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5. Abschnitt: Pferdepest381

381 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 (AS 2011 2691).

Art. 112 Allgemeines  

1 Als emp­fäng­lich für die Pfer­de­pest gel­ten Pfer­de, Ze­bras, Esel und die Kreu­zun­gen zwi­schen die­sen.

2 Pfer­de­pest liegt vor, wenn in ei­nem Be­stand mit emp­fäng­li­chen Tie­ren bei min­des­tens ei­nem Tier ein Pfer­de­pest-Vi­rus nach­ge­wie­sen wur­de.

3 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 14 Ta­ge.382

382 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 112a Überwachung  

1 Das BLV kann nach An­hö­ren der Kan­to­ne ein Pro­gramm fest­le­gen:

a.
zur Über­wa­chung der Be­stän­de mit emp­fäng­li­chen Tie­ren;
b.
zur Über­wa­chung der Mücken­ar­ten, die als Über­trä­ger von Pfer­de­pest-Vi­ren in Fra­ge kom­men.

2 Das BLV kann Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über vor­beu­gen­de Mass­nah­men zum Schutz der emp­fäng­li­chen Tie­re vor Mücken­be­fall er­las­sen.

Art. 112b Verdachtsfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf Pfer­de­pest die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­däch­ti­gen Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an:

a.383
die Un­ter­su­chung der be­trof­fe­nen Tie­re auf Pfer­de­pest-Vi­ren;
b.
Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung des Mücken­be­falls.

2 Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn kei­ne Vi­ren nach­ge­wie­sen wer­den.

3 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Pro­be­nah­me und die Un­ter­su­chung der Pro­ben so­wie über die Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung des Mücken­be­falls.

383 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 112c Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung der Pfer­de­pest die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an:

a.
die Tö­tung und Ent­sor­gung der ver­seuch­ten Tie­re;
b.
Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung des Mücken­be­falls.

2 Er kann emp­fäng­li­che Tie­re von den Sperr­mass­nah­men be­frei­en, wenn:

a.
die Un­ter­su­chung auf Pfer­de­pest einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat; und
b.
die Tie­re seit der Un­ter­su­chung oh­ne Un­ter­bruch nach Ar­ti­kel 112b Ab­satz 1 Buch­sta­be b ge­gen Mücken­be­fall ge­schützt wor­den sind.

3 Er hebt die Sperr­mass­nah­men auf, wenn al­le emp­fäng­li­chen Tie­re des Be­stan­des:

a.
zwei­mal im Ab­stand von min­des­tens 30 Ta­gen se­ro­lo­gisch un­ter­sucht wur­den und kei­ne neue An­ste­ckung fest­ge­stellt wur­de; oder
b.
ge­gen Pfer­de­pest ge­impft wur­den und seit­her min­des­tens 30 Ta­ge ver­stri­chen sind.

4 In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 Buch­sta­be a kann das BLV an­ord­nen, dass auf die Tö­tung und Ent­sor­gung von ver­seuch­ten Tie­ren ver­zich­tet wird, wenn da­durch die Aus­brei­tung der Pfer­de­pest nicht ver­hin­dert wer­den kann.

Art. 112d Pferdepest-Zone  

1 Die Schutz­zo­ne er­fasst ab­wei­chend von Ar­ti­kel 88 Ab­satz 2 ein Ge­biet im Um­kreis von 100 km um den ver­seuch­ten Be­stand, die Über­wa­chungs­zo­ne ein Ge­biet im Um­kreis von 150 km.384

2 Das BLV hebt die Schutz- und Über­wa­chungs­zo­ne nach An­hö­ren der Kan­to­ne auf, wenn wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res bei emp­fäng­li­chen Tie­ren kei­ne Pfer­de­pest-Vi­ren fest­ge­stellt wur­den.385

3 Das BLV legt fest, un­ter wel­chen Be­din­gun­gen emp­fäng­li­che Tie­re so­wie de­ren Sa­men, Ei­zel­len und Em­bryo­nen aus der Pfer­de­pest-Zo­ne ver­bracht wer­den dür­fen.

384 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

385 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 112e Vektorfreie Perioden und Gebiete  

1 Pe­ri­oden und Ge­bie­te, in de­nen kei­ne oder nur we­ni­ge Mücken auf­tre­ten, die als Über­trä­ger von Pfer­de­pest-Vi­ren in Fra­ge kom­men, kön­nen vom BLV nach An­hö­ren der Kan­to­ne als vek­tor­frei er­klärt wer­den.

2 Wäh­rend vek­tor­frei­er Pe­ri­oden und in vek­tor­frei­en Ge­bie­ten kann der Kan­tons­tier­arzt auf die An­ord­nung von Sperr­mass­nah­men, Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung des Mücken­be­falls und Imp­fun­gen ganz oder teil­wei­se ver­zich­ten.

Art. 112f Impfungen  

1 Die Imp­fung ge­gen die Pfer­de­pest ist ver­bo­ten. Zu­läs­sig ist die Imp­fung von emp­fäng­li­chen Tie­ren, die für die Aus­fuhr be­stimmt sind, wenn da­für ei­ne Be­wil­li­gung des BLV vor­liegt.

2 Die Ein­fuhr von ge­impf­ten Tie­ren ist zu­läs­sig.

3 Bei Aus­bruch oder dro­hen­dem Aus­bruch der Pfer­de­pest in der Schweiz kann das BLV nach An­hö­ren der Kan­to­ne für emp­fäng­li­che Tie­re Imp­fun­gen ge­gen Pfer­de­pest-Vi­ren zu­las­sen oder vor­schrei­ben. Es be­stimmt in ei­ner Ver­ord­nung:

a.
die Ge­bie­te, in de­nen ei­ne Imp­fung zu­ge­las­sen oder vor­ge­schrie­ben ist;
b.
Art und Ein­satz der Impf­stof­fe.
Art. 113–115  

Auf­ge­ho­ben

6. Abschnitt: Afrikanische und Klassische Schweinepest

Art. 116 Allgemeines  

1 Als emp­fäng­lich für die Schwei­ne­pest gel­ten fol­gen­de Tier­ar­ten:

a.
für die Afri­ka­ni­sche Schwei­ne­pest: al­le Schwei­ne­gat­tun­gen, ein­sch­liess­lich Wild­schwei­ne;
b.
für die Klas­si­sche Schwei­ne­pest: al­le Schwei­ne­gat­tun­gen, ein­sch­liess­lich Wild­schwei­ne und Pe­ka­ris.386

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 15 Ta­ge.387

3 Die Ar­ti­kel 117–120 gel­ten nicht für frei­le­ben­de Wild­schwei­ne.

386 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

387 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 117 Massnahmen bei der Schlachtung und Fleischgewinnung  

1 Im Schlacht­be­trieb müs­sen Schwei­ne aus den Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen ge­trennt auf­ge­stallt und zeit­lich oder ört­lich ge­trennt ge­schlach­tet wer­den.

2 Wird Schwei­ne­pest in ei­nem Schlacht­be­trieb fest­ge­stellt, sind al­le Schwei­ne, die zu­sam­men mit dem ver­seuch­ten Tier trans­por­tiert wur­den, zu tö­ten und zu ent­sor­gen.

3 Im Schlacht­be­trieb dür­fen Schwei­ne frü­he­s­tens an dem auf die Rei­ni­gung und die Des­in­fek­ti­on fol­gen­den Tag wie­der zur Schlach­tung an­ge­nom­men wer­den.

4 Der Kan­tons­tier­arzt sorgt da­für, dass Fleisch von Schwei­nen aus ver­seuch­ten Be­stän­den, das in der Zeit zwi­schen der mut­mass­li­chen Ein­schlep­pung der Seu­che in den Be­stand und der Ver­hän­gung der Sperr­mass­nah­men ge­won­nen wur­de, so­weit wie mög­lich aus­fin­dig ge­macht und als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP388 ent­sorgt wird.

5 Aus Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen darf Fleisch von Schwei­nen nur mit Ge­neh­mi­gung des Kan­tons­tier­arz­tes ver­bracht wer­den; das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Kenn­zeich­nung und Be­hand­lung sol­chen Flei­sches.

Art. 118 Tierverkehr in den Schutzzonen bei Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest 389  

1 Bei Aus­bruch der Afri­ka­ni­schen Schwei­ne­pest kann der Kan­tons­tier­arzt in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 90 Ab­satz 2 ge­stat­ten, dass Tie­re in einen an­de­ren Be­stand ver­bracht wer­den, wenn al­le Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten un­ter­sucht wor­den sind und kein Seu­chen­ver­dacht vor­liegt.

2 Die Tie­re müs­sen ein­deu­tig ge­kenn­zeich­net wer­den, be­vor sie den Be­stand ver­las­sen.

389 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 118a Tierverkehr in den Schutz- und Überwachungszonen bei Ausbruch der Klassischen Schweinepest 390  

1 Bei Aus­bruch der Klas­si­schen Schwei­ne­pest dür­fen Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten die Stal­lun­gen zum Aus­lauf auf an den Stall an­gren­zen­den Wei­den oder Lauf­hö­fen erst ver­las­sen, wenn al­le Be­stän­de der Schutz­zo­ne un­ter­sucht und kei­ne wei­te­ren Fäl­le fest­ge­stellt wor­den sind.

2 Ar­ti­kel 90 Ab­satz 3 ist erst an­wend­bar, wenn al­le Be­stän­de der Schutz­zo­ne un­ter­sucht und kei­ne wei­te­ren Fäl­le fest­ge­stellt wor­den sind.

3 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 92 Ab­satz 3 dür­fen Schwei­ne erst sie­ben Ta­ge nach An­ord­nung der Über­wa­chungs­zo­ne in einen an­de­ren Be­stand oder zur Schlach­tung ver­bracht wer­den. Sie müs­sen ein­deu­tig ge­kenn­zeich­net wer­den, be­vor sie den Be­stand ver­las­sen.

390 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 119 Aufhebung der Sperrmassnahmen in den Überwachungszonen 391  

Die Sperr­mass­nah­men in den Über­wa­chungs­zo­nen kön­nen auf­ge­ho­ben wer­den:

a.
frü­he­s­tens 15 Ta­ge nach der Auf­he­bung der Sperr­mass­nah­men in den Schutz­zo­nen; und
b.
nach­dem die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven An­zahl der Be­stän­de einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

391 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 120 Wiederbesetzung  

Nach Auf­he­bung der ein­fa­chen Sper­re 2. Gra­des kann die Wie­der­be­set­zung wie folgt vor­ge­nom­men wer­den:

a.
bei Frei­land­hal­tung, nach­dem Über­wa­chungs-Fer­kel (als Sen­ti­nel­le) zwei­mal im Ab­stand von drei Wo­chen se­ro­lo­gisch un­ter­sucht wor­den sind und der Be­fund ne­ga­tiv ist;
b.
bei an­de­ren Hal­tungs­for­men, ent­we­der nach Buch­sta­be a oder so­fort; im letz­te­ren Fall wird über den Be­stand für die Dau­er von 60 Ta­gen die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des ver­hängt, die erst auf­ge­ho­ben wird, wenn die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven An­zahl von Schwei­nen einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.
Art. 121 Schweinepest bei freilebenden Wildschweinen  

1 Be­steht ein Ver­dacht auf Schwei­ne­pest bei frei­le­ben­den Wild­schwei­nen, so trifft der Kan­tons­tier­arzt fol­gen­de Mass­nah­men:

a.
die un­ver­züg­li­che In­for­ma­ti­on der kan­to­na­len Jagd­ver­wal­tun­gen und der Jä­ger­schaft;
b.
die Un­ter­su­chung der er­leg­ten oder der ver­en­det auf­ge­fun­de­nen Wild­schwei­ne; und
c.
die In­for­ma­ti­on der Schwei­ne­hal­ter über die zu tref­fen­den Vor­sichts­mass­nah­men zur Ver­mei­dung von Kon­tak­ten zwi­schen Haus- und Wild­schwei­nen.

2 Wird die Schwei­ne­pest bei frei­le­ben­den Wild­schwei­nen fest­ge­stellt:

a.392
legt das BLV nach An­hö­ren der Kan­tons­tierärz­te In­iti­al­sperr-, Kon­troll- und Be­ob­ach­tungs­ge­bie­te fest und ord­net die not­wen­di­gen Un­ter­su­chun­gen an, um die Aus­brei­tung der Seu­che fest­zu­stel­len;
b.393
er­ar­bei­tet das BLV zu­sam­men mit dem BA­FU, dem BLW, dem Kan­tons­tier­arzt, den kan­to­na­len Jagd- und Land­wirt­schafts­be­hör­den so­wie wei­te­ren Fach­leu­ten Mass­nah­men zur Aus­rot­tung der Seu­che;
c.394
be­stimmt der Kan­tons­tier­arzt die ge­naue Ab­gren­zung der Kon­troll- und Be­ob­ach­tungs­ge­bie­te und ord­net die not­wen­di­gen Bio­si­cher­heits­mass­nah­men zur Ver­mei­dung von Kon­tak­ten zwi­schen Haus- und Wild­schwei­nen an;
d.395

2bis In In­iti­al­sperr-, Kon­troll- und Be­ob­ach­tungs­ge­bie­ten kann der Kan­tons­tier­arzt nach Ab­spra­che mit den üb­ri­gen zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den vor­über­ge­hend:

a.
die Jagd auf Wild al­ler Ar­ten ein­schrän­ken oder ver­bie­ten;
b.
be­stimm­te Wald­ge­bie­te oder an­de­re Le­bens­räu­me von Wild­schwei­nen, na­ment­lich Ufer­zo­nen, die mit Schilf­rohr be­wach­sen sind, be­zeich­nen:
1.
die nicht be­tre­ten wer­den dür­fen,
2.
in de­nen die We­ge nicht ver­las­sen wer­den dür­fen und Hun­de an der Lei­ne zu füh­ren sind.396

2ter Un­ter der Vor­aus­set­zung, dass die Bio­si­cher­heit best­mög­lich ge­währ­leis­tet ist, dür­fen in den Ge­bie­ten nach Ab­satz 2bis Buch­sta­be b wich­ti­ge, nicht auf­schieb­ba­re Ar­bei­ten, ins­be­son­de­re ent­spre­chen­de Forst­ar­bei­ten, nach Ab­spra­che und An­wei­sung des Kan­tons­tier­arz­tes durch­ge­führt wer­den.397

3 Das BLV er­lässt im Ein­ver­neh­men mit dem BA­FU Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über Mass­nah­men ge­gen die Schwei­ne­pest bei frei­le­ben­den Wild­schwei­nen.398

392 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

393 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

394 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

395 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. April (AS 2003 956). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

396 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

397 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

398 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. April 2003, in Kraft seit 1. Mai 2003 (AS 2003 956).

7. Abschnitt: Viruserkrankungen der Vögel399

399 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

A. Aviäre Influenza

Art. 122 Allgemeines  

1 Die Avi­äre In­flu­enza ist ei­ne In­fek­ti­on von Vö­geln, die durch In­flu­enza-A-Vi­ren ver­ur­sacht wird. Als emp­fäng­lich gel­ten al­le Vö­gel, ins­be­son­de­re Haus­ge­flü­gel.

2 Sie gilt als hoch­pa­tho­gen, wenn sie ver­ur­sacht wird durch:

a.
In­flu­enza-A-Vi­ren der Sub­ty­pen H5 oder H7 mit ei­ner Ge­nom­se­quenz, die für mul­ti­ple ba­si­sche Ami­no­säu­ren im Spalt­be­reich des Hämag­glu­ti­nin­mo­le­küls ko­diert;
b.400
In­flu­enza-A-Vi­ren mit ei­nem in­tra­ve­nö­sen Pa­tho­ge­ni­täts­in­dex von über 1,2.

