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Bundesgesetz
über die Finanzinstitute
(Finanzinstitutsgesetz, FINIG)

vom 15. Juni 2018 (Stand am 1. August 2021)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 95 und 98 Absätze 1 und 2 der Bundesverfassung1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 4. November 20152,

beschliesst:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

1. Abschnitt: Gegenstand, Zweck und Geltungsbereich

Art. 1 Gegenstand und Zweck  

1 Die­ses Ge­setz re­gelt die An­for­de­run­gen an die Tä­tig­keit der Fi­nan­z­in­sti­tu­te.

2 Es bezweckt den Schutz der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger so­wie der Kun­din­nen und Kun­den von Fi­nan­z­in­sti­tu­ten und die Ge­währ­leis­tung der Funk­ti­ons­fä­hig­keit des Fi­nanz­markts.

Art. 2 Geltungsbereich  

1 Fi­nan­z­in­sti­tu­te im Sin­ne die­ses Ge­set­zes sind, un­ab­hän­gig von der Rechts­form:

a.
Ver­mö­gens­ver­wal­ter (Art. 17 Abs. 1);
b.
Trus­tees (Art. 17 Abs. 2);
c.
Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen (Art. 24);
d.
Fonds­lei­tun­gen (Art. 32);
e.
Wert­pa­pier­häu­ser (Art. 41).

2 Die­sem Ge­setz nicht un­ter­stellt sind:

a.
Per­so­nen, die aus­sch­liess­lich Ver­mö­gens­wer­te von mit ih­nen wirt­schaft­lich oder fa­mi­li­är ver­bun­de­nen Per­so­nen ver­wal­ten;
b.
Per­so­nen, die aus­sch­liess­lich Ver­mö­gens­wer­te im Rah­men von Ar­beit­neh­mer­be­tei­li­gungs­plä­nen ver­wal­ten;
c.
An­wäl­tin­nen und An­wäl­te, No­ta­rin­nen und No­ta­re und ih­re Hilfs­per­so­nen, so­weit die Tä­tig­keit dem Be­rufs­ge­heim­nis nach Ar­ti­kel 321 des Straf­ge­setz­bu­ches3 oder Ar­ti­kel 13 des An­walts­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 20004 un­ter­steht, so­wie die ju­ris­ti­sche Per­son, in wel­cher die­se Per­so­nen or­ga­ni­siert sind;
d.
Per­so­nen, die im Rah­men ei­nes ge­setz­lich ge­re­gel­ten Man­dats Ver­mö­gen ver­wal­ten;
e.
die Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­bank und die Bank für In­ter­na­tio­na­len Zah­lungs­aus­gleich;
f.
Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen und an­de­re Ein­rich­tun­gen, die nach ih­rem Zweck der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge die­nen (Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen), pa­tro­na­le Stif­tun­gen (pa­tro­na­le Wohl­fahrts­fonds), Ar­beit­ge­ber, die das Ver­mö­gen ih­rer Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen ver­wal­ten so­wie Ar­beit­ge­ber- und Ar­beit­neh­mer­ver­bän­de, die das Ver­mö­gen ih­rer Ver­band­sein­rich­tun­gen ver­wal­ten;
g.
So­zi­al­ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen und Aus­gleichs­kas­sen;
h.
Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men im Sin­ne des Ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 20045;
i.
öf­fent­lich-recht­li­che Ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen nach Ar­ti­kel 67 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 19826 über die be­ruf­li­che Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge;
j.
Ban­ken im Sin­ne des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 19347 (BankG).
Art. 3 Gewerbsmässigkeit  

Ge­werbs­mäs­sig­keit im Sin­ne die­ses Ge­set­zes ist ge­ge­ben, wenn ei­ne selbst­stän­di­ge, auf dau­ern­den Er­werb aus­ge­rich­te­te wirt­schaft­li­che Tä­tig­keit vor­liegt.

Art. 4 Konzernobergesellschaften und wesentliche Gruppengesellschaften  

1 Den in­sol­venz­recht­li­chen Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 67 Ab­satz 1 un­ter­ste­hen, so­weit sie nicht im Rah­men der Auf­sicht über das Ein­zel­in­sti­tut der Kon­kurs­zu­stän­dig­keit der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­mark­tauf­sicht (FIN­MA) un­ter­ste­hen:

a.
in der Schweiz do­mi­zi­lier­te Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten ei­ner Fi­nanz­grup­pe oder ei­nes Fi­nanz­kon­glo­me­rats;
b.
die­je­ni­gen Grup­pen­ge­sell­schaf­ten mit Sitz in der Schweiz, die für die be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Tä­tig­kei­ten we­sent­li­che Funk­tio­nen er­fül­len (we­sent­li­che Grup­pen­ge­sell­schaf­ten).

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Kri­te­ri­en zur Be­ur­tei­lung der We­sent­lich­keit.

3 Die FIN­MA be­zeich­net die we­sent­li­chen Grup­pen­ge­sell­schaf­ten und führt dar­über ein Ver­zeich­nis. Die­ses ist öf­fent­lich zu­gäng­lich.

2. Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen

Art. 5 Bewilligungspflicht  

1 Fi­nan­z­in­sti­tu­te nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 be­nö­ti­gen ei­ne Be­wil­li­gung der FIN­MA.

2 Sie dür­fen sich erst nach Er­tei­lung der Be­wil­li­gung in das Han­dels­re­gis­ter ein­tra­gen las­sen.

3 Fi­nan­z­in­sti­tu­te nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be c, die in der Schweiz be­reits ei­ner gleich­wer­ti­gen staat­li­chen Auf­sicht un­ter­ste­hen, sind von der Be­wil­li­gungs­pflicht be­freit.

Art. 6 Bewilligungskaskade  

1 Die Be­wil­li­gung zur Tä­tig­keit als Bank im Sin­ne des BankG8 er­mäch­tigt auch zur Tä­tig­keit als Wert­pa­pier­haus, als Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen, als Ver­mö­gens­ver­wal­ter und als Trus­tee.

2 Die Be­wil­li­gung zur Tä­tig­keit als Wert­pa­pier­haus nach Ar­ti­kel 41 Buch­sta­be a er­mäch­tigt auch zur Tä­tig­keit als Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen, als Ver­mö­gens­ver­wal­ter und als Trus­tee.9

3 Die Be­wil­li­gung zur Tä­tig­keit als Fonds­lei­tung er­mäch­tigt auch zur Tä­tig­keit als Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen und als Ver­mö­gens­ver­wal­ter.

