht wer­den; das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Kenn­zeich­nung und Be­hand­lung sol­chen Flei­sches.

Art. 118 Tierverkehr in den Schutzzonen bei Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest 322  

1 Bei Aus­bruch der Afri­ka­ni­schen Schwei­ne­pest kann der Kan­tons­tier­arzt in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 90 Ab­satz 2 ge­stat­ten, dass Tie­re in einen an­de­ren Be­stand ver­bracht wer­den, wenn al­le Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten un­ter­sucht wor­den sind und kein Seu­chen­ver­dacht vor­liegt.

2 Die Tie­re müs­sen ein­deu­tig ge­kenn­zeich­net wer­den, be­vor sie den Be­stand ver­las­sen.

322 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 118a Tierverkehr in den Schutz- und Überwachungszonen bei Ausbruch der Klassischen Schweinepest 323  

1 Bei Aus­bruch der Klas­si­schen Schwei­ne­pest dür­fen Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten die Stal­lun­gen zum Aus­lauf auf an den Stall an­gren­zen­den Wei­den oder Lauf­hö­fen erst ver­las­sen, wenn al­le Be­stän­de der Schutz­zo­ne un­ter­sucht und kei­ne wei­te­ren Fäl­le fest­ge­stellt wor­den sind.

2 Ar­ti­kel 90 Ab­satz 3 ist erst an­wend­bar, wenn al­le Be­stän­de der Schutz­zo­ne un­ter­sucht und kei­ne wei­te­ren Fäl­le fest­ge­stellt wor­den sind.

3 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 92 Ab­satz 3 dür­fen Schwei­ne erst sie­ben Ta­ge nach An­ord­nung der Über­wa­chungs­zo­ne in einen an­de­ren Be­stand oder zur Schlach­tung ver­bracht wer­den. Sie müs­sen ein­deu­tig ge­kenn­zeich­net wer­den, be­vor sie den Be­stand ver­las­sen.

323 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 119 Aufhebung der Sperrmassnahmen in den Überwachungszonen 324  

Die Sperr­mass­nah­men in den Über­wa­chungs­zo­nen kön­nen auf­ge­ho­ben wer­den:

a.
frü­he­s­tens 15 Ta­ge nach der Auf­he­bung der Sperr­mass­nah­men in den Schutz­zo­nen; und
b.
nach­dem die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven An­zahl der Be­stän­de einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

324 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 120 Wiederbesetzung  

Nach Auf­he­bung der ein­fa­chen Sper­re 2. Gra­des kann die Wie­der­be­set­zung wie folgt vor­ge­nom­men wer­den:

a.
bei Frei­land­hal­tung, nach­dem Über­wa­chungs-Fer­kel (als Sen­ti­nel­le) zwei­mal im Ab­stand von drei Wo­chen se­ro­lo­gisch un­ter­sucht wor­den sind und der Be­fund ne­ga­tiv ist;
b.
bei an­de­ren Hal­tungs­for­men, ent­we­der nach Buch­sta­be a oder so­fort; im letz­te­ren Fall wird über den Be­stand für die Dau­er von 60 Ta­gen die ein­­­­fa­che Sper­re 1. Gra­des ver­hängt, die erst auf­ge­ho­ben wird, wenn die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven An­zahl von Schwei­nen einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.
Art. 121 Schweinepest bei freilebenden Wildschweinen  

1 Be­steht ein Ver­dacht auf Schwei­ne­pest bei frei­le­ben­den Wild­schwei­nen, so trifft der Kan­tons­tier­arzt fol­gen­de Mass­nah­men:

a.
die un­ver­züg­li­che In­for­ma­ti­on der kan­to­na­len Jagd­ver­wal­tun­gen und der Jä­ger­schaft;
b.
die Un­ter­su­chung der er­leg­ten oder der ver­en­det auf­ge­fun­de­nen Wild­schwei­ne; und
c.
die In­for­ma­ti­on der Schwei­ne­hal­ter über die zu tref­fen­den Vor­sichts­mass­nah­men zur Ver­mei­dung von Kon­tak­ten zwi­schen Haus- und Wild­schwei­nen.

2 Wird die Schwei­ne­pest bei frei­le­ben­den Wild­schwei­nen fest­ge­stellt:

a.
ord­net das BLV die not­wen­di­gen Un­ter­su­chun­gen an, da­mit die Aus­brei­tung der Seu­che fest­ge­stellt wer­den kann;
b.325
er­ar­bei­tet das BLV zu­sam­men mit dem BA­FU, dem BLW, dem Kan­tons-tier­arzt, den kan­to­na­len Jagd- und Land­wirt­schafts­be­hör­den so­wie wei­te­ren Fach­leu­ten Mass­nah­men zur Aus­rot­tung der Seu­che;
c.326
ord­net der Kan­tons­tier­arzt Mass­nah­men zur Ver­mei­dung von Kon­tak­ten zwi­schen Haus- und Wild­schwei­nen an; und
d.327
kann der Kan­tons­tier­arzt nach Ab­spra­che mit der kan­to­na­len Jagd­be­hör­de die Jagd auf Wild al­ler Ar­ten ein­schrän­ken oder ver­bie­ten.

3 Das BLV er­lässt im Ein­ver­neh­men mit dem BA­FU Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über Mass­nah­men ge­gen die Schwei­ne­pest bei frei­le­ben­den Wild­schwei­nen.328

325 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

326 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. April 2003, in Kraft seit 1. Mai 2003 (AS 2003 956).

327 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. April 2003, in Kraft seit 1. Mai 2003 (AS 2003 956).

328 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. April 2003, in Kraft seit 1. Mai 2003 (AS 2003 956).

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