3 Sie gilt als nied­rig­pa­tho­gen, wenn sie durch In­flu­enza-A-Vi­ren ver­ur­sacht wird, die nicht hoch­pa­tho­gen sind.401

4 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 21 Ta­ge.

5 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über Mass­nah­men bei der Avi­ären In­flu­enza.402

400 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

401 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

402 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2691).

Art. 122a403  

403 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 122b Hochpathogene Aviäre Influenza bei Hausgeflügel und anderen in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln: Haltungssysteme und Tierverkehr in den Schutz- und Überwachungszonen  

1 In Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen dür­fen Haus­ge­flü­gel und an­de­re in Ge­fan­gen­schaft ge­hal­te­ne Vö­gel nur in ge­schlos­se­nen Stäl­len oder in an­de­ren ge­schlos­se­nen Hal­tungs­sys­te­men mit ei­ner über­ste­hen­den, dich­ten Ab­de­ckung nach oben so­wie vo­gel­si­che­ren Sei­ten­be­gren­zun­gen ge­hal­ten wer­den.

2 In Ab­wei­chung von den Ar­ti­keln 90 und 92 kann der Kan­tons­tier­arzt be­wil­li­gen, dass:

a.
Bru­tei­er, Ein­tags­kü­ken, Jung­hen­nen, Le­ge­hen­nen, Mast­trut­hüh­ner und Zoo­vö­gel in die Zo­nen oder aus den Zo­nen ver­bracht wer­den;
b.
Ge­flü­gel zur di­rek­ten Schlach­tung in einen Schlacht­be­trieb in­ner­halb oder aus­ser­halb der Zo­nen ver­bracht wird.

3 Hat der Kan­tons­tier­arzt Ab­wei­chun­gen nach Ab­satz 2 be­wil­ligt, so sorgt er für:

a.
die Un­ter­su­chung al­ler Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten durch den amt­li­chen Tier­arzt;
b.
die Rei­ni­gung und die Des­in­fek­ti­on der Trans­port- und Ver­pa­ckungs­mit­tel; und
c.
die Des­in­fek­ti­on der Bru­tei­er.

4 Er ver­hängt über die Tier­hal­tun­gen, in die Bru­tei­er oder Tie­re nach Ab­satz 2 ver­bracht wor­den sind, die Qua­ran­tä­ne nach Ar­ti­kel 68.

5 An­de­re in Ge­fan­gen­schaft ge­hal­te­ne Vö­gel, die als Ge­fähr­ten im Haus­halt ge­hal­ten wer­den und kei­nen Kon­takt zu Vö­geln an­de­rer Be­stän­de ha­ben (Heim­vö­gel), dür­fen durch ih­ren Hal­ter bis zu ei­ner An­zahl von fünf Vö­geln ver­stellt wer­den.

Art. 122c Hochpathogene Aviäre Influenza bei Hausgeflügel und anderen in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln: Warenverkehr in den Schutz- und Überwachungszonen  

1 Fleisch und Fleisch­pro­duk­te von Ge­flü­gel dür­fen nicht aus der Schutz­zo­ne ver­bracht wer­den.

2 Kon­su­mei­er dür­fen nicht in die Zo­nen oder aus den Zo­nen ver­bracht wer­den.404

3 Mist aus Be­stän­den, die sich in Schutz- oder Über­wa­chungs­zo­nen be­fin­den, darf nur in der ent­spre­chen­den Zo­ne aus­ge­bracht wer­den. Für das Aus­brin­gen von Mist in der Schutz­zo­ne braucht es ei­ne Be­wil­li­gung des amt­li­chen Tier­arz­tes.

4 Der Kan­tons­tier­arzt kann Aus­nah­men von den Ver­bo­ten nach Ab­satz 1 und 2 be­wil­li­gen.

404 Die Be­rich­ti­gun­gen vom 3. Aug. 2023 be­tref­fen nur die fran­zö­si­schen und ita­lie­ni­schen Tex­te (AS 2023 442).

Art. 122d Hochpathogene Aviäre Influenza bei Hausgeflügel und anderen in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln: Weitere Massnahmen  

1 Der Kan­tons­tier­arzt sorgt da­für, dass:

a.
die aus ver­seuch­ten Be­stän­den stam­men­den Pro­duk­te wie Ge­flü­gel­fleisch, Kon­su­mei­er so­wie Bru­tei­er und dar­aus ge­schlüpf­te Kü­ken, die in der Zeit zwi­schen der mut­mass­li­chen Ein­schlep­pung der Seu­che und der Ver­hän­gung der Sperr­mass­nah­men ge­won­nen wur­den, aus­fin­dig ge­macht und als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP405 ent­sorgt wer­den und die Be­stim­mungs­be­trie­be ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den;
b.
kon­ta­mi­nier­te Trans­port- und Ver­pa­ckungs­ma­te­ria­li­en des­in­fi­ziert oder ent­sorgt wer­den;
c.
je­der Ver­dachts- und Seu­chen­fall dem Kan­tons­arzt ge­mel­det wird;
d.
ex­po­nier­te Per­so­nen vor ei­ner An­ste­ckung ge­schützt wer­den.

2 Der Kan­tons­tier­arzt kann auf­grund epi­de­mio­lo­gi­scher Ab­klä­run­gen ein an die Über­wa­chungs­zo­ne an­gren­zen­des Ge­biet mit er­höh­tem Ri­si­ko aus­schei­den (Re­strik­ti­ons­ge­biet) und die für die Schutz- und Über­wa­chungs­zo­ne gel­ten­den Mass­nah­men dar­auf aus­deh­nen. Der Um­fang des Re­strik­ti­ons­ge­bie­tes wird vom BLV nach An­hö­ren des Kan­tons­tier­arz­tes fest­ge­legt.

Art. 122e Niedrigpathogene Aviäre Influenza bei Hausgeflügel und anderen in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt über den ver­seuch­ten Be­stand die ein­fa­che Sper­re 2. Gra­des.

2 Ei­er aus dem ver­seuch­ten Be­stand müs­sen un­schäd­lich be­sei­tigt wer­den. Der Kan­tons­tier­arzt kann be­wil­li­gen, dass Ei­er als Le­bens­mit­tel in Ver­kehr ge­bracht wer­den, wenn sie auf di­rek­tem Weg in einen Ver­ar­bei­tungs­be­trieb ver­bracht und dort auf­ge­schla­gen und er­hitzt wer­den. Er in­for­miert den Kan­ton­sche­mi­ker über die Be­wil­li­gung.406

3 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 88 kei­ne Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen an.

4 Er schei­det um den ver­seuch­ten Be­stand ein Re­strik­ti­ons­ge­biet aus und kann in die­sem Ge­biet Un­ter­su­chun­gen in wei­te­ren Tier­hal­tun­gen und Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 89–92, 122bund 122c an­ord­nen. Der Um­fang des Re­strik­ti­ons­ge­bie­tes wird vom BLV nach An­hö­ren des Kan­tons­tier­arz­tes fest­ge­legt.

5 Der Kan­tons­tier­arzt kann in Ab­spra­che mit dem BLV Aus­nah­men von der nach Ar­ti­kel 85 Ab­satz 2 Buch­sta­be b an­zu­ord­nen­den Tö­tung der emp­fäng­li­chen Tie­re ge­wäh­ren.407

406 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

407 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2691).

Art. 122f Hochpathogene Aviäre Influenza bei freilebenden Wildvögeln 408  

1 Wird die hoch­pa­tho­ge­ne Avi­äre In­flu­enza bei frei­le­ben­den Wild­vö­geln fest­ge­stellt, so ord­net das BLV die not­wen­di­gen Un­ter­su­chun­gen an, um die Aus­brei­tung der Seu­che fest­zu­stel­len.

2 Es legt nach An­hö­ren der Kan­tons­tierärz­te Kon­troll- und Be­ob­ach­tungs­ge­bie­te fest. Der Kan­tons­tier­arzt be­stimmt die ge­naue Ab­gren­zung der Kon­troll- und Be­ob­ach­tungs­ge­bie­te.

3 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net in­ner­halb der Kon­troll- und Be­ob­ach­tungs­ge­bie­te Fol­gen­des an:

a.
die Tren­nung von ver­schie­de­nen Ge­flü­gel­ar­ten, so­fern dies er­for­der­lich ist, um ei­ne Ver­brei­tung der Seu­che zu ver­hin­dern;
b.
die not­wen­di­gen Mass­nah­men zur Ver­mei­dung von Kon­tak­ten zwi­schen Haus­ge­flü­gel und Wild­vö­geln;
c.
die er­for­der­li­chen Hy­gie­ne­mass­nah­men;
d.
die be­son­de­ren Pflich­ten der Ge­flü­gel­hal­ter.

4 Er kann zu­sätz­lich in­ner­halb der Kon­troll- und Be­ob­ach­tungs­ge­bie­te:

a.
den Tier-, Per­so­nen- und Wa­ren­ver­kehr ein­schrän­ken oder ver­bie­ten;
b.
nach Ab­spra­che mit der kan­to­na­len Jagd­be­hör­de die Jagd auf Wild­vö­gel ein­schrän­ken oder ver­bie­ten.

5 Das BLV er­lässt nach An­hö­ren des BA­FU Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über Mass­nah­men ge­gen die hoch­pa­tho­ge­ne Avi­äre In­flu­enza bei frei­le­ben­den Wild­vö­geln.

408 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069). Die Be­rich­ti­gung vom 12. Fe­br. 2019 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2019 611).

B. Newcastle-Krankheit 409

409 Fassung gemäss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 123 Allgemeines 410  

1 Als emp­fäng­lich für die Ne­w­cast­le-Krank­heit gel­ten al­le in Ge­fan­gen­schaft ge­hal­te­nen Vö­gel so­wie de­ren Bru­tei­er.411

1bis Die Ne­w­cast­le Krank­heit liegt vor, wenn:

a.
sie durch ein avi­äres Or­thoa­vu­la­vi­rus Typ 1 ver­ur­sacht wird:
1.
mit ei­ner Ge­nom­se­quenz, die für mul­ti­ple ba­si­sche Ami­no­säu­ren am
C-Ter­mi­nus des F2-Pro­te­ins und Phe­nyl­ala­nin am Rest 117, dem N-Ter­mi­nus des F1-Pro­te­ins, ko­diert, oder
2.
mit ei­nem in­tra­ce­re­bra­len Pa­tho­ge­ni­täts­in­dex von über 0,7; oder
b.
An­ti­kör­per ge­gen das avi­äre Or­thoa­vu­la­vi­rus Typ 1 nach­ge­wie­sen wer­den.412

1ter Ab­wei­chend von Ab­satz 1bis Buch­sta­be b liegt die Ne­w­cast­le Krank­heit nicht vor, wenn bei Tau­ben An­ti­kör­per nach­ge­wie­sen wer­den.413

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 21 Ta­ge.

3 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über Mass­nah­men bei der Ne­w­cast­le-Krank­heit.414

410 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

411 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

412 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

413 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

414 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 123a Massnahmen im Verdachts- und Seuchenfall 415  

1 Tritt die Ne­w­cast­le-Krank­heit bei in Ge­fan­gen­schaft ge­hal­te­nen Vö­geln auf, so ver­bie­tet der Kan­tons­tier­arzt das Ver­brin­gen von Ei­ern, Trans­port­ge­bin­den und Ver­pa­ckun­gen für Ei­er so­wie das Aus­brin­gen von Mist aus an­ste­ckungs­ver­däch­ti­gen, ver­däch­ti­gen und ver­seuch­ten Be­stän­den.

2 Der Kan­tons­tier­arzt sorgt da­für, dass die aus ver­seuch­ten Be­stän­den stam­men­den Pro­duk­te wie Ge­flü­gel­fleisch, Kon­su­mei­er so­wie Bru­tei­er und dar­aus ge­schlüpf­te Kü­ken, die in der Zeit zwi­schen der mut­mass­li­chen Ein­schlep­pung der Seu­che und der Ver­hän­gung der Sperr­mass­nah­men ge­won­nen wur­den, aus­fin­dig ge­macht und als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP416 ent­sorgt wer­den. Eben­falls zu ver­nich­ten sind die Trans­port­ge­bin­de und Ver­pa­ckun­gen für Ei­er des ver­seuch­ten Be­stan­des, so­fern die­se nicht fach­ge­recht ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den kön­nen.

3 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 94 Ab­satz 2 kann der Kan­tons­tier­arzt die ein­fa­che Sper­re 2. Gra­des über an­ste­ckungs­ver­däch­ti­ge Be­stän­de nach Rück­spra­che mit dem BLV frü­he­s­tens nach 10 Ta­gen auf­he­ben, wenn so­wohl die kli­ni­sche Un­ter­su­chung al­ler emp­fäng­li­chen Tie­re des Be­stan­des als auch die Blut­s­e­ro­lo­gie und der Vi­rus-Ge­nom-Nach­weis ei­ner Stich­pro­be von an­ste­ckungs­ver­däch­ti­gen Tie­ren einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben ha­ben.

4 Die ein­fa­che Sper­re 2. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand wird nach Aus­mer­zung al­ler Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten und nach er­folg­ter Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on frü­he­s­tens nach 21 Ta­gen auf­ge­ho­ben.

415 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

416 SR 916.441.22

Art. 123b Newcastle-Krankheit bei Hausgeflügel 417  

1 Tritt die Ne­w­cast­le-Krank­heit bei Haus­ge­flü­gel auf, so kann der Kan­tons­tier­arzt im Ein­ver­neh­men mit dem BLV an­ord­nen, dass Haus­ge­flü­gel, Tau­ben und an­de­re in Ge­fan­gen­schaft ge­hal­te­ne Vö­gel in den Schutz­zo­nen nur in ge­schlos­se­nen Stäl­len oder in an­de­ren ge­schlos­se­nen Hal­tungs­sys­te­men mit ei­ner über­ste­hen­den, dich­ten Ab­de­ckung nach oben so­wie vo­gel­si­che­ren Sei­ten­be­gren­zun­gen ge­hal­ten wer­den dür­fen.

2 In Ab­wei­chung von den Ar­ti­keln 90 und 92 kann der Kan­tons­tier­arzt im Ein­ver­neh­men mit dem BLV be­wil­li­gen, dass:

a.
Bru­tei­er, Ein­tags­kü­ken, Jung­hen­nen, Le­ge­hen­nen, Mast­trut­hüh­ner und Zoo­vö­gel in die Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen oder aus die­sen Zo­nen ver­bracht wer­den;
b.
Ge­flü­gel di­rekt zur Schlach­tung in einen Schlacht­be­trieb aus­ser­halb der
Zo­nen ver­bracht wird.

3 Hat der Kan­tons­tier­arzt Ab­wei­chun­gen nach Ab­satz 2 be­wil­ligt, so sorgt er für:

a.
die Un­ter­su­chung al­ler Tie­re der emp­fäng­li­chen Ar­ten durch den amt­li­chen Tier­arzt;
b.
die Rei­ni­gung und die Des­in­fek­ti­on der Trans­port- und Ver­pa­ckungs­mit­tel; und
c.
die Des­in­fek­ti­on der Bru­tei­er.

4 Er ver­hängt über die Tier­hal­tun­gen, in die Bru­tei­er oder Tie­re nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a ver­bracht wor­den sind, die Qua­ran­tä­ne nach Ar­ti­kel 68.

5 Mist darf nicht aus den Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen hin­aus­ge­bracht wer­den. Für das Aus­brin­gen in den Schutz­zo­nen braucht es ei­ne Be­wil­li­gung des amt­li­chen Tier­arz­tes.

417 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 123c418  

418 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 124 Newcastle-Krankheit bei Tauben 419  

1 Tritt die Ne­w­cast­le-Krank­heit bei Tau­ben auf, so fin­den die Vor­schrif­ten be­tref­fend die Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen kei­ne An­wen­dung.

2 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 81 ist die Imp­fung von Tau­ben mit ei­nem vom Schwei­ze­ri­schen Heil­mit­tel­in­sti­tut zu­ge­las­se­nen und vom BLV ge­neh­migt To­timpf­stoff er­laubt.420

3 Brief­tau­ben, die an Ver­an­stal­tun­gen wie Märk­ten oder Wett­flü­gen teil­neh­men, müs­sen mit ei­nem Impf­stoff nach Ab­satz 2 ge­impft wor­den sein. Da­bei muss ein tier­ärzt­li­ches Zeug­nis mit An­ga­be der Fuss­ring­num­mer be­stä­ti­gen, dass die Brief­tau­ben min­des­tens drei Wo­chen und längs­tens sie­ben Mo­na­te vor der Ver­an­stal­tung ge­impft wor­den sind.

4 Der Kan­tons­tier­arzt kann in Ab­spra­che mit dem BLV Aus­nah­men von der nach Ar­ti­kel 85 Ab­satz 2 Buch­sta­be b an­zu­ord­nen­den Tö­tung der Tau­ben ge­wäh­ren.

419 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

420 SR 817.02 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 723).

Art. 125 Newcastle-Krankheit bei anderen in Gefangenschaftgehaltenen Vögeln 421  

Tritt die Ne­w­cast­le-Krank­heit bei an­de­ren in Ge­fan­gen­schaft ge­hal­te­nen Vö­geln als Haus­ge­flü­gel und Tau­ben auf, so fin­den die Vor­schrif­ten be­tref­fend die Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen kei­ne An­wen­dung.

421 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

8. Abschnitt: Andere hochansteckende Seuchen

Art. 126 Rinderpest 422  

1 Als emp­fäng­lich für die Rin­der­pest gel­ten al­le Paar­hu­fer.

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 21 Ta­ge.

422 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 126a Pest der kleinen Wiederkäuer 423  

1 Als emp­fäng­lich für die Pest der klei­nen Wie­der­käu­er gel­ten Scha­fe, Zie­gen, Ka­me­li­den und Hirschar­ti­ge.

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 21 Ta­ge.

423 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 126b Rifttalfieber 424  

1 Als emp­fäng­lich für das Rift­tal­fie­ber gel­ten Paar­hu­fer mit Aus­nah­me von Schwei­nen, Un­paar­hu­fer und Rüs­sel­tie­re.

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 30 Ta­ge.

3 Die Schutz­zo­ne er­fasst ab­wei­chend von Ar­ti­kel 88 Ab­satz 2 ein Ge­biet im Um­kreis von 20 km um den ver­seuch­ten Be­stand, die Über­wa­chungs­zo­ne ein Ge­biet im Um­kreis von 50 km.

424 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 126c Schaf- und Ziegenpocken 425  

1 Als emp­fäng­lich für die Schaf- und Zie­gen­po­cken gel­ten Scha­fe und Zie­gen.

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 21 Ta­ge.

425 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 127 Tierverkehr in den Schutz- und Überwachungszonen  

Das BLV kann in Ab­wei­chung von den Ar­ti­keln 90 und 92 für den Ver­kehr mit Tie­ren und Tier­pro­duk­ten in den Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen je nach Seu­chen­la­ge zu­sätz­li­che Ein­schrän­kun­gen ver­fü­gen oder Er­leich­te­run­gen ge­wäh­ren.

3. Kapitel: Auszurottende Tierseuchen

1. Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen

Art. 128 Geltungsbereich 426  

Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für die aus­zu­rot­ten­den Seu­chen mit Aus­nah­me der In­fek­ti­ösen hä­ma­to­poe­ti­schen Ne­kro­se, der Vi­ra­len hä­mor­rha­gi­schen Sep­tik­ämie und der In­fek­ti­ösen An­ämie der Sal­mo­ni­dae (Art. 280–284).

426 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 129 Abklärung von Abortursachen  

1 Der Tier­hal­ter mel­det je­den Ab­ort von Tie­ren der Rin­der­gat­tung, die drei Mo­na­te oder mehr träch­tig wa­ren, so­wie je­des Ver­wer­fen von Tie­ren der Schaf‑, Zie­gen‑, und Schwei­ne­gat­tung ei­nem Tier­arzt.427

2 Der Tier­arzt muss ei­ne Un­ter­su­chung durch­füh­ren, wenn sich ein Ab­ort in ei­nem Händ­ler­stall oder wäh­rend der Söm­me­rung er­eig­net hat und wenn in ei­nem Klau­en­tier­be­stand mehr als ein Tier in­nert vier Mo­na­ten ver­wor­fen hat.428

3 Die Un­ter­su­chung um­fasst:

a.
bei Tie­ren der Rin­der­gat­tung, Büf­feln und Bi­sons: Bo­vi­ne-Vi­rus-Di­arr­hoe, Bru­cel­la ab­or­tus, B. me­li­ten­sisundB. suis, Co­xi­el­la bur­ne­tiiso­wie In­fek­ti­öse bo­vi­ne Rhi­notrachei­tis und In­fek­ti­öse pu­stu­lö­se Vul­vo­va­gi­ni­tis;
b.
bei Scha­fen und Zie­gen:Bru­cel­la ab­or­tus, B. me­li­ten­sisundB. suis, Co­xi­el­la bur­ne­tii so­wie Chla­my­dia ab­or­tus;
c.
bei Schwei­nen: Bru­cel­la ab­or­tus, B. me­li­ten­sisundB. suis,Por­ci­nes re­pro­duk­ti­ves und re­spi­ra­to­ri­sches Syn­drom so­wie Au­jesz­ky­sche Krank­heit.429

4 Der Tier­arzt ver­an­lasst die Un­ter­su­chung von Nach­ge­bur­ten und ab­or­tier­ten Fö­ten. Von Mut­ter­tie­ren, die ver­wor­fen ha­ben, sind dem La­bo­ra­to­ri­um zu­sätz­lich Blut­pro­ben ein­zu­sen­den.430

5 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net von Fall zu Fall wei­te­re Un­ter­su­chun­gen an.

427 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

428 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

429 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

430 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

Art. 130431  

431 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 130a Nachuntersuchung nach einem Seuchenausbruch 432  

1 Der Kan­tons­tier­arzt prüft nach Ab­schluss der Mass­nah­men, die zur Be­kämp­fung ei­nes Seu­chen­aus­bruchs an­ge­ord­net wor­den sind, die Wirk­sam­keit der durch­ge­führ­ten Mass­nah­men mit­tels Nach­un­ter­su­chung.

2 Er be­stimmt die für die Nach­un­ter­su­chung er­for­der­li­che Aus­wahl von Be­stän­den oder Tie­ren nach Rück­spra­che mit dem BLV.

432 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 131 Entschädigung 433  

Tier­ver­lus­te nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 TSG wer­den bei al­len in die­sem Ka­pi­tel auf­ge­führ­ten Seu­chen ent­schä­digt.

433 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

2. Abschnitt: Milzbrand

Art. 132 Diagnose  

1 Milz­brand liegt vor, wenn Ba­cil­lus an­thra­cis nach­ge­wie­sen wur­de. Zur Un­ter­su­chung ist das in ei­ne Sprit­ze auf­ge­zo­ge­ne Blut ein­zu­sen­den.

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 15 Ta­ge.

Art. 133 Meldepflicht  

Der Kan­tons­tier­arzt mel­det je­den Milz­brand­fall dem Kan­tons­arzt.

Art. 134 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net bei Fest­stel­lung von Milz­brand im ver­seuch­ten Be­stand fol­gen­de Mass­nah­men an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 2. Gra­des;
b.
die Tö­tung der er­krank­ten Tie­re oh­ne Blut­ent­zug;
c.434
die Ent­sor­gung der ge­tö­te­ten oder um­ge­stan­de­nen Tie­re;
d.
die täg­lich zwei­ma­li­ge Tem­pe­ra­tur­mes­sung der ge­fähr­de­ten Tie­re;
e.
die Rei­ni­gung und die Des­in­fek­ti­on der Stal­lun­gen so­wie al­ler kon­ta­mi­nier­ten Ge­gen­stän­de;
f.435
die Pas­teu­ri­sa­ti­on der Milch.

2 Er kann in ge­fähr­de­ten Be­stän­den Imp­fun­gen oder Be­hand­lun­gen an­ord­nen.

3 Er hebt die Sper­re nach Ab­satz 1 frü­he­s­tens 15 Ta­ge nach dem letz­ten Seu­chen­fall auf.

434 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

435 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

3. Abschnitt: Aujeszkysche Krankheit

Art. 135 Geltungsbereich  

1 Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der Au­jesz­ky­schen Krank­heit der Schwei­ne.

2 Wird die Au­jesz­ky­sche Krank­heit bei an­de­ren Haus­tie­ren fest­ge­stellt, ord­net der Kan­tons­tier­arzt in den ge­fähr­de­ten Schwei­ne­be­stän­den ei­ne epi­de­mio­lo­gi­sche Ab­klä­rung an.

Art. 136 Diagnose  

1 Die Au­jesz­ky­sche Krank­heit liegt vor, wenn An­ti­kör­per ge­gen Her­pes­vi­rus suis Typ I oder der Er­re­ger nach­ge­wie­sen wur­den.

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 21 Ta­ge.

Art. 137 Amtliche Anerkennung  

Al­le Schwei­ne­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt frei von Au­jesz­ky­scher Krank­heit. Im Ver­dachts- oder Seu­chen­fall wird dem be­trof­fe­nen Be­stand die amt­li­che An­er­ken­nung bis zur Auf­he­bung der Sper­re ent­zo­gen.

Art. 138 Meldepflicht  

Die Un­ter­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­en mel­den dem Kan­tons­tier­arzt die Fest­stel­lung von Au­jesz­ky­scher Krank­heit bei al­len Tie­ren.

Art. 139 Verdachtsfall  

1 Bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf Au­jesz­ky­sche Krank­heit ord­net der Kan­tons­tier­arzt bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dachts die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des an.

2 Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven An­zahl Tie­re einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

Art. 140 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net bei Fest­stel­lung von Au­jesz­ky­scher Krank­heit im ver­seuch­ten Schwei­ne­be­stand fol­gen­de Mass­nah­men an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des;
b.
die Schlach­tung ver­däch­ti­ger und ver­seuch­ter Tie­re;
c.
die Be­kämp­fung der Mäu­se und Rat­ten;
d.
die Rei­ni­gung und die Des­in­fek­ti­on der Stal­lun­gen nach Ent­fer­nung der ver­seuch­ten und ver­däch­ti­gen Tie­re.

2 Er hebt die Sper­re auf, nach­dem:

a.
al­le Tie­re des Be­stan­des aus­ge­merzt und die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wor­den sind; oder
b.
die zwei­ma­li­ge, im Ab­stand von 21 Ta­gen durch­ge­führ­te se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung al­ler Zucht­tie­re und ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven An­zahl Mast­tie­re einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat; die ers­te Pro­be darf frü­he­s­tens 21 Ta­ge nach der Aus­mer­zung des letz­ten ver­seuch­ten Tie­res ent­nom­men wer­den.
Art. 141 Verwertung des Fleisches  

Das Fleisch von Tie­ren aus ge­sperr­ten Be­stän­den ist nach den Wei­sun­gen des BLV zu ver­wer­ten.

4. Abschnitt: Tollwut

Art. 142 Diagnose  

1 Das BLV be­stimmt für die Dia­gno­se der Toll­wut ei­ne na­tio­na­le Toll­wut­zen­tra­le.

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 120 Ta­ge.436

436 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 142a Amtliche Anerkennung 437  

Al­le Vieh­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt toll­wut­frei.

437 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. März 1999, in Kraft seit 1. April 1999 (AS 1999 1523).

Art. 143 Meldepflicht  

1 Je­de Per­son, die ein Wild­tier oder ein her­ren­lo­ses Haus­tier be­ob­ach­tet, das sich toll­wut­ver­däch­tig ver­hält, ist ver­pflich­tet, dies dem nächs­ten Po­li­zei­pos­ten, der Jagd­po­li­zei oder ei­nem Tier­arzt zu mel­den.

2 Tier­hal­ter müs­sen ei­nem Tier­arzt Haus­tie­re mel­den, die sich toll­wut­ver­däch­tig ver­hal­ten so­wie sol­che, die von ei­nem toll­wut­ver­däch­ti­gen oder an Toll­wut er­krank­ten Tier ver­letzt wor­den oder mit ei­nem sol­chen in Be­rüh­rung ge­kom­men sind.

3 Der Kan­tons­tier­arzt mel­det dem Kan­tons­arzt je­den Toll­wut­fall und je­ne Ver­dachts­fäl­le, bei de­nen Per­so­nen ge­fähr­det sein könn­ten.

4 Die Toll­wut­zen­tra­le mel­det je­den Toll­wut­fall un­ver­züg­lich dem Ein­sen­der und dem zu­stän­di­gen Kan­tons­tier­arzt.

Art. 144 Verdachtsfall  

1 Tier­hal­ter müs­sen toll­wut­ver­däch­ti­ge Tie­re bis zur tier­ärzt­li­chen Un­ter­su­chung ab­son­dern.

2 Der Kan­tons­tier­arzt be­stimmt, ob:

a.
toll­wut­ver­däch­ti­ge Tie­re der Toll­wut­zen­tra­le zur Un­ter­su­chung ein­zu­sen­den sind;
b.
Haus­tie­re, die sich toll­wut­ver­däch­tig ver­hal­ten, zu tö­ten oder wäh­rend min­des­tens zehn Ta­gen ab­zu­son­dern und un­mit­tel­bar vor der Auf­he­bung der Ab­son­de­rung vom amt­li­chen Tier­arzt zu un­ter­su­chen sind.

3 Toll­wut­ver­däch­ti­ge Wild­tie­re sind von der Po­li­zei oder Jagd­po­li­zei so­fort zu tö­ten. Auch seu­chen­po­li­zei­li­che Or­ga­ne, Jagd­be­rech­tig­te und ge­fähr­de­te Pri­vat­per­so­nen dür­fen sol­che Tie­re tö­ten.

Art. 145 Ansteckungsverdächtige Tiere  

Haus­tie­re, die von ei­nem toll­wut­ver­däch­ti­gen oder an Toll­wut er­krank­ten Tier ver­letzt wor­den oder mit ei­nem sol­chen in Be­rüh­rung ge­kom­men sind:

a.438
müs­sen ge­tö­tet oder wäh­rend min­des­tens 120 Ta­gen so ab­ge­son­dert wer­den, dass sie we­der Per­so­nen noch Tie­re ge­fähr­den kön­nen;
b.
dür­fen nur ge­impft wer­den, wenn sie nach­weis­lich we­ni­ger als 24 Mo­na­te zu­vor ge­impft wor­den sind; für nach­ge­impf­te Tie­re kann die Ab­son­de­rungs­pe­ri­ode auf 30 Ta­ge ver­kürzt wer­den;
c.
müs­sen am En­de der Ab­son­de­rungs­pe­ri­ode durch den amt­li­chen Tier­arzt un­ter­sucht wer­den.

438 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 146 Seuchenfall  

1 Of­fen­sicht­lich an Toll­wut er­krank­te Haus­tie­re müs­sen so­fort ge­tö­tet wer­den.

2 Wird Toll­wut fest­ge­stellt, be­stimmt der Kan­tons­tier­arzt ein den Um­stän­den des Fal­les und den to­po­gra­phi­schen Ver­hält­nis­sen an­ge­mes­se­nes Sperr­ge­biet. Er ver­fügt zu­dem:

a.
an­ge­mes­se­ne Sperr­mass­nah­men über Be­stän­de mit an Toll­wut er­krank­ten oder toll­wut­ver­däch­ti­gen Tie­ren;
b.
die vor­über­ge­hen­de Schlies­sung von zoo­lo­gi­schen Gär­ten, Wild­parks und ähn­li­chen An­la­gen, in de­nen ein toll­wü­ti­ges Tier fest­ge­stellt wur­de, bis aus­rei­chen­de Schutz­mass­nah­men für die Be­su­cher ge­trof­fen sind;
c.
die Rei­ni­gung und die Des­in­fek­ti­on kon­ta­mi­nier­ter Ge­gen­stän­de und der Räu­me, aus de­nen ver­seuch­te oder ver­däch­ti­ge Tie­re ent­fernt wor­den sind.
Art. 147 Massnahmen im Sperrgebiet  

1 Für das Sperr­ge­biet gel­ten fol­gen­de Be­stim­mun­gen:

a.
Wer er­leg­tes, nicht toll­wut­ver­däch­ti­ges Scha­len­wild als Le­bens­mit­tel in den Ver­kehr brin­gen will, muss den Kopf des Tie­res so ab­tren­nen, dass die Spei­chel­drü­sen we­der ab­ge­trennt noch an­ge­schnit­ten wer­den.
b.
Jagd­be­rech­tig­te dür­fen Köp­fe von Wild­wie­der­käu­ern und Bäl­ge von Raub­wild zur Ge­win­nung von Tro­phä­en oder Pel­zen nur ver­wen­den, wenn kein Ver­dacht auf Toll­wut be­steht.
c.
Wer to­te Füch­se oder Dach­se fin­det, hat dies dem nächs­ten Po­li­zei­pos­ten oder der Jagd­po­li­zei zu mel­den.
d.
Toll­wut­ver­däch­ti­ge, ver­wil­der­te oder streu­nen­de Kat­zen sind von der Po­li­zei, Jagd­po­li­zei oder den Jagd­be­rech­tig­ten zu tö­ten.
e.
Streu­nen­de Hun­de, die nicht ein­ge­fan­gen wer­den kön­nen, sind von der Po­li­zei, Jagd­po­li­zei oder den Jagd­be­rech­tig­ten zu tö­ten. Der Hun­de­hal­ter ist für das Ein­fan­gen nach Mög­lich­keit bei­zu­zie­hen.
f.
Ge­tö­te­te Tie­re, Fall­wild und ab­ge­trenn­te Köp­fe sind als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP439 zu ent­sor­gen, so­fern die Tier­kör­per oder Köp­fe nicht zur Un­ter­su­chung ein­zu­sen­den sind.
g.
Hun­de sind im Wald und ent­lang den Waldrän­dern an der Lei­ne zu füh­ren. Im üb­ri­gen Ge­biet dür­fen sie nur un­ter strik­ter Über­wa­chung frei lau­fen ge­las­sen wer­den. Die­se Ein­schrän­kun­gen gel­ten nicht für ge­gen Toll­wut ge­impf­te Grenzwacht-, Po­li­zei-, Ar­mee- und La­wi­nen­hun­de wäh­rend des Diens­tes und für Jagd­hun­de wäh­rend der Jagd.
h.
Tie­re, die je­man­den ge­bis­sen ha­ben, müs­sen wäh­rend zehn Ta­gen be­ob­ach­tet und an­sch­lies­send vom amt­li­chen Tier­arzt un­ter­sucht wer­den. Bis zu die­sem Zeit­punkt dür­fen sie nur mit Be­wil­li­gung des amt­li­chen Tier­arz­tes ge­tö­tet wer­den.
i.
In zoo­lo­gi­schen Gär­ten, Wild­parks und ähn­li­chen Ein­rich­tun­gen, in de­nen Be­su­cher Tie­re be­rüh­ren kön­nen, müs­sen Mass­nah­men zum Schutz der Be­su­cher ge­trof­fen wer­den.

2 Das Sperr­ge­biet wird frü­he­s­tens 180 Ta­ge und spä­tes­tens ein Jahr nach dem letz­ten Toll­wut­fall im Sperr­ge­biet und in den an­gren­zen­den Ge­bie­ten auf­ge­ho­ben.

Art. 148 Flankierende Massnahmen  

1 Der Kan­tons­tier­arzt kann nö­ti­gen­falls an­ord­nen, dass im Sperr­ge­biet die Kat­zen und wei­te­re Haus­tie­re ge­gen Toll­wut ge­impft wer­den.

2 Er sorgt bei Aus­bruch der Toll­wut für die In­for­ma­ti­on der Be­völ­ke­rung. Hier­zu sind im Sperr­ge­biet ins­be­son­de­re Pla­ka­te mit An­ga­ben der wich­tigs­ten Krank­heits­merk­ma­le, Ver­hal­tens­mass­re­geln und Aus­zü­gen aus den ein­schlä­gi­gen Vor­schrif­ten an­zu­brin­gen.

3 Die Kan­to­ne sor­gen un­ter Aus­schöp­fung der in der Jagd­ge­setz­ge­bung vor­ge­se­he­nen Kom­pe­ten­zen für die Ver­min­de­rung des Fuchs­be­stan­des.

Art. 149 Impfungen  

1 Imp­fun­gen von Haus­tie­ren sind vom Tier­arzt im Impf­aus­weis zu be­stä­ti­gen. Bei Hun­den muss die Num­mer des Mi­kro­chips oder der Tä­to­wie­rung im Impf­aus­weis ein­ge­tra­gen sein. Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Durch­füh­rung der Imp­fun­gen.440

2 Für Wild­tie­re gel­ten fol­gen­de Be­stim­mun­gen:

a.
Die Kan­to­ne füh­ren in Ge­bie­ten, in de­nen Toll­wut bei Füch­sen auf­tritt, Impfak­tio­nen zu de­ren ora­len Im­mu­ni­sie­rung durch. Nö­ti­gen­falls wer­den die Impfak­tio­nen auf wei­te­re Ge­bie­te aus­ge­dehnt.
b.
Die Kan­to­ne wie­der­ho­len die Impfak­tio­nen, bis die Toll­wut der Füch­se aus­ge­rot­tet ist. Sie sor­gen da­für, dass aus den Impf­ge­bie­ten und den an­gren­zen­den Zo­nen ei­ne re­prä­sen­ta­ti­ve An­zahl Füch­se zur Kon­trol­le an die Toll­wut­zen­tra­le ein­ge­sandt wird.
c.
Die Grenz­kan­to­ne füh­ren in den ge­fähr­de­ten Grenz­ge­bie­ten bei Füch­sen Impfak­tio­nen zur Ver­hin­de­rung ei­nes Über­grei­fens der Toll­wut auf die Schweiz durch. Der Bund stellt die­sen Kan­to­nen den Impf­stoff kos­ten­los zur Ver­fü­gung.
d.
Die Kan­to­ne in­for­mie­ren die Be­völ­ke­rung vor­gän­gig über die Impfak­tio­nen.
e.
Das BLV und die Toll­wut­zen­tra­le ko­or­di­nie­ren und über­wa­chen die Impfak­tio­nen.

440 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 3065).

5. Abschnitt: Brucellose der Rinder

Art. 150 Geltungsbereich  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der Bru­cel­lo­se der Rin­der bei Tie­ren der Rin­der­gat­tung, Büf­feln und Bi­sons in­fol­ge von In­fek­tio­nen mit Bru­cel­la ab­or­tus, B. me­li­ten­sis und B. suis.441

2 Wird die Seu­che bei an­de­ren Tier­ar­ten fest­ge­stellt, ord­net der Kan­tons­tier­arzt die Mass­nah­men an, die zur Be­kämp­fung der Bru­cel­lo­se der Rin­der er­for­der­lich sind.

441 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 151 Inkubationszeit 442  

Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 180 Ta­ge.

442 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 152 Amtliche Anerkennung 443  

Al­le Rin­der-, Büf­fel- und Bi­son­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt bru­cel­lo­se­frei. Im Ver­dachts- oder Seu­chen­fall wird dem be­trof­fe­nen Be­stand die amt­li­che An­er­ken­nung bis zur Auf­he­bung der Sper­re sus­pen­diert be­zie­hungs­wei­se ent­zo­gen.

443 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 153 Meldepflicht  

1444

2 Der Kan­tons­tier­arzt mel­det je­den Fall von Bru­cel­lo­se der Rin­der dem Kan­tons­arzt und dem Kan­ton­sche­mi­ker.

444 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 154 Verdachtsfall  

1 Bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf Bru­cel­lo­se der Rin­der ord­net der Kan­tons­tier­arzt im be­trof­fe­nen Be­stand an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dachts;
b.
die bak­te­rio­lo­gi­sche Un­ter­su­chung al­ler Nach­ge­bur­ten und ab­or­tier­ten Fö­ten, bis der Ver­dacht wi­der­legt ist.

2 Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn zwei blut­s­e­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chun­gen al­ler Tie­re, die äl­ter sind als zwölf Mo­na­te, einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben ha­ben. Die zwei­te Un­ter­su­chung hat 40 bis 60 Ta­ge nach der ers­ten zu er­fol­gen.

Art. 155 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von Rin­der­bru­cel­lo­se die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an, dass:

a.
die ver­seuch­ten Tie­re un­ver­züg­lich ge­tö­tet und ent­sorgt wer­den;
b.
ver­däch­ti­ge Tie­re, die An­zei­chen von Ver­wer­fen zei­gen, so­wie nor­mal kal­ben­de Tie­re vor dem Ab­gang des Frucht­was­sers ab­ge­son­dert oder ge­schlach­tet wer­den;
c.
al­le Nach­ge­bur­ten und ab­or­tier­ten Fö­ten als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP445 ent­sorgt wer­den;
d.
die Milch ver­seuch­ter und ver­däch­ti­ger Tie­re als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP ent­sorgt oder ge­kocht und im ei­ge­nen Be­stand als Tier­fut­ter ver­wer­tet wird;
e.
die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den.

2 Er hebt die Sper­re auf, nach­dem:

a.
al­le Tie­re des Be­stan­des aus­ge­merzt und die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wor­den sind; oder
b.
die Un­ter­su­chung der Nach­ge­burt oder von Ab­or­tus­ma­te­ri­al al­ler Tie­re, die im Zeit­punkt der Sper­re träch­tig wa­ren, einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat und zu­dem zwei im Ab­stand von min­des­tens 180 Ta­gen vor­ge­nom­me­ne blut- und milch­se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chun­gen al­ler Tie­re des Be­stan­des ne­ga­ti­ve Be­fun­de er­ge­ben ha­ben.

3 Die ers­te blut- und milch­se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b darf frü­he­s­tens 90 Ta­ge nach Aus­mer­zung des letz­ten ver­däch­ti­gen oder ver­seuch­ten Tie­res er­fol­gen.446

445 SR 916.441.22

446 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 156 Schlachtung  

1 Der Kan­tons­tier­arzt sorgt da­für, dass das Per­so­nal, wel­ches mit der Schlach­tung von Tie­ren aus ver­seuch­ten Be­stän­den be­traut ist, über die An­ste­ckungs­ge­fahr für den Men­schen in­for­miert wird.

2 Die Schlach­tung muss un­ter tier­ärzt­li­cher Auf­sicht vor­ge­nom­men wer­den.

3 Der amt­li­che Tier­arzt er­stellt einen Sek­ti­ons­be­richt zu­han­den des Kan­tons­tier­arz­tes.

Art. 157 Nachkontrolle  

Nach Auf­he­bung der Sper­re müs­sen al­le Nach­ge­bur­ten und ab­or­tier­ten Fö­ten wäh­rend der Dau­er ei­nes Jah­res bak­te­rio­lo­gisch un­ter­sucht wer­den.

6. Abschnitt: Tuberkulose

Art. 158 Geltungsbereich 447  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der Tu­ber­ku­lo­se bei Tie­ren der Rin­der­gat­tung, Büf­feln und Bi­sons in­fol­ge von In­fek­tio­nen mit My­co­b­ac­te­ri­um bo­vis,M. ca­praeund M. tu­ber­cu­lo­sis.

2 Wird die Seu­che bei an­de­ren Paar­hu­fern fest­ge­stellt, so ord­net der Kan­tons­tier­arzt al­le Mass­nah­men an, die zur Ver­hin­de­rung der Wei­ter­ver­brei­tung der Seu­che er­for­der­lich sind.

447 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 159 Inkubationszeit 448  

Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 180 Ta­ge.

448 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 160 Amtliche Anerkennung 449  

Al­le Rin­der-, Büf­fel- und Bi­son­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt tu­ber­ku­lo­se­frei. Im Ver­dachts- oder Seu­chen­fall wird dem be­trof­fe­nen Be­stand die amt­li­che An­er­ken­nung bis zur Auf­he­bung der Sper­re sus­pen­diert be­zie­hungs­wei­se ent­zo­gen.

449 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 161 Meldepflicht  

1 Der Kan­tons­tier­arzt mel­det je­den Tu­ber­ku­lo­se­fall in ei­nem Milch­vieh­be­stand dem Kan­tons­arzt und dem Kan­ton­sche­mi­ker.

2 Wird Tu­ber­ku­lo­se bei an­de­ren Tier­ar­ten fest­ge­stellt, so ist dies dem Kan­tons­tier­arzt un­ver­züg­lich zu mel­den.

Art. 162 Verdachtsfall  

1 Bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf Tu­ber­ku­lo­se ord­net der Kan­tons­tier­arzt im be­trof­fe­nen Be­stand bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dachts die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des an.

2Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn:

a.
das ver­däch­ti­ge Tier ge­schlach­tet und kein Er­re­ger nach­ge­wie­sen wur­de so­wie die Tu­ber­ku­lin­pro­ben bei al­len Tie­ren, die äl­ter sind als sechs Wo­chen, aus­sch­liess­lich ne­ga­ti­ve Be­fun­de er­ge­ben ha­ben; oder
b.
zwei Tu­ber­ku­lin­pro­ben al­ler Tie­re, die äl­ter sind als sechs Wo­chen, ne­ga­ti­ve Be­fun­de er­ge­ben ha­ben; da­bei darf die zwei­te Un­ter­su­chung frü­he­s­tens 42 Ta­ge nach der ers­ten er­fol­gen.450

450 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 163 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von Tu­ber­ku­lo­se die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an, dass:

a.451
ver­seuch­te und ver­däch­ti­ge Tie­re so­fort ab­ge­son­dert wer­den;
abis.452
in­nert 10 Ta­gen die ver­däch­ti­gen Tie­re ge­schlach­tet und die ver­seuch­ten Tie­re ge­tö­tet wer­den;
b.
die Milch ver­seuch­ter und ver­däch­ti­ger Tie­re als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP453 ent­sorgt oder ge­kocht und im ei­ge­nen Be­stand als Tier­fut­ter ver­wer­tet wird;
c.
die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den.

2 Die Sper­re wird auf­ge­ho­ben, wenn die zwei­ma­li­ge Un­ter­su­chung al­ler Rin­der, die äl­ter sind als sechs Wo­chen, aus­sch­liess­lich ne­ga­ti­ve Be­fun­de er­ge­ben hat. Die ers­te Un­ter­su­chung darf frü­he­s­tens 180 Ta­ge nach Aus­mer­zung des letz­ten ver­däch­ti­gen oder ver­seuch­ten Tie­res und die zwei­te Un­ter­su­chung frü­he­s­tens 180 Ta­ge nach der ers­ten er­fol­gen.454

451 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

452 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

453 SR 916.441.22

454 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 164 Ausmerzung verseuchter und verdächtiger Tiere 455  

1 Die Aus­mer­zung ver­seuch­ter und ver­däch­ti­ger Tie­re muss un­ter tier­ärzt­li­cher Auf­sicht vor­ge­nom­men wer­den.456

2 Der amt­li­che Tier­arzt er­stellt einen Sek­ti­ons­be­richt zu­han­den des zu­stän­di­gen Kan­tons­tier­arz­tes.

455 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

456 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 165457  

457 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 165a Tuberkulose bei freilebenden Wildtieren 458  

1 Bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf Tu­ber­ku­lo­se bei frei­le­ben­den Wild­tie­ren trifft der Kan­tons­tier­arzt die fol­gen­den Mass­nah­men:

a.
Er in­for­miert un­ver­züg­lich die kan­to­na­len Jagd­ver­wal­tun­gen und die Jä­ger­schaft.
b.
Er ord­net die Un­ter­su­chung der er­leg­ten und der ver­en­det auf­ge­fun­de­nen Wild­tie­re an.
c.
Er in­for­miert die Tier­hal­ter über die zu tref­fen­den Vor­sichts­mass­nah­men zur Ver­mei­dung von Kon­tak­ten zwi­schen Haus­tie­ren und frei­le­ben­den Tie­ren.

