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Verordnung über die kollektiven Kapitalanlagen

vom 22. November 2006 (Stand am 1. Januar 2020)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Bundesgesetz vom 23. Juni 20061 über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG; im Folgenden Gesetz genannt),

beschliesst:

1. Titel: Allgemeine Bestimmungen

1. Kapitel: Zweck und Geltungsbereich

Art. 1  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 1a Investmentclub  

(Art. 2 Abs. 2 Bst. f KAG)

Un­ab­hän­gig von sei­ner Rechts­form muss ein In­vest­ment­club die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Die Mit­glied­schafts­rech­te sind in dem für die ge­wähl­te Rechts­form mass­ge­ben­den kon­sti­tu­ti­ven Do­ku­ment auf­ge­führt.
b.
Die Mit­glie­der oder ein Teil der Mit­glie­der fäl­len die An­la­ge­ent­schei­de.
c.
Die Mit­glie­der wer­den re­gel­mäs­sig über den Stand der An­la­gen in­for­miert.
d.
Die Zahl der Mit­glie­der darf 20 nicht über­schrei­ten.

1 Ur­sprüng­lich Art. 1

Art. 1b Operative Gesellschaften  

(Art. 2 Abs. 2 Bst. d KAG)

1Als ope­ra­ti­ve Ge­sell­schaf­ten, die ei­ne un­ter­neh­me­ri­sche Tä­tig­keit aus­üben, gel­ten für die Zwe­cke der An­wen­dung des Ge­set­zes und un­ab­hän­gig von ih­rer Rechts­form Un­ter­neh­men:

a.
die ih­ren sat­zungs­mäs­si­gen oder tat­säch­li­chen Sitz in der Schweiz ha­ben oder in der Schweiz nie­der­ge­las­sen sind, so­weit sich ihr sat­zungs­mäs­si­ger Sitz in ei­nem an­de­ren Staat be­fin­det;
b.
die ei­ne Tä­tig­keit ge­werbs­mäs­sig oder in ei­nem Um­fang be­trei­ben, der einen in kauf­män­ni­scher Wei­se ein­ge­rich­te­ten Ge­schäfts­be­trieb er­for­dert; und
c.
de­ren Haupt­zweck die Füh­rung ei­nes Dienst­leis­tungs-, Fa­bri­ka­ti­ons- oder Han­dels­ge­wer­bes ist.

2Ins­be­son­de­re als ope­ra­ti­ve Ge­sell­schaf­ten gel­ten Un­ter­neh­men, die:

a.
Im­mo­bi­li­en ent­wi­ckeln oder er­rich­ten;
b.
Gü­ter und Han­dels­wa­ren pro­du­zie­ren, kau­fen, ver­kau­fen oder tau­schen;
c.
sons­ti­ge Dienst­leis­tun­gen aus­ser­halb des Fi­nanz­sek­tors an­bie­ten.

3Als ope­ra­ti­ve Ge­sell­schaf­ten gel­ten auch Un­ter­neh­men, die sich im Rah­men ih­rer ope­ra­ti­ven Tä­tig­keit frem­der Dienst­leis­ter oder grup­pen­in­ter­ner Ge­sell­schaf­ten be­die­nen, so­weit die un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dun­gen dau­er­haft im lau­fen­den Ge­schäfts­be­trieb durch die aus­drück­li­che Ver­ein­ba­rung von Ge­stal­tungs-, Len­kungs- und Wei­sungs­rech­ten bei dem Un­ter­neh­men selbst ver­blei­ben.

4Nicht als ope­ra­ti­ve Ge­sell­schaf­ten gel­ten Ge­sell­schaf­ten nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 Buch­sta­ben c und d des Ge­set­zes, wel­che die Kon­trol­le der Stimm­rech­te an Un­ter­neh­men über­neh­men oder Ein­sitz im Or­gan für die Ober­lei­tung, Auf­sicht und Kon­trol­le ih­rer Be­tei­li­gun­gen neh­men.

5Ope­ra­ti­ve Ge­sell­schaf­ten kön­nen zu­sätz­lich zu ih­ren un­ter­neh­me­ri­schen Tä­tig­kei­ten auch In­ves­ti­tio­nen zu An­la­ge­zwe­cken tä­ti­gen. Die­se dür­fen je­doch zum Haupt­zweck le­dig­lich ei­ne un­ter­ge­ord­ne­te Ne­ben- oder Hilf­s­tä­tig­keit dar­stel­len.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 1c  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 2 Investmentgesellschaft  

(Art. 2 Abs. 3 KAG)

Neu ge­grün­de­te In­vest­ment­ge­sell­schaf­ten, de­ren Emis­si­ons­pro­spekt die Ko­tie­rung an ei­ner Schwei­zer Bör­se vor­sieht, wer­den ko­tier­ten Ge­sell­schaf­ten gleich­ge­stellt, so­fern die Ko­tie­rung bin­nen ei­nes Jah­res voll­zo­gen ist.

Art. 3 und 4  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

2. Kapitel: Kollektive Kapitalanlagen

Art. 5 Begriff der kollektiven Kapitalanlage  

(Art. 7 Abs. 3 und 4 KAG)

1Als kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen gel­ten, un­ab­hän­gig von ih­rer Rechts­form, Ver­mö­gen, die von min­des­tens zwei von­ein­an­der un­ab­hän­gi­gen An­le­ge­rin­nen oder An­le­gern zur ge­mein­schaft­li­chen Ka­pi­tal­an­la­ge auf­ge­bracht und fremd­ver­wal­tet wer­den.

2An­le­ge­rin­nen und An­le­ger sind von­ein­an­der un­ab­hän­gig, wenn sie recht­lich und tat­säch­lich von­ein­an­der un­ab­hän­gig ver­wal­te­te Ver­mö­gen auf­brin­gen.

3Für Kon­zern­ge­sell­schaf­ten der­sel­ben Un­ter­neh­mens­grup­pe im Sin­ne von Ar­ti­kel 3 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. No­vem­ber 20192 (FI­NIV) gilt das Er­for­der­nis der Un­ab­hän­gig­keit der Ver­mö­gen im Sin­ne von Ab­satz 2 nicht. 3

4Das Ver­mö­gen ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge kann von ei­nem ein­zi­gen An­le­ger auf­ge­bracht wer­den (Ein­an­le­ger­fonds), wenn es sich um einen An­le­ger im Sin­ne von Ar­ti­kel 4 Ab­satz 3 Buch­sta­be b, e oder f des Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 20184 (FIDLEG) han­delt. 5

5Die Be­schrän­kung des An­le­ger­krei­ses auf die An­le­ge­rin oder den An­le­ger nach Ab­satz 4 ist in den mass­ge­ben­den Do­ku­men­ten nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 des Ge­set­zes of­fen­zu­le­gen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 SR 954.11
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
4 SR 950.1
5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 6  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 6a Anlegerinnen und Anleger  

(Art. 10 Abs. 3ter KAG)

Der Fi­nan­zin­ter­me­di­är:

a.
in­for­miert die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3ter des Ge­set­zes, dass sie als qua­li­fi­zier­te An­le­ge­rin oder An­le­ger gel­ten;
b.
klärt sie über die da­mit ein­her­ge­hen­den Ri­si­ken auf; und
c.
weist sie auf die Mög­lich­keit hin, schrift­lich oder in an­de­rer Form, die den Nach­weis durch Text er­mög­licht, er­klä­ren zu kön­nen, nicht als qua­li­fi­zier­te An­le­ge­rin oder An­le­ger gel­ten zu wol­len.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

3. Kapitel: Bewilligung und Genehmigung

1. Abschnitt: Allgemein

Art. 7 Bewilligungsunterlagen  

(Art. 13 und 14 KAG)

Wer ei­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 13 des Ge­set­zes be­an­tragt, muss der FIN­MA fol­gen­de Do­ku­men­te un­ter­brei­ten:

a.1
die Sta­tu­ten und das Or­ga­ni­sa­ti­ons­re­gle­ment im Fall der SI­CAV und der SI­CAF;
b.
den Ge­sell­schafts­ver­trag im Fall der Kom­man­dit­ge­sell­schaft für kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen;
c.2
die ein­schlä­gi­gen Or­ga­ni­sa­ti­ons­do­ku­men­te im Fall des Ver­tre­ters aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen.

1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 8 Befreiung von der Bewilligungspflicht  

(Art. 13 Abs. 3 KAG)

Von der Be­wil­li­gungs­pflicht für Ver­tre­ter aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen be­freit ist, wer ei­ne Be­wil­li­gung als Fonds­lei­tung hat.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 9  

1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 10 Guter Ruf, Gewähr und fachliche Qualifikation  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. a, abis und b KAG)

1Die für die Ver­wal­tung und die Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen müs­sen auf­grund ih­rer Aus­bil­dung, Er­fah­rung und ih­rer bis­he­ri­gen Lauf­bahn für die vor­ge­se­he­ne Tä­tig­keit aus­rei­chend qua­li­fi­ziert sein.

2Bei der Be­ur­tei­lung der An­for­de­run­gen sind un­ter an­de­rem die vor­ge­se­he­ne Tä­tig­keit beim Be­wil­li­gungs­trä­ger so­wie die Art der be­ab­sich­tig­ten An­la­gen zu be­rück­sich­ti­gen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 11  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 12 Betriebsorganisation  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. c KAG)

1Die Ge­schäfts­lei­tung muss aus min­des­tens zwei Per­so­nen be­ste­hen. Die­se müs­sen an ei­nem Ort Wohn­sitz ha­ben, wo sie die Ge­schäfts­füh­rung tat­säch­lich und ver­ant­wort­lich aus­üben kön­nen.

2Die für den Be­wil­li­gungs­trä­ger un­ter­schrifts­be­rech­tig­ten Per­so­nen müs­sen kol­lek­tiv zu zwei­en zeich­nen.

3Der Be­wil­li­gungs­trä­ger muss sei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on in ei­nem Or­ga­ni­sa­ti­ons­re­gle­ment fest­le­gen.1

4Er hat das sei­ner Tä­tig­keit an­ge­mes­se­ne und ent­spre­chend qua­li­fi­zier­te Per­so­nal zu be­schäf­ti­gen.

5Die FIN­MA kann, so­fern Um­fang und Art der Tä­tig­keit es er­for­dern, ei­ne in­ter­ne Re­vi­si­on ver­lan­gen.

6Sie kann in be­grün­de­ten Fäl­len von die­sen An­for­de­run­gen Ab­wei­chun­gen ge­wäh­ren.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 12a Riskmanagement, internes Kontrollsystem und Compliance  

(Art. 14 Abs. 1ter KAG)

1Der Be­wil­li­gungs­trä­ger muss ein zweck­mäs­si­ges und an­ge­mes­se­nes Risk­ma­na­ge­ment, ein in­ter­nes Kon­troll­sys­tem (IKS) und ei­ne Com­plian­ce ge­währ­leis­ten, wel­che die ge­sam­te Ge­schäftstä­tig­keit er­fas­sen.

2Das Risk­ma­na­ge­ment muss so or­ga­ni­siert sein, dass sich al­le we­sent­li­chen Ri­si­ken hin­rei­chend fest­stel­len, be­wer­ten, steu­ern und über­wa­chen las­sen.

3Der Be­wil­li­gungs­trä­ger trennt die Funk­tio­nen des Risk­ma­na­ge­ments, des in­ter­nen Kon­troll­sys­tems und der Com­plian­ce funk­tio­nal und hier­ar­chisch von den ope­ra­ti­ven Ge­schäfts­ein­hei­ten, ins­be­son­de­re von der Funk­ti­on der An­la­ge­ent­schei­de (Port­fo­lio­ma­na­ge­ment).

4Die FIN­MA kann in be­grün­de­ten Fäl­len von die­sen An­for­de­run­gen Ab­wei­chun­gen ge­wäh­ren.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 12b Übertragung von Aufgaben  

(Art. 14 Abs. 1ter KAG)

1Ei­ne Über­tra­gung von Auf­ga­ben liegt vor, wenn die SI­CAV und die Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen einen Dienst­leis­tungs­er­brin­ger be­auf­tra­gen, selbst­stän­dig und dau­ernd ei­ne we­sent­li­che Auf­ga­be ganz oder teil­wei­se wahr­zu­neh­men, und sich da­durch die der Be­wil­li­gung zu­grun­de lie­gen­den Um­stän­de än­dern.

2Als we­sent­li­che Auf­ga­ben gel­ten:

a.
bei ei­ner SI­CAV: die Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 26 KAG;
b.
bei ei­nem Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen: die Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 124 KAG.

1 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 12c Übertragbare Aufgaben  

(Art. 14 Abs. 1ter KAG)

1Die SI­CAV und die Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen dür­fen Drit­ten nur Auf­ga­ben über­tra­gen, die nicht in der Ent­schei­dungs­kom­pe­tenz des Or­gans für die Ge­schäfts­füh­rung oder für die Ober­lei­tung, Auf­sicht und Kon­trol­le lie­gen müs­sen.

2Durch die Über­tra­gung darf die An­ge­mes­sen­heit der Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on nicht be­ein­träch­tig wer­den.

3Die Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on gilt ins­be­son­de­re nicht mehr als an­ge­mes­sen, wenn die SI­CAV oder der Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen:

a.
nicht über die not­wen­di­gen per­so­nel­len Res­sour­cen und Fach­kennt­nis­se zur Aus­wahl, In­struk­ti­on, Über­wa­chung und Ri­si­ko­steue­rung des Drit­ten ver­fügt; oder
b.
nicht über die not­wen­di­gen Wei­sungs- und Kon­troll­rech­te ge­gen­über dem Drit­ten ver­fügt.

1 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 12d Übertragung von Aufgaben: Verantwortlichkeit und Vorgehen  

(Art. 14 Abs. 1ter KAG)

1Die SI­CAV oder der Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen blei­ben für die Er­fül­lung der auf­sichts­recht­li­chen Pflich­ten ver­ant­wort­lich und wah­ren bei der Über­tra­gung von Auf­ga­ben die In­ter­es­sen der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger.

2Sie ver­ein­ba­ren mit dem Drit­ten schrift­lich oder in an­de­rer Form, die den Nach­weis durch Text er­mög­licht, wel­che Auf­ga­ben über­tra­gen wer­den. In der Ver­ein­ba­rung ist ins­be­son­de­re Fol­gen­des zu re­geln:

a.
die Kom­pe­ten­zen und Ver­ant­wort­lich­kei­ten;
b.
all­fäl­li­ge Be­fug­nis­se zur Wei­ter­über­tra­gung;
c.
die Re­chen­schafts­pflicht des Drit­ten;
d.
die Kon­troll­rech­te der SI­CAV und des Ver­tre­ters von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen.

3Die SI­CAV und Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen hal­ten in ih­ren Or­ga­ni­sa­ti­ons­grund­la­gen die über­tra­ge­nen Auf­ga­ben so­wie An­ga­ben zur Mög­lich­keit der Wei­ter­über­tra­gung fest.

4Die Über­tra­gung ist so aus­zu­ge­stal­ten, dass die SI­CAV oder der Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen, die in­ter­ne Re­vi­si­on, die Prüf­ge­sell­schaft und die FIN­MA die über­tra­ge­ne Auf­ga­be ein­se­hen und prü­fen kön­nen.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 13 Finanzielle Garantien  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. d KAG)

Aus­rei­chen­de fi­nan­zi­el­le Ga­ran­ti­en lie­gen vor, wenn der Be­wil­li­gungs­trä­ger die mass­ge­bli­chen Be­stim­mun­gen be­tref­fend Min­dest­ka­pi­tal oder Min­de­stein­la­ge ein­hält.

Art. 13a Dokumente ausländischer kollektiver Kapitalanlagen  

(Art. 15 Abs. 1 Bst. e KAG)

Für aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen müs­sen der FIN­MA fol­gen­de Do­ku­men­te zur Ge­neh­mi­gung un­ter­brei­tet wer­den:

a.
der Pro­spekt;
b.2
das Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatt nach den Ar­ti­keln 58–63 und 66 FIDLEG3;
c.
der Kol­lek­ti­v­an­la­ge­ver­trag der ver­trag­li­chen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen;
d.
die Sta­tu­ten und das An­la­ge­re­gle­ment oder der Ge­sell­schafts­ver­trag von ge­sell­schafts­recht­lich or­ga­ni­sier­ten kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen;
e.
an­de­re Do­ku­men­te, die für ei­ne Ge­neh­mi­gung nach dem an­wend­ba­ren aus­län­di­schen Recht not­wen­dig wä­ren und den­je­ni­gen für schwei­ze­ri­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 des Ge­set­zes ent­spre­chen.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
3 SR 950.1

Art. 14 Änderung von Organisation und Dokumenten  

(Art. 16 KAG)

1Für Än­de­run­gen in der Or­ga­ni­sa­ti­on ist ei­ne Be­wil­li­gung der FIN­MA ein­zu­ho­len. Der FIN­MA sind die Do­ku­men­te nach Ar­ti­kel 7 zu un­ter­brei­ten.

2Än­de­run­gen der Do­ku­men­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 15 des Ge­set­zes sind der FIN­MA zur Ge­neh­mi­gung zu un­ter­brei­ten, aus­ge­nom­men:

a.
die ent­spre­chen­den Do­ku­men­te aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen;
b.
die Än­de­rung der Hö­he der Kom­man­dit­sum­me des Ge­sell­schafts­ver­trags der Kom­man­dit­ge­sell­schaft für kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen;
c.1
die Än­de­run­gen der ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­gen Do­ku­men­te ei­ner in­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge, die aus­sch­liess­lich Be­stim­mun­gen über Ver­kaufs- und Ver­triebs­re­strik­tio­nen be­tref­fen und die im Rah­men von aus­län­di­schen Ge­set­zen, Staats­ver­trä­gen, zwi­schen­staat­li­chen oder auf­sichts­recht­li­chen Ver­ein­ba­run­gen und der­glei­chen er­for­der­lich sind.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 15 Meldepflichten  

(Art. 16 KAG)

1Die Be­wil­li­gungs­trä­ger mit Aus­nah­me der De­pot­bank mel­den:

a.
die Än­de­rung der für die Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen;
b.
Tat­sa­chen, die ge­eig­net sind, den gu­ten Ruf oder die Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Ge­schäfts­füh­rung der für die Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen in Fra­ge zu stel­len, na­ment­lich die Ein­lei­tung von Straf­ver­fah­ren ge­gen sie;
c.
die Än­de­rung der qua­li­fi­ziert Be­tei­lig­ten, aus­ge­nom­men die An­le­gerak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­näre der SI­CAV und die Kom­man­di­tä­rin­nen und Kom­man­di­täre der Kom­man­dit­ge­sell­schaft für kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen;
d.
Tat­sa­chen, die ge­eig­net sind, den gu­ten Ruf der qua­li­fi­ziert Be­tei­lig­ten in Fra­ge zu stel­len, na­ment­lich die Ein­lei­tung von Straf­ver­fah­ren ge­gen sie;
e.
Tat­sa­chen, die ei­ne um­sich­ti­ge und se­ri­öse Ge­schäftstä­tig­keit der Be­wil­li­gungs­trä­ger auf­grund des Ein­flus­ses der qua­li­fi­ziert Be­tei­lig­ten in Fra­ge stel­len;
f.
Än­de­run­gen hin­sicht­lich der fi­nan­zi­el­len Ga­ran­ti­en (Art. 13), ins­be­son­de­re das Un­ter­schrei­ten der Min­dest­an­for­de­run­gen.

2Die De­pot­bank mel­det den Wech­sel der mit den Auf­ga­ben der De­pot­bank be­trau­ten lei­ten­den Per­so­nen (Art. 72 Abs. 2 KAG).

3Zu mel­den sind fer­ner Än­de­run­gen des Pro­spekts so­wie des Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatts nach den Ar­ti­keln 58–63 und 66 FIDLEG1.2

4Die Ver­tre­ter aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen, die nicht aus­sch­liess­lich qua­li­fi­zier­ten An­le­ge­rin­nen und An­le­gern an­ge­bo­ten wer­den, müs­sen mel­den:3

a.4
Mass­nah­men ei­ner aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­de ge­gen die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge, na­ment­lich den Ent­zug der Ge­neh­mi­gung;
b.5
Än­de­run­gen der Do­ku­men­te aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 13a.
c.6
...

5Die Mel­dung ist der FIN­MA un­ver­züg­lich zu er­stat­ten. Die­se stellt die Ge­set­zes­kon­for­mi­tät fest.


1 SR 950.1
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 der Fi­nanz­markt­prüf­ver­ord­nung vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5363).
5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
6 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 16 Voraussetzungen für das vereinfachte Genehmigungsverfahren  

(Art. 17 KAG)

1Das ver­ein­fach­te Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren kann nur durch­ge­führt wer­den, wenn das Fonds­re­gle­ment:

a.
ei­ner Vor­la­ge ent­spricht, wel­che die FIN­MA als Min­dest­stan­dard an­er­kannt hat, wie Mus­ter­re­gle­men­te und -pro­spek­te ei­ner Bran­chen­or­ga­ni­sa­ti­on; oder
b.
ei­nem Stan­dard ent­spricht, wel­chen die FIN­MA ge­gen­über dem je­wei­li­gen Be­wil­li­gungs­trä­ger als ver­bind­lich an­er­kannt hat.

2Die FIN­MA be­stä­tigt dem Ge­such­stel­ler den Ein­gang des Ge­suchs.

3Sind zur Be­ur­tei­lung des Ge­suchs wei­te­re In­for­ma­tio­nen er­for­der­lich, so kann die FIN­MA den Ge­such­stel­ler auf­for­dern, die­se nach­zu­rei­chen.

Art. 17 Fristen im vereinfachten Genehmigungsverfahren  

(Art. 17 KAG)

1Of­fe­ne kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen für qua­li­fi­zier­te An­le­ge­rin­nen und An­le­ger gel­ten nach Ab­lauf fol­gen­der Fris­ten als ge­neh­migt:

a.
Ef­fek­ten­fonds, Im­mo­bi­li­en­fonds und üb­ri­ge Fonds für tra­di­tio­nel­le An­la­gen: nach Ein­gang des Ge­suchs;
b.
üb­ri­ge Fonds für al­ter­na­ti­ve An­la­gen: vier Wo­chen nach Ein­gang des Ge­suchs.

2Die FIN­MA ge­neh­migt of­fe­ne kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen, die sich ans Pu­bli­kum rich­ten, spä­tes­tens in­ner­halb fol­gen­der Fris­ten:

a.
Ef­fek­ten­fonds: vier Wo­chen nach Ein­gang des Ge­suchs;
b.
Im­mo­bi­li­en­fonds und üb­ri­ge Fonds für tra­di­tio­nel­le An­la­gen: sechs Wo­chen nach Ein­gang des Ge­suchs;
c.
üb­ri­ge Fonds für al­ter­na­ti­ve An­la­gen: acht Wo­chen nach Ein­gang des Ge­suchs.

3Die Frist be­ginnt einen Tag nach Ein­gang des Ge­suchs zu lau­fen.

4Ver­langt die FIN­MA wei­te­re In­for­ma­tio­nen, so ist der Fort­lauf der Frist ab dem Zeit­punkt der Auf­for­de­rung bis zum Ein­gang der In­for­ma­tio­nen bei der FIN­MA auf­ge­scho­ben.

Art. 18 Nachträgliche Änderung von Dokumenten  

(Art. 17 KAG)

1Die FIN­MA kann für kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen für qua­li­fi­zier­te An­le­ge­rin­nen und An­le­ger bis drei Mo­na­te nach der ver­ein­fach­ten Ge­neh­mi­gung ei­ne nach­träg­li­che Än­de­rung der Do­ku­men­te ver­lan­gen.

2Die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger sind:

a.
auf die Mög­lich­keit ei­ner Än­de­rung vor­gän­gig auf­merk­sam zu ma­chen;
b.
über nach­träg­li­che Än­de­run­gen in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen zu in­for­mie­ren.

2. Abschnitt: ...

Art. 19  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 20 Kapitalbestandteile  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. d KAG)1

1Das Ka­pi­tal ent­spricht bei der Ak­ti­en­ge­sell­schaft und der Kom­man­dit-Ak­ti­en­ge­sell­schaft dem Ak­ti­en- und Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tal, bei der Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung dem Stamm­ka­pi­tal.

2Bei Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten ent­spricht das Ka­pi­tal:2

a.
den Ka­pi­tal­kon­ten;
b.
der Kom­man­di­te; und
c.
den Gut­ha­ben der un­be­schränkt haf­ten­den Ge­sell­schaf­ter.

3Die Ka­pi­tal­kon­ten und die Gut­ha­ben der un­be­schränkt haf­ten­den Ge­sell­schaf­te­rin­nen und Ge­sell­schaf­ter kön­nen nur dem Ka­pi­tal zu­ge­rech­net wer­den, so­fern aus ei­ner Er­klä­rung her­vor­geht, dass:3

a.
sie im Fal­le der Li­qui­da­ti­on, des Kon­kur­ses oder des Nach­lass­ver­fah­rens den For­de­run­gen al­ler üb­ri­gen Gläu­bi­ge­rin­nen und Gläu­bi­ger im Rang nach­ge­hen; und
b.
ei­ne Ver­pflich­tung vor­liegt:4
1.
sie we­der mit ei­ge­nen For­de­run­gen zu ver­rech­nen noch aus ei­ge­nen Ver­mö­gens­wer­ten si­cher­zu­stel­len,
2.
kei­nen der Ka­pi­tal­be­stand­tei­le ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und c oh­ne vor­gän­gi­ge Zu­stim­mung der Prüf­ge­sell­schaft so weit her­ab­zu­set­zen, dass das Min­dest­ka­pi­tal un­ter­schrit­ten wird.

4Die Er­klä­rung nach Ab­satz 3 ist un­wi­der­ruf­lich. Sie ist schrift­lich oder in an­de­rer Form, die den Nach­weis durch Text er­mög­licht, ab­zu­ge­ben und bei ei­ner zu­ge­las­se­nen Prüf­ge­sell­schaft zu hin­ter­le­gen.5


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
5 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 21  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 22 Anrechenbare eigene Mittel  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. d KAG)

1Ju­ris­ti­sche Per­so­nen kön­nen an die ei­ge­nen Mit­tel an­rech­nen:

a.
das ein­be­zahl­te Ak­ti­en- und Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tal bei der Ak­ti­en- und der Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaft und das Stamm­ka­pi­tal bei der Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung;
b.
die ge­setz­li­chen und an­de­ren Re­ser­ven;
c.
den Ge­winn­vor­trag;
d.
den Ge­winn des lau­fen­den Ge­schäfts­jah­res nach Ab­zug des ge­schätz­ten Ge­win­naus­schüt­tungs­an­teils, so­fern ei­ne prü­fe­ri­sche Durch­sicht des Zwi­schen­ab­schlus­ses mit ei­ner voll­stän­di­gen Er­folgs­rech­nung vor­liegt;
e.
stil­le Re­ser­ven, so­fern sie auf ei­nem be­son­de­ren Kon­to aus­ge­schie­den und als ei­ge­ne Mit­tel ge­kenn­zeich­net wer­den. Ih­re An­re­chen­bar­keit ist im Prüf­be­richt1 zu be­stä­ti­gen.

2Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten kön­nen an die ei­ge­nen Mit­tel an­rech­nen:2

a.
die Ka­pi­tal­kon­ten;
b.
die Kom­man­di­te;
c.3
...
d.
die Gut­ha­ben der un­be­schränkt haf­ten­den Ge­sell­schaf­ter, wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 3 er­füllt sind.

3...4

4Die ei­ge­nen Mit­tel nach den Ab­sät­zen 1 und 2 müs­sen min­des­tens 50 Pro­zent der ins­ge­samt er­for­der­li­chen ei­ge­nen Mit­tel aus­ma­chen.


1 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 der Fi­nanz­markt­prüf­ver­ord­nung vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5363).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
3 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
4 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 23 Abzüge bei der Berechnung der eigenen Mittel  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. d KAG)

Bei der Be­rech­nung der ei­ge­nen Mit­tel sind ab­zu­zie­hen:

a.
der Ver­lust­vor­trag und der Ver­lust des lau­fen­den Ge­schäfts­jah­res;
b.
ein un­ge­deck­ter Wert­be­rich­ti­gungs- und Rück­stel­lungs­be­darf des lau­fen­den Ge­schäfts­jah­res;
c.1
...
d.
im­ma­te­ri­el­le Wer­te (in­klu­si­ve Grün­dungs- und Or­ga­ni­sa­ti­ons­kos­ten so­wie Good­will) mit Aus­nah­me von Soft­wa­re;
e.
bei der Ak­ti­en­ge­sell­schaft und bei der Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaft die von ih­nen auf ei­ge­nes Ri­si­ko ge­hal­te­nen Ak­ti­en der Ge­sell­schaft;
f.
bei der Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung die von ihr auf ei­ge­nes Ri­si­ko ge­hal­te­nen Stam­man­tei­le der Ge­sell­schaft;
g.2
der Buch­wert der Be­tei­li­gun­gen.

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 24  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 24a  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 25–28  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 29  

1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 29a–29f  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 30  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 30a  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

4. Kapitel: Wahrung der Anlegerinteressen

Art. 31 Treuepflicht  

(Art. 20 Abs. 1 Bst. a KAG)

1Per­so­nen, die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten, auf­be­wah­ren oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten dür­fen von kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen An­la­gen auf ei­ge­ne Rech­nung nur zum Markt­preis er­wer­ben und ih­nen An­la­gen aus ei­ge­nen Be­stän­den nur zum Markt­preis ver­äus­sern.1

2Sie ha­ben für an Drit­te de­le­gier­te Leis­tun­gen auf die ih­nen ge­mä­ss Fonds­re­gle­ment, Ge­sell­schafts­ver­trag, An­la­ge­re­gle­ment oder Ver­mö­gens­ver­wal­tungs­ver­trag zu­ste­hen­de Ent­schä­di­gung zu ver­zich­ten, so­fern die­se nicht zur Be­zah­lung der Leis­tung des Drit­ten ver­wen­det wird.

3Wer­den An­la­gen ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge auf ei­ne an­de­re An­la­ge des glei­chen oder ei­nes ihm na­he ste­hen­den Be­wil­li­gungs­trä­gers über­tra­gen, so dür­fen kei­ne Kos­ten be­las­tet wer­den.

4Per­so­nen, die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten, auf­be­wah­ren oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten dür­fen kei­ne Aus­ga­be- oder Rück­nah­me­kom­mis­si­on er­he­ben, wenn sie Ziel­fonds er­wer­ben, die:2

a.
sie un­mit­tel­bar oder mit­tel­bar selbst ver­wal­ten; oder
b.
von ei­ner Ge­sell­schaft ver­wal­tet wer­den, mit der sie ver­bun­den sind durch:
1.
ei­ne ge­mein­sa­me Ver­wal­tung,
2.
Be­herr­schung, oder
3.
ei­ne we­sent­li­che di­rek­te oder in­di­rek­te Be­tei­li­gung.3

5Für die Er­he­bung ei­ner Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on bei An­la­gen in Ziel­fonds nach Ab­satz 4 gilt Ar­ti­kel 73 Ab­satz 4 sinn­ge­mä­ss.4

6Die Auf­sichts­be­hör­de re­gelt die Ein­zel­hei­ten. Sie kann die Ab­sät­ze 4 und 5 auch für wei­te­re Pro­duk­te an­wend­bar er­klä­ren.5


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 719).
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 719).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 719).

Art. 32 Besondere Treuepflicht bei Immobilienanlagen  

(Art. 20 Abs. 1 Bst. a, 21 Abs. 3 und 63 KAG)

1Per­so­nen, die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten, auf­be­wah­ren oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten be­rech­nen die Ho­no­ra­re an na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­so­nen, die ih­nen na­he­ste­hen und die für Rech­nung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge bei der Pla­nung, der Er­stel­lung, dem Kauf oder dem Ver­kauf ei­nes Bau­ob­jek­tes mit­wir­ken, aus­sch­liess­lich zu bran­chen­üb­li­chen Prei­sen.1

2Der Schät­zungs­ex­per­te über­prüft die Ho­no­rar­rech­nung vor de­ren Be­glei­chung und er­stat­tet nö­ti­gen­falls Be­richt an den Be­wil­li­gungs­trä­ger und die Prüf­ge­sell­schaft.

3Wer­den Im­mo­bi­li­en­an­la­gen ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge auf ei­ne an­de­re An­la­ge des glei­chen oder ei­nes ihm na­he ste­hen­den Be­wil­li­gungs­trä­gers über­tra­gen, so dür­fen kei­ne Ver­gü­tun­gen für Kaufs- und Ver­kaufs­be­mü­hun­gen be­las­tet wer­den.

4Die Leis­tun­gen der Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten an die Mit­glie­der ih­rer Ver­wal­tung, die Ge­schäfts­füh­rung und das Per­so­nal sind auf die Ver­gü­tun­gen an­zu­rech­nen, auf wel­che die Fonds­lei­tung und die SI­CAV nach dem Fonds­re­gle­ment An­spruch ha­ben.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 32a Ausnahmen vom Verbot von Geschäften mit nahestehenden Personen  

(Art. 63 Abs. 3 und 4 KAG)

1Die FIN­MA kann nach Ar­ti­kel 63 Ab­satz 4 des Ge­set­zes in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len Aus­nah­men vom Ver­bot von Ge­schäf­ten mit na­he­ste­hen­den Per­so­nen nach Ar­ti­kel 63 Ab­sät­ze 2 und 3 des Ge­set­zes be­wil­li­gen, wenn:

a.
die­se Mög­lich­keit in den mass­ge­ben­den Do­ku­men­ten der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge vor­ge­se­hen ist;
b.
die Aus­nah­me im In­ter­es­se der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ist;
c.
zu­sätz­lich zu der Schät­zung der stän­di­gen Schät­zungs­ex­per­ten des Im­mo­bi­li­en­fonds ein von die­sen be­zie­hungs­wei­se de­ren Ar­beit­ge­ber und von der Fonds­lei­tung oder SI­CAV so­wie der De­pot­bank des Im­mo­bi­li­en­fonds un­ab­hän­gi­ger Schät­zungs­ex­per­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 64 Ab­satz 1 des Ge­set­zes die Markt­kon­for­mi­tät des Kaufs- und Ver­kaufs­prei­ses des Im­mo­bi­li­en­wer­tes so­wie der Trans­ak­ti­ons­kos­ten be­stä­tigt.

2Nach Ab­schluss der Trans­ak­ti­on er­stellt die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV einen Be­richt, der Fol­gen­des ent­hält:

a.
An­ga­ben zu den ein­zel­nen über­nom­me­nen oder über­tra­ge­nen Im­mo­bi­li­en­wer­ten und de­ren Wert am Stich­tag der Über­nah­me oder Ab­tre­tung;
b.
die Schätz­be­rich­te der stän­di­gen Schät­zungs­ex­per­ten;
c.
den Be­richt über die Markt­kon­for­mi­tät des Kaufs- oder Ver­kaufs­prei­ses der Schät­zungs­ex­per­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c .

3Die Prüf­ge­sell­schaft be­stä­tigt im Rah­men ih­rer Prü­fung der Fonds­lei­tung oder der SI­CAV die Ein­hal­tung der be­son­de­ren Treue­pflicht bei Im­mo­bi­li­en­an­la­gen;

4Im Jah­res­be­richt der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge wer­den die be­wil­lig­ten Ge­schäf­te mit na­he­ste­hen­den Per­so­nen er­wähnt.

5Für Im­mo­bi­li­en­wer­te, an de­nen die Fonds­lei­tung, die SI­CAV oder die­sen na­he­ste­hen­de Per­so­nen Bau­pro­jek­te durch­füh­ren las­sen, darf die FIN­MA kei­ne Aus­nah­men vom Ver­bot von Ge­schäf­ten mit na­he­ste­hen­den Per­so­nen be­wil­li­gen.2


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 32b Interessenkonflikte  

(Art. 20 Abs. 1 Bst. a KAG)

Per­so­nen, die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten, auf­be­wah­ren oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten müs­sen wirk­sa­me or­ga­ni­sa­to­ri­sche und ad­mi­nis­tra­ti­ve Mass­nah­men zur Fest­stel­lung, Ver­hin­de­rung, Bei­le­gung und Über­wa­chung von In­ter­es­sen­kon­flik­ten tref­fen, um zu ver­hin­dern, dass die­se den In­ter­es­sen der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger scha­den. Las­sen sich In­ter­es­sen­kon­flik­te nicht ver­mei­den, so sind die­se den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern ge­gen­über of­fen­zu­le­gen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 33 Sorgfaltspflicht  

(Art. 20 Abs. 1 Bst. b KAG)

1Per­so­nen, die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten, auf­be­wah­ren oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten sor­gen für ei­ne wirk­sa­me Tren­nung der Tä­tig­kei­ten des Ent­schei­dens (Ver­mö­gens­ver­wal­tung), der Durch­füh­rung (Han­del und Ab­wick­lung) und der Ad­mi­nis­tra­ti­on.1

2Die FIN­MA kann in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len Aus­nah­men ge­stat­ten oder die Tren­nung wei­te­rer Funk­tio­nen an­ord­nen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 34 Informationspflicht  

(Art. 20 Abs. 1 Bst. c und 23 KAG)

1Per­so­nen, die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten, auf­be­wah­ren oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten wei­sen die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ins­be­son­de­re auf die mit ei­ner be­stimm­ten An­la­ge­art ver­bun­de­nen Ri­si­ken hin.

2Sie le­gen sämt­li­che Kos­ten of­fen, die bei der Aus­ga­be und Rück­nah­me von An­tei­len und bei der Ver­wal­tung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge an­fal­len. Zu­dem le­gen sie die Ver­wen­dung der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on so­wie die Er­he­bung ei­ner all­fäl­li­gen er­folgs­ab­hän­gi­gen Kom­mis­si­on (Per­for­man­ce Fee) of­fen.

3Die In­for­ma­ti­ons­pflicht hin­sicht­lich Ent­schä­di­gun­gen beim Ver­trieb von kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen um­fasst Art und Hö­he al­ler Kom­mis­sio­nen und an­de­ren geld­wer­ten Vor­tei­len, mit de­nen die­se Tä­tig­keit ent­schä­digt wer­den soll.

4Per­so­nen, die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten, auf­be­wah­ren oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten ge­währ­leis­ten bei der Aus­übung von Mit­glied­schafts- und Gläu­bi­ger­rech­ten die Trans­pa­renz, wel­che den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern den Nach­voll­zug von de­ren Aus­übung er­mög­licht.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 34a  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

2. Titel: Offene kollektive Kapitalanlagen

1. Kapitel: Vertraglicher Anlagefonds

1. Abschnitt: Mindestvermögen

Art. 35  

1Der An­la­ge­fonds be­zie­hungs­wei­se das Teil­ver­mö­gen ei­nes Um­brel­la-Fonds ist in­nert ei­nes Jah­res nach Ge­neh­mi­gung durch die FIN­MA zur Zeich­nung (Lan­cie­rung) auf­zu­le­gen.

2Der An­la­ge­fonds be­zie­hungs­wei­se das Teil­ver­mö­gen ei­nes Um­brel­la-Fonds muss spä­tes­tens ein Jahr nach Lan­cie­rung über ein Net­to­ver­mö­gen von min­des­tens 5 Mil­lio­nen Fran­ken ver­fü­gen.

3Die FIN­MA kann die Fris­ten auf ein ent­spre­chen­des Ge­such hin er­stre­cken.

4Nach Ab­lauf der Frist ge­mä­ss den Ab­sät­zen 2 und 3 mel­det die Fonds­lei­tung ei­ne Un­ter­schrei­tung un­ver­züg­lich der FIN­MA.

2. Abschnitt: Fondsvertrag

Art. 35a Mindestinhalt des Fondsvertrags  

(Art. 26 Abs. 3 KAG)

1Der Fonds­ver­trag ent­hält ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben:

a.
die Be­zeich­nung des An­la­ge­fonds so­wie die Fir­ma und den Sitz der Fonds­lei­tung, der De­pot­bank und des Ver­wal­ters von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen;
b.
den An­le­ger­kreis;
c.
die An­la­ge­po­li­tik, die An­la­ge­tech­ni­ken, die Ri­si­ko­ver­tei­lung so­wie die mit der An­la­ge ver­bun­de­nen Ri­si­ken;
d.
die Un­ter­tei­lung in Teil­ver­mö­gen;
e.
die An­teils­klas­sen;
f.
das Kün­di­gungs­recht der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger;
g.
das Rech­nungs­jahr;
h.
die Be­rech­nung des Net­to­in­ven­tar­wer­tes und der Aus­ga­be- und Rück­nah­me­prei­se;
i.
die Ver­wen­dung des Net­to­er­trags und der Ka­pi­tal­ge­win­ne aus der Ver­äus­se­rung von Sa­chen und Rech­ten;
j.
die Art, die Hö­he und die Be­rech­nung al­ler Ver­gü­tun­gen, die Aus­ga­be- und Rück­nah­me­kom­mis­sio­nen so­wie die Ne­ben­kos­ten für den An- und Ver­kauf der An­la­gen (Cour­ta­gen, Ge­büh­ren, Ab­ga­ben), die dem Fonds­ver­mö­gen oder den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern be­las­tet wer­den dür­fen;
k.
die Lauf­zeit des Ver­trags und die Vor­aus­set­zun­gen der Auf­lö­sung;
l.
die Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­ne;
m.
die Vor­aus­set­zun­gen des Rück­zah­lungs­auf­schubs so­wie des Zwangs­rück­kaufs;
n.2
die Stel­len, bei de­nen der Fonds­ver­trag, der Pro­spekt, das Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatt nach den Ar­ti­keln 58–63 und 66 FIDLEG3 so­wie der Jah­res- und Halb­jah­res­be­richt kos­ten­los be­zo­gen wer­den kön­nen;
o.
die Rech­nungs­ein­heit;
p.
die Um­struk­tu­rie­rung.

2Bei der Ge­neh­mi­gung des Fonds­ver­trags prüft die FIN­MA aus­sch­liess­lich die Be­stim­mun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–g und stellt de­ren Ge­set­zes­kon­for­mi­tät fest.

3Auf An­trag der Fonds­lei­tung prüft die FIN­MA bei der Ge­neh­mi­gung ei­nes ver­trag­li­chen An­la­ge­fonds sämt­li­che Be­stim­mun­gen des Fonds­ver­trags und stellt de­ren Ge­set­zes­kon­for­mi­tät fest, so­fern die­ser im Aus­land an­ge­bo­ten wer­den soll und das aus­län­di­sche Recht es ver­langt.4

4Die FIN­MA kann den In­halt des Fonds­ver­trags un­ter Be­rück­sich­ti­gung der in­ter­na­tio­na­len Ent­wick­lun­gen kon­kre­ti­sie­ren.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
3 SR 950.1
4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 36 Richtlinien der Anlagepolitik  

(Art. 26 Abs. 3 Bst. b KAG)

1Der Fonds­ver­trag um­schreibt die zu­läs­si­gen An­la­gen:

a.
nach ih­rer Art (Be­tei­li­gungs­rech­te, For­de­rungs­rech­te, de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te; Wohn­bau­ten, kom­mer­zi­ell ge­nutz­te Lie­gen­schaf­ten; Edel­me­tal­le; Mas­sen­wa­ren usw.);
b.
nach Län­dern, Län­der­grup­pen, Bran­chen oder Wäh­run­gen.

2Für üb­ri­ge Fonds nach den Ar­ti­keln 68 ff. des Ge­set­zes ent­hält er zu­dem die den Be­son­der­hei­ten und Ri­si­ken der je­wei­li­gen An­la­gen ent­spre­chen­den An­ga­ben in Be­zug auf de­ren Cha­rak­te­ris­tik und Be­wer­tung.

3Der Fonds­ver­trag um­schreibt die zu­läs­si­gen An­la­ge­tech­ni­ken und -in­stru­men­te.

Art. 37 Vergütungen und Nebenkosten  

(Art. 26 Abs. 3 KAG)

1Dem Fonds­ver­mö­gen oder all­fäl­li­gen Teil­ver­mö­gen kön­nen be­las­tet wer­den:

a.
die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on für die Ver­gü­tung der Tä­tig­keit der Fonds­lei­tung;
b.
die Ver­wah­rungs­kom­mis­si­on und an­de­re Kos­ten für die Ver­gü­tung der De­pot­bank­tä­tig­keit ein­sch­liess­lich der Kos­ten für die Auf­be­wah­rung des Fonds­ver­mö­gens durch Dritt- oder Sam­mel­ver­wah­rer;
c.
die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on so­wie all­fäl­li­ge er­folgs­ab­hän­gi­ge Kom­mis­sio­nen für die Ver­gü­tung des Ver­wal­ters von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen;
d.2
all­fäl­li­ge Ver­triebs­kom­mis­sio­nen für die Ver­gü­tung der Ver­trieb­stä­tig­keit;
e.3
die Ge­samt­heit der in den Ab­sät­zen 2 und 2bis auf­ge­führ­ten Ne­ben­kos­ten;
f.4
Kom­mis­sio­nen nach Ab­satz 2ter.

2So­fern der Fonds­ver­trag dies aus­drück­lich vor­sieht, kön­nen fol­gen­de Ne­ben­kos­ten dem Fonds­ver­mö­gen oder den Teil­ver­mö­gen be­las­tet wer­den:

a.
Kos­ten für den An- und Ver­kauf von An­la­gen, na­ment­lich marktüb­li­che Cour­ta­gen, Kom­mis­sio­nen, Steu­ern und Ab­ga­ben, so­wie Kos­ten für die Über­prü­fung und Auf­recht­er­hal­tung von Qua­li­täts­stan­dards bei phy­si­schen An­la­gen;
b.5
...
c.
Ab­ga­ben der Auf­sichts­be­hör­de für die Grün­dung, Än­de­rung, Li­qui­da­ti­on, Fu­si­on oder Ver­ei­ni­gung des Fonds oder all­fäl­li­ger Teil­ver­mö­gen;
d.
Jah­res­ge­bühr der Auf­sichts­be­hör­de;
e.
Ho­no­ra­re der Prüf­ge­sell­schaft für die jähr­li­che Re­vi­si­on so­wie für Be­schei­ni­gun­gen im Rah­men von Grün­dun­gen, Än­de­run­gen, Li­qui­da­ti­on, Fu­si­on oder Ver­ei­ni­gung von Fonds oder all­fäl­li­ger Teil­ver­mö­gen;
f.
Ho­no­ra­re für Rechts- und Steu­er­be­ra­ter im Zu­sam­men­hang mit Grün­dun­gen, Än­de­run­gen, Li­qui­da­ti­on, Fu­si­on oder Ver­ei­ni­gung von Fonds oder all­fäl­li­ger Teil­ver­mö­gen so­wie der all­ge­mei­nen Wahr­neh­mung der In­ter­es­sen des Fonds und sei­ner An­le­ge­rin­nen und An­le­ger;
g.
No­ta­ri­ats- und Han­dels­re­gis­ter­kos­ten für die Ein­tra­gung von Be­wil­li­gungs­trä­gern der Kol­lek­ti­v­an­la­ge­ge­setz­ge­bung ins Han­dels­re­gis­ter;
h.
Kos­ten für die Pu­bli­ka­ti­on des Net­to­in­ven­tar­werts des Fonds oder sei­ner Teil­ver­mö­gen so­wie sämt­li­che Kos­ten für Mit­tei­lun­gen an die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ein­sch­liess­lich der Über­set­zungs­kos­ten, wel­che nicht ei­nem Fehl­ver­hal­ten der Fonds­lei­tung zu­zu­schrei­ben sind;
i.
Kos­ten für den Druck ju­ris­ti­scher Do­ku­men­te so­wie Jah­res- und Halb­jah­res­be­rich­te des Fonds;
j.
Kos­ten für ei­ne all­fäl­li­ge Ein­tra­gung des Fonds bei ei­ner aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­de, na­ment­lich von der aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­de er­ho­be­ne Kom­mis­sio­nen, Über­set­zungs­kos­ten so­wie die Ent­schä­di­gung des Ver­tre­ters oder der Zahl­stel­le im Aus­land;
k.
Kos­ten im Zu­sam­men­hang mit der Aus­übung von Stimm­rech­ten oder Gläu­bi­ger­rech­ten durch den Fonds, ein­sch­liess­lich der Ho­no­rar­kos­ten für ex­ter­ne Be­ra­te­rin­nen und Be­ra­ter;
l.
Kos­ten und Ho­no­ra­re im Zu­sam­men­hang mit im Na­men des Fonds ein­ge­tra­ge­nem geis­ti­gen Ei­gen­tum oder mit Nut­zungs­rech­ten des Fonds;
m.
Ver­gü­tung der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes der SI­CAV und Kos­ten für die Haft­pflicht­ver­si­che­rung;
n.
al­le Kos­ten, die durch die Er­grei­fung aus­ser­or­dent­li­cher Schrit­te zur Wah­rung der An­le­ger­in­ter­es­sen durch die Fonds­lei­tung, den Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen oder die De­pot­bank ver­ur­sacht wer­den.

2bisBei Im­mo­bi­li­en­fonds kön­nen zu­sätz­lich fol­gen­de Ne­ben­kos­ten dem Fonds­ver­mö­gen oder den Teil­ver­mö­gen be­las­tet wer­den, so­fern der Fonds­ver­trag dies aus­drück­lich vor­sieht:

a.
Kos­ten für den An- und Ver­kauf von Im­mo­bi­li­en­an­la­gen, na­ment­lich marktüb­li­che Ver­mitt­lungs­kom­mis­sio­nen, Be­ra­ter- und An­walts­ho­no­ra­re, No­tar- und an­de­re Ge­büh­ren so­wie Steu­ern;
b.
marktüb­li­che an Drit­te be­zahl­te Cour­ta­gen im Zu­sam­men­hang mit Erst­ver­mie­tun­gen von Im­mo­bi­li­en;
c.
marktüb­li­che Kos­ten für die Ver­wal­tung der Lie­gen­schaf­ten durch Drit­te;
d.
Lie­gen­schafts­auf­wand, ins­be­son­de­re Un­ter­halts- und Be­triebs­kos­ten ein­sch­liess­lich Ver­si­che­rungs­kos­ten, öf­fent­lich-recht­li­che Ab­ga­ben so­wie Kos­ten für Ser­vice- und In­fra­struk­tur­dienst­leis­tun­gen, so­fern die­ser marktüb­lich ist und nicht von Drit­ten ge­tra­gen wird;
e.
Ho­no­ra­re der un­ab­hän­gi­gen Schät­zungs­ex­per­ten so­wie all­fäl­li­ger wei­te­rer Ex­per­ten für den In­ter­es­sen der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger die­nen­de Ab­klä­run­gen;
f.
Be­ra­tungs- und Ver­fah­rens­kos­ten im Zu­sam­men­hang mit der all­ge­mei­nen Wahr­neh­mung der In­ter­es­sen des Im­mo­bi­li­en­fonds und sei­ner An­le­ge­rin­nen und An­le­ger.6

2terDie Fonds­lei­tung ei­nes Im­mo­bi­li­en­fonds kann für ih­re ei­ge­nen Be­mü­hun­gen im Zu­sam­men­hang mit den fol­gen­den Tä­tig­kei­ten ei­ne Kom­mis­si­on er­he­ben, so­fern der Fonds­ver­trag dies aus­drück­lich vor­sieht und die Tä­tig­keit nicht von Drit­ten aus­ge­übt wird:

a.
Kauf und Ver­kauf von Grund­stücken auf der Ba­sis des Kaufs- oder des Ver­kaufs­prei­ses;
b.
Er­stel­lung von Bau­ten, bei Re­no­va­tio­nen und Um­bau­ten auf der Ba­sis der Bau­kos­ten;
c.
Ver­wal­tung der Lie­gen­schaf­ten auf der Ba­sis der jähr­li­chen Brut­to­miet­zin­sein­nah­men.7

3Der Fonds­ver­trag gibt die Ver­gü­tun­gen und Ne­ben­kos­ten in ei­ner ein­heit­li­chen und um­fas­sen­den Über­sicht an und glie­dert sie nach Art, ma­xi­ma­ler Hö­he und Be­rech­nung.

4Die Ver­wen­dung der Be­zeich­nung «All-in-fee» ist nur zu­läs­sig, so­fern die­se sämt­li­che Ver­gü­tun­gen mit Aus­nah­me der Aus­ga­be- und Rück­nah­me­kom­mis­sio­nen, aber ein­sch­liess­lich der Ne­ben­kos­ten um­fasst. Wird die Be­zeich­nung «Pau­schal­kom­mis­si­on» be­nutzt, ist aus­drück­lich auf­zu­füh­ren, wel­che Ver­gü­tun­gen und Ne­ben­kos­ten nicht dar­in ent­hal­ten sind.

5Die Fonds­lei­tung, der Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­genund die De­pot­bank kön­nen nur dann Re­tro­zes­sio­nen zur De­ckung der Ver­trieb­stä­tig­keit des Fonds be­zah­len, wenn dies im Fonds­ver­trag aus­drück­lich vor­ge­se­hen ist.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
4 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
5 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
6 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
7 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 38 Ausgabe- und Rücknahmepreis; Zuschläge und Abzüge  

(Art. 26 Abs. 3 KAG)

1Den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern kön­nen be­las­tet wer­den:

a.
die pau­scha­li­sier­ten Ne­ben­kos­ten, die bei Aus­ga­be, Rück­nah­me oder Um­tausch von An­tei­len für den An- und Ver­kauf der An­la­gen ent­ste­hen;
b.
ei­ne Kom­mis­si­on für Zeich­nun­gen, Um­wand­lun­gen oder Rück­zah­lun­gen an den Ver­trei­ber zur De­ckung der mit dem Ver­trieb ver­bun­de­nen Kos­ten.

2Der Fonds­ver­trag um­schreibt auf ver­ständ­li­che und trans­pa­ren­te Wei­se die Kom­mis­sio­nen, die den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern be­las­tet wer­den kön­nen, so­wie de­ren Hö­he und Be­rech­nungs­wei­se.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 39 Publikationsorgane  

(Art. 26 Abs. 3 KAG)1

1Im Pro­spekt des An­la­ge­fonds sind ein oder meh­re­re Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­ne zu be­zeich­nen, in de­nen die vom Ge­setz und von der Ver­ord­nung ge­for­der­ten In­for­ma­tio­nen den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den. Als Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­ne kön­nen Print­me­di­en oder öf­fent­lich zu­gäng­li­che und von der FIN­MA an­er­kann­te elek­tro­ni­sche Platt­for­men be­zeich­net wer­den.2

2Sämt­li­che pu­bli­ka­ti­ons­pflich­ti­gen Tat­be­stän­de, bei wel­chen An­le­ge­rin­nen und An­le­gern ein Ein­wen­dungs­recht bei der FIN­MA zu­steht, so­wie die Auf­lö­sung ei­nes An­la­ge­fonds sind in den da­für vor­ge­se­he­nen Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen zu ver­öf­fent­li­chen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 40 Anteilsklassen  

(Art. 26 Abs. 3 Bst. k und 78 Abs. 3 KAG)

1Die Fonds­lei­tung kann mit Zu­stim­mung der De­pot­bank und Ge­neh­mi­gung der FIN­MA An­teils­klas­sen schaf­fen, auf­he­ben oder ver­ei­ni­gen. Sie ori­en­tiert sich da­bei na­ment­lich an fol­gen­den Kri­te­ri­en: Kos­ten­struk­tur, Re­fe­renzwäh­rung, Wäh­rungs­ab­si­che­rung, Aus­schüt­tung oder The­sau­rie­rung der Er­trä­ge, Min­de­st­an­la­ge oder An­le­ger­kreis.

2Die Ein­zel­hei­ten wer­den im Pro­spekt ge­re­gelt. Dar­in ist na­ment­lich das Ri­si­ko, dass ei­ne Klas­se un­ter Um­stän­den für ei­ne an­de­re haf­ten muss, of­fen zu le­gen.

3Die Fonds­lei­tung pu­bli­ziert die Schaf­fung, Auf­he­bung oder Ver­ei­ni­gung von An­teils­klas­sen in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen. Nur die Ver­ei­ni­gung gilt als Än­de­rung des Fonds­ver­trags und un­ter­liegt Ar­ti­kel 27 des Ge­set­zes.

4Ar­ti­kel 112 Ab­satz 3 Buch­sta­ben a–c ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

5Die An­tei­le oder An­teils­klas­sen ei­nes in­län­di­schen «Ex­change Tra­ded Fund» (ETF) müs­sen dau­ernd an ei­ner be­wil­lig­ten schwei­ze­ri­schen Bör­se ko­tiert sein. Han­delt es sich bei ei­ner aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge, die zum An­ge­bot an nicht qua­li­fi­zier­te An­le­ge­rin­nen und An­le­ger in der Schweiz ge­neh­migt ist, um einen ETF, so müs­sen min­des­tens die in der Schweiz für nicht qua­li­fi­zier­te An­le­ge­rin­nen und An­le­ger an­ge­bo­te­nen An­tei­le oder An­teils­klas­sen dau­ernd an ei­ner be­wil­lig­ten schwei­ze­ri­schen Bör­se ko­tiert sein.1


1 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 41 Änderung des Fondsvertrages; Publikationspflicht, Einwendungsfrist, Inkrafttreten und Barauszahlung  

(Art. 27 Abs. 2 und 3 KAG)

1Die Fonds­lei­tung hat je­de Än­de­rung des Fonds­ver­trags in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen des je­wei­li­gen An­la­ge­fonds in der vom Ge­setz vor­ge­se­he­nen Form zu pu­bli­zie­ren. In der Pu­bli­ka­ti­on in­for­miert die Fonds­lei­tung die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger in kla­rer und ver­ständ­li­cher Wei­se dar­über, auf wel­che Fonds­ver­trags­än­de­run­gen sich die Prü­fung und die Fest­stel­lung der Ge­set­zes­kon­for­mi­tät durch die FIN­MA er­stre­cken.1

1bisDie FIN­MA kann von Ge­set­zes we­gen er­for­der­li­che Än­de­run­gen, wel­che die Rech­te der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger nicht be­rüh­ren oder aus­sch­liess­lich for­mel­ler Na­tur sind, von der Pu­bli­ka­ti­ons­pflicht aus­neh­men.2

2Die Frist zur Er­he­bung von Ein­wen­dun­gen ge­gen die Än­de­rung des Fonds­ver­tra­ges be­ginnt am Tag nach der Ver­öf­fent­li­chung in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen zu lau­fen.

2bisBei der Ge­neh­mi­gung der Fonds­ver­trags­än­de­rung prüft die FIN­MA aus­sch­liess­lich die Än­de­run­gen der Be­stim­mun­gen nach Ar­ti­kel 35a Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–g und stellt de­ren Ge­set­zes­kon­for­mi­tät fest.3

2terHat die FIN­MA bei der Ge­neh­mi­gung ei­nes Fonds­ver­trags nach Ar­ti­kel 35a Ab­satz 3 sämt­li­che Be­stim­mun­gen ge­prüft und de­ren Ge­set­zes­kon­for­mi­tät fest­ge­stellt, so prüft sie auch bei der Än­de­rung die­ses Fonds­ver­trags al­le Be­stim­mun­gen und stellt de­ren Ge­set­zes­kon­for­mi­tät fest, so­fern der An­la­ge­fonds im Aus­land an­ge­bo­ten wer­den soll und das aus­län­di­sche Recht es ver­langt.4

3Die FIN­MA legt in ih­rem Ent­scheid das Da­tum des In­kraft­tre­tens der Fonds­ver­trags­än­de­rung fest.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 42–50  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

2. Kapitel: Investmentgesellschaft mit variablem Kapital

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 51 Selbst- und fremdverwaltete SICAV  

(Art. 36 Abs. 3 KAG)

1Die selbst­ver­wal­te­te SI­CAV führt die Ad­mi­nis­tra­ti­on sel­ber aus. Sie darf die Port­fo­lio­ver­wal­tung nach Ar­ti­kel 36 Ab­satz 3 des Ge­set­zes an einen Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen­de­le­gie­ren, der ei­ner an­er­kann­ten Auf­sicht un­ter­steht.

2Die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV de­le­giert die Ad­mi­nis­tra­ti­on an ei­ne be­wil­lig­te Fonds­lei­tung. Die Ad­mi­nis­tra­ti­on bein­hal­tet auch den Ver­trieb der SI­CAV. Zu­sätz­lich de­le­giert die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV die Port­fo­lio­ver­wal­tung an die­sel­be Fonds­lei­tung oder an einen Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen, der ei­ner an­er­kann­ten Auf­sicht un­ter­steht.

3Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 64.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 52 Zweck  

(Art. 36 Abs. 1 Bst. d KAG)

Die SI­CAV darf aus­sch­liess­lich ihr Ver­mö­gen be­zie­hungs­wei­se ih­re Teil­ver­mö­gen ver­wal­ten. Na­ment­lich ist es ihr ver­bo­ten, Dienst­leis­tun­gen im Sin­ne der Ar­ti­kel 26 und 34 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 20182 (FI­NIG) für Drit­te zu er­brin­gen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
2 SR 954.1

Art. 53 Mindestvermögen  

(Art. 36 Abs. 2 KAG)

Für das Min­dest­ver­mö­gen der SI­CAV gilt Ar­ti­kel 35 sinn­ge­mä­ss.

Art. 54 Mindesteinlage  

1Für die selbst­ver­wal­te­te SI­CAV und die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV, wel­che die Ad­mi­nis­tra­ti­on an ei­ne be­wil­lig­te Fonds­lei­tung und die Port­fo­lio­ver­wal­tung an einen an­de­ren Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen­de­le­giert, müs­sen die Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­näre im Zeit­punkt der Grün­dung ei­ne Min­de­stein­la­ge von 500 000 Fran­ken ein­zah­len.

2De­le­giert die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV die Ad­mi­nis­tra­ti­on und die Port­fo­lio­ver­wal­tung an die­sel­be be­wil­lig­te Fonds­lei­tung, so müs­sen die Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­näre im Zeit­punkt der Grün­dung ei­ne Min­de­stein­la­ge von 250 000 Fran­ken ein­zah­len.

3Die Min­de­stein­la­ge ist dau­ernd ein­zu­hal­ten.

4Die SI­CAV mel­det der FIN­MA un­ver­züg­lich ei­ne Un­ter­schrei­tung.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 55 Begriff und Höhe der eigenen Mittel  

(Art. 39 KAG)

1Als ei­ge­ne Mit­tel wer­den die ein­be­zahl­ten Ein­la­gen der Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­näre an­ge­rech­net.

2Von den ei­ge­nen Mit­teln ab­zu­zie­hen sind:

a.
der den Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­nären zu­re­chen­ba­re Bi­lanz­ver­lust;
b.
der den Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­nären zu­re­chen­ba­re Wert­be­rech­ti­gungs- und Rück­stel­lungs­be­darf;
c.
im­ma­te­ri­el­le Wer­te (in­klu­si­ve Grün­dungs- und Or­ga­ni­sa­ti­ons­kos­ten so­wie Good­will) mit Aus­nah­me von Soft­wa­re.

3Die selbst­ver­wal­te­te SI­CAV be­rech­net die Hö­he der not­wen­di­gen ei­ge­nen Mit­tel sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 59 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. No­vem­ber 20191 (FI­NIV).2

3bisDie fremd­ver­wal­te­te SI­CAV, wel­che die Ad­mi­nis­tra­ti­on ei­ner be­wil­lig­ten Fonds­lei­tung und die Port­fo­lio­ver­wal­tung ei­nem Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen über­trägt, be­rech­net die Hö­he der not­wen­di­gen ei­ge­nen Mit­tel sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 59 FI­NIV. Von die­sem Be­trag kann sie 20 Pro­zent ab­zie­hen.3

3terDie FIN­MA kann die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV, wel­che die Port­fo­lio­ver­wal­tung an ei­ne Bank im Sin­ne des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 19344 oder an ein Wert­pa­pier­haus im Sin­ne des FI­NIG5 mit Sitz in der Schweiz über­trägt, von der Pflicht be­frei­en, das Ver­mö­gen mit ei­ge­nen Mit­teln zu un­ter­le­gen.6

4Über­trägt die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV die Ad­mi­nis­tra­ti­on und die Port­fo­lio­ver­wal­tung der­sel­ben be­wil­lig­ten Fonds­lei­tung, so muss sie das Ver­mö­gen nicht mit ei­ge­nen Mit­teln un­ter­le­gen (Art. 59 Abs. 4 FI­NIV).7

5Das vor­ge­schrie­be­ne Ver­hält­nis zwi­schen ei­ge­nen Mit­teln und Ge­samt­ver­mö­gen der selbst­ver­wal­te­ten SI­CAV so­wie der fremd­ver­wal­te­ten SI­CAV, wel­che die Ad­mi­nis­tra­ti­on an ei­ne be­wil­lig­te Fonds­lei­tung und die Port­fo­lio­ver­wal­tung an einen Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen­de­le­giert, ist dau­ernd ein­zu­hal­ten.8

6Die SI­CAV mel­det der FIN­MA un­ver­züg­lich die feh­len­den ei­ge­nen Mit­tel.

7Die FIN­MA re­gelt die Ein­zel­hei­ten.


1 SR 954.11
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
4 SR 952.0
5 SR 954.1
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 56 Nettoemissionspreis zum Zeitpunkt der Erstemission  

(Art. 40 Abs. 4 KAG)

Al­le Ak­ti­en ha­ben, un­ab­hän­gig da­von, ob sie un­ter­schied­li­chen Ka­te­go­ri­en an­ge­hö­ren, zum Zeit­punkt der Ers­te­mis­si­on ih­rer Ka­te­go­rie den­sel­ben Net­to­e­mis­si­ons­preis. Die­ser ent­spricht dem von den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern zu zah­len­den Aus­ga­be­preis bei der Emis­si­on ab­züg­lich all­fäl­li­ger Ver­gü­tun­gen und Ne­ben­kos­ten.

Art. 57  

1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 58 Ausgabe und Rücknahme von Aktien  

(Art. 42 Abs. 1 und 3 KAG)

1Die Ar­ti­kel 37 und 38 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

2Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­näre kön­nen ih­re Ak­ti­en zu­rück­ge­ben, so­fern:

a.
das an­ge­mes­se­ne Ver­hält­nis zwi­schen Ein­la­gen und Ge­samt­ver­mö­gen der SI­CAV auch nach der Rück­nah­me ein­ge­hal­ten ist; und
b.
die Min­de­stein­la­ge nicht un­ter­schrit­ten wird.
Art. 59 Anlage in eigenen Aktien  

(Art. 42 Abs. 2 und 94 KAG)

An­la­gen ei­nes Teil­ver­mö­gens in an­de­ren Teil­ver­mö­gen der­sel­ben SI­CAV stel­len kei­ne An­la­ge in ei­ge­nen Ak­ti­en dar.

Art. 60 Publikationsorgane  

(Art. 43 Abs. 1 Bst. f KAG)

Ar­ti­kel 39 gilt sinn­ge­mä­ss.

Art. 61 SICAV mit Anteilsklassen  

(Art. 40 Abs. 4 und 78 Abs. 3 KAG)

1So­fern die Sta­tu­ten es vor­se­hen, kann die SI­CAV mit der Ge­neh­mi­gung der FIN­MA An­teils­klas­sen schaf­fen, auf­he­ben oder ver­ei­ni­gen.

2Ar­ti­kel 40 gilt sinn­ge­mä­ss. Die Ver­ei­ni­gung be­darf der Zu­stim­mung der Ge­ne­ral­ver­samm­lung.

3Das Ri­si­ko, dass ei­ne An­teils­klas­se für ei­ne an­de­re haf­ten muss, ist im Pro­spekt of­fen zu le­gen.

Art. 62 Stimmrechte  

(Art. 40 Abs. 4, 47 und 94 KAG)

1Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre sind stimm­be­rech­tigt für:

a.
das Teil­ver­mö­gen, an dem sie be­tei­ligt sind;
b.
die Ge­sell­schaft, wenn der Ent­scheid die SI­CAV als Gan­zes be­trifft.

2Weicht der ei­nem Teil­ver­mö­gen zu­re­chen­ba­re Stim­man­teil deut­lich von dem die­sem Teil­ver­mö­gen zu­re­chen­ba­ren Ver­mö­gensan­teil ab, so kön­nen die Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre an der Ge­ne­ral­ver­samm­lung ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be b über die Zer­le­gung oder Zu­sam­men­le­gung der Ak­ti­en ei­ner Ak­ti­en­ka­te­go­rie ent­schei­den. Die FIN­MA muss die­sem Ent­scheid zu sei­ner Gül­tig­keit zu­stim­men.

3Die FIN­MA kann die Zer­le­gung oder die Zu­sam­men­le­gung von Ak­ti­en ei­ner Ak­ti­en­ka­te­go­rie an­ord­nen.

Art. 62a Depotbank  

(Art. 44a KAG)

Für die De­pot­bank gel­ten Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 die­ser Ver­ord­nung und Ar­ti­kel 53 FI­NIV2 sinn­ge­mä­ss.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
2 SR 954.11

Art. 62b Inhalt des Anlagereglements  

(Art. 43 und 44 KAG)

1Der In­halt und die Ge­neh­mi­gung des An­la­ge­re­gle­ments rich­ten sich nach den Be­stim­mun­gen über den Fonds­ver­trag, so­weit das Ge­setz oder die Sta­tu­ten nichts an­de­res vor­se­hen.

2Die SI­CAV in­for­miert die Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre mit der Ein­be­ru­fung der Ge­ne­ral­ver­samm­lung in der in den Sta­tu­ten vor­ge­schrie­be­nen Form dar­über:2

a.
wel­che Än­de­run­gen des An­la­ge­re­gle­ments die FIN­MA ge­prüft hat; und
b.
für wel­che die­ser Än­de­run­gen die FIN­MA fest­ge­stellt hat, dass sie ge­set­zes­kon­form sind.

3Die Ab­sät­ze 1 und 2 gel­ten sinn­ge­mä­ss für die Sta­tu­ten, so­fern die­se In­hal­te des An­la­ge­re­gle­ments re­geln.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

2. Abschnitt: Organisation

Art. 63 Generalversammlung  

(Art. 50 und 94 KAG)

1Die Sta­tu­ten kön­nen für ein­zel­ne Teil­ver­mö­gen Ge­ne­ral­ver­samm­lun­gen vor­se­hen, wenn es um Ent­schei­de geht, wel­che le­dig­lich die­se Teil­ver­mö­gen be­tref­fen.

2Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre, die zu­sam­men über min­des­tens 10 Pro­zent der Stim­men sämt­li­cher be­zie­hungs­wei­se ein­zel­ner Teil­ver­mö­gen ver­fü­gen, kön­nen die Trak­tan­die­rung ei­nes Ver­hand­lungs­ge­gen­stan­des an der Ge­ne­ral­ver­samm­lung der SI­CAV be­zie­hungs­wei­se der Teil­ver­mö­gen ver­lan­gen.

3Die Ge­ne­ral­ver­samm­lung der SI­CAV be­zie­hungs­wei­se der Teil­ver­mö­gen ist zu­stän­dig für die Än­de­rung des An­la­ge­re­gle­ments, so­fern die Än­de­rung:

a.
nicht von Ge­set­zes we­gen er­for­der­lich ist;
b.1
die Rech­te der Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre be­rührt; oder
c.
nicht aus­sch­liess­lich for­mel­ler Na­tur ist.

4Die SI­CAV ver­öf­fent­licht in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen die von der Ge­ne­ral­ver­samm­lung be­schlos­se­nen und von der FIN­MA ge­neh­mig­ten we­sent­li­chen Än­de­run­gen des Fonds­re­gle­ments mit dem Hin­weis auf die Stel­len, wo die Än­de­run­gen im Wort­laut kos­ten­los be­zo­gen wer­den kön­nen.

5Die Be­stim­mung über die wich­ti­gen Be­schlüs­se der Ge­ne­ral­ver­samm­lung ei­ner Ak­ti­en­ge­sell­schaft (Art. 704 OR2) fin­det kei­ne An­wen­dung.3


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2008, in Kraft seit 1. März 2008 (AS 2008 571).
2 SR 220
3 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 6 der Fi­nanz­markt­prüf­ver­ord­nung vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5363).

Art. 64 Verwaltungsrat  

(Art. 51 KAG)

1Der Ver­wal­tungs­rat hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
die Wahr­neh­mung der Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 716a des Ob­li­ga­tio­nen­rechts1;
b.
die Fest­le­gung der Grund­sät­ze der An­la­ge­po­li­tik;
c.2
die Be­zeich­nung der De­pot­bank oder ei­nes In­sti­tuts ge­mä­ss Ar­ti­kel 44a Ab­satz 2 des Ge­set­zes;
d.
die Schaf­fung neu­er Teil­ver­mö­gen, so­fern die Sta­tu­ten dies vor­se­hen;
e.3
die Aus­ar­bei­tung des Pro­spekts und des Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatts;
f.
die Ad­mi­nis­tra­ti­on.

2Die Auf­ga­ben nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c kön­nen nicht de­le­giert wer­den.

3In ei­ner selbst­ver­wal­te­ten SI­CAV kön­nen die Auf­ga­ben nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und e so­wie Tei­le der Ad­mi­nis­tra­ti­on nach Ab­satz 1 Buch­sta­be f, na­ment­lich das Risk-Ma­na­ge­ment, die Aus­ge­stal­tung des in­ter­nen Kon­troll­sys­tems (IKS) und die Com­plian­ce, nur an die Ge­schäfts­lei­tung de­le­giert wer­den.

4Für die Or­ga­ni­sa­ti­on der selbst­ver­wal­te­ten SI­CAV gel­ten die Ar­ti­kel 51 Ab­satz 1, 52 Ab­satz 1 und 53 FI­NIV4 sinn­ge­mä­ss.5


1 SR 220
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
4 SR 954.11
5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 65 Übertragung von Aufgaben  

(Art. 36 Abs. 3 und 51 Abs. 5 KAG)

Die Ar­ti­kel 32 und 35 FI­NIG2 sind sinn­ge­mä­ss auf die Über­tra­gung von Auf­ga­ben an­wend­bar.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
2 SR 954.1

Art. 66  

1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

3. Kapitel: Arten der offenen kollektiven Kapitalanlagen und Anlagevorschriften

1. Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen

Art. 67 Einhaltung der Anlagevorschriften  

(Art. 53 ff. KAG)

1Die pro­zen­tua­len Be­schrän­kun­gen die­ses Ka­pi­tels be­zie­hen sich, so­weit nichts an­de­res be­stimmt wird, auf das Fonds­ver­mö­gen zu Ver­kehrs­wer­ten; sie müs­sen stän­dig ein­ge­hal­ten wer­den.

2Wer­den die Be­schrän­kun­gen durch Markt­ver­än­de­run­gen über­schrit­ten, so müs­sen die An­la­gen un­ter Wah­rung der In­ter­es­sen der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist auf das zu­läs­si­ge Mass zu­rück­ge­führt wer­den.

3Ef­fek­ten­fonds und üb­ri­ge Fonds müs­sen die An­la­ge­be­schrän­kun­gen sechs Mo­na­te nach der Lan­cie­rung er­fül­len.

4Im­mo­bi­li­en­fonds müs­sen die An­la­ge­be­schrän­kun­gen zwei Jah­re nach der Lan­cie­rung er­fül­len.

5Die FIN­MA kann die Fris­ten der Ab­sät­ze 3 und 4 auf Ge­such der Fonds­lei­tung und der SI­CAV er­stre­cken.

Art. 68 Tochtergesellschaften und zulässige Anlagen  

(Art. 53 ff. KAG)

1Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen für die Ver­wal­tung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen Toch­ter­ge­sell­schaf­ten ein­set­zen, de­ren aus­sch­liess­li­cher Zweck das Hal­ten von An­la­gen für die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge ist. Die FIN­MA re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

2Die SI­CAV darf be­weg­li­ches und un­be­weg­li­ches Ver­mö­gen er­wer­ben, das für die un­mit­tel­ba­re Aus­übung ih­rer be­trieb­li­chen Tä­tig­keit un­er­läss­lich ist. Die FIN­MA re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

Art. 69 Gegenstand von Umbrella-Fonds  

(Art. 92 ff. KAG)

1Um­brel­la-Fonds dür­fen nur Teil­ver­mö­gen der glei­chen Fonds­art um­fas­sen.

2Als Fonds­ar­ten gel­ten:

a.
Ef­fek­ten­fonds;
b.
Im­mo­bi­li­en­fonds;
c.
üb­ri­ge Fonds für tra­di­tio­nel­le An­la­gen;
d.
üb­ri­ge Fonds für al­ter­na­ti­ve An­la­gen.

3Bei kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit Teil­ver­mö­gen gel­ten die An­la­ge­be­schrän­kun­gen und -tech­ni­ken für je­des Teil­ver­mö­gen ein­zeln.

2. Abschnitt: Effektenfonds

Art. 70 Zulässige Anlagen  

(Art. 54 Abs. 1 und 2 KAG)

1Zu­läs­sig sind An­la­gen in:

a.
Ef­fek­ten nach Ar­ti­kel 71;
b.
de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­ten nach Ar­ti­kel 72;
c.
An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen, wel­che die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 73 er­fül­len;
d.
Geld­mark­t­in­stru­men­ten nach Ar­ti­kel 74;
e.
Gut­ha­ben auf Sicht und auf Zeit mit Lauf­zei­ten bis zu zwölf Mo­na­ten bei Ban­ken, die ih­ren Sitz in der Schweiz oder in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on ha­ben oder in ei­nem an­de­ren Staat, wenn die Bank dort ei­ner Auf­sicht un­ter­steht, die der­je­ni­gen in der Schweiz gleich­wer­tig ist.

2Nicht zu­läs­sig sind:

a.
An­la­gen in Edel­me­tal­len, Edel­me­tall­zer­ti­fi­ka­ten, Wa­ren und Wa­ren­pa­pie­ren;
b.
Leer­ver­käu­fe von An­la­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d.

3In an­de­ren als in Ab­satz 1 ge­nann­ten An­la­gen dür­fen höchs­tens 10 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens an­ge­legt wer­den.

4...1


1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 71 Effekten  

(Art. 54 KAG)

1Als Ef­fek­ten gel­ten Wert­pa­pie­re und Wert­rech­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 54 Ab­satz 1 des Ge­set­zes, die ein Be­tei­li­gungs- oder For­de­rungs­recht oder das Recht ver­kör­pern, sol­che Wert­pa­pie­re und Wert­rech­te durch Zeich­nung oder Aus­tausch zu er­wer­ben, na­ment­lich War­rants.

2An­la­gen in Ef­fek­ten aus Neu­e­mis­sio­nen sind nur zu­läs­sig, wenn de­ren Zu­las­sung an ei­ner Bör­se oder ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt in den Emis­si­ons­be­din­gun­gen vor­ge­se­hen ist. Sind sie ein Jahr nach dem Er­werb noch nicht an der Bör­se oder an ei­nem an­de­ren dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt zu­ge­las­sen, so sind die Ti­tel in­ner­halb ei­nes Mo­nats zu ver­kau­fen.

3Die FIN­MA kann die für einen Ef­fek­ten­fonds zu­läs­si­gen An­la­gen nach dem je­weils gel­ten­den Recht der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaf­ten kon­kre­ti­sie­ren.1


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 72 Derivative Finanzinstrumente  

(Art. 54 und 56 KAG)

1De­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te sind zu­läs­sig, wenn:

a.
ih­nen als Ba­sis­wer­te An­la­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 70 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d, Fi­nan­zin­di­zes, Zins­sät­ze, Wech­sel­kur­se, Kre­di­te oder Wäh­run­gen zu Grun­de lie­gen;
b.
die zu Grun­de lie­gen­den Ba­sis­wer­te ge­mä­ss Fonds­re­gle­ment als An­la­gen zu­läs­sig sind; und
c.
sie an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den.

2Bei Ge­schäf­ten mit OTC-De­ri­va­ten (OTC-Ge­schäf­ten) müs­sen zu­sätz­lich die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sein:

a.
Die Ge­gen­par­tei ist ein be­auf­sich­tig­ter, auf die­ses Ge­schäft spe­zia­li­sier­ter Fi­nan­zin­ter­me­di­är.
b.
Die OTC-De­ri­va­te sind täg­lich han­del­bar oder ei­ne Rück­ga­be an den Emit­ten­ten ist je­der­zeit mög­lich. Zu­dem sind sie zu­ver­läs­sig und nach­voll­zieh­bar be­wert­bar.

3Das mit de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­ten ver­bun­de­ne Ge­sam­ten­ga­ge­ment ei­nes Ef­fek­ten­fonds darf 100 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens nicht über­schrei­ten. Das Ge­sam­ten­ga­ge­ment darf 200 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens nicht über­schrei­ten. Un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Mög­lich­keit der vor­über­ge­hen­den Kre­dit­auf­nah­me im Um­fang von höchs­tens 10 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens (Art. 77 Abs. 2) darf das Ge­sam­ten­ga­ge­ment ins­ge­samt 210 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens nicht über­schrei­ten.

4War­rants sind wie de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te zu be­han­deln.

Art. 73 Anlagen in anderen kollektiven Kapitalanlagen (Zielfonds)  

(Art. 54 und 57 Abs. 1 KAG)

1Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen nur in Ziel­fonds an­le­gen, wenn:

a.
de­ren Do­ku­men­te die An­la­gen in an­de­ren Ziel­fonds ih­rer­seits ins­ge­samt auf 10 Pro­zent be­gren­zen;
b.
für die­se in Be­zug auf Zweck, Or­ga­ni­sa­ti­on, An­la­ge­po­li­tik, An­le­ger­schutz, Ri­si­ko­ver­tei­lung, ge­trenn­te Ver­wah­rung des Fonds­ver­mö­gens, Kre­dit­auf­nah­me, Kre­dit­ge­wäh­rung, Leer­ver­käu­fe von Wert­pa­pie­ren und Geld­mark­t­in­stru­men­ten, Aus­ga­be und Rück­nah­me der An­tei­le und In­halt der Halb­jah­res- und Jah­res­be­rich­te gleich­wer­ti­ge Be­stim­mun­gen gel­ten wie für Ef­fek­ten­fonds;
c.
die Ziel­fonds im Sitz­staat als kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen zu­ge­las­sen sind und dort ei­ner dem An­le­ger­schutz die­nen­den, der schwei­ze­ri­schen gleich­wer­ti­gen Auf­sicht un­ter­ste­hen, und die in­ter­na­tio­na­le Amts­hil­fe ge­währ­leis­tet ist.

2Sie dür­fen höchs­tens:

a.
20 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in An­tei­len des­sel­ben Ziel­fonds an­le­gen; und
b.1
30 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in An­tei­len von Ziel­fonds an­le­gen, die nicht den mass­ge­ben­den Richt­li­ni­en der Eu­ro­päi­schen Uni­on ent­spre­chen (Or­ga­nis­mus für ge­mein­sa­me An­la­gen in Wert­pa­pie­ren, OGAW), aber die­sen oder schwei­ze­ri­schen Ef­fek­ten­fonds nach Ar­ti­kel 53 des Ge­set­zes gleich­wer­tig sind.

3Für die An­la­gen in Ziel­fonds gel­ten die Ar­ti­kel 78–84 nicht.

4Darf ge­mä­ss Fonds­re­gle­ment ein we­sent­li­cher Teil des Fonds­ver­mö­gens in Ziel­fonds an­ge­legt wer­den, so:

a.2
müs­sen das Fonds­re­gle­ment und der Pro­spekt An­ga­ben dar­über ent­hal­ten, wie hoch die Ver­wal­tungs­kom­mis­sio­nen ma­xi­mal sind, die von der in­ves­tie­ren­den kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge selbst wie auch von den Ziel­fonds zu tra­gen sind;
b.
ist im Jah­res­be­richt an­zu­ge­ben, wie hoch der An­teil der Ver­wal­tungs­kom­mis­sio­nen ma­xi­mal ist, den die in­ves­tie­ren­de kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge ei­ner­seits und die Ziel­fonds an­de­rer­seits tra­gen.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 73a Master-Feeder-Strukturen  

(Art. 54 und 57 Abs. 1 KAG)

1Ein Fee­der-Fonds ist ei­ne kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge, die ab­wei­chend von Ar­ti­kel 73 Ab­satz 2 Buch­sta­be a min­des­tens 85 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in An­tei­len des­sel­ben Ziel­fonds (Mas­ter-Fonds) an­legt.

2Der Mas­ter-Fonds ist ei­ne schwei­ze­ri­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge der­sel­ben Art wie der Fee­der-Fonds, ist sel­ber kein Fee­der-Fonds und hält kei­ne An­tei­le an ei­nem sol­chen.

3Ein Fee­der-Fonds kann bis zu 15 Pro­zent sei­nes Fonds­ver­mö­gens in flüs­si­ge Mit­tel (Art. 75) oder de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te (Art. 72) an­le­gen. Die de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­te dür­fen aus­sch­liess­lich zum Zweck der Ab­si­che­rung ver­wen­det wer­den.

4Die FIN­MA re­gelt die Ein­zel­hei­ten.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 74 Geldmarktinstrumente  

(Art. 54 Abs. 1 KAG)

1Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen Geld­mark­t­in­stru­men­te er­wer­ben, wenn die­se li­qui­de und be­wert­bar sind so­wie an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den.

2Geld­mark­t­in­stru­men­te, die nicht an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den, dür­fen nur er­wor­ben wer­den, wenn die Emis­si­on oder der Emit­tent Vor­schrif­ten über den Gläu­bi­ger- und den An­le­ger­schutz un­ter­liegt und wenn die Geld­mark­t­in­stru­men­te be­ge­ben oder ga­ran­tiert sind von:

a.
der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­bank;
b.
der Zen­tral­bank ei­nes Mit­glied­staa­tes der Eu­ro­päi­schen Uni­on;
c.
der Eu­ro­päi­schen Zen­tral­bank;
d.
der Eu­ro­päi­schen Uni­on;
e.
der Eu­ro­päi­schen In­ves­ti­ti­ons­bank;
f.
der Or­ga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit (OECD);
g.
ei­nem an­de­ren Staat ein­sch­liess­lich des­sen Glied­staa­ten;
h.
ei­ner in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­ti­on öf­fent­lich-recht­li­chen Cha­rak­ters, der die Schweiz oder min­des­tens ein Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on an­ge­hört;
i.
ei­ner öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaft;
j.
ei­nem Un­ter­neh­men, des­sen Ef­fek­ten an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den;
k.1
ei­ner Bank, ei­nem Wert­pa­pier­haus oder ei­nem sons­ti­gen In­sti­tut, das ei­ner Auf­sicht un­ter­steht, die der­je­ni­gen in der Schweiz gleich­wer­tig ist.

1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 75 Flüssige Mittel  

(Art. 54 Abs. 2 KAG)

Als flüs­si­ge Mit­tel gel­ten Bank­gut­ha­ben so­wie For­de­run­gen aus Pen­si­ons­ge­schäf­ten auf Sicht und auf Zeit mit Lauf­zei­ten bis zu zwölf Mo­na­ten.

Art. 76 Effektenleihe (Securities Lending) und Pensionsgeschäft (Repo, Reverse Repo)  

(Art. 55 Abs. 1 Bst. a und b KAG)

1Ef­fek­ten­lei­he und Pen­si­ons­ge­schäft sind nur im Hin­blick auf ei­ne ef­fi­zi­en­te Ver­wal­tung des Fonds­ver­mö­gens zu­läs­sig. Die De­pot­bank haf­tet für die markt­kon­for­me, ein­wand­freie Ab­wick­lung der Ef­fek­ten­lei­he und des Pen­si­ons­ge­schäf­tes.

2Ban­ken, Bro­ker, Ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen und Ef­fek­ten­clea­ring-Or­ga­ni­sa­tio­nen dür­fen bei der Ef­fek­ten­lei­he als Bor­ger her­an­ge­zo­gen wer­den, so­fern sie auf die Ef­fek­ten­lei­he spe­zia­li­siert sind und Si­cher­hei­ten leis­ten, die dem Um­fang und dem Ri­si­ko der be­ab­sich­tig­ten Ge­schäf­te ent­spre­chen. Un­ter den glei­chen Be­din­gun­gen darf das Pen­si­ons­ge­schäft mit den ge­nann­ten In­sti­tu­ten ab­ge­wi­ckelt wer­den.

3Die Ef­fek­ten­lei­he und das Pen­si­ons­ge­schäft sind in ei­nem stan­dar­di­sier­ten Rah­men­ver­trag zu re­geln.

Art. 77 Aufnahme und Gewährung von Krediten; Belastung des Fondsvermögens  

(Art. 55 Abs. 1 Bst. c und d so­wie Abs. 2 KAG)

1Zu­las­ten ei­nes Ef­fek­ten­fonds dür­fen:

a.
kei­ne Kre­di­te ge­währt und kei­ne Bürg­schaf­ten ab­ge­schlos­sen wer­den;
b.
höchs­tens 25 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens ver­pfän­det oder zur Si­che­rung über­eig­net wer­den.

2Ef­fek­ten­fonds dür­fen für höchs­tens 10 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens vor­über­ge­hend Kre­di­te auf­neh­men.

3Die Ef­fek­ten­lei­he und das Pen­si­ons­ge­schäft als Re­ver­se Re­po gel­ten nicht als Kre­dit­ge­wäh­rung im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­be a.

4Das Pen­si­ons­ge­schäft als Re­po gilt als Kre­dit­auf­nah­me im Sin­ne von Ab­satz 2, es sei denn, die er­hal­te­nen Mit­tel wer­den im Rah­men ei­nes Ar­bi­tra­ge-Ge­schäfts für die Über­nah­me von Ef­fek­ten glei­cher Art und Gü­te in Ver­bin­dung mit ei­nem ent­ge­gen­ge­setz­ten Pen­si­ons­ge­schäft (Re­ver­se Re­po) ver­wen­det.

Art. 78 Risikoverteilung bei Effekten und Geldmarktinstrumenten  

(Art. 57 KAG)

1Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen ein­sch­liess­lich der de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­te höchs­tens 10 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in Ef­fek­ten oder Geld­mark­t­in­stru­men­ten des­sel­ben Emit­ten­ten an­le­gen.

2Der Ge­samt­wert der Ef­fek­ten und Geld­mark­t­in­stru­men­te der Emit­ten­ten, bei wel­chen mehr als 5 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens an­ge­legt sind, darf 40 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens nicht über­stei­gen. Die­se Be­gren­zung fin­det kei­ne An­wen­dung auf Gut­ha­ben auf Sicht und auf Zeit ge­mä­ss Ar­ti­kel 79 und auf Ge­schäf­te mit OTC-De­ri­va­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 80, bei wel­chen die Ge­gen­par­tei ei­ne Bank nach Ar­ti­kel 70 Ab­satz 1 Buch­sta­be e ist.

Art. 79 Risikoverteilung bei Guthaben auf Sicht und auf Zeit  

(Art. 57 KAG)

Fonds­lei­tung und SI­CAV dür­fen höchs­tens 20 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in Gut­ha­ben auf Sicht und auf Zeit bei der­sel­ben Bank an­le­gen. In die­se Li­mi­te sind so­wohl die An­la­gen in Bank­gut­ha­ben (Art. 70 Abs. 1 Bst. e) als auch die flüs­si­gen Mit­tel (Art. 75) ein­zu­be­zie­hen.

Art. 80 Risikoverteilung bei OTC-Geschäften und Derivaten  

(Art. 57 KAG)

1Fonds­lei­tung und SI­CAV dür­fen höchs­tens 5 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in OTC-Ge­schäf­ten bei der­sel­ben Ge­gen­par­tei an­le­gen.

2Ist die Ge­gen­par­tei ei­ne Bank nach Ar­ti­kel 70 Ab­satz 1 Buch­sta­be e, so er­höht sich die­se Li­mi­te auf 10 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens.

3Die de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­te und die For­de­run­gen ge­gen Ge­gen­par­tei­en aus OTC-Ge­schäf­ten sind in die Ri­si­ko­ver­tei­lungs­vor­schrif­ten nach den Ar­ti­keln 73 und 78–84 ein­zu­be­zie­hen. Dies gilt nicht für De­ri­va­te auf In­di­zes, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 82 Ab­satz 1 Buch­sta­be b er­fül­len.

4Wer­den For­de­run­gen aus OTC-Ge­schäf­ten durch Si­cher­hei­ten in Form von li­qui­den Ak­ti­va ab­ge­si­chert, so wer­den die­se For­de­run­gen bei der Be­rech­nung des Ge­gen­par­tei­ri­si­kos nicht be­rück­sich­tigt. Die FIN­MA re­gelt die Ein­zel­hei­ten zu den An­for­de­run­gen an die Si­cher­hei­ten. Sie trägt da­bei den in­ter­na­tio­na­len Stan­dards Rech­nung.1


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 1 der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2321).

Art. 81 Gesamtbeschränkungen  

(Art. 57 KAG)

1An­la­gen, Gut­ha­ben und For­de­run­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 78–80 des­sel­ben Emit­ten­ten dür­fen ins­ge­samt 20 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens nicht über­stei­gen.

2An­la­gen und Geld­mark­t­in­stru­men­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 78 der­sel­ben Un­ter­neh­mens­grup­pe dür­fen ins­ge­samt 20 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens nicht über­stei­gen.

3Die Be­schrän­kun­gen nach den Ar­ti­keln 78–80 und 83 Ab­satz 1 dür­fen nicht ku­mu­liert wer­den.

4Bei Um­brel­la-Fonds gel­ten die­se Be­schrän­kun­gen für je­des Teil­ver­mö­gen ein­zeln.

5Ge­sell­schaf­ten, die auf­grund in­ter­na­tio­na­ler Rech­nungs­le­gungs­vor­schrif­ten einen Kon­zern bil­den, gel­ten als ein­zi­ger Emit­tent.

Art. 82 Ausnahmen für Indexfonds  

(Art. 57 KAG)

1Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen höchs­tens 20 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in Ef­fek­ten oder Geld­mark­t­in­stru­men­ten des­sel­ben Emit­ten­ten an­le­gen, wenn:

a.
das Fonds­re­gle­ment die Nach­bil­dung ei­nes von der FIN­MA an­er­kann­ten In­dex für Be­tei­li­gungs- oder For­de­rungs­rech­te vor­sieht (In­dex­fonds); und
b.
der In­dex hin­rei­chend di­ver­si­fi­ziert und für den Markt, auf den er sich be­zieht, re­prä­sen­ta­tiv ist und in an­ge­mes­se­ner Wei­se ver­öf­fent­licht wird.

2Die Li­mi­te er­höht sich auf 35 Pro­zent für Ef­fek­ten oder Geld­mark­t­in­stru­men­te des­sel­ben Emit­ten­ten, die auf ge­re­gel­ten Märk­ten stark do­mi­nie­ren. Die­se Aus­nah­me kann nur für einen ein­zi­gen Emit­ten­ten be­an­sprucht wer­den.

3Die An­la­gen nach die­sem Ar­ti­kel sind bei der Ein­hal­tung der Li­mi­te von 40 Pro­zent nach Ar­ti­kel 78 Ab­satz 2 nicht zu be­rück­sich­ti­gen.

Art. 83 Ausnahmen für öffentlich garantierte oder begebene Anlagen  

(Art. 57 Abs. 1 KAG)

1Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen höchs­tens 35 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in Ef­fek­ten oder Geld­mark­t­in­stru­men­ten des­sel­ben Emit­ten­ten an­le­gen, so­fern die­se be­ge­ben oder ga­ran­tiert wer­den von:

a.
ei­nem OECD-Staat;
b.
ei­ner öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaft aus der OECD;
c.
ei­ner in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­ti­on öf­fent­lich-recht­li­chen Cha­rak­ters, der die Schweiz oder ein Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on an­ge­hört.

2Mit Be­wil­li­gung der FIN­MA dür­fen sie bis 100 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in Ef­fek­ten oder Geld­mark­t­in­stru­men­ten des­sel­ben Emit­ten­ten an­le­gen. In die­sem Fall sind fol­gen­de Re­geln zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
Die An­la­gen sind in Ef­fek­ten oder Geld­mark­t­in­stru­men­te aus min­des­tens sechs ver­schie­de­nen Emis­sio­nen auf­ge­teilt.
b.
Höchs­tens 30 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens wer­den in Ef­fek­ten und Geld­mark­t­in­stru­men­ten der­sel­ben Emis­si­on an­ge­legt.
c.
Im Pro­spekt und in den Wer­be­un­ter­la­gen wer­den auf die spe­zi­el­le Be­wil­li­gung der FIN­MA hin­ge­wie­sen so­wie die Emit­ten­ten auf­ge­führt, bei de­nen mehr als 35 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens an­ge­legt wer­den kön­nen.
d.
Im Fonds­re­gle­ment sind die Emit­ten­ten auf­ge­führt, bei de­nen mehr als 35 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens an­ge­legt wer­den kön­nen, und die ent­spre­chen­den Ga­ran­ten.

3Die FIN­MA er­teilt die Be­wil­li­gung, wenn da­durch der Schutz der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger nicht ge­fähr­det wird.

4Die An­la­gen nach die­sem Ar­ti­kel sind bei der Ein­hal­tung der Li­mi­te von 40 Pro­zent nach Ar­ti­kel 78 Ab­satz 2 nicht zu be­rück­sich­ti­gen.

Art. 84 Beschränkung der Beteiligung an einem einzigen Emittenten  

(Art. 57 Abs. 2 KAG)

1We­der die Fonds­lei­tung noch die SI­CAV darf Be­tei­li­gungs­rech­te er­wer­ben, die ins­ge­samt mehr als 10 Pro­zent der Stimm­rech­te aus­ma­chen oder die es ih­nen er­lau­ben, einen we­sent­li­chen Ein­fluss auf die Ge­schäfts­lei­tung ei­nes Emit­ten­ten aus­zuü­ben.

2Die FIN­MA kann ei­ne Aus­nah­me ge­wäh­ren, so­fern die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV nach­weist, dass sie den we­sent­li­chen Ein­fluss nicht aus­übt.

3Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen für das Fonds­ver­mö­gen höchs­tens er­wer­ben:

a.
je 10 Pro­zent der stimm­rechts­lo­sen Be­tei­li­gungs­pa­pie­re, der Schuld­ver­schrei­bun­gen oder der Geld­mark­t­in­stru­men­te des­sel­ben Emit­ten­ten;
b.
25 Pro­zent der An­tei­le an an­de­ren kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen, wel­che die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 73 er­fül­len.

4Die Be­schrän­kung nach Ab­satz 3 gilt nicht, wenn sich im Zeit­punkt des Er­werbs der Brut­to­be­trag der Schuld­ver­schrei­bun­gen, der Geld­mark­t­in­stru­men­te oder der An­tei­le an an­de­ren kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen nicht be­rech­nen lässt.

5Die Be­schrän­kun­gen nach den Ab­sät­zen 1 und 3 sind nicht an­wend­bar auf Ef­fek­ten und Geld­mark­t­in­stru­men­te, die von ei­nem Staat oder ei­ner öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaft aus der OECD oder von in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen öf­fent­lich-recht­li­chen Cha­rak­ters, de­nen die Schweiz oder ein Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on an­ge­hö­ren, be­ge­ben oder ga­ran­tiert wer­den.

Art. 85 Besondere Informationspflichten im Prospekt  

(Art. 75 KAG)

1Im Pro­spekt ist an­zu­ge­ben, in wel­che Ka­te­go­ri­en von An­la­ge­in­stru­men­ten in­ves­tiert wird und ob Ge­schäf­te mit de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­ten ge­tä­tigt wer­den. Wer­den Ge­schäf­te mit de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­ten ge­tä­tigt, so ist zu er­läu­tern, ob die­se Ge­schäf­te als Teil der An­la­ge­stra­te­gie oder zur Ab­si­che­rung von An­la­g­e­po­si­tio­nen ge­tä­tigt wer­den und wie sich de­ren Ein­satz auf das Ri­si­ko­pro­fil des Ef­fek­ten­fonds aus­wirkt.

2Dür­fen die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV das Fonds­ver­mö­gen haupt­säch­lich in an­de­re An­la­gen als sol­che nach Ar­ti­kel 70 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und e in­ves­tie­ren oder bil­den sie einen In­dex­fonds (Art. 82), so ist im Pro­spekt und in den Wer­be­un­ter­la­gen be­son­ders dar­auf hin­zu­wei­sen.

3Weist das Net­to­fonds­ver­mö­gen ei­nes Ef­fek­ten­fonds auf­grund der Zu­sam­men­set­zung der An­la­gen oder der an­ge­wand­ten An­la­ge­tech­ni­ken ei­ne er­höh­te Vo­la­ti­li­tät be­zie­hungs­wei­se He­bel­wir­kung auf, so ist im Pro­spekt und in den Wer­be­un­ter­la­gen be­son­ders dar­auf hin­zu­wei­sen.

3. Abschnitt: Immobilienfonds

Art. 86 Zulässige Anlagen  

(Art. 59 Abs. 1 und 62 KAG)

1Die An­la­gen von Im­mo­bi­li­en­fonds oder Im­mo­bi­li­en-SI­CAV sind im Fonds­re­gle­ment aus­drück­lich zu nen­nen.1

2Als Grund­stücke nach Ar­ti­kel 59 Ab­satz 1 Buch­sta­be a des Ge­set­zes gel­ten fol­gen­de Grund­stücke, die ge­stützt auf die An­mel­dung der Fonds­lei­tung, der SI­CAV oder der von der SI­CAV be­auf­trag­ten Fonds­lei­tung ge­mä­ss Ab­satz 2bis ein­ge­tra­gen sind:2

a.
Wohn­bau­ten;
b.
Lie­gen­schaf­ten, die aus­sch­liess­lich oder zu ei­nem über­wie­gen­den Teil kom­mer­zi­el­len Zwe­cken die­nen; über­wie­gend ist der kom­mer­zi­el­le An­teil, wenn der Er­trag dar­aus min­des­tens 60 Pro­zent des Lie­gen­schaft­s­er­tra­ges aus­macht (kom­mer­zi­ell ge­nutz­te Lie­gen­schaf­ten);
c.
Bau­ten mit ge­misch­ter Nut­zung, die so­wohl Wohn- als auch kom­mer­zi­el­len Zwe­cken die­nen; ei­ne ge­misch­te Nut­zung liegt vor, wenn der Er­trag aus dem kom­mer­zi­el­len An­teil mehr als 20 Pro­zent, aber we­ni­ger als 60 Pro­zent des Lie­gen­schaft­s­er­tra­ges aus­macht;
d.
Stock­werk­ei­gen­tum;
e.
Bau­land (in­kl. Ab­bruch­ob­jek­te) und an­ge­fan­ge­ne Bau­ten;
f.
Bau­rechts­grund­stücke.

2bisDie Grund­stücke sind auf den Na­men der Fonds­lei­tung oder der SI­CAV un­ter An­mer­kung der Zu­ge­hö­rig­keit zum Im­mo­bi­li­en­fonds im Grund­buch ein­ge­tra­gen. Hat der Im­mo­bi­li­en­fonds oder die SI­CAV, auf des­sen oder de­ren Na­me das Grund­stück ein­ge­tra­gen ist, Teil­ver­mö­gen, so muss an­ge­merkt sein, zu wel­chem Teil­ver­mö­gen das Grund­stück ge­hört.3

3Als wei­te­re An­la­gen sind zu­läs­sig:

a.
Schuld­brie­fe oder an­de­re ver­trag­li­che Grund­pfand­rech­te;
b.
Be­tei­li­gun­gen an und For­de­run­gen ge­gen Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten nach Ar­ti­kel 59 Ab­satz 1 Buch­sta­be b des Ge­set­zes;
c.
An­tei­le an an­de­ren Im­mo­bi­li­en­fonds (ein­sch­liess­lich Re­al Estate In­vestment Trusts) so­wie Im­mo­bi­lie­nin­vest­ment­ge­sell­schaf­ten und -zer­ti­fi­ka­te, die an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den, ge­mä­ss Ar­ti­kel 59 Ab­satz 1 Buch­sta­be c des Ge­set­zes;
d.
aus­län­di­sche Im­mo­bi­li­en­wer­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 59 Ab­satz 1 Buch­sta­be d des Ge­set­zes.

4Un­be­bau­te Grund­stücke ei­nes Im­mo­bi­li­en­fonds müs­sen er­schlos­sen und für ei­ne um­ge­hen­de Über­bau­ung ge­eig­net sein so­wie über ei­ne rechts­kräf­ti­ge Bau­be­wil­li­gung für de­ren Über­bau­ung ver­fü­gen. Mit der Aus­füh­rung der Bau­ar­bei­ten muss vor Ab­lauf der Gül­tig­keits­dau­er der je­wei­li­gen Bau­be­wil­li­gung be­gon­nen wer­den kön­nen.4


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 87 Risikoverteilung und Beschränkungen  

(Art. 62 KAG)

1Im­mo­bi­li­en­fonds müs­sen ih­re An­la­gen auf min­des­tens zehn Grund­stücke ver­tei­len. Sied­lun­gen, die nach den glei­chen bau­li­chen Grund­sät­zen er­stellt wor­den sind, so­wie an­ein­an­der gren­zen­de Par­zel­len gel­ten als ein ein­zi­ges Grund­stück.

2Der Ver­kehrs­wert ei­nes Grund­stückes darf nicht mehr als 25 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens be­tra­gen.

3Es gel­ten fol­gen­de An­la­ge­be­schrän­kun­gen be­zo­gen auf das Fonds­ver­mö­gen:

a.
Bau­land, ein­sch­liess­lich Ab­bruch­ob­jek­te, und an­ge­fan­ge­ne Bau­ten bis höchs­tens 30 Pro­zent;
b.1
Bau­rechts­grund­stücke bis höchs­tens 30 Pro­zent;
c.
Schuld­brie­fe und an­de­re ver­trag­li­che Grund­pfand­rech­te bis höchs­tens 10 Pro­zent;
d.
An­tei­le an an­de­ren Im­mo­bi­li­en­fonds und Im­mo­bi­lie­nin­vest­ment­ge­sell­schaf­ten nach Ar­ti­kel 86 Ab­satz 3 Buch­sta­be c bis höchs­tens 25 Pro­zent.

4Die An­la­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­ben a und b dür­fen zu­sam­men höchs­tens 40 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens be­tra­gen.2

5Die FIN­MA kann in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len Ab­wei­chun­gen zu­las­sen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 88 Beherrschender Einfluss der Fondsleitung und der SICAV bei gewöhnlichem Miteigentum  

(Art. 59 Abs. 2 KAG)

1Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV üben einen be­herr­schen­den Ein­fluss aus, wenn sie über die Mehr­heit der Mit­ei­gen­tumsan­tei­le und Stim­men ver­fü­gen.

2Sie ha­ben sich in ei­ner Nut­zungs- und Ver­wal­tungs­ord­nung nach Ar­ti­kel 647 Ab­satz 1 des Zi­vil­ge­setz­bu­ches (ZGB)1 al­le in den Ar­ti­keln 647a–651 ZGB vor­ge­se­he­nen Rech­te, Mass­nah­men und Hand­lun­gen vor­zu­be­hal­ten.

3Das Vor­kaufs­recht nach Ar­ti­kel 682 ZGB darf ver­trag­lich nicht auf­ge­ho­ben wer­den.

4Mit­ei­gen­tumsan­tei­le an Ge­mein­schafts­an­la­gen im Zu­sam­men­hang mit Grund­stücken der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge, die zu ei­ner Ge­samt­über­bau­ung ge­hö­ren, müs­sen kei­nen be­herr­schen­den Ein­fluss er­mög­li­chen. In die­sen Fäl­len darf das Vor­kaufs­recht nach Ab­satz 3 ver­trag­lich auf­ge­ho­ben wer­den.


1 SR 210

Art. 89 Verbindlichkeiten; kurzfristige festverzinsliche Effekten und kurzfristig verfügbare Mittel  

(Art. 60 KAG)

1Als Ver­bind­lich­kei­ten gel­ten auf­ge­nom­me­ne Kre­di­te, Ver­pflich­tun­gen aus dem Ge­schäfts­gang so­wie sämt­li­che Ver­pflich­tun­gen aus ge­kün­dig­ten An­tei­len.

2Als kurz­fris­ti­ge fest­ver­zins­li­che Ef­fek­ten gel­ten For­de­rungs­rech­te mit ei­ner Lauf­zeit oder Rest­lauf­zeit bis zu zwölf Mo­na­ten.

3Als kurz­fris­tig ver­füg­ba­re Mit­tel gel­ten Kas­se, Post-1 und Bank­gut­ha­ben auf Sicht und Zeit mit Lauf­zei­ten bis zu zwölf Mo­na­ten so­wie fest zu­ge­sag­te Kre­dit­li­mi­ten ei­ner Bank bis zu 10 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens. Die Kre­dit­li­mi­ten sind der Höchst­gren­ze der zu­läs­si­gen Ver­pfän­dung nach Ar­ti­kel 96 Ab­satz 1 an­zu­rech­nen.


1 In­fol­ge des BRB vom 7. Ju­ni 2013 der die An­stalt Post in die spe­zi­al­ge­setz­li­che Schwei­ze­ri­sche Post AG um­ge­wan­delt und die Post­Fi­nance in ei­ne pri­vat­recht­li­che Ak­ti­en­ge­sell­schaft aus­ge­glie­dert hat, ist der Hin­weis auf die Post­gut­ha­ben seit dem 26. Ju­ni 2013 ge­gen­stands­los.

Art. 90 Sicherstellung von Bauvorhaben  

(Art. 65 KAG)

Zur Si­cher­stel­lung von be­vor­ste­hen­den Bau­vor­ha­ben kön­nen fest­ver­zins­li­che Ef­fek­ten mit ei­ner Lauf­zeit oder Rest­lauf­zeit von bis zu 24 Mo­na­ten ge­hal­ten wer­den.

Art. 91 Derivative Finanzinstrumente  

(Art. 61 KAG)

Zur Ab­si­che­rung von Zins-, Wäh­rungs-, Kre­dit- und Mark­tri­si­ken sind de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te zu­läs­sig. Da­bei kom­men die für Ef­fek­ten­fonds gel­ten­den Be­stim­mun­gen (Art. 72) sinn­ge­mä­ss zur An­wen­dung.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 91a Nahestehende Personen  

(Art. 63 Abs. 2 und 3 KAG)

1Als na­he­ste­hen­de Per­so­nen gel­ten ins­be­son­de­re:

a.
die Fonds­lei­tung, die SI­CAV, die De­pot­bank und de­ren Be­auf­trag­te, na­ment­lich von die­sen be­auf­trag­te Ar­chi­tek­tin­nen und Ar­chi­tek­ten und Bau­un­ter­neh­me­rin­nen und Bau­un­ter­neh­mer;
b.
die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes und die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Fonds­lei­tung oder der SI­CAV;
c.
der Ver­wal­tungs­rat und die Mit­glie­der der Ge­schäfts­lei­tung so­wie die mit der Über­wa­chung der Im­mo­bi­li­en­fonds be­auf­trag­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der De­pot­bank;
d.
die Prüf­ge­sell­schaft und die mit der Prü­fung der Im­mo­bi­li­en­fonds be­trau­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter;
e.
die Schät­zungs­ex­per­ten;
f.
die nicht zu 100 Pro­zent zum Im­mo­bi­li­en­fonds ge­hö­ren­den Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten so­wie die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes und die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter die­ser Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten;
g.
die mit der Ver­wal­tung der Im­mo­bi­li­en­wer­te be­auf­trag­ten Lie­gen­schafts­ver­wal­tun­gen so­wie die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes und die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter die­ser Lie­gen­schafts­ver­wal­tun­gen;
h.
die qua­li­fi­ziert Be­tei­lig­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 des Ge­set­zes der oben in Buch­sta­ben a–g er­wähn­ten Ge­sell­schaf­ten.

2Be­auf­trag­te nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a gel­ten nicht als na­he­ste­hen­de Per­so­nen, wenn nach­ge­wie­sen wer­den kann, dass sie we­der di­rek­ten noch in­di­rek­ten Ein­fluss auf die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV neh­men oder ge­nom­men ha­ben und die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV in der Sa­che nicht auf an­de­re Wei­se be­fan­gen ist.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 92 Bewertung von Grundstücken bei Erwerb oder Veräusserung  

(Art. 64 KAG)

1Grund­stücke, wel­che die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV er­wer­ben wol­len, sind vor­gän­gig schät­zen zu las­sen.1

2Für die­se Schät­zung be­sich­tigt der Schät­zungs­ex­per­te die Grund­stücke.

3Bei ei­ner Ver­äus­se­rung kann auf ei­ne neue Schät­zung ver­zich­tet wer­den, wenn:

a.
die be­ste­hen­de Schät­zung nicht äl­ter 3 Mo­na­te ist; und
b.
sich die Ver­hält­nis­se nicht we­sent­lich ge­än­dert ha­ben.2

4Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV müs­sen ei­ne Ver­äus­se­rung un­ter oder den Er­werb über dem Schät­zungs­wert ge­gen­über der Prüf­ge­sell­schaft be­grün­den.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 93 Bewertung der zur kollektiven Kapitalanlage gehörenden Grundstücke  

(Art. 64 KAG)1

1Der Ver­kehrs­wert der Grund­stücke, die zum Im­mo­bi­li­en­fonds ge­hö­ren, ist auf den Ab­schluss je­des Rech­nungs­jah­res durch die Schät­zungs­ex­per­ten über­prü­fen zu las­sen.

2Die Be­sich­ti­gung der Grund­stücke durch die Schät­zungs­ex­per­ten ist min­des­tens al­le drei Jah­re zu wie­der­ho­len.

3Die Schät­zungs­ex­per­ten ha­ben ih­re Schät­zungs­me­tho­de ge­gen­über der Prüf­ge­sell­schaft zu be­grün­den.

4Über­neh­men die Fonds­lei­tung und die SI­CAV den Schät­zungs­wert nicht un­ver­än­dert in ih­re Rech­nung, so ha­ben sie dies ge­gen­über der Prüf­ge­sell­schaft zu be­grün­den.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 94 Prüfung und Bewertung bei Bauvorhaben  

(Art. 64 und 65 KAG)1

1Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV las­sen bei Bau­vor­ha­ben durch min­des­tens einen Schät­zungs­ex­per­ten prü­fen, ob die vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten markt­kon­form und an­ge­mes­sen sind.

2Nach Fer­tig­stel­lung der Bau­te las­sen die Fonds­lei­tung und die SI­CAV den Ver­kehrs­wert durch min­des­tens einen Schät­zungs­ex­per­ten schät­zen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 95 Publikationspflicht  

(Art. 67 KAG)1

1Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV ver­öf­fent­li­chen in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen den Ver­kehrs­wert des Fonds­ver­mö­gens und den sich dar­aus er­ge­ben­den In­ven­tar­wert der Fondsan­tei­le gleich­zei­tig mit des­sen Be­kannt­ga­be an die mit dem re­gel­mäs­si­gen börs­li­chen oder aus­ser­börs­li­chen Han­del der Im­mo­bi­li­en­fondsan­tei­le be­trau­te Bank oder das da­mit be­trau­te Wert­pa­pier­haus.2

2Bei Im­mo­bi­li­en­fonds, die an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den, sind zu­sätz­lich die mass­ge­ben­den bör­sen­recht­li­chen Be­stim­mun­gen zu be­ach­ten.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 96 Sonderbefugnisse  

(Art. 65 KAG)

1Bei der Ver­pfän­dung der Grund­stücke und der Si­che­rungs­über­eig­nung der Pfand­rech­te nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 des Ge­set­zes darf die Be­las­tung al­ler Grund­stücke im Durch­schnitt nicht mehr als ein Drit­tel des Ver­kehrs­wer­tes be­tra­gen.1

1bisZur Wah­rung der Li­qui­di­tät kann die Be­las­tung vor­über­ge­hend und aus­nahms­weie auf die Hälf­te des Ver­kehrs­wer­tes er­höht wer­den, so­fern:

a.
das Fonds­re­gle­ment dies vor­sieht; und
b.
die In­ter­es­sen der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ge­wahrt blei­ben.2

1terDie Prüf­ge­sell­schaft nimmt im Rah­men der Prü­fung des Im­mo­bi­li­en­fonds zu den Vor­aus­set­zun­gen ge­mä­ss Ab­satz 1bis Stel­lung.3

2Las­sen die Fonds­lei­tung und die SI­CAV Bau­ten er­stel­len oder füh­ren sie Ge­bäu­des­a­nie­run­gen durch, so dür­fen sie für die Zeit der Vor­be­rei­tung, des Baus oder der Ge­bäu­des­a­nie­rung der Er­trags­rech­nung des Im­mo­bi­li­en­fonds für Bau­land und an­ge­fan­ge­ne Bau­ten einen Bau­zins zum marktüb­li­chen Satz gut­schrei­ben, so­fern da­durch die Kos­ten den ge­schätz­ten Ver­kehrs­wert nicht über­stei­gen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 97 Ausgabe von Immobilienfondsanteilen  

(Art. 66 KAG)

1Die Aus­ga­be von An­tei­len ist je­der­zeit mög­lich. Sie darf nur tran­chen­wei­se er­fol­gen.

2Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV be­stim­men min­des­tens:

a.
die ge­plan­te An­zahl der neu aus­zu­ge­ben­den An­tei­le;
b.
das ge­plan­te Be­zugs­ver­hält­nis für die bis­he­ri­gen An­le­ge­rin­nen und An­le­ger;
c.
die Emis­si­ons­me­tho­de für das Be­zugs­recht.

3Die Schät­zungs­ex­per­ten über­prü­fen zur Be­rech­nung des In­ven­tar­wer­tes und zur Fest­le­gung des Aus­ga­be­prei­ses den Ver­kehrs­wert je­des Grund­stückes.

Art. 98 Vorzeitige Rücknahme von Immobilienfondsanteilen  

(Art. 66 KAG)

Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV kön­nen die wäh­rend ei­nes Rech­nungs­jah­res ge­kün­dig­ten An­tei­le nach Ab­schluss des­sel­ben vor­zei­tig zu­rück­zah­len, wenn:

a.1
die An­le­ge­rin oder der An­le­ger dies bei der Kün­di­gung schrift­lich oder in an­de­rer Form, die den Nach­weis durch Text er­mög­licht, ver­langt;
b.
sämt­li­che An­le­ge­rin­nen und An­le­ger, die ei­ne vor­zei­ti­ge Rück­zah­lung ver­langt ha­ben, be­frie­digt wer­den kön­nen.

1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

4. Abschnitt: Übrige Fonds für traditionelle und alternative Anlagen

Art. 99 Zulässige Anlagen  

(Art. 69 KAG)

1Als An­la­gen von üb­ri­gen Fonds sind na­ment­lich zu­ge­las­sen:

a.
Ef­fek­ten;
b.
An­tei­le an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen;
c.
Geld­mark­t­in­stru­men­te;
d.
Gut­ha­ben auf Sicht und auf Zeit mit Lauf­zei­ten bis zu zwölf Mo­na­ten;
e.
Edel­me­tal­le;
f.
de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te, de­nen als Ba­sis­wer­te Ef­fek­ten, kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen, Geld­mark­t­in­stru­men­te, de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te, In­di­zes, Zins­sät­ze, Wech­sel­kur­se, Kre­di­te, Wäh­run­gen, Edel­me­tal­le, Com­mo­di­ties oder ähn­li­ches zu Grun­de lie­gen;
g.
struk­tu­rier­te Pro­duk­te, die sich auf Ef­fek­ten, kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen, Geld­mark­t­in­stru­men­te, de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te, In­di­zes, Zins­sät­ze, Wech­sel­kur­se, Wäh­run­gen, Edel­me­tal­le, Com­mo­di­ties oder ähn­li­ches be­zie­hen.

2Für üb­ri­ge Fonds für al­ter­na­ti­ve An­la­gen kann die FIN­MA wei­te­re An­la­gen wie Com­mo­di­ties, Roh­stof­fe und die ent­spre­chen­den Roh­stoff­ti­tel zu­las­sen.1

3An­la­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 69 Ab­satz 2 des Ge­set­zes sind im Fonds­re­gle­ment aus­drück­lich zu nen­nen.

4Für An­la­gen in An­tei­le an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen gilt Ar­ti­kel 73 Ab­satz 4 sinn­ge­mä­ss.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 100 Anlagetechniken und Beschränkungen  

(Art. 70 Abs. 2 und 71 Abs. 2 KAG)

1Üb­ri­ge Fonds für tra­di­tio­nel­le An­la­gen dür­fen:

a.
Kre­di­te in der Hö­he von höchs­tens 25 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens auf­neh­men;
b.1
höchs­tens 60 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens ver­pfän­den oder zur Si­che­rung über­eig­nen;
c.
ein Ge­sam­ten­ga­ge­ment von höchs­tens 225 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens ein­ge­hen;
d.
Leer­ver­käu­fe tä­ti­gen.

2Üb­ri­ge Fonds für al­ter­na­ti­ve An­la­gen dür­fen:

a.
Kre­di­te in der Hö­he von höchs­tens 50 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens auf­neh­men;
b.2
höchs­tens 100 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens ver­pfän­den oder zur Si­che­rung über­eig­nen;
c.
ein Ge­sam­ten­ga­ge­ment von höchs­tens 600 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens ein­ge­hen;
d.
Leer­ver­käu­fe tä­ti­gen.

3Das Fonds­re­gle­ment nennt die An­la­ge­be­schrän­kun­gen aus­drück­lich. Es re­gelt zu­dem Art und Hö­he der zu­läs­si­gen Leer­ver­käu­fe.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2008, in Kraft seit 1. März 2008 (AS 2008 571).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2008, in Kraft seit 1. März 2008 (AS 2008 571).

Art. 101 Abweichungen  

(Art. 69–71 KAG)

Die FIN­MA kann im Ein­zel­fall Ab­wei­chun­gen zu­las­sen von den Be­stim­mun­gen über:

a.
die zu­läs­si­gen An­la­gen;
b.
die An­la­ge­tech­ni­ken;
c.
die Be­schrän­kun­gen;
d.
die Ri­si­ko­ver­tei­lung.
Art. 102 Risikohinweis  

(Art. 71 Abs. 3 KAG)

1Der Hin­weis auf die be­son­de­ren Ri­si­ken (Warn­klau­sel) be­darf der Ge­neh­mi­gung der FIN­MA.

2Die Warn­klau­sel muss auf der ers­ten Sei­te des Fonds­re­gle­ments, des Pro­spekts so­wie des Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatts nach den Ar­ti­keln 58–63 und 66 FIDLEG1 an­ge­bracht und stets in der Form ver­wen­det wer­den, in der sie von der FIN­MA ge­neh­migt wur­de.2


1 SR 950.1
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

4. Kapitel: Gemeinsame Bestimmungen

1. Abschnitt: Depotbank

Art. 102a Organisation  

(Art. 72 KAG)

1Die De­pot­bank muss ei­ne für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben ge­eig­ne­te Or­ga­ni­sa­ti­on ha­ben und Per­so­nal be­schäf­ti­gen, das ih­rer Tä­tig­keit an­ge­mes­sen und ent­spre­chend qua­li­fi­ziert ist.

2Sie ver­fügt für die Er­fül­lung ih­rer Tä­tig­keit als De­pot­bank über min­des­tens drei Voll­zeit­stel­len mit Zeich­nungs­be­rech­ti­gung.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 103 Informationspflicht  

(Art. 72 Abs. 2 KAG)

Die De­pot­bank teilt der Prüf­ge­sell­schaft die mit den Auf­ga­ben der De­pot­bank be­trau­ten lei­ten­den Per­so­nen mit.

Art. 104 Aufgaben  

(Art. 73 KAG)

1Die De­pot­bank hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie ist für die Kon­to- und De­pot­füh­rung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen ver­ant­wort­lich, kann aber nicht selbst­stän­dig über de­ren Ver­mö­gen ver­fü­gen.
b.
Sie ge­währ­leis­tet, dass ihr bei Ge­schäf­ten, die sich auf das Ver­mö­gen der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge be­zie­hen, der Ge­gen­wert in­nert der üb­li­chen Fris­ten über­tra­gen wird.
c.
Sie be­nach­rich­tigt die Fonds­lei­tung oder die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge, falls der Ge­gen­wert nicht in­nert der üb­li­chen Frist er­stat­tet wird, und for­dert von der Ge­gen­par­tei Er­satz für den be­trof­fe­nen Ver­mö­gens­wert, so­fern dies mög­lich ist.
d.
Sie führt die er­for­der­li­chen Auf­zeich­nun­gen und Kon­ten so, dass sie je­der­zeit die ver­wahr­ten Ver­mö­gens­ge­gen­stän­de der ein­zel­nen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen von­ein­an­der un­ter­schei­den kann.
e.
Sie prüft bei Ver­mö­gens­ge­gen­stän­den, die nicht in Ver­wah­rung ge­nom­men wer­den kön­nen, das Ei­gen­tum der Fonds­lei­tung oder der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge und führt dar­über Auf­zeich­nun­gen.1

2Bei Im­mo­bi­li­en­fonds be­wahrt sie die un­be­lehn­ten Schuld­brie­fe so­wie die Ak­ti­en von Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten auf. Für die lau­fen­de Ver­wal­tung von Im­mo­bi­li­en­wer­ten kann sie Kon­ten von Drit­ten füh­ren las­sen.

3Bei kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit Teil­ver­mö­gen ist für sämt­li­che Auf­ga­ben die­sel­be De­pot­bank ver­ant­wort­lich.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 105 Wechsel der Depotbank; Einwendungsfrist, Inkrafttreten und Barauszahlung  

(Art. 74 KAG)

1Ar­ti­kel 41 ist für den Wech­sel der De­pot­bank ei­nes ver­trag­li­chen An­la­ge­fonds sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

2Der Be­schluss zum Wech­sel der De­pot­bank wird un­ver­züg­lich in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen der SI­CAV ver­öf­fent­licht.

Art. 105a Aufgaben bei Delegation der Verwahrung  

(Art. 73 Abs. 2 und 2bis KAG)

Über­trägt die De­pot­bank die Auf­be­wah­rung des Fonds­ver­mö­gens ei­nem Dritt- oder Zen­tral­ver­wah­rer im In- oder Aus­land, so prüft und über­wacht sie, ob die­ser:2

a.
über ei­ne an­ge­mes­se­ne Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on, fi­nan­zi­el­le Ga­ran­ti­en und die fach­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen ver­fügt, die für die Art und die Kom­ple­xi­tät der Ver­mö­gens­ge­gen­stän­de, die ihm an­ver­traut wur­den, er­for­der­lich sind;
b.
ei­ner re­gel­mäs­si­gen ex­ter­nen Prü­fung un­ter­zo­gen und da­mit si­cher­ge­stellt wird, dass sich die Fi­nan­z­in­stru­men­te in sei­nem Be­sitz be­fin­den;
c.
die von der De­pot­bank er­hal­te­nen Ver­mö­gens­ge­gen­stän­de so ver­wahrt, dass sie von der De­pot­bank durch re­gel­mäs­si­ge Be­stan­des­ab­glei­che zu je­der Zeit ein­deu­tig als zum Fonds­ver­mö­gen ge­hö­rend iden­ti­fi­ziert wer­den kön­nen;
d.
die für die De­pot­bank gel­ten­den Vor­schrif­ten hin­sicht­lich der Wahr­neh­mung ih­rer de­le­gier­ten Auf­ga­ben und der Ver­mei­dung von In­ter­es­sen­kol­li­sio­nen ein­hält.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

2. Abschnitt: ...

Art. 106 und 107  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 107a  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Ju­ni 2011 (AS 2011 3177). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 107b–107e  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

3. Abschnitt: Stellung der Anlegerinnen und Anleger

Art. 108 Einzahlung; Verurkundung von Anteilen  

(Art. 78 Abs. 1 und 2 KAG)

1Als Zahl­stel­le ist ei­ne Bank im Sin­ne des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 19341 vor­zu­se­hen.2

2So­fern das Fonds­re­gle­ment die Aus­lie­fe­rung von An­teil­schei­nen vor­sieht, ver­ur­kun­det die De­pot­bank auf Ver­lan­gen der An­le­ge­rin oder des An­le­gers de­ren oder des­sen Rech­te in Wert­pa­pie­ren (Art. 965 OR3) oh­ne Nenn­wert, die auf den Na­men lau­ten und als Or­dre­pa­pie­re (Art. 967 und 1145 OR) aus­ge­stal­tet sind.4

3An­teil­schei­ne dür­fen erst nach Be­zah­lung des Aus­ga­be­prei­ses aus­ge­ge­ben wer­den.

4Die Aus­ga­be von Frak­ti­ons­an­tei­len ist nur bei An­la­ge­fonds er­laubt.


1 SR 952.0
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
3 SR 220
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 109 Ausnahmen vom Recht auf jederzeitige Rückgabe  

(Art. 79 KAG)

1Das Fonds­re­gle­ment ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge mit er­schwer­ter Be­wer­tung oder be­schränk­ter Markt­gän­gig­keit kann vor­se­hen, dass die Kün­di­gung nur auf be­stimm­te Ter­mi­ne, je­doch min­des­tens vier­mal im Jahr, er­klärt wer­den kann.

2Die FIN­MA kann auf be­grün­de­ten An­trag das Recht auf je­der­zei­ti­ge Rück­ga­be in Ab­hän­gig­keit von An­la­gen und An­la­ge­po­li­tik ein­schrän­ken. Dies gilt na­ment­lich bei:

a.
An­la­gen, die nicht ko­tiert sind und an kei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den;
b.
Hy­po­the­ka­ran­la­gen;
c.
Pri­va­te-Equi­ty-An­la­gen.

3Wird das Recht auf je­der­zei­ti­ge Rück­ga­be ein­ge­schränkt, so ist dies im Fonds­re­gle­ment, im Pro­spekt und im Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatt aus­drück­lich zu nen­nen.1

4Das Recht auf je­der­zei­ti­ge Rück­ga­be darf höchs­tens fünf Jah­re aus­ge­setzt wer­den.

5Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV kön­nen im Fonds­re­gle­ment ei­ne an­tei­li­ge Kür­zung der Rück­nah­mean­trä­ge bei Er­rei­chen ei­nes be­stimm­ten Pro­zent­sat­zes oder Schwel­len­werts für einen be­stimm­ten Zeit­punkt (Ga­ting) vor­se­hen, wenn aus­ser­ge­wöhn­li­che Um­stän­de vor­lie­gen und wenn dies im In­ter­es­se der ver­blei­ben­den An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ist. Der ver­blei­ben­de Teil der Rück­nah­mean­trä­ge ist als für den nächs­ten Be­wer­tungs­tag ein­ge­gan­gen zu be­trach­ten. Die Ein­zel­hei­ten sind im Fonds­re­gle­ment of­fen zu le­gen. Die FIN­MA ge­neh­migt die Auf­nah­me ei­nes Ga­ting im Fonds­re­gle­ment.2

6Der Ent­scheid über den Auf­schub oder das Ga­ting so­wie des­sen Auf­he­bung ist der Prüf­ge­sell­schaft und der FIN­MA un­ver­züg­lich mit­zu­tei­len. Er ist auch den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern in an­ge­mes­se­ner Wei­se mit­zu­tei­len.3


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
2 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
3 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 110 Aufschub der Rückzahlung  

(Art. 81 KAG)

1Das Fonds­re­gle­ment kann vor­se­hen, dass die Rück­zah­lung vor­über­ge­hend und aus­nahms­wei­se auf­ge­scho­ben wird, wenn:

a.
ein Markt, wel­cher Grund­la­ge für die Be­wer­tung ei­nes we­sent­li­chen Teils des Fonds­ver­mö­gens bil­det, ge­schlos­sen ist oder der Han­del an ei­nem sol­chen Markt be­schränkt oder aus­ge­setzt ist;
b.
ein po­li­ti­scher, wirt­schaft­li­cher, mi­li­tä­ri­scher, mo­ne­tä­rer oder an­de­rer Not­fall vor­liegt;
c.
we­gen Be­schrän­kun­gen des De­vi­sen­ver­kehrs oder Be­schrän­kun­gen sons­ti­ger Über­tra­gun­gen von Ver­mö­gens­wer­ten Ge­schäf­te für die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge un­durch­führ­bar wer­den;
d.
zahl­rei­che An­tei­le ge­kün­digt wer­den und da­durch die In­ter­es­sen der üb­ri­gen An­le­ge­rin­nen und An­le­ger we­sent­lich be­ein­träch­tigt wer­den kön­nen.

2Der Ent­scheid über den Auf­schub ist der Prüf­ge­sell­schaft und der FIN­MA un­ver­züg­lich mit­zu­tei­len. Er ist auch den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern in an­ge­mes­se­ner Wei­se mit­zu­tei­len.

Art. 111 Zwangsrückkauf  

(Art. 82 KAG)

1Der Zwangs­rück­kauf im Sin­ne von Ar­ti­kel 82 des Ge­set­zes ist nur im Aus­nah­me­fall zu­läs­sig.

2Die Grün­de für einen Zwangs­rück­kauf sind im Fonds­re­gle­ment zu nen­nen.

4. Abschnitt: Offene kollektive Kapitalanlagen mit Teilvermögen

Art. 112 Teilvermögen  

(Art. 92–94 KAG)

1Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV er­stel­len für ei­ne kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge mit Teil­ver­mö­gen ein ein­zi­ges Fonds­re­gle­ment. Die­ses ent­hält de­ren Be­zeich­nung so­wie die Zu­satz­be­zeich­nun­gen der ein­zel­nen Teil­ver­mö­gen.

2Ha­ben die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV das Recht, wei­te­re Teil­ver­mö­gen zu er­öff­nen, be­ste­hen­de auf­zu­lö­sen oder zu ver­ei­ni­gen, so ist im Fonds­re­gle­ment be­son­ders dar­auf hin­wei­sen.

3Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV wei­sen zu­dem im Fonds­re­gle­ment dar­auf hin, dass:

a.
Ver­gü­tun­gen nur demje­ni­gen Teil­ver­mö­gen be­las­tet wer­den, dem ei­ne be­stimm­te Leis­tung zu­kommt;
b.
Kos­ten, die nicht ein­deu­tig ei­nem Teil­ver­mö­gen zu­ge­ord­net wer­den kön­nen, den ein­zel­nen Teil­ver­mö­gen im Ver­hält­nis zum Fonds­ver­mö­gen be­las­tet wer­den;
c.
An­le­ge­rin­nen und An­le­ger nur am Ver­mö­gen und Er­trag des­je­ni­gen Teil­ver­mö­gens be­rech­tigt sind, an dem sie be­tei­ligt sind be­zie­hungs­wei­se des­sen Ak­ti­en sie hal­ten;
d.
für die auf das ein­zel­ne Teil­ver­mö­gen ent­fal­len­den Ver­bind­lich­kei­ten nur das be­tref­fen­de Teil­ver­mö­gen haf­tet.

4Kom­mis­sio­nen, die An­le­ge­rin­nen und An­le­gern beim Wech­sel von ei­nem Teil­ver­mö­gen zu ei­nem an­dern be­las­tet wer­den, sind im Fonds­re­gle­ment aus­drück­lich zu nen­nen.

5Ar­ti­kel 115 ist bei der Ver­ei­ni­gung von Teil­ver­mö­gen sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

Art. 113  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

5. Abschnitt: Umstrukturierung und Auflösung

Art. 114 Voraussetzungen für die Umstrukturierung  

(Art. 92 und 95 Abs. 1 KAG)

1An­la­ge­fonds oder Teil­ver­mö­gen kön­nen von der Fonds­lei­tung ver­ei­nigt wer­den, so­fern:

a.
die ent­spre­chen­den Fonds­ver­trä­ge dies vor­se­hen;
b.
sie von der glei­chen Fonds­lei­tung ver­wal­tet wer­den;
c.1
die ent­spre­chen­den Fonds­ver­trä­ge be­züg­lich fol­gen­der An­for­de­run­gen grund­sätz­lich über­ein­stim­men:
1.
An­la­ge­po­li­tik, An­la­ge­tech­ni­ken, Ri­si­ko­ver­tei­lung so­wie mit der An­la­ge­po­li­tik ver­bun­de­ne Ri­si­ken,
2.
Ver­wen­dung des Net­to­er­tra­ges und der Ka­pi­tal­ge­win­ne aus der Ver­äus­se­rung von Sa­chen und Rech­ten,
3.
Art, Hö­he und Be­rech­nung al­ler Ver­gü­tun­gen, die Aus­ga­be- und Rück­nah­me­kom­mis­sio­nen so­wie die Ne­ben­kos­ten für den An- und Ver­kauf von An­la­gen, wie Cour­ta­gen, Ge­büh­ren, Ab­ga­ben, die dem Fonds­ver­mö­gen oder den An­le­gern be­las­tet wer­den dür­fen,
4.
Lauf­zeit des Ver­tra­ges und die Vor­aus­set­zung der Auf­lö­sung;
d.
am glei­chen Tag die Ver­mö­gen der be­tei­lig­ten An­la­ge­fonds be­wer­tet, das Um­tausch­ver­hält­nis be­rech­net und die Ver­mö­gens­wer­te und Ver­bind­lich­kei­ten über­nom­men wer­den;
e.
we­der den An­la­ge­fonds be­zie­hungs­wei­se Teil­ver­mö­gen noch den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern dar­aus Kos­ten er­wach­sen.

2...2

3Die FIN­MA kann die Ver­ei­ni­gung von An­la­ge­fonds und die Ver­mö­gens­über­tra­gung ei­ner SI­CAV, ins­be­son­de­re im Fall von Im­mo­bi­li­en­fonds, von zu­sätz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ab­hän­gig ma­chen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
2 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 115 Verfahren für die Vereinigung kollektiver Kapitalanlagen  

(Art. 95 Abs. 1 Bst. a und b KAG)

1Bei der Ver­ei­ni­gung zwei­er An­la­ge­fonds er­hal­ten die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger des über­tra­gen­den An­la­ge­fonds An­tei­le am über­neh­men­den An­la­ge­fonds in ent­spre­chen­der Hö­he. Der über­tra­gen­de An­la­ge­fonds wird oh­ne Li­qui­da­ti­on auf­ge­löst.

2Der Fonds­ver­trag re­gelt das Ver­fah­ren der Ver­ei­ni­gung. Er ent­hält ins­be­son­de­re Be­stim­mun­gen über:

a.
die In­for­ma­ti­on der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger;
b.
die Prü­fungs­pflich­ten der Prüf­ge­sell­schaft bei der Ver­ei­ni­gung.

3Die FIN­MA kann einen be­fris­te­ten Auf­schub der Rück­zah­lung be­wil­li­gen, wenn die Ver­ei­ni­gung vor­aus­sicht­lich mehr als einen Tag in An­spruch nimmt.

4Die Fonds­lei­tung mel­det der FIN­MA den Ab­schluss der Ver­ei­ni­gung.

5...1


1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 115a Vermögensübertragung, Umwandlung und Spaltung  

Bei der Ver­mö­gens­über­tra­gung ei­ner SI­CAV so­wie bei der Spal­tung und bei der Um­wand­lung ei­ner of­fe­nen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge kom­men die Ar­ti­kel 114 und 115 sinn­ge­mä­ss zur An­wen­dung.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

Art. 116 Auflösung einer kollektiven Kapitalanlage  

(Art. 96 und 97 KAG)

1Die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge wird auf­ge­löst und darf un­ver­züg­lich li­qui­diert wer­den, wenn:

a.
die Fonds­lei­tung oder die De­pot­bank ge­kün­digt hat;
b.
die Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­näre ei­ner SI­CAV die Auf­lö­sung be­schlos­sen ha­ben.

2Hat die FIN­MA die Auf­lö­sung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge ver­fügt, so muss sie un­ver­züg­lich li­qui­diert wer­den.

3Vor der Schluss­zah­lung muss die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV die Be­wil­li­gung der FIN­MA ein­ho­len.

4Der Han­del von An­tei­len an der Bör­se ist auf den Zeit­punkt der Auf­lö­sung ein­zu­stel­len.

5Die Kün­di­gung des De­pot­bank­ver­trags zwi­schen der SI­CAV und der De­pot­bank ist der FIN­MA und der Prüf­ge­sell­schaft un­ver­züg­lich zu mel­den.

3. Titel: Geschlossene kollektive Kapitalanlagen

1. Kapitel: Kommanditgesellschaft für kollektive Kapitalanlagen

Art. 117 Zweck  

(Art. 98 Abs. 1 KAG)

1Die Kom­man­dit­ge­sell­schaft für kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen darf aus­sch­liess­lich ihr Ver­mö­gen ver­wal­ten. Na­ment­lich ist es ihr ver­bo­ten, Dienst­leis­tun­gen im Sin­ne der Ar­ti­kel 26 und 34 FI­NIG2 für Drit­te zu er­brin­gen oder un­ter­neh­me­ri­sche Ak­ti­vi­tä­ten zur Ver­fol­gung kom­mer­zi­el­ler Zwe­cke auf­zu­neh­men.3

2Sie in­ves­tiert in Ri­si­ko­ka­pi­tal von Un­ter­neh­men und Pro­jek­ten und kann de­ren stra­te­gi­sche Aus­rich­tung be­stim­men. Sie kann auch in An­la­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 121 in­ves­tie­ren.

3Sie kann zu die­sem Zweck:

a.
die Kon­trol­le der Stimm­rech­te an Un­ter­neh­men über­neh­men;
b.
zur Ge­währ­leis­tung der In­ter­es­sen der Kom­man­di­täre Ein­sitz im Or­gan der Ober­lei­tung, der Auf­sicht und der Kon­trol­le ih­rer Be­tei­li­gun­gen neh­men.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 SR 954.1
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 118 Komplementäre  

(Art. 98 Abs. 2 KAG)

1...1

2Hat die Ge­sell­schaft einen Kom­ple­men­tär, so muss er über ein ein­be­zahl­tes Ak­ti­en­ka­pi­tal von min­des­tens 100 000 Fran­ken ver­fü­gen. Hat sie meh­re­re Kom­ple­men­tä­re, so müs­sen sie zu­sam­men über ein ein­be­zahl­tes Ak­ti­en­ka­pi­tal von min­des­tens 100 000 Fran­ken ver­fü­gen.

3Für die Kom­ple­men­tä­re gel­ten die Be­wil­li­gungs- und Mel­de­pflich­ten nach den Ar­ti­keln 14 Ab­satz 1 und 15 Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss.


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 119 Gesellschaftsvertrag  

(Art. 9 Abs. 3 und 102 KAG)1

1Die Kom­ple­men­tä­re kön­nen die An­la­ge­ent­schei­de so­wie wei­te­re Tä­tig­kei­ten de­le­gie­ren, so­weit dies im In­ter­es­se ei­ner sach­ge­rech­ten Ver­wal­tung liegt.

2Sie be­auf­tra­gen aus­sch­liess­lich Per­so­nen, die für ei­ne ein­wand­freie Aus­füh­rung der Tä­tig­keit qua­li­fi­ziert sind, und stel­len die In­struk­ti­on, Über­wa­chung und Kon­trol­le der Durch­füh­rung des Auf­tra­ges si­cher.

3Die ge­schäfts­füh­ren­den Per­so­nen der Kom­ple­men­tä­re kön­nen sich als Kom­man­di­tä­rin­nen oder Kom­man­di­täre an der Ge­sell­schaft be­tei­li­gen, so­fern:

a.
der Ge­sell­schafts­ver­trag es vor­sieht;
b.
die Be­tei­li­gung aus ih­rem Pri­vat­ver­mö­gen stammt; und
c.
die Be­tei­li­gung bei der Lan­cie­rung ge­zeich­net wird.

3bis...2

4Der Ge­sell­schafts­ver­trag re­gelt die Ein­zel­hei­ten und ist in ei­ner Amtss­pra­che zu er­stel­len. Die FIN­MA kann im Ein­zel­fall ei­ne an­de­re Spra­che zu­las­sen.3


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 120 Risikokapital  

(Art. 103 Abs. 1 KAG)

1Ri­si­ko­ka­pi­tal dient in der Re­gel der di­rek­ten oder in­di­rek­ten Fi­nan­zie­rung von Un­ter­neh­mun­gen und Pro­jek­ten in grund­sätz­li­cher Er­war­tung ei­nes über­durch­schnitt­li­chen Mehr­wer­tes ver­bun­den mit ei­ner über­durch­schnitt­li­chen Ver­lust­wahr­schein­lich­keit.

2Die Fi­nan­zie­rung kann ins­be­son­de­re er­fol­gen über:

a.
Ei­gen­ka­pi­tal;
b.
Fremd­ka­pi­tal;
c.
Misch­for­men von Ei­gen- und Fremd­ka­pi­tal wie Mez­za­ni­ne-Fi­nan­zie­run­gen.
Art. 121 Andere Anlagen  

(Art. 103 Abs. 2 KAG)

1Zu­läs­sig sind ins­be­son­de­re:

a.1
Bau-, Im­mo­bi­li­en- und In­fra­struk­tur­pro­jek­te;
b.
al­ter­na­ti­ve An­la­gen;
c.2
wei­te­re An­la­gen, ins­be­son­de­re An­la­gen in Im­mo­bi­li­en oder In­fra­struk­tur;
d.3
Misch­for­men sämt­li­cher nach den Ar­ti­keln 120 und Ar­ti­kel 121 mög­li­chen An­la­gen.

2Der Ge­sell­schafts­ver­trag re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

3Zu­läs­sig sind nur Bau-, Im­mo­bi­li­en- und In­fra­struk­tur­pro­jek­te von Per­so­nen, die we­der di­rekt noch in­di­rekt ver­bun­den sind mit:

a.
dem Kom­ple­men­tär;
b.
den für die Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen; oder
c.
den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern.4

4Der Kom­ple­men­tär, die für die Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen und die ih­nen na­he­ste­hen­den na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen so­wie die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ei­ner Kom­man­dit­ge­sell­schaft für kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen dür­fen von die­ser Im­mo­bi­li­en­wer­te und In­fra­struk­tur­wer­te über­neh­men oder ab­tre­ten, so­fern:

a.
die Markt­kon­for­mi­tät des Kaufs- und Ver­kaufs­prei­ses der Im­mo­bi­li­en­wer­te und In­fra­struk­tur­wer­te so­wie der Trans­ak­ti­ons­kos­ten durch einen un­ab­hän­gi­gen Schät­zungs­ex­per­ten be­stä­tigt wird; und
b.
die Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung der Trans­ak­ti­on zu­ge­stimmt hat.5

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
3 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

2. Kapitel: Investmentgesellschaft mit festem Kapital

Art. 122 Zweck  

(Art. 110 KAG)

1Die In­vest­ment­ge­sell­schaft mit fes­tem Ka­pi­tal darf nur ihr ei­ge­nes Ver­mö­gen ver­wal­ten. Sie bezweckt haupt­säch­lich die Er­zie­lung von Er­trä­gen oder Ka­pi­tal­ge­win­nen und ver­folgt kei­ne un­ter­neh­me­ri­sche Tä­tig­keit im ei­gent­li­chen Sinn. Na­ment­lich ist es ihr ver­bo­ten, Dienst­leis­tun­gen im Sin­ne der Ar­ti­kel 26 und 34 FI­NIG1 für Drit­te zu er­brin­gen.2

2Sie darf die An­la­ge­ent­schei­de so­wie Tei­lauf­ga­ben de­le­gie­ren, so­weit dies im In­ter­es­se ei­ner sach­ge­rech­ten Ver­wal­tung liegt.


1 SR 954.1
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 122a Mindesteinlage  

(Art 110 Abs. 2 KAG)

1Im Zeit­punkt der Grün­dung müs­sen Ak­ti­en im Um­fang von min­des­tens 500 000 Fran­ken bar li­be­riert wer­den.

2Die Min­de­stein­la­ge ist dau­ernd zu hal­ten.

3Die SI­CAF mel­det der FIN­MA un­ver­züg­lich ei­ne Un­ter­schrei­tung der Min­de­stein­la­ge.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 122b Eigene Aktien der Organe  

(Art 110 Abs. 2 KAG)

Die Or­ga­ne müs­sen dau­ernd wie folgt ei­ge­ne Ak­ti­en in Pro­zen­ten des Ge­samt­ver­mö­gens der SI­CAF hal­ten, höchs­tens je­doch 20 Mil­lio­nen Fran­ken:

a.
1 Pro­zent für den Teil, der 50 Mil­lio­nen Fran­ken nicht über­steigt;
b.
¾ Pro­zent für den Teil, der 50 Mil­lio­nen, nicht aber 100 Mil­lio­nen Fran­ken über­steigt;
c.
½ Pro­zent für den Teil, der 100 Mil­lio­nen, nicht aber 150 Mil­lio­nen Fran­ken über­steigt;
d.
¼ Pro­zent für den Teil, der 150 Mil­lio­nen, nicht aber 250 Mil­lio­nen Fran­ken über­steigt;
e.
⅛Pro­zent für den Teil, der 250 Mil­lio­nen Fran­ken über­steigt.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).

Art. 123 Zulässige Anlagen  

(Art. 110 KAG)

1Die Be­stim­mun­gen über die zu­läs­si­gen An­la­gen für üb­ri­ge Fonds sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

2Die FIN­MA kann wei­te­re An­la­gen zu­las­sen.

Art. 124 Publikationsorgane  

(Art. 112 KAG)

Ar­ti­kel 39 gilt sinn­ge­mä­ss.

Art. 125 Zwangsrückkauf  

(Art. 113 Abs. 3 KAG)

Ar­ti­kel 111 gilt sinn­ge­mä­ss.

Art. 126 Änderungen der Statuten und des Anlagereglements  

(Art. 115 Abs. 3 KAG)

Die SI­CAF ver­öf­fent­licht in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen die von der Ge­ne­ral­ver­samm­lung be­schlos­se­nen und von der FIN­MA ge­neh­mig­ten we­sent­li­chen Än­de­run­gen der Sta­tu­ten und des An­la­ge­re­gle­ments mit dem Hin­weis auf die Stel­len, wo die Än­de­run­gen im Wort­laut kos­ten­los be­zo­gen wer­den kön­nen.

4. Titel: Ausländische kollektive Kapitalanlagen

1. Kapitel: Genehmigung

Art. 127 Bezeichnung der ausländischen kollektiven Kapitalanlage  

(Art. 120 Abs. 2 Bst. c und 122 KAG)1

Trägt ei­ne aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge ei­ne Be­zeich­nung, die zu Täu­schung oder Ver­wechs­lung An­lass gibt oder ge­ben kann, so kann die FIN­MA einen er­läu­tern­den Zu­satz vor­schrei­ben.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2008, in Kraft seit 1. März 2008 (AS 2008 571).

Art. 127a Werbung für ausländische kollektive Kapitalanlagen  

(Art. 120 Abs. 1 und 4 KAG)

Das Wer­ben für aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen löst die Pflich­ten nach Ar­ti­kel 120 Ab­sät­ze 1 und 4 des Ge­set­zes aus.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 128 Vertretungsvereinbarung und Zahlstellenvereinbarung  

(Art. 120 Abs. 2 Bst. d KAG)

1Die Fonds­lei­tung ei­ner aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge oder die aus­län­di­sche Fonds­ge­sell­schaft, de­ren kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge in der Schweiz zum An­ge­bot an nicht qua­li­fi­zier­te An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ge­neh­migt ist, hat nach­zu­wei­sen, dass sie:

a.
ei­ne schrift­li­che Ver­tre­tungs­ver­ein­ba­rung oder ei­ne Ver­tre­tungs­ver­ein­ba­rung in an­de­rer Form, die den Nach­weis durch Text er­mög­licht, ab­ge­schlos­sen hat;
b.
ei­ne schrift­li­che Zahl­stel­len­ver­ein­ba­rung oder ei­ne Zahl­stel­len­ver­ein­ba­rung in an­de­rer Form, die den Nach­weis durch Text er­mög­licht, ab­ge­schlos­sen hat.

2Die De­pot­bank hat nach­zu­wei­sen, dass sie ei­ne schrift­li­che Zahl­stel­len­ver­ein­ba­rung oder ei­ne Zahl­stel­len­ver­ein­ba­rung in an­de­rer Form, die den Nach­weis durch Text er­mög­licht, ab­ge­schlos­sen hat.

3Für das An­ge­bot aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen in der Schweiz re­gelt die Ver­tre­tungs­ver­ein­ba­rung na­ment­lich:

a.
die Rech­te und Pflich­ten der Fonds­lei­tung oder der Fonds­ge­sell­schaft nach Ab­satz 1 und des Ver­tre­ters im Sin­ne von Ar­ti­kel 124 Ab­satz 2 des Ge­set­zes, ins­be­son­de­re sei­ne Mel­de-, Pu­bli­ka­ti­ons- und In­for­ma­ti­ons­pflich­ten so­wie die Ver­hal­tens­re­geln;
b.
die Art und Wei­se, in der die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge in der Schweiz an­ge­bo­ten wird;
c.
die Pflicht der Fonds­lei­tung oder der Fonds­ge­sell­schaft nach Ab­satz 1 zur Re­chen­schafts­ab­le­gung ge­gen­über dem Ver­tre­ter, na­ment­lich hin­sicht­lich Än­de­run­gen des Pro­spekts und der Or­ga­ni­sa­ti­on der aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge.

4Die FIN­MA ver­öf­fent­licht ei­ne Lis­te der Län­der, mit de­nen sie ei­ne Ver­ein­ba­rung über die Zu­sam­men­ar­beit und den In­for­ma­ti­ons­aus­tausch nach Ar­ti­kel 120 Ab­satz 2 Buch­sta­be e des Ge­set­zes ab­ge­schlos­sen hat.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 128a Pflichten des Vertreters  

(Art. 124 Abs. 2 KAG)

1Der Ver­tre­ter ei­ner aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge ver­fügt für die Er­fül­lung der Pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 124 des Ge­set­zes über ei­ne an­ge­mes­se­ne Or­ga­ni­sa­ti­on.

2Die FIN­MA re­gelt die Ein­zel­hei­ten be­tref­fend die Or­ga­ni­sa­ti­on und die Pflich­ten des Ver­tre­ters aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen.2


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 129 Vereinfachtes und beschleunigtes Verfahren  

(Art. 120 Abs. 3 KAG)

Die FIN­MA kann im Ein­zel­fall für aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve An­la­gen ein ver­ein­fach­tes und be­schleu­nig­tes Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren vor­se­hen, so­fern sol­che An­la­gen be­reits von ei­ner aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­de ge­neh­migt wur­den und das Ge­gen­recht ge­währ­leis­tet ist.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 der Fi­nanz­markt­prüf­ver­ord­nung vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5363).

Art. 129a Ausnahmen  

(Art. 120 Abs. 4 KAG)

Aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen, die qua­li­fi­zier­ten An­le­ge­rin­nen und An­le­gern nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 des Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 20182 (FIDLEG) im Rah­men ei­nes auf Dau­er an­ge­leg­ten An­la­ge­be­ra­tungs­ver­hält­nis­ses im Sin­ne von Ar­ti­kel 3 Buch­sta­be c Zif­fer 4 FIDLEG an­ge­bo­ten wer­den, müs­sen die Vor­aus­set­zun­gen von Ar­ti­kel 120 Ab­satz 2 Buch­sta­be d des Ge­set­zes nicht er­fül­len.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
2 SR 950.1

Art. 129b Mitarbeiterbeteiligungspläne  

(Art. 120 Abs. 5 KAG)

Als Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gungs­plä­ne gel­ten Ar­beit­neh­mer­be­tei­li­gungs­plä­ne ge­mä­ss Ar­ti­kel 5 FI­NIV2.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).
2 SR 954.11

Art. 130 Dahinfallen der Genehmigung  

(Art. 15 und 120 KAG)

Die Ge­neh­mi­gung für aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen nach den Ar­ti­keln 15 und 120 des Ge­set­zes fällt da­hin, wenn die Auf­sichts­be­hör­de des Her­kunfts­lan­des der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge die Ge­neh­mi­gung ent­zieht.

2. Kapitel: Vertreter ausländischer kollektiver Kapitalanlagen

Art. 131 Mindestkapital und Sicherheitsleistung  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. d KAG)

1Der Ver­tre­ter aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen muss über ein Min­dest­ka­pi­tal von 100 000 Fran­ken ver­fü­gen. Die­ses muss voll ein­be­zahlt sein und ist dau­ernd ein­zu­hal­ten.

2Die FIN­MA kann Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten ge­stat­ten, an­stel­le des Min­dest­ka­pi­tals ei­ne Si­cher­heit, na­ment­lich ei­ne Bank­ga­ran­tie oder ei­ne Ba­r­ein­la­ge, auf ei­nem Sperr­kon­to bei ei­ner Bank zu hin­ter­le­gen, die dem Min­dest­ka­pi­tal ent­spricht.

3Sie kann in be­grün­de­ten Fäl­len einen an­de­ren Min­dest­be­trag fest­le­gen.

4Im Üb­ri­gen gilt Ar­ti­kel 20 sinn­ge­mä­ss.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 131a Pflichten des Vertreters beim Angebot von Anteilen an qualifizierte Anlegerinnen und Anleger  

(Art. 120 Abs. 4 KAG)

Der Ver­tre­ter stellt si­cher, dass die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger die mass­ge­ben­den Do­ku­men­te der aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge bei ihm be­zie­hen kön­nen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 132 Berufshaftpflichtversicherung  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. d KAG)

Der Ver­tre­ter schliesst ei­ne sei­ner Ge­schäftstä­tig­keit an­ge­mes­se­ne Be­rufs­haft­pflicht­ver­si­che­rung ab von min­des­tens 1 Mil­li­on Fran­ken, ab­züg­lich des Min­dest­ka­pi­tals be­zie­hungs­wei­se der ef­fek­ti­ven Si­cher­heits­leis­tung ge­mä­ss Ar­ti­kel 131.

Art. 133 Publikations- und Meldevorschriften  

(Art. 75–77, 83 Abs. 4 und 124 Abs. 2 KAG)1

1Der Ver­tre­ter ei­ner aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge ver­öf­fent­licht die Do­ku­men­te nach den Ar­ti­keln 13a und 15 Ab­satz 3 so­wie den Jah­res- und Halb­jah­res­be­richt in ei­ner Amtss­pra­che oder auf Eng­lisch. Die FIN­MA kann die Pu­bli­ka­ti­on in ei­ner an­de­ren Spra­che zu­las­sen, so­fern sich die Pu­bli­ka­ti­on nur an einen be­stimm­ten An­le­ger­kreis rich­tet.2

2In den Pu­bli­ka­tio­nen und in der Wer­bung sind an­zu­ge­ben:

a.
das Her­kunfts­land der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge;
b.
der Ver­tre­ter;
c.
die Zahl­stel­le;
d.3
der Ort, wo die Do­ku­men­te nach den Ar­ti­keln 13a und 15 Ab­satz 3 so­wie der Jah­res- und Halb­jah­res­be­richt be­zo­gen wer­den kön­nen.

2bisWird an­stel­le des Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatts ein gleich­wer­ti­ges aus­län­di­sches Do­ku­ment nach An­hang 10 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. No­vem­ber 20194 ver­wen­det, so kön­nen die In­for­ma­tio­nen nach Ab­satz 2 in ei­nem An­hang zum Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatt ent­hal­ten sein.5

3Der Ver­tre­ter ei­ner aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge reicht der FIN­MA die Jah­res- und Halb­jah­res­be­rich­te un­ver­züg­lich ein, mel­det ihr Än­de­run­gen der Do­ku­men­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 13a un­ver­züg­lich und ver­öf­fent­licht die­se in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen. Die Ar­ti­kel 39 Ab­satz 1 und 41 Ab­satz 1 zwei­ter Satz gel­ten sinn­ge­mä­ss.6

4Er ver­öf­fent­licht die Net­to­in­ven­tar­wer­te von An­tei­len in re­gel­mäs­si­gen Ab­stän­den.

5Die Pu­bli­ka­ti­ons- und Mel­de­vor­schrif­ten gel­ten nicht für aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen, die aus­sch­liess­lich qua­li­fi­zier­ten An­le­ge­rin­nen und An­le­gern an­ge­bo­ten wer­den.7


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
4 SR 950.11
5 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).
6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 607).
7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

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