4 Die Be­wil­li­gung zur Tä­tig­keit als Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen er­mäch­tigt auch zur Tä­tig­keit als Ver­mö­gens­ver­wal­ter.

8 SR 952.0

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 7 des BG vom 25. Sept. 2020 zur An­pas­sung des Bun­des­rechts an Ent­wick­lun­gen der Tech­nik ver­teil­ter elek­tro­ni­scher Re­gis­ter, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2021 33, 399; BBl 2020 233).

Art. 7 Bewilligungsvoraussetzungen  

1 An­spruch auf die Be­wil­li­gung hat, wer die Vor­aus­set­zun­gen die­ses Ab­schnitts und die für die ein­zel­nen Fi­nan­z­in­sti­tu­te an­wend­ba­ren be­son­de­ren Vor­aus­set­zun­gen er­füllt.

2 Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees müs­sen mit dem Be­wil­li­gungs­ge­such den Nach­weis er­brin­gen, dass sie von ei­ner Auf­sichtsor­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 43ades Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 200710 (FIN­MAG) be­auf­sich­tigt wer­den.

3 Der Bun­des­rat kann zu­sätz­li­che Be­wil­li­gungs­vor­aus­set­zun­gen fest­le­gen, falls dies zur Um­set­zung an­er­kann­ter in­ter­na­tio­na­ler Stan­dards not­wen­dig ist.

Art. 8 Änderung der Tatsachen  

1 Das Fi­nan­z­in­sti­tut mel­det der FIN­MA jeg­li­che Än­de­rung von Tat­sa­chen, die der Be­wil­li­gung zu­grun­de lie­gen.

2 Sind die Än­de­run­gen von we­sent­li­cher Be­deu­tung, so ist für die Wei­ter­füh­rung der Tä­tig­keit vor­gän­gig die Be­wil­li­gung der FIN­MA ein­zu­ho­len.

Art. 9 Organisation  

1 Das Fi­nan­z­in­sti­tut muss an­ge­mes­se­ne Re­geln zur Un­ter­neh­mens­füh­rung fest­le­gen und so or­ga­ni­siert sein, dass es die ge­setz­li­chen Pflich­ten er­fül­len kann.

2 Es iden­ti­fi­ziert, misst, steu­ert und über­wacht sei­ne Ri­si­ken ein­sch­liess­lich der Rechts- und Re­pu­ta­ti­ons­ri­si­ken und sorgt für wirk­sa­me in­ter­ne Kon­trol­len.

3 Der Bun­des­rat legt die Min­dest­an­for­de­run­gen an die Or­ga­ni­sa­ti­on der Fi­nan­z­in­sti­tu­te fest und trägt da­bei na­ment­lich den un­ter­schied­li­chen Ge­schäftstä­tig­kei­ten und Un­ter­neh­mens­grös­sen so­wie den Ri­si­ken der Fi­nan­z­in­sti­tu­te Rech­nung.

Art. 10 Ort der Leitung  

1 Das Fi­nan­z­in­sti­tut muss tat­säch­lich von der Schweiz aus ge­lei­tet wer­den. Aus­ge­nom­men sind all­ge­mei­ne Wei­sun­gen und Ent­schei­de im Rah­men der Kon­zern­über­wa­chung, so­fern das Fi­nan­z­in­sti­tut Teil ei­ner Fi­nanz­grup­pe bil­det, wel­che ei­ner an­ge­mes­se­nen kon­so­li­dier­ten Auf­sicht durch aus­län­di­sche Auf­sichts­be­hör­den un­ter­steht.

2 Die mit der Ge­schäfts­füh­rung des Fi­nan­z­in­sti­tuts be­trau­ten Per­so­nen müs­sen an ei­nem Ort Wohn­sitz ha­ben, von dem aus sie die Ge­schäfts­füh­rung tat­säch­lich aus-üben kön­nen.

Art. 11 Gewähr  

1 Das Fi­nan­z­in­sti­tut und die mit der Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung des Fi­nanz-in­sti­tuts be­trau­ten Per­so­nen müs­sen Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Ge­schäftstä­tig­keit bie­ten.

2 Die mit der Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung des Fi­nan­z­in­sti­tuts be­trau­ten Per­so­nen müs­sen zu­dem einen gu­ten Ruf ge­nies­sen und die für die Funk­ti­on er­for­der­li­chen fach­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen auf­wei­sen.

3 Die an ei­nem Fi­nan­z­in­sti­tut qua­li­fi­ziert Be­tei­lig­ten müs­sen eben­falls einen gu­ten Ruf ge­nies­sen und ge­währ­leis­ten, dass sich ihr Ein­fluss nicht zum Scha­den ei­ner um­sich­ti­gen und so­li­den Ge­schäftstä­tig­keit aus­wirkt.

4 Als an ei­nem Fi­nan­z­in­sti­tut qua­li­fi­ziert be­tei­ligt gilt, wer an ihm di­rekt oder in­di­rekt mit min­des­tens 10 Pro­zent des Ka­pi­tals oder der Stim­men be­tei­ligt ist oder sei­ne Ge­schäftstä­tig­keit auf an­de­re Wei­se mass­ge­bend be­ein­flus­sen kann.

5 Je­de Per­son hat der FIN­MA Mel­dung zu er­stat­ten, be­vor sie di­rekt oder in­di­rekt ei­ne qua­li­fi­zier­te Be­tei­li­gung nach Ab­satz 4 an ei­nem Fi­nan­z­in­sti­tut er­wirbt oder ver­äus­sert. Die­se Mel­de­pflicht be­steht auch, wenn ei­ne qua­li­fi­zier­te Be­tei­li­gung so ver­grös­sert oder ver­klei­nert wird, dass die Schwel­len von 20, 33 oder 50 Pro­zent des Ka­pi­tals oder der Stim­men er­reicht, über- oder un­ter­schrit­ten wer­den.

6 Das Fi­nan­z­in­sti­tut mel­det der FIN­MA die Per­so­nen, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 5 er­fül­len, so­bald es da­von Kennt­nis er­hält.

7 Aus­ge­nom­men von den Ab­sät­zen 5 und 6 sind Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees.

8 An Ver­mö­gens­ver­wal­tern und Trus­tees qua­li­fi­ziert Be­tei­lig­ten ist es ge­stat­tet, die Ge­schäfts­füh­rung aus­zuü­ben.

Art. 12 Öffentliches Angebot von Effekten auf dem Primärmarkt  

Wer haupt­säch­lich im Fi­nanz­be­reich tä­tig ist, darf fol­gen­de Tä­tig­kei­ten nur aus­üben, wenn er über ei­ne Be­wil­li­gung als Wert­pa­pier­haus nach die­sem Ge­setz oder als Bank nach dem BankG11 ver­fügt:

a.
ge­werbs­mäs­sig Ef­fek­ten, die von Dritt­per­so­nen aus­ge­ge­ben wer­den, über­neh­men und auf dem Pri­mär­markt öf­fent­lich an­bie­ten;
b.
ge­werbs­mäs­sig De­ri­va­te in Form von Ef­fek­ten schaf­fen und auf dem Pri­mär­markt öf­fent­lich an­bie­ten.
Art. 13 Schutz vor Verwechslung und Täuschung  

1 Die Be­zeich­nung des Fi­nan­z­in­sti­tuts darf nicht zu Ver­wechs­lung oder Täu­schung An­lass ge­ben.

2 Die Be­zeich­nun­gen «Ver­mö­gens­ver­wal­ter», «Trus­tee», «Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen», «Fonds­lei­tung» oder «Wert­pa­pier­haus» dür­fen Per­so­nen nur dann al­lein oder in Wort­ver­bin­dun­gen in der Fir­ma, in der Um­schrei­bung des Ge­schäfts­zwecks oder in Ge­schäfts­un­ter­la­gen ver­wen­den, wenn sie über die ent­spre­chen­de Be­wil­li­gung ver­fü­gen. Vor­be­hal­ten blei­ben die Ar­ti­kel 52 Ab­satz 3 und 58 Ab­satz 3.

Art. 14 Übertragung von Aufgaben  

1 Fi­nan­z­in­sti­tu­te dür­fen ei­ne Auf­ga­be nur Drit­ten über­tra­gen, die über die für die­se Tä­tig­keit not­wen­di­gen Fä­hig­kei­ten, Kennt­nis­se und Er­fah­run­gen und über die er­for­der­li­chen Be­wil­li­gun­gen ver­fü­gen. Sie in­stru­ie­ren und über­wa­chen die bei­ge­zo­ge­nen Drit­ten sorg­fäl­tig.

2 Die FIN­MA kann die Über­tra­gung von An­la­ge­ent­schei­den an ei­ne Per­son im Aus­land da­von ab­hän­gig ma­chen, dass zwi­schen der FIN­MA und der zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­de ei­ne Ver­ein­ba­rung über die Zu­sam­men­ar­beit und den In­for­ma­ti­ons­aus­tausch ab­ge­schlos­sen wird, na­ment­lich wenn das aus­län­di­sche Recht den Ab­schluss ei­ner sol­chen Ver­ein­ba­rung ver­langt.

Art. 15 Auslandgeschäft  

Ein Fi­nan­z­in­sti­tut er­stat­tet der FIN­MA Mel­dung, be­vor es:

a.
im Aus­land ei­ne Toch­ter­ge­sell­schaft, ei­ne Zweignie­der­las­sung oder ei­ne Ver­tre­tung er­rich­tet, er­wirbt oder auf­gibt;
b.
ei­ne qua­li­fi­zier­te Be­tei­li­gung an ei­ner aus­län­di­schen Ge­sell­schaft er­wirbt oder auf­gibt.
Art. 16 Ombudsstelle 12  

Fi­nan­z­in­sti­tu­te, die nicht aus­sch­liess­lich ge­gen­über in­sti­tu­tio­nel­len oder pro­fes­sio­nel­len Kun­den nach Ar­ti­kel 4 Ab­sät­ze 3 und 4 des Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 201813 (FIDLEG) Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 3 Buch­sta­be c FIDLEG er­brin­gen, müs­sen sich spä­tes­tens mit Auf­nah­me ih­rer Tä­tig­keit ei­ner Om­buds­stel­le nach den Be­stim­mun­gen des 5. Ti­tels FIDLEG an­sch­lies­sen.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 7 des BG vom 25. Sept. 2020 zur An­pas­sung des Bun­des­rechts an Ent­wick­lun­gen der Tech­nik ver­teil­ter elek­tro­ni­scher Re­gis­ter, in Kraft seit 1. Fe­br. 2021 (AS 2021 33; BBl 2020 233).

13 SR 950.1

2. Kapitel: Finanzinstitute

1. Abschnitt: Vermögensverwalter und Trustees

Art. 17 Begriffe  

1 Als Ver­mö­gens­ver­wal­ter gilt, wer ge­stützt auf einen Auf­trag ge­werbs­mäs­sig im Na­men und für Rech­nung der Kun­din­nen und Kun­den über de­ren Ver­mö­gens­wer­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 3 Buch­sta­be c Zif­fern 1–4 FIDLEG14 ver­fü­gen kann.

2 Als Trus­tee gilt, wer ge­stützt auf die Er­rich­tungs­ur­kun­de ei­nes Trusts im Sin­ne des Über­ein­kom­mens vom 1. Ju­li 198515 über das auf Trusts an­zu­wen­den­de Recht und über ih­re An­er­ken­nung ge­werbs­mäs­sig Son­der­ver­mö­gen zu­guns­ten der Be­güns­tig­ten oder für einen be­stimm­ten Zweck ver­wal­tet oder dar­über ver­fügt.

Art. 18 Rechtsform  

1 Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees mit Sitz oder Wohn­sitz in der Schweiz müs­sen ei­ne der fol­gen­den Rechts­for­men auf­wei­sen:

a.
Ein­zel­un­ter­neh­men;
b.
Han­dels­ge­sell­schaft;
c.
Ge­nos­sen­schaft.

2 Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees sind ver­pflich­tet, sich in das Han­dels­re­gis­ter ein­tra­gen zu las­sen.

Art. 19 Aufgaben  

1 Der Ver­mö­gens­ver­wal­ter ver­wal­tet in­di­vi­du­el­le Port­fo­li­os.

2 Der Trus­tee ver­wal­tet das Son­der­ver­mö­gen, sorgt für des­sen Wert­er­hal­tung und ver­wen­det es zweck­ge­bun­den.

3 Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees kön­nen zu­sätz­lich ins­be­son­de­re fol­gen­de Dienst­leis­tun­gen er­brin­gen:

a.
An­la­ge­be­ra­tung;
b.
Port­fo­lio­ana­ly­se;
c.
An­bie­ten von Fi­nan­z­in­stru­men­ten.
Art. 20 Qualifizierte Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer  

1 Die Ge­schäfts­füh­rung ei­nes Ver­mö­gens­ver­wal­ters oder Trus­tees muss aus min­des­tens zwei qua­li­fi­zier­ten Per­so­nen be­ste­hen.

2 Die Ge­schäfts­füh­rung kann aus nur ei­ner qua­li­fi­zier­ten Per­son be­ste­hen, wenn nach­ge­wie­sen wird, dass die ord­nungs­ge­mäs­se Fort­füh­rung des Ge­schäfts­be­triebs ge­währ­leis­tet ist.

3 Ei­ne Per­son ist für die Ge­schäfts­füh­rung qua­li­fi­ziert, wenn sieüber ei­ne der Tä­tig­keit des Ver­mö­gens­ver­wal­ters oder Trus­tees an­ge­mes­se­ne Aus­bil­dung und im Zeit­punkt der Über­nah­me der Ge­schäfts­füh­rung über ei­ne ge­nü­gen­de Be­rufs­er­fah­rung in der Ver­mö­gens­ver­wal­tung für Drit­te oder im Rah­men von Trusts ver­fügt. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

Art. 21 Risikomanagement und interne Kontrolle  

1 Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees müs­sen über ein an­ge­mes­sen aus­ge­stat­te­tes Ri­si­ko­ma­na­ge­ment und ei­ne wirk­sa­me in­ter­ne Kon­trol­le ver­fü­gen, die un­ter an­de­rem die Ein­hal­tung der recht­li­chen und un­ter­neh­mensin­ter­nen Vor­schrif­ten ge­währ­leis­tet (Com­plian­ce).

2 Die Auf­ga­ben des Ri­si­ko­ma­na­ge­ments und der in­ter­nen Kon­trol­le kön­nen von ei­ner qua­li­fi­zier­ten Ge­schäfts­füh­re­rin oder ei­nem qua­li­fi­zier­ten Ge­schäfts­füh­rer wahr­ge­nom­men wer­den oder an ent­spre­chend qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ten­de oder an ei­ne qua­li­fi­zier­te ex­ter­ne Stel­le de­le­giert wer­den.

3 Per­so­nen, die Auf­ga­ben des Ri­si­ko­ma­na­ge­ments oder der in­ter­nen Kon­trol­le wahr­neh­men, dür­fen nicht in die Tä­tig­kei­ten ein­ge­bun­den wer­den, die sie über­wa­chen.

Art. 22 Mindestkapital und Sicherheiten  

1 Das Min­dest­ka­pi­tal von Ver­mö­gens­ver­wal­tern und Trus­tees muss 100 000 Fran­ken be­tra­gen und bar ein­be­zahlt sein. Es ist dau­ernd ein­zu­hal­ten.

2 Die Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees müs­sen über­dies über an­ge­mes­se­ne Si­cher­hei­ten ver­fü­gen oder ei­ne Be­rufs­haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­sch­lies­sen.

3 Der Bun­des­rat legt die Min­dest­be­trä­ge für die Si­cher­hei­ten und die Ver­si­che­rungs­s­um­me der Be­rufs­haft­pflicht­ver­si­che­rung fest.

Art. 23 Eigenmittel  

1 Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees ha­ben über an­ge­mes­se­ne Ei­gen­mit­tel zu ver­fü­gen.

2 Die Ei­gen­mit­tel müs­sen stets min­des­tens einen Vier­tel der Fix­kos­ten der letz­ten Jah­res­rech­nung, bis höchs­tens 10 Mil­lio­nen Fran­ken be­tra­gen.

2. Abschnitt: Verwalter von Kollektivvermögen

Art. 24 Begriff  

1 Als Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen gilt, wer ge­werbs­mäs­sig Ver­mö­gens­wer­te ver­wal­tet im Na­men und für Rech­nung von:

a.
kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen;
b.
Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen.

2 Als Ver­mö­gens­ver­wal­ter im Sin­ne von Ar­ti­kel 17 Ab­satz 1 gel­ten:

a.
Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a, de­ren An­le­ge­rin­nen und An­le­ger im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 oder 3ter des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 200616 qua­li­fi­ziert sind und die ei­ne der fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:
1.
Die ver­wal­te­ten Ver­mö­gens­wer­te der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen, ein-schliess­lich der durch Ein­satz von Fi­nan­z­in­stru­men­ten mit He­bel­wir­kung er­wor­be­nen Ver­mö­gens­wer­te, be­tra­gen ins­ge­samt höchs­tens 100 Mil­lio­nen Fran­ken.
2.
Die ver­wal­te­ten Ver­mö­gens­wer­te der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen be­tra­gen ins­ge­samt höchs­tens 500 Mil­lio­nen Fran­ken und ent­hal­ten kei­ne Fi­nan­z­in­stru­men­te mit He­bel­wir­kung; die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen ge­wäh­ren kein An­recht auf Rück­zah­lung in den ers­ten fünf Jah­ren nach der Tä­ti­gung der ers­ten An­la­ge.
b.
Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b, die Ver­mö­gens­wer­te von Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen von ins­ge­samt höchs­tens 100 Mil­lio­nen Fran­ken und im ob­li­ga­to­ri­schen Be­reich zu­dem höchs­tens 20 Pro­zent der Ver­mö­gens­wer­te ei­ner ein­zel­nen Vor­sor­ge­ein­rich­tung ver­wal­ten.

3 Ver­mö­gens­ver­wal­ter nach Ab­satz 2 kön­nen ei­ne Be­wil­li­gung als Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen ver­lan­gen, so­fern dies vom Staat ver­langt wird, in dem die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge ge­bil­det oder an­ge­bo­ten oder die Vor­sor­ge­ein­rich­tung ge­führt wird. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

Art. 25 Rechtsform  

Der Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen mit Sitz in der Schweiz muss die Rechts­form ei­ner Han­dels­ge­sell­schaft auf­wei­sen.

Art. 26 Aufgaben  

1 Der Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen stellt für die ihm an­ver­trau­ten Ver­mö­gens­wer­te die Port­fo­lio­ver­wal­tung und das Ri­si­ko­ma­na­ge­ment si­cher.

2 Da­ne­ben darf der Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen ins­be­son­de­re das Fonds­ge­schäft für aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen aus­üben. Ver­langt das aus­län­di­sche Recht ei­ne Ver­ein­ba­rung über Zu­sam­men­ar­beit und In­for­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen der FIN­MA und den für das Fonds­ge­schäft re­le­van­ten aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­den, so darf er die­ses Ge­schäft nur aus­üben, wenn ei­ne sol­che Ver­ein­ba­rung be­steht.

3 Der Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen kann im Rah­men die­ser Auf­ga­ben zu­sätz­lich ad­mi­nis­tra­ti­ve Tä­tig­kei­ten aus­füh­ren.

Art. 27 Übertragung von Aufgaben  

1 Der Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen kann Auf­ga­ben Drit­ten über­tra­gen, so­weit dies im In­ter­es­se ei­ner sach­ge­rech­ten Ver­wal­tung liegt.

2 Wer die Ver­wal­tung von Ver­mö­gen ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge ei­nem Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen über­trägt, bleibt für die Ein­hal­tung der je­weils an­wend­ba­ren An­la­ge­vor­schrif­ten ver­ant­wort­lich.

Art. 28 Mindestkapital und Sicherheiten  

1 Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen müs­sen über das ver­lang­te Min­dest­ka­pi­tal ver­fü­gen. Die­ses muss voll­stän­dig ein­be­zahlt sein.

2 Die FIN­MA kann Ver­wal­tern von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen in Form von Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten er­lau­ben, an­stel­le des Min­dest­ka­pi­tals an­ge­mes­se­ne Si­cher­hei­ten zu leis­ten.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Hö­he des Min­dest­ka­pi­tals und der Si­cher­hei­ten. Er kann zu­dem die Er­tei­lung der Be­wil­li­gung vom Ab­schluss ei­ner Be­rufs­haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­hän­gig ma­chen.

Art. 29 Eigenmittel  

1 Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen müs­sen über an­ge­mes­se­ne Ei­gen­mit­tel ver­fü­gen.

2 Der Bun­des­rat legt die Hö­he der Ei­gen­mit­tel nach Mass­ga­be der Ge­schäftstä­tig­keit und der Ri­si­ken fest.

Art. 30 Gruppen- und Konglomeratsaufsicht  

Die FIN­MA kann, so­fern dies an­er­kann­te in­ter­na­tio­na­le Stan­dards vor­se­hen, ei­ne Fi­nanz­grup­pe, die von ei­nem Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen do­mi­niert wird, oder ein Fi­nanz­kon­glo­me­rat, das von ei­nem Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen do­mi­niert wird, ei­ner Grup­pen- oder Kon­glo­me­rat­s­auf­sicht un­ter­stel­len.

Art. 31 Wechsel des Verwalters von Kollektivvermögen  

Der Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen mel­det die Über­nah­me sei­ner Rech­te und Pflich­ten durch einen an­de­ren Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen vor­gän­gig der für die Auf­sicht über die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge oder Vor­sor­ge­ein­rich­tung zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­de.

3. Abschnitt: Fondsleitungen

Art. 32 Begriff  

Als Fonds­lei­tung gilt, wer in ei­ge­nem Na­men und für Rech­nung der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger selbst­stän­dig An­la­ge­fonds ver­wal­tet.

Art. 33 Rechtsform und Organisation  

1 Die Fonds­lei­tung muss ei­ne Ak­ti­en­ge­sell­schaft mit Sitz und Haupt­ver­wal­tung in der Schweiz sein.

2 Das Ak­ti­en­ka­pi­tal ist in Na­men­ak­ti­en auf­zu­tei­len.

3 Die ge­schäfts­füh­ren­den Per­so­nen der Fonds­lei­tung und der De­pot­bank müs­sen von der je­weils an­de­ren Ge­sell­schaft un­ab­hän­gig sein.

4 Haupt­zweck der Fonds­lei­tung ist die Aus­übung des Fonds­ge­schäfts; die­ses be­steht aus dem An­bie­ten von An­tei­len des An­la­ge­fonds, des­sen Lei­tung und des­sen Ver­wal­tung.

Art. 34 Aufgaben  

Ne­ben der Aus­übung der Tä­tig­kei­ten nach die­sem Ge­setz darf die Fonds­lei­tung ins­be­son­de­re fol­gen­de wei­te­re Dienst­leis­tun­gen er­brin­gen:

a.
die Auf­be­wah­rung und die tech­ni­sche Ver­wal­tung von kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen;
b.
die Ad­mi­nis­tra­ti­on ei­ner In­vest­ment­ge­sell­schaft mit va­ria­blem Ka­pi­tal (SI­CAV).
Art. 35 Übertragung von Aufgaben  

1 Die Fonds­lei­tung darf die Lei­tung des An­la­ge­fonds nicht Drit­ten über­tra­gen. Sie darf je­doch An­la­ge­ent­schei­de so­wie Tei­lauf­ga­ben Drit­ten über­tra­gen, so­weit dies im In­ter­es­se ei­ner sach­ge­rech­ten Ver­wal­tung liegt.

2 Für kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen, de­ren An­tei­le in der Eu­ro­päi­schen Uni­on auf­grund ei­nes Ab­kom­mens er­leich­tert an­ge­bo­ten wer­den, dür­fen die An­la­ge­ent­schei­de we­der der De­pot­bank noch an­de­ren Un­ter­neh­men über­tra­gen wer­den, de­ren In­ter­es­sen mit de­nen des Ver­wal­ters von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen oder der Fonds­lei­tung oder der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger kol­li­die­ren kön­nen.

Art. 36 Mindestkapital  

1 Die Fonds­lei­tung muss über das ver­lang­te Min­dest­ka­pi­tal ver­fü­gen. Die­ses muss voll­stän­dig ein­be­zahlt sein.

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Hö­he des Min­dest­ka­pi­tals.

Art. 37 Eigenmittel  

1 Zwi­schen den Ei­gen­mit­teln der Fonds­lei­tung und dem Ge­samt­ver­mö­gen der von ihr ver­wal­te­ten kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen muss ein an­ge­mes­se­nes Ver­hält­nis be­ste­hen. Der Bun­des­rat re­gelt die­ses Ver­hält­nis.

2 Die FIN­MA kann in be­son­de­ren Fäl­len Er­leich­te­run­gen ge­wäh­ren, so­fern der Schutz­zweck die­ses Ge­set­zes nicht be­ein­träch­tigt wird, oder Ver­schär­fun­gen an­ord­nen.

3 Die Fonds­lei­tung darf die vor­ge­schrie­be­nen Ei­gen­mit­tel we­der in Fondsan­tei­len an­le­gen, die sie sel­ber aus­ge­ge­ben hat, noch ih­ren Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­nären oder die­sen wirt­schaft­lich oder fa­mi­li­är ver­bun­de­nen na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen aus­lei­hen. Das Hal­ten flüs­si­ger Mit­tel bei der De­pot­bank gilt nicht als Aus­lei­he.

Art. 38 Rechte  

1 Die Fonds­lei­tung hat An­spruch auf:

a.
die im Fonds­ver­trag vor­ge­se­he­nen Ver­gü­tun­gen;
b.
Be­frei­ung von den Ver­bind­lich­kei­ten, die sie in rich­ti­ger Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben ein­ge­gan­gen ist;
c.
Er­satz der Auf­wen­dun­gen, die sie zur Er­fül­lung die­ser Ver­bind­lich­kei­ten ge­macht hat.

2 Die­se An­sprü­che wer­den aus den Mit­teln des An­la­ge­fonds er­füllt. Die per­sön­li­che Haf­tung der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ist aus­ge­schlos­sen.

Art. 39 Wechsel der Fondsleitung  

1 Die Rech­te und Pflich­ten der Fonds­lei­tung kön­nen auf ei­ne an­de­re Fonds­lei­tung über­tra­gen wer­den.

2 Der Über­tra­gungs­ver­trag be­darf zu sei­ner Gül­tig­keit der schrift­li­chen oder ei­ner an­de­ren durch Text nach­weis­ba­ren Form so­wie der Zu­stim­mung der De­pot­bank und der Ge­neh­mi­gung der FIN­MA.

3 Die bis­he­ri­ge Fonds­lei­tung gibt die ge­plan­te Über­tra­gung vor der Ge­neh­mi­gung durch die FIN­MA in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen be­kannt.

4 In den Pu­bli­ka­tio­nen sind die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger auf die Mög­lich­keit hin­zu­wei­sen, bei der FIN­MA in­nert 30 Ta­gen nach der Pu­bli­ka­ti­on Ein­wen­dun­gen zu er­he­ben. Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach dem Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz vom 20. De­zem­ber 196817.

5 Die FIN­MA ge­neh­migt den Wech­sel der Fonds­lei­tung, wenn die ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten sind und die Fort­füh­rung des An­la­ge­fonds im In­ter­es­se der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger liegt.

6 Sie ver­öf­fent­licht den Ent­scheid in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen.

Art. 40 Absonderung des Fondsvermögens  

1 Sa­chen und Rech­te, die zum An­la­ge­fonds ge­hö­ren, wer­den im Kon­kurs der Fonds­lei­tung zu­guns­ten der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ab­ge­son­dert. Vor­be­hal­ten blei­ben die An­sprü­che der Fonds­lei­tung nach Ar­ti­kel 38.

2 Schul­den der Fonds­lei­tung, die sich nicht aus dem Fonds­ver­trag er­ge­ben, kön­nen nicht mit For­de­run­gen, die zum An­la­ge­fonds ge­hö­ren, ver­rech­net wer­den.

4. Abschnitt: Wertpapierhäuser

Art. 41 Begriff  

Als Wert­pa­pier­haus gilt, wer ge­werbs­mäs­sig:

a.
in ei­ge­nem Na­men für Rech­nung der Kun­din­nen und Kun­den Ef­fek­ten han­delt;
b.
für ei­ge­ne Rech­nung kurz­fris­tig mit Ef­fek­ten han­delt, haupt­säch­lich auf dem Fi­nanz­markt tä­tig ist und:
1.
da­durch die Funk­ti­ons­fä­hig­keit des Fi­nanz­markts ge­fähr­den könn­te, oder
2.
als Mit­glied ei­nes Han­dels­plat­zes tä­tig ist, oder
3.18
ein or­ga­ni­sier­tes Han­dels­sys­tem nach Ar­ti­kel 42 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 201519 be­treibt; oder
c.
für ei­ge­ne Rech­nung kurz­fris­tig mit Ef­fek­ten han­delt und öf­fent­lich dau­ernd oder auf An­fra­ge Kur­se für ein­zel­ne Ef­fek­ten stellt (Mar­ket Ma­ker).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 7 des BG vom 25. Sept. 2020 zur An­pas­sung des Bun­des­rechts an Ent­wick­lun­gen der Tech­nik ver­teil­ter elek­tro­ni­scher Re­gis­ter, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2021 33, 399; BBl 2020 233).

19 SR 958.1

Art. 42 Rechtsform  

Ein Wert­pa­pier­haus mit Sitz in der Schweiz muss die Rechts­form ei­ner Han­dels­ge­sell­schaft auf­wei­sen.

Art. 43 Ausländisch beherrschte Wertpapierhäuser  

Die Vor­schrif­ten des BankG20 über aus­län­disch be­herrsch­te Ban­ken gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 44 Aufgaben  

1 Das Wert­pa­pier­haus kann ins­be­son­de­re:

a.
im Rah­men sei­ner Tä­tig­keit nach Ar­ti­kel 41 für die Kun­din­nen und Kun­den sel­ber oder bei Drit­ten Kon­ten zur Ab­wick­lung des Han­dels mit Ef­fek­ten füh­ren;
b.
Ef­fek­ten der Kun­din­nen und Kun­den bei sich oder in ei­ge­nem Na­men bei Drit­ten auf­be­wah­ren;
c.
ge­werbs­mäs­sig Ef­fek­ten, die von Drit­ten aus­ge­ge­ben wor­den sind, fest oder in Kom­mis­si­on über­neh­men und öf­fent­lich auf dem Pri­mär­markt an­bie­ten;
d.
ge­werbs­mäs­sig selbst De­ri­va­te schaf­fen, die es für ei­ge­ne oder frem­de Rech­nung öf­fent­lich auf dem Pri­mär­markt an­bie­tet.

2 Es darf im Um­fang sei­ner Tä­tig­keit nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a ge­werbs­mäs­sig Pu­bli­kums­ein­la­gen ent­ge­gen­neh­men.

3 Der Bun­des­rat kann Vor­schrif­ten über die Ver­wen­dung von Pu­bli­kums­ein­la­gen er­las­sen.

Art. 45 Mindestkapital und Sicherheiten  

1 Wert­pa­pier­häu­ser müs­sen über das ver­lang­te Min­dest­ka­pi­tal ver­fü­gen. Die­ses muss voll­stän­dig ein­be­zahlt sein.

2 Die FIN­MA kann Wert­pa­pier­häu­sern in Form von Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten er­lau­ben, an­stel­le des Min­dest­ka­pi­tals an­ge­mes­se­ne Si­cher­hei­ten zu leis­ten.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Hö­he des Min­dest­ka­pi­tals und der Si­cher­hei­ten.

Art. 46 Eigenmittel, Liquidität und Risikoverteilung  

1 Wert­pa­pier­häu­ser müs­sen ein­zeln und auf kon­so­li­dier­ter Ba­sis über an­ge­mes­se­ne Ei­gen­mit­tel und Li­qui­di­tät ver­fü­gen.

2 Sie müs­sen ih­re Ri­si­ken an­ge­mes­sen ver­tei­len.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die An­for­de­run­gen an die Ri­si­ko­ver­tei­lung. Er legt die Hö­he der Ei­gen­mit­tel und der Li­qui­di­tät nach Mass­ga­be der Ge­schäftstä­tig­keit und der Ri­si­ken fest.

4 Die FIN­MA kann in be­grün­de­ten Fäl­len Er­leich­te­run­gen ge­wäh­ren, so­fern der Schutz­zweck die­ses Ge­set­zes nicht be­ein­träch­tigt wird, oder Ver­schär­fun­gen an­ord­nen.

5 Die FIN­MA ist er­mäch­tigt, Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten zu er­las­sen.

Art. 47 Zusätzliches Kapital  

Die Vor­schrif­ten des BankG21 über das zu­sätz­li­che Ka­pi­tal gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 48 Rechnungslegung  

Die Vor­schrif­ten des BankG22 über die Rech­nungs­le­gung gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 49 Gruppen- und Konglomeratsaufsicht  

1 Als wert­pa­pier­haus­do­mi­nier­te Fi­nanz­grup­pe gel­ten zwei oder meh­re­re Un­ter­neh­men:

a.
von de­nen min­des­tens ei­nes als Wert­pa­pier­haus tä­tig ist;
b.
die haupt­säch­lich im Fi­nanz­be­reich tä­tig sind; und
c.
die ei­ne wirt­schaft­li­che Ein­heit bil­den oder von de­nen auf­grund an­de­rer Um­stän­de an­zu­neh­men ist, dass ein oder meh­re­re der Ein­zelauf­sicht un­ter­ste­hen­de Un­ter­neh­men recht­lich ver­pflich­tet oder fak­tisch ge­zwun­gen sind, Grup­pen­ge­sell­schaf­ten bei­zu­ste­hen.

2 Als wert­pa­pier­haus­do­mi­nier­tes Fi­nanz­kon­glo­me­rat gilt ei­ne Fi­nanz­grup­pe nach Ab­satz 1, die haupt­säch­lich im Wert­pa­pier­han­dels­be­reich tä­tig ist und zu der min­des­tens ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men von er­heb­li­cher wirt­schaft­li­cher Be­deu­tung ge­hört.

3 Die Vor­schrif­ten des BankG23 über Fi­nanz­grup­pen und Fi­nanz­kon­glo­me­ra­te gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 50 Aufzeichnungspflicht  

Das Wert­pa­pier­haus muss die Auf­trä­ge und die von ihm ge­tä­tig­ten Ge­schäf­te mit al­len An­ga­ben auf­zeich­nen, die für de­ren Nach­voll­zieh­bar­keit und für die Be­auf­sich­ti­gung sei­ner Tä­tig­keit er­for­der­lich sind.

Art. 51 Meldepflicht  

1 Das Wert­pa­pier­haus hat die für die Trans­pa­renz des Ef­fek­ten­han­dels er­for­der­li­chen Mel­dun­gen zu er­stat­ten.

2 Die FIN­MA re­gelt, wel­che In­for­ma­tio­nen in wel­cher Form wem zu mel­den sind.

3 So­fern die Er­rei­chung des Ge­set­zes­zweckes dies ver­langt, kann der Bun­des­rat die Mel­de­pflicht nach Ab­satz 1 auch Per­so­nen und Ge­sell­schaf­ten auf­er­le­gen, die Ef­fek­ten ge­werbs­mäs­sig, aber oh­ne Bei­zug ei­nes Wert­pa­pier­hau­ses kau­fen und ver­kau­fen. Die Ge­sell­schaf­ten ha­ben die Ein­hal­tung die­ser Mel­de­pflicht durch ei­ne von der Eid­ge­nös­si­schen Re­vi­si­ons­auf­sichts­be­hör­de (RAB) nach Ar­ti­kel 9a Ab­satz 1 des Re­vi­si­ons­auf­sichts­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 200524 (RAG) zu­ge­las­se­ne Prüf­ge­sell­schaft prü­fen zu las­sen und sind der FIN­MA zur Aus­kunft ver­pflich­tet.

5. Abschnitt: Zweigniederlassungen

Art. 52 Bewilligungspflicht  

1 Ei­ner Be­wil­li­gung der FIN­MA be­dür­fen Fi­nan­z­in­sti­tu­te mit Sitz im Aus­land (aus­län­di­sche Fi­nan­z­in­sti­tu­te), die in der Schweiz ei­ne Zweignie­der­las­sung er­rich­ten wol­len, in der sie Per­so­nen be­schäf­ti­gen, die im Na­men des be­tref­fen­den aus­län­di­schen Fi­nan­z­in­sti­tuts dau­ernd und ge­werbs­mäs­sig in der Schweiz oder von der Schweiz aus:

a.
Ver­mö­gens­wer­te ver­wal­ten oder ei­ne Tä­tig­keit als Trus­tee aus­üben;
b.
die Ver­mö­gens­ver­wal­tung für kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen oder Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen aus­üben;
c.
mit Ef­fek­ten han­deln;
d.
Ge­schäf­te ab­sch­lies­sen; oder
e.
Kun­den­kon­ten füh­ren.

2 Aus­län­di­sche Fonds­lei­tun­gen dür­fen in der Schweiz kei­ne Zweignie­der­las­sun­gen er­rich­ten.

3 Der Bun­des­rat kann Staats­ver­trä­ge ab­sch­lies­sen, die vor­se­hen, dass Fi­nan­z­in­sti­tu­te aus den Ver­trags­staa­ten oh­ne Be­wil­li­gung der FIN­MA ei­ne Zweignie­der­las­sung er­öff­nen kön­nen, wenn bei­de Ver­trags­sei­ten die je­wei­li­ge Re­ge­lung der Tä­tig­keit von Fi­nan­z­in­sti­tu­ten und die Mass­nah­men zur Auf­sicht als gleich­wer­tig an­er­ken­nen.

Art. 53 Bewilligungsvoraussetzungen  

Die FIN­MA er­teilt dem aus­län­di­schen Fi­nan­z­in­sti­tut ei­ne Be­wil­li­gung zur Er­rich­tung ei­ner Zweignie­der­las­sung, wenn:

a.
das aus­län­di­sche Fi­nan­z­in­sti­tut:
1.
hin­rei­chend or­ga­ni­siert ist und über ge­nü­gend fi­nan­zi­el­le Mit­tel und qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal ver­fügt, um in der Schweiz ei­ne Zweignie­der­las­sung zu be­trei­ben,
2.
ei­ner an­ge­mes­se­nen Auf­sicht un­ter­steht, wel­che die Zweignie­der­las­sung mit ein­sch­liesst, und
3.
nach­weist, dass die Fir­ma der Zweignie­der­las­sung im Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­gen wer­den kann;
b.
die zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­den:
1.
kei­ne Ein­wän­de ge­gen die Er­rich­tung ei­ner Zweignie­der­las­sung er­he­ben,
2.
sich ver­pflich­ten, die FIN­MA un­ver­züg­lich zu be­nach­rich­ti­gen, wenn Um­stän­de ein­tre­ten, wel­che die In­ter­es­sen der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger oder der Kun­din­nen und Kun­den ernst­haft ge­fähr­den könn­ten, und
3.
der FIN­MA Amts­hil­fe leis­ten;
c.
die Zweignie­der­las­sung:
1.
die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 9–11 er­füllt und über ein Re­gle­ment ver­fügt, das den Ge­schäfts­kreis ge­nau um­schreibt und ei­ne ih­rer Ge­schäftstä­tig­keit ent­spre­chen­de Ver­wal­tungs- oder Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on vor­sieht, und
2.
die zu­sätz­li­chen Be­wil­li­gungs­vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 54–57 er­füllt.
Art. 54 Gegenrechtserfordernis  

Die FIN­MA kann die Er­tei­lung der Be­wil­li­gung zur Er­rich­tung ei­ner Zweignie­der­las­sung ei­nes aus­län­di­schen Fi­nan­z­in­sti­tuts da­von ab­hän­gig ma­chen, dass die Staa­ten, in de­nen das aus­län­di­sche Fi­nan­z­in­sti­tut oder die Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der mit qua­li­fi­zier­ten Be­tei­li­gun­gen ih­ren Wohn­sitz oder Sitz ha­ben, das Ge­gen­recht ge­währ­leis­ten.

Art. 55 Finanzgruppen und Finanzkonglomerate  

Ist ein aus­län­di­sches Fi­nan­z­in­sti­tut Teil ei­ner Fi­nanz­grup­pe oder ei­nes Fi­nanz­kon­glo­me­rats, so kann die FIN­MA die Er­tei­lung der Be­wil­li­gung da­von ab­hän­gig ma­chen, dass es ei­ner an­ge­mes­se­nen kon­so­li­dier­ten Auf­sicht durch aus­län­di­sche Auf­sichts­be­hör­den un­ter­steht.

Art. 56 Sicherheiten  

Die FIN­MA kann die Er­tei­lung der Be­wil­li­gung zur Er­rich­tung ei­ner Zweignie­der­las­sung ei­nes aus­län­di­schen Ver­mö­gens­ver­wal­ters, ei­nes aus­län­di­schen Trus­tees oder ei­nes aus­län­di­schen Ver­wal­ters von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen von der Leis­tung ei­ner Si­cher­heit ab­hän­gig ma­chen, wenn der Schutz der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger oder der Kun­din­nen und Kun­den es er­for­dert.

Art. 57 Ausnahmeregelung  

Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass Zweignie­der­las­sun­gen aus­län­di­scher Fi­nan­z­in­sti­tu­te von der Ein­hal­tung be­stimm­ter Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes be­freit wer­den.

6. Abschnitt: Vertretungen

Art. 58 Bewilligungspflicht  

1 Aus­län­di­sche Fi­nan­z­in­sti­tu­te be­dür­fen ei­ner Be­wil­li­gung der FIN­MA, wenn sie in der Schweiz Per­so­nen be­schäf­ti­gen, die für sie dau­ernd und ge­werbs­mäs­sig in der Schweiz oder von der Schweiz aus in an­de­rer Wei­se als nach Ar­ti­kel 52 Ab­satz 1 tä­tig sind, na­ment­lich in­dem die­se Per­so­nen Kun­den­auf­trä­ge an sie wei­ter­lei­ten oder sie zu Wer­be- oder an­de­ren Zwe­cken ver­tre­ten.

2 Aus­län­di­sche Fonds­lei­tun­gen dür­fen in der Schweiz kei­ne Ver­tre­tun­gen er­rich­ten.

3 Der Bun­des­rat kann Staats­ver­trä­ge ab­sch­lies­sen, die vor­se­hen, dass Fi­nan­z­in­sti­tu­te aus den Ver­trags­staa­ten oh­ne Be­wil­li­gung der FIN­MA ei­ne Ver­tre­tung er­öff­nen kön­nen, wenn bei­de Ver­trags­sei­ten die je­wei­li­ge Re­ge­lung der Tä­tig­keit von Fi­nanz­in­sti­tu­ten und die Mass­nah­men zur Auf­sicht als gleich­wer­tig an­er­ken­nen.

Art. 59 Bewilligungsvoraussetzungen  

1 Die FIN­MA er­teilt dem aus­län­di­schen Fi­nan­z­in­sti­tut ei­ne Be­wil­li­gung zur Er­rich­tung ei­ner Ver­tre­tung, wenn:

a.
das aus­län­di­sche Fi­nan­z­in­sti­tut ei­ner an­ge­mes­se­nen Auf­sicht un­ter­steht;
b.
die zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­den kei­ne Ein­wän­de ge­gen die Er­rich­tung der Ver­tre­tung er­he­ben;
c.
die mit ih­rer Lei­tung be­trau­ten Per­so­nen Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Ge­schäftstä­tig­keit bie­ten.

2 Die FIN­MA kann die Be­wil­li­gung zu­sätz­lich da­von ab­hän­gig ma­chen, dass der Staat, in dem das aus­län­di­sche Fi­nan­z­in­sti­tut sei­nen Sitz hat, das Ge­gen­recht ge­währ­leis­tet.

Art. 60 Ausnahmeregelung  

Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass Ver­tre­tun­gen aus­län­di­scher Fi­nan­z­in­sti­tu­te von der Ein­hal­tung be­stimm­ter Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes be­freit wer­den.

3. Kapitel: Aufsicht

Art. 61 Zuständigkeit  

1 Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees wer­den von der FIN­MA un­ter Bei­zug ei­ner Auf­sichts­or­ga­ni­sa­ti­on nach dem FIN­MAG25 be­auf­sich­tigt. Vor­be­hal­ten bleibt die kon­so­li­dier­te Auf­sicht durch die FIN­MA nach den Ar­ti­keln 30 und 49 des vor­lie­gen­de Ge­set­zes oder nach den Fi­nanