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Verordnung
über die Ein-, Durch- und Ausfuhr von Heimtieren
(EDAV-Ht)

vom 28. November 2014 (Stand am 1. Januar 2022)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 24, 25 und 53a des Tierseuchengesetzes vom 1. Juli 19661 (TSG)
sowie in Ausführung von Anhang 11 des Abkommens vom 21. Juni 19992 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europäischen Gemeinschaft über den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen,3

verordnet:

1 SR 916.40

2 SR 0.916.026.81

3 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung gilt für die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Heim­tie­ren, die:

a.
ih­re Hal­te­rin, ih­ren Hal­ter oder ei­ne von der Hal­te­rin oder dem Hal­ter er­mäch­tig­te Per­son be­glei­ten; und
b.
nicht da­zu be­stimmt sind, Ge­gen­stand ei­ner Ei­gen­tums­über­tra­gung zu sein.

2 So­weit die­se Ver­ord­nung kei­ne be­son­de­re Re­ge­lung ent­hält, sind an­wend­bar:

a.
die Ver­ord­nung vom 18. No­vem­ber 20154 über die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Tie­ren und Tier­pro­duk­ten im Ver­kehr mit Dritt­staa­ten;
b.
die Ver­ord­nung vom 18. No­vem­ber 20155 über die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Tie­ren und Tier­pro­duk­ten im Ver­kehr mit den EU-Mit­glied­staa­ten, Is­land und Nor­we­gen.6

3 Die fol­gen­den Ver­ord­nun­gen blei­ben vor­be­hal­ten:

a.
Tier­schutz­ver­ord­nung vom 23. April 20087;
b.
Ver­ord­nung vom 4. Sep­tem­ber 20138 über den Ver­kehr mit Tie­ren und Pflan­zen ge­schütz­ter Ar­ten.

4 SR 916.443.10

5 SR 916.443.11

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 der V vom 18. Nov. 2015 über die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Tie­ren und Tier­pro­duk­ten im Ver­kehr mit Dritt­staa­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5201).

7 SR 455.1

8 SR 453.0

Art. 2 Begriffe  

In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
Heim­tie­re: Tie­re nach An­hang 1, die aus In­ter­es­se am Tier oder als Ge­fähr­ten im Haus­halt ge­hal­ten wer­den;
b.
Hal­te­rin, Hal­ter: na­tür­li­che Per­son mit der tat­säch­li­chen, nicht nur vor­über­ge­hen­den Ver­fü­gungs­ge­walt über das Tier, die im Heim­tier­pass oder in der Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung als Be­sit­ze­rin oder Be­sit­zer ein­ge­tra­gen ist;
c.
be­rech­tig­te Tierärz­tin, be­rech­tig­ter Tier­arzt: Tierärz­tin oder Tier­arzt, die oder der ge­mä­ss dem je­wei­li­gen na­tio­na­len Recht die Tä­tig­kei­ten durch­füh­ren darf, die in die­ser Ver­ord­nung vor­ge­se­hen sind;
d.
Ein­fuhr: dau­er­haf­te oder vor­über­ge­hen­de Ver­brin­gung von Heim­tie­ren in das Ein­fuhr­ge­biet;
e.
Ein­fuhr­ge­biet: das schwei­ze­ri­sche Staats­ge­biet ein­sch­liess­lich der Zollaus­schluss­ge­bie­te (Samnaun und Sam­puoir) und die Zol­l­an­schluss­ge­bie­te (Fürs­ten­tum Liech­ten­stein, Bü­sin­gen und Cam­pio­ne);
f.
Dritt­staa­ten: al­le Staa­ten, aus­ge­nom­men die Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU), Is­land, Nor­we­gen, die Schweiz und Liech­ten­stein.

2. Kapitel: Bestimmungen für die Einfuhr

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 3 Höchstzahlen für die Einfuhr von Heimtieren aus Drittstaaten  

1 Bei der Ein­fuhr von Heim­tie­ren aus Dritt­staa­ten dür­fen höchs­tens fünf Heim­tie­re nach den Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung mit­ge­führt wer­den. Wer­den mehr Tie­re mit­ge­führt, so gilt für al­le Tie­re die Ver­ord­nung vom 18. No­vem­ber 20159 über die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Tie­ren und Tier­pro­duk­ten im Ver­kehr mit Dritt­staa­ten.10

2 Das Bun­des­amt für Le­bens­mit­tel­si­cher­heit und Ve­te­ri­när­we­sen (BLV) be­wil­ligt die Ein­fuhr von mehr als fünf Heim­tie­ren auf Ge­such hin, wenn:

a.
die Ein­fuhr vor­über­ge­hend ist;
b.
die Hal­te­rin, der Hal­ter oder ei­ne er­mäch­tig­te Per­son die Tie­re für die Teil­nah­me an Wett­be­wer­ben, Aus­stel­lun­gen oder Sport­ver­an­stal­tun­gen oder zum Trai­ning für sol­che An­läs­se mit sich führt; und
c.
die Hal­te­rin, der Hal­ter oder die er­mäch­tig­te Per­son nach­weist, dass die Tie­re:
1.
für die­se Zwe­cke an­ge­mel­det oder bei ei­ner Ver­ei­ni­gung, die sol­che An­läs­se durch­führt, re­gis­triert sind, und
2.
min­des­tens sechs Mo­na­te alt sind; vor­be­hal­ten bleibt das Er­for­der­nis ei­nes hö­he­ren Al­ters für be­stimm­te Heim­tie­re aus tier­seu­chen­po­li­zei­li­chen Grün­den.

3 Das BLV kann mit der Be­wil­li­gung die An­zahl der ein­zu­füh­ren­den Heim­tie­re be­schrän­ken und die Höchst­dau­er des Auf­ent­halts fest­le­gen.

4 Die Be­wil­li­gung ist bei der Ein­rei­se mit­zu­füh­ren und den Kon­troll­or­ga­nen un­auf­ge­for­dert vor­zu­wei­sen.

9 SR 916.443.10

10 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 der V vom 18. Nov. 2015 über die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Tie­ren und Tier­pro­duk­ten im Ver­kehr mit Dritt­staa­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5201).

Art. 4 Einfuhr von Heimtieren aus Drittstaaten über die Landesflughäfen  

Die Ein­fuhr von Heim­tie­ren aus Dritt­staa­ten im Luft­ver­kehr oh­ne voll­stän­di­ge grenz­tier­ärzt­li­che Un­ter­su­chung in ei­nem EU-Mit­glied­staat, Is­land oder Nor­we­gen (di­rek­ter Luft­ver­kehr) muss über einen der drei Flug­hä­fen Zü­rich, Genf oder Ba­sel (Lan­des­flughä­fen) er­fol­gen.

Art. 5 Vorbehalt der Massnahmen zur Verhinderung einer Seuchenverschleppung 11  

Die vom BLV nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 Buch­sta­be a TSG zur Ver­hin­de­rung ei­ner Seu­chen­ver­schlep­pung er­las­se­nen Mass­nah­men blei­ben vor­be­hal­ten.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

2. Abschnitt: Hunde, Katzen und Frettchen

Art. 6 Einteilung der Staaten und Territorien  

1 Für die Re­ge­lung der Ein­fuhr von Hun­den, Kat­zen und Frett­chen wer­den die Staa­ten und Ter­ri­to­ri­en ein­ge­teilt in:

a.
EU-Mit­glied­staa­ten und wei­te­re eu­ro­päi­sche Staa­ten, die einen von der EU an­er­kann­ten Heim­tier­pass ver­wen­den;
b.
an­de­re Staa­ten und Ter­ri­to­ri­en mit güns­ti­ger Seu­chen­la­ge be­züg­lich Toll­wut; und
c.
Staa­ten und Ter­ri­to­ri­en, in de­nen ur­ba­ne Toll­wut nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kann.

2 Die Staa­ten und Ter­ri­to­ri­en nach Ab­satz 1 sind in An­hang 3 auf­ge­führt.

Art. 7 Höchstzahl  

1 Für die Ein­fuhr von Hun­den, Kat­zen und Frett­chen aus EU-Mit­glied­staa­ten, Is­land und Nor­we­gen gel­ten die in Ar­ti­kel 3 Ab­sät­ze 1 und 2 fest­ge­leg­te Höchst­zahl und die ent­spre­chen­den An­for­de­run­gen für Aus­nah­men sinn­ge­mä­ss. Wer­den mehr Tie­re mit­ge­führt, so gilt für al­le Tie­re die Ver­ord­nung vom 18. No­vem­ber 201512 über die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Tie­ren und Tier­pro­duk­ten im Ver­kehr mit den EU‑Mit­glied­staa­ten, Is­land und Nor­we­gen.13

2 Es ist kei­ne Be­wil­li­gung er­for­der­lich.

12 SR 916.443.11

13 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 der V vom 18. Nov. 2015 über die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Tie­ren und Tier­pro­duk­ten im Ver­kehr mit Dritt­staa­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5201).

Art. 8 Kennzeichnung  

1 Hun­de, Kat­zen und Frett­chen müs­sen mit ei­nem Mi­kro­chip ver­se­hen sein, der die An­for­de­run­gen nach An­hang 4 Zif­fer 1 er­füllt.

2 Tie­re, die nach­weis­lich vor dem 3. Ju­li 2011 mit ei­ner les­ba­ren Tä­to­wie­rung ge­kenn­zeich­net wur­den, be­nö­ti­gen kei­nen Mi­kro­chip.

3 Die Kenn­zeich­nung muss vor der Toll­wut­imp­fung nach Ar­ti­kel 11 und vor ei­ner all­fäl­li­gen Ti­trie­rung nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 Buch­sta­be b er­fol­gen.

4 Sie muss im Heim­tier­pass oder in der Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung so­wie im La­bor­be­richt, in dem die Ti­ter­be­stim­mung fest­ge­hal­ten ist, ver­merkt sein.

Art. 9 Heimtierpass  

1 Der Heim­tier­pass für Hun­de, Kat­zen und Frett­chen muss den An­for­de­run­gen nach An­hang 4 Zif­fer 2 ent­spre­chen.

2 Ein­trä­ge in den Heim­tier­pass müs­sen durch ei­ne be­rech­tig­te Tierärz­tin oder einen be­rech­tig­ten Tier­arzt vor­ge­nom­men wer­den.

3 Vor dem 29. De­zem­ber 2014 aus­ge­stell­te Heim­tier­päs­se be­hal­ten ih­re Gül­tig­keit bis zum Tod des Tie­res, für das sie aus­ge­stellt wor­den sind.

Art. 10 Veterinärbescheinigung  

1 Die Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung muss den An­for­de­run­gen nach An­hang 4 Zif­fer 3 ent­spre­chen.

2 Sie muss aus­ge­füllt und un­ter­zeich­net sein von:

a.
ei­ner von der zu­stän­di­gen Be­hör­de des Her­kunfts­lan­des be­zeich­ne­ten amt­li­chen Tierärz­tin oder ei­nem amt­li­chen Tier­arzt; oder
b.
ei­ner be­rech­tig­ten Tierärz­tin oder ei­nem be­rech­tig­ten Tier­arzt; die­se Ein­trä­ge sind von der zu­stän­di­gen Be­hör­de mit­tels Sicht­ver­merk zu be­stä­ti­gen.

3 Sie muss ei­ne von der Hal­te­rin, vom Hal­ter oder von der er­mäch­tig­ten Per­son un­ter­zeich­ne­te Er­klä­rung ent­hal­ten, die be­stä­tigt, dass das Heim­tier nicht zum Zweck der Ei­gen­tums­über­tra­gung ein­ge­führt wird.14

4 Bei der Ein­fuhr im di­rek­ten Luft­ver­kehr gilt sie bis zur Kon­trol­le an ei­nem Lan­des­flug­ha­fen, längs­tens je­doch für die Dau­er von zehn Ta­gen ab dem Aus­stel­lungs­da­tum.

5 Bei der Ein­fuhr aus ei­nem Dritt­staat via EU-Mit­glied­staa­ten, Is­land oder Nor­we­gen kann an­stel­le ei­nes Heim­tier­pas­ses die mit dem Kon­troll­ver­merk ei­nes die­ser Staa­ten ver­se­he­ne Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung ge­nutzt wer­den. Die­se gilt für die Dau­er von vier Mo­na­ten ab dem Aus­stel­lungs­da­tum oder bis zum Ab­lauf­da­tum der gül­ti­gen Toll­wut­imp­fung, je nach­dem, wel­cher Tag frü­her ein­tritt.

14 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 der V vom 18. Nov. 2015 über die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Tie­ren und Tier­pro­duk­ten im Ver­kehr mit Dritt­staa­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5201).

Art. 11 Tollwutimpfung  

1 Für die Toll­wut­imp­fung muss ein Impf­stoff ver­wen­det wer­den, der den An­for­de­run­gen nach An­hang 4 Zif­fer 4 ent­spricht.

2 Die Toll­wut­imp­fung ist gül­tig ab:

a.
dem 21. Tag nach Ab­schluss des Impf­pro­to­kolls;
b.
dem Zeit­punkt der Auf­fri­schungs­imp­fung, wenn der Impf­stoff in­ner­halb der vom Her­stel­ler an­ge­ge­be­nen Gül­tig­keits­dau­er ver­ab­reicht wird.

3 Sie ist so lan­ge gül­tig, wie vom Her­stel­ler an­ge­ge­ben, falls das Ab­lauf­da­tum von ei­ner be­rech­tig­ten Tierärz­tin oder ei­nem be­rech­tig­ten Tier­arzt im Heim­tier­pass oder in der Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung ein­ge­tra­gen wur­de. An­dern­falls gilt ei­ne Gül­tig­keits­dau­er von ei­nem Jahr.

4 Die Er­stimp­fung darf erst ab ei­nem Al­ter von 12 Wo­chen durch­ge­führt wer­den. Ei­ne Imp­fung gilt als Er­stimp­fung, wenn kein Nach­weis ei­ner vor­an­ge­gan­ge­nen Imp­fung vor­liegt.

5 Die Imp­fung muss im Ein­klang mit den Impf­vor­schrif­ten des Her­stel­lers er­fol­gen.

Art. 12 Tiere aus der EU und aus weiteren europäischen Staaten mit einem von der EU anerkannten Heimtierpass  

1 Hun­de, Kat­zen und Frett­chen aus Staa­ten nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be a müs­sen von ei­nem Heim­tier­pass be­glei­tet sein.

2 Die Tie­re müs­sen gül­tig ge­gen Toll­wut ge­impft sein. Die Imp­fung muss im Heim­tier­pass ein­ge­tra­gen sein.

3 Tie­re un­ter 12 Wo­chen oh­ne Toll­wut­imp­fung und Tie­re zwi­schen 12 und 16 Wo­chen mit Toll­wut­imp­fung, die aber noch nicht nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2 Buch­sta­be a gül­tig ist, dür­fen ein­ge­führt wer­den, wenn:

a.
ei­ne Er­klä­rung der Hal­te­rin oder des Hal­ters nach den An­for­de­run­gen nach An­hang 4 Zif­fer 5 mit­ge­führt wird, wo­nach die Tie­re seit der Ge­burt kei­nen Kon­takt mit wild le­ben­den Tie­ren von Ar­ten hat­ten, die für Toll­wut emp­fäng­lich sind; oder
b.
die Tie­re ih­re Mut­ter be­glei­ten, von der sie noch ab­hän­gig sind und die ge­mä­ss Heim­tier­pass vor der Ge­burt der Tie­re ei­ne Toll­wut­imp­fung er­hal­ten hat.

4 Das BLV kann in be­grün­de­ten Fäl­len auf Ge­such hin Aus­nah­men von der Toll­wut­impf­pflicht be­wil­li­gen, bei­spiels­wei­se für Tie­re als Um­zugs­gut, die nach­ge­wie­se­ner­mas­sen aus me­di­zi­ni­schen Grün­den nicht ge­impft wer­den dür­fen.

Art. 13 Tiere aus Staaten und Territorien mit günstiger Seuchenlage bezüglich Tollwut  

1 Hun­de, Kat­zen und Frett­chen aus Staa­ten und Ter­ri­to­ri­en nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be b müs­sen von ei­ner Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung be­glei­tet sein.

2 Tie­re aus dem Ein­fuhr­ge­biet oder ei­nem Staat nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be a, für die ein Heim­tier­pass mit­ge­führt wird und die gül­tig ge­gen Toll­wut ge­impft wur­den, kön­nen nach vor­über­ge­hen­dem Auf­ent­halt oh­ne Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung aus ei­nem Staat oder Ter­ri­to­ri­um nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be b ein­ge­führt oder wie­der­ein­ge­führt wer­den.

3 Hun­de, Kat­zen und Frett­chen aus Staa­ten und Ter­ri­to­ri­en nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be b müs­sen gül­tig ge­gen Toll­wut ge­impft sein. Die Imp­fung muss in der Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung ein­ge­tra­gen sein.

4 Tie­re un­ter 12 Wo­chen oh­ne Toll­wut­imp­fung und Tie­re zwi­schen 12 und 16 Wo­chen mit Toll­wut­imp­fung, die aber noch nicht nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2 Buch­sta­be a gül­tig ist, dür­fen ein­ge­führt wer­den, wenn:

a.
ei­ne Er­klä­rung der Hal­te­rin oder des Hal­ters nach den An­for­de­run­gen nach An­hang 4 Zif­fer 5 mit­ge­führt wird, wo­nach die Tie­re seit der Ge­burt kei­nen Kon­takt mit wild le­ben­den Tie­ren von Ar­ten hat­ten, die für Toll­wut emp­fäng­lich sind; oder
b.
die Tie­re ih­re Mut­ter be­glei­ten, von der sie noch ab­hän­gig sind und die ge­mä­ss Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung vor der Ge­burt der Tie­re ei­ne Toll­wut­imp­fung er­hal­ten hat.
Art. 14 Tiere aus Staaten und Territorien, in denen urbane Tollwut nicht ausgeschlossen werden kann  

1 Hun­de, Kat­zen und Frett­chen aus Staa­ten und Ter­ri­to­ri­en nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be c müs­sen von ei­ner Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung be­glei­tet sein.