2 Wird die Tu­ber­ku­lo­se bei frei­le­ben­den Wild­tie­ren fest­ge­stellt, so legt der Kan­tons-tier­arzt nach An­hö­ren des BLV Kon­troll- und Be­ob­ach­tungs­ge­bie­te fest. In die­sen trifft er die fol­gen­den Mass­nah­men:

a.
Er ord­net die not­wen­di­gen Un­ter­su­chun­gen an, um die Aus­brei­tung der Seu­che fest­zu­stel­len.
b.
Er trifft die Mass­nah­men zur Ver­mei­dung von Kon­tak­ten zwi­schen Haus- und Wild­tie­ren.
c.
Er trifft al­le wei­te­ren Mass­nah­men, die not­wen­dig sind, um die Seu­che aus­zu­rot­ten.

3 Er kann in den Kon­troll- und Be­ob­ach­tungs­ge­bie­ten re­gio­nal ei­ne Er­hö­hung der Ab­schüs­se oder ei­ne Ein­schrän­kung oder ein Ver­bot der Jagd auf Wild­tie­re an­ord­nen.

4 Er trifft die Mass­nah­men nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben c und Ab­satz 3 nach Ab­spra­che mit der kan­to­na­len Jagd­be­hör­de.

5 Das BLV ko­or­di­niert die Be­kämp­fungs­mass­nah­men der Kan­to­ne. Es er­lässt nach An­hö­ren des BA­FU Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über Mass­nah­men ge­gen die Tu­ber­ku­lo­se bei frei­le­ben­den Wild­tie­ren.

458 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

7. Abschnitt: Enzootische Leukose der Rinder

Art. 166 Diagnose  

1 En­zoo­ti­sche Leu­ko­se der Rin­der (EBL) liegt vor, wenn die blut­s­e­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung einen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.459

1bisAls emp­fäng­lich für die EBL gel­ten Tie­re der Rin­der­gat­tung, Büf­fel und Bi­sons.460

2Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 120 Ta­ge.461

459 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

460 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

461 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 167 Amtliche Anerkennung 462  

Al­le Rin­der-, Büf­fel- und Bi­son­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt EBL-frei. Im Ver­dachts- oder Seu­chen­fall wird dem be­trof­fe­nen Be­stand die amt­li­che An­er­ken­nung bis zur Auf­he­bung der Sper­re sus­pen­diert be­zie­hungs­wei­se ent­zo­gen.

462 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 168 Verdachtsfall  

1 Hat ein Tier­arzt oder ein amt­li­cher Tier­arzt bei der kli­ni­schen Un­ter­su­chung, der Sek­ti­on oder der Fleisch­un­ter­su­chung den Ver­dacht, dass ein Tier der Rin­der­gat­tung, ein Büf­fel oder ein Bi­son an EBL er­krankt ist, so ord­net er ei­ne se­ro­lo­gi­sche, und wenn die­se nicht durch­ge­führt wer­den kann, ei­ne his­to­lo­gi­sche Un­ter­su­chung an.463

2 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt über den ver­däch­ti­gen Be­stand bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dach­tes die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des.

3 Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn:

a.
die his­to­lo­gi­sche Un­ter­su­chung kei­nen ver­däch­ti­gen Be­fund er­ge­ben hat;
b.
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung des ver­däch­ti­gen Tie­res einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat; oder
c.464
bei Vor­lie­gen ei­nes ver­däch­ti­gen his­to­lo­gi­schen Be­fun­des die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung al­ler Tie­re im Her­kunfts­be­stand, die äl­ter sind als 24 Mo­na­te, einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

4 Bei An­ste­ckungs­ver­dacht ord­net der Kan­tons­tier­arzt im be­trof­fe­nen Be­stand an:

a.
die Ab­son­de­rung des an­ste­ckungs­ver­däch­ti­gen Tie­res;
b.
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung al­ler Tie­re.

5Die Ab­son­de­rung des an­ste­ckungs­ver­däch­ti­gen Tie­res wird auf­ge­ho­ben, nach­dem es zwei­mal, im Ab­stand von min­des­tens 120 Ta­gen, se­ro­lo­gisch un­ter­sucht wor­den ist und die Un­ter­su­chung einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.465

463 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

464 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

465 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 169 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von EBL die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an, dass:

a.
ver­däch­ti­ge und ver­seuch­te Tie­re ge­schlach­tet wer­den;
b.
Milch­rück­stän­de, die bei der Ver­ar­bei­tung von Milch aus ge­sperr­ten Be­stän­den an­fal­len, pas­teu­ri­siert wer­den müs­sen, be­vor sie an Käl­ber ver­füt­tert wer­den;
c.
die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den.

2 Er hebt die Sper­re auf, nach­dem:

a.
die ver­seuch­ten Tie­re und, falls es sich um Kü­he han­delt, auch de­ren neu­ge­bo­re­nen Käl­ber, ent­fernt wor­den sind; und
b.466
al­le üb­ri­gen Tie­re zwei­mal, im Ab­stand von min­des­tens 120 Ta­gen, se­ro­lo­gisch un­ter­sucht wor­den und die Be­fun­de ne­ga­tiv ge­we­sen sind.467

3Die ers­te Pro­be für die se­ro­lo­gi­schen Un­ter­su­chun­gen darf frü­he­s­tens 120 Ta­ge nach der Ent­fer­nung des letz­ten ver­seuch­ten Tiers aus dem Be­stand er­ho­ben wer­den.468

466 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

467 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

468 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

8. Abschnitt: Infektiöse bovine Rhinotracheitis/Infektiöse pustulöse Vulvovaginitis

Art. 170 Geltungsbereich und Inkubationszeit 469  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der In­fek­ti­ösen bo­vi­nen Rhi­notrachei­tis / In­fek­ti­ösen pu­stu­lö­sen Vul­vo­va­gi­ni­tis (IBR/IPV) bei Tie­ren der Rin­der­gat­tung, Büf­feln und Bi­sons in­fol­ge des Nach­wei­ses von bo­vi­nem Her­pes­vi­rus Typ I oder ei­nes po­si­ti­ven Be­funds in der blut­s­e­ro­lo­gi­schen Un­ter­su­chung.

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 30 Ta­ge.

469 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 171 Amtliche Anerkennung und Überwachung  

1 Al­le Rin­der-, Büf­fel- und Bi­son­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt IBR/IPV-frei. Im Ver­dachts- oder Seu­chen­fall wird dem be­trof­fe­nen Be­stand die amt­li­che An­er­ken­nung bis zur Auf­he­bung der Sper­re sus­pen­diert be­zie­hungs­wei­se ent­zo­gen.470

2 Zucht­s­tie­re, die äl­ter sind als 24 Mo­na­te, wer­den durch ei­ne jähr­li­che blut­s­e­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung über­wacht.471

470 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

471 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

Art. 172 Verdachtsfall  

1 Bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf IBR/IPV ord­net der Kan­tons­tier­arzt über den be­trof­fe­nen Be­stand an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dachts; und
b.
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung al­ler Tie­re.

2 Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn die Wie­der­ho­lung der se­ro­lo­gi­schen Un­ter­su­chung al­ler Tie­re nach 30 Ta­gen einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

Art. 173 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von IBR/IPV die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an, dass:

a.
ver­däch­ti­ge und ver­seuch­te Tie­re ge­schlach­tet wer­den;
b.
Milch­rück­stän­de, die bei der Ver­ar­bei­tung von Milch aus ge­sperr­ten Be­stän­den an­fal­len, pas­teu­ri­siert wer­den, be­vor sie an Käl­ber ver­füt­tert wer­den;
c.
die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den.

2 Er hebt die Sper­re auf, nach­dem die blut­s­e­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung al­ler Tie­re einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat. Die Pro­ben dür­fen frü­he­s­tens 30 Ta­ge nach Aus­mer­zung des letz­ten ver­seuch­ten Tie­res er­ho­ben wer­den.

3 Wird die Seu­che bei Ka­me­li­den oder Hirschen fest­ge­stellt, so ord­net der Kan­tons­tier­arzt al­le Mass­nah­men an, die zur Ver­hin­de­rung der Wei­ter­ver­brei­tung der Seu­che er­for­der­lich sind.472

472 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 174 Künstliche Besamung  

Sa­men von Stie­ren, die se­ro­lo­gisch po­si­tiv sind oder wa­ren, darf nicht für die künst­li­che Be­sa­mung ver­wen­det wer­den. Das BLV kann nach Ab­spra­che mit den Kan­tons­tierärz­ten die Ver­wen­dung von Sa­men, der vor dem mut­mass­li­chen Zeit­punkt der An­ste­ckung ge­won­nen wur­de, be­wil­li­gen.

8a. Abschnitt: Bovine Virus-Diarrhoe (BVD)473

473 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 12. Sept. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4659).

Art. 174a Geltungsbereich und Diagnose 474  

1Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnit­tes gel­ten für die Be­kämp­fung des Vi­rus der Bo­vi­nen Vi­rus-Di­arr­hoe (BVD) bei Tie­ren der Rin­der­gat­tung, Büf­feln und Bi­sons.475

2 BVD liegt vor, wenn die vi­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung mit ei­nem vom BLV ge­neh­mig­ten Ver­fah­ren einen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

3 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die An­for­de­run­gen an die La­bo­ra­to­ri­en, die Pro­be­nah­me und die Un­ter­su­chungs­me­tho­den.

474 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

475 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 174b Amtliche Anerkennung und Überwachung 476  

1 Al­le Rin­der-, Büf­fel- und Bi­son­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt BVD-frei. Bei An­ste­ckungs­ver­dacht und im Ver­dachts- oder Seu­chen­fall wird dem be­trof­fe­nen Be­stand die amt­li­che An­er­ken­nung bis zur Auf­he­bung al­ler Sper­ren sus­pen­diert be­zie­hungs­wei­se ent­zo­gen.477

2 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Durch­füh­rung der Über­wa­chung der Tier­be­stän­de. Es kann dar­in vor­schrei­ben, dass die neu­ge­bo­re­nen Käl­ber und die Tot­ge­bur­ten bis spä­tes­tens fünf Ta­ge nach der Ge­burt vi­ro­lo­gisch auf BVD un­ter­sucht und die neu­ge­bo­re­nen Käl­ber un­ter Ver­brin­gungs­sper­re ge­stellt wer­den, bis ein ne­ga­ti­ves Un­ter­su­chungs­er­geb­nis vor­liegt.

476 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

477 Be­rich­ti­gung vom 22. Sept. 2023 (AS 2023 537).

Art. 174c Ansteckungsverdacht 478  

1 An­ste­ckungs­ver­dacht auf BVD liegt vor, wenn epi­de­mio­lo­gi­sche Hin­wei­se auf ei­ne mög­li­che An­ste­ckung von Tie­ren ei­nes Be­stan­des mit dem BVD-Vi­rus vor­lie­gen, auch wenn die An­ste­ckungs­quel­le la­bor­dia­gno­s­tisch nicht mehr nach­ge­wie­sen wer­den kann.

2 Be­steht ein An­ste­ckungs­ver­dacht, so ord­net der Kan­tons­tier­arzt die Ver­brin­gungs­sper­re über die Tie­re an, die mög­li­cher­wei­se mit dem BVD-Vi­rus Kon­takt hat­ten und bei de­nen ei­ne Träch­tig­keit nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kann.479

3 Die Ver­brin­gungs­sper­re für ein Tier wird auf­ge­ho­ben, so­bald:

a.
die Träch­tig­keit wi­der­legt oder vor­zei­tig be­en­det ist;
b.
die vi­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung des Kal­bes oder der Tot­ge­burt einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

4 Vom Zeit­punkt des Ab­kal­bens ei­nes Tie­res nach Ab­satz 2 bis zum Vor­lie­gen ei­nes ne­ga­ti­ven Be­fun­des der vi­ro­lo­gi­schen Un­ter­su­chung des Kal­bes oder der Tot­ge­burt dür­fen kei­ne Tie­re die be­trof­fe­ne Tier­hal­tung ver­las­sen. Die Ab­ga­be von Tie­ren di­rekt zur Schlach­tung ist ge­stat­tet.480

478 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

479 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

480 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 174d Verdachtsfall 481  

1 Ver­dacht auf BVD liegt vor, wenn:

a.
die vi­ro­lo­gi­sche Er­st­un­ter­su­chung ei­nes Tie­res einen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat; oder
b.482
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung ei­ner Grup­pe von Tie­ren ei­nes Be­stan­des im Rah­men der BVD-Über­wa­chung oder -Be­kämp­fung einen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

2 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net im Ver­dachts­fall über al­le Be­stän­de der be­trof­fe­nen Tier­hal­tung an:483

a.
die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dachts;
b.
die vi­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung al­ler ver­däch­ti­gen Tie­re auf BVD.

3 Der Kan­tons­tier­arzt kann die Mass­nah­men nach Ab­satz 2 auf an­de­re Be­stän­de aus­deh­nen, wenn epi­de­mio­lo­gi­sche Hin­wei­se dar­auf vor­lie­gen, dass die An­ste­ckungs­quel­le aus­ser­halb der be­trof­fe­nen Tier­hal­tung liegt.484

4 Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn die vi­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung bei al­len un­ter­such­ten Tie­ren einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

481 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

482 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

483 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

484 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 174e Seuchenfall 485  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von BVD die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über al­le Be­stän­de der ver­seuch­ten Tier­hal­tung. Aus­ser­dem ord­net er an:486

a.
die Schlach­tung des ver­seuch­ten Tie­res und der di­rek­ten Nach­kom­men von ver­seuch­ten weib­li­chen Tie­ren;
b.
die Er­mitt­lung und die vi­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung der Müt­ter der ver­seuch­ten Tie­re;
c.
die Durch­füh­rung von epi­de­mio­lo­gi­schen Ab­klä­run­gen zur Er­mitt­lung der An­ste­ckungs­quel­le;
d.487
die Er­mitt­lung der Tie­re, die mit den ver­seuch­ten Tie­ren Kon­takt hat­ten und bei de­nen ei­ne Träch­tig­keit nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kann;
e.
die vi­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung der Käl­ber und der Tot­ge­bur­ten von Tie­ren nach Buch­sta­be d bis spä­tes­tens fünf Ta­ge nach der Ge­burt;
f.
die Ver­brin­gungs­sper­re über die Tie­re nach Buch­sta­be d bis zur Wi­der­le­gung oder zum vor­zei­ti­gen En­de der Träch­tig­keit oder bis die vi­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung des Kal­bes oder der Tot­ge­burt einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat;
g.
die Ver­brin­gungs­sper­re über die Tie­re nach Buch­sta­be e, bis die vi­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

2 Er hebt die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des auf, so­bald die epi­de­mio­lo­gi­schen Ab­klä­run­gen ab­ge­schlos­sen sind, frü­he­s­tens je­doch 14 Ta­ge nach­dem al­le ver­seuch­ten Tie­re des Be­stan­des aus­ge­merzt wor­den sind.

2bis Er ord­net spä­tes­tens ein Jahr nach Auf­he­bung al­ler Sper­ren die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung ei­ner Grup­pe von Rin­dern des Be­stan­des auf BVD an.488

3 Vom Zeit­punkt des Ab­kal­bens ei­nes Tie­res nach Ab­satz 1 Buch­sta­be d bis zum Vor­lie­gen ei­nes ne­ga­ti­ven Be­funds der vi­ro­lo­gi­schen Un­ter­su­chung des Kal­bes oder der Tot­ge­burt dür­fen kei­ne Tie­re die be­trof­fe­ne Tier­hal­tung ver­las­sen. Die Ab­ga­be von Tie­ren di­rekt zur Schlach­tung ist ge­stat­tet.489

485 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

486 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

487 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

488 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

489 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 174f Viehmärkte und Viehausstellungen 490  

Auf Viehmärk­ten und Vie­haus­stel­lun­gen dür­fen nur Tie­re auf­ge­führt wer­den, die aus ei­ner an­er­kannt BVD-frei­en Tier­hal­tung stam­men. Aus­ge­nom­men sind Schlacht­viehmärk­te, wenn si­cher­ge­stellt ist, dass al­le auf­ge­führ­ten Tie­re an­sch­lies­send di­rekt zur Schlach­tung ge­hen.

490 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 174g Impfungen 491  

Imp­fun­gen ge­gen BVD sind ver­bo­ten.

491 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 174h und 174i492  

492 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 30. Nov. 2012, mit Wir­kung seit 15. Jan. 2013 (AS 2012 6859, 2013 203).

9. Abschnitt: Transmissible spongiforme Enzephalopathien493

493 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Juni 2004, in Kraft seit 1. Juli 2004 (AS 2004 3065).

A. Gemeinsame Bestimmungen

Art. 175 Geltungsbereich 494  

Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten, un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 181, für die Be­kämp­fung der Trans­mis­si­blen spon­gi­for­men En­ze­pha­lo­pa­ti­en (TSE) von Tie­ren der Rin­der-, Schaf- und Zie­gen­gat­tung.

494 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 176 Diagnose und Probenahme  

1 Ei­ne TSE liegt vor, wenn klas­sisch oder aty­pisch ver­än­der­tes Pri­on-Pro­te­in nach­ge­wie­sen und der Be­fund vom Re­fe­renz­la­bo­ra­to­ri­um be­stä­tigt wur­de.495

2 Pro­be­nah­men an ge­schlach­te­ten Tie­ren müs­sen un­ter der di­rek­ten Auf­sicht des amt­li­chen Tier­arz­tes durch­ge­führt und auf­ge­zeich­net wer­den.

3 Die Pro­ben dür­fen nur in La­bo­ra­to­ri­en un­ter­sucht wer­den, die vom BLV an­er­kannt sind. Die Un­ter­su­chungs­ver­fah­ren müs­sen vom BLV ge­neh­migt sein.496

4 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Pro­be­nah­me, die Be­hand­lung der Schlacht­tier­kör­per und die wei­te­ren Un­ter­su­chun­gen.497

495 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

496 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

497 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Mai 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2711).

Art. 177 Überwachung  

1 Das BLV legt nach An­hö­rung der Kan­to­ne ein Pro­gramm zur Über­wa­chung der Rin­der‑, Schaf- und Zie­gen­be­stän­de fest.

2 Es er­stellt nach An­hö­ren der Kan­tons­tierärz­te einen Not­fall­plan für den Fall, dass ei­ne TSE auf­tritt, die in die­ser Ver­ord­nung nicht ge­re­gelt ist.498

498 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 178 Forschung  

Das BLV un­ter­stützt die Er­for­schung der epi­de­mio­lo­gi­schen Zu­sam­men­hän­ge von neu­ro­pa­tho­lo­gi­schen Ver­än­de­run­gen bei Tie­ren und Men­schen, die auf spon­gi­for­me En­ze­pha­lo­pa­thi­en hin­wei­sen.

B. Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE)

Art. 179 Überwachung 499  

Tie­re der Rin­der­gat­tung ab ei­nem nach­weis­li­chen oder ver­mu­te­ten Al­ter von 48 Mo­na­ten sind auf ver­än­der­tes Pri­on-Pro­te­in zu un­ter­su­chen, wenn sie:

a.
um­ge­stan­den sind;
b.
nicht zum Zweck der Schlach­tung ge­tö­tet wor­den sind;
c.
krank oder ver­un­fallt zur Schlach­tung ge­bracht wor­den sind.

499 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1467).

Art. 179a Verdachtsfall  

1 Kli­ni­scher Ver­dacht auf BSE liegt vor, wenn bei Rin­dern:500

a.
ei­ne pro­gres­si­ve Leis­tungs­ab­nah­me so­wie an­de­re für BSE ty­pi­sche Krank­heits­merk­ma­le auf­tre­ten;
b.
BSE kli­nisch nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kann.

2 La­bor­dia­gno­s­ti­scher Ver­dacht auf BSE liegt vor, wenn bei Rin­dern, bei de­nen kein kli­ni­scher Ver­dacht vor­liegt, ver­än­der­tes Pri­on-Pro­te­in nach­ge­wie­sen wur­de.501

500 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

501 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 179b Massnahmen im Verdachtsfall  

1 Be­steht ein kli­ni­scher Ver­dacht auf BSE, muss der Tier­hal­ter einen Tier­arzt bei­zie­hen.

2 Der Tier­hal­ter darf das ver­däch­ti­ge Tier we­der tö­ten noch schlach­ten.

3 Be­stä­tigt die kli­ni­sche Un­ter­su­chung den Ver­dacht auf BSE, so ord­net der Kan­tons­tier­arzt an, dass:502

a.503
das ver­däch­ti­ge Tier un­blu­tig ge­tö­tet und der Tier­kör­per di­rekt ver­brannt wird;
b.
der Kopf des Tie­res in das Re­fe­renz­la­bo­ra­to­ri­um ein­ge­sandt wird;
c.
al­le Tie­re der Rin­der­gat­tung re­gis­triert wer­den, die im Zeit­raum von ei­nem Jahr vor bis ei­nem Jahr nach der Ge­burt des ver­seuch­ten Tie­res ge­bo­ren wur­den und sich in die­sem Zeit­raum in ei­nem Be­stand, in dem das ver­seuch­te Tier ge­bo­ren und auf­ge­zo­gen wur­de, be­fun­den ha­ben.

4 Tritt bei ei­nem Schlacht­tier auf dem Trans­port oder im Schlacht­be­trieb ein Ver­dachts­fall nach Ar­ti­kel 179a Ab­satz 1 ein, so muss dies un­ver­züg­lich der Fleisch­kon­trol­le ge­mel­det wer­den. Das Tier darf nicht ge­schlach­tet wer­den.504

5 Wird ver­än­der­tes Pri­on-Pro­te­in la­bor­dia­gno­s­tisch nach­ge­wie­sen, so muss das Pro­be­ma­te­ri­al zur Be­stä­ti­gung des Be­fun­des um­ge­hend an das Re­fe­renz­la­bo­ra­to­ri­um wei­ter­ge­lei­tet wer­den.

502 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

503 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

504 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 179c Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net bei Fest­stel­lung von BSE an, dass:

a.
der ver­seuch­te Tier­kör­per di­rekt ver­brannt wird;
b.
al­le Tie­re der Rin­der­gat­tung kli­nisch un­ter­sucht wer­den, die aus ei­nem Be­stand sind, in wel­chem:
1.
sich das ver­seuch­te Tier un­mit­tel­bar vor der Tö­tung be­fun­den hat,
2.
das ver­seuch­te Tier ge­bo­ren und auf­ge­zo­gen wur­de;
c.505
al­le Tie­re der Rin­der­gat­tung, die im Zeit­raum von ei­nem Jahr vor bis ei­nem Jahr nach der Ge­burt des ver­seuch­ten Tie­res ge­bo­ren wur­den und sich in die­sem Zeit­raum in ei­nem Be­stand nach Buch­sta­be b Zif­fer 2 be­fun­den ha­ben, re­gis­triert und spä­tes­tens am En­de der Pro­duk­ti­ons­pha­se ge­tö­tet wer­den;
d.
al­le di­rek­ten Nach­kom­men ver­seuch­ter Kü­he, die in den zwei Jah­ren vor der Dia­gno­se ge­bo­ren wur­den, ge­tö­tet wer­den;
e.506
von al­len ge­tö­te­ten Tie­ren der Rin­der­gat­tung ab ei­nem Al­ter von 24 Mo­na­ten Pro­ben zur Un­ter­su­chung auf ver­än­der­tes Pri­on-Pro­te­in ent­nom­men wer­den;
f.
die ver­seuch­ten Ört­lich­kei­ten und Ge­rä­te ge­rei­nigt wer­den.

2 Der Kan­tons­tier­arzt be­schei­nigt dem Tier­hal­ter den Ab­schluss der Mass­nah­men nach Ab­satz 1 und teilt ihm das Un­ter­su­chungs­er­geb­nis der Pro­ben mit.

505 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

506 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 179d Entfernung des spezifizierten Risikomaterials und andere Massnahmen beim Schlachten und Zerlegen  

1 Als spe­zi­fi­zier­tes Ri­si­ko­ma­te­ri­al gel­ten der Schä­del oh­ne Un­ter­kie­fer, das Hirn, die Au­gen und das Rücken­mark von über 12 Mo­na­te al­ten Rin­dern.507

1bis Bei Rin­dern, die aus Staa­ten stam­men, die über ein kon­trol­lier­tes oder über ein un­be­stimm­tes BSE-Ri­si­ko nach der Ent­schei­dung 2007/453/EG508 ver­fü­gen, gel­ten zu­sätz­lich als spe­zi­fi­zier­tes Ri­si­ko­ma­te­ri­al:

a.
von Rin­dern al­ler Al­ters­grup­pen: die Ton­sil­len, die letz­ten vier Me­ter des Dünn­darms, das Cae­cum und das Me­sen­te­ri­um;
b.
von über 30 Mo­na­te al­ten Rin­dern: die Wir­bel­säu­le oh­ne Schwanzwir­bel, die Dorn- und Quer­fort­sät­ze der Hals-, Brust- und Len­den­wir­bel und die Cris­ta sa­cra­lis me­dia­na so­wie der Kreuz­bein­flü­gel ein­sch­liess­lich der Spi­nal­gan­gli­en.509

2 Das spe­zi­fi­zier­te Ri­si­ko­ma­te­ri­al ist di­rekt nach dem Schlach­ten als tie­ri­sches Ne­ben­pro­dukt der Ka­te­go­rie 1 nach Ar­ti­kel 22 VT­NP510 zu ent­sor­gen.511

3 Die Hirn­ba­sis darf nach dem Be­täu­ben nicht zer­stört wer­den.

4 Das BLV kann Aus­nah­men von den Ab­sät­zen 1–3 ge­stat­ten, so­fern die Schlacht­tier­kör­per oder Tei­le da­von aus Län­dern stam­men, in de­nen BSE nach­weis­bar nicht vor­kommt.

5 Das me­cha­ni­sche Ent­bei­nen von Rin­der­kno­chen zur Her­stel­lung von Se­pa­ra­to­ren­fleisch ist ver­bo­ten.

6 Die Fleisch­kon­trol­le und die Le­bens­mit­tel­kon­trol­le über­wa­chen die Durch­füh­rung der Mass­nah­men je in ih­rem Zu­stän­dig­keits­be­reich.

507 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

508 Ent­schei­dung der Kom­mis­si­on vom 29. Ju­ni 2007 zur Fest­le­gung des BSE-Sta­tus von Mit­glied­staa­ten, Dritt­län­dern oder Ge­bie­ten da­von nach ih­rem BSE-Ri­si­ko, ABl. L 172 vom 30.6.2007, S. 84; zu­letzt ge­än­dert durch Durch­füh­rungs­be­schluss (EU) 2017/1396 vom 26. Ju­li 2017, ABl. L 197 vom 28.7.2017, S. 9.

509 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

510 SR 916.441.22

511 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

C. Traberkrankheit

Art. 180 Verdachtsfall 512  

1 Kli­ni­scher Ver­dacht auf Tra­b­er­krank­heit liegt vor, wenn bei Scha­fen und Zie­gen chro­ni­scher Juck­reiz, zen­tral­ner­vö­se Stö­run­gen oder an­de­re für die Tra­b­er­krank­heit ty­pi­sche Krank­heits­merk­ma­le auf­tre­ten.

2 La­bor­dia­gno­s­ti­scher Ver­dacht auf Tra­b­er­krank­heit liegt vor, wenn bei Scha­fen oder bei Zie­gen, bei de­nen kein kli­ni­scher Ver­dacht vor­liegt, ver­än­der­tes Pri­on-Pro­te­in nach­ge­wie­sen wur­de.

512 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 180a Massnahmen im Verdachtsfall  

1 Be­steht ein kli­ni­scher Ver­dacht auf Tra­b­er­krank­heit, muss der Tier­hal­ter einen Tier­arzt bei­zie­hen.

2 Der Tier­hal­ter darf das ver­däch­ti­ge Tier we­der tö­ten noch schlach­ten.

3 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net bei Ver­dacht auf Tra­b­er­krank­heit die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den Be­stand an.

4 Be­stä­tigt die kli­ni­sche Un­ter­su­chung den Ver­dacht auf die Tra­b­er­krank­heit, so ord­net der Kan­tons­tier­arzt an, dass:513

a.
das ver­däch­ti­ge Tier un­blu­tig ge­tö­tet und der Tier­kör­per di­rekt ver­brannt wird;
b.
der Kopf des Tie­res ein­sch­liess­lich der Ton­sil­len in das Re­fe­renz­la­bo­ra­to­ri­um ein­ge­sandt wird;
c.
al­le Tie­re des Be­stan­des re­gis­triert wer­den.

5 Tritt bei ei­nem Schlacht­tier auf dem Trans­port oder im Schlacht­be­trieb ein Ver­dachts­fall nach Ar­ti­kel 180 Ab­satz 1 ein, so muss dies un­ver­züg­lich der Fleisch­kon­trol­le ge­mel­det wer­den. Das Tier darf nur ge­schlach­tet wer­den, wenn es der Kan­tons­tier­arzt er­laubt.514

6 Wird ver­än­der­tes Pri­on-Pro­te­in la­bor­dia­gno­s­tisch nach­ge­wie­sen, so muss das Pro­be­ma­te­ri­al zur Be­stä­ti­gung des Be­fun­des um­ge­hend an das Re­fe­renz­la­bo­ra­to­ri­um wei­ter­ge­lei­tet wer­den.

513 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

514 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 180b Seuchenfall 515  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net bei Fest­stel­lung von Tra­b­er­krank­heit im Be­stand, in dem das ver­seuch­te Tier ge­hal­ten wur­de, oder in den Be­stän­den, die nach Ab­spra­che mit dem BLV epi­de­mio­lo­gisch ab­ge­klärt wur­den und sich als ver­seucht her­aus­stell­ten, an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des und die Re­gis­trie­rung al­ler Tie­re des Be­stan­des;
b.
die di­rek­te Ver­bren­nung des ver­seuch­ten Tier­kör­pers;
c.
die Ver­nich­tung von Ei­zel­len oder Em­bryo­nen des ver­seuch­ten Tie­res;
d.
die Er­mitt­lung und Tö­tung der Mut­ter des ver­seuch­ten Tie­res;
e.
die Er­mitt­lung und Tö­tung al­ler di­rek­ten Nach­kom­men von ver­seuch­ten Mut­ter­tie­ren;
f.
die Tö­tung der Tie­re, die äl­ter sind als zwei Mo­na­te, und die Schlach­tung der jün­ge­ren Tie­re;
g.
das Ein­sen­den des Kopfs ein­sch­liess­lich der Ton­sil­len al­ler ge­tö­te­ten oder um­ge­stan­de­nen Tie­re in das Re­fe­renz­la­bo­ra­to­ri­um.

