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Verordnung
über Geldspiele
(Geldspielverordnung, VGS)

vom 7. November 2018 (Stand am 1. Januar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Geldspielgesetz vom 29. September 20171 (BGS),

verordnet:

1. Kapitel: Begriffe

Art. 1 Geldspiele im privaten Kreis

(Art. 1 Abs. 2 Bst. a BGS)

Als Geld­spiel im pri­va­ten Kreis gilt ein Geld­spiel, das die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt:

a.
Es wird we­der ge­werbs­mäs­sig noch ge­stützt auf ei­ne öf­fent­li­che Be­kannt­ma­chung durch­ge­führt.
b.
Die An­zahl Spie­le­rin­nen und Spie­ler ist klein; sie ist sehr klein, so­fern zwi­schen ih­nen aus­ser­halb des Spiels kei­ne Bin­dung, ins­be­son­de­re fa­mi­li­ärer oder be­ruf­li­cher Art, be­steht.
c.
Den Spie­le­rin­nen und Spie­lern wer­den über ih­ren Ein­satz hin­aus kei­ner­lei Kos­ten oder Ge­büh­ren auf­er­legt.
d.
Die Sum­me der Spiel­ge­win­ne ist tief und ent­spricht der Sum­me al­ler Ein­sät­ze.

Art. 2 Geschicklichkeitsspiele

(Art. 3 Bst. d BGS)

Als Ge­schick­lich­keitss­piel gilt ein Geld­spiel, das ins­be­son­de­re die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt:

a.
Ge­schick­te Spie­le­rin­nen und Spie­ler kön­nen über ei­ne grös­se­re Zahl von Spiel­ein­hei­ten einen hö­he­ren Ge­winn er­zie­len als an­de­re Spie­le­rin­nen und Spie­ler.
b.
Beim Blind­spiel ist die Wahr­schein­lich­keit ge­ring, einen Ge­winn zu er­zie­len.
c.
Die Spie­le­rin­nen und Spie­ler ha­ben meh­re­re Op­tio­nen zur Be­ein­flus­sung des Spiel­ver­laufs.
d.
Ein er­folg­rei­ches Spiel er­for­dert Fer­tig­kei­ten ei­ner ge­wis­sen Kom­ple­xi­tät.

Art. 3 Spielbankenspiele

(Art. 3 Bst. g BGS)

An dem­sel­ben Spiel­ban­ken­spiel kön­nen gleich­zei­tig höchs­tens 1000 Spie­le­rin­nen und Spie­ler teil­neh­men. Die­se ma­xi­ma­le Teil­neh­mer­zahl gilt nicht für Jack­pots.

2. Kapitel: Spielbanken

1. Abschnitt: Konzessionen

Art. 4 Beurteilung der wirtschaftlichen Überlebensfähigkeit

(Art. 8 Abs. 1 Bst. a Ziff. 3 BGS)

Be­an­tragt die Ge­such­stel­le­rin ei­ne Er­wei­te­rung der Kon­zes­si­on um das Recht, Spie­le on­li­ne durch­zu­füh­ren, so prüft die Eid­ge­nös­si­sche Spiel­ban­ken­kom­mis­si­on (ESBK) die wirt­schaft­li­che Über­le­bens­fä­hig­keit se­pa­rat für das On­li­ne-An­ge­bot und das land­ba­sier­te An­ge­bot.

Art. 5 Prüfung des volkswirtschaftlichen Nutzens

(Art. 8 Abs. 1 Bst. a Ziff. 5 BGS)

Die ESBK prüft den volks­wirt­schaft­li­chen Nut­zen der Ge­such­stel­le­rin für die Stand­ort­re­gi­on auf­grund der Aus­wir­kun­gen auf:

a.
Ar­beits­markt;
b.
Tou­ris­mus;
c.
öf­fent­li­che Hand, ins­be­son­de­re be­züg­lich der Steuer­ein­nah­men;
d.
an­ge­stamm­te Be­trie­be;
e.
Kos­ten im Ge­sund­heits- und So­zi­al­we­sen.

Art. 6 Wichtigste Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner

(Art. 8 Abs. 1 Bst. b und c BGS)

Als wich­tigs­te Ge­schäfts­part­ne­rin­nen und Ge­schäfts­part­ner gel­ten na­tür­li­che und ju­ris­ti­sche Per­so­nen, die auf­grund ih­rer Ge­schäfts­be­zie­hung den Be­trieb der Spiel­bank be­ein­flus­sen kön­nen.

Art. 7 Wirtschaftlich Berechtigte

(Art. 8 Abs. 1 Bst. b und c BGS)

1 Als wirt­schaft­lich Be­rech­tig­te gel­ten Per­so­nen, de­ren di­rek­te oder in­di­rek­te Be­tei­li­gung am Ak­ti­en­ka­pi­tal der Ge­such­stel­le­rin min­des­tens fünf Pro­zent be­trägt, so­wie Per­so­nen oder stimm­rechts­ver­bun­de­ne Per­so­nen­grup­pen, die min­des­tens fünf Pro­zent al­ler Stimm­rech­te be­sit­zen.

2 Per­so­nen, die ei­ne Be­tei­li­gung nach Ab­satz 1 be­sit­zen, müs­sen der ESBK ei­ne Er­klä­rung ab­ge­ben, ob sie die Be­tei­li­gung für sich oder treu­hän­de­risch für Drit­te be­sit­zen und ob sie an­de­ren für die­se Be­tei­li­gung Op­tio­nen oder ähn­li­che Rech­te ein­ge­räumt ha­ben.

Art. 8 Guter Ruf

(Art. 8 Abs. 1 Bst. b Ziff. 1 BGS)

1 Die An­for­de­rung des gu­ten Rufs ist ins­be­son­de­re nicht er­füllt, wenn die Ge­such­stel­le­rin, ei­ne ih­rer wich­tigs­ten Ge­schäfts­part­ne­rin­nen oder ei­ner ih­rer wich­tigs­ten Ge­schäfts­part­ner oder die an der Ge­such­stel­le­rin wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ten oh­ne die not­wen­di­ge schwei­ze­ri­sche Be­wil­li­gung Geld­spie­le durch­füh­ren oder durch­ge­führt ha­ben. Dies ist ins­be­son­de­re dann der Fall, wenn sie den Schwei­zer Markt vom Aus­land aus ge­zielt be­ar­bei­tet ha­ben.

2 Die An­for­de­rung des gu­ten Rufs ist auch nicht er­füllt, wenn die Ge­such­stel­le­rin, ei­ne ih­rer wich­tigs­ten Ge­schäfts­part­ne­rin­nen oder ei­ner ih­rer wich­tigs­ten Ge­schäfts­part­ner oder die an der Ge­such­stel­le­rin wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ten auf der Sperr­lis­te nach Ar­ti­kel 86 Ab­satz 3 BGS ste­hen oder wäh­rend meh­re­rer Mo­na­te auf die­ser Lis­te ge­stan­den ha­ben.

3 Die An­for­de­rung des gu­ten Rufs muss wäh­rend fünf Jah­ren vor der Ein­rei­chung des Ge­suchs und bis zum Ab­schluss des Ver­fah­rens er­füllt sein. Die Prü­fung kann sich auf einen Zeit­raum von mehr als fünf Jah­ren be­zie­hen, wenn es auf­grund der Schwe­re der vor­ge­wor­fe­nen Ta­ten ge­recht­fer­tigt ist, aus­ser in dem Fall nach Ab­satz 1 zwei­ter Satz, in dem die Prü­fung sich auf kei­nen Fall auf einen Zeit­raum von mehr als fünf Jah­re be­zie­hen darf.

4 Die Lie­fe­ran­tin­nen und Lie­fe­ran­ten von Geld­spie­len oder On­li­ne-Spiel­platt­for­men kön­nen die An­for­de­rung des gu­ten Rufs er­fül­len, auch wenn sie Spie­le oder On­li­ne-Spiel­platt­for­men an Ver­an­stal­te­rin­nen lie­fern oder ge­lie­fert ha­ben, die die An­for­de­rung des gu­ten Rufs nicht er­fül­len.

5 Die Ge­such­stel­le­rin über­prüft den gu­ten Ruf ih­rer wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ten so­wie ih­rer wich­tigs­ten Ge­schäfts­part­ne­rin­nen und Ge­schäfts­part­ner.

6 Ei­ne Ban­ken­be­wil­li­gung der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­mark­tauf­sicht reicht für de­ren In­ha­be­rin oder In­ha­ber als Nach­weis des gu­ten Rufs.

7 Die Ge­such­stel­le­rin lie­fert der ESBK die zur Prü­fung ih­res gu­ten Rufs nö­ti­gen In­for­ma­tio­nen, ins­be­son­de­re ei­ne um­fas­sen­de Lis­te der all­fäl­li­gen straf­recht­li­chen Ver­ur­tei­lun­gen und ab­ge­schlos­se­nen oder hän­gi­gen Straf­ver­fah­ren, die sie be­tref­fen.

8 Auf Ver­lan­gen der ESBK lie­fert sie aus­ser­dem die In­for­ma­tio­nen, die zum Nach­weis des gu­ten Rufs ih­rer wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ten und ih­rer wich­tigs­ten Ge­schäfts­part­ne­rin­nen und Ge­schäfts­part­ner nö­tig sind.

Art. 9 Unabhängige Geschäftsführung

(Art. 8 Abs. 1 Bst. b Ziff. 2 und Bst. d BGS)

1 Die An­for­de­rung der Ge­währ für ei­ne un­ab­hän­gi­ge Ge­schäfts­füh­rung ist er­füllt, wenn die Ge­such­stel­le­rin al­le wich­ti­gen Auf­ga­ben im Sin­ne des BGS selbst aus­übt.

2 Sie übt ins­be­son­de­re bei der Er­fül­lung der fol­gen­den Auf­ga­ben die zen­tra­len Tä­tig­kei­ten selbst aus:

a.
Durch­füh­rung und Be­auf­sich­ti­gung der Geld­spie­le in den land­ba­sier­ten Spiel­ban­ken, mit Aus­nah­me des Falls nach Ar­ti­kel 59 BGS;
b.
Über­wa­chung des On­li­ne-Spiel­be­triebs;
c.
Füh­rung der Kun­den­kon­ten;
d.
Pfle­ge der Be­zie­hun­gen mit den Spie­le­rin­nen und Spie­lern;
e.
Be­auf­sich­ti­gung der Spie­le­rin­nen und Spie­ler so­wie Um­set­zung der So­zi­al­schutz­mass­nah­men und der Sorg­falts­pflich­ten zur Be­kämp­fung der Geld­wä­sche­rei;
f.
Er­stel­lung der Ab­rech­nun­gen über den Brut­to­spie­ler­trag.

3 Er­füllt die Ge­such­stel­le­rin ei­ne Auf­ga­be nicht selbst, so muss sie ge­währ­leis­ten, dass die Drit­ten die ge­setz­li­chen Pflich­ten ein­hal­ten.

Art. 10 Einwandfreie Geschäftstätigkeit

(Art. 8 Abs. 1 Bst. b Ziff. 2 und Bst. d BGS)

1 Die An­for­de­rung der Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Ge­schäftstä­tig­keit ist er­füllt, wenn die Ge­such­stel­le­rin, ih­re wich­tigs­ten Ge­schäfts­part­ne­rin­nen und Ge­schäfts­part­ner so­wie die an der Ge­such­stel­le­rin wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ten:

a.
sich rechts­kon­form ver­hal­ten;
b.
die Grund­sät­ze der gu­ten Cor­po­ra­te Go­ver­nance ein­hal­ten; und
c.
in gu­ter wirt­schaft­li­cher Ver­fas­sung sind.

2 Die Ge­such­stel­le­rin über­prüft, ob die ein­wand­freie Ge­schäftstä­tig­keit ih­rer wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ten so­wie ih­rer wich­tigs­ten Ge­schäfts­part­ne­rin­nen und Ge­schäfts­part­ner ge­währ­leis­tet ist.

3 Sie lie­fert der ESBK die zur Fest­stel­lung der Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Ge­schäftstä­tig­keit er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen über sich selbst so­wie über die Mit­glie­der ih­rer Di­rek­ti­on und ih­rer Or­ga­ne, ein­sch­liess­lich der lei­ten­den Re­vi­so­rin oder des lei­ten­den Re­vi­sors.

4 Die ESBK prüft ins­be­son­de­re:

a.
die Or­ga­ni­sa­ti­on der Ge­such­stel­le­rin;
b.
die Ge­schäfts­be­zie­hun­gen der Ge­such­stel­le­rin;
c.
die wirt­schaft­li­che und fi­nan­zi­el­le La­ge der Ge­such­stel­le­rin.

5 Auf Ver­lan­gen der ESBK lie­fert die Ge­such­stel­le­rin In­for­ma­tio­nen über:

a.
ihr Per­so­nal;
b.
ih­re wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ten so­wie die Mit­glie­der von de­ren Or­ga­nen;
c.
ih­re wich­tigs­ten Ge­schäfts­part­ne­rin­nen und Ge­schäfts­part­ner;
d.
die Per­so­nen oder Per­so­nen­grup­pen, de­ren Be­tei­li­gung am Ak­ti­en­ka­pi­tal der Ge­such­stel­le­rin un­ter fünf Pro­zent liegt.

Art. 11 Dokumentationspflichten

Das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment (EJPD) legt fest, wel­che Do­ku­men­te die Ge­such­stel­le­rin zum Nach­weis der wirt­schaft­li­chen Über­le­bens­fä­hig­keit, des gu­ten Rufs, der un­ab­hän­gi­gen Ge­schäfts­füh­rung und der ein­wand­frei­en Ge­schäftstä­tig­keit ein­rei­chen muss.

Art. 12 Genügend Eigenmittel

(Art. 8 Abs. 1 Bst. c BGS)

1 Ist die Ge­such­stel­le­rin di­rekt oder in­di­rekt mit mehr als der Hälf­te des Ka­pi­tals oder der Stim­men an ei­nem Un­ter­neh­men be­tei­ligt oder übt sie in an­de­rer Wei­se einen be­herr­schen­den Ein­fluss aus, so wird an­hand des kon­so­li­dier­ten Be­trags der Ei­gen­mit­tel be­stimmt, ob ge­nü­gend Ei­gen­mit­tel vor­han­den sind.

2 Ab­satz 1 gilt auch, wenn ei­ne Ge­such­stel­le­rin mit ei­nem Un­ter­neh­men ei­ne wirt­schaft­li­che Ein­heit bil­det oder auf­grund an­de­rer Um­stän­de an­zu­neh­men ist, dass sie recht­lich oder fak­tisch ver­pflich­tet ist, ein sol­ches Un­ter­neh­men fi­nan­zi­ell zu un­ter­stüt­zen.

3 Die Ab­sät­ze 1 und 2 sind nicht an­wend­bar, wenn die Grös­se und die Ge­schäfts­tä­tig­keit der Un­ter­neh­men nach den Ab­sät­zen 1 und 2 für die Be­ur­tei­lung der Ei­gen­mit­tel der Ge­such­stel­le­rin un­we­sent­lich sind.

Art. 13 Meldung von Änderungen

Än­dern sich wäh­rend des Kon­zes­si­ons­ver­fah­rens die ein­ge­reich­ten An­ga­ben und Un­ter­la­gen we­sent­lich, so ist die Ge­such­stel­le­rin ver­pflich­tet, dies der ESBK un­ver­züg­lich zu mel­den.

Art. 14 Unvollständiges Gesuch

(Art. 10 Abs. 3 BGS)

1 Ist ein Ge­such un­voll­stän­dig oder er­ach­tet die ESBK wei­te­re Un­ter­la­gen oder In­for­ma­tio­nen als not­wen­dig, so kann sie ei­ne Nach­bes­se­rung oder Er­gän­zung ver­lan­gen und ei­ne Frist set­zen.

2 Die Frist kann auf ein be­grün­de­tes Ge­such hin ver­län­gert wer­den. Ver­fällt die Frist, so be­an­tragt die ESBK dem Bun­des­rat, auf das Ge­such nicht ein­zu­tre­ten.

Art. 15 Betriebsaufnahme

Die Spiel­bank kann den Be­trieb auf­neh­men, nach­dem:

a.
der Bun­des­rat die Kon­zes­si­on er­teilt hat;
b.
die ESBK fest­ge­stellt hat, dass die ge­setz­li­chen Vor­ga­ben ein­ge­hal­ten wer­den und die ge­mach­ten An­ga­ben kor­rekt sind;
c.
sie für je­des der Spie­le, die sie an­bie­tet, die Spiel­be­wil­li­gung der ESBK er­hal­ten hat.

2. Abschnitt: Spielangebot

Art. 16 Geldspiele in Spielbanken

1 Das EJPD kann das An­ge­bot an Spiel­ban­ken­spie­len fest­le­gen.

2 Es kann Vor­schrif­ten über die Durch­füh­rung von Spiel­ban­ken­spie­len durch Spiel­ban­ken er­las­sen.

3 Es kann Vor­schrif­ten über die Be­wil­li­gung und die Be­stim­mung des Brut­to­spiel­er­trags von Ge­schick­lich­keitss­pie­len nach Ar­ti­kel 62 Ab­satz 1 BGS er­las­sen.

Art. 17 Zusammenarbeit mit inländischen Spielbanken

(Art. 16 Abs. 4 BGS)

Die ESBK kann ei­ner Spiel­bank er­lau­ben, für on­li­ne durch­ge­führ­te Po­ker­spie­le mit ei­ner an­de­ren kon­zes­sio­nier­ten Spiel­bank zu­sam­men­zu­ar­bei­ten, wenn die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Ei­ne lücken­lo­se Be­auf­sich­ti­gung durch die ESBK ist mög­lich.
b.
Ei­ne der Spiel­ban­ken ist als für das ge­mein­sa­me An­ge­bot ver­ant­wort­lich be­stimmt.
c.
Der Brut­to­spie­ler­trag wird un­ter den Spiel­ban­ken pro­por­tio­nal zu den Ein­sät­zen ih­rer je­wei­li­gen Spie­le­rin­nen und Spie­ler auf­ge­teilt.

Art. 18 Zusammenarbeit mit ausländischen Veranstalterinnen von Spielbankenspielen

(Art. 16 Abs. 4 BGS)

1 Die ESBK kann ei­ner Spiel­bank er­lau­ben, für on­li­ne durch­ge­führ­te Po­ker­spie­le mit ei­ner aus­län­di­schen Ver­an­stal­te­rin von Spiel­ban­ken­spie­len zu­sam­men­zu­ar­bei­ten, wenn die ESBK ei­ne hin­rei­chen­de Auf­sicht über das Spiel si­cher­stel­len kann und die Ge­such­stel­le­rin nach­weist, dass:

a.
die aus­län­di­sche Ver­an­stal­te­rin über die not­wen­di­gen Be­wil­li­gun­gen ver­fügt, um das be­tref­fen­de Po­ker­spiel in ih­rem Sitz­staat oder in an­de­ren Staa­ten durch­zu­füh­ren;
b.
die aus­län­di­sche Ver­an­stal­te­rin über die not­wen­di­ge Zu­ver­läs­sig­keit und fach­li­che Eig­nung ver­fügt;
c.
die On­li­ne-Spiel­teil­nah­men von Spie­le­rin­nen und Spie­lern mit Wohn­sitz oder ge­wöhn­li­chem Auf­ent­halt in der Schweiz über ihr Spie­ler­kon­to bei der Ge­such­stel­le­rin ab­ge­wi­ckelt wer­den;
d.
sie mit der aus­län­di­schen Ver­an­stal­te­rin einen Ver­trag ab­ge­schlos­sen hat, der si­cher­stellt, dass das Spiel auf si­che­re und trans­pa­ren­te Wei­se durch­ge­führt wer­den kann;
e.
die aus­län­di­sche Ver­an­stal­te­rin den On­li­ne-Zu­gang von Spie­le­rin­nen und Spie­lern mit Wohn­sitz oder ge­wöhn­li­chem Auf­ent­halt in der Schweiz zu ih­ren in der Schweiz nicht be­wil­lig­ten Geld­spie­len sperrt.

2 Das Ab­rech­nungs­ver­fah­ren für die Auf­tei­lung der Brut­to­spie­ler­trä­ge un­ter den Spiel­ban­ken muss von der ESBK ge­neh­migt wer­den.

3 Ei­ne Zu­sam­men­ar­beit ist in je­dem Fall aus­ge­schlos­sen, wenn die aus­län­di­sche Ver­an­stal­te­rin ih­ren Sitz in ei­nem Staat hat, der auf den Lis­ten des Grou­pe d’ac­ti­on fi­nan­ciè­re der Hoch­ri­si­ko­staa­ten und nicht ko­ope­ra­ti­ven Staa­ten (GA­FI-Lis­ten) auf­ge­führt oder von in­ter­na­tio­na­len Sank­tio­nen nach dem Em­bargo­ge­setz vom 22. März 20022 be­trof­fen ist.

4 Die Ge­such­stel­le­rin ist ge­gen­über ih­ren Spie­le­rin­nen und Spie­lern und der ESBK in glei­cher Wei­se ver­ant­wort­lich, wie wenn sie das Spiel al­lein durch­füh­ren wür­de.

5 Die Spie­le­rin­nen und Spie­ler müs­sen dar­über in­for­miert wer­den, dass be­stimm­te Per­so­nen­da­ten aus Si­cher­heits­grün­den an die aus­län­di­sche Ver­an­stal­te­rin wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

Art. 19 Betriebspflicht für Tischspiele

1 Je­de land­ba­sier­te Spiel­bank muss min­des­tens zwei ver­schie­de­ne Tisch­spie­le an­bie­ten.

2 Die Tisch­spie­le müs­sen wäh­rend min­des­tens ei­nem Drit­tel der täg­li­chen Spiel­ban­ken­öff­nungs­zei­ten an­ge­bo­ten wer­den.

3 Die ESBK kann Spiel­ban­ken mit ei­ner Kon­zes­si­on B, de­ren Stand­ort­re­gi­on wirt­schaft­lich von aus­ge­prägt sai­sona­lem Tou­ris­mus ab­hän­gig ist und die trotz wirt­schaft­li­cher Un­ter­neh­mens­füh­rung kei­ne an­ge­mes­se­ne Ren­ta­bi­li­tät er­zie­len, wäh­rend 270 Ta­gen im Jahr Aus­nah­men von den Ab­sät­zen 1 und 2 be­wil­li­gen.

Art. 20 Spieltechnische Anforderungen

(Art. 17 BGS)

Das EJPD kann spiel­tech­ni­sche Vor­schrif­ten für Spie­le, Jack­pots, On­li­ne-Spiel­platt­for­men, Jack­pot­sys­te­me, das elek­tro­ni­sche Ab­rech­nungs- und Kon­troll­sys­tem (EAKS), das Da­ten­auf­zeich­nungs­sys­tem (DZS) und Spie­lu­ten­si­li­en und ‑zu­be­hör er­las­sen; es be­rück­sich­tigt da­bei die in­ter­na­tio­nal ge­bräuch­li­chen Vor­ga­ben.

Art. 21 Konformitätsprüfung

(Art. 17 Abs. 3 BGS)

1 Be­vor die Spiel­bank ein Tisch­spiel, ein au­to­ma­ti­siert durch­ge­führ­tes Geld­spiel, einen Jack­pot, ei­ne On­li­ne-Spiel­platt­form, ein Jack­pot­sys­tem, das EAKS, das DZS oder Spie­lu­ten­si­li­en und -zu­be­hör in Be­trieb nimmt, stellt sie durch ge­eig­ne­te Tests und Prü­fun­gen si­cher, dass die spiel­tech­ni­schen An­for­de­run­gen er­füllt sind.

2 Sie do­ku­men­tiert die Er­geb­nis­se der durch­ge­führ­ten Tests und Prü­fun­gen.

Art. 22 Veränderungen an Informatiksystemen für Online-Spiele

Die Spiel­bank un­ter­brei­tet der ESBK sämt­li­che Ver­än­de­run­gen an In­for­ma­tik­sys­te­men, die der Durch­füh­rung von On­li­ne-Spie­len die­nen, vor­gän­gig zur Ge­neh­mi­gung, so­fern die Ver­än­de­run­gen den Spiel­ver­lauf oder die In­ter­ak­ti­on mit den Spie­le­rin­nen und Spie­lern be­ein­flus­sen.

Art. 23 Konsultation

(Art. 20 BGS)

1 Der Mei­nungs­aus­tausch zwi­schen der ESBK und der in­ter­kan­to­na­len Auf­sichts- und Voll­zugs­be­hör­de (in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de) zur Be­ur­tei­lung, ob es sich beim be­an­trag­ten Spiel um ein Spiel­ban­ken­spiel han­delt, hat in­nert 30 Ta­gen nach Ein­gang des Kon­sul­ta­ti­ons­schrei­bens der ESBK bei der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de zu er­fol­gen.

2 Führt der Mei­nungs­aus­tausch in­nert die­ser Frist nicht zu ei­nem ein­ver­nehm­li­chen Er­geb­nis, so ruft die ESBK das Ko­or­di­na­ti­ons­or­gan an.

3 Die Frist nach Ab­satz 1 kann bei ge­gen­sei­ti­gem Ein­ver­ständ­nis von ESBK und in­ter­kan­to­na­ler Be­hör­de um bis zu 30 Ta­ge ver­län­gert wer­den.

3. Kapitel: Grossspiele

1. Abschnitt: Veranstalterbewilligung

Art. 24 Guter Ruf

(Art. 22 Abs. 1 Bst. b BGS)

1 Die An­for­de­rung des gu­ten Rufs ist ins­be­son­de­re nicht er­füllt, wenn die Ge­such­stel­le­rin oh­ne die not­wen­di­ge schwei­ze­ri­sche Be­wil­li­gung Geld­spie­le durch­führt oder durch­ge­führt hat. Dies ist ins­be­son­de­re dann der Fall, wenn sie den Schwei­zer Markt vom Aus­land aus ge­zielt be­ar­bei­tet hat.

2 Die An­for­de­rung des gu­ten Rufs ist auch nicht er­füllt, wenn die Ge­such­stel­le­rin auf der Sperr­lis­te nach Ar­ti­kel 86 Ab­satz 3 BGS steht oder wäh­rend meh­re­rer Mo­na­te auf die­ser Lis­te ge­stan­den hat.

3 Die An­for­de­rung des gu­ten Rufs muss wäh­rend fünf Jah­ren vor der Ein­rei­chung des Ge­suchs und bis zum Ab­schluss des Ver­fah­rens er­füllt sein. Die Prü­fung der An­for­de­rung kann sich auf einen Zeit­raum von mehr als fünf Jah­ren be­zie­hen, wenn es auf­grund der Schwe­re der vor­ge­wor­fe­nen Ta­ten ge­recht­fer­tigt ist, aus­ser in dem Fall nach Ab­satz 1 zwei­ter Satz, in dem die Prü­fung sich auf kei­nen Fall auf einen Zeit­raum von mehr als fünf Jah­ren be­zie­hen darf.

4 Die Ge­such­stel­le­rin lie­fert der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de die zur Prü­fung ih­res gu­ten Rufs nö­ti­gen In­for­ma­tio­nen, ins­be­son­de­re ei­ne um­fas­sen­de Lis­te der all­fäl­li­gen straf­recht­li­chen Ver­ur­tei­lun­gen und ab­ge­schlos­se­nen oder hän­gi­gen Straf­ver­fah­ren, die sie be­tref­fen.

Art. 25 Unabhängige Geschäftsführung

(Art. 22 Abs. 1 Bst. f BGS)

1 Die An­for­de­rung der Ge­währ für ei­ne un­ab­hän­gi­ge Ge­schäfts­füh­rung ist er­füllt, wenn die Ge­such­stel­le­rin al­le wich­ti­gen Auf­ga­ben im Sin­ne des BGS selbst aus­übt.

2 Sie übt ins­be­son­de­re bei der Er­fül­lung fol­gen­der Auf­ga­ben die zen­tra­len Tä­tig­kei­ten selbst aus:

a.
Über­wa­chung des Spiel­be­triebs und Be­stim­mung der Ge­win­ne­rin­nen und Ge­win­ner;
b.
Füh­rung der Kun­den­kon­ten;
c.
Pfle­ge der Be­zie­hun­gen mit den Spie­le­rin­nen und Spie­lern;
d.
Be­auf­sich­ti­gung der Spie­le­rin­nen und Spie­ler so­wie Um­set­zung der So­zi­al­schutz­mass­nah­men und der Sorg­falts­pflich­ten zur Be­kämp­fung der Geld­wä­sche­rei.

3 Die Ge­such­stel­le­rin kann die Auf­ga­ben nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben c und d teil­wei­se ih­ren Ver­trieb­s­part­nern über­tra­gen, so­fern sie die­se selbst be­auf­sich­tigt.

4 Er­füllt die Ge­such­stel­le­rin ei­ne Auf­ga­be nicht selbst, so muss sie ge­währ­leis­ten, dass die Drit­ten die ge­setz­li­chen Pflich­ten ein­hal­ten.

5 Die Ge­such­stel­le­rin, die Lot­te­ri­en und Sport­wet­ten ver­an­stal­ten will, reicht der Be­wil­li­gungs­be­hör­de ei­ne Über­sicht über die In­ter­es­sen­bin­dun­gen der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­rats und der Ge­schäfts­lei­tung ein.

6 Die Ge­such­stel­le­rin, die Sport­wet­ten ver­an­stal­ten will, reicht zu­sätz­lich zur Über­sicht nach Ab­satz 5 all­fäl­li­ge Part­ner­schafts­ver­trä­ge mit na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­so­nen ein, die Pfer­de­ren­nen oder an­de­re Sport­wett­kämp­fe und ‑ver­an­stal­tun­gen or­ga­ni­sie­ren oder an sol­chen teil­neh­men.

Art. 26 Einwandfreie Geschäftsführung

(Art. 22 Abs. 1 Bst. f BGS)

1 Die An­for­de­rung der Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Ge­schäfts­füh­rung ist er­füllt, wenn die Ge­such­stel­le­rin:

a.
sich rechts­kon­form ver­hält;
b.
die Grund­sät­ze der gu­ten Cor­po­ra­te Go­ver­nance ein­hält; und
c.
in gu­ter wirt­schaft­li­cher Ver­fas­sung ist.

2 Die Ge­such­stel­le­rin über­prüft, ob die ein­wand­freie Ge­schäfts­füh­rung ih­rer wich­tigs­ten Ge­schäfts­part­ne­rin­nen und Ge­schäfts­part­ner ge­währ­leis­tet ist, und do­ku­men­tiert das Er­geb­nis.

3 Die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de prüft ins­be­son­de­re:

a.
die Or­ga­ni­sa­ti­on der Ge­such­stel­le­rin;
b.
die Ge­schäfts­be­zie­hun­gen der Ge­such­stel­le­rin;
c.
die wirt­schaft­li­che und fi­nan­zi­el­le La­ge der Ge­such­stel­le­rin.

4 Sie be­ach­tet da­bei die Ver­hält­nis­se der be­tref­fen­den ju­ris­ti­schen Per­so­nen und der na­tür­li­chen Per­so­nen, die Mit­glied der Ge­schäfts­lei­tung und der Or­ga­ne der Ge­such­stel­le­rin sind. Sie kann von der Ge­such­stel­le­rin In­for­ma­tio­nen über de­ren Per­so­nal ver­lan­gen.

5 Sie kann bei ei­ner Ge­such­stel­le­rin, die Ge­schick­lich­keitss­pie­le ver­an­stal­ten will, auf die Über­prü­fung nach Ab­satz 3 ver­zich­ten und die Ge­such­stel­le­rin von der Pflicht zur Über­prü­fung nach Ab­satz 2 ent­bin­den.

Art. 27 Angemessenes Verhältnis von Betriebskosten und Mitteln für gemeinnützige Zwecke

(Art. 22 Abs. 1 Bst. i BGS)

1 Die Ge­such­stel­le­rin, die Lot­te­ri­en oder Sport­wet­ten ver­an­stal­ten will, reicht der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de ei­ne Über­sicht ein, aus der das Ver­hält­nis zwi­schen den Be­triebs­kos­ten und den Mit­teln, die für ge­mein­nüt­zi­ge Zwe­cke zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den, her­vor­geht.

2 Die Kos­ten für die Wer­bung und wei­te­re Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mass­nah­men zu Mar­ke­ting­zwe­cken so­wie für die Löh­ne sind ge­son­dert und de­tail­liert aus­zu­wei­sen.

2. Abschnitt: Spielbewilligung

Art. 28 Sichere Spieldurchführung

(Art. 25 Abs. 1 Bst. a BGS)

1 Die Ver­an­stal­te­rin über­prüft mit­tels Tests und Kon­trol­len vor der In­be­trieb­nah­me ei­nes Gross­s­piels, ob es die spiel­tech­ni­schen An­for­de­run­gen er­füllt und kor­rekt ab­läuft.

2 Sie hält die ent­spre­chen­de Do­ku­men­ta­ti­on für die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de zur Ver­fü­gung.

Art. 29 Sichere Durchführung von Sportwetten

(Art. 25 Abs. 1 Bst. a BGS)

Sport­wet­ten dür­fen nicht auf Er­eig­nis­se an­ge­bo­ten wer­den, die ein er­höh­tes Ri­si­ko von Sport­wett­kampf­ma­ni­pu­la­ti­on bein­hal­ten. Ein er­höh­tes Ri­si­ko kann ins­be­son­de­re vor­lie­gen bei Wet­ten auf:

a.
Sport­wett­kämp­fe oh­ne sport­li­chen Wert;
b.
Er­eig­nis­se, die für den Aus­gang des Sport­wett­kampfs von ge­rin­ger Be­deu­tung sind.

Art. 30 Zusammenarbeit mit inländischen Veranstalterinnen von Grossspielen

(Art. 25 Abs. 3 BGS)

Die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de kann ei­ner Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len die Zu­sam­men­ar­beit mit ei­ner an­de­ren über die ent­spre­chen­de Be­wil­li­gung ver­fü­gen­de Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len er­lau­ben, wenn dies mit den Zwe­cken nach Ar­ti­kel 2 BGS ver­ein­bar ist.

Art. 31 Zusammenarbeit mit ausländischen Veranstalterinnen von Grossspielen

(Art. 25 Abs. 3 BGS)

1 Die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de kann ei­ner Ver­an­stal­te­rin von Lot­te­ri­en und Sport­wet­ten er­lau­ben, zur ge­mein­sa­men Durch­füh­rung von ein­zel­nen Gross­s­pie­len mit ei­ner aus­län­di­schen Ver­an­stal­te­rin zu­sam­men­zu­ar­bei­ten, wenn die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de ei­ne hin­rei­chen­de Auf­sicht über das Spiel si­cher­stel­len kann und die Ge­such­stel­le­rin nach­weist, dass:

a.
die aus­län­di­sche Ver­an­stal­te­rin über die not­wen­di­gen Be­wil­li­gun­gen ver­fügt, um das be­tref­fen­de Gross­s­piel in ih­rem Sitz­staat oder in an­de­ren Staa­ten durch­zu­füh­ren;
b.
die aus­län­di­sche Ver­an­stal­te­rin einen gu­ten Ruf ge­niesst;
c.
sie das Spiel auf­grund sei­ner Kon­zep­ti­on nicht mit ver­gleich­ba­rer At­trak­ti­vi­tät für die Spie­le­rin­nen und Spie­ler al­lein durch­füh­ren kann, ins­be­son­de­re weil es auf ei­ner Ak­ku­mu­la­ti­on von Spiele­in­sät­zen be­son­ders vie­ler Per­so­nen be­ruht;
d.
das Spiel ei­ne stra­te­gi­sche und wirt­schaft­li­che Be­deu­tung für die Wei­ter­ent­wick­lung des Spie­l­an­ge­bots hat;
e.
die On­li­ne-Spiel­teil­nah­men von Spie­le­rin­nen und Spie­lern mit Wohn­sitz oder ge­wöhn­li­chem Auf­ent­halt in der Schweiz über ihr Spie­ler­kon­to bei der Ge­such­stel­le­rin ab­ge­wi­ckelt wer­den;
f.
sie mit der aus­län­di­schen Ver­an­stal­te­rin einen Ver­trag ab­ge­schlos­sen hat, der si­cher­stellt, dass das Spiel auf si­che­re und trans­pa­ren­te Wei­se durch­ge­führt wer­den kann;
g.
die aus­län­di­sche Ver­an­stal­te­rin den On­li­ne-Zu­gang von Spie­le­rin­nen und Spie­lern mit Wohn­sitz oder ge­wöhn­li­chem Auf­ent­halt in der Schweiz zu ih­ren in der Schweiz nicht be­wil­lig­ten Geld­spie­len sperrt.

2 Ei­ne Zu­sam­men­ar­beit ist in je­dem Fall aus­ge­schlos­sen, wenn die aus­län­di­sche Ver­an­stal­te­rin ih­ren Sitz in ei­nem Staat hat, der auf den GA­FI-Lis­ten auf­ge­führt oder von in­ter­na­tio­na­len Sank­tio­nen nach dem Em­bargo­ge­setz vom 22. März 20023 be­trof­fen ist.

3 Die Ge­such­stel­le­rin ist ge­gen­über ih­ren Spie­le­rin­nen und Spie­lern und der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de in glei­cher Wei­se ver­ant­wort­lich, wie wenn sie das Spiel al­lein durch­füh­ren wür­de.

Art. 32 Inhalt des Gesuchs

(Art. 26 BGS)

1 Das Ge­such um Er­tei­lung der Be­wil­li­gung ent­hält ins­be­son­de­re An­ga­ben über:

a.
Ab­lauf, Häu­fig­keit und Dau­er des Spiels;
b.
Art und Wei­se des Ver­triebs;
c.
die Mo­da­li­tä­ten der Zie­hung oder je­der an­de­ren Er­mitt­lung ei­nes spiel­ent­schei­den­den Er­geb­nis­ses;
d.
die Fest­stel­lung der Er­geb­nis­se, die Ge­win­ner­mitt­lung und die Ge­win­n­aus­zah­lung;
e.
das Vor­ge­hen bei un­vor­her­ge­se­he­nem Un­ter­bruch oder Nicht­durch­füh­rung des Spiels;
f.
das Vor­ge­hen bei Nicht­ein­lö­sung von Ge­win­nen.

2 Das Ge­such um Er­tei­lung der Be­wil­li­gung für Lot­te­ri­en ent­hält zu­sätz­lich den Nach­weis, dass die Lot­te­rie pro Zie­hung min­des­tens 1000 Per­so­nen of­fen­steht.

3 Das Ge­such um Er­tei­lung der Be­wil­li­gung für Ge­schick­lich­keitss­pie­le ent­hält zu­sätz­lich die Er­läu­te­rung, in­wie­fern der Spiel­ge­winn ganz oder über­wie­gend von der Ge­schick­lich­keit der Spie­le­rin oder des Spie­lers ab­hängt.

Art. 33 Konsultation

(Art. 27 BGS)

1 Der Mei­nungs­aus­tausch zwi­schen der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de und der ESBK zur Be­ur­tei­lung, ob es sich beim be­an­trag­ten Spiel um ein Gross­s­piel han­delt, hat in­nert 30 Ta­gen nach Ein­gang des Kon­sul­ta­ti­ons­schrei­bens der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de bei der ESBK zu er­fol­gen.

2 Führt der Mei­nungs­aus­tausch in­nert die­ser Frist nicht zu ei­nem ein­ver­nehm­li­chen Er­geb­nis, so ruft die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de das Ko­or­di­na­ti­ons­or­gan an.

3 Die Frist nach Ab­satz 1 kann bei ge­gen­sei­ti­gem Ein­ver­ständ­nis von in­ter­kan­to­na­ler Be­hör­de und ESBK um bis zu 30 Ta­ge ver­län­gert wer­den.

Art. 34 Meldung nachträglicher Spielveränderungen

1 Die Ver­an­stal­te­rin mel­det der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de je­de Spiel­ver­än­de­rung, die sie an ei­nem be­wil­lig­ten Spiel vor­neh­men will.

2 Sie kann der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de ei­ne Spiel­ver­än­de­rung aus­nah­men­wei­se nach­träg­lich mel­den, wenn aus Grün­den der Si­cher­heit oder aus an­de­ren zwin­gen­den Grün­den so­for­ti­ges Han­deln ge­bo­ten war. Die Mel­dung ist un­ver­züg­lich zu er­stat­ten.

3 Die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de prüft, ob die Spiel­ver­än­de­rung im Rah­men der gel­ten­den Spiel­be­wil­li­gung ge­neh­migt wer­den kann, und teilt das Er­geb­nis ih­rer Prü­fung der Ver­an­stal­te­rin mit.

3. Abschnitt: Qualifikation von Geschicklichkeitsspielen

Art. 35 Testverfahren

1 Zur Be­ur­tei­lung, ob ein Spiel die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 2 er­füllt, und zur Prü­fung wei­te­rer re­le­van­ter Spiel­merk­ma­le kann die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de ge­eig­ne­te sta­tis­ti­sche Test­ver­fah­ren durch­füh­ren oder durch­füh­ren las­sen.

2 Die Kos­ten ge­hen zu­las­ten der Ge­such­stel­le­rin.

Art. 36 Unterlagen und weitere Elemente

Die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de kann die Ge­such­stel­le­rin auf­for­dern, ihr zu­sätz­lich zu den An­ga­ben nach Ar­ti­kel 32 ins­be­son­de­re Fol­gen­des ein­zu­rei­chen oder zur Ver­fü­gung zu stel­len:

a.
Na­me und Adres­se der Lie­fe­ran­tin oder des Lie­fe­ran­ten so­wie der Her­stel­le­rin oder des Her­stel­lers, wenn die­se nicht iden­tisch sind;
b.
Zeich­nun­gen und Plä­ne der ver­wen­de­ten Kom­po­nen­ten und Bau­tei­le;
c.
die tech­ni­schen Da­ten und An­ga­ben über die ver­wen­de­te Hard- und Soft­wa­re;
d.
Sour­ce­co­de;
e.
Spei­cher­me­di­en;
f.
ein Ge­rät oder einen per­ma­nen­ten Zu­gang zum Sys­tem, um das Spiel tes­ten zu kön­nen;
g.
einen Be­schrieb der Fä­hig­kei­ten, wel­che die Spie­le­rin­nen und Spie­ler für ein er­folg­rei­ches Spiel ha­ben müs­sen;
h.
einen Be­schrieb der spiel­be­stim­men­den und spiel­ent­schei­den­den Ele­men­te;
i.
die Er­geb­nis­se ei­ner aus­rei­chen­den Zahl von Test­spie­len, ein­sch­liess­lich ei­ner Ge­winn­sta­tis­tik.

4. Kapitel: Kleinspiele

Art. 37 Kleinlotterien

(Art. 34 Abs. 3 BGS)

1 Für Klein­lot­te­ri­en gel­ten fol­gen­de Höchst­be­trä­ge:

a.
10 Fran­ken für einen ein­zel­nen Ein­satz;
b.
100 000 Fran­ken für die Sum­me al­ler Ein­sät­ze.

2 Der Höchst­be­trag nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b liegt bei 500 000 Fran­ken, wenn es sich um ei­ne Klein­lot­te­rie zur Fi­nan­zie­rung ei­nes An­las­ses von über­re­gio­na­ler Be­deu­tung im Sin­ne von Ar­ti­kel 34 Ab­satz 4 BGS han­delt.

3 Der Wert der Ge­win­ne be­trägt min­des­tens 50 Pro­zent der ma­xi­ma­len Sum­me al­ler Ein­sät­ze. Min­des­tens je­des zehn­te Los weist einen Ge­winn auf.

4 Pro Ver­an­stal­te­rin wer­den jähr­lich ma­xi­mal zwei Klein­lot­te­ri­en be­wil­ligt.

Art. 38 Lokale Sportwetten

(Art. 35 Abs. 3 BGS)

1 Für lo­ka­le Sport­wet­ten gel­ten fol­gen­de Höchst­be­trä­ge:

a.
200 Fran­ken für einen ein­zel­nen Ein­satz;
b.
200 000 Fran­ken für die Sum­me al­ler Ein­sät­ze pro Wett­kampf­tag.

2 Der Wert der Ge­win­ne be­trägt min­des­tens 50 Pro­zent der ma­xi­ma­len Sum­me al­ler Ein­sät­ze.

3 Pro Ver­an­stal­te­rin und pro Ver­an­stal­tungs­ort wer­den Sport­wet­ten an jähr­lich ma­xi­mal zehn Ta­gen be­wil­ligt. Da­bei sind Wet­ten auf ma­xi­mal zehn Sporter­eig­nis­se pro Tag zu­läs­sig.

Art. 39 Kleine Pokerturniere

(Art. 36 Abs. 3 BGS)

1 Pro klei­nes Po­ker­tur­nier gel­ten fol­gen­de Höchst­be­trä­ge:

a.
200 Fran­ken für das Start­geld;
b.
20 000 Fran­ken für die Sum­me al­ler Start­gel­der.

2 Pro Tag und Ver­an­stal­tungs­ort gel­ten fol­gen­de Höchst­be­trä­ge:

a.
300 Fran­ken für die Sum­me der Start­gel­der ei­ner Spie­le­rin oder ei­nes Spie­lers in al­len Tur­nie­ren;
b.
30 000 Fran­ken für die Sum­me al­ler Start­gel­der al­ler Tur­nie­re.

3 Pro Tag und Ver­an­stal­tungs­ort wer­den ma­xi­mal vier Po­ker­tur­nie­re be­wil­ligt.

4 Die mi­ni­ma­le Teil­neh­mer­zahl be­trägt zehn Per­so­nen.

5 Das Tur­nier ist auf ei­ne Dau­er von min­des­tens drei Stun­den aus­ge­legt.

6 Die Ver­an­stal­te­rin ver­liert ih­ren gu­ten Ruf im Sin­ne von Ar­ti­kel 33 Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 2 BGS ins­be­son­de­re, wenn sie il­le­ga­le Spie­le durch­führt oder in ih­ren Lo­ka­li­tä­ten dul­det.

7 Wenn sie zwölf oder mehr klei­ne Po­ker­tur­nie­re pro Jahr am glei­chen Ort durch­füh­ren will, muss sie ih­rem Ge­such ein Kon­zept bei­le­gen, in dem sie dar­legt, wel­che kon­kre­ten Mass­nah­men sie ge­gen das ex­zes­si­ve Geld­spiel und il­le­ga­le Spie­le in ih­rem Lo­kal er­greift.

Art. 40 Tombolas

(Art. 41 Abs. 3 BGS)

Für Tom­bo­las be­trägt die Sum­me al­ler Ein­sät­ze ma­xi­mal 50 000 Fran­ken.

5. Kapitel: Betrieb von Spielbankenspielen und Grossspielen

1. Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen

Art. 41 Sicherheitskonzept

(Art. 42 Abs. 3 BGS)

1 Das Si­cher­heits­kon­zept der Spiel­bank oder der Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len ist dar­auf aus­zu­rich­ten, Ri­si­ken zu be­gren­zen, Feh­lern vor­zu­beu­gen und die Pro­zes­se fort­lau­fend zu op­ti­mie­ren.

2 Die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len legt im Kon­zept fest, wie sie die Vor­ga­ben für einen si­che­ren und trans­pa­ren­ten Spiel­be­trieb so­wie die Vor­ga­ben zur Be­kämp­fung der Kri­mi­na­li­tät und der Geld­wä­sche­rei un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Ge­fähr­dungs­po­ten­zi­als des Spie­l­an­ge­bots um­setzt. Sie hält ins­be­son­de­re ih­re Or­ga­ni­sa­ti­onss­truk­tu­ren, ih­re Ver­fah­ren und die Auf­ga­ben der ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen fest.

3 Die Ver­an­stal­te­rin von Sport­wet­ten legt zu­dem fest, wie sie die Vor­ga­ben zur Be­kämp­fung von Wett­kampf­ma­ni­pu­la­ti­on um­setzt.

Art. 42 Ausschluss vom Spiel

1 Die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len re­gelt in ih­rem Si­cher­heits­kon­zept, wie sie Per­so­nen, die durch Täu­schung oder auf an­de­re Wei­se den Spiel­be­trieb be­ein­träch­ti­gen, vom Spiel aus­sch­liesst.

2 Sie kann zu die­sem Zweck ein Re­gis­ter die­ser Per­so­nen füh­ren und die dar­in ent­hal­te­nen In­for­ma­tio­nen mit an­de­ren Spiel­ban­ken oder Ver­an­stal­te­rin­nen von Gross­s­pie­len aus­tau­schen.

3 Die Da­ten in die­sem Re­gis­ter wer­den vier Jah­re nach de­ren Er­fas­sung ge­löscht.

4 Je­de Per­son, die in die­sem Re­gis­ter ein­ge­tra­gen wird, wird dar­über in­for­miert und kann ih­ren Ein­trag bei der Spiel­bank oder Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len be­strei­ten.

Art. 43 Spielregeln

(Art. 44 BGS)

1 Die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len stellt den Spie­le­rin­nen und Spie­lern für je­den Spiel­typ die Spiel­re­geln oder ei­ne Kurz­fas­sung der Spiel­re­geln zur Ver­fü­gung.

2 Die Spiel­re­geln oder die Kurz­fas­sung der Spiel­re­geln müs­sen in leicht ver­ständ­li­cher Spra­che ver­fasst sein und die Spie­le­rin­nen und Spie­ler müs­sen da­zu ein­fa­chen und un­mit­tel­ba­ren Zu­gang ha­ben.

3 Das EJPD legt die Min­de­st­an­ga­ben der Spiel­re­geln für die Spiel­ban­ken­spie­le fest.

4 Die Spiel­bank er­lässt die Spiel­re­geln für die von ihr an­ge­bo­te­nen Tisch­spie­le und un­ter­brei­tet sie der ESBK vor­gän­gig zur Ge­neh­mi­gung.

Art. 44 Rechnungslegung

(Art. 48 Abs. 2 BGS)

Die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Lot­te­ri­en und Sport­wet­ten er­stellt ih­re Jah­res­rech­nung nach den Fa­ch­emp­feh­lun­gen zur Rech­nungs­le­gung4 der Stif­tung für Fa­ch­emp­feh­lun­gen zur Rech­nungs­le­gung.

4 www.fer.ch, vgl. die V vom 21. Nov. 2012 über die an­er­kann­ten Stan­dards zur Rech­nungs­le­gung (SR 221.432).

Art. 45 Liquidität

Die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len legt ih­re Li­qui­di­tät an­hand der Ri­si­ken fest, die sie auf­grund der ent­ge­gen­ge­nom­me­nen Spiele­in­sät­ze und ih­res Spie­l­an­ge­bots ein­geht.

Art. 46 Datenbearbeitung

(Art. 51 BGS)

1 Zur Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Pflich­ten, ins­be­son­de­re zum Schutz der Spie­le­rin­nen und Spie­ler vor ex­zes­si­vem Geld­spiel und zur Be­kämp­fung der Kri­mi­na­li­tät und der Geld­wä­sche­rei, be­ar­bei­tet die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len fol­gen­de Da­ten:

a.
Da­ten, die beim Ein­tritt in ei­ne Spiel­bank so­wie bei der On­li­ne-Re­gis­trie­rung der Spie­le­rin­nen und Spie­ler er­ho­ben wer­den;
b.
Da­ten über das Spiel­ver­hal­ten und die Fi­nanz­trans­ak­tio­nen der Spie­le­rin­nen und Spie­ler;
c.
Da­ten über die per­sön­li­che, be­ruf­li­che und fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on der Spie­le­rin­nen und Spie­ler;
d.
Da­ten über die Sper­re von Spie­le­rin­nen und Spie­lern.

2 Die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len darf die­se Da­ten der Auf­sichts­be­hör­de be­kannt­ge­ben.

2. Abschnitt: Online-Teilnahme an Spielbankenspielen und Grossspielen

Art. 47 Eröffnung des Spielerkontos

1 Wer Zu­gang zu ei­nem On­li­ne-Geld­spie­l­an­ge­bot ha­ben will, braucht ein Spie­ler­kon­to bei der Ver­an­stal­te­rin.

2 Die Ver­an­stal­te­rin er­öff­net nur ein Kon­to pro Spie­le­rin oder Spie­ler.

3 Sie er­öff­net das Spie­ler­kon­to nur, wenn die Spie­le­rin oder der Spie­ler:

a.
voll­jäh­rig ist;
b.
über einen Wohn­sitz oder ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in der Schweiz ver­fügt;
c.
von kei­ner Spiel­sper­re be­trof­fen ist (Art. 80 BGS);
d.
kei­nem Spiel­ver­bot un­ter­liegt (Art. 52 BGS), wenn es sich bei der Ver­an­stal­te­rin um ei­ne Spiel­bank han­delt.

Art. 48 Mindestangaben für die Eröffnung des Spielerkontos

Zur Er­öff­nung ei­nes Spie­ler­kon­tos muss die Spie­le­rin oder der Spie­ler der Ver­an­stal­te­rin min­des­tens fol­gen­de In­for­ma­tio­nen an­ge­ben:

a.
Na­me, Vor­na­me;
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Wohn­sitz- oder Auf­ent­halts­adres­se.

Art. 49 Überprüfung der Identität

1 Die Ver­an­stal­te­rin er­öff­net das Spie­ler­kon­to, wenn sie über­prüft hat, ob die In­for­ma­tio­nen der Spie­le­rin oder des Spie­lers den Tat­sa­chen ent­spre­chen, und wenn die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 47 Ab­sät­ze 2 und 3 er­füllt sind.

2 Der Iden­ti­täts­nach­weis kann er­bracht wer­den mit:

a.
der Ko­pie ei­nes amt­li­chen Aus­wei­ses;
b.
ei­ner elek­tro­ni­schen Iden­ti­tät; oder
c.
je­dem an­de­ren gleich­wer­ti­gen Mit­tel, das von der zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­de zu­ge­las­sen wird.

Art. 50 Verwaltung des Spielerkontos

1 Das Spie­ler­kon­to wird durch die Ein­zah­lun­gen der Spie­le­rin oder des Spie­lers, durch ih­re oder sei­ne Ge­win­ne und durch die von der Ver­an­stal­te­rin ge­währ­ten Gra­tiss­piel­gut­ha­ben ge­speist. Die Ein­sät­ze der Spie­le­rin oder des Spie­lers wer­den vom Spie­ler­kon­to ab­ge­bucht.

2 Ge­win­ne und Gut­ha­ben auf dem Spie­ler­kon­to dür­fen aus­sch­liess­lich auf ein Zah­lungs­kon­to auf den Na­men der In­ha­be­rin oder des In­ha­bers des Spie­ler­kon­tos über­wie­sen wer­den.

3 Die Spie­le­rin oder der Spie­ler kann zu je­der Zeit ver­lan­gen, dass der Ak­tivsal­do auf dem Spie­ler­kon­to oder ein Teil da­von auf ihr oder sein Zah­lungs­kon­to über­wie­sen wird. Die von der Ver­an­stal­te­rin ge­währ­ten Gra­tiss­piel­gut­ha­ben ge­hö­ren nicht zum Ak­tivsal­do.

Art. 51 Auflösung des Spielerkontos

1 Die Ver­an­stal­te­rin löst das Spie­ler­kon­to auf, wenn:

a.
die Spie­le­rin oder der Spie­ler dies ver­langt;
b.
sie fest­stellt, dass die Spie­le­rin oder der Spie­ler die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 47 Ab­satz 3 nicht mehr er­füllt; oder
c.
das Spie­ler­kon­to wäh­rend mehr als zwei Jah­ren in­ak­tiv war.

2 Ein all­fäl­li­ges Gut­ha­ben wird auf ein Zah­lungs­kon­to auf den Na­men der In­ha­be­rin oder des In­ha­bers des Spie­ler­kon­tos über­wie­sen.

3 Sind die Kon­to­an­ga­ben der Spie­le­rin oder des Spie­lers nicht gül­tig und ge­lingt es der Ver­an­stal­te­rin trotz ei­nem zu­mut­ba­ren und in Be­zug auf den be­tref­fen­den Be­trag ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand nicht, die Spie­le­rin oder den Spie­ler zu kon­tak­tie­ren, so hält sie das Gut­ha­ben der Spie­le­rin oder des Spie­lers wäh­rend zwei­er Jah­re zur Ver­fü­gung. Nach die­ser Frist wird das Gut­ha­ben dem AHV-Aus­gleichs­fonds über­wie­sen, wenn es sich um ei­ne Spiel­bank han­delt, oder zu ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cken zur Ver­fü­gung ge­stellt, wenn es sich um ei­ne Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len han­delt.

4 Die Ver­an­stal­te­rin in­for­miert die Spie­le­rin­nen und Spie­ler trans­pa­rent über die Fol­gen un­gül­ti­ger Kon­to­an­ga­ben und ei­ner län­ge­ren In­ak­ti­vi­tät des Spie­ler­kon­tos.

Art. 52 Provisorische Eröffnung eines Spielerkontos

1 Die Ver­an­stal­te­rin kann ein Spie­ler­kon­to pro­vi­so­risch er­öff­nen, wenn sie:

a.
die In­for­ma­tio­nen nach Ar­ti­kel 48 er­hal­ten hat;
b.
auf­grund der An­ga­ben der Spie­le­rin oder des Spie­lers fest­ge­stellt hat, dass die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 47 Ab­satz 3 er­füllt sind;
c.
fest­ge­stellt hat, dass die Spie­le­rin oder der Spie­ler nicht im Re­gis­ter der ge­sperr­ten Spie­le­rin­nen und Spie­ler auf­ge­führt ist;
d.
kei­ne kon­kre­ten An­halts­punk­te da­für be­ste­hen, dass die An­ga­ben der Spie­le­rin oder des Spie­lers nicht den Tat­sa­chen ent­spre­chen.

2 Spä­tes­tens einen Mo­nat nach der pro­vi­so­ri­schen Er­öff­nung über­prüft die Ver­an­stal­te­rin die Iden­ti­tät nach Ar­ti­kel 49. Er­füllt die Spie­le­rin oder der Spie­ler die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 47 Ab­satz 3, so wird das Spie­ler­kon­to end­gül­tig er­öff­net.

3 So­lan­ge das Spie­ler­kon­to nicht end­gül­tig er­öff­net ist, dür­fen die Über­wei­sun­gen der Spie­le­rin oder des Spie­lers 1000 Fran­ken nicht über­stei­gen und darf die Spie­le­rin oder der Spie­ler ih­re oder sei­ne Ge­win­ne nicht be­zie­hen.

4 Stellt die Ver­an­stal­te­rin fest, dass die Spie­le­rin oder der Spie­ler die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 47 Ab­satz 3 nicht er­füllt, so wird der all­fäl­li­ge Ak­tivsal­do auf ein Zah­lungs­kon­to auf ih­ren oder sei­nen Na­men über­wie­sen; über­wie­sen wird höchs­tens die Sum­me der Be­trä­ge, die die Spie­le­rin oder der Spie­ler ein­ge­zahlt hat. Ein all­fäl­li­ger Über­schuss wird dem AHV-Aus­gleichs­fonds über­wie­sen, wenn es sich bei der Ver­an­stal­te­rin um ei­ne Spiel­bank han­delt, oder zu ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cken zur Ver­fü­gung ge­stellt, wenn es sich um ei­ne Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len han­delt.

3. Abschnitt: Betrieb von Spielbankenspielen

Art. 53 Überwachung in landbasierten Spielbanken

Die land­ba­sier­te Spiel­bank stellt je­der­zeit die Über­wa­chung des Spiel­be­reichs si­cher, ins­be­son­de­re die Über­wa­chung der Spiel­ti­sche und der au­to­ma­ti­siert durch­ge­führ­ten Geld­spie­le, um un­er­laub­te Hand­lun­gen und Vor­komm­nis­se zu ver­hin­dern oder früh­zei­tig zu er­fas­sen.

Art. 54 Höchsteinsatz für automatisiert durchgeführte Geldspiele

(Art. 6 Abs. 2 BGS)

1 Der Höchstein­satz für au­to­ma­ti­siert durch­ge­führ­te Geld­spie­le in land­ba­sier­ten Spiel­ban­ken mit ei­ner Kon­zes­si­on B ist auf 25 Fran­ken pro Spiel be­schränkt.

2 Der Höchstein­satz nach Ab­satz 1 gilt nicht für au­to­ma­ti­siert durch­ge­führ­te Tisch­spie­le, so­fern der Spiel­rhyth­mus demje­ni­gen des ech­ten Tisch­spiels ent­spricht.

Art. 55 Sicherstellung des Jackpots

1 Be­treibt die Spiel­bank einen Jack­pot, so stellt sie vor des­sen In­be­trieb­nah­me si­cher, dass die Jack­po­t­sum­me spä­tes­tens fünf Werk­ta­ge nach dem Ge­winn an die Ge­win­ne­rin oder den Ge­win­ner aus­be­zahlt oder über­wie­sen wer­den kann.

2 Die­se Be­stim­mung gilt auch, wenn die Jack­pots ver­schie­de­ner Spiel­ban­ken ver­netzt wer­den.

3 Die Ge­winn­sum­me ist von der Spiel­bank aus­zu­be­zah­len, in wel­cher der Jack­pot aus­ge­löst wur­de.

Art. 56 Identitätskontrolle beim Eintritt in eine landbasierte Spielbank

(Art. 54 BGS)

1 Be­vor die land­ba­sier­te Spiel­bank ei­ner Per­son Zu­tritt ge­währt, über­prüft sie an­hand ei­nes gül­ti­gen amt­li­chen Aus­weis­pa­piers de­ren Iden­ti­tät. Sie stellt fest, ob ge­gen die be­tref­fen­de Per­son ein Spiel­ver­bot nach Ar­ti­kel 52 BGS be­steht.

2 Die ESBK kann an­de­re Iden­ti­fi­ka­ti­ons­mit­tel be­wil­li­gen, so­fern sie ei­ne ein­deu­ti­ge Iden­ti­fi­zie­rung der Per­son er­mög­li­chen.

Art. 57 Kameraüberwachungssystem

1 Je­de land­ba­sier­te Spiel­bank ist mit ei­nem Ka­me­ra­über­wa­chungs­sys­tem aus­ge­rüs­tet und be­treibt es.

2 Sie stellt si­cher, dass nur Per­so­nen Zu­griff auf die Ka­me­raauf­zeich­nun­gen ha­ben, die die­se zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben be­nö­ti­gen.

3 Die Ka­me­raauf­zeich­nun­gen wer­den in ge­eig­ne­ter Form ge­spei­chert und min­des­tens vier Wo­chen an ei­nem si­che­ren Ort auf­be­wahrt.

4 Die Spiel­bank mel­det der ESBK Fehl­funk­tio­nen des Ka­me­ra­über­wa­chungs­sys­tems, wenn auf­grund die­ser Stö­rung die Über­wa­chung der Spie­le nicht mehr si­cher­ge­stellt wer­den kann.

5 Wer­den straf­ba­re Hand­lun­gen oder re­gel­wid­ri­ges Spiel be­ob­ach­tet und auf­ge­zeich­net, so wird dies in ei­nem Pro­to­koll fest­ge­hal­ten. Die Spiel­bank mel­det dies der ESBK.

6 Die ESBK ent­schei­det über die wei­te­re Ver­wen­dung der Auf­zeich­nun­gen für die Fäl­le nach Ab­satz 5. Vor die­sem Ent­scheid dür­fen kei­ne Auf­zeich­nun­gen ge­löscht oder ver­nich­tet wer­den.

7 Das EJPD er­lässt wei­te­re Be­stim­mun­gen über die An­for­de­run­gen an das Ka­me­ra­über­wa­chungs­sys­tem und des­sen Be­trieb.

Art. 58 Zusätzliche technische Überwachung von Tischspielen

1 Die land­ba­sier­te Spiel­bank muss Tisch­spie­le zu­sätz­lich mit ei­nem tech­ni­schen Über­wa­chungs­sys­tem über­wa­chen, wenn die Si­cher­heit des Spiel­be­triebs oder des­sen Trans­pa­renz ge­fähr­det ist.

2 Die ESBK kann den Be­trieb ei­nes sol­chen Sys­tems an­ord­nen.

Art. 59 Elektronisches Abrechnungs- und Kontrollsystem

(Art. 42 BGS)

1 Die land­ba­sier­te Spiel­bank ist mit ei­nem elek­tro­ni­schen Ab­rech­nungs- und Kon­troll­sys­tem (EAKS) aus­ge­rüs­tet.

2 Die Da­ten des EAKS müs­sen Fol­gen­des er­mög­li­chen:

a.
Be­stim­mung des Brut­to­spie­ler­trags pro Tag, Mo­nat und Jahr;
b.
Rück­ver­fol­gung von Fi­nanz­trans­ak­tio­nen;
c.
Kon­trol­le der Spiel­si­cher­heit und -trans­pa­renz.

3 Dem EAKS sind an­zu­sch­lies­sen:

a.
al­le au­to­ma­ti­siert durch­ge­führ­ten Spiel­ban­ken- und Ge­schick­lich­keitss­pie­le;
b.
al­le Jack­pots, wenn sie die An­for­de­run­gen nach Ab­satz 2 nicht auf an­de­re Wei­se er­fül­len.

4 Das EJPD be­stimmt, wel­che Da­ten im EAKS auf­ge­zeich­net wer­den müs­sen.

5 Vor der In­be­trieb­nah­me und vor je­der Än­de­rung des EAKS über­mit­telt die Spiel­bank der ESBK ein Zer­ti­fi­kat oder ei­ne Be­schei­ni­gung ei­ner ak­kre­di­tier­ten Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­le, aus dem oder der her­vor­geht, dass das Sys­tem den ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ent­spricht.

Art. 60 Datenaufzeichnungssystem

(Art. 42 BGS)

1 Die Spiel­bank, die On­li­ne-Spie­le durch­führt, ist mit ei­nem in der Schweiz lie­gen­den Da­ten­auf­zeich­nungs­sys­tem (DZS) aus­ge­rüs­tet.

2 Sie re­gis­triert im DZS die Da­ten, die die ESBK braucht, um:

a.
die Be­stim­mung des Brut­to­spie­ler­trags und sämt­li­che Fi­nanz­trans­ak­tio­nen zu über­prü­fen;
b.
die Spiel­si­cher­heit und -trans­pa­renz zu kon­trol­lie­ren;
c.
die Um­set­zung des So­zi­al­kon­zepts zu über­wa­chen;
d.
die Ein­hal­tung der Sorg­falts­pflich­ten zur Be­kämp­fung von Geld­wä­sche­rei und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zie­rung zu über­wa­chen.

3 Das EJPD be­stimmt, wel­che Da­ten im DZS auf­ge­zeich­net wer­den müs­sen.

4 Das DZS ist vor un­be­rech­tig­ten Zu­grif­fen zu schüt­zen. Je­de nach­träg­li­che Än­de­rung der auf­be­wahr­ten Da­ten muss er­kenn­bar sein.

5 Vor der In­be­trieb­nah­me und vor je­der Än­de­rung des DZS über­mit­telt die Spiel­bank der ESBK ein Zer­ti­fi­kat oder ei­ne Be­schei­ni­gung ei­ner ak­kre­di­tier­ten Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­le, aus dem oder der her­vor­geht, dass das Sys­tem den ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ent­spricht.

Art. 61 Aufbewahrung der Daten des EAKS und des DZS

1 Die zur Be­stim­mung des Brut­to­spie­ler­trags er­for­der­li­chen Da­ten, ins­be­son­de­re die Ab­rech­nun­gen der Spiel­ti­sche und die Da­ten des EAKS, sind in ge­eig­ne­ter Form wäh­rend min­des­tens fünf Jah­ren ab Über­wei­sung der Spiel­ban­ken­ab­ga­be an ei­nem si­che­ren Ort auf­zu­be­wah­ren.

2 Die Da­ten des DZS sind wäh­rend min­des­tens fünf Jah­ren ab Über­wei­sung der Spiel­ban­ken­ab­ga­be auf Er­su­chen der ESBK on­li­ne be­reit­zu­stel­len.

Art. 62 Akkreditierte Konformitätsbewertungsstelle

1 Die in den Ar­ti­keln 59 und 60 er­wähn­ten Zer­ti­fi­ka­te oder Be­schei­ni­gun­gen müs­sen von ei­ner Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­le aus­ge­stellt wer­den, die auf der Grund­la­ge der Nor­men SN EN ISO/IEC 17025 und SN EN ISO/IEC 17020 ge­mä­ss der Ak­kre­di­tie­rungs- und Be­zeich­nungs­ver­ord­nung vom 17. Ju­ni 19965 spe­zi­fisch für den Be­reich die­ser Ver­ord­nung ak­kre­di­tiert ist oder über ei­ne gleich­wer­ti­ge aus­län­di­sche Ak­kre­di­tie­rung ver­fügt.

2 Die ESBK macht die Lis­te der ak­kre­di­tier­ten Stel­len öf­fent­lich zu­gäng­lich.

Art. 63 Prüfverfahren

Die ESBK er­lässt Richt­li­ni­en über die Prüf­ver­fah­ren und den In­halt des Prüf­be­richts be­tref­fend land­ba­sier­te und on­li­ne durch­ge­führ­te Spie­le.

Art. 64 Meldepflicht

1 Die Spiel­bank mel­det der ESBK un­ver­züg­lich:

a.
aus­ser­or­dent­li­che Vor­komm­nis­se bei ei­nem der an­ge­schlos­se­nen Spie­le;
b.
den Aus­fall oder ei­ne nam­haf­te Stö­rung des EAKS oder des DZS.

2 Die ESBK ent­schei­det über das wei­te­re Vor­ge­hen und die wei­te­re Ver­wen­dung der vom Vor­fall be­trof­fe­nen Da­ten. Vor die­sem Ent­scheid dür­fen kei­ne Da­ten ge­löscht oder ver­nich­tet wer­den.

Art. 65 Informatiksicherheit der Online-Spiele

1 Das In­for­ma­tik­si­cher­heits­ma­na­ge­ment der Spiel­bank, die On­li­ne-Spie­le durch­führt, muss nach der Norm ISO/IEC 27001 zer­ti­fi­ziert sein oder durch an­de­re Mass­nah­men ei­ne ver­gleich­ba­re Si­cher­heit ge­währ­leis­ten.

2 Die Spiel­bank darf On­li­ne-Spie­le nur bei Lie­fe­ran­tin­nen und Lie­fe­ran­ten be­zie­hen, die die An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 er­fül­len.

Art. 66 Weitere Anforderungen

1 Das EJPD kann wei­te­re Be­stim­mun­gen er­las­sen über:

a.
die An­for­de­run­gen an das EAKS und das DZS;
b.
die An­for­de­run­gen an de­ren Be­trieb und Ver­net­zung.

2 Es kann Vor­schrif­ten über die Ver­net­zung von Jack­pots er­las­sen.

Art. 67 Separate Erfolgsrechnung für die Durchführung von Online‑Spielbankenspielen

Für die Durch­füh­rung von On­li­ne-Spiel­ban­ken­spie­len führt die Spiel­bank ei­ne se­pa­ra­te Er­folgs­rech­nung.

Art. 68 Separate Erfolgsrechnung für Annexbetriebe

Die Spiel­bank führt für je­den ih­rer An­nex­be­trie­be ei­ne se­pa­ra­te Er­folgs­rech­nung.

Art. 69 Erläuterungsbericht im Rahmen der Revision

1 Die Re­vi­si­ons­stel­le führt im Auf­trag der ESBK auf­sichts­recht­li­che Prü­fungs­ar­bei­ten bei den Spiel­ban­ken durch und über­mit­telt ihr jähr­lich einen er­läu­tern­den Be­richt.

2 Die ESBK kann Min­dest­an­for­de­run­gen an den In­halt des Be­richts fest­le­gen.

Art. 70 Verwendung von Jackpotbeiträgen bei Einstellung des Betriebs

1 Stellt ei­ne Spiel­bank ih­ren Be­trieb oder den Be­trieb ei­nes Jack­pots, der nicht mit meh­re­ren Spiel­ban­ken ver­netzt ist, für län­ger als sechs Mo­na­te oder de­fi­ni­tiv ein, so wer­den die be­tref­fen­den Jack­pot­bei­trä­ge der Spie­le­rin­nen und Spie­ler vom Brut­to­spie­ler­trag ab­ge­zo­gen und dem AHV-Aus­gleichs­fonds über­wie­sen.

2 Stellt ei­ne an ei­nem ver­netz­ten Jack­pot be­tei­lig­te Spiel­bank ih­ren Be­trieb oder den Be­trieb des ver­netz­ten Jack­pots ein, so ver­blei­ben die von ihr ge­leis­te­ten Bei­trä­ge im Jack­pot.

3 Stel­len die an ei­nem ver­netz­ten Jack­pot be­tei­lig­ten Spiel­ban­ken ih­ren Be­trieb oder den Be­trieb des Jack­pots für län­ger als sechs Mo­na­te oder de­fi­ni­tiv ein, so wird die Jack­po­t­sum­me dem AHV-Aus­gleichs­fonds über­wie­sen.

4. Abschnitt: Betrieb von Grossspielen

Art. 71 Automatisiert durchgeführte Grossspiele

(Art. 61 BGS)

1 Die Ver­an­stal­te­rin­nen dür­fen Gross­s­piel­au­to­ma­ten nur an fol­gen­den Or­ten auf­stel­len:

a.
in Spiel­ban­ken, die in ih­rem Räum­lich­kei­ten Ge­schick­lich­keitss­pie­le durch­füh­ren oder Sport­wet­ten und Lot­te­ri­en Drit­ter an­bie­ten;
b.
an öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Or­ten, an de­nen ge­gen Be­zah­lung ein Ga­stro­no­mie- oder Un­ter­hal­tungs­an­ge­bot zur Ver­fü­gung ge­stellt wird; oder
c.
in Spiel­lo­ka­len für au­to­ma­ti­siert durch­ge­führ­te Ge­schick­lich­keitss­pie­le.

2 Ge­rä­te, mit de­nen man ein Pa­pier­los be­zie­hen oder ei­ne Teil­nah­me an ei­nem Spiel, das nicht auf dem Ge­rät ab­ge­wi­ckelt wird, ab­set­zen kann oder mit de­nen man einen Ge­winn fest­stel­len oder aus­zah­len las­sen kann (Selbst­be­die­nungs­ge­rä­te), gel­ten nicht als Gross­s­piel­au­to­ma­ten.

3 An Or­ten, die aus Sicht des So­zi­al­schut­zes be­son­ders pro­ble­ma­tisch sind, ins­be­son­de­re in un­mit­tel­ba­rer Nä­he von Schu­len oder Ju­gend­zen­tren, dür­fen kei­ne Gross­s­piel­au­to­ma­ten auf­ge­stellt wer­den.

4 Pro Ort nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b ist fol­gen­de An­zahl Gross­s­piel­au­to­ma­ten zu­läs­sig:

a.
zwei Gross­s­piel­au­to­ma­ten, bei de­nen der Spiel­ge­winn ganz oder über­wie­gend von der Ge­schick­lich­keit der Spie­le­rin oder des Spie­lers ab­hän­gig ist (Ge­schick­lich­keitss­piel­au­to­ma­ten);
b.
zwei Gross­s­piel­au­to­ma­ten, die nicht un­ter Buch­sta­be a fal­len.

5 In Spiel­lo­ka­len nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c dür­fen nur Ge­schick­lich­keitss­piel­au­to­ma­ten auf­ge­stellt wer­den.

6 Pro Spiel­lo­kal nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c sind höchs­tens 20 Ge­schick­lich­keitss­piel­au­to­ma­ten zu­läs­sig. Die Kan­to­ne kön­nen in recht­set­zen­der Form einen tiefe­ren Höchst­wert fest­le­gen.

7 Die Ein­schrän­kun­gen nach die­sem Ar­ti­kel gel­ten nicht für Ge­schick­lich­keitss­piel­au­to­ma­ten, die fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Der Ein­satz be­trägt höchs­tens fünf Fran­ken.
b.
Der Ge­winn be­steht aus Sach­prei­sen von ge­rin­gem Wert.
c.
Der ma­xi­ma­le Ge­winn ent­spricht höchs­tens dem Zwan­zig­fa­chen des Ein­sat­zes.
d.
Ei­ne Spiel­ein­heit dau­ert min­des­tens 25 Se­kun­den.

Art. 72 Informationspflichten

1 Die Ver­an­stal­te­rin­nen brin­gen auf ih­ren Gross­s­piel­au­to­ma­ten den Hin­weis an, dass es sich um einen zu­ge­las­se­nen Au­to­ma­ten han­delt.

2 Sie mel­den der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de die Stand­orte ih­rer Gross­s­piel­au­to­ma­ten und die für die Lo­ka­le nach Ar­ti­kel 71 Ab­satz 1 ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen. Sie mel­den über­dies je­des Auf­stel­len, Ent­fer­nen und Aus­wech­seln von Gross­s­piel­au­to­ma­ten.

3 Die für die Lo­ka­le, in de­nen Gross­s­piel­au­to­ma­ten auf­ge­stellt sind, ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen er­tei­len der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de al­le Aus­künf­te, die sie be­nö­tigt, um ih­re Auf­ga­ben zu er­fül­len.

Art. 73 Weitergabe von Daten über die Manipulation von Sportwettkämpfen durch die interkantonale Behörde

(Art. 64 und 65 BGS)

1 Die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de kann, so­fern dies für die Be­kämp­fung und Ver­fol­gung der Ma­ni­pu­la­ti­on von Sport­wett­kämp­fen nö­tig ist, Da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten, wie folgt wei­ter­ge­ben:

a.
auf na­tio­na­ler Ebe­ne: an die Or­ga­ni­sa­tio­nen und Be­hör­den nach Ar­ti­kel 64 Ab­sät­ze 2 und 3 BGS;
b.
auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne: an die Stel­len, die im Aus­land als na­tio­na­le Platt­form die­nen oder ver­gleich­ba­re Auf­ga­ben wahr­neh­men.

2 Wei­ter­ge­ge­ben wer­den kön­nen Da­ten von:

a.
Spie­le­rin­nen und Spie­lern;
b.
Ver­an­stal­te­rin­nen von Sport­wet­ten;
c.
Sport­wett­kampf­teil­neh­me­rin­nen und -teil­neh­mern und de­ren Be­treue­rin­nen und Be­treu­ern;
d.
wei­te­ren na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die an der Or­ga­ni­sa­ti­on, der Durch­füh­rung oder der Über­wa­chung von Sporter­eig­nis­sen be­tei­ligt sind.

3 Die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de gibt Or­ga­ni­sa­tio­nen mit Sitz im Aus­land nur Da­ten wei­ter, wenn die Ge­setz­ge­bung des Staa­tes, in dem die Or­ga­ni­sa­ti­on ih­ren Sitz hat, einen an­ge­mes­se­nen Schutz nach Ar­ti­kel 6 des Bun­des­ge­set­zes von 19. Ju­ni 19926 über den Da­ten­schutz ge­währ­leis­tet.

Art. 74 Weitergabe von Daten über die Manipulation von Sportwettkämpfen an die interkantonale Behörde

Die Or­ga­ni­sa­tio­nen und Be­hör­den nach Ar­ti­kel 73 Ab­satz 1 Buch­sta­be a ge­ben Da­ten nach Ar­ti­kel 73 Ab­satz 2 der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de wei­ter, so­fern dies für die Be­kämp­fung und Ver­fol­gung der Ma­ni­pu­la­ti­on von Sport­wett­kämp­fen nö­tig ist.

Art. 75 Weitergabe von Daten über die Manipulation von Sportwettkämpfen durch die Strafverfolgungsbehörde

(Art. 25c Sport­för­de­rungs­ge­setz)

1 Die für Ver­stös­se nach Ar­ti­kel 25a des Sport­för­de­rungs­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 20117 zu­stän­di­gen Straf­ver­fol­gungs- und Ge­richts­be­hör­den ge­ben der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de die fol­gen­den In­for­ma­tio­nen wei­ter:

a.
An­ga­ben zur be­schul­dig­ten Per­son;
b.
den Grund der Ein­lei­tung der Stra­fun­ter­su­chung;
c.
Ein­ver­nah­me­pro­to­kol­le;
d.
An­ga­ben, die ge­eig­net sind, künf­ti­ge Ma­ni­pu­la­tio­nen von Sport­wett­kämp­fen zu ver­hin­dern.

2 Ge­fähr­det die Wei­ter­ga­be der In­for­ma­tio­nen den Zweck der Straf­ver­fol­gung, so er­folgt sie erst nach Ab­schluss des Ver­fah­rens.

6. Kapitel: Schutz der Spielerinnen und Spieler vor exzessivem Geldspiel

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 76 Indirekte Werbung

(Art. 74 BGS)

Wer­bung für Spie­le, die kei­nen Ein­satz er­for­dern oder nicht zur Aus­schüt­tung von Ge­win­nen füh­ren, un­ter­liegt den Ein­schrän­kun­gen und Ver­bo­ten nach Ar­ti­kel 74 BGS, wenn:

a.
die Spie­le von ei­ner Ver­an­stal­te­rin an­ge­bo­ten wer­den, de­ren Haupt­an­ge­bot aus Geld­spie­len be­steht;
b.
der Zu­sam­men­hang zwi­schen Spie­len oh­ne Spielein­satz und -ge­winn und Geld­spie­len der­sel­ben Ver­an­stal­te­rin für die Spie­le­rin oder den Spie­ler er­sicht­lich ist.

Art. 77 Werbeverbot

(Art. 74 BGS)

1 Als ir­re­füh­rend gel­ten ins­be­son­de­re Wer­be­bot­schaf­ten, die ver­zer­ren­de An­ga­ben zu Ge­winn­chan­cen oder mög­li­chen Ge­win­nen ma­chen oder den Ein­druck ver­mit­teln, dass:

a.
Wis­sen, Fä­hig­kei­ten, Ge­schick­lich­keit oder an­de­re Ei­gen­schaf­ten der Spie­le­rin oder des Spie­lers die Ge­winn­chan­ce be­ein­flus­sen, oh­ne dass dies auf­grund der Art des Spiels zu­trifft;
b.
die Ge­winn­chan­cen durch län­ge­res oder häu­fi­ge­res Spiel ge­stei­gert wer­den;
c.
Geld­spie­le ein ge­eig­ne­tes Mit­tel sind, um fi­nan­zi­el­le oder per­sön­li­che Pro­ble­me zu lö­sen;
d.
die Teil­nah­me an Geld­spie­len ei­ne Al­ter­na­ti­ve zum Er­werbs­le­ben ist;
e.
die ver­mehr­te Teil­nah­me an Geld­spie­len ein ge­eig­ne­tes Mit­tel ist, um be­reits er­lit­te­ne Spiel­ver­lus­te aus­zu­glei­chen.

2 Als auf­dring­lich gel­ten ins­be­son­de­re:

a.
Te­le­fon­ver­kaufs­ak­ti­vi­tä­ten;
b.
Ver­kaufs­ak­ti­vi­tä­ten in Wohn­räu­men oder de­ren un­mit­tel­ba­rer Um­ge­bung, in öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln so­wie an Wer­be­ver­an­stal­tun­gen, die mit ei­ner Aus­flugs­fahrt oder ei­nem ähn­li­chen An­lass ver­bun­den sind;
c.
per­sön­lich adres­sier­te Wer­bung über elek­tro­ni­sche Kanä­le oh­ne Ver­zichts- oder Ab­mel­demög­lich­keit;
d.
Wer­bung mit­tels Pu­sh-Mel­dun­gen auf der Grund­la­ge elek­tro­ni­scher Stand­or­ter­fas­sung ei­nes mo­bi­len Ge­räts der Spie­le­rin oder des Spie­lers oder an­de­re For­men von per­sön­lich adres­sier­ter Wer­bung über elek­tro­ni­sche Kanä­le auf der Grund­la­ge sol­cher Stand­orter­fas­sun­gen.

3 Die Ver­zichts- oder Ab­mel­demög­lich­keit nach Ab­satz 2 Buch­sta­be c muss oh­ne tech­nisch un­nö­ti­ge Hür­den und oh­ne Ein­schrän­kung der Spiel­teil­nah­memög­lich­kei­ten an­ge­bo­ten und in an­ge­mes­se­ner Form kom­mu­ni­ziert wer­den.

4 Die Ver­knüp­fung von Spie­l­an­ge­bot und Wer­bung für Kre­dit­in­sti­tu­te ist ver­bo­ten.

Art. 78 Demoversionen von Online-Spielen

(Art. 74 und 75 BGS)

Bie­tet ei­ne Ver­an­stal­te­rin On­li­ne-Geld­spie­le und par­al­lel da­zu Spie­le zu Wer­bezwe­cken an, die in ih­rer Form ei­nem Geld­spiel ent­spre­chen, für die aber kein Ein­satz er­for­der­lich ist, so müs­sen die Spiel­merk­ma­le, ins­be­son­de­re die si­mu­lier­te Aus­schüt­tungs­quo­te, mit den­je­ni­gen des ent­spre­chen­den Geld­spiels iden­tisch sein.

Art. 79 Gratisspiele und Gratisspielguthaben

(Art. 75 Abs. 2 BGS)

1 Gra­tiss­pie­le und Gra­tiss­piel­gut­ha­ben er­mög­li­chen es den Spie­le­rin­nen und Spie­lern, kos­ten­los an Geld­spie­len teil­zu­neh­men.

2 Die ESBK er­laubt den Spiel­ban­ken und die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de er­laubt den Ver­an­stal­te­rin­nen von Gross­s­pie­len die Ge­wäh­rung von Gra­tiss­pie­len oder Gra­tiss­piel­gut­ha­ben, wenn die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Die Mo­da­li­tä­ten der Wer­be­ak­ti­on sind mit den Zie­len des Ge­set­zes ver­ein­bar.
b.
Die Gra­tiss­pie­le oder Gra­tiss­piel­gut­ha­ben rich­ten sich nicht an Min­der­jäh­ri­ge oder an ge­fähr­de­te oder ge­sperr­te Per­so­nen.
c.
Die Gra­tiss­pie­le oder Gra­tiss­piel­gut­ha­ben wer­den nicht in auf­dring­li­cher oder ir­re­füh­ren­der Art und Wei­se an­ge­bo­ten; ins­be­son­de­re wer­den die Be­din­gun­gen für Gra­tiss­pie­le und Gra­tiss­piel­gut­ha­ben den Spie­le­rin­nen und Spie­lern auf kla­re und trans­pa­ren­te Wei­se kom­mu­ni­ziert.

3 Die ESBK er­laubt die Ge­wäh­rung von Gra­tiss­piel­gut­ha­ben in land­ba­sier­ten Spiel­ban­ken, wenn zu­sätz­lich zu den Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 2 die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Der Ge­samt­be­trag der fi­nan­zier­ten Ein­sät­ze pro Spiel­tag und Kun­din oder Kun­de be­trägt nicht mehr als 200 Fran­ken.
b.
Die Ge­wäh­rung des Gut­ha­bens ist nicht mit der Be­zah­lung ei­nes Ein­tritts oder ei­ner an­de­ren Ge­gen­leis­tung ver­bun­den.

4 Die Spiel­ban­ken füh­ren für Gra­tiss­pie­le und Gra­tiss­piel­gut­ha­ben ei­ne se­pa­ra­te Rech­nung.

Art. 80 Darlehen, Vorschüsse und Zahlungsmittel in den Spielbanken

(Art. 75 Abs. 1 BGS)

1 Die ge­werbs­mäs­si­ge Ge­wäh­rung von Dar­le­hen und Vor­schüs­sen durch Drit­te ist in der Spiel­bank ver­bo­ten.

2 Die ESBK kann be­stimm­te Zah­lungs­mit­tel ver­bie­ten, wenn de­ren Be­nut­zung mit den Zie­len des BGS nicht ver­ein­bar ist.

Art. 81 Sozialkonzept von Spielbank und Veranstalterin von Grossspielen

(Art. 76 BGS)

1 Das So­zi­al­kon­zept der Spiel­bank oder Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len um­fasst ins­be­son­de­re:

a.
ge­eig­ne­te und sach­dien­li­che Kri­te­ri­en zur Be­ob­ach­tung des Spiel­ver­hal­tens der Spie­le­rin­nen und Spie­ler;
b.
An­wei­sun­gen zum Um­gang mit all­fäl­li­gen In­ter­es­sen­kon­flik­ten der mit dem Voll­zug der Schutz­mass­nah­men be­trau­ten Per­so­nen;
c.
die Re­ge­lung der Zu­sam­men­ar­beit mit den bei­ge­zo­ge­nen Leis­tungs­er­brin­gern.

2 Die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len mel­det der Auf­sichts­be­hör­de Än­de­run­gen und An­pas­sun­gen des So­zi­al­kon­zepts. We­sent­li­che Än­de­run­gen be­dür­fen der vor­gän­gi­gen Ge­neh­mi­gung durch die Auf­sichts­be­hör­de.

3 Zur Ge­währ­leis­tung ei­ner wirk­sa­men Um­set­zung der Mass­nah­men zum Schutz der Spie­le­rin­nen und Spie­ler kön­nen die Auf­sichts­be­hör­den Test­kun­din­nen und Test­kun­den ein­set­zen.

Art. 82 Besondere Anforderungen an das Sozialkonzept der Spielbanken

1 Die Spiel­bank gibt zu je­der im So­zi­al­kon­zept fest­ge­leg­ten Mass­nah­me an, wie, mit wel­chen Mit­teln und wel­chen In­stru­men­ten sie um­ge­setzt wer­den soll.

2 Sie gibt im So­zi­al­kon­zept den Stand­ort all­fäl­li­ger Geld­be­zugs­au­to­ma­ten an und führt aus, wie sie bei auf­fäl­li­gem Geld­be­zugs­ver­hal­ten von Spie­le­rin­nen und Spie­lern vor­ge­hen will.

3 Das EJPD er­lässt wei­te­re Be­stim­mun­gen über das So­zi­al­kon­zept so­wie die Aus- und Wei­ter­bil­dung des Per­so­nals.

Art. 83 Koordination der Sozialschutzmassnahmen

(Art. 76 Abs. 2 und Art. 85 BGS)

1 Die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Lot­te­ri­en und Sport­wet­ten ach­tet auf ei­ne gu­te Ein­glie­de­rung ih­rer So­zi­al­schutz­mass­nah­men in die ent­spre­chen­den Ak­ti­vi­tä­ten auf kan­to­na­ler und kom­mu­na­ler Ebe­ne.

2 Sie för­dert in ih­rem Tä­tig­keits­be­reich so­weit mög­lich die Rea­li­sie­rung von kan­to­na­len Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 85 BGS.

Art. 84 Aufhebung der freiwilligen Spielsperre

(Art. 81 BGS)

1 Frei­wil­li­ge Spiel­sper­ren kön­nen erst nach drei Mo­na­ten auf­ge­ho­ben wer­den.

2 Die Spiel­ban­ken und die Ver­an­stal­te­rin­nen von Gross­s­pie­len kön­nen für frei­wil­li­ge Sper­ren ein ver­ein­fach­tes Auf­he­bungs­ver­fah­ren vor­se­hen.

Art. 85 Daten im Register der gesperrten Personen

(Art. 82 BGS)

1 Die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len trägt fol­gen­de An­ga­ben über ge­sperr­te Per­so­nen nach Ar­ti­kel 80 BGS in das Re­gis­ter ein:

a.
Na­me und Vor­na­me;
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Staats­an­ge­hö­rig­keit;
d.
Art der ver­häng­ten Sper­re;
e.
Aus­stel­lungs­da­tum der Sper­re;
f.
Grund der Sper­re.

2 So­bald ei­ne Spiel­sper­re auf­ge­ho­ben wird, dür­fen die Da­ten der be­trof­fe­nen Per­son den an­de­ren Spiel­ban­ken oder Ver­an­stal­te­rin­nen von Gross­s­pie­len nicht mehr zu­gäng­lich sein.

3 Die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len sorgt für die kor­rek­te Füh­rung des Re­gis­ters.

4 Ge­sperr­te Per­so­nen kön­nen den Ein­trag im Re­gis­ter von sie be­tref­fen­den Da­ten bei der Spiel­bank oder der Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len be­strei­ten.

Art. 86 Bericht zum Sozialschutz

(Art. 84 BGS)

1 Die zu­stän­di­ge Auf­sichts­be­hör­de kon­trol­liert den Be­richt nach Ar­ti­kel 84 BGS und prüft, ob dar­aus her­vor­geht, dass die von der Spiel­bank oder der Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len ge­trof­fe­nen Mass­nah­men zum Schutz der Spie­le­rin­nen und Spie­ler wirk­sam sind. Zu die­sem Zweck kann sie ex­ter­ne Fach­per­so­nen bei­zie­hen.

2 Stellt sie Un­zu­läng­lich­kei­ten fest, so ver­langt sie von der be­trof­fe­nen Spiel­bank oder Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len, dass sie die not­wen­di­gen Mass­nah­men er­greift und das So­zi­al­kon­zept an­passt.

3 Die ESBK stellt den Spiel­ban­ken für die Er­stel­lung des Be­richts ein For­mu­lar zur Ver­fü­gung.

4 Die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Lot­te­ri­en und Sport­wet­ten be­schreibt ins­be­son­de­re, wie sie ih­re Mass­nah­men zum So­zi­al­schutz ab­stimmt auf die­je­ni­gen der kan­to­na­len Spiel­er­schutz- und Schul­den­be­ra­tungs­stel­len so­wie der Sucht­fach­stel­len, die in demje­ni­gen Kan­ton oder den­je­ni­gen Kan­to­nen an­er­kannt sind, in wel­chem oder wel­chen sie tä­tig ist. Sie be­schreibt ins­be­son­de­re die Be­stre­bun­gen, mit de­nen sie im Rah­men ih­rer Mög­lich­kei­ten ei­ne ein­ver­nehm­li­che Zu­sam­men­ar­beit ge­währ­leis­tet.

2. Abschnitt: Besondere Bestimmungen

Art. 87 Spielbeschränkungen und Selbstkontrolle

1 Ab der Er­öff­nung des Spie­ler­kon­tos muss die Spie­le­rin oder der Spie­ler je­der­zeit ein­fach Zu­gang zu fol­gen­den In­for­ma­tio­nen über ih­re oder sei­ne Spiel­tä­tig­keit wäh­rend ei­nes be­stimm­ten Zeit­raums ha­ben:

a.
Ein­sät­ze;
b.
Ge­win­ne;
c.
Net­to­er­geb­nis der Spiel­tä­tig­keit.

2 Ab der Er­öff­nung des Spie­ler­kon­tos ver­langt die Ver­an­stal­te­rin von der Spie­le­rin oder vom Spie­ler, einen oder meh­re­re Höchst­wer­te fest­zu­le­gen, auf die sie oder er die täg­li­chen, wö­chent­li­chen oder mo­nat­li­chen Ein­sät­ze oder Ver­lus­te be­schrän­ken will.

3 Bei Gross­s­pie­len, die für die Spie­le­rin oder den Spie­ler ein ge­rin­ges Ge­fähr­dungs­po­ten­zi­al auf­wei­sen, kann die Ver­an­stal­te­rin dar­auf ver­zich­ten, die Fest­le­gung von Höchst­wer­ten zu ver­lan­gen. Sie muss der Spie­le­rin oder dem Spie­ler je­doch die Mög­lich­keit bie­ten, je­der­zeit Höchst­wer­te fest­zu­le­gen.

4 Die Spie­le­rin oder der Spie­ler muss die selbst be­stimm­ten Höchst­wer­te je­der­zeit an­pas­sen kön­nen. Die Sen­kung ei­nes Höchst­werts wird un­mit­tel­bar wirk­sam. Ei­ne Er­hö­hung wird frü­he­s­tens nach 24 Stun­den wirk­sam.

Art. 88 Information über das exzessive Geldspiel

Die Ver­an­stal­te­rin von On­li­ne-Spie­len stellt der Spie­le­rin oder dem Spie­ler auf gut sicht­ba­re und leicht zu­gäng­li­che Wei­se In­for­ma­tio­nen über das ex­zes­si­ve Geld­spiel zur Ver­fü­gung, ins­be­son­de­re:

a.
ei­ne Me­tho­de zur Selbst­be­ur­tei­lung des ei­ge­nen Spiel­ver­hal­tens;
b.
ein oder meh­re­re Mit­tel zur Kon­trol­le und Be­schrän­kung des Spiel­kon­sums;
c.
die Mög­lich­keit und das kon­kre­te Vor­ge­hen, um sich für Spie­le sper­ren zu las­sen;
d.
die An­ga­ben der So­zi­al­schutz­ver­ant­wort­li­chen der Ver­an­stal­te­rin;
e.
die Adres­sen der von den Kan­to­nen an­er­kann­ten Spiel­sucht­be­ra­tungs­stel­len.

Art. 89 Vorübergehender Spielausstieg

1 Die Ver­an­stal­te­rin von On­li­ne-Spie­len stellt der Spie­le­rin oder dem Spie­ler ein Mit­tel zur Ver­fü­gung, mit dem sie oder er vor­über­ge­hend für einen selbst fest­ge­leg­ten Zeit­raum, höchs­tens aber für sechs Mo­na­te, aus dem Spiel aus­stei­gen kann.

2 Die Spie­le­rin oder der Spie­ler kann aus­wäh­len, ob sie oder er aus ei­ner oder meh­re­ren Ka­te­go­ri­en von Spie­len oder aus al­len von der Ver­an­stal­te­rin an­ge­bo­te­nen Spie­len vor­über­ge­hend aus­stei­gen will.

3 Sie oder er kann die Dau­er des vor­über­ge­hen­den Spielaus­stiegs vor des­sen Ab­lauf nicht selbst än­dern. Auf be­grün­de­ten An­trag kann die Ver­an­stal­te­rin den vor­über­ge­hen­den Aus­stieg auf­he­ben, so­fern sie fest­ge­stellt hat, dass die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Sper­re nach Ar­ti­kel 80 BGS nicht er­füllt sind.

Art. 90 Früherkennung

1 Wenn es das Ge­fähr­dungs­po­ten­zi­al ei­nes Spiels er­for­dert, be­ob­ach­tet die Ver­an­stal­te­rin von On­li­ne-Spie­len mit­tels der im So­zi­al­kon­zept vor­ge­se­he­nen ge­eig­ne­ten und sach­dien­li­chen Be­ob­ach­tungs­kri­te­ri­en das Spiel­ver­hal­ten je­der Spie­le­rin und je­des Spie­lers, da­mit sie ein ri­si­ko­be­haf­te­tes Spiel­ver­hal­ten früh­zei­tig er­ken­nen kann.

2 Er­füllt das be­ob­ach­te­te Spiel­ver­hal­ten ei­nes oder meh­re­re Kri­te­ri­en, so trifft die Ver­an­stal­te­rin rasch die er­for­der­li­chen Mass­nah­men. Sie über­prüft ins­be­son­de­re, ob die Spie­le­rin oder der Spie­ler die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Sper­re nach Ar­ti­kel 80 BGS er­füllt. Bei Be­darf tritt sie mit ihr oder ihm di­rekt in Kon­takt.

Art. 91 Zusätzliche Schutzmassnahmen

1 Die Spiel­bank oder die Ver­an­stal­te­rin von Gross­s­pie­len kann der Spie­le­rin oder dem Spie­ler zur Kon­trol­le und Ein­schrän­kung des Spiel­kon­sums zu­sätz­li­che Mit­tel zur Ver­fü­gung stel­len.

2 Wenn es das Ge­fähr­dungs­po­ten­zi­al ei­nes be­stimm­ten Spiels er­for­dert, kön­nen die Auf­sichts­be­hör­den bei der Be­wil­li­gung des Spiels zu­sätz­lich zu den Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 87–90 wei­te­re So­zi­al­schutz­mass­nah­men vor­schrei­ben.

7. Kapitel: Einschränkung des Zugangs zu in der Schweiz nicht bewilligten Online-Spielangeboten

Art. 92 Frist für die Sperrung

Die An­bie­te­rin­nen von In­ter­net­zu­gän­gen8 sper­ren den Zu­gang zu den von der ESBK und der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de ge­mel­de­ten Spie­l­an­ge­bo­ten in­nert höchs­tens fünf Ar­beits­ta­gen.

8 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6183). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

Art. 93 Sperrmethode

Die An­bie­te­rin­nen von In­ter­net­zu­gän­gen be­stim­men die Sperr­me­tho­de un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Stands der Tech­nik und des Ver­hält­nis­mäs­sig­keits­prin­zips im Ein­ver­neh­men mit der ESBK und der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de.

Art. 94 Koordination der Behörden

1 Die ESBK und die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de sor­gen für ei­ne ko­or­di­nier­te Ver­öf­fent­li­chung ih­rer Sperr­lis­ten im Bun­des­blatt. Bei­de Be­hör­den kön­nen ei­ne An­pas­sung ih­rer Lis­te auch dann ver­öf­fent­li­chen, wenn die an­de­re Be­hör­de ih­re Lis­te nicht an­passt.

2 Die ESBK und die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de er­ar­bei­ten ei­ne ge­mein­sa­me Ein­rich­tung zur In­for­ma­ti­on der Be­nut­ze­rin­nen und Be­nut­zer und set­zen die An­bie­te­rin­nen von In­ter­net­zu­gän­gen dar­über in Kennt­nis.

Art. 95 Entschädigung der Anbieterinnen von Internetzugängen

1 Die zu­stän­di­ge Auf­sichts­be­hör­de be­stimmt in Ab­spra­che mit den An­bie­te­rin­nen von In­ter­net­zu­gän­gen de­ren Ent­schä­di­gung un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Kos­ten­de­ckungs­prin­zips. Bei Un­ei­nig­keit ent­schei­det die Auf­sichts­be­hör­de.

2 Die Auf­sichts­be­hör­de kann von den An­bie­te­rin­nen von In­ter­net­zu­gän­gen ei­ne de­tail­lier­te Kos­ten­ab­rech­nung ver­lan­gen. Sie ver­öf­fent­licht jähr­lich den Ge­samt­be­trag der den An­bie­te­rin­nen von In­ter­net­zu­gän­gen aus­be­zahl­ten Ent­schä­di­gun­gen.

8. Kapitel: Behörden

1. Abschnitt: Organisation und Betrieb der ESBK

Art. 96 Anstellung des Sekretariatspersonals

1 Die ESBK stellt die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ih­res Se­kre­ta­ri­ats an.

2 Das Ar­beits­ver­hält­nis des Per­so­nals des Se­kre­ta­ri­ats rich­tet sich nach dem Per­so­nal­recht des Bun­des. Das Per­so­nal des Se­kre­ta­ri­ats wird mit öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trä­gen an­ge­stellt.

Art. 97 Von der ESBK bearbeitete Daten

(Art. 101 BGS)

1 Die ESBK be­ar­bei­tet die Da­ten, die ihr be­kannt ge­ge­ben wer­den von:

a.
den Spiel­ban­ken;
b.
den Ver­an­stal­te­rin­nen von Gross­s­pie­len;
c.
den so­zia­len Ein­rich­tun­gen;
d.
je­der Per­son, die sich frei­wil­lig an sie wen­det und ihr Da­ten über sich selbst oder über ei­ne ihr na­he­ste­hen­de Per­son wei­ter­gibt;
e.
aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­den;
f.
eid­ge­nös­si­schen Be­hör­den;
g.
der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de;
h.
den kan­to­na­len Auf­sichts­be­hör­den im Be­reich der Klein­spie­le;
i.
den Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den und der Po­li­zei;
j.
an­de­ren kan­to­na­len Be­hör­den.

2 Sie be­ar­bei­tet die­se Da­ten zur Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben im Rah­men der Auf­sicht über:

a.
die Ge­schäfts­füh­rung der Spiel­ban­ken;
b.
die Trans­pa­renz der Spie­le;
c.
die Si­cher­heit der Spiel­ban­ken;
d.
die Um­set­zung der So­zi­al­schutz­mass­nah­men;
e.
die Um­set­zung der Mass­nah­men zur Be­kämp­fung der Geld­wä­sche­rei und der Kri­mi­na­li­tät;
f.
die Ver­an­la­gung und Er­he­bung der Spiel­ban­ken­ab­ga­be.

3 Sie kann ins­be­son­de­re fol­gen­de Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Da­ten, be­ar­bei­ten:

a.
Da­ten zur Spiel­bank, zu de­ren Or­ga­nen und Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern;
b.
Da­ten zu den Kun­din­nen und Kun­den der Spiel­ban­ken;
c.
Da­ten zu den Per­so­nen, die mit den Spiel­ban­ken in Kon­takt ste­hen.

4 Sie kann die Da­ten der in­ter­kan­to­na­len Auf­sichts­be­hör­de und den kan­to­na­len Be­hör­den als Roh­da­ten be­kannt ge­ben.

5 Die Mit­glie­der der ESBK so­wie die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter des Se­kre­ta­ri­ats der ESBK ha­ben zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben Zu­gang zu den Per­so­nen­da­ten, die von der ESBK im Rah­men der Be­auf­sich­ti­gung der Spiel­ban­ken be­ar­bei­tet wer­den.

Art. 98 Aufbewahrung der Daten

1 Die im Rah­men der Auf­sicht be­ar­bei­te­ten Da­ten wer­den bis höchs­tens zehn Jah­re nach dem En­de des Er­eig­nis­ses, das zur Be­schaf­fung der Da­ten An­lass ge­ge­ben hat, auf­be­wahrt. Für Da­ten im Zu­sam­men­hang mit der Kon­zes­sio­nie­rung be­ginnt die­se Frist ab Ab­lauf der Kon­zes­si­on zu lau­fen.

2 Wird vor dem En­de der Frist nach Ab­satz 1 ein Ver­fah­ren ein­ge­lei­tet, so be­ginnt die Frist mit dem Ab­schluss des Ver­fah­rens.

3 Die ESBK ge­währ­leis­tet, dass die elek­tro­nisch oder in Pa­pier­form auf­be­wahr­ten Da­ten an­ge­mes­sen ge­si­chert sind.

4 Nach Ab­lauf der Frist nach Ab­satz 1 stellt die ESBK die Ver­nich­tung der Da­ten si­cher. Die Be­stim­mun­gen des Ar­chi­vie­rungs­ge­set­zes vom 26. Ju­ni 19989 blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 99 Register

Die ESBK kann die nach Ar­ti­kel 97 be­schaff­ten Da­ten in ei­nem Re­gis­ter ein­tra­gen.

Art. 100 Weitergabe von Daten zu Forschungszwecken

Die ESBK macht zu For­schungs­zwe­cken die im Rah­men ih­rer Auf­sicht im Be­reich So­zi­al­schutz er­ho­be­nen Da­ten in an­ony­mi­sier­ter Form auf be­grün­de­tes Ge­such hin den So­zi­al- und Ge­sund­heits­be­hör­den so­wie Wis­sen­schafts­krei­sen zu­gäng­lich. Sie be­rück­sich­tigt in ge­büh­ren­dem Mas­se das Ge­schäfts­ge­heim­nis der Ver­an­stal­te­rin­nen.

Art. 101 Zusammenarbeit mit den Kantonen

Die ESBK kann mit den Kan­to­nen und der in­ter­kan­to­na­len Be­hör­de Ver­ein­ba­run­gen ab­sch­lies­sen über den Bei­zug kan­to­na­ler Sach­ver­stän­di­ger, ins­be­son­de­re kan­to­na­ler Ver­wal­tungs- und Un­ter­su­chungs­or­ga­ne.

2. Abschnitt: Gebühren der ESBK

Art. 102 Bemessung

Die Ge­büh­ren wer­den nach Zeit­auf­wand und der er­for­der­li­chen Sach­kennt­nis be­mes­sen. Die Hö­he der Ge­bühr liegt zwi­schen 100 und 350 Fran­ken pro Stun­de, in Ab­hän­gig­keit von der Funk­ti­ons­stu­fe des aus­füh­ren­den Per­so­nals und der Tat­sa­che, ob ein Ge­schäft von der Kom­mis­si­on oder ih­rem Se­kre­ta­ri­at be­han­delt wird.

Art. 103 Auslagen

1 Als Aus­la­gen gel­ten ins­be­son­de­re Rei­se-, Trans­port-, Über­nach­tungs- und Ver­pfle­gungs­kos­ten.

2 Die ESBK kann die­se Aus­la­gen den Spiel­ban­ken nach ein­heit­li­chen Ta­ri­fen in Rech­nung stel­len.

Art. 104 Gebühr für ausserordentliche Untersuchungen

Die ESBK kann für Auf­sichts­ver­fah­ren, die einen er­heb­li­chen Kon­trol­l­auf­wand ver­ur­sa­chen und nicht mit ei­ner Ver­fü­gung en­den, Ge­büh­ren er­he­ben, so­fern die Spiel­bank An­lass zu die­ser Un­ter­su­chung ge­ge­ben hat.

Art. 105 Gebührenzuschlag

Die ESBK kann Zu­schlä­ge bis zu 50 Pro­zent der Ge­büh­ren er­he­ben für Dienst­leis­tun­gen oder Ver­fü­gun­gen:

a.
die auf Er­su­chen hin dring­lich er­bracht oder er­las­sen wer­den; oder
b.
die aus­ser­halb der nor­ma­len Ar­beits­zeit er­bracht oder er­las­sen wer­den.

3. Abschnitt: Aufsichtsabgabe für Spielbanken

Art. 106 Aufteilung der Aufsichtskosten

(Art. 99 Abs. 4 BGS)

1 Die Auf­sichts­kos­ten set­zen sich zu­sam­men aus den Aus­ga­ben der ESBK und den­je­ni­gen an­de­rer Dienst­stel­len, wel­che die ESBK bei­zieht.

2 Die Kos­ten, die durch die Be­auf­sich­ti­gung des land­ba­sier­ten An­ge­bots der kon­zes­sio­nier­ten Spiel­ban­ken ent­ste­hen, wer­den die­sen nach Mass­ga­be ih­rer An­tei­le am ge­samt­haft in der Be­mes­sungs­pe­ri­ode land­ba­siert er­ziel­ten Brut­to­spie­ler­trag in Rech­nung ge­stellt.

3 Die Kos­ten, die durch die Be­auf­sich­ti­gung des On­li­ne-An­ge­bots ent­ste­hen, wer­den den kon­zes­sio­nier­ten Spiel­ban­ken nach Mass­ga­be ih­rer An­tei­le am ge­samt­haft in der Be­mes­sungs­pe­ri­ode on­li­ne er­ziel­ten Brut­to­spie­ler­trag in Rech­nung ge­stellt.

Art. 107 Bemessung und Erhebung

(Art. 99 Abs. 4 Bst. a und c BGS)

1 Die Auf­sichts­ab­ga­be wird auf der Grund­la­ge der ef­fek­ti­ven Auf­sichts­kos­ten für das Vor­jahr er­ho­ben.

2 Wird die Kon­zes­si­on nicht auf Be­ginn ei­nes Ka­len­der­jahrs er­teilt, so ist die Auf­sichts­ab­ga­be im ers­ten Jahr pro ra­ta tem­po­ris ge­schul­det.

3 Für die Be­mes­sung der Auf­sichts­ab­ga­be im ers­ten Be­triebs­jahr ist der bud­ge­tier­te Brut­to­spie­ler­trag mass­ge­bend.

Art. 108 Fälligkeit, Zinsen und Verjährung

Fäl­lig­keit, Zin­sen und Ver­jäh­rung rich­ten sich sinn­ge­mä­ss nach der All­ge­mei­nen Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 8. Sep­tem­ber 200410.

4. Abschnitt: Interkantonale Aufsichts- und Vollzugsbehörde

Art. 109 Weitergabe von Daten zu Forschungszwecken

Die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de macht zu For­schungs­zwe­cken die im Rah­men ih­rer Auf­sicht im Be­reich So­zi­al­schutz er­ho­be­nen Da­ten in an­ony­mi­sier­ter Form auf be­grün­de­tes Ge­such hin den So­zi­al- und Ge­sund­heits­be­hör­den so­wie Wis­sen­schafts­krei­sen zu­gäng­lich. Sie be­rück­sich­tigt in ge­büh­ren­dem Mas­se das Ge­schäfts­ge­heim­nis der Ver­an­stal­te­rin­nen.

Art. 110 Bekämpfung der Manipulation von Sportwettkämpfen

1 Die in­ter­kan­to­na­le Be­hör­de wird als na­tio­na­le Platt­form nach Ar­ti­kel 13 des Über­ein­kom­mens des Eu­ro­pa­rats vom 18. Sep­tem­ber 201411 ge­gen die Ma­ni­pu­la­ti­on von Sport­wett­be­wer­ben be­zeich­net.

2 Sie nimmt als In­for­ma­ti­ons­dreh­schei­be In­for­ma­tio­nen mit Be­zug zur Be­kämp­fung der Ma­ni­pu­la­ti­on von Sport­wett­kämp­fen, ins­be­son­de­re über ir­re­gu­lä­re und ver­däch­ti­ge Wet­ten ent­ge­gen, sam­melt und be­ar­bei­tet sie und gibt sie nach Ar­ti­kel 73 wei­ter.

5. Abschnitt: Sekretariat des Koordinationsorgans

Art. 111

1 Das Se­kre­ta­ri­at be­rei­tet die Ge­schäf­te des Ko­or­di­na­ti­ons­or­gans vor und voll­zieht des­sen Be­schlüs­se.

2 Es wird von der mit der Ober­auf­sicht über den Voll­zug des BGS be­trau­ten Be­hör­de ge­führt.

3 Bund und Kan­to­ne tra­gen die Kos­ten des Se­kre­ta­ri­ats je zur Hälf­te.

9. Kapitel: Spielbankenabgabe

1. Abschnitt: Gegenstand und Abgabesatz der Spielbankenabgabe

Art. 112 Rechtmässige Gewinne

(Art. 119 BGS)

Als recht­mäs­sig gilt ein Ge­winn, der un­ter Ein­hal­tung der Spiel­re­geln, der tech­ni­schen Vor­schrif­ten und der Ge­winn­ta­bel­len er­zielt wur­de.

Art. 113 Aussonderung von unentgeltlichen Einsätzen

1 Ein­sät­ze, die für die Spie­le­rin­nen und Spie­ler auf­grund von durch die ESBK ge­neh­mig­ten Gra­tiss­pie­len oder Gra­tiss­piel­gut­ha­ben un­ent­gelt­lich sind, bil­den nicht Be­stand­teil des Brut­to­spie­ler­trags.

2 Über­steigt bei den land­ba­sier­ten Spie­len der Wert der Gra­tiss­pie­le und Gra­tiss­piel­gut­ha­ben pro Ka­len­der­jahr 0,3 Pro­zent des von der Spiel­bank mit land­ba­sier­ten Spie­len er­wirt­schaf­te­ten Brut­to­spie­ler­trags, so bil­det der die 0,3 Pro­zent über­stei­gen­de An­teil Teil des Brut­to­spie­ler­trags.

Art. 114 Abgabesatz für die in landbasierten Spielbanken erzielten Bruttospielerträge

(Art. 120 BGS)

1 Der Ba­si­s­ab­ga­be­satz für die in land­ba­sier­ten Spiel­ban­ken er­ziel­ten Brut­to­spie­ler­trä­ge be­trägt 40 Pro­zent. Er wird auf Brut­to­spie­ler­trä­gen bis 10 Mil­lio­nen Fran­ken er­ho­ben.

2 Für je­de wei­te­re Mil­li­on Fran­ken steigt der Grenz­ab­ga­be­satz um 0,5 Pro­zent bis zum Höchst­satz von 80 Pro­zent.

3 Ei­ne all­fäl­li­ge Ab­ga­beer­mäs­si­gung nach Ar­ti­kel 120 Ab­satz 3 BGS wird jähr­lich vom Bun­des­rat fest­ge­legt.

Art. 115 Abgabesatz für die online erzielten Bruttospielerträge

(Art. 120 BGS)

1 Der Ba­si­s­ab­ga­be­satz für die on­li­ne er­ziel­ten Brut­to­spie­ler­trä­ge be­trägt 20 Pro­zent. Er wird auf Brut­to­spie­ler­trä­gen bis 3 Mil­lio­nen Fran­ken er­ho­ben.

2 Ab die­sem Wert steigt der Grenz­ab­ga­be­satz um fol­gen­de Schrit­te bis zum Höchst­satz von 80 Pro­zent:

a.
2 Pro­zent für je­de Tran­che von 1 Mil­li­on Fran­ken Brut­to­spie­ler­trag zwi­schen 3 und 10 Mil­lio­nen Fran­ken;
b.
1 Pro­zent für je­de Tran­che von 1 Mil­li­on Fran­ken Brut­to­spie­ler­trag zwi­schen 10 und 20 Mil­lio­nen Fran­ken;
c.
0,5 Pro­zent für je­de Tran­che von 1 Mil­li­on Fran­ken Brut­to­spie­ler­trag zwi­schen 20 und 40 Mil­lio­nen Fran­ken;
d.
0,5 Pro­zent für je­de Tran­che von 4 Mil­lio­nen Fran­ken Brut­to­spie­ler­trag zwi­schen 40 und 80 Mil­lio­nen Fran­ken;
e.
0,5 Pro­zent für je­de Tran­che von 10 Mil­lio­nen Fran­ken Brut­to­spie­ler­trag ab 80 Mil­lio­nen Fran­ken.

3 Ei­ne all­fäl­li­ge Ab­ga­beer­mäs­si­gung nach Ar­ti­kel 120 Ab­satz 3 BGS wird jähr­lich vom Bun­des­rat fest­ge­legt.

Art. 116 Ermässigung wegen Verwendung des Ertrags für öffentliche Interessen der Region

(Art. 121 Abs. 1 BGS)

1 Die Spiel­ban­ken mit ei­ner Kon­zes­si­on B er­hal­ten die Er­mäs­si­gung nach Ar­ti­kel 121 Ab­satz 1 BGS, wenn sie ih­re Er­trä­ge in we­sent­li­chem Um­fang für öf­fent­li­che In­ter­es­sen der Re­gi­on ver­wen­den.

2 Die ESBK ent­schei­det jähr­lich über die Er­mäs­si­gung und de­ren Hö­he. Die Hö­he der Er­mäs­si­gung be­misst sich ge­mä­ss An­hang 1 am Ver­hält­nis des in­ves­tier­ten Be­trags für Pro­jek­te im öf­fent­li­chen In­ter­es­se der Re­gi­on zum Net­to­spie­ler­trag; die­ser er­gibt sich aus dem Brut­to­spie­ler­trag ab­züg­lich der Spiel­ban­ken­ab­ga­be.

3 Als Ver­wen­dung des Er­trags im öf­fent­li­chen In­ter­es­se gilt ins­be­son­de­re die Un­ter­stüt­zung:

a.
der Kul­tur, ins­be­son­de­re die Un­ter­stüt­zung künst­le­ri­schen Schaf­fens und kul­tu­rel­ler Ver­an­stal­tun­gen;
b.
des Sports und von Sport­ver­an­stal­tun­gen;
c.
von Mass­nah­men im so­zia­len Be­reich, im Be­reich der öf­fent­li­chen Ge­sund­heit und der Bil­dung.

4 Ver­ga­bun­gen an po­li­ti­sche Par­tei­en so­wie frei­wil­li­ge Leis­tun­gen an Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre der Spiel­bank oder an In­sti­tu­tio­nen, die von der Spiel­bank nicht un­ab­hän­gig sind, füh­ren nicht zu ei­ner Er­mäs­si­gung der Ab­ga­be.

Art. 117 Ermässigung für vom saisonalen Tourismus abhängige Spielbanken mit einer Konzession B

(Art. 121 Abs. 2 BGS)

1 Die Spiel­ban­ken mit ei­ner Kon­zes­si­on B er­hal­ten die Er­mäs­si­gung nach Ar­ti­kel 121 Ab­satz 2 BGS, wenn sie:

a.
in ei­ner Stand­ort­re­gi­on an­ge­sie­delt sind, in wel­cher der Tou­ris­mus ei­ne we­sent­li­che Rol­le spielt und einen aus­ge­prägt sai­sona­len Cha­rak­ter auf­weist;
b.
di­rekt vom sai­sona­len Tou­ris­mus ab­hän­gig sind.

2 Der Bun­des­rat legt die Ab­ga­beer­mäs­si­gung in der Kon­zes­si­on fest; er be­rück­sich­tigt da­bei die Be­deu­tung so­wie die Dau­er der Tou­ris­ten­sai­son.

3 Er be­rück­sich­tigt ins­be­son­de­re, ob der Brut­to­spie­ler­trag den glei­chen sai­sona­len Schwan­kun­gen wie der Tou­ris­mus un­ter­wor­fen ist.

2. Abschnitt: Veranlagung und Erhebung der Spielbankenabgabe

Art. 118 Abgabeperiode

(Art. 123 BGS)

1 Die Spiel­ban­ken­ab­ga­be wird pro Ka­len­der­jahr er­ho­ben.

2 Die Ab­ga­be­pflicht be­ginnt mit der Auf­nah­me des Spiel­be­triebs und en­det mit des­sen Auf­ga­be.

3 Das or­dent­li­che Ge­schäfts­jahr ent­spricht dem Ka­len­der­jahr.

4 Be­ginnt oder en­det die Ab­ga­be­pflicht im Lau­fe des Ka­len­der­jahrs, so wird der Brut­to­spie­ler­trag für die Satz­be­stim­mung auf zwölf Mo­na­te um­ge­rech­net.

Art. 119 Abrechnungen und Abgabeerklärungen

(Art. 123 BGS)

1 Die Spiel­bank reicht der ESBK am An­fang je­des Ka­len­der­mo­nats ei­ne Ab­rech­nung über die im ver­gan­ge­nen Mo­nat er­ziel­ten Brut­to­spie­ler­trä­ge ein. Da­bei sind die Brut­to­spie­ler­trä­ge der Tisch­spie­le, der Geld­spiel­au­to­ma­ten und der On­li­ne-Spie­le ge­trennt auf­zu­füh­ren.

2 Die Spiel­bank reicht der ESBK am An­fang je­des Ka­len­der­quar­tals und je­des Ka­len­der­jahrs ei­ne Ab­ga­be­er­klä­rung über die im ver­gan­ge­nen Quar­tal be­zie­hungs­wei­se Ka­len­der­jahr er­ziel­ten Brut­to­spie­ler­trä­ge ein.

3 Die ESBK stellt die For­mu­la­re für die Ab­rech­nun­gen und Ab­ga­be­er­klä­run­gen zur Ver­fü­gung.

Art. 120 Zusätzliche Belege bei Tischspielen

Die Spiel­ban­ken er­stel­len täg­li­che Ab­rech­nun­gen der Brut­to­spie­ler­trä­ge der Tisch­spie­le.

Art. 121 Zusätzliche Belege bei automatisiert durchgeführten Geldspielen

1 Zur Über­prü­fung des Brut­to­spie­ler­trags von au­to­ma­ti­siert durch­ge­führ­ten Geld­spie­len pro­to­kol­lie­ren die Spiel­ban­ken täg­lich die ge­mä­ss den Vor­schrif­ten des EJPD mit­tels des EAKS zu er­he­ben­den Da­ten.

2 Sie pro­to­kol­lie­ren min­des­tens ein­mal pro Mo­nat die Zäh­ler­stän­de. Sie re­gis­trie­ren all­fäl­li­ge Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten und mel­den sie der ESBK. Zu­dem er­mit­teln sie die kor­rek­ten Da­ten und die Ur­sa­che für die Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten.

Art. 122 Zusätzliche Belege bei Onlinespielen

Zur Über­prü­fung des Brut­to­spie­ler­trags pro­to­kol­lie­ren die Spiel­ban­ken täg­lich mit­tels des DZS die ge­mä­ss den Vor­schrif­ten des EJPD zu er­he­ben­den Da­ten.

Art. 123 Akontozahlung

(Art. 123 BGS)

1 Die Spiel­ban­ken leis­ten Akon­to­zah­lun­gen auf­grund der Quar­tal­s­ab­ga­be­er­klä­run­gen un­ter An­wen­dung des Ab­ga­be­sat­zes der vor­an­ge­hen­den Ab­ga­be­pe­ri­ode. Steht der Ab­ga­be­satz der vor­an­ge­hen­den Ab­ga­be­pe­ri­ode nicht fest, so wird auf den von der ESBK ge­schätz­ten Satz für die lau­fen­de Ab­ga­be­pe­ri­ode ab­ge­stellt.

2 Die Akon­to­zah­lun­gen sind 30 Ta­ge nach dem En­de des Ka­len­der­quar­tals fäl­lig.

3 Sie wer­den bei der Be­rech­nung der de­fi­ni­tiv ge­schul­de­ten Ab­ga­be be­rück­sich­tigt. Über­schüs­se wer­den zu­rück­er­stat­tet.

Art. 124 Veranlagung und Fälligkeit

(Art. 99 Abs. 1 und 123 BGS)

1 Die ESBK ver­an­lagt die Spiel­ban­ken­ab­ga­be auf der Grund­la­ge der Ab­rech­nun­gen und Ab­ga­be­er­klä­run­gen.

2 Reicht die Spiel­bank trotz Mah­nung kei­ne Ab­ga­be­er­klä­rung ein oder kön­nen die Brut­to­spie­ler­trä­ge man­gels zu­ver­läs­si­ger Un­ter­la­gen nicht ein­wand­frei er­mit­telt wer­den, so ver­an­lagt die ESBK die Spiel­ban­ken­ab­ga­be nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen.

3 Die ESBK er­hebt für die Ver­an­la­gung und die Er­he­bung der Spiel­ban­ken­ab­ga­be ei­ne Ge­bühr.

4 Die Ab­ga­be ist 30 Ta­ge nach der Ver­an­la­gung fäl­lig.

Art. 125 Zinsen

(Art. 123 BGS)

1 Bei ver­spä­te­ter Zah­lung von Akon­to­zah­lun­gen und Ab­ga­ben wird oh­ne Mah­nung ein Ver­zugs­zins ge­schul­det.

2 Auf zu viel be­zo­ge­nen Akon­to­zah­lun­gen und Ab­ga­ben wird ab Fäl­lig­keit der Ab­ga­ben ein Rück­er­stat­tungs­zins ge­währt.

3 Die Zins­sät­ze für Ver­zugs- und Rück­er­stat­tungs­zin­sen ent­spre­chen den Sät­zen, die das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment ge­stützt auf die Ar­ti­kel 162–164 des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 199012 über die di­rek­te Bun­des­steu­er fest­legt.

Art. 126 Veranlagung und Erhebung der kantonalen Abgabe

(Art. 123 Abs. 2 BGS)

1 Er­hebt die ESBK auf Er­su­chen ei­nes Kan­tons die kan­to­na­le Ab­ga­be, so gel­ten die Be­stim­mun­gen zur Ver­an­la­gung und Er­he­bung der Spiel­ban­ken­ab­ga­be sinn­ge­mä­ss.

2 Die ESBK über­weist den er­ho­be­nen Be­trag di­rekt dem Kan­ton.

3 Der Kan­ton trägt die Kos­ten, die der ESBK aus der Ver­an­la­gung und Er­he­bung der Ab­ga­be er­wach­sen.

3. Abschnitt: Verbuchung und Überweisung der Spielbankenabgabe an die AHV

Art. 127

1 Das wäh­rend ei­nes Jahrs er­ho­be­ne Net­to­steu­er­auf­kom­men aus der Spiel­ban­ken­ab­ga­be wird in der Fi­nanz­rech­nung des Bun­des als zweck­ge­bun­de­ne Ein­nah­me zu­guns­ten des AHV-Aus­gleichs­fonds ver­bucht.

2 Das Net­to­steu­er­auf­kom­men be­zeich­net den Steu­er­be­trag ab­züg­lich der Rück­er­stat­tungs­zin­se.

3 Der Bund über­weist die zweck­ge­bun­de­nen Ein­nah­men nach Ab­satz 1 je­weils zu Be­ginn des über­nächs­ten Jahrs an den AHV-Aus­gleichs­fonds.

10. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 128 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse

Die Auf­he­bung und die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wer­den in An­hang 2 ge­re­gelt.

Art. 129 Altrechtliche Spielsperren

Per­so­nen, die in An­wen­dung von Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b und Ab­satz 4 des Spiel­ban­ken­ge­set­zes vom 18. De­zem­ber 199813 (SBG) im Re­gis­ter der Spiel­ban­ken über die Spiel­sper­ren nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 5 SBG ein­ge­tra­gen sind, wer­den in das Re­gis­ter der ge­sperr­ten Per­so­nen nach Ar­ti­kel 82 BGS ein­ge­tra­gen.

13 [AS 2000 677, 2006 2197An­hang Ziff. 133 5599 Ziff. I 15. AS 2018 5103An­hang Ziff. I 2]

Art. 130 Altrechtlich qualifizierte Geschicklichkeitsspielautomaten

Ge­schick­lich­keitss­piel­au­to­ma­ten, die ge­stützt auf das SBG14 von der ESBK rechts­kräf­tig als sol­che qua­li­fi­ziert wor­den sind, gel­ten als au­to­ma­ti­siert durch­ge­führ­te Ge­schick­lich­keitss­pie­le nach dem BGS.

14 [AS 2000 677, 2006 2197An­hang Ziff. 133 5599 Ziff. I 15. AS 2018 5103An­hang Ziff. I 2]

Art. 131 Inkrafttreten

1 Die­se Ver­ord­nung tritt un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2 mit fol­gen­den Aus­nah­men am 1. Ja­nu­ar 2019 in Kraft:

a.
Die Ar­ti­kel 92–95 tre­ten am 1. Ju­li 2019 in Kraft.
b.
Die Ar­ti­kel 41a und 41c von An­hang 2 Zif­fer II 3 tre­ten gleich­zei­tig mit den Ar­ti­keln 11 Ab­satz 1, 16 Ab­satz 2bis Buch­sta­be abis, 20a, 38 Ab­satz 3 und 64 Ab­satz 1 Buch­sta­be d der Än­de­rung vom 28. Sep­tem­ber 201815 des Ver­rech­nungs­steu­er­ge­set­zes vom 13. Ok­to­ber 196516 in Kraft.

2 Er­folgt die Er­wah­rung der Er­geb­nis­se der Volks­ab­stim­mung vom 10. Ju­ni 2018 erst nach dem 24. De­zem­ber 2018, so tritt die­se Ver­ord­nung mit fol­gen­den Aus­nah­men am 1. Ja­nu­ar 2020 in Kraft: Die Ar­ti­kel 41a und 41c von An­hang 2 Zif­fer II 3 tre­ten gleich­zei­tig mit den Ar­ti­keln 11 Ab­satz 1, 16 Ab­satz 2bis Buch­sta­be abis, 20a, 38 Ab­satz 3 und 64 Ab­satz 1 Buch­sta­be d der Än­de­rung des Ver­rech­nungs­steu­er­ge­set­zes vom 28. Sep­tem­ber 2018 in Kraft.

Anhang 1

Ermässigung des Abgabesatzes wegen Verwendung des Ertrags für öffentliche Interessen der Region

Anhang 2

Aufhebung und Änderung anderer Erlasse