2 In der Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung muss be­stä­tigt wer­den, dass:

a.
ei­ne gül­ti­ge Toll­wut­imp­fung durch­ge­führt wor­den ist; und
b.
ei­ne Ti­trie­rung von An­ti­kör­pern auf Toll­wut in ei­nem La­bo­ra­to­ri­um durch­ge­führt wor­den ist, das von der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on an­er­kannt ist; das BLV pu­bli­ziert ei­ne Lis­te der an­er­kann­ten La­bo­ra­to­ri­en im In­ter­net15.

3 Wer­den Tie­re aus ei­nem Staat oder Ter­ri­to­ri­um nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be c ein­ge­führt, die aus dem Ein­fuhr­ge­biet oder aus ei­nem Staat nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be a stam­men, so ist kei­ne Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung er­for­der­lich für Tie­re, bei de­nen:

a.
die Toll­wut­imp­fung und die Ti­trie­rung im Ein­fuhr­ge­biet oder in ei­nem Staat nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be a er­folgt sind; und
b.
Imp­fung und Ti­trie­rung gül­tig sind und ent­we­der im Heim­tier­pass ein­ge­tra­gen oder spe­zi­ell aus­ge­wie­sen sind.

4 Für Hun­de, Kat­zen und Frett­chen aus Staa­ten und Ter­ri­to­ri­en nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be c, die im di­rek­ten Luft­ver­kehr ein­ge­führt wer­den, ist ei­ne Be­wil­li­gung des BLV er­for­der­lich. Ge­su­che müs­sen spä­tes­tens 21 Ta­ge vor der An­kunft der Tie­re beim BLV ein­ge­reicht wer­den und die zur Über­prü­fung der Ein­hal­tung der Ein­fuhr­be­stim­mun­gen not­wen­di­gen Do­ku­men­te ent­hal­ten.

15 www.blv.ad­min.ch > Tie­re > Rei­sen mit Heim­tie­ren > Hun­de, Kat­zen und Frett­chen

Art. 15 Titrierung für Tiere aus Staaten und Territorien, in denen urbane Tollwut nicht ausgeschlossen werden kann  

1 Die Ti­trie­rung für Hun­de, Kat­zen und Frett­chen aus Staa­ten und Ter­ri­to­ri­en nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be c muss auf der Grund­la­ge neu­tra­li­sie­ren­der An­ti­kör­per von min­des­tens 0,5 IE/ml bei ei­ner Pro­be durch­ge­führt wer­den, die ei­ne be­rech­tig­te Tierärz­tin oder ein be­rech­tig­ter Tier­arzt min­des­tens 30 Ta­ge nach der Imp­fung und drei Mo­na­te vor der Ein­fuhr ent­nom­men hat.

2 Die Frist von drei Mo­na­ten gilt nicht im Fall der Wie­der­ein­fuhr ei­nes Tiers, aus des­sen Heim­tier­pass her­vor­geht, dass die Ti­trie­rung mit po­si­ti­vem Er­geb­nis durch­ge­führt wor­den ist, be­vor die­ses Tier das Ein­fuhr­ge­biet, das Ge­biet ei­nes EU‑Mit­glied­staats, von Is­land oder von Nor­we­gen ver­las­sen hat.

3 Die Ti­trie­rung muss bei ei­ner Auf­fri­schungs­imp­fung nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2 Buch­sta­be b nicht wie­der­holt wer­den.

4 Wer­den Tie­re aus ei­nem Staat oder Ter­ri­to­ri­um nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be c ein­ge­führt, die aus ei­nem Staat oder Ter­ri­to­ri­um nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be b stam­men, so ist kei­ne Ti­trie­rung er­for­der­lich, wenn:

a.
die Hal­te­rin, der Hal­ter oder die er­mäch­tig­te Per­son ei­ne selbst un­ter­zeich­ne­te Er­klä­rung nach den An­for­de­run­gen nach An­hang 4 Zif­fer 5 vor­legt, nach der die Tie­re bei der Durch­fuhr durch den Staat oder das Ter­ri­to­ri­um nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be c kei­nen Kon­takt zu Tie­ren von Ar­ten hat­ten, die für Toll­wut emp­fäng­lich sind; und
b.
die Tie­re wäh­rend des Trans­ports das ge­si­cher­te Be­för­de­rungs­mit­tel oder das Ge­län­de ei­nes in­ter­na­tio­na­len Flug­ha­fens nicht ver­las­sen ha­ben.

3. Abschnitt: Vögel

Art. 16  

1 Vö­gel aus Dritt­staa­ten dür­fen nur ein­ge­führt wer­den, wenn sie von ei­ner Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung be­glei­tet sind, wel­che die Durch­füh­rung der Mass­nah­men ge­mä­ss An­hang 5 be­stä­tigt.

2 Vö­gel aus Dritt­staa­ten dür­fen nur über die Flug­hä­fen Zü­rich und Genf ein- und durch­ge­führt wer­den.

3. Kapitel: Bestimmungen für die Durch- und die Ausfuhr

Art. 17 Durchfuhr  

1 Für die Durch­fuhr von Heim­tie­ren im di­rek­ten Luft­ver­kehr gel­ten die tier­seu­chen­po­li­zei­li­chen An­for­de­run­gen des Be­stim­mungs­lan­des.

2 In den fol­gen­den Fäl­len gel­ten für die Durch­fuhr die Be­stim­mun­gen für die Ein­fuhr:

a.
Die Heim­tie­re wer­den auf dem Luft­weg in das Ein­fuhr­ge­biet ver­bracht und mit ei­nem an­de­ren Trans­port­mit­tel durch das Ein­fuhr­ge­biet durch­ge­führt.
b.
Die Heim­tie­re wer­den auf dem Land­weg durch das Ein­fuhr­ge­biet durch­ge­führt.
Art. 18 Ausfuhr  

1 Für die Aus­fuhr von Heim­tie­ren in EU-Mit­glied­staa­ten, nach Is­land und nach Nor­we­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen über die Ein­fuhr so­wie all­fäl­li­ge wei­te­re tier­seu­chen­po­li­zei­li­che An­for­de­run­gen des Be­stim­mungs­lan­des.

2 Für die Aus­fuhr in an­de­re Staa­ten gel­ten die tier­seu­chen­po­li­zei­li­chen An­for­de­run­gen des Be­stim­mungs­lan­des.

4. Kapitel: Pflichten beim Grenzübertritt

Art. 19 Vorweispflicht  

Bei der Ein- und Durch­fuhr von Heim­tie­ren, für die das Mit­füh­ren ei­nes Heim­tier­pas­ses, ei­ner Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung oder ei­ner Be­wil­li­gung vor­ge­schrie­ben ist, hat die Hal­te­rin, der Hal­ter oder die er­mäch­tig­te Per­son dem Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit (BA­ZG)16 den Heim­tier­pass, die Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung oder die Be­wil­li­gung vor­zu­wei­sen.

16 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Jan. 2022 an­ge­passt (AS 2021 589). Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 20 Übersetzung der Dokumente  

Der Heim­tier­pass oder die Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung müs­sen in ei­ner Amtss­pra­che oder in Eng­lisch vor­lie­gen oder von ei­ner Über­set­zung in ei­ne der Amtss­pra­chen oder ins Eng­li­sche be­glei­tet sein.

5. Kapitel: Kontrollen und Massnahmen

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 21 Kontrolle der Höchstzahl bei der Ein- und Durchfuhr  

Bei der Ein- und Durch­fuhr von Heim­tie­ren kon­trol­liert das BA­ZG die Höchst­zahl der mit­ge­führ­ten Tie­re.

Art. 22 Zollausschlussgebiete  

Bei der Ein­fuhr in und bei der Durch­fuhr durch die Zollaus­schluss­ge­bie­te fin­den kei­ne Kon­trol­len durch das BA­ZG statt.

Art. 23 Beizug des grenztierärztlichen Dienstes  

Das BA­ZG kann bei der Durch­füh­rung der Kon­trol­len bei Heim­tie­ren, die im di­rek­ten Luft­ver­kehr aus Dritt­staa­ten ein­ge­führt wer­den, den grenz­tier­ärzt­li­chen Dienst bei­zie­hen.

Art. 23a Datenbekanntgabe 17  

Trans­port­ge­sell­schaf­ten, die Heim­tie­re trans­por­tie­ren, müs­sen den Voll­zugs­be­hör­den bei Ver­dacht auf Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die Tier­seu­chen- oder Tier­schutz­ge­setz­ge­bung auf An­fra­ge die Da­ten zur be­trof­fe­nen Hal­te­rin, zum be­trof­fe­nen Hal­ter oder zur er­mäch­tig­ten Per­son her­aus­ge­ben.

17 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 4 der V vom 18. Nov. 2015 über die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Tie­ren und Tier­pro­duk­ten im Ver­kehr mit Dritt­staa­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5201).

2. Abschnitt: Zusätzliche Bestimmungen für Kontrollen bei der Ein- und Durchfuhr von Hunden, Katzen und Frettchen

Art. 24 Kontrolle der Einhaltung der Ein- und Durchfuhrbestimmungen  

Bei der Ein­fuhr von Hun­den, Kat­zen und Frett­chen kon­trol­liert das BA­ZG die Ein­hal­tung der Ein­fuhr­be­stim­mun­gen, bei der Durch­fuhr die Ein­hal­tung der Durch­fuhr­be­stim­mun­gen.

Art. 25 Vermerk der Kontrolle  

Bei Hun­den, Kat­zen und Frett­chen, die aus Staa­ten und Ter­ri­to­ri­en nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b und c ein- oder durch­ge­führt wer­den, ver­merkt das BA­ZG die Kon­trol­le im Heim­tier­pass oder in der Ve­te­ri­när­be­schei­ni­gung.

Art. 26 Meldungen  

1 Bei Hun­den, Kat­zen und Frett­chen, die im di­rek­ten Luft­ver­kehr aus Dritt­staa­ten ein­ge­führt wer­den, er­hebt das BA­ZG re­gel­mäs­sig:

a.
die An­zahl der durch­ge­führ­ten Kon­trol­len;
b.
die An­zahl der be­an­stan­de­ten Tie­re.

2 Das BA­ZG über­mit­telt die er­ho­be­nen Zah­len dem BLV.

3. Abschnitt: Zusätzliche Bestimmungen für Kontrollen bei der Ein- und Durchfuhr von Vögeln

Art. 2718  

Für Vö­gel aus Dritt­staa­ten ist vom grenz­tier­ärzt­li­chen Dienst ei­ne voll­stän­di­ge grenz­tier­ärzt­li­che Kon­trol­le nach der Ver­ord­nung vom 18. No­vem­ber 201519 über die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Tie­ren und Tier­pro­duk­ten im Ver­kehr mit Dritt­staa­ten durch­zu­füh­ren.

18 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 der V vom 18. Nov. 2015 über die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Tie­ren und Tier­pro­duk­ten im Ver­kehr mit Dritt­staa­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5201).

19 SR 916.443.10

4. Abschnitt: Massnahmen

Art. 28 Massnahmen des BAZG  

Stellt das BA­ZG Heim­tie­re fest, bei de­nen die Vor­aus­set­zun­gen für die Ein‑ oder Durch­fuhr nicht er­füllt sind, so mel­det es dies der Ve­te­ri­när­be­hör­de des Kan­tons, auf des­sen Ge­biet die Kon­trol­le er­folg­te. Bei Heim­tie­ren aus Dritt­staa­ten, die über einen Lan­des­flug­ha­fen ein- oder durch­ge­führt wer­den, mel­det es dies dem grenz­tier­ärzt­li­chen Dienst.

Art. 29 Massnahmen der kantonalen Veterinärbehörde  

1 Sind bei Heim­tie­ren die Vor­aus­set­zun­gen für die Ein- oder Durch­fuhr nicht er­füllt, so trifft die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Ve­te­ri­när­be­hör­de die zum Schutz der Ge­sund­heit von Mensch und Tier er­for­der­li­chen Mass­nah­men. Aus­ge­nom­men sind Heim­tie­re aus Dritt­staa­ten, die über einen Lan­des­flug­ha­fen ein- oder durch­ge­führt wer­den; für sie gilt Ar­ti­kel 30.

2 Wer­den wi­der­recht­lich ein- oder durch­ge­führ­te Tie­re im In­land durch Pri­va­te oder an­de­re Or­ga­ne als das BA­ZG ent­deckt und ge­mel­det, so trifft die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Ve­te­ri­när­be­hör­de die zum Schutz der Ge­sund­heit von Mensch und Tier er­for­der­li­chen Mass­nah­men und be­nach­rich­tigt das BA­ZG.

3 Die Be­hör­de kann ins­be­son­de­re die Rück­wei­sung, Be­schlag­nah­mung oder Tö­tung der Tie­re an­ord­nen.

Art. 30 Massnahmen des grenztierärztlichen Dienstes  

1 Sind bei Heim­tie­ren aus Dritt­staa­ten, die über einen Lan­des­flug­ha­fen ein- oder durch­ge­führt wer­den, die Vor­aus­set­zun­gen für die Ein- oder Durch­fuhr nicht er­füllt, so weist der grenz­tier­ärzt­li­che Dienst die Tie­re zu­rück.

2 Kön­nen die Tie­re nicht un­ver­züg­lich zu­rück­ge­wie­sen wer­den, so müs­sen sie ab­ge­son­dert wer­den; das Ri­si­ko die­ser Mass­nah­me trägt die Hal­te­rin, der Hal­ter oder die er­mäch­tig­te Per­son.

3 Wer­den die Tie­re nicht in­ner­halb von zehn Ta­gen wie­der aus­ge­führt, so kön­nen sie ein­ge­zo­gen und ge­tö­tet wer­den.

6. Kapitel: Strafverfolgung

Art. 31  

1 Die amt­li­che Tierärz­tin oder der amt­li­che Tier­arzt des Kan­tons oder des grenz­tier­ärzt­li­chen Diensts mel­det der zu­stän­di­gen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de fest­ge­stell­te Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die Tier­seu­chen- oder die Tier­schutz­ge­setz­ge­bung ins­be­son­de­re be­tref­fend:

a.
die Iden­ti­tät und die Her­kunft von Tie­ren;
b.
den Schutz der Ge­sund­heit von Mensch und Tier.

2 Bei der wi­der­recht­li­chen Ein- oder Durch­fuhr lei­tet die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de oder das BLV ei­ne Straf­ver­fol­gung ein. Liegt gleich­zei­tig ei­ne Wi­der­hand­lung ge­gen die Zoll­vor­schrif­ten vor, so lei­tet das BA­ZG ei­ne Straf­ver­fol­gung ein.

3 Das BA­ZG er­öff­net und voll­streckt auf Er­su­chen des BLV oder der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den die Straf­be­schei­de und -ver­fü­gun­gen we­gen Wi­der­hand­lun­gen, die vom BA­ZG un­ter­sucht wur­den.

7. Kapitel: Gebühren und Übernahme von Kosten

Art. 32  

1 Die Ge­büh­ren für Be­wil­li­gun­gen und Kon­trol­len des BLV rich­ten sich nach der Ge­büh­ren­ver­ord­nung BLV vom 30. Ok­to­ber 198520. Sie wer­den der Hal­te­rin, dem Hal­ter oder der er­mäch­tig­ten Per­son auf­er­legt.

2 Die Hal­te­rin, der Hal­ter oder die er­mäch­tig­te Per­son muss zu­dem für sämt­li­che Kos­ten auf­kom­men, die durch Kon­trol­len der kan­to­na­len Ve­te­ri­när­be­hör­den so­wie durch Mass­nah­men ent­ste­hen, die von kan­to­na­len Ve­te­ri­när­be­hör­den oder vom grenz­tier­ärzt­li­chen Dienst an­ge­ord­net wer­den.

8. Kapitel: Schweizerischer Heimtierpass

Art. 33 Herstellung und Vertrieb  

1 Für die Her­stel­lung und den Ver­trieb des schwei­ze­ri­schen Heim­tier­pas­ses ist das BLV zu­stän­dig. Es kann da­für Drit­te bei­zie­hen.

2 Der Heim­tier­pass ist nach den in­ter­na­tio­nal har­mo­ni­sier­ten Vor­ga­ben her­zu­stel­len. Er darf nur an in der Schweiz tä­ti­ge Tierärz­tin­nen und Tierärz­te mit kan­to­na­ler Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung ab­ge­ge­ben wer­den.

3 Die Ge­büh­ren für die Her­stel­lung und den Ver­trieb des Heim­tier­pas­ses rich­ten sich nach der Ge­büh­ren­ver­ord­nung Pu­bli­ka­tio­nen vom 23. No­vem­ber 200521. Sie wer­den den Tierärz­tin­nen und Tierärz­ten auf­er­legt.

21 [AS 2005 5433. AS 2014 4329Art. 8]. Sie­he heu­te: die Ge­büh­ren­ver­ord­nung Pu­bli­ka­tio­nen vom 19. Nov. 2014 (SR 172.041.11).

Art. 34 Ausstellung  

1 Der schwei­ze­ri­sche Heim­tier­pass darf nur von Tierärz­tin­nen und Tierärz­ten mit kan­to­na­ler Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung und Pra­xis­stand­ort in der Schweiz und von Tierärz­tin­nen und Tierärz­ten mit An­stel­lung bei ei­ner Per­son mit kan­to­na­ler Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung und Pra­xis­stand­ort in der Schweiz aus­ge­stellt wer­den. Nur sie dür­fen An­ga­ben zum Tier und zur Hal­te­rin oder zum Hal­ter in den Heim­tier­pass ein­tra­gen.22

2 Bei der Aus­stel­lung ei­nes Heim­tier­pas­ses muss die Tierärz­tin oder der Tier­arzt die fol­gen­den Da­ten auf­zeich­nen:

a.
Zeit­punkt der Im­plan­ta­ti­on so­wie Num­mer und Lo­ka­li­sa­ti­on des an­ge­brach­ten Mi­kro­chips;
b.
Na­me und Kon­takt­in­for­ma­ti­on der Hal­te­rin oder des Hal­ters;
c.
Num­mer des ab­ge­ge­be­nen Heim­tier­pas­ses.

2bis Für Hun­de müs­sen die Tierärz­tin­nen und Tierärz­te die Num­mern der aus­ge­stell­ten Heim­tier­päs­se in der zen­tra­len Da­ten­bank nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 2 TSG er­fas­sen.23

3 Die Da­ten sind wäh­rend drei­er Jah­re auf­zu­be­wah­ren.

4 Sie sind auf An­fra­ge dem BLV und den kan­to­na­len Voll­zugs­be­hör­den mit­zu­tei­len.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 der V vom 10. Jan. 2018, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 721).

9. Kapitel: Information und Ausbildung

Art. 35  

1 Das BLV sorgt für die In­for­ma­ti­on der Rei­sen­den. Es ver­öf­fent­licht die Ein­fuhr­be­stim­mun­gen im In­ter­net.

2 Es sorgt für die Aus­bil­dung der Kon­troll­or­ga­ne.

10. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 36 Nachführung einzelner Anhänge  

Das BLV kann die An­hän­ge 1, 3, 4 und 5 ent­spre­chend der in­ter­na­tio­na­len oder der tech­ni­schen Ent­wick­lung nach­füh­ren.

Art. 37 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

Die Auf­he­bung und die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wer­den in An­hang 6 ge­re­gelt.

Art. 38 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 29. De­zem­ber 2014 in Kraft.

Anhang 1 24

24 Fassung gemäss Ziff. I der V des BLV vom 16. Febr. 2021, in Kraft seit 18. Febr. 2021 (AS 2021 96).

(Art. 2)

Liste der Heimtiere

Es gilt Anhang I der Verordnung (EG) Nr. 576/201325, der folgende Heimtiere vorsieht:

1.
Hunde;
2.
Katzen;
3.
Frettchen;
4.
Hauskaninchen;
5.
Nagetiere;
6.
Vögel, ausgenommen Hühner, Truthühner, Perlhühner, Enten, Gänse, Wachteln, Tauben, Fasane, Rebhühner und Laufvögel (Ratitae);
7.
Reptilien;
8.
Amphibien;
9.
Zierfische und für Zierzwecke gehaltene Wassertiere;
10.
wirbellose Tiere, ausgenommen Bienen und Krustentiere.

25 Verordnung (EU) Nr. 576/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Juni 2013 über die Verbringung von Heimtieren zu anderen als Handelszwecken und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 998/2003, Fassung gemäss ABl. L 178 vom 28.6.2013, S. 1.

Anhang 2 26

26 Aufgehoben durch Anhang Ziff. II 4 der V vom 18. Nov. 2015 über die Ein-, Durch- und Ausfuhr von Tieren und Tierprodukten im Verkehr mit Drittstaaten, mit Wirkung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5201).

Anhang 3 27

27 Fassung gemäss Ziff. I der V des BLV vom 16. Febr. 2021, in Kraft seit 18. Febr. 2021 (AS 2021 96).

(Art. 6 Abs. 2)

Einteilung der Staaten und Territorien

Es gilt die folgende Einteilung der Staaten und Territorien:

a. EU-Mitgliedstaaten und weitere europäische Staaten und Territorien,
die einen von der EU anerkannten Heimtierpass verwenden:

1.
die EU-Mitgliedstaaten, einschliesslich:
1.1
Azoren und Madeira
1.2
Balearen, Kanarische Inseln, Ceuta und Melilla
1.3
Färöer
1.4
Französisch-Guayana, Guadeloupe, Martinique, Mayotte und Réunion
1.5
Grönland
2.
die folgenden weiteren europäischen Staaten und Territorien, die einen von der EU anerkannten Heimtierpass verwenden:
2.1
Andorra
2.2
Gibraltar
2.3
Island
2.4
Monaco
2.5
Nordirland
2.6
Norwegen
2.7
San Marino
2.8
Vatikanstadt

b. die folgenden Staaten und Territorien mit günstiger Seuchenlage bezüglich
Tollwut:

1.
Antigua und Barbuda
2.
Argentinien
3.
Aruba
4.
Ascension
5.
Australien
6.
Bahrain
7.
Barbados
8.
Belarus
9.
Bermuda
10.
Bonaire, St. Eustatius und Saba
11.
Bosnien und Herzegowina
12.
Britische Jungferninseln
13.
Chile
14.
Curaçao
15.
Falklandinseln
16.
Fidschi
17.
Französisch-Polynesien
18.
Guernsey
19.
Hongkong
20.
Insel Man
21.
Jamaika
22.
Japan
23.
Jersey
24.
Kaimaninseln
25.
Kanada
26.
Malaysia
27.
Mauritius
28.
Mexiko
29.
Montserrat
30.
Neukaledonien
31.
Neuseeland
32.
Nordmazedonien
33.
Russland
34.
Singapur
35.
St. Helena
36.
St. Kitts und Nevis
37.
St. Lucia
38.
Sint Maarten
39.
St. Pierre und Miquelon
40.
St. Vincent und die Grenadinen
41.
Taiwan (Chinesisches Taipei)
42.
Trinidad und Tobago
43.
Vanuatu
44.
Vereinigte Arabische Emirate
45.
Vereinigte Staaten (einschliesslich Amerikanisch-Samoa, Amerikanische Jungferninseln, Guam, Nördliche Marianen und Puerto Rico)
46.
Vereinigtes Königreich ohne Nordirland
47.
Wallis und Futuna

c. die folgenden Staaten und Territorien, in denen urbane Tollwut nicht ausgeschlossen werden kann:

Alle Staaten und Territorien, die nicht in den Buchstaben a und b aufgelistet sind.

Anhang 4

(Art. 8 Abs. 1, 9 Abs. 1, 10 Abs. 1, 11 Abs. 1, 12 Abs. 3, 13 Abs. 4, 15 Abs. 4)

Besondere Bestimmungen für Hunde, Katzen und Frettchen

1. Kennzeichnung

1.1
Technische Anforderungen:
1.1.1
passiver RFID-Chip;
1.1.2
HDX-Übertragung oder FDX-B-Übertragung nach der ISO-Norm 11784:1996/Amd 2:201028;
1.1.3
ablesbar mit einem Lesegerät, das der ISO-Norm 11785:1996/Cor 1:200829 entspricht.
1.2
Ist ein Tier mit einem anderen Mikrochip versehen, so muss die Halterin, der Halter oder die ermächtigte Person bei jeder Kontrolle die für das Ablesen des Mikrochips erforderlichen Mittel zur Verfügung stellen.

28 Die aufgeführte Norm kann kostenlos eingesehen und gegen Bezahlung bezogen werden bei der Schweizerischen Normen-Vereinigung (SNV), Sulzerallee 70, 8404Winterthur; www.snv.ch.

29 Die aufgeführte Norm kann kostenlos eingesehen und gegen Bezahlung bezogen werden bei der Schweizerischen Normen-Vereinigung (SNV), Sulzerallee 70, 8404Winterthur; www.snv.ch.

2. Heimtierpass für Tiere aus Staaten nach Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe a

2.1
Für den Heimtierpass für Tiere aus Staaten nach Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe a gelten die Anforderungen nach Anhang III der Durchführungs­verordnung (EU) Nr. 577/201330.
2.2
In Heimtierpässen aus Staaten, die nicht der EU angehören, müssen das Emblem der EU und Angaben, die auf diese hinweisen, durch die Angaben über das betreffende Land ersetzt sein.

30 Siehe Fussnote zu Anhang 3.

3. Veterinärbescheinigung für Tiere aus Staaten und Territorien nach Artikel 6 Absatz 1 Buchstaben b und c

Für die Veterinärbescheinigung für Tiere aus Staaten und Territorien nach Artikel 6 Absatz 1 Buchstaben b und c gelten die Anforderungen nach Anhang IV der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 577/201331.

31 Siehe Fussnote zu Anhang 3.

4. Tollwutimpfung

4.1
Zulässige Impfstoffkategorien:
4.1.1
inaktivierter Impfstoff mit einem Wirkungsgrad von mindestens einer internationalen Antigeneinheit (WHO-Norm); oder
4.1.2
rekombinanter Wirkstoff, der das immunisierende Glykoprotein des Tollwutvirus in einem Lebendvirusvektor exprimiert.
4.2
Anforderungen an den Impfstoff bei Verabreichung:
4.2.1
in der Schweiz: Zulassung nach dem Heilmittelgesetz vom 15. Dezem­ber 200032;
4.2.2
in einem EU-Mitgliedstaat: Genehmigung für das Inverkehrbringen nach den europäischen Vorschriften;
4.2.3
in einem Drittstaat: Einhaltung der Anforderungen nach den Kapiteln 1.1.8 und 2.1.13 des Manuel des tests de diagnostic et des vaccins pour les animaux terrestres33 der Weltorganisation für Tiergesundheit.

32 SR 812.21

33 Manuel des tests de diagnostic et des vaccins pour les animaux terrestres, Version 2011; www.oie.int > Français > Normes internationales > Manuel terrestre > Accès en ligne.

5. Erklärungen

Für die Erklärungen nach den Artikeln 12 Absatz 3 Buchstabe a, 13 Absatz 4 Buchstabe a und 15 Absatz 4 Buchstabe a gelten die Anforderungen nach Anhang I der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 577/201334.

34 Siehe Fussnote zu Anhang 3.

Anhang 5 35

35 Fassung gemäss Ziff. I der V des BLV vom 16. Febr. 2021, in Kraft seit 18. Febr. 2021 (AS 2021 96).

(Art. 16 Abs. 1)

Massnahmen vor der Einfuhr von Vögeln in Bezug auf die Veterinärbescheinigung

Es gelten die Anforderungen nach den Anhängen II und III der Entscheidung 2007/
25/EG36.

36 Entscheidung 2007/25/EG der Kommission vom 22. Dez. 2006 hinsichtlich bestimmter Massnahmen zum Schutz gegen die hoch pathogene Aviäre Influenza und zur Regelung der Verbringung von Heimvögeln, die von ihren Besitzern aus Drittländern mitgeführt werden, ABl. L 8 vom 13.1.2007, S. 29; zuletzt geändert durch Durch­führungsbeschluss (EU) 2020/2107, ABl. L 425 vom 16.12.2020, S 103.

Anhang 6

(Art. 37)

Aufhebung und Änderung anderer Erlasse

I

Die Verordnung vom 18. April 200737 über die Einfuhr von Heimtieren wird aufgehoben.

II

Die nachstehenden Erlasse werden wie folgt geändert:

38

37 [AS 2007 2769; 2008 4191; 2012 2865; 2013 2141, 3111Anhang Ziff. II 3; 2014 2243Anhang Ziff. 4, 4055]

38 Die Änderungen können unter AS 2014 4521konsultiert werden.

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