2 Die Sper­re wird zwei Jah­re nach der Tö­tung der Tie­re so­wie der Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Stal­lun­gen auf­ge­ho­ben.

3 Wer­den die in Ab­satz 1 Buch­sta­be f er­wähn­ten Tie­re ei­ner Ge­no­ty­pi­sie­rung un­ter­zo­gen, müs­sen die­je­ni­gen Tie­re, die min­des­tens ein ARR-Al­lel und kein VRQ-Al­lel auf­wei­sen, nicht ge­tö­tet oder ge­schlach­tet wer­den. So­bald der Be­stand nur noch aus Tie­ren be­steht, die min­des­tens ein ARR-Al­lel und kein VRQ-Al­lel auf­wei­sen, wird die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des auf­ge­ho­ben.

4 Wer­den Tie­re ge­schlach­tet, die jün­ger sind als zwei Mo­na­te (Abs. 1 Bst. f), so müs­sen de­ren Kopf und Or­ga­ne des Bauch­rau­mes nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 VT­NP516 ent­sorgt wer­den.517

5 Nach Ab­spra­che mit dem BLV kann der Kan­tons­tier­arzt aus­nahms­wei­se bei sel­te­nen Ras­sen auf die Tö­tung des Be­stan­des (Abs. 1 Bst. f) ver­zich­ten. In die­sem Fall ist der Be­stand wäh­rend der Dau­er der Sper­re zwei­mal jähr­lich amt­s­tier­ärzt­lich zu un­ter­su­chen. Die Sper­re wird auf­ge­ho­ben, wenn nach zwei Jah­ren kein wei­te­rer Fall von Tra­b­er­krank­heit auf­ge­tre­ten ist. Wer­den wäh­rend der Sper­re Tie­re zur Tö­tung ab­ge­ge­ben, so sind de­ren Köp­fe ein­sch­liess­lich der Ton­sil­len im Re­fe­renz­la­bo­ra­to­ri­um zu un­ter­su­chen.

515 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

516 SR 916.441.22

517 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 8 Ziff. II 4 der V vom 25. Mai 2011 über die Ent­sor­gung von tie­ri­schen Ne­ben­pro­duk­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2699).

Art. 180c Entfernung des spezifizierten Risikomaterials und andere Massnahmen beim Schlachten und Zerlegen  

1 Als spe­zi­fi­zier­tes Ri­si­ko­ma­te­ri­al gilt fol­gen­des Ma­te­ri­al von Scha­fen und Zie­gen, die über zwölf Mo­na­te alt sind oder bei de­nen ein blei­ben­der Schnei­de­zahn das Zahn­fleisch durch­bro­chen hat:

a.
das Ge­hirn in der Ge­hirn­scha­le;
b.
die Au­gen;
c.
das Rücken­mark mit der har­ten Rücken­mark­haut (Du­ra ma­ter).518

2 Das spe­zi­fi­zier­te Ri­si­ko­ma­te­ri­al ist di­rekt nach dem Schlach­ten als tie­ri­sches Ne­ben­pro­dukt der Ka­te­go­rie 1 zu ent­sor­gen (Art. 22 VT­NP519).520 Das Rücken­mark kann auch erst nach dem Zer­le­gen ent­sorgt wer­den, wenn es von un­ge­spal­te­nen Schlacht­tier­kör­pern stammt, de­ren Wir­bel­säu­le ein­sch­liess­lich Rücken­mark un­ge­öff­net wie spe­zi­fi­zier­tes Ri­si­ko­ma­te­ri­al ent­sorgt wird.

3 Die Hirn­ba­sis darf nach dem Be­täu­ben nicht zer­stört wer­den.

4 Das BLV kann Aus­nah­men von den Ab­sät­zen 1–3 ge­stat­ten, so­fern die Schlacht­tier­kör­per oder Tei­le da­von aus Län­dern stam­men, in de­nen BSE nach­weis­bar nicht vor­kommt.

5 Das me­cha­ni­sche Ent­bei­nen von Schaf- und Zie­gen­kno­chen zur Her­stel­lung von Se­pa­ra­to­ren­fleisch ist ver­bo­ten.

6 Die Fleisch­kon­trol­le und die Le­bens­mit­tel­kon­trol­le über­wa­chen die Durch­füh­rung der Mass­nah­men je in ih­rem Zu­stän­dig­keits­be­reich.

518 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

519 SR 916.441.22

520 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 8 Ziff. II 4 der V vom 25. Mai 2011 über die Ent­sor­gung von tie­ri­schen Ne­ben­pro­duk­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2699).

D. Andere spongiforme Enzephalopathien

Art. 181  

1 Wer­den bei an­de­ren Tier­ar­ten spon­gi­for­me En­ze­pha­lo­pa­thi­en fest­ge­stellt, so ist dies dem Kan­tons­tier­arzt un­ver­züg­lich zu mel­den.

2 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net an, dass al­len­falls noch vor­han­de­ne Tei­le des Tier­kör­pers ver­brannt wer­den.

3 Er mel­det dem BLV un­ver­züg­lich je­den Fall von spon­gi­for­mer En­ze­pha­lo­pa­thie bei an­de­ren Tier­ar­ten.

9a. Abschnitt: Porcines reproduktives und respiratorisches Syndrom521

521 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

Art. 182 Inkubationszeit 522  

Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 21 Ta­ge.

522 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 183 Amtliche Anerkennung  

Al­le Schwei­ne­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt PRRS-frei. Im Ver­dachts- oder Seu­chen­fall wird dem be­trof­fe­nen Be­stand die An­er­ken­nung bis zur Auf­he­bung der Sper­re ent­zo­gen.

Art. 184 Verdachtsfall 523  

1 Ver­dacht auf PRRS liegt vor, wenn:

a.
sich ver­mehrt Ab­or­te oder Früh­ge­bur­ten er­eig­nen;
b.
über meh­re­re Wo­chen ge­häuft Saug­fer­kel­ver­lus­te (mehr als 15 %) auf­tre­ten;
c.
ge­häuft To­des­fäl­le bei Mut­ter­sau­en fest­ge­stellt wer­den;
d.
ein Ab­fall der Mast­leis­tung um mehr als 20 Pro­zent be­ob­ach­tet wird;
e.
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung bei ei­nem Tier einen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat; oder
f.524
für ei­ne künst­li­che Be­sa­mung oder einen Em­bryotrans­fer im­por­tier­te Sa­men, Ei­zel­len oder Em­bryo­nen ver­wen­det wur­den.

2 Ein Ver­dacht nach Ab­satz 1 Buch­sta­be f liegt nicht vor, wenn für ei­ne künst­li­che Be­sa­mung oder einen Em­bryotrans­fer tief­ge­fro­re­ne im­por­tier­te Sa­men, Ei­zel­len oder Em­bryo­nen ver­wen­det wur­den, de­ren Her­kunfts­be­trieb frü­he­s­tens 90 Ta­ge nach der Ent­nah­me ne­ga­tiv auf das PRRS-Vi­rus ge­tes­tet wor­den ist.525

523 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

524 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

525 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

Art. 185 Massnahmen im Verdachtsfall  

1 Bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf PRRS ord­net der Kan­tons­tier­arzt über den be­trof­fe­nen Be­stand die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des an.

2 Er ord­net zu­dem fol­gen­de Mass­nah­men an:

a.
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung der be­trof­fe­nen Mut­ter­sau­en, wenn Re­pro­duk­ti­ons­stö­run­gen auf­ge­tre­ten sind;
b.
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven Aus­wahl von über zehn Wo­chen al­ten Jung­tie­ren, wenn an­de­re Be­stan­des­pro­ble­me auf­ge­tre­ten sind;
c.
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven Aus­wahl von Tie­ren aus al­len Pro­duk­ti­ons­ein­hei­ten, wenn kei­ne Be­stan­des­pro­ble­me auf­ge­tre­ten sind;
d.
die Un­ter­su­chung zum Nach­weis des Vi­rus, wenn die re­prä­sen­ta­ti­ve Aus­wahl (Bst. b und c) aus ver­en­de­ten Tie­ren be­steht;
e.
die Ver­nich­tung des Sa­mens von Ebern, die se­ro­lo­gisch po­si­tiv ge­tes­tet wor­den sind;
f.526
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung und die Un­ter­su­chung zum Nach­weis des Vi­rus bei ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven Aus­wahl von Mut­ter­sau­en, bei de­nen für ei­ne künst­li­che Be­sa­mung oder einen Em­bryotrans­fer im­por­tier­te Sa­men, Ei­zel­len oder Em­bryo­nen ver­wen­det wur­den.

3 Die Be­stim­mung der re­prä­sen­ta­ti­ven Aus­wahl (Abs. 2 Bst. b, c und f) er­folgt nach Rück­spra­che mit dem BLV auf­grund der Be­stan­des­da­ten.527

3bis Die Un­ter­su­chun­gen nach Ab­satz 2 Buch­sta­be f dür­fen frü­he­s­tens 21 Ta­ge nach der künst­li­chen Be­sa­mung oder dem Em­bryotrans­fer durch­ge­führt wer­den.528

4 Der Kan­tons­tier­arzt hebt die Sper­re auf, wenn die Un­ter­su­chung der Tie­re nach Ab­satz 2 einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

526 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

527 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

528 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

Art. 185a Seuchenfall 529  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von PRRS die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand.

2 Aus­ser­dem ord­net er an, dass:

a.
die­je­ni­gen Tie­re aus­ge­merzt wer­den, bei de­nen die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung einen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat oder das PRRS-Vi­rus nach­ge­wie­sen wur­de;
b.
al­le ver­blei­ben­den Tie­re un­ter­sucht und bei po­si­ti­vem Er­geb­nis aus­ge­merzt wer­den.

3 Er kann an­ord­nen, dass al­le Tie­re des ver­seuch­ten Be­stan­des aus­ge­merzt wer­den.

4 Er hebt die Sper­re auf, nach­dem:

a.
al­le Tie­re aus­ge­merzt und die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wor­den sind; oder
b.
ei­ne wei­te­re se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven Aus­wahl der ver­blei­ben­den Tie­re kei­nen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

5 Die Un­ter­su­chung nach Ab­satz 4 Buch­sta­be b darf frü­he­s­tens 21 Ta­ge nach Aus­mer­zung des letz­ten ver­seuch­ten Tie­res er­fol­gen.

6 Die Be­stim­mung der re­prä­sen­ta­ti­ven Aus­wahl für die Nach­un­ter­su­chung er­folgt nach Rück­spra­che mit dem BLV auf­grund der Be­stan­des­da­ten.

529 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

10. Abschnitt: Deckinfektionen durch Campylobacter fetus und Tritrichomonas foetus 530

530 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 186 Geltungsbereich 531  

Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der durch Cam­py­lo­b­ac­ter fe­tus ssp. ve­ne­ra­lis und Tri­tri­cho­mo­nas foe­tus ver­ur­sach­ten Deck­in­fek­tio­nen der Rin­der.

531 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 187 Überwachung  

Stie­re, die zur künst­li­chen Be­sa­mung ein­ge­setzt wer­den, sind nach den Vor­schrif­ten des BLV zu un­ter­su­chen (Art. 51 Abs. 1 Bst. e).

Art. 188 Verdachtsfall  

Der Kan­tons­tier­arzt ord­net die Ab­son­de­rung von ver­däch­ti­gen und an­ste­ckungs­ver­däch­ti­gen Tie­ren an.

Art. 189 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung ei­ner Deck­in­fek­ti­on die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über al­le deck­fä­hi­gen Tie­re des ver­seuch­ten Be­stan­des. Aus­ser­dem ord­net er im ver­seuch­ten Be­stand an, dass:532

a.
al­le deck­fä­hi­gen Tie­re un­ter­sucht wer­den;
b.
die künst­li­che Be­sa­mung durch­ge­führt wird;
c.
ver­seuch­te Stie­re we­der im Na­tur­sprung noch zur Sa­men­ge­win­nung ein­ge­setzt wer­den;
d.
der seit der letz­ten ne­ga­ti­ven Un­ter­su­chung ge­won­ne­ne Sa­men ver­nich­tet wird.

2 Er hebt die Sper­re auf:

a.
für ver­seuch­te und an­ste­ckungs­ver­däch­ti­ge weib­li­che Rin­der, wenn zwei Un­ter­su­chun­gen im Ab­stand von zwei Wo­chen einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben ha­ben;
b.
für ver­seuch­te und an­ste­ckungs­ver­däch­ti­ge Stie­re, wenn drei Un­ter­su­chun­gen im Ab­stand von je zwei Wo­chen einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben ha­ben.

532 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

10a. Abschnitt: Besnoitiose533

533 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 20. Juni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

Art. 189a Geltungsbereich und Diagnose  

1 Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der Bes­noi­tio­se bei Rin­dern.

2 Bes­noi­tio­se liegt vor, wenn:

a.
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung einen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat; oder
b.
im Un­ter­su­chungs­ma­te­ri­al Bes­noi­tia bes­noi­ti nach­ge­wie­sen wur­de.

3 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Ent­nah­me und Un­ter­su­chung von Pro­ben.

Art. 189b Überwachung  

Rin­der, die aus Ge­bie­ten im­por­tiert wer­den, in de­nen Bes­noi­tio­se en­de­misch vor­kommt, müs­sen se­ro­lo­gisch auf Bes­noi­tio­se un­ter­sucht wer­den.

Art. 189c Verdachtsfall  

1 Bei Ver­dacht auf Bes­noi­tio­se ord­net der Kan­tons­tier­arzt über den be­trof­fe­nen Be­stand bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dachts die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des an.

2 Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung al­ler Rin­der im be­trof­fe­nen Be­stand einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

Art. 189d Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von Bes­noi­tio­se die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand.

2 Aus­ser­dem ord­net er an, dass:

a.
al­le Rin­der des Be­stan­des se­ro­lo­gisch auf Bes­noi­tio­se un­ter­sucht wer­den;
b.
die ver­seuch­ten und ver­däch­ti­gen Tie­re aus­ge­merzt wer­den.

3 Er hebt die Sper­re auf, nach­dem:

a.
al­le Tie­re des Be­stan­des aus­ge­merzt wor­den sind; oder
b.
die ver­seuch­ten und ver­däch­ti­gen Tie­re aus­ge­merzt wor­den sind und ei­ne se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung al­ler üb­ri­gen Tie­re des Be­stan­des einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

4 Die Un­ter­su­chung nach Ab­satz 3 Buch­sta­be b darf frü­he­s­tens 21 Ta­ge nach Aus­mer­zung des letz­ten ver­seuch­ten oder ver­däch­ti­gen Tie­res er­fol­gen.

11. Abschnitt: Brucellose der Schafe und Ziegen

Art. 190 Geltungsbereich und Inkubationszeit 534  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der Bru­cel­lo­se der Scha­fe und Zie­gen in­fol­ge von In­fek­tio­nen mit Bru­cel­la ab­or­tus, B. me­li­ten­sis und B. suis.

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 180 Ta­ge.

534 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 191 Amtliche Anerkennung und Überwachung  

1 Al­le Schaf- und Zie­gen­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt bru­cel­lo­se­frei. Im Ver­dachts- oder Seu­chen­fall wird dem be­trof­fe­nen Be­stand die amt­li­che An­er­ken­nung bis zur Auf­he­bung der Sper­re ent­zo­gen.

2 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net ei­ne Un­ter­su­chung der Schaf- und Zie­gen­be­stän­de an, die im Ver­dacht ste­hen, Bru­cel­lo­se beim Men­schen ver­ur­sacht zu ha­ben.

Art. 192 Meldepflicht  

1 Die Un­ter­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­en mel­den po­si­ti­ve Be­fun­de bei al­len Tier­ar­ten un­ver­züg­lich dem Kan­tons­tier­arzt.

2 Der Kan­tons­tier­arzt mel­det je­den Fall von Bru­cel­lo­se der Scha­fe und Zie­gen dem Kan­tons­arzt und, falls milch­pro­du­zie­ren­de Be­stän­de be­trof­fen sind, dem Kan­ton­sche­mi­ker.

Art. 193 Verdachtsfall  

1 Bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf Bru­cel­lo­se ord­net der Kan­tons­tier­arzt über den be­trof­fe­nen Be­stand an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dachts;
b.
die Un­ter­su­chung al­ler Tie­re.

2 Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn die se­ro­lo­gi­sche oder die all­er­gi­sche Un­ter­su­chung al­ler Tie­re, die äl­ter sind als sechs Mo­na­te, einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

Art. 194 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von Bru­cel­lo­se der Scha­fe und Zie­gen die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an, dass:

a.
der gan­ze Be­stand so­fort aus­ge­merzt wird; sind we­ni­ger als 10 Pro­zent der Tie­re ver­seucht, kann sich die Aus­mer­zung auf die ver­seuch­ten Tie­re be­schrän­ken;
b.
Tie­re, die ver­wor­fen ha­ben oder bei de­nen der Er­re­ger nach­ge­wie­sen wur­de, un­ver­züg­lich ge­tö­tet und ent­sorgt wer­den;
c.
al­le Nach­ge­bur­ten und ab­or­tier­ten Fö­ten ent­sorgt wer­den;
d.
die Milch ver­seuch­ter und ver­däch­ti­ger Tie­re als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP535 ent­sorgt oder ge­kocht und im ei­ge­nen Be­stand als Tier­fut­ter ver­wer­tet wird;
e.
die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den.

2 Er hebt die Sper­re auf, nach­dem:

a.
al­le Tie­re des Be­stan­des aus­ge­merzt und die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wor­den sind; oder
b.536
zwei se­ro­lo­gi­sche oder all­er­gi­sche Un­ter­su­chun­gen al­ler Scha­fe und Zie­gen, die äl­ter sind als sechs Mo­na­te, ne­ga­ti­ve Be­fun­de er­ge­ben ha­ben; die ers­te Un­ter­su­chung darf frü­he­s­tens 90 Ta­gen nach Aus­mer­zung des letz­ten ver­däch­ti­gen oder ver­seuch­ten Tie­res und die zwei­te Un­ter­su­chung frü­he­s­tens 180 Ta­ge nach der ers­ten er­fol­gen.

535 SR 916.441.22

536 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 195 Schlachtung  

1 Der Kan­tons­tier­arzt sorgt da­für, dass das Per­so­nal, wel­ches mit der Schlach­tung von Tie­ren aus ver­seuch­ten Be­stän­den be­traut ist, über die An­ste­ckungs­ge­fahr für den Men­schen in­for­miert wird.

2 Die Schlach­tung der Tie­re aus ei­nem ver­seuch­ten Be­stand muss un­ter tier­ärzt­li­cher Auf­sicht vor­ge­nom­men wer­den.

3 Der amt­li­che Tier­arzt er­stellt einen Sek­ti­ons­be­richt zu­han­den des Kan­tons­tier­arz­tes.

12. Abschnitt: Infektiöse Agalaktie

Art. 196 Geltungsbereich 537  

1 Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der In­fek­ti­ösen Aga­lak­tie bei Milch­scha­fen und Zie­gen.

2538

3 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 30 Ta­ge.

537 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

538 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 197 Überwachung  

In Ge­bie­ten, in de­nen die In­fek­ti­öse Aga­lak­tie en­de­misch vor­kommt, ord­net der Kan­tons­tier­arzt die pe­ri­odi­sche Über­wa­chung der Be­stän­de mit­tels se­ro­lo­gi­scher Un­ter­su­chun­gen an.

Art. 198 Verdachtsfall  

Bei Ver­dacht auf In­fek­ti­öse Aga­lak­tie ord­net der Kan­tons­tier­arzt bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dachts die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­däch­ti­gen Be­stand an.

Art. 199 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von In­fek­ti­öser Aga­lak­tie die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an, dass:

a.
die ver­seuch­ten und ver­däch­ti­gen Tie­re ge­schlach­tet wer­den;
b.
die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den.

2 Er hebt die Sper­re auf, nach­dem:

a.
al­le Tie­re des Be­stan­des ge­schlach­tet und die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wor­den sind; oder
b.
die ver­seuch­ten und ver­däch­ti­gen Tie­re ge­schlach­tet wor­den sind und zwei se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chun­gen al­ler üb­ri­gen Tie­re ein ne­ga­ti­ves Re­sul­tat er­ge­ben ha­ben; die ers­te Un­ter­su­chung darf frü­he­s­tens nach Aus­mer­zung des letz­ten ver­däch­ti­gen oder ver­seuch­ten Tie­res und die zwei­te frü­he­s­tens zwei Mo­na­te nach der ers­ten Un­ter­su­chung er­fol­gen.

13. Abschnitt: …

Art. 200203a539  

539 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2011, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2691).

14. Abschnitt: Pferdeseuchen: Beschälseuche und Infektiöse Anämie 540

540 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 204 Geltungsbereich und Diagnose  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der Be­schälseu­che und der In­fek­ti­ösen An­ämie bei Pfer­den, Eseln und Ze­bras so­wie bei den Kreu­zun­gen zwi­schen die­sen.541

2 Das BLV be­stimmt die Un­ter­su­chungs­me­tho­den zum Nach­weis der Pfer­de­seu­chen. Es be­rück­sich­tigt da­bei die vom In­ter­na­tio­na­len Tier­seu­chen­amt an­er­kann­ten Un­ter­su­chungs­me­tho­den.

541 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 205542  

542 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 206 Verdachts- und Seuchenfall  

1 Liegt ein Ver­dacht vor, ord­net der Kan­tons­tier­arzt bis zu des­sen Wi­der­le­gung die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den seu­chen- oder an­ste­ckungs­ver­däch­ti­gen Be­stand an.

2 Im Seu­chen­fall ord­net der Kan­tons­tier­arzt an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des;
b.
die epi­de­mio­lo­gi­sche Ab­klä­rung;
c.
die Aus­mer­zung der ver­seuch­ten Tie­re;
d.
die Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Stal­lun­gen.

2bis Bei Fest­stel­lung von In­fek­ti­öser An­ämie ord­net der Kan­tons­tier­arzt zu­sätz­lich die Aus­deh­nung der ein­fa­chen Sper­re 1. Gra­des auf al­le Equi­den­hal­tun­gen im Um­kreis von min­des­tens ei­nem Ki­lo­me­ter um den ver­seuch­ten Be­stand an.543

3544

4 Die Sper­re wird auf­ge­ho­ben, wenn die Un­ter­su­chung der ver­blei­ben­den Tie­re den Nach­weis er­bracht hat, dass sie frei von Seu­chen­er­re­gern sind.

5 Bei In­fek­ti­öser An­ämie wird die Sper­re auf­ge­ho­ben, wenn:

a.
nach dem Aus­mer­zen der ver­seuch­ten Tie­re al­le üb­ri­gen Equi­den zwei­mal im Ab­stand von min­des­tens 90 Ta­gen mit ne­ga­ti­vem La­bor­be­fund un­ter­sucht wor­den sind; oder
b.
die ver­seuch­ten Tie­re aus­ge­merzt wur­den und fest­steht, dass sie seit ih­rer An­kunft im Be­stand so ge­hal­ten wur­den, dass ei­ne Wei­ter­ver­brei­tung der Krank­heit aus­ge­schlos­sen ist.545

543 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

544 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

545 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

15. Abschnitt: Brucellose der Schweine

Art. 207 Geltungsbereich und Inkubationszeit 546  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der Bru­cel­lo­se der Schwei­ne in­fol­ge von In­fek­tio­nen mit Bru­cel­la ab­or­tus, B. me­li­ten­sis und B. suis.

2 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 90 Ta­ge.

546 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 208 Amtliche Anerkennung  

Al­le Schwei­ne­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt bru­cel­lo­se­frei. Im Ver­dachts- oder Seu­chen­fall wird dem be­trof­fe­nen Be­stand die An­er­ken­nung bis zur Auf­he­bung der Sper­re ent­zo­gen.

Art. 209 Meldepflicht  

1 Die Un­ter­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­en mel­den po­si­ti­ve Be­fun­de von Bru­cel­la suis bei al­len Tier­ar­ten dem Kan­tons­tier­arzt.

2 Der Kan­tons­tier­arzt mel­det die po­si­ti­ven Be­fun­de dem Kan­tons­arzt.

Art. 210 Verdachtsfall  

Bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf Bru­cel­lo­se der Schwei­ne ord­net der Kan­tons­tier­arzt bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dachts die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den be­trof­fe­nen Be­stand an.

Art. 211 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von Bru­cel­lo­se der Schwei­ne die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an, dass:

a.
die ver­seuch­ten und ver­däch­ti­gen Tie­re un­ver­züg­lich ge­tö­tet und ent­sorgt wer­den;
b.
ver­däch­ti­ge Schwei­ne mit An­zei­chen von Ver­wer­fen so­wie nor­mal fer­keln­de Tie­re vor dem Ab­gang des Frucht­was­sers ab­ge­son­dert wer­den;
c.
al­le Nach­ge­bur­ten und ab­or­tier­ten Fö­ten bak­te­rio­lo­gisch un­ter­sucht und als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP547 ent­sorgt wer­den;
d.
die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den.

2 Er hebt die Sper­re auf, nach­dem:

a.
al­le Tie­re des Be­stan­des aus­ge­merzt und die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wor­den sind; oder
b.
zwei se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chun­gen al­ler Schwei­ne, die äl­ter sind als sechs Mo­na­te, einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben ha­ben; die ers­te Un­ter­su­chung darf frü­he­s­tens nach Aus­mer­zung des letz­ten ver­däch­ti­gen oder ver­seuch­ten Tie­res und die zwei­te frü­he­s­tens 90 Ta­ge nach der ers­ten Un­ter­su­chung er­fol­gen.

4. Kapitel: Zu bekämpfende Seuchen

1. Abschnitt: Allgemeines

Art. 212548  

Die­ses Ka­pi­tel er­fasst die zu be­kämp­fen­den Seu­chen mit Aus­nah­me der Kreb­spest und der In­fek­ti­on mit dem Vi­rus der Weiss­pünkt­chen­krank­heit bei Krebstie­ren.

548 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

2. Abschnitt: Leptospirose

Art. 213 Geltungsbereich  

Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der Lep­to­spi­ro­sen bei Rin­dern und Schwei­nen.

Art. 214 Meldepflicht und erste Massnahmen  

1 Je­der Tier­arzt ist ver­pflich­tet, Ver­dacht auf Lep­to­spi­ro­se ab­zu­klä­ren.

2 Das Un­ter­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­um mel­det se­ro­lo­gisch oder bak­te­rio­lo­gisch po­si­ti­ve Be­fun­de (Aus­nah­me: Sero­var hard­jö) dem Kan­tons­tier­arzt.

3 Die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen der Ar­ti­kel 61–64 fin­den kei­ne An­wen­dung.

4 Der Kan­tons­tier­arzt mel­det den Aus­bruch von Lep­to­spi­ro­se dem Kan­tons­arzt.

Art. 215 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net bei der Fest­stel­lung von Lep­to­spi­ro­se im ver­seuch­ten Be­stand an:

a.
die Ab­son­de­rung der ver­seuch­ten Tie­re;
b.
die Schlach­tung der ver­seuch­ten Tie­re, wenn da­mit die Ver­brei­tung der Seu­che ver­hin­dert wer­den kann;
c.
von Fall zu Fall Schutz­imp­fun­gen oder Be­hand­lun­gen.

2 Er sorgt da­für, dass das Per­so­nal, wel­ches mit der Schlach­tung von Tie­ren aus ver­seuch­ten Be­stän­den be­traut ist, über die An­ste­ckungs­ge­fahr für den Men­schen ori­en­tiert wird.

Art. 216 Entschädigung  

Tier­ver­lus­te nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b TSG wer­den nicht ent­schä­digt.

3. Abschnitt: Caprine Arthritis-Enzephalitis 549550

549 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 (AS 2011 2691).

550 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 20. Juni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

Art. 217 Diagnose  

1 Ca­pri­ne Ar­thri­tis-En­ze­pha­li­tis (CAE) liegt vor, wenn die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung einen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat oder der Er­re­ger nach­ge­wie­sen wur­de.551

2 Das BLV be­stimmt die Un­ter­su­chungs­me­tho­den zum Nach­weis der CAE.

3 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt zwei Jah­re.

551 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

Art. 218 Amtliche Anerkennung 552  

1 Al­le Zie­gen­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt CAE-frei. Im Ver­dachts- oder Seu­chen­fall wird dem be­trof­fe­nen Be­stand die An­er­ken­nung bis zur Auf­he­bung der Sper­re ent­zo­gen.

2553

552 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

553 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, mit Wir­kung seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 219 Verdachtsfall  

1 Ver­dacht auf CAE liegt vor, wenn kli­ni­sche Sym­pto­me dar­auf hin­wei­sen. Be­steht ein sol­cher Ver­dacht, so ord­net der Kan­tons­tier­arzt an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den be­trof­fe­nen Be­stand bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dachts; und
b.
die so­for­ti­ge se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung al­ler ver­däch­ti­gen Tie­re des Be­stan­des.

2 Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung der ver­däch­ti­gen Tie­re einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

3 An­ste­ckungs­ver­dacht auf CAE liegt vor, wenn epi­de­mio­lo­gi­sche Hin­wei­se da­für vor­lie­gen. Be­steht ein sol­cher Ver­dacht, so ord­net der Kan­tons­tier­arzt über den be­trof­fe­nen Be­stand bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dachts die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des an.

4 Der An­ste­ckungs­ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn:554

a.
zwei Un­ter­su­chun­gen der an­ste­ckungs­ver­däch­ti­gen Tie­re im Ab­stand von sechs Mo­na­ten einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben ha­ben; oder
b.
die an­ste­ckungs­ver­däch­ti­gen Tie­re un­ver­züg­lich aus­ge­merzt wur­den und sechs Mo­na­te da­nach ei­ne Un­ter­su­chung al­ler Tie­re einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

554 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Nov. 2022 (AS 2022 487).

Art. 220 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von CAE die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an, dass:

a.
ver­seuch­te Tie­re aus­ge­merzt wer­den;
b.
die in­ner­halb der letz­ten 24 Mo­na­te ge­bo­re­nen Nach­kom­men von ver­seuch­ten weib­li­chen Tie­ren aus­ge­merzt wer­den;
c.
die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den.

2 Er hebt die Sper­re auf, nach­dem:

a.
al­le Tie­re des Be­stan­des aus­ge­merzt und die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wor­den sind; oder
b.
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung des Be­stan­des frü­he­s­tens sechs Mo­na­te nach Aus­mer­zung der ver­seuch­ten Tie­re so­wie ih­rer in­ner­halb der letz­ten 24 Mo­na­te ge­bo­re­nen Nach­kom­men und nach Ab­schluss der Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on bei al­len Tie­ren einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

3 Sechs und zwölf Mo­na­te nach Auf­he­bung der Sper­re sind al­le Tie­re des Be­stan­des se­ro­lo­gisch auf CAE nach­zu­un­ter­su­chen.

Art. 221 Mitwirkung des Beratungs- und Gesundheitsdienstes für Kleinwiederkäuer  

Die Kan­to­ne kön­nen den Be­ra­tungs- und Ge­sund­heits­dienst für Klein­wie­der­käu­er zur Mit­ar­beit bei der Durch­füh­rung von Sa­nie­rungs­mass­nah­men und der Über­wa­chung der Be­stän­de her­an­zie­hen.

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