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Verordnung
zum Bundesgesetz über die Fischerei
(VBGF)

vom 24. November 1993 (Stand am 1. Januar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 4 Absätze 1 und 2, 5 Absatz 1, 6 Absatz 3 und 21 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 21. Juni 19911 über die Fischerei (Gesetz),
auf Artikel 33 des Tierschutzgesetzes vom 16. Dezember 20052,
auf Artikel 53 Absatz 1 des Tierseuchengesetzes vom 1. Juli 19663,
auf Artikel 29f Absatz 2 Buchstaben c und d des Umweltschutzgesetzes vom 7. Oktober 19834,
und auf Artikel 47 des Gewässerschutzgesetzes vom 24. Januar 19915 (GSchG),
in Ausführung des Übereinkommens vom 19. September 19796 über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebens­räume (Berner Konvention)
und des Übereinkommens vom 12. April 19997 zum Schutze des Rheins,8

verordnet:

1 SR 923.0

2 SR 455

3 SR 916.40

4 SR 814.01

5 SR 814.20

6 SR 0.455

7 SR 0.814.284

8 Fassung gemäss Anhang Ziff. 3 der V vom 4. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juni 2011 (AS 2011 1955).

1. Abschnitt: Schutz und Nutzung der Fische und Krebse 9

9 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 8. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 93).

Art. 1 Schonzeiten  

1 Die Schon­zei­ten für die un­ten auf­ge­führ­ten Fi­sche und Kreb­se be­tra­gen min­des­tens:

Wo­chen

Fo­rel­len (Sal­mo trut­ta, Sal­mo ce­ne­ri­nus, Sal­mo mar­mo­ra­tus, Sal­mo rho­da­nen­sis, Sal­mo la­brax)

in flies­sen­den Ge­wäs­sern und in Stau­hal­tun­gen

16

in ste­hen­den Ge­wäs­sern

12

See­saib­ling (Sal­ve­li­nus um­bla)

8

Fel­chen (Co­re­go­nusspp.)

6

Äsche (Thy­mal­lus thy­mal­lus)

10

Al­bo­rel­la (Al­bur­nus ar­bo­rel­la)

4

ein­hei­mi­sche Kreb­se(Rep­tan­tia)

40.10

2 Die Kan­to­ne le­gen Be­ginn und En­de der Schon­zeit so fest, dass die­se je­weils die Fort­pflan­zungs­pe­ri­ode um­fas­sen.

3 Sie kön­nen die Schon­zei­ten ver­län­gern und auf wei­te­re Fischar­ten aus­deh­nen. Sie sind da­zu ver­pflich­tet, wenn dies zur Wah­rung der nach­hal­ti­gen Nut­zung ein­hei­mi­scher Fisch- und Krebs­be­stän­de not­wen­dig ist.

4 Sie re­geln die Ver­wen­dung von Net­zen der­art, dass ge­schon­te Fischar­ten einen mög­lichst klei­nen Fan­gan­teil aus­ma­chen.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. März 2017, in Kraft seit 1. Mai 2017 (AS 2017 2613).

Art. 2 Fangmindestmasse  

1 Die Fang­min­dest­mas­se be­tra­gen für:

cm

Fo­rel­len (Sal­mo trut­ta, Sal­mo ce­ne­ri­nus, Sal­mo mar­mo­ra­tus, Sal­mo rho­da­nen­sis, Sal­mo la­brax)

in grös­se­ren ste­hen­den Ge­wäs­sern un­ter 800 m Mee­res­hö­he

35

in den üb­ri­gen Ge­wäs­sern

22

See­saib­ling (Sal­ve­li­nus um­bla)

22

Fel­chen (Co­re­go­nusspp.)

25

Äsche (Thy­mal­lus thy­mal­lus)

28

Edel­krebs (Asta­cus asta­cus)

12

Doh­len­krebs (Aus­tro­po­ta­mo­bi­us pal­li­pes)

9

Stein­krebs (Aus­tro­po­ta­mo­bi­us tor­ren­ti­um)

9.11

2 Fi­sche wer­den von der Kopf­spit­ze bis zu den Spit­zen der na­tür­lich aus­ge­brei­te­ten Schwanz­flos­sen ge­mes­sen, Kreb­se vom Stirn­schna­bel bis zum Schwan­zen­de.

3 Für den Fisch­fang mit Net­zen le­gen die Kan­to­ne die Ma­schen­wei­te so fest, dass un­ter­mas­si­ge Fi­sche einen mög­lichst klei­nen Fan­gan­teil aus­ma­chen.

4 Die Kan­to­ne kön­nen die Fang­min­dest­mas­se er­hö­hen und auf wei­te­re Fisch- und Krebs­ar­ten aus­deh­nen. Sie sind da­zu ver­pflich­tet, wenn dies zur Wah­rung der nach­hal­ti­gen Nut­zung ein­hei­mi­scher Fisch- und Krebs­be­stän­de not­wen­dig ist.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. März 2017, in Kraft seit 1. Mai 2017 (AS 2017 2613).

Art. 2a Fangverbote 12  

1 Fi­sche, die in An­hang 1 mit dem Ge­fähr­dungs­sta­tus 0, 1 oder 2 be­zeich­net sind und für die kei­ne Schon­zei­ten oder Fang­min­dest­mas­se nach den Ar­ti­keln 1 oder 2 be­ste­hen, dür­fen nicht ge­fan­gen wer­den.

2 Zu­rück­ver­setz­te oder beim An­geln fest­ge­stell­te Lach­se (Sal­mo sa­lar) sind der kan­to­na­len Fi­sche­rei­fach­stel­le un­ver­züg­lich zu mel­den.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Aug. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 20063951).

Art. 3 Sonderfänge 13  

Die Kan­to­ne kön­nen Son­der­fän­ge durch­füh­ren oder durch­füh­ren las­sen, ins­be­son­de­re zum Ab­fi­schen vor tech­ni­schen Ein­grif­fen, zur Be­kämp­fung von Krank­hei­ten, zur Laich­ge­win­nung, zum Ab­fi­schen von Auf­zucht­ge­wäs­sern oder für fi­sche­rei­bio­lo­gi­sche Er­he­bun­gen. Da­bei kann so­weit not­wen­dig von den Ar­ti­keln 1–2a die­ser Ver­ord­nung so­wie von den Ar­ti­keln 23 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d und 100 Ab­satz 2 ers­ter Satz der Tier­schutz­ver­ord­nung vom 23. April 200814 (TSchV) ab­ge­wi­chen wer­den.15

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Aug. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 20063951).

14 SR 455.1

15 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang 6 Ziff. II 4 der Tier­schutz­ver­ord­nung vom 23. April 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20082985).

Art. 4 Generelle Ausnahmen von den Schonzeiten und Fangmindestmassen  

Die Kan­to­ne kön­nen die Schon­zei­ten oder Fang­min­dest­mas­se für ei­ne be­stimm­te Zeit und ein be­stimm­tes Ge­wäs­ser her­ab­set­zen oder auf­he­ben, wenn dies fi­sche­rei­bio­lo­gisch oder für die nach­hal­ti­ge Nut­zung der Be­stän­de er­for­der­lich ist.

