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Verordnung
über die eidgenössischen Jagdbanngebiete
(VEJ)

vom 30. September 1991 (Stand am 15. Juli 2015)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 11 des Bundesgesetzes vom 20. Juni 19861
über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel (Jagdgesetz)
und Artikel 26 des Bundesgesetzes vom 1. Juli 19662
über den Natur- und Heimat­schutz (NHG),

verordnet:

1. Abschnitt: Eidgenössische Jagdbanngebiete

Art. 1 Zweck  

Eid­ge­nös­si­sche Jagd­bann­ge­bie­te (Bann­ge­bie­te) die­nen dem Schutz und der Erhal­tung von sel­te­nen und be­droh­ten wild­le­ben­den Säu­ge­tie­ren und Vö­geln und ih­rer Le­bens­räu­me so­wie der Er­hal­tung von ge­sun­den, den ört­li­chen Ver­hält­nis­sen an­ge­pass­ten Be­stän­den jagd­ba­rer Ar­ten.

Art. 2 Bezeichnung  

1 Bann­ge­bie­te sind die im An­hang 1 auf­ge­zähl­ten Ob­jek­te.

2 Das Bun­desin­ven­tar der eid­ge­nös­si­schen Jagd­bann­ge­bie­te (In­ven­tar) ent­hält für
je­des Bann­ge­biet:

a.
ei­ne kar­to­gra­phi­sche Dar­stel­lung des Pe­ri­me­ters und ei­ne Be­schrei­bung des Ge­bie­tes;
b.
das Schutz­ziel;
c.
be­son­de­re Mass­nah­men für den Ar­ten- und Bio­top­schutz und die Re­gu­lie­rung von Be­stän­den jagd­ba­rer Ar­ten und de­ren zeit­li­che Gel­tung;
d.
al­len­falls einen Pe­ri­me­ter aus­ser­halb des Bann­ge­bie­tes, in wel­chem Wild­schä­den ver­gü­tet wer­den.

3 Das In­ven­tar ist Be­stand­teil die­ser Ver­ord­nung und wird aus­sch­liess­lich in elek­tro­ni­scher Form auf der In­ter­netsei­te des Bun­des­am­tes für Um­welt (BA­FU)3 aus­ser­halb der Amt­li­chen Samm­lung des Bun­des­rech­tes (AS) ver­öf­fent­licht (Art. 5 des Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 20044).5

3 www.ba­fu.ad­min.ch>The­men > Schutz­ge­bie­te > Jagd­bann­ge­bie­te > Ob­jekt­be­schrei­bun­gen

4 SR 170.512

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4537).

Art. 3 Geringfügige Änderungen 6  

Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (De­par­te­ment) ist be­fugt, im Ein­ver­neh­men mit den Kan­to­nen die Be­zeich­nung der Ob­jek­te ge­ring­fü­gig zu än­dern, so­fern die Ar­ten­viel­falt er­hal­ten bleibt. Ge­ring­fü­gig sind:

a.
die Än­de­rung des Pe­ri­me­ters um höchs­tens fünf Pro­zent der Flä­che des Ob­jekts;
b.
die Ver­klei­ne­rung des Pe­ri­me­ters um höchs­tens zehn Pro­zent der Flä­che des Ob­jek­tes, wenn der Pe­ri­me­ter mit ei­nem min­des­tens gleich gros­sen neu­en Ge­biets­teil er­wei­tert wird;
c.
Mass­nah­men für die Re­gu­lie­rung von Be­stän­den jagd­ba­rer Ar­ten.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Fe­br. 2004, in Kraft seit 1. März 2004 (AS 20041265).

Art. 4 Besondere Massnahmen bei der Aufhebung oder Abänderung von Banngebieten  

Die Kan­to­ne sor­gen in den neu für die Jagd of­fe­nen Ge­bie­ten da­für, dass die Be­ja­gung scho­nend ein­setzt und erst nach ei­ner an­ge­mes­se­nen Über­gangs­frist in vol­lem Um­fang er­folgt.

2. Abschnitt: Schutz der Artenvielfalt und der Lebensräume

Art. 5 Artenschutz  

1 In den Bann­ge­bie­ten gel­ten fol­gen­de all­ge­mei­ne Be­stim­mun­gen:

a.7
Die Jagd ist ver­bo­ten; vor­be­hal­ten sind Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 und Ar­ti­kel 9.
b.
Tie­re dür­fen nicht ge­stört, ver­trie­ben oder aus dem Bann­ge­biet her­aus­ge­lockt wer­den.
bbis.8
Das Füt­tern von wild­le­ben­den Tie­ren und das Ein­rich­ten von Salz­le­cken sind ver­bo­ten.
c.9
Hun­de sind an der Lei­ne zu füh­ren; da­von aus­ge­nom­men sind Nutz­hun­de in der Land­wirt­schaft.
d.
Das Tra­gen, Auf­be­wah­ren und die Ver­wen­dung von Waf­fen und Fal­len ist ver­bo­ten. Die Kan­to­ne kön­nen für Per­so­nen, die in­ner­halb des Bann­ge­biets woh­nen und für Ge­bie­te mit par­ti­el­lem Schutz, Aus­nah­men ge­stat­ten. Auf We­gen und Stras­sen dür­fen Jagd­be­rech­tig­te wäh­rend der Jagd und Mi­li­tär­dienst­pflich­ti­ge zur Er­fül­lung ih­rer Wehr­pflicht (Dienst-, Schiess- und In­spek­ti­ons­pflicht) das Bann­ge­biet mit un­ge­la­de­nen Waf­fen durch­que­ren. Die Ver­wen­dung von Fal­len und Waf­fen durch Or­ga­ne der Wild­hut ist ge­s­tat­tet.
e.
Das freie Zel­ten und Cam­pie­ren ist ver­bo­ten. Vor­be­hal­ten bleibt die Be­nut­zung of­fi­zi­el­ler Zelt­plät­ze. Die Kan­to­ne kön­nen Aus­nah­men be­wil­li­gen.
f.10
Das Ab­flie­gen und Lan­den mit zi­vi­len, be­mann­ten Luft­fahr­zeu­gen ist ver­bo­ten, aus­ser im Rah­men des Be­triebs von be­ste­hen­den Flug­plät­zen so­wie nach den Be­stim­mun­gen der Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3 Buch­sta­be a und 28 Ab­satz 1 der Aus­sen­lan­de­ver­ord­nung vom 14. Mai 201411.
fbis.12
Der Be­trieb von zi­vi­len, un­be­mann­ten Luft­fahr­zeu­gen ist ver­bo­ten.
g.
Das Ski­fah­ren aus­ser­halb von mar­kier­ten Pis­ten, Rou­ten und Loi­pen ist ver­bo­ten.
h.
Mit Aus­nah­me der Ver­wen­dung für land- und forst­wirt­schaft­li­che Zwe­cke so­wie durch Or­ga­ne der Wild­hut ist es ver­bo­ten, Alp- und Forst­stras­sen zu be­fah­ren so­wie Fahr­zeu­ge jeg­li­cher Art aus­ser­halb von Stras­sen, Wald- und Feld­we­gen zu be­nüt­zen. Die Kan­to­ne kön­nen Aus­nah­men vor­se­hen.
i.
Mi­li­tä­ri­sche Übun­gen mit schar­fer oder Übungs­mu­ni­ti­on sind ver­bo­ten. Vor­be­hal­ten ist die ver­trag­lich ge­re­gel­te Be­nüt­zung be­son­de­rer Schiess­plät­ze und mi­li­tä­ri­scher An­la­gen. Der Wacht­dienst der Trup­pe mit ge­la­de­ner Waf­fe so­wie das Mit­füh­ren von Waf­fen bei Kon­trol­l­auf­ga­ben des Fes­tungs­wacht­korps und des Grenzwacht­korps sind zu­läs­sig.

2 Die Durch­füh­rung von sport­li­chen An­läs­sen und sons­ti­gen ge­sell­schaft­li­chen Ver­an­stal­tun­gen ist nur zu­läs­sig, wenn da­durch das Schutz­ziel nicht be­ein­träch­tigt wer­den kann. Die Ver­an­stal­ter be­dür­fen ei­ner kan­to­na­len Be­wil­li­gung.

3 Be­son­de­re Be­stim­mun­gen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 so­wie Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 8−10 und 12 blei­ben vor­be­hal­ten.13

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

11 SR 748.132.3

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

Art. 6 Schutz der Lebensräume  

1 Bund und Kan­to­ne sor­gen bei der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben da­für, dass die Schutz­zie­le der Bann­ge­bie­te nicht durch an­de­re Nut­zun­gen be­ein­träch­tigt wer­den. Lie­gen im Ein­zel­fall an­de­re In­ter­es­sen vor, ist an­hand ei­ner In­ter­es­sen­ab­wä­gung zu ent­schei­den.

1bis Sind beim Voll­zug durch den Bund an­de­re Bun­des­be­hör­den als das BA­FU14 zu­stän­dig, so wirkt die­ses nach den Ar­ti­keln 62a und 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199715 mit.16

2 Die Bann­ge­bie­te sind bei der Richt- und Nut­zungs­pla­nung zu be­rück­sich­ti­gen.

3 In den Bann­ge­bie­ten ist der Er­hal­tung von Bio­to­pen im Sin­ne von Ar­ti­kel 18 Ab­satz 1bis NHG, ins­be­son­de­re als Le­bens­räu­me der ein­hei­mi­schen und zie­hen­den wild­le­ben­den Säu­ge­tie­re und Vö­gel, be­son­de­re Be­ach­tung zu schen­ken. Die Kan­to­ne sor­gen ins­be­son­de­re da­für, dass sol­che Le­bens­räu­me:

a.
land- und forst­wirt­schaft­lich an­ge­passt ge­nutzt wer­den;
b.
nicht zer­schnit­ten wer­den;
c.
ein aus­rei­chen­des Äsungs­an­ge­bot auf­wei­sen.

4 Wei­ter­ge­hen­de oder an­ders lau­ten­de Bio­top­schutz­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 die­ser Ver­ord­nung und nach den Ar­ti­keln 18 ff. NHG blei­ben vor­be­hal­ten.

5 Die För­de­rung von Bio­top­schutz­mass­nah­men rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 18 ff. NHG.

14 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4537). Die Änd. wur­de im gan­zen Er­lass vor­ge­nom­men.

15 SR172.010

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 20 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

Art. 7 Markierung und Information  

1 Die Kan­to­ne sor­gen für die In­for­ma­ti­on der Jagd­be­rech­tig­ten und der Öf­fent­lich­keit über die Bann­ge­bie­te.

2 Sie sor­gen für die Mar­kie­rung der Bann­ge­bie­te im Ge­län­de.

3 An den wich­tigs­ten Ein­gän­gen in die Bann­ge­bie­te so­wie bei be­son­ders schutz­wür­di­gen Le­bens­räu­men in­ner­halb der Ge­bie­te sind Hin­weis­ta­feln mit An­ga­ben zum Schutz­ge­biet, zum Schutz­ziel und zu den wich­tigs­ten Schutz­mass­nah­men an­zu­brin­gen.

4 Das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie be­zeich­net in den Lan­des­kar­ten mit Schnee­sport­the­ma­tik die eid­ge­nös­si­schen Jagd­bann­ge­bie­te so­wie die dar­in zur Be­nut­zung er­laub­ten Rou­ten.17

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 15. Ju­li 2012 (AS 2012 3683).

3. Abschnitt: Verhütung von Wildschaden

Art. 8  

1 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass in den Bann­ge­bie­ten kei­ne un­trag­ba­ren Wild­schä­den ent­ste­hen. Die na­tür­li­che Ver­jün­gung der Wäl­der muss si­cher­ge­stellt sein.

2 Die Wild­hü­ter der Bann­ge­bie­te kön­nen auf An­ord­nung der kan­to­na­len Fach­stel­le je­der­zeit Mass­nah­men ge­gen ein­zel­ne jagd­ba­re Tie­re er­grei­fen, wel­che er­heb­li­chen Scha­den an­rich­ten.

318

4 Im Üb­ri­gen gel­ten die kan­to­na­len Be­stim­mun­gen über die Ver­hü­tung von Wild­schä­den.

18 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, mit Wir­kung seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

4. Abschnitt: Jagdliche Massnahmen

Art. 9 Bestandesregulierungen  

1 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass die Be­stän­de jagd­ba­rer Huf­tier­ar­ten in den Bann­ge­bie­ten stets den ört­li­chen Ver­hält­nis­sen an­ge­passt sind und ei­ne na­tür­li­che Al­ters- und Ge­schlechts­klas­sen­struk­tur auf­wei­sen. Sie be­rück­sich­ti­gen da­bei die An­lie­gen der Land­wirt­schaft, des Na­tur- und Land­schafts­schut­zes und der Wal­der­hal­tung.

2 Zu die­sem Zweck wer­den aus­ge­schie­den:

a.
Ge­bie­te, in de­nen Re­gu­lie­rungs­mass­nah­men nur in Aus­nah­me­fäl­len an­ge­ord­net wer­den kön­nen (in­te­gral ge­schütz­te Ge­bie­te);
b.
Ge­bie­te, in de­nen Be­stän­de von Re­hen, Gem­sen, Rothir­schen und Wild­schwei­nen re­gel­mäs­sig re­gu­liert oder re­du­ziert wer­den kön­nen (par­ti­ell ge­schütz­te Ge­bie­te).

3 Be­vor in Ge­bie­ten mit in­te­gra­lem Schutz Re­gu­lie­rungs­mass­nah­men vor­ge­se­hen wer­den, ist das BA­FU an­zu­hö­ren.

4 Die Kan­to­ne er­stel­len für Ge­bie­te mit par­ti­el­lem Schutz Ab­schuss­plä­ne für die ein­zel­nen Wild­ar­ten und ge­ben die­se dem BA­FU be­kannt. Gren­zen Bann­ge­bie­te ver­schie­de­ner Kan­to­ne an­ein­an­der, so sind die­se Plä­ne auf­ein­an­der ab­zu­stim­men.

5 Die Ver­wen­dung von Hun­den bei Be­stan­des­re­gu­lie­run­gen ist ver­bo­ten, aus­ge­nom­men sind ge­prüf­te Schweiss­hun­de für die Nach­su­che. Die Kan­to­ne kön­nen Aus­nah­men ge­stat­ten.

6 Die Kan­to­ne kön­nen zur Er­fül­lung die­ser Plä­ne ne­ben den Wild­schutz­or­ga­nen auch Jagd­be­rech­tig­te bei­zie­hen.

Art. 10 Hegeabschüsse und Massnahmen gegen nicht einheimische Tiere 19  

1 Die Wild­schutz­or­ga­ne der Bann­ge­bie­te kön­nen kran­ke oder ver­letz­te Tie­re je­der­zeit er­le­gen, wenn dies zur Ver­hin­de­rung der Aus­brei­tung von Krank­hei­ten oder aus Tier­schutz­grün­den not­wen­dig ist.

1bis Sie tref­fen die Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 8bis Ab­satz 5 der Jagd­ver­ord­nung vom 29. Fe­bru­ar 198820 ge­gen nicht ein­hei­mi­sche Tie­re.

2 Sie mel­den sol­che Ab­schüs­se und Mass­nah­men um­ge­hend der kan­to­na­len Fach­stel­le.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

20 SR 922.01

Art. 10a Berichterstattung 21  

Die Kan­to­ne er­stat­ten dem BA­FU jähr­lich über die nach den Ar­ti­keln 8–10 ge­trof­fe­nen Mass­nah­men Be­richt.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

5. Abschnitt: Wildhüter

Art. 11 Stellung und Wahl  

1 Die Kan­to­ne be­zeich­nen für je­des Bann­ge­biet einen oder meh­re­re Wild­hü­ter. Sie stat­ten die­se mit den Rech­ten der ge­richt­li­chen Po­li­zei nach Ar­ti­kel 26 des Jagd­ge­set­zes aus.

2 Die Wild­hü­ter der Bann­ge­bie­te ge­hö­ren zum kan­to­na­len Per­so­nal.22

3 Sie un­ter­ste­hen der kan­to­na­len Fach­stel­le.

4 Die An­stel­lung er­folgt durch den Kan­ton. Das BA­FU ist vor­her an­zu­hö­ren.23

5 Lie­gen Bann­ge­bie­te in der Nä­he der Lan­des­gren­zen, sind auch die Grenzwäch­ter mit den Auf­ga­ben der Jagd­po­li­zei zu be­trau­en.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

Art. 12 Aufgaben  

1 Die kan­to­na­le Fach­stel­le weist den Wild­hü­tern fol­gen­de Auf­ga­ben zu:24

a.
Voll­zug der jagd­po­li­zei­li­chen Auf­ga­ben ge­mä­ss Jagd­ge­setz;
b.
Er­he­bung und Über­wa­chung der Be­stän­de wild­le­ben­der Tie­re in den Bann­ge­bie­ten;
c.
Mit­ar­beit bei der Pla­nung, der Pfle­ge und dem Un­ter­halt be­son­de­rer Le­bens­räu­me;
d.
Kenn­zeich­nung und Mar­kie­rung der Bann­ge­bie­te im Ge­län­de;
e.25
In­for­ma­ti­on, Len­kung und Be­auf­sich­ti­gung von Be­su­che­rin­nen und Be­su­chern der Bann­ge­bie­te;
f.
Mit­ar­beit bei der Pla­nung von Mass­nah­men zur Ver­hü­tung von Wild­schä­den und der Re­gu­lie­rung von Huf­tier­be­stän­den so­wie Durch­füh­rung die­ser Mass­nah­men;
fbis.26
Ko­or­di­na­ti­on und Über­wa­chung der Mass­nah­men zur Re­gu­lie­rung jagd­ba­rer Huf­tier­ar­ten (Art. 9);
g.
Or­ga­ni­sa­ti­on und Durch­füh­rung von Nach­su­chen ver­letz­ter Tie­re in den Bann­ge­bie­ten;
h.
Kon­takt­pfle­ge, In­for­ma­ti­on und Zu­sam­men­ar­beit mit Ver­tre­tern der Ge­mein­den, der Land- und Forst­wirt­schaft, des Na­tur- und Land­schafts­schut­zes und der Jagd;
i.
Ver­tre­tung der In­ter­es­sen des Ar­ten­schut­zes bei kom­mu­na­len und re­gio­na­len Richt- und Nut­zungs­pla­nun­gen, so­weit sie Bann­ge­bie­te be­tref­fen;
k.
Kon­takt­nah­me mit den re­gio­na­len Ko­or­di­na­ti­ons­stel­len und Schiess­platz­kom­man­dos für die Be­le­gung von Waf­fen- und Schiess­plät­zen, so­weit Bann­ge­bie­te be­trof­fen sind, so­wie Be­ra­tung von Trup­pen­kom­man­dan­ten vor Ort;
l.
Un­ter­stüt­zung von und Mit­ar­beit bei wis­sen­schaft­li­chen Un­ter­su­chun­gen im Ein­ver­neh­men mit der kan­to­na­len Fach­stel­le.

2 Die kan­to­na­le Fach­stel­le kann den Wild­hü­tern von sich aus oder auf An­trag des BA­FU wei­te­re Auf­ga­ben zu­wei­sen. Sie kann für die Auf­sicht der Bann­ge­bie­te wei­te­re Fach­per­so­nen bei­zie­hen.27

3 Die Wild­hü­ter füh­ren Dienst­ta­ge­bü­cher über die ge­leis­te­ten Ar­bei­ten.

4 Über die Er­fül­lung die­ser Auf­ga­ben ist dem BA­FU jähr­lich Be­richt zu er­stat­ten.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

Art. 13 Ausbildung  

1 Die Kan­to­ne sor­gen für die Grund­aus­bil­dung der Wild­hü­ter.

2 Das BA­FU führt für die be­son­de­ren Be­lan­ge der Bann­ge­bie­te Wei­ter­bil­dungs­kur­se durch.

6. Abschnitt: Abgeltungen28

28 Fassung gemäss Ziff. I 22 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 14 Aufsicht  

1 Die Hö­he der glo­ba­len Ab­gel­tun­gen an die Kos­ten für die Auf­sicht in den Bann­ge­bie­ten wird zwi­schen dem BA­FU und dem be­trof­fe­nen Kan­ton aus­ge­han­delt. Sie rich­tet sich nach:

a.
der Flä­che der Bann­ge­bie­te;
b.
den Kos­ten der Grund­aus­bil­dung und der Aus­rüs­tung so­wie der zeit­wei­li­gen Ver­stär­kung oder Aus­hil­fe für die Wild­hut;
c.
der not­wen­di­gen In­fra­struk­tur für die Auf­sicht und Mar­kie­rung der Bann­ge­bie­te im Ge­län­de;
d.
den un­ter Be­tei­li­gung des BA­FU er­ar­bei­te­ten Nut­zungs­kon­zep­ten zur Ver­mei­dung von er­heb­li­cher Stö­rung.

2 Der Grund­bei­trag be­trägt pro Jahr:

a.
für al­le Bann­ge­bie­te bis 20 km2 Flä­che: 21 000 Fran­ken;
b.
für Bann­ge­bie­te ab 20–100 km2: pro­por­tio­nal zu der 20 km2 über­stei­gen­den Flä­che zu­sätz­lich bis zu 21 000 Fran­ken.
Art. 15 Wildschäden  

1 Glo­ba­le Ab­gel­tun­gen wer­den ge­währt an die Kos­ten für:

a.
die Ent­schä­di­gung von Wild­schä­den, die in ei­nem Bann­ge­biet oder in­ner­halb ei­nes nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be d be­zeich­ne­ten Wild­scha­den­pe­ri­me­ters ent­stan­den sind;
b.
die Ver­hü­tung sol­cher Schä­den.

2 Die Hö­he der Ab­gel­tun­gen rich­tet sich nach der Flä­che der Bann­ge­bie­te.

3 Sie wird zwi­schen dem BA­FU und dem be­trof­fe­nen Kan­ton aus­ge­han­delt.

4 Wer­den trotz ih­rer Er­for­der­lich­keit und Zweck­mäs­sig­keit kei­ne Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 8 oder 9 ge­trof­fen, so kön­nen die Ab­gel­tun­gen ver­wei­gert oder zu­rück­ge­for­dert wer­den.29

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2209).

Art. 16  

Auf­ge­ho­ben

Art. 17 Zuständigkeit und Verfahren  

1 Das BA­FU schliesst die Pro­gramm­ver­ein­ba­rung mit der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de ab.

2 Es er­lässt Richt­li­ni­en über das Vor­ge­hen bei Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen so­wie über die An­ga­ben und Un­ter­la­gen zu den Ge­gen­stän­den der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung.

3 Für die Aus­zah­lung, die Be­richt­er­stat­tung und Kon­trol­le so­wie die man­gel­haf­te Er­fül­lung der Pflicht zur Be­richt­er­stat­tung und zur Leis­tungs­er­brin­gung gel­ten die Ar­ti­kel 10–11 der Ver­ord­nung vom 16. Ja­nu­ar 199130 über den Na­tur- und Hei­mat­schutz sinn­ge­mä­ss.

7. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 18 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ver­ord­nung vom 19. Au­gust 198131 über die eid­ge­nös­si­schen Bann­ge­bie­te wird auf­ge­ho­ben.

31[AS 1981 1452, 1986 1440, 1988 517Art. 20 Ziff. 3]

Art. 19 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1992 in Kraft.

Anhang 1 32

32 Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 18. Febr. 2004 (AS 20041265) und Ziff. II 1 der V vom 20. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4537).

(Art. 2 Abs. 1)

Eidgenössische Jagdbanngebiete

1.
Augstmatthorn Kanton BE
2.
Combe-Grède Kanton BE
3.
Kiental Kanton BE
4.
Schwarzhorn Kanton BE
5.
Tannhorn Kanton LU
6.
Urirotstock Kanton UR
7.
Fellital Kanton UR
8.
Mythen Kanton SZ
9.
Silbern-Jägern-Bödmerenwald Kanton SZ
10.
Hahnen Kanton OW
11.
Hutstock Kantone OW/NW
12.
Kärpf Kanton GL
13.
Schilt Kanton GL
14.
Rauti-Tros Kanton GL
15.
Graue Hörner Kanton SG
16.
Säntis Kantone AI/AR
17.
Bernina-Albris Kanton GR
18.
Beverin Kanton GR
19.
Campasc Kanton GR
20.
Piz Ela Kanton GR
21.
Trescolmen Kanton GR
22.
Pez Vial/Greina Kanton GR
23.
Campo Tencia Kanton TI
24.
Greina Kanton TI
25.
Dent de Lys Kanton FR
26.
Hochmatt-Motélon Kanton FR
27.
Creux-du-Van Kanton NE
28.
Grand Muveran Kanton VD
29.
Les Bimis-Ciernes Picat Kanton VD
30.
Le Noirmont Kanton VD
31.
Pierreuse-Gummfluh Kanton VD
32.
Aletschwald Kanton VS
33.
Alpjuhorn Kanton VS
34.
Wilerhorn Kanton VS
35.
Bietschhorn Kanton VS
36.
Mauvoisin Kanton VS
37.
Val Ferret/Combe de l’A Kanton VS
38.
Haut de Cry/Derborence Kanton VS
39.
Leukerbad Kanton VS
40.
Turtmanntal Kanton VS
41.
Dixence Kanton VS
42.
Bannalp-Walenstöcke Kantone OW/NW

Anhang 2 33

33Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013, mit Wirkung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4537).

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