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Verordnung
über die Psychologieberufe
(Psychologieberufeverordnung, PsyV)

vom 15. März 2013 (Stand am 1. Februar 2020)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 6 Absatz 3, 10, 13 Absatz 2, 23 Absatz 2, 37 Absatz 3,
40 Absatz 2, 47 und 49 Absatz 1 des Psychologieberufegesetzes vom
18. März 20111 (PsyG)
und Artikel 46a Absatz 1 des Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetzes vom 21. März 19972,

verordnet:

1

Art. 1 Eidgenössische Weiterbildungstitel 3  

1 Das Bun­des­amt für Ge­sund­heit (BAG) stellt die Ur­kun­de über den eid­ge­nös­si­schen Wei­ter­bil­dungs­ti­tel aus und trägt die Ti­tel­in­ha­be­rin­nen und -in­ha­ber ins Psy­cho­lo­gie­be­ru­fe­re­gis­ter ein.

2 Die eid­ge­nös­si­schen Wei­ter­bil­dungs­ti­tel wer­den von Sei­ten des Bun­des von der Di­rek­to­rin oder vom Di­rek­tor des BAG un­ter­zeich­net.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2019, in Kraft seit 1. Fe­br. 2020 (AS 2020 127).

Art. 2 Dauer und Umfang der Weiterbildung  

Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern (EDI) legt für die Wei­ter­bil­dungs­gän­ge in den Fach­be­rei­chen nach Ar­ti­kel 8 PsyG die Dau­er oder den Um­fang der zu er­brin­gen­den Wei­ter­bil­dungs­leis­tung fest.

Art. 3 Anerkennung ausländischer Ausbildungsabschlüsse und Weiterbildungstitel  

Die Gleich­wer­tig­keit von Aus­bil­dungs­ab­schlüs­sen und Wei­ter­bil­dungs­ti­teln aus Mit­glied­staa­ten der EU und der EFTA wird ge­mä­ss der Richt­li­nie2005/36/EG4 ge­prüft.

4 Richt­li­nie2005/36/EG des eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 7. Sept. 2005 über die An­er­ken­nung von Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen, ABl. L 255 vom 30. Sept. 2005, S. 22, in der für die Schweiz ver­bind­li­chen Fas­sung ge­mä­ss An­hang III Sek­ti­on A Ziff. 1 des Abk. vom 21. Ju­ni 1999 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit (SR 0.142.112.681).

Art. 4 Datenbank der Psychologieberufekommission  

1 Die Ge­schäfts­stel­le der Psy­cho­lo­gie­be­ru­fe­kom­mis­si­on (Psy­Ko) er­fasst fol­gen­de Da­ten zu den Per­so­nen, die einen an­er­kann­ten aus­län­di­schen Aus­bil­dungs­ab­schluss nach Ar­ti­kel 3 PsyG in­ne­ha­ben, in ei­ner Da­ten­bank:

a.
Na­me und Vor­na­me(n), frü­he­re Na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum und Ge­schlecht;
c.
Kor­re­spon­denz­spra­che;
d.
Na­tio­na­li­tät(en);
e.
ei­ne ein­deu­ti­ge Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer;
f.
Pri­vat- und Pra­xi­s­adres­se(n), Te­le­fon­num­mer(n) und E-Mail-Adres­se(n);
g.
den an­er­kann­ten aus­län­di­schen Aus­bil­dungs­ab­schluss mit Aus­stel­lungs­da­tum, Ort und Land der Er­tei­lung des Aus­bil­dungs­ab­schlus­ses so­wie Da­tum der An­er­ken­nung durch die Psy­Ko;

2 Zu Per­so­nen, die einen an­er­kann­ten aus­län­di­schen Wei­ter­bil­dungs­ti­tel nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 PsyG ha­ben, er­fasst sie:

a.
die Da­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–f;
b.
den an­er­kann­ten aus­län­di­schen Wei­ter­bil­dungs­ti­tel mit Aus­stel­lungs­da­tum, Ort und Land der Er­tei­lung des Wei­ter­bil­dungs­ti­tels;
c.
das Da­tum der An­er­ken­nung durch die Psy­Ko.

3 Die Da­ten nach den Ab­sät­zen 1 und 2 wer­den dem EDI, so­weit sie für die Füh­rung des Re­gis­ters der Psy­cho­lo­gie­be­ru­fe nach den Ar­ti­keln 38–43 PsyG not­wen­dig sind, lau­fend und kos­ten­los zur Ver­fü­gung ge­stellt.

Art. 5 Akkreditierung der Weiterbildungsgänge  

1 Das EDI legt die Ein­zel­hei­ten des Ak­kre­di­tie­rungs­ver­fah­rens nach Ar­ti­kel 14–21 PsyG fest.

2 Es er­lässt nach An­hö­rung der ver­ant­wort­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen Vor­schrif­ten zur Kon­kre­ti­sie­rung des Ak­kre­di­tie­rungs­kri­te­ri­ums nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 1 Buch­sta­be b PsyG (Qua­li­täts­stan­dards).

3 Das Ak­kre­di­tie­rungs­or­gan nach Ar­ti­kel 35 PsyG ist die Schwei­ze­ri­sche Agen­tur für Ak­kre­di­tie­rung und Qua­li­täts­si­che­rung nach Ar­ti­kel 22 des Hoch­schul­för­de­rungs- und -ko­or­di­na­ti­ons­ge­set­zes vom 30. Sep­tem­ber 20115.6

5 SR 414.20

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2019, in Kraft seit 1. Fe­br. 2020 (AS 2020 127).

Art. 6 Verwendung der Weiterbildungstitel in der Berufsbezeichnung  

1 In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­nes ent­spre­chen­den eid­ge­nös­si­schen oder ei­nes an­er­kann­ten aus­län­di­schen Wei­ter­bil­dungs­ti­tels kön­nen sich wie folgt be­zeich­nen:

a.
eid­ge­nös­sisch an­er­kann­te Psy­cho­the­ra­peu­tin oder eid­ge­nös­sisch an­er­kann­ter Psy­cho­the­ra­peut;
b.
eid­ge­nös­sisch an­er­kann­te Kin­der- und Ju­gend­psy­cho­lo­gin oder eid­ge­nös­sisch an­er­kann­ter Kin­der- und Ju­gend­psy­cho­lo­ge;
c.
eid­ge­nös­sisch an­er­kann­te kli­ni­sche Psy­cho­lo­gin oder eid­ge­nös­sisch an­er­kann­ter kli­ni­scher Psy­cho­lo­ge;
d.
eid­ge­nös­sisch an­er­kann­te Neu­ro­psy­cho­lo­gin oder eid­ge­nös­sisch an­er­kann­ter Neu­ro­psy­cho­lo­ge;
e.
eid­ge­nös­sisch an­er­kann­te Ge­sund­heits­psy­cho­lo­gin oder eid­ge­nös­sisch an­er­kann­ter Ge­sund­heits­psy­cho­lo­ge.

2 In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­nes eid­ge­nös­si­schen Wei­ter­bil­dungs­ti­tels kön­nen sich auch ent­spre­chend dem Wort­laut ih­res eid­ge­nös­si­schen Wei­ter­bil­dungs­ti­tels be­zeich­nen.

3 In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­nes an­er­kann­ten aus­län­di­schen Wei­ter­bil­dungs­ti­tels kön­nen sich auch ent­spre­chend dem Wort­laut ih­res Wei­ter­bil­dungs­ti­tels und in der Spra­che des Aus­stel­lungs­staa­tes be­zeich­nen.

4 Ist ein an­er­kann­ter aus­län­di­scher Wei­ter­bil­dungs­ti­tel mit ei­nem eid­ge­nös­si­schen Wei­ter­bil­dungs­ti­tel ver­wech­sel­bar, so muss der Be­zeich­nung in Klam­mer das Her­kunfts­land des Ti­tels bei­ge­fügt wer­den.

5 Für die Ver­wen­dung der Be­zeich­nung Psy­cho­the­ra­peu­tin oder Psy­cho­the­ra­peut bleibt Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2bis ers­ter Satz der Me­di­zi­nal­be­ru­fe­ver­ord­nung vom 27. Ju­ni 20077 vor­be­hal­ten.

Art. 7 Bescheinigung 8  

1 Das BAG be­schei­nigt auf An­trag der In­ha­be­rin oder des In­ha­bers ei­nes in­län­di­schen Hoch­schul­ab­schlus­ses in Psy­cho­lo­gie, dass sie oder er zur Füh­rung der Be­rufs­be­zeich­nung als Psy­cho­lo­gin oder Psy­cho­lo­ge in der Schweiz be­rech­tigt ist.

2 Es be­schei­nigt auf An­trag der In­ha­be­rin oder des In­ha­bers ei­nes eid­ge­nös­si­schen Wei­ter­bil­dungs­ti­tels in Psy­cho­the­ra­pie, dass sie oder er über die fach­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Be­rufs­aus­übung als Psy­cho­the­ra­peu­tin oder Psy­cho­the­ra­peut in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung in der Schweiz ver­fügt.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2019, in Kraft seit 1. Fe­br. 2020 (AS 2020 127).

Art. 8 Gebühren  

1 Die Ge­büh­ren für Leis­tun­gen nach den Ar­ti­keln 1, 3, 5 und 7 so­wie für das Mel­de­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 23 Ab­satz 1 PsyG rich­ten sich nach dem An­hang.9

2 Wo Ge­büh­ren­rah­men fest­ge­legt sind, be­misst sich die Ge­bühr nach Zeit­auf­wand. Der Stun­den­an­satz be­trägt je nach Funk­ti­ons­stu­fe der aus­füh­ren­den Per­son 90–200 Fran­ken.

3 Die ver­fü­gen­de Be­hör­de kann in be­grün­de­ten Fäl­len einen an­ge­mes­se­nen Kos­ten­vor­schuss ver­lan­gen.

4 So­weit die­se Ver­ord­nung kei­ne be­son­de­re Re­ge­lung ent­hält, gel­ten die Be­stim­mun­gen der All­ge­mei­nen Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 8. Sep­tem­ber 200410.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2019, in Kraft seit 1. Fe­br. 2020 (AS 2020 127).

10 SR 172.041.1

Art. 911  

11 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Dez. 2019, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2020 (AS 2020 127).

Art. 10 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. April 2013 in Kraft.

Anhang 12

12 Ursprünglich: Anhang 1. Fassung gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 13. Dez. 2019, in Kraft seit 1. Febr. 2020 (AS 2020 127). Anhang 2 aufgehoben durch Ziff. II Abs. 2 der V vom 13. Dez. 2019, mit Wirkung seit 1. Febr. 2020 (AS 2020 127).

(Art. 8)

Gebühren

Es werden folgende Gebühren festgelegt:

Franken

1.
Ausstellen der Urkunde über den eidgenössischen Weiter­bildungstitel und Eintragung in die Datenbank nach Artikel 1

250

2.
Anerkennung ausländischer Ausbildungsabschlüsse und Eintragung in die Datenbank:

a.
Verfahren nach Artikel 3 PsyG

600– 1 200

b.
Duplikat

150

c.
Faksimile

500

3.
Anerkennung ausländischer Weiterbildungstitel und Eintragung in die Datenbank:

a.
Verfahren nach Artikel 9 PsyG

800– 1 400

b.
Duplikat

150

c.
Faksimile

500

4.
Meldeverfahren nach Artikel 23 Absatz 1 PsyG

800– 1 400

5.
Ausstellen von Bescheinigungen nach Artikel 7für inländische Hochschulabschlüsse und eidgenössische Weiterbildungstitel

150

6.
Akkreditierungsverfügungen nach Artikel 16 in Verbindung mit Artikel 34 Absatz 1 PsyG

20 000–40 000

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