Art. 5 Massnahmen für den Schutz gefährdeter Arten und Rassen  

1 Als ge­fähr­de­te Ar­ten und Ras­sen (Art. 5 Ab­satz 1 des Ge­set­zes) gel­ten die in An­hang 1 mit dem Ge­fähr­dungs­sta­tus 1–4 be­zeich­ne­ten Fi­sche und Kreb­se.

2 Mass­nah­men für den Schutz ge­fähr­de­ter Ar­ten und Ras­sen (Art. 5 Abs. 2 des Ge­set­zes) wer­den un­ter Be­rück­sich­ti­gung des schwei­ze­ri­schen und eu­ro­päi­schen Ge­fähr­dungs- und Schutz­sta­tus nach An­hang 1 so­wie der Art der lo­ka­len Ge­fähr­dung durch­ge­führt.

Art. 5a Anforderungen an die Fangberechtigung 16  

Wer ei­ne Be­rech­ti­gung zum Fang von Fi­schen oder Kreb­sen er­wer­ben will, muss nach­wei­sen, dass er oder sie aus­rei­chen­de Kennt­nis­se über Fi­sche und Kreb­se und die tier­schutz­ge­rech­te Aus­übung der Fi­sche­rei hat.

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 8. Nov. 2000 (AS 2001 93). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Aug. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20063951).

Art. 5b Tierschutz bei der Fangausübung 17  

1 Ab­wei­chend von Ar­ti­kel 100 Ab­satz 2 ers­ter Satz TSchV18 müs­sen fol­gen­de zum Ver­zehr ge­fan­ge­ne Fi­sche nicht un­ver­züg­lich ge­tö­tet wer­den:

a.
Fi­sche, die von Be­rufs­fi­sche­rin­nen und Be­rufs­fi­schern so­wie von Ang­le­rin­nen und Ang­lern, wel­che über einen Sach­kun­denach­weis nach Ar­ti­kel 5a ver­fü­gen, kurz­fris­tig ge­häl­tert wer­den; die Fi­sche dür­fen durch die Häl­te­rung nicht lei­den;
b.
Fi­sche, die von Be­rufs­fi­sche­rin­nen und Be­rufs­fi­schern ge­fan­gen wor­den sind, wenn die un­ver­züg­li­che Tö­tung we­gen wid­ri­ger Wit­te­rungs­ver­hält­nis­se oder Mas­sen­fang nicht mög­lich ist; sol­che Fi­sche dür­fen ab­wei­chend von Ar­ti­kel 23 Ab­satz 1 Buch­sta­be d TSchV auf Eis oder in Eis­was­ser trans­por­tiert wer­den und sind zum frü­hest­mög­li­chen Zeit­punkt, je­doch spä­tes­tens bei An­kunft im Be­trieb zu tö­ten.

2 Beim An­geln zum Ver­zehr ge­fan­ge­ne Fi­sche, die den Schon­be­stim­mun­gen nicht ent­spre­chen und als nicht mehr le­bens­fä­hig be­ur­teilt wer­den, müs­sen so­fort ge­tö­tet und zu­rück­ver­setzt wer­den. Wer­den sie als le­bens­fä­hig be­ur­teilt, so dür­fen sie ab­wei­chend von Ar­ti­kel 100 Ab­satz 2 ers­ter Satz TSchV nicht ge­tö­tet wer­den und müs­sen eben­falls so­fort zu­rück­ver­setzt wer­den.19

3 Ab­wei­chend von Ar­ti­kel 23 Ab­satz 1 Buch­sta­be b TSchV kön­nen die Kan­to­ne das Ver­wen­den von le­ben­den ein­hei­mi­schen Kö­der­fi­schen (An­hang 1) für den Fang von Raub­fi­schen durch Be­rufs­fi­sche­rin­nen und Be­rufs­fi­scher so­wie durch Ang­le­rin­nen und Ang­ler, wel­che über einen Sach­kun­denach­weis nach Ar­ti­kel 5a ver­fü­gen, in Ge­wäs­sern oder in Tei­len von Ge­wäs­sern zu­las­sen, in de­nen Raub­fi­sche an­ders kaum ge­fan­gen wer­den kön­nen. Die le­ben­den Kö­der­fi­sche dür­fen nur am Maul be­fes­tigt wer­den.20

4 Ab­wei­chend von Ar­ti­kel 23 Ab­satz 1 Buch­sta­be c TSchV kön­nen die Kan­to­ne für Seen und Stau­hal­tun­gen zu­las­sen, dass Be­rufs­fi­sche­rin­nen und Be­rufs­fi­scher so­wie Ang­le­rin­nen und Ang­ler, die über einen Sach­kun­denach­weis nach Ar­ti­kel 5a ver­fü­gen, An­geln mit Wi­der­ha­ken ver­wen­den. Bei in­ter­kan­to­na­len Seen und Stau­hal­tun­gen stre­ben die be­trof­fe­nen Kan­to­ne ei­ne über­ein­stim­men­de Re­ge­lung an.21

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 8. Nov. 2000 (AS 2001 93). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 Ziff. II 4 der Tier­schutz­ver­ord­nung vom 23. April 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20082985).

18 SR 455.1

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III 2 der V vom 13. Mai 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2009 (AS 2009 2525).

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III 2 der V vom 13. Mai 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2009 (AS 2009 2525).

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Jan. 2014, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2014 473).

Art. 5c Bekämpfung von Tierseuchen 22  

Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass durch den Be­satz von Fi­schen oder Kreb­sen kei­ne Tier­seu­chen ver­brei­tet wer­den.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Aug. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 20063951).

Art. 5d Strafbestimmung 23  

Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Ar­ti­kel 5b wer­den nach Ar­ti­kel 26 des Tier­schutz­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 200524 ge­ahn­det.

23 Ein­ge­fügt durch An­hang 6 Ziff. II 4 der Tier­schutz­ver­ord­nung vom 23. April 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20082985).

24 SR 455

2. Abschnitt: Bewilligung für das Einführen und Einsetzen fremder Fische und Krebse

Art. 6 Begriffe  

1 Als lan­des­frem­de Fi­sche und Kreb­se gel­ten Ar­ten, Ras­sen und Va­rie­tä­ten, die nicht in An­hang 1 auf­ge­führt sind.

2 Als stand­ort­fremd gel­ten:

a.
Fi­sche und Kreb­se, die im ent­spre­chen­den Ein­zugs­ge­biet nach An­hang 1 als aus­ge­stor­ben gel­ten;
b.
Fi­sche und Kreb­se, die im ent­spre­chen­den Ein­zugs­ge­biet na­tür­li­cher­wei­se nicht vor­kom­men;
c.
Fi­sche und Kreb­se nach An­hang 1, die mit der Po­pu­la­ti­on ih­res Ein­satzor­tes ge­ne­tisch nicht aus­rei­chend ver­wandt sind.

3 Als Aqua­ri­en­fi­sche gel­ten Fi­sche und Kreb­se, die:

a.25
aus­sch­liess­lich in Aqua­ri­en ein­ge­setzt wer­den, de­ren all­fäl­li­ger Aus­lauf in ei­ne Ka­na­li­sa­ti­on mit An­schluss an ei­ne Ab­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­ge mün­det; und
b.
we­der als Kö­der­fi­sche noch als Spei­se­fi­sche oder -kreb­se ge­nutzt wer­den.

4 Als Gar­ten­tei­che gel­ten klei­ne künst­li­che Ge­wäs­ser oh­ne Zu- und Ab­fluss, in de­nen kei­ne Fi­sche oder Kreb­se ge­hal­ten wer­den, die als Kö­der­fi­sche oder als Spei­se­fi­sche oder -kreb­se ge­nutzt wer­den.26

5 Als Ein­set­zen gilt je­des Ein­brin­gen von Fi­schen und Kreb­sen in na­tür­li­che oder künst­li­che, öf­fent­li­che oder pri­va­te Ge­wäs­ser, ein­sch­liess­lich Fisch­zucht­an­la­gen, Gar­ten­tei­che und Aqua­ri­en.27

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Aug. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 20063951).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Aug. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 20063951).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Aug. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 20063951).

Art. 7 Bewilligungsvoraussetzungen  

Die Vor­aus­set­zun­gen von Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2 des Ge­set­zes sind in der Re­gel er­füllt, wenn:

a.
Fi­sche und Kreb­se, die nach An­hang 1 aus­ge­stor­ben sind, in ih­rem Ein­zugs­ge­biet wie­der an­ge­sie­delt wer­den und kei­ne Ge­fähr­dung der ein­hei­mi­schen Ar­ten zu er­war­ten ist;
b.
Va­rie­tä­ten von Fi­schen und Kreb­sen nach den An­hän­gen 1 und 2 als Spei­se­fi­sche oder ‑kreb­se in Fisch­zucht- und Fisch­häl­te­rungs­an­la­gen ein­ge­setzt und die not­wen­di­gen Mass­nah­men ge­gen das Ent­wei­chen ge­trof­fen wer­den;
c.28
lan­des­frem­de Fi­sche, die in An­hang 3 nicht auf­ge­führt sind, als Spei­se­fi­sche in ge­schlos­se­nen Fisch­zucht­an­la­gen, de­ren all­fäl­li­ger Aus­lauf in ei­ne Ka­na­li­sa­ti­on mit An­schluss an ei­ne Ab­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­ge mün­det, ein­ge­setzt wer­den;
d.29
lan­des­frem­de Fi­sche und Kreb­se nach An­hang 3 für öf­fent­li­che Aus­stel­lun­gen und Zoos oder für die For­schung in Aqua­ri­en ein­ge­setzt wer­den, aus de­nen sie nicht in ein an­de­res Ge­wäs­ser ent­wei­chen kön­nen, und der all­fäl­li­ge Aus­lauf des Aqua­ri­ums in ei­ne Ka­na­li­sa­ti­on mit An­schluss an ei­ne Ab­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­ge mün­det.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Aug. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 20063951).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Aug. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 20063951).

Art. 8 Bewilligungsbefreiung  

1 Oh­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 des Ge­set­zes dür­fen ein­ge­führt wer­den:

a.
to­te Fi­sche und Kreb­se;
b.
Meer­fi­sche und -kreb­se, die in Süss­was­ser nicht über­le­ben kön­nen;
c.
Fi­sche zum Hal­ten in Gar­ten­tei­chen und Aqua­ri­en­fi­sche, die nicht in An­hang 3 auf­ge­führt sind.30

2 Oh­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 des Ge­set­zes dür­fen ein­ge­setzt wer­den:31

a.
Fi­sche und Kreb­se nach An­hang 1 in of­fe­ne Ge­wäs­ser, wenn ihr Ein­satzort im glei­chen Ein­zugs­ge­biet liegt wie ihr Her­kunfts­ort;
b.
Fi­sche und Kreb­se nach An­hang 1 in Fisch­zucht- und Fisch­häl­te­rungs­an­la­gen, wenn die not­wen­di­gen Mass­nah­men ge­gen das Ent­wei­chen ge­trof­fen wer­den;
c.
Fi­sche nach An­hang 2, wenn ihr Ein­satzort in­ner­halb des er­laub­ten Ein­satz­be­reichs liegt und die not­wen­di­gen Mass­nah­men ge­gen das Ent­wei­chen ge­trof­fen wer­den;
d.32
Fi­sche, die nicht in An­hang 3 auf­ge­führt sind, in Gar­ten­tei­che und Aqua­ri­en.

3 Die Kan­to­ne kön­nen in Fäl­len nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–c Vor­schrif­ten über das Ein­set­zen er­las­sen, wenn dies zur Er­hal­tung lo­ka­ler Ras­sen oder zur Wah­rung der nach­hal­ti­gen Nut­zung not­wen­dig ist.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Aug. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 20063951).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Aug. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 20063951).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Aug. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 20063951).

Art. 9 Verfahren  

1 Die Be­wil­li­gung für das Ein­füh­ren und nach­fol­gen­de Ein­set­zen lan­des­frem­der Ar­ten, Ras­sen und Va­rie­tä­ten von Fi­schen und Kreb­sen rich­tet sich nach Ar­ti­kel 20 der Ver­ord­nung vom 4. Sep­tem­ber 201333 über den Ver­kehr mit Tie­ren und Pflan­zen ge­schütz­ter Ar­ten.34

2 Ei­ne Be­wil­li­gung des Bun­des­am­tes für Um­welt (Bun­des­amt) ist er­for­der­lich für das Ein­set­zen lan­des- und stand­ort­frem­der Ar­ten, Ras­sen und Va­rie­tä­ten von Fi­schen und Kreb­sen.35

3 Die Be­wil­li­gungs­ge­su­che für das Ein­set­zen müs­sen der kan­to­na­len Be­hör­de mit be­grün­de­tem An­trag ein­ge­reicht wer­den. Die­se lei­tet sie mit ih­rer Stel­lung­nah­me an das Bun­des­amt wei­ter.

33 SR 453.0

34 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 der V vom 4. Sept. 2013 über den Ver­kehr mit Tie­ren und Pflan­zen ge­schütz­ter Ar­ten, in Kraft seit 1. Okt. 2013 (AS 2013 3111).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3709).

2a. Abschnitt: Bekämpfung landesfremder Fische und Krebse36

36 Eingefügt gemäss Anhang 5 Ziff. 18 der Freisetzungsverordnung vom 10. Sept. 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 4377).

Art. 9a  

1 Die Kan­to­ne tref­fen Mass­nah­men, da­mit lan­des­frem­de Fi­sche und Kreb­se nach An­hang 3, die in Ge­wäs­ser ge­langt sind, sich nicht aus­brei­ten; so­weit mög­lich ent­fer­nen sie die­se.

2 Das Bun­des­amt ko­or­di­niert, so­weit er­for­der­lich, die Mass­nah­men.

2b. Abschnitt: Massnahmen zum Schutz der Lebensräume bei bestehenden Anlagen37

37 Eingefügt durch Anhang Ziff. 3 der V vom 4. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juni 2011 (AS 2011 1955).

Art. 9 b Planung der Massnahmen bei Wasserkraftwerken  

1 Die Kan­to­ne pla­nen die Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 10 des Ge­set­zes nach den Vor­ga­ben von Ar­ti­kel 83b GSchG.

2 Sie rei­chen dem Bun­des­amt ei­ne Pla­nung der Mass­nah­men nach den in An­hang 4 be­schrie­be­nen Schrit­ten ein.

3 Die In­ha­ber von Was­ser­kraft­wer­ken müs­sen der für die Pla­nung zu­stän­di­gen Be­hör­de Zu­tritt ge­wäh­ren und die er­for­der­li­chen Aus­künf­te er­tei­len, ins­be­son­de­re über:

a.
An­la­ge­tei­le, die Aus­wir­kun­gen auf die Le­bens­räu­me der Was­ser­tie­re ha­ben;
b.
den Be­trieb der An­la­gen, so­weit er Aus­wir­kun­gen auf die Le­bens­räu­me der Was­ser­tie­re hat;
c.
die durch­ge­führ­ten und die ge­plan­ten Mass­nah­men zum Schutz der Le­bens­räu­me der Was­ser­tie­re, mit An­ga­ben über de­ren Wirk­sam­keit;
d.
die vor­ge­se­he­nen bau­li­chen und be­trieb­li­chen Ver­än­de­run­gen der An­la­ge.
Art. 9c Umsetzung der Massnahmen bei Wasserkraftwerken  

1 Die kan­to­na­le Be­hör­de ord­net ge­stützt auf die Pla­nung die Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 10 des Ge­set­zes an. Sie kann die In­ha­ber von Was­ser­kraft­wer­ken, für wel­che die Pla­nung noch kei­ne aus­rei­chen­den An­ga­ben über die Sa­nie­rungs­mass­nah­men ent­hält, ver­pflich­ten, zur Um­set­zung der Pla­nung ver­schie­de­ne Va­ri­an­ten von Sa­nie­rungs­mass­nah­men zu prü­fen.

2 Bei Was­ser­kraft­wer­ken, bei de­nen die Sa­nie­rungs­mass­nah­men in der Pla­nung noch nicht de­fi­ni­tiv fest­ge­legt wer­den konn­ten, hört die Be­hör­de das Bun­des­amt an, be­vor sie über das Sa­nie­rungs­pro­jekt ent­schei­det. Das Bun­des­amt prüft im Hin­blick auf das Ge­such nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 1 der Ener­gie­ver­ord­nung vom 1. No­vem­ber 201738 (EnV), ob die Kri­te­ri­en nach An­hang 3 Zif­fer 2 EnV er­füllt sind.39

3 Die In­ha­ber von Was­ser­kraft­wer­ken prü­fen nach An­ord­nung der Be­hör­de die Wirk­sam­keit der ge­trof­fe­nen Mass­nah­men.

4 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass die Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 10 des Ge­set­zes bis zum 31. De­zem­ber 2030 ge­trof­fen wer­den.

38 SR 730.01

39 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 3 der Ener­gie­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6889).

3. Abschnitt: Grundlagenbeschaffung und Förderung

Art. 10 Grundlagenbeschaffung  

1 Die Kan­to­ne be­zeich­nen die Ge­wäs­ser­ab­schnit­te auf ih­rem Ge­biet, in de­nen Fi­sche und Kreb­se mit dem Ge­fähr­dungs­sta­tus 1–3 le­ben.

2 Sie lie­fern dem Bun­des­amt bis En­de Au­gust die An­ga­ben über die im Vor­jahr ein­ge­setz­ten und ge­fan­ge­nen Fi­sche und Kreb­se. Sie glie­dern die­se nach:

a.
Seen und Fliess­ge­wäs­ser;
b.
Fisch- und Krebs­ar­ten;
c.
Be­rufs- und An­gel­fi­sche­rei.

3 Über­dies tei­len sie dem Bun­des­amt die Er­geb­nis­se ih­rer Er­he­bun­gen über die Zu­sam­men­set­zung der Fisch- und Krebs­be­stän­de so­wie ih­rer Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 9a mit.40

40 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 18 der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sept. 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 4377).

Art. 11 Erhebungen über Fisch- und Krebsbestände  

1 Be­vor die Kan­to­ne bei fi­sche­reis­pe­zi­fi­schen Er­he­bun­gen Fi­sche oder Kreb­se mar­kie­ren, tei­len sie dem Bun­des­amt fol­gen­de An­ga­ben mit:

a.
den Zweck der Mar­kie­rung;
b.
die Mar­kie­rungs­art;
c.
die Zahl der Tie­re, die mar­kiert wer­den;
d.
die Be­zeich­nun­gen bei in­di­vi­du­el­ler Mar­kie­rung;
e.
den Be­ginn und die Dau­er der Er­he­bung;
f.
die Or­ga­ni­sa­ti­on der Aus­wer­tung.

2 Das Bun­des­amt er­lässt im Ein­ver­neh­men mit dem Bun­des­amt für Le­bens­mit­tel­si­cher­heit und Ve­te­ri­när­we­sen Richt­li­ni­en über Mar­kie­rungs­me­tho­den, die nicht der Be­wil­li­gungs­pflicht nach Ar­ti­kel 18 des Tier­schutz­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 200541 un­ter­ste­hen.42

3 Elek­tro­fisch­fang­ge­rä­te dür­fen nur mit Gleich­strom be­trie­ben wer­den, wo­bei die Rest­wel­lig­keit höchs­tens 10 Pro­zent des arith­me­ti­schen Mit­tel­wer­tes der Span­nung be­tra­gen darf.43

41 SR 455

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3709).

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. März 2017, in Kraft seit 1. Mai 2018 (AS 2017 2613).

Art. 12 Finanzhilfen 44  

1 Bun­des­bei­trä­ge wer­den ge­währt an:

a.
lo­ka­le Ver­bes­se­run­gen der Le­bens­räu­me von Fi­schen und Kreb­sen;
b.
Pro­jek­te zur För­de­rung von ge­fähr­de­ten Fisch- und Krebs­ar­ten;
c.
Un­ter­su­chun­gen über die Ar­ten­viel­falt, den Be­stand und die Le­bens­räu­me von Fi­schen und Kreb­sen;
d.
die In­for­ma­ti­on der ge­sam­ten Be­völ­ke­rung oder ei­ner gan­zen Sprach­re­gi­on.

2 Die Bei­trags­sät­ze be­tra­gen höchs­tens:

a.
40 Pro­zent bei der Er­fül­lung von völ­ker­recht­li­chen Fi­sche­rei­ver­trä­gen;
b.
40 Pro­zent für Pro­jek­te, die Fisch- und Krebs­ar­ten mit Ge­fähr­dungs­sta­tus 0 bis 2 be­tref­fen, der Le­bens­raum­ver­bes­se­rung die­nen oder Pi­lot­cha­rak­ter auf­wei­sen;
c.
25 Pro­zent für Pro­jek­te, die Fisch- und Krebs­ar­ten mit Ge­fähr­dungs­sta­tus 3 und 4 be­tref­fen oder der In­for­ma­ti­on der Be­völ­ke­rung die­nen.

3 Der Bund ge­währt kei­ne Bei­trä­ge:

a.
für Pro­jek­te, die vor­wie­gend der fi­sche­rei­li­chen Nut­zung die­nen;
b.
so­weit ein Ver­ur­sa­cher die Kos­ten zu tra­gen hat.

4 Ge­su­che müs­sen dem Bun­des­amt mit be­grün­de­tem An­trag, ins­be­son­de­re mit den In­for­ma­tio­nen be­tref­fend die Art des Pro­jekts, die be­ab­sich­tig­te Wir­kung, die ver­an­schlag­ten Ge­samt­kos­ten, die Kos­ten­ver­tei­lung und den Aus­füh­rungs­zeit­punkt ein­ge­reicht wer­den. Bei Ge­su­chen von Drit­ten ist über­dies ei­ne Stel­lung­nah­me der kan­to­na­len Fi­sche­rei­fach­stel­le bei­zu­le­gen.

5 Das Bun­des­amt ge­währt die Fi­nanz­hil­fen.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 24 der V vom 7. Nov. 2007 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts an die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

4. Abschnitt: Internationale Gewässer45

45 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 10. Sept. 1997, in Kraft seit 15. Nov. 1997 (AS 1997 2278).

Art. 13 Vertretung der Schweiz in internationalen Organen  

1 Die Schweiz ist in den in­ter­na­tio­na­len Or­ga­nen, wel­che die Ab­kom­men über die Fi­sche­rei in den schwei­ze­ri­schen Grenz­ge­wäs­sern nach Ar­ti­kel 25 des Ge­set­zes (Fi­sche­rei­ab­kom­men) vor­se­hen, wie folgt ver­tre­ten:

a.
Gen­fer­see46:
in der Be­ra­ten­den Kom­mis­si­on durch ei­ne vom Bund und je ei­ne von den Kan­to­nen Waadt, Wal­lis und Genf er­nann­te Per­son;
b.
Doubs47:
in der Ge­misch­ten Kom­mis­si­on durch ei­ne vom Bund und je ei­ne von den Kan­to­nen Neu­en­burg und Ju­ra er­nann­te Per­son;
c.
Bo­den­see-Ober­see48:
in der In­ter­na­tio­na­len Be­voll­mäch­tig­ten­kon­fe­renz durch ei­ne vom Bund und je ei­ne von den Kan­to­nen St. Gal­len und Thur­gau er­nann­te Per­son;
d.
Un­ter­see und Seerhein49:
1.
durch ei­ne vom Bund er­nann­te Per­son,
2.
in der Fi­sche­rei­kom­mis­si­on durch ei­ne vom Kan­ton Thur­gau er­nann­te, für die kan­to­na­le Fi­sche­rei­auf­sicht zu­stän­di­ge Per­son so­wie durch die wei­te­ren Per­so­nen nach § 33 des Ver­tra­ges;
e.
Hoch­rhein50:
1.
durch ei­ne vom Bund er­nann­te Per­son,
2.
in der Fi­sche­rei­kom­mis­si­on für den Hoch­rhein durch ei­ne vom Bund und je ei­ne von den Kan­to­nen Zü­rich, Ba­sel-Stadt, Ba­sel-Land, Aar­gau, Schaff­hau­sen und Thur­gau er­nann­te Per­son,
3.
im Be­wirt­schaf­tungs­aus­schuss über die Fi­sche­rei in den Stau­hal­tun­gen bei Rhein­au durch je ei­ne von den Kan­to­nen Zü­rich und Schaff­hau­sen er­nann­te Per­son;
f.
Lan­gen­see, Lu­ga­ner­see und Tresa51:
1.
in der Schwei­ze­risch-ita­lie­ni­schen Fi­sche­rei­kom­mis­si­on durch ei­ne vom Bund er­nann­te Per­son und zwei vom Kan­ton Tes­sin er­nann­te Per­so­nen,
2.
in der Un­ter­kom­mis­si­on durch die Per­so­nen, wel­che die den Bund ver­tre­ten­de Per­son er­nennt.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on52 (De­par­te­ment) er­nennt die den Bund ver­tre­ten­de Per­son und teilt die Er­nen­nung den Ver­trags­par­tei­en mit. Die den Bund ver­tre­ten­de Per­son teilt den Ver­trags­par­tei­en die von den Kan­to­nen er­nann­ten Per­so­nen mit.

3 Die den Bund ver­tre­ten­de Per­son ist ver­hand­lungs­be­voll­mäch­tigt und lei­tet die schwei­ze­ri­sche De­le­ga­ti­on.

4 Be­trifft ein Be­schluss ei­nes in­ter­na­tio­na­len Or­gans einen Be­reich, der nach dem Ge­setz in die Re­ge­lungs­kom­pe­tenz der Kan­to­ne fällt, so ist die den Bund ver­tre­ten­de Per­son bei der Stimm­ab­ga­be an ei­ne ein­ver­nehm­li­che Hal­tung der die Kan­to­ne ver­tre­ten­den Per­so­nen ge­bun­den. Kön­nen sich die­se nicht ei­ni­gen und be­ste­hen wich­ti­ge Grün­de, so kann die den Bund ver­tre­ten­de Per­son über die Stimm­ab­ga­be ent­schei­den.

46 Abk. vom 20. Nov. 1980 zwi­schen dem Schwei­ze­ri­schen Bun­des­rat und der Re­gie­rung der Fran­zö­si­schen Re­pu­blik über die Fi­sche­rei im Gen­fer­see (SR 0.923.21).

47 Abk. vom 29. Ju­li 1991 zwi­schen dem Schwei­ze­ri­schen Bun­des­rat und der Re­gie­rung der Fran­zö­si­schen Re­pu­blik über die Aus­übung der Fi­sche­rei und den Schutz des aqua­ti­schen Le­bens­rau­mes im Grenz­ab­schnitt des Doubs (SR 0.923.22).

48 Über­eink. vom 5. Ju­li 1893 zwi­schen dem Schwei­ze­ri­schen Bun­des­rat und den Re­gie­run­gen von Ba­den, Bay­ern, Liech­ten­stein, Ös­ter­reich-Un­garn und Würt­tem­berg be­tref­fend die An­wen­dung gleich­ar­ti­ger Be­stim­mun­gen für die Fi­sche­rei im Bo­den­see (Bre­gen­zer Über­ein­kunft, SR 0.923.31).

49 Ver­trag vom 2. Nov. 1977 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und dem Land Ba­den-Würt­tem­berg über die Fi­sche­rei im Un­ter­see und Seerhein (SR 0.923.411).

50 Über­eink. vom 18. Mai 1887 zwi­schen der Schweiz, Ba­den und El­sass-Loth­rin­gen über die An­wen­dung gleich­ar­ti­ger Be­stim­mun­gen für die Fi­sche­rei im Rhein und sei­nen Zu­flüs­sen ein­sch­liess­lich des Bo­den­sees (Lu­zer­ner Über­ein­kunft, SR 0.923.412); Über­eink. vom 1. Nov. 1957 zwi­schen der Schweiz und dem Land Ba­den-Würt­tem­berg über die Fi­sche­rei in den Stau­hal­tun­gen des Rheins beim Kraft­werk Rhein­au (SR 0.923.413); Staats­ver­trag vom 30. Ju­ni 1885 zwi­schen der Schweiz, Deutsch­land und den Nie­der­lan­den be­tref­fend Re­ge­lung der Lachs­fi­sche­rei im Strom­ge­biet des Rheins (SR 0.923.414).

51 Abk. vom 19. März 1986 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Ita­lie­ni­schen Re­pu­blik über die Fi­sche­rei in den schwei­ze­risch-ita­lie­ni­schen Ge­wäs­sern (SR 0.923.51).

52 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt.

Art. 14 Genehmigung und Erlass von Bestimmungen  

1 Das De­par­te­ment ist er­mäch­tigt, Än­de­run­gen der Fi­sche­rei­ab­kom­men und in­ter­na­tio­na­le Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu die­sen Ab­kom­men zu ge­neh­mi­gen, so­weit die­se fi­sche­rei­bio­lo­gi­sche und fi­sche­rei­tech­ni­sche Re­ge­lun­gen ent­hal­ten.

2 Der Bund ver­öf­fent­licht die nach Ab­satz 1 ge­neh­mig­ten Be­stim­mun­gen in der Amt­li­chen Samm­lung des Bun­des­rechts. Der Kan­ton Thur­gau ver­öf­fent­licht den ge­neh­mig­ten Be­wirt­schaf­tungs­plan über die Fi­sche­rei im Un­ter­see und Seerhein und der Kan­ton Tes­sin die ge­neh­mig­ten Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen über die Fi­sche­rei in Lan­gen­see, Lu­ga­ner­see und Tresa.

3 Das De­par­te­ment er­lässt für den Bo­den­see-Ober­see die Vor­schrif­ten zur An­wen­dung der nach Ab­satz 1 ge­neh­mig­ten Be­stim­mun­gen.

4 Die be­trof­fe­nen Kan­to­ne er­las­sen für den Hoch­rhein die Vor­schrif­ten zur An­wen­dung der nach Ab­satz 1 ge­neh­mig­ten Be­stim­mun­gen.

5 So­weit die Fi­sche­rei­ab­kom­men den Er­lass stren­ge­rer oder er­gän­zen­der Vor­schrif­ten durch die Ver­trags­staa­ten zu­las­sen, sind da­für die Kan­to­ne zu­stän­dig.

Art. 15 Anwendung von Bundesrecht  

Das Ge­setz und die­se Ver­ord­nung sind an­wend­bar, so­weit sie den Fi­sche­rei­ab­kom­men und ih­ren Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen nicht wi­der­spre­chen.

Art. 1653  

53 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 22 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

Art. 17 Strafbestimmungen  

1 Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Vor­schrif­ten der Fi­sche­rei­ab­kom­men und ih­rer Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen so­wie ge­gen Vor­schrif­ten des De­par­te­ments und der Kan­to­ne nach Ar­ti­kel 14 Ab­sät­ze 3–5 wer­den nach den Ar­ti­keln 16–19 des Ge­set­zes ge­ahn­det.

2 Die Straf­ver­fol­gung ist Sa­che der Kan­to­ne.

4a. Abschnitt: Vollzug54

54 Eingefügt durch Ziff. II 22 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

Art. 17a Vollzug durch Kantone und Bund 55  

1 Die Kan­to­ne voll­zie­hen die­se Ver­ord­nung und die Fi­sche­rei­ab­kom­men, so­weit die­se Ver­ord­nung den Voll­zug nicht dem Bund über­trägt.

2 Wen­den Bun­des­be­hör­den an­de­re Bun­des­ge­set­ze oder völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen oder Be­schlüs­se an, die Ge­gen­stän­de die­ser Ver­ord­nung oder der Fi­sche­rei­ab­kom­men be­tref­fen, so voll­zie­hen sie da­bei auch die­se Ver­ord­nung oder die Fi­sche­rei­ab­kom­men. Für die Mit­wir­kung des Bun­des­am­tes und der Kan­to­ne gilt Ar­ti­kel 21 Ab­satz 4 des Ge­set­zes; ge­setz­li­che Ge­heim­hal­tungs­pflich­ten blei­ben vor­be­hal­ten.

3 Die Bun­des­be­hör­den be­rück­sich­ti­gen auf An­trag der Kan­to­ne de­ren Vor­schrif­ten und Mass­nah­men, so­weit da­durch die Er­fül­lung der Auf­ga­ben des Bun­des nicht ver­un­mög­licht oder un­ver­hält­nis­mäs­sig er­schwert wird.

4 Er­las­sen die Bun­des­be­hör­den Ver­wal­tungs­ver­ord­nun­gen wie Richt­li­ni­en oder Wei­sun­gen, wel­che die Fi­sche­rei be­tref­fen, so hö­ren sie das Bun­des­amt an.

5 Das De­par­te­ment be­auf­sich­tigt den Voll­zug der Fi­sche­rei­ab­kom­men.

6 Das Bun­des­amt gibt die mi­ni­ma­len Geo­da­ten­mo­del­le und Dar­stel­lungs­mo­del­le für Geo­ba­sis­da­ten nach die­ser Ver­ord­nung vor, für die es im An­hang 1 der Geo­in­for­ma­ti­ons­ver­ord­nung vom 21. Mai 200856 als Fach­stel­le des Bun­des be­zeich­net ist.57

55 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der V vom 4. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­ni 2011 (AS 2011 1955).

56 SR 510.620

57 Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. 15 der V vom 21. Mai 2008 über Geo­in­for­ma­ti­on, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2809).

Art. 17b Information 58  

1 Das Bun­des­amt in­for­miert und ver­öf­fent­licht Be­rich­te über die Be­deu­tung und den Zu­stand der Fisch­ge­wäs­ser so­wie die Be­wirt­schaf­tung und die Ge­fähr­dung der Fisch- und Krebs­be­stän­de, so­weit dies im ge­samtschwei­ze­ri­schen In­ter­es­se liegt. Die Kan­to­ne stel­len ihm die not­wen­di­gen An­ga­ben zur Ver­fü­gung.

2 Die Kan­to­ne in­for­mie­ren über die Be­deu­tung und den Zu­stand der Fisch­ge­wäs­ser in ih­rem Kan­ton; da­bei in­for­mie­ren sie über die Mass­nah­men zu­guns­ten der Fi­sche und Kreb­se so­wie de­ren Wirk­sam­keit.

58 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der V vom 4. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­ni 2011 (AS 2011 1955).

5. Abschnitt: Schlussbestimmungen59

59 Ursprünglich 4. Abschn.

Art. 18 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts 60  

1 Es wer­den auf­ge­ho­ben:

a.
die Ver­ord­nung vom 8. De­zem­ber 197561 zum Bun­des­ge­setz über die Fi­sche­rei;
b.
die Ver­ord­nung vom 27. Sep­tem­ber 197662 über das Ein­set­zen von pflan­zen­fres­sen­den Fi­schen in schwei­ze­ri­sche Ge­wäs­ser;
c.
die Ver­ord­nung des EDI vom 11. No­vem­ber 197663 über die Wei­ter­bil­dung von Be­rufs­fi­schern;
d.
die Ver­ord­nung des EDI vom 7. No­vem­ber 197764 über die Elek­tro­fi­sche­rei.

2 ...65

60 Ur­sprüng­lich Art. 13.

61[AS 19752361, 1980691, 1985 670Ziff. I 10]

62[AS 19761988]

63[AS 19762558]

64[AS 19771974, 19801010]

65 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 5 Ziff. 18 der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sept. 2008, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 4377).

Art. 19 Inkrafttreten 66  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1994 in Kraft.

66 Ur­sprüng­lich Art. 14.

Anhang 1 67

67 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4825).

(Art. 2a, 5, 5b, 6–8)

Einheimische Arten von Fischen und Krebsen

Name deutsch/lokal

Name wissenschaftlich

Natürliche Einzugsgebietea

Gefährdungsstatusb

Acipenseridae:

Atlantischer Stör

Acipenser sturio

Hochrhein

0, S

Anguillidae:

Aal

Anguilla anguilla

Rhein, Rhone, Doubs, Ticino

1

Blenniidae:

Cagnetta

Salaria fluviatilis

Ticino

3, E

Clupeidae:

Agone

Alosa agone

Ticino

3, E

Maifisch

Alosa alosa

Hochrhein

0, E

Cheppia

Alosa fallax

Ticino

DU, E

Cobitidae:

Cobite italiano

Cobitis bilineata

Ticino

2

Steinbeisser, Dorngrundel

Cobitis taenia

Rhein

DU, E

Schlammpeitzger, Moorgrundel

Misgurnus fossilis

Rhein (Raum Basel)

0, E

Cobite mascherato

Sabanejewia larvata

Ticino

1

Coregonidae:

Felchen (alle Taxa)

Coregonus spp.

seespezifisch

4, E

Cottidae:

Groppe

Cottus gobio

Rhein, Rhone, Doubs, Ticino, Inn

4

Cyprinidae:

Brachsmen

Abramis brama

Rhein, Rhone, Doubs

NG

Schneider

Alburnoides bipunctatus

Rhein, Rhone, Doubs

3, E

Laube, Ukelei

Alburnus alburnus

Rhein, Rhone, Doubs

NG

Alborella

Alburnus arborella

Ticino

1, E

Barbe

Barbus barbus

Rhein, Rhone, Doubs

4

Barbo canino

Barbus caninus

Ticino

3

Barbo

Barbus plebejus

Ticino

3, E

Blicke

Blicca bjoerkna

Rhein

4

Nase

Chondrostoma nasus

Rhein

1, E

Savetta

Chondrostoma soetta

Ticino

1, E

Karpfen

Cyprinus carpio

Rhein, Rhone, Doubs, Ticino

4

Gründling

Gobio gobio

Rhein, Rhone, Doubs, Ticino

NG

Gobio obtusirostris

Kurzschnäuziger Gründling

Bodensee

DU

Moderlieschen

Leucaspius delineatus

Rhein

3, E

Hasel

Leuciscus leuciscus

Rhein, Rhone, Doubs

NG

Soiffe, Sofie

Parachondrostoma
toxostoma

Doubs

1, E

Sanguinerola italiana

Phoxinus lumaireul

Ticino

3

Elritze

Phoxinus phoxinus

Rhein, Rhone, Doubs, Inn

NG

Bitterling

Rhodeus amarus

Rhein

2, E

Po-Gründling

Romanogobio benacensis

Ticino

DU

Triotto

Rutilus aula

Ticino

1

Pigo

Rutilus pigus

Ticino

1, E

Rotauge

Rutilus rutilus

Rhein, Rhone, Doubs

NG

Rotfeder

Scardinius erythrophthalmus

Rhein, Rhone, Doubs, Inn

NG

Scardola italiana

Scardinius hesperidicus

Ticino

3

Alet

Squalius cephalus

Rhein, Rhone, Doubs

NG

Cavedano italiano

Squalius squalus

Ticino

3

Strigione

Telestes muticellus

Ticino

4, E

Strömer

Telestes souffia

Rhein, Rhone, Doubs

3, E

Schleie

Tinca tinca

Rhein, Rhone, Doubs, Ticino, Inn

NG

Esocidae:

Südlicher Hecht

Esox cisalpinus

Ticino

DU

Hecht

Esox lucius

Rhein, Rhone, Doubs, Ticino, Inn

NG

Gasterosteidae:

Stichling

Gasterosteus gymnurus

Rhein (Raum Basel),
Langensee

4

Gobiidae:

Ghiozzo

Padogobius bonelli

Ticino

2, E

Lotidae:

Trüsche

Lota lota

Rhein, Rhone, Ticino

NG

Nemacheilidae:

Schmerle, Bartgrundel

Barbatula barbatula

Rhein, Rhone, Doubs, Inn

4

Percidae:

Kaulbarsch

Gymnocephalus cernua

Rhein, Rhone

NG

Flussbarsch, Egli

Perca fluviatilis

Rhein, Rhone, Doubs, Ticino, Inn

NG

Rhonestreber

Zingel asper

Doubs

1, S

Petromyzontidae:

Flussneunauge

Lampetra fluviatilis

Hochrhein

0, E

Bachneunauge

Lampetra planeri

Rhein, Doubs

2, E

Piccola lampreda

Lampetra zanandreai

Ticino

1, E

Meerneunauge

Petromyzon marinus

Hochrhein

0

Salmonidae:

Huchen

Hucho hucho

Inn

0, E

Adriatische Forelle

Salmo cenerinus

Ticino

1

Donauforelle

Salmo labrax

Inn

1

Marmorataforelle

Salmo marmoratus

Ticino

1

Zebraforelle

Salmo rhodanensis

Doubs

2

Lachs

Salmo salar

Hochrhein

0, E

Atlantische Forelle

Bachforelle

Salmo trutta

Rhein, Rhone, Inn

4

Flussforelle

Salmo trutta

flussspezifisch

2

Seeforelle

Salmo trutta

seespezifisch

2

Meerforelle

Salmo trutta

Rhein

0

Jaunet

Salvelinus neocomensis

Neuenburgersee

0

Tiefseesaibling

Salvelinus profundus

Bodensee

1

Seesaibling

Salvelinus umbla

seespezifisch

3

Siluridae:

Wels

Silurus glanis

Hochrhein, Aare, Jura-
randseen, Bodensee

NG, E

Thymallidae:

Adriatische Äsche

Thymallus aeliani

Ticino

1

Äsche

Thymallus thymallus

Rhein, Rhone, Doubs, Inn

2, E

Astacidae:

Edelkrebs

Astacus astacus

Rhein, Rhone, Doubs, Inn

3, E

Italienischer Dohlenkrebs

Austropotamobius italicus

Rhein, Rhone, Ticino

1

Dohlenkrebs

Austropotamobius pallipes

Rhein, Rhone, Doubs, Ticino

2, E

Steinkrebs

Austropotamobius torrentium

Rhein

2, E

a
Bei den Angaben «Rhein», «Rhone», «Doubs», «Ticino» und «Inn» handelt es sich jeweils um die schweizerischen hydrologischen Einzugsgebiete dieser Flüsse. Die Einzugsgebiete von Adda und Etsch werden nicht separat erwähnt, sie sind der Angabe «Ticino» gleichgestellt.
b
Gefährdungsstatus: 0 = ausgestorben, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet,
3 = gefährdet, 4 = potenziell gefährdet, NG = nicht gefährdet, DU = Datenlage ungenügend, E = europäisch geschützt nach der Berner Konvention, S = europäisch stark geschützt nach der Berner Konvention.

Anhang 2 68

68 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 22. März 2017, in Kraft seit 1. Mai 2017 (AS 2017 2613).

(Art. 7 und 8)

Fische, für welche die Bewilligungspflicht für das Einsetzen innerhalb des erlaubten Einsatzbereichs entfällt

Name
deutsch/lokal

Name wissenschatlich

erlaubter Einsatzbereich

Regenbogenforelle

Oncorhynchus mykiss

Fischzucht- und Fischhälterungs­­anlagen; Bergseen und alpine Stauseen ohne freie Fischwanderung in den Ober- und Unterlauf; künstliche
stehende Gewässer, die speziell für fischereiliche Zwecke angelegt wurden

Kanad. Seeforelle,
Amerik. Seesaibling

Salvelinus namaycush

Fischzucht- und Fischhälterungs­anlagen; Bergseen und alpine Stauseen

Bachsaibling

Salvelinus fontinalis

Fischzucht- und Fischhälterungs­anlagen; für Bachforellen ungeeignete Gewässer, in denen Bachsaiblinge bereits vorkommen und nicht zu unerwünschten Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt führen

Zander

Sander lucioperca

Fischzucht- und Fischhälterungs­anlagen; Gewässer, in denen Zander bereits vorkommen und nicht zu unerwünschten Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt führen

Koi, Spiegelkarpfen
und ähnliche Zucht­formen

Cyprinus carpio (Zuchtformen)

Fischzucht- und Fischhälterungs­anlagen; kleine künstliche stehende Gewässer

Karausche

Carassius carassius

Fischzucht- und Fischhälterungs­anlagen; kleine künstliche stehende Gewässer

Goldfisch

Carassius auratus

Fischzucht- und Fischhälterungs­anlagen; kleine künstliche stehende Gewässer

Silberkarausche, Giebel

Carassius gibelio

Fischzucht- und Fischhälterungs­anlagen; kleine künstliche stehende Gewässer

Goldorfe

Leuciscus idus (Zuchtform)

Fischzucht- und Fischhälterungs­anlagen; kleine künstliche stehende Gewässer

Anhang 3 69

69 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 22. März 2017, in Kraft seit 1. Mai 2017 (AS 2017 2613).

(Art. 7, 8 und 9a)

Arten, Rassen und Varietäten von Fischen und Krebsen, deren Anwesenheit als unerwünschte Veränderung der Fauna gilt

Name deutsch/lokal

Name wissenschaftlich

Hundsfische

Umbraspp.

Blaubandbärbling

Pseudorasbora parva

Weisser Amur, Graskarpfen

Ctenopharyngodon idella

Silberner Tolstolob

Hypophthalmichthys molitrix

Gefleckter Tolstolob

Aristichthys nobilis

Katzenwels, Zwergwels

Ameiurusspp.

Sonnenbarsch

Lepomis gibbosus

Forellenbarsch

Micropterus salmoides

Schwarzbarsch

Micropterus dolomieu

Schwarzmund-Grundel

Neogobius melanostomus

Kesslergrundel

Neogobius kessleri

Flussgrundel

Neogobius fluviatilis

Nackthalsgrundel

Neogobius gymnotrachelus

Marmorierte Süsswassergrundel

Proterorhinus semilunaris

Krebse ohne Edelkrebs, Dohlenkrebs und Steinkrebs

ReptantiaohneAstacus astacus, Austropotamobius pallipesundAustropotamobius torrentium

Anhang 4 70

70 Fassung gemäss Anhang Ziff. 3 der V vom 4. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juni 2011 (AS 2011 1955).

Planung der Massnahmen bei bestehenden Wasserkraftwerken

1 Die Kantone reichen dem Bundesamt bis zum 31. Dezember 2012 einen Zwischen­bericht ein. Dieser enthält:

a.
eine Liste der bestehenden Wasserkraftwerke und deren Nebenanlagen an Fliessgewässern, die sich für das Gedeihen von Fischen eignen;
b.
Angaben darüber, welche Anlagen den Auf- oder Abstieg der Fische wesentlich beeinträchtigen;
c.
Angaben darüber, ob Sanierungsmassnahmen unter Berücksichtigung der natürlichen Gegebenheiten und allfälliger anderer Interessen voraussichtlich notwendig sind.

2 Die beschlossene Planung reichen sie dem Bundesamt bis zum 31. Dezember 2014 ein. Sie enthält:

a.
eine Liste der Wasserkraftwerke, deren Inhaber Massnahmen nach Artikel 10 des Gesetzes treffen müssen, mit Angaben über die zu treffenden Sanierungsmassnahmen und die Fristen, innert welcher die Massnahmen geplant und umgesetzt werden müssen. Die Fristen richten sich nach der Dringlichkeit der Sanierung;
b.
Angaben darüber, wie die Sanierungsmassnahmen im Einzugsgebiet des betroffenen Gewässers aufeinander sowie mit anderen Massnahmen zum Schutz der natürlichen Lebensräume und zum Schutz vor Hochwasser abgestimmt wurden;
c.
für Wasserkraftwerke, bei denen die zu treffenden Sanierungsmassnahmen aufgrund von besonderen Verhältnissen noch nicht definitiv festgelegt werden können: eine Frist, innert welcher der Kanton festlegt, ob und gegebenenfalls welche Sanierungsmassnahmen bis wann geplant und umgesetzt werden müssen. Besondere Verhältnisse liegen insbesondere vor, wenn mehrere Wasserkraftwerke im gleichen Einzugsgebiet die wesentliche Beeinträchtigung verursachen und die Anteile der wesentlichen Beeinträchtigung den einzelnen Wasserkraftwerken noch nicht zugeordnet werden können.

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