1" />
Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Bundesgesetz
über die Fischerei
(BGF)1

vom 21. Juni 1991 (Stand am 1. Januar 2022)

1 Eingefügt durch Ziff. I 18 des BG vom 18. Juni 1999 über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 78 Absatz 4 und 79 der Bundesverfassung2,3
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 25. Mai 19884,

beschliesst:

2SR 101

3 Fassung gemäss Ziff. II 4 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

4BBl 1988II 1333

1. Abschnitt: Zweck und Geltungsbereich

Art. 1 Zweck  

1 Die­ses Ge­setz bezweckt:

a.
die na­tür­li­che Ar­ten­viel­falt und den Be­stand ein­hei­mi­scher Fi­sche, Kreb­se und Fischnähr­tie­re so­wie de­ren Le­bens­räu­me zu er­hal­ten, zu ver­bes­sern oder nach Mög­lich­keit wie­der­her­zu­stel­len;
b.
be­droh­te Ar­ten und Ras­sen von Fi­schen und Kreb­sen zu schüt­zen;
c.
ei­ne nach­hal­ti­ge Nut­zung der Fisch- und der Krebs­be­stän­de zu ge­währ­leis­ten;
d.
die Fi­sche­rei­for­schung zu för­dern.

2 Es stellt Grund­sät­ze auf, nach de­nen die Kan­to­ne den Fisch- und den Krebs­fang zu re­geln ha­ben.

Art. 2 Geltungsbereich  

1 Die­ses Ge­setz gilt für öf­fent­li­che und pri­va­te Ge­wäs­ser.

2 Für Fisch­zucht­an­la­gen und für die­je­ni­gen künst­lich an­ge­leg­ten pri­va­ten Ge­wäs­ser, in die Fi­sche und Kreb­se aus of­fe­nen Ge­wäs­sern auf na­tür­li­che Wei­se nicht ge­lan­gen kön­nen, gel­ten nur die Be­stim­mun­gen über die frem­den Ar­ten, Ras­sen und Va­rie­tä­ten (Art. 6 und 16 Bst. c und d). Für Fisch­zucht­an­la­gen gel­ten zu­sätz­lich die Be­stim­mun­gen über tech­ni­sche Ein­grif­fe (Art. 8–10).

2. Abschnitt: Schutz und Nutzung der Fische und Krebse

Art. 3 Bewirtschaftung  

1 Die Kan­to­ne re­geln die nach­hal­ti­ge Nut­zung der Be­stän­de und sor­gen da­für, dass

a.
die na­tür­li­che Ar­ten­viel­falt der Fi­sche und Kreb­se er­hal­ten bleibt;
b.
die Tie­re beim Fang nicht un­nö­tig ver­letzt oder ge­schä­digt wer­den.

2 Sie er­las­sen ins­be­son­de­re Be­stim­mun­gen über:

a.
die er­laub­ten Fang­ge­rä­te und ih­re Ver­wen­dung;
b.
die er­laub­ten Hilfs­ge­rä­te;
c.
den Fang von Kö­der­fi­schen;
d.
den Fang von Fischnähr­tie­ren;
e.
den Be­satz von be­fisch­ten Ge­wäs­sern;
f.
das Recht, die Ufer zur Aus­übung der Fi­sche­rei zu be­ge­hen.
Art. 4 Schonbestimmungen  

1 Der Bun­des­rat er­lässt Be­stim­mun­gen über:

a.
die Dau­er der Schon­zei­ten;
b.
die Fang­min­dest­mas­se.

2 Er legt fest, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen die Kan­to­ne da­von ab­wei­chen kön­nen.

3 Die Kan­to­ne er­las­sen Be­stim­mun­gen über:

a.
die Schaf­fung von Schon­ge­bie­ten dort, wo der Schutz der Fisch- und Krebs­be­stän­de es er­for­dert;
b.
das Zu­rück­ver­set­zen von noch le­bens­fä­hi­gen Fi­schen und Kreb­sen, wenn die­se wäh­rend der Schon­zeit ge­fan­gen wer­den oder das Fang­min­dest­mass nicht er­rei­chen.
Art. 5 Gefährdete Arten und Rassen  

1 Der Bun­des­rat be­zeich­net die Ar­ten und Ras­sen von Fi­schen und Kreb­sen, die ge­fähr­det sind.

2 Die Kan­to­ne er­grei­fen die er­for­der­li­chen Mass­nah­men zum Schutz der Le­bens­räu­me von ge­fähr­de­ten Ar­ten und Ras­sen. Sie kön­nen wei­te­re Mass­nah­men, ins­be­son­de­re Fang­ver­bo­te, an­ord­nen.

Art. 6 Fremde Arten, Rassen und Varietäten  

1 Ei­ne Be­wil­li­gung des Bun­des brau­chen:

a.
das Ein­füh­ren und das Ein­set­zen lan­des­frem­der Ar­ten, Ras­sen und Va­rie­tä­ten von Fi­schen und Kreb­sen;
b.
das Ein­set­zen stand­ort­frem­der Ar­ten, Ras­sen und Va­rie­tä­ten von Fi­schen und Kreb­sen.

2 Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn der Ge­such­stel­ler nach­weist, dass:

a.
die ein­hei­mi­sche Tier- und Pflan­zen­welt nicht ge­fähr­det wird und
b.
kei­ne un­er­wünsch­te Ver­än­de­rung der Fau­na er­folgt.

3 Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men von der Be­wil­li­gungs­pflicht vor­se­hen.

4 Lan­des- und stand­ort­frem­de Ar­ten, Ras­sen und Va­rie­tä­ten dür­fen nicht als le­ben­de Kö­der­fi­sche ab­ge­ge­ben oder ver­wen­det wer­den.

3. Abschnitt: Schutz der Lebensräume

Art. 7 Erhaltung, Verbesserung und Wiederherstellung von Lebensräumen  

1 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass Bach­läu­fe, Ufer­par­ti­en und Was­serve­ge­ta­tio­nen, die dem Lai­chen und dem Auf­wach­sen der Fi­sche die­nen, er­hal­ten blei­ben.

2 Sie er­grei­fen nach Mög­lich­keit Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Le­bens­be­din­gun­gen der Was­ser­tie­re so­wie zur lo­ka­len Wie­der­her­stel­lung zer­stör­ter Le­bens­räu­me.

Art. 8 Bewilligung für technische Eingriffe  

1 Ein­grif­fe in die Ge­wäs­ser, ih­ren Was­ser­haus­halt oder ih­ren Ver­lauf so­wie Ein­grif­fe in die Ufer und den Grund von Ge­wäs­sern brau­chen ei­ne Be­wil­li­gung der für die Fi­sche­rei zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de (fi­sche­rei­recht­li­che Be­wil­li­gung), so­weit sie die In­ter­es­sen der Fi­sche­rei be­rüh­ren kön­nen.

2 ...5

3 Ei­ne Be­wil­li­gung brau­chen ins­be­son­de­re:

a.
die Nut­zung der Was­ser­kräf­te;
b.
See­re­gu­lie­rung;
c.
Fluss- und Bach­ver­bau­un­gen so­wie Ufer­ro­dun­gen;
d.
die Schaf­fung künst­li­cher Fliess­ge­wäs­ser;
e.
die Ver­le­gung von Lei­tun­gen in Ge­wäs­ser;
f.
ma­schi­nel­le Rei­ni­gungs­ar­bei­ten in Ge­wäs­sern;
g.
die Ge­win­nung und das Wa­schen von Kies, Sand und an­de­ren Stof­fen in Ge­wäs­sern;
h.
Was­se­rent­nah­men;
i.
Was­se­rein­lei­tun­gen;
k.
land­wirt­schaft­li­che Ent­wäs­se­run­gen;
l.
Ver­kehrs­an­la­gen;
m.
Fisch­zucht­an­la­gen.

4 Kei­ne Be­wil­li­gung nach die­sem Ge­setz ist er­for­der­lich für Was­se­rent­nah­men nach Ar­ti­kel 29 des Bun­des­ge­set­zes vom 24. Ja­nu­ar 19916über den Schutz der Ge­wäs­ser.

5 An­la­gen, die er­wei­tert oder wie­der in­stand ge­stellt wer­den, gel­ten als Neu­an­la­gen.

5 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 18 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

6SR 814.20

Art. 9 Massnahmen für Neuanlagen  

1 Die zur Er­tei­lung der fi­sche­rei­recht­li­chen Be­wil­li­gung zu­stän­di­gen Be­hör­den ha­ben un­ter Be­rück­sich­ti­gung der na­tür­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten und all­fäl­li­ger an­de­rer In­ter­es­sen al­le Mass­nah­men vor­zu­schrei­ben, die ge­eig­net sind:

a.
güns­ti­ge Le­bens­be­din­gun­gen für die Was­ser­tie­re zu schaf­fen hin­sicht­lich:
1.
der Min­de­st­ab­fluss­men­gen bei Was­se­rent­nah­men,
2.
der Aus­bil­dung des Durch­fluss­pro­fils,
3.
der Be­schaf­fen­heit der Soh­le und der Bö­schun­gen,
4.
der Zahl und Ge­stal­tung der Fisch­un­ter­schlup­fe,
5.
der Was­ser­tie­fe und -tem­pe­ra­tur,
6.
der Fliess­ge­schwin­dig­keit;
b.
die freie Fischwan­de­rung si­cher­zu­stel­len;
c.
die na­tür­li­che Fort­pflan­zung zu er­mög­li­chen;
d.
zu ver­hin­dern, dass Fi­sche und Kreb­se durch bau­li­che An­la­gen oder Ma­schi­nen ge­tö­tet oder ver­letzt wer­den.

2 Las­sen sich bei den vor­ge­se­he­nen Ein­grif­fen in die Ge­wäs­ser, ih­ren Was­ser­haus­halt oder ih­ren Ver­lauf so­wie bei Ein­grif­fen in die Ufer und den Grund von Ge­wäs­sern kei­ne Mass­nah­men fin­den, die schwer­wie­gen­de Be­ein­träch­ti­gun­gen von In­ter­es­sen der Fi­sche­rei im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 ver­hin­dern kön­nen, so muss nach der Ab­wä­gung der Ge­sam­t­in­ter­es­sen­la­ge ent­schie­den wer­den.

3 Mass­nah­men nach Ab­satz 1 müs­sen be­reits bei der Pro­jek­tie­rung der tech­ni­schen Ein­grif­fe vor­ge­se­hen wer­den.

Art. 10 Massnahmen für bestehende Anlagen  

Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass bei be­ste­hen­den An­la­gen Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 ge­trof­fen wer­den, so­weit sie wirt­schaft­lich trag­bar sind.

4. Abschnitt: Grundlagenbeschaffung

Art. 117  

Die Kan­to­ne füh­ren ei­ne Fi­sche­rei­sta­tis­tik nach den Grund­sät­zen des Bun­des.

7Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des Bun­des­sta­tis­tik­ge­set­zes vom 9. Okt. 1992, in Kraft seit 1. Aug. 1993 (AS 1993 2080; BBl 1992 I 373).

5. Abschnitt: Förderung der Fischerei

Art. 12 Finanzhilfen  

1 Der Bund kann Fi­nanz­hil­fen ge­wäh­ren für:

a.
Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Le­bens­be­din­gun­gen der Was­ser­tie­re so­wie zur lo­ka­len Wie­der­her­stel­lung zer­stör­ter Le­bens­räu­me (Art. 7 Abs. 2);
b.
For­schungs­ar­bei­ten über die Ar­ten­viel­falt und den Be­stand der Fi­sche, Kreb­se und Fischnähr­tie­re so­wie de­ren Le­bens­räu­me;
c.
die In­for­ma­ti­on der Be­völ­ke­rung über die Pflan­zen- und Tier­welt in Ge­wäs­sern.

2 Die Fi­nanz­hil­fen des Bun­des be­mes­sen sich nach der Be­deu­tung der Mass­nah­men nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c für den Schutz und die Nut­zung der Fi­sche und Kreb­se; sie be­tra­gen höchs­tens 40 Pro­zent der Kos­ten.8

3 ...9

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 32 des BG vom 6. Okt. 2006 zur Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

9 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 32 des BG vom 6. Okt. 2006 zur Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

Art. 13 Aus- und Weiterbildung  

1 Das Bun­des­amt für Um­welt un­ter­stützt die zu­stän­di­gen Be­hör­den bei der Or­ga­ni­sa­ti­on der not­wen­di­gen Kur­se für die fach­li­che Aus- und Wei­ter­bil­dung der Be­rufs­fi­scher und Fisch­züch­ter.10

2 Es kann Wei­ter­bil­dungs­kur­se für die mit der Fi­sche­rei­auf­sicht be­trau­ten Or­ga­ne or­ga­ni­sie­ren.

10 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 44 des BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 689; BBl 20133729).

Art. 14 Kinderzulagen für Berufsfischer  

Die haupt­be­ruf­lich tä­ti­gen Be­rufs­fi­scher ha­ben An­spruch auf Kin­der­zu­la­gen nach dem Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 195211 über die Fa­mi­li­en­zu­la­gen in der Land­wirt­schaft.

6. Abschnitt: Haftpflicht

Art. 15  

1 Die Haft­pflicht­be­stim­mun­gen der Bun­des­ge­setz­ge­bung sind an­wend­bar.

2 Bei der Be­rech­nung des Scha­dens ist das ver­min­der­te Er­trags­ver­mö­gen des ge­schä­dig­ten Ge­wäs­sers zu be­rück­sich­ti­gen.

3 Der Emp­fän­ger muss mit der Ent­schä­di­gung, die er zur Wie­der­her­stel­lung des ur­sprüng­li­chen Zu­stan­des er­hal­ten hat, mög­lichst bald den Scha­den wie­der­gut­ma­chen.

7. Abschnitt: Strafbestimmungen

Art. 16 Vergehen  

1 Mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen wird be­straft, wer vor­sätz­lich den Fisch- oder den Krebs­be­stand schä­digt oder ge­fähr­det, in­dem er:12

a.
un­be­fug­te tech­ni­sche Ein­grif­fe vor­nimmt (Art. 8);
b.
die an ei­ne Be­wil­li­gung ge­knüpf­ten Be­din­gun­gen oder Auf­la­gen miss­ach­tet (Art. 9 Abs. 1);
c.
oh­ne be­hörd­li­che Be­wil­li­gung lan­des- oder stand­ort­frem­de Ar­ten, Ras­sen und Va­rie­tä­ten von Fi­schen oder Kreb­sen ein­führt oder ein­setzt (Art. 6 Abs. 1);
d.
lan­des- oder stand­ort­frem­de Ar­ten, Ras­sen und Va­rie­tä­ten als le­ben­de Kö­der­fi­sche ab­gibt oder ver­wen­det (Art. 6 Abs. 4).

2 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken.13

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 4 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 4 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

Art. 17 Übertretungen  

1 Mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:14

a.
die Schon­be­stim­mun­gen miss­ach­tet;
b.
Fi­sche, Kreb­se oder Fischnähr­tie­re, von de­nen er weiss oder an­neh­men muss, dass sie durch ei­ne straf­ba­re Hand­lung er­langt wor­den sind, er­wirbt, sich schen­ken lässt oder ab­setzt;
c.15
in an­de­rer Wei­se die­sem Ge­setz, den Vor­schrif­ten des Bun­des­ra­tes, de­ren Ver­let­zung die­ser mit Stra­fe be­droht, oder ei­ner un­ter Hin­weis auf die Straf­an­dro­hung die­ses Ar­ti­kels an ihn ge­rich­te­ten Ein­zel­ver­fü­gung zu­wi­der­han­delt.

2 Ver­such und Ge­hil­fen­schaft sind straf­bar.

3 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se.

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 4 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 4 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

Art. 18 Anwendbarkeit des Verwaltungsstrafrechts  

Die Ar­ti­kel 6 und 7 des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 197416 gel­ten sinn­ge­mä­ss für straf­ba­re Hand­lun­gen nach die­sem Ge­setz.

Art. 19 Verbot der Fischereiausübung  

1 Bei Fi­sche­rei­ver­ge­hen und bei schwe­ren oder wie­der­hol­ten Fäl­len von Über­tre­tun­gen kann der Rich­ter dem Tä­ter als Ne­ben­stra­fe die Aus­übung der Fi­sche­rei für ei­ne Dau­er bis zu fünf Jah­ren ver­bie­ten.

2 Der ad­mi­nis­tra­ti­ve Ent­zug der Fi­sche­rei­be­rech­ti­gung durch die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de bleibt vor­be­hal­ten.

Art. 20 Strafverfolgung 17  

1 Die Ver­fol­gung und Be­ur­tei­lung von Wi­der­hand­lun­gen ist Sa­che der Kan­to­ne.

2 Das Bun­des­amt für Le­bens­mit­tel­si­cher­heit und Ve­te­ri­när­we­sen ver­folgt und be­ur­teilt Wi­der­hand­lun­gen bei der Ein­fuhr. Liegt gleich­zei­tig ei­ne Wi­der­hand­lung ge­gen das Zoll­ge­setz vom 18. März 200518 oder das Mehr­wert­steu­er­ge­setz vom 12. Ju­ni 200919 vor, so ver­folgt und be­ur­teilt das Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit die Wi­der­hand­lun­gen.20

3 Stellt ei­ne Wi­der­hand­lung gleich­zei­tig ei­ne nach Ab­satz 2 so­wie ei­ne durch die glei­che Bun­des­be­hör­de zu ver­fol­gen­de Wi­der­hand­lung ge­gen das Bun­des­ge­setz vom 16. März 201221 über den Ver­kehr mit Tie­ren und Pflan­zen ge­schütz­ter Ar­ten, das Tier­schutz­ge­setz vom 16. De­zem­ber 200522, das Zoll­ge­setz vom 18. März 2005, das Mehr­wert­steu­er­ge­setz vom 12. Ju­ni 2009, das Le­bens­mit­tel­ge­setz vom 20. Ju­ni 201423 oder das Tier­seu­chen­ge­setz vom 1. Ju­li 196624 dar, so wird die für die schwers­te Wi­der­hand­lung an­ge­droh­te Stra­fe an­ge­wen­det; die­se kann an­ge­mes­sen er­höht wer­den.25

17 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. 6 des BG vom 16. März 2012 über den Ver­kehr mit Tie­ren und Pflan­zen ge­schütz­ter Ar­ten, in Kraft seit 1. Okt. 2013 (AS 2013 3095; BBl 2011 6985).

18 SR 631.0

19 SR 641.20

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 36 der V vom 12. Ju­ni 2020 über die An­pas­sung von Ge­set­zen in­fol­ge der Än­de­rung der Be­zeich­nung der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung im Rah­men von de­ren Wei­ter­ent­wick­lung, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 2743).

21 SR 453

22 SR 455

23 SR 817.0

24 SR916.40

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 9 des Le­bens­mit­tel­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Mai 2017 (AS 2017 249; BBl 2011 5571).

8. Abschnitt: Vollzug

Art. 21 Bund  

1 Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

2 Er be­auf­sich­tigt den kan­to­na­len Voll­zug die­ses Ge­set­zes.

3 Die eid­ge­nös­si­schen Grenzwäch­ter müs­sen die kan­to­na­len Or­ga­ne, die mit der Fi­sche­rei­auf­sicht in den schwei­ze­ri­schen Grenz­ge­wäs­sern be­traut sind, bei der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben un­ter­stüt­zen, so­weit es der Zoll­dienst ge­stat­tet.

4 Die Bun­des­be­hör­de, die ein an­de­res Bun­des­ge­setz oder einen Staats­ver­trag voll­zieht, ist bei der Er­fül­lung die­ser Auf­ga­be auch für den Voll­zug des Bun­des­ge­set­zes über die Fi­sche­rei zu­stän­dig. Sie hört vor ih­rem Ent­scheid die be­trof­fe­nen Kan­to­ne an. Das Bun­des­amt für Um­welt und die üb­ri­gen be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len wir­ken nach den Ar­ti­keln 62a und 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199726 beim Voll­zug mit.27

5 Eig­net sich das Ver­fah­ren nach Ab­satz 4 für be­stimm­te Auf­ga­ben nicht, so re­gelt der Bun­des­rat den Voll­zug durch die be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len.28

26 SR 172.010

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 18 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Fas­sung des drit­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 44 des BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 689; BBl 20133729).

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 18 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 22 Kantone  

1 Die Kan­to­ne voll­zie­hen die­ses Ge­setz, so­weit nicht der Bund da­für zu­stän­dig ist.

2 Sie er­las­sen die er­for­der­li­chen Vor­schrif­ten.

Art. 22a Information und Beratung 29  

1 Bund und Kan­to­ne sor­gen für die In­for­ma­ti­on und Be­ra­tung der Be­hör­den und der Öf­fent­lich­keit über die Be­deu­tung und den Zu­stand der Fisch­ge­wäs­ser.

2 Sie emp­feh­len ge­eig­ne­te Schutz- und Un­ter­halts­mass­nah­men.

29Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 23 Fischereiaufsicht  

1 Die Kan­to­ne sor­gen für ei­ne wir­kungs­vol­le Fi­sche­rei­auf­sicht so­wie für die Aus- und Wei­ter­bil­dung der Auf­sichts­or­ga­ne.

2 Die Auf­sichts­or­ga­ne und die von ih­nen zu­ge­zo­ge­nen Sach­ver­stän­di­gen ha­ben, so­weit es zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­be nö­tig ist, je­der­zeit Zu­tritt zu al­len Werk­an­la­gen und Grund­stücken.

3 Je­der­mann ist ver­pflich­tet, die für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes not­wen­di­gen Aus­künf­te zu er­tei­len.

Art. 24 Interkantonale Gewässer  

1 Bei in­ter­kan­to­na­len Ge­wäs­sern müs­sen die be­tei­lig­ten Kan­to­ne die Fi­sche­rei im Rah­men die­ses Ge­set­zes ein­heit­lich re­geln.

2 Kön­nen sich die Kan­to­ne nicht ei­ni­gen, so ent­schei­det der Bun­des­rat.

Art. 25 Internationale Gewässer  

Der Bun­des­rat ist nach An­hö­ren der be­trof­fe­nen Kan­to­ne er­mäch­tigt, mit an­dern Staa­ten über die Fi­sche­rei in den schwei­ze­ri­schen Grenz­ge­wäs­sern Ver­ein­ba­run­gen ab­zu­sch­lies­sen. Die­se kön­nen von die­sem Ge­setz ab­wei­chen­de Be­stim­mun­gen ent­hal­ten.

Art. 26 Genehmigung kantonaler Vorschriften  

1 Ei­ne Ge­neh­mi­gung des Bun­des brau­chen die kan­to­na­len Vor­schrif­ten über:

a.
Be­wirt­schaf­tung (Art. 3);
b.
Schon­be­stim­mun­gen (Art. 4);
c.
ge­fähr­de­te Ar­ten und Ras­sen (Art. 5).

2 Vor­schrif­ten mit ei­ner Dau­er bis zu drei Mo­na­ten brau­chen kei­ne Ge­neh­mi­gung.

Art. 26a30  

30 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 11 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 129 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

Art. 26b31  

31 Bis­he­ri­ger Art. 26a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I 18 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 129 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

9. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 27 Aufhebung und Änderung von Bundesgesetzen  

1. Das Bun­des­ge­setz vom 14. De­zem­ber 197332 über die Fi­sche­rei wird auf­ge­ho­ben.

2. und 3....33

32[AS 19752345, 1985 660Ziff. I 81, 1991 362Ziff. III, 1992 1860 Art. 75 Ziff. 1]

33Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 1991 2259kon­sul­tiert wer­den.

Art. 2834  

34 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 51 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 20076121).

Art. 29 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Es tritt un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 3 auf den 1. Ja­nu­ar in Kraft,

a.
wel­cher der Frist von zwei Jah­ren nach dem un­be­nütz­ten Ab­lauf der Re­fe­ren­dums­frist oder
b.
der Frist von zwei Jah­ren nach der Gut­heis­sung des Ge­set­zes durch das Volk folgt.

3 Ar­ti­kel 6 tritt nach dem un­be­nütz­ten Ab­lauf der Re­fe­ren­dums­frist oder mit der Gut­heis­sung des Ge­set­zes durch das Volk in Kraft.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 35 1. Ja­nu­ar 1994
Art. 6: 1. Ok­to­ber 1991

35BRB vom 1. Okt. 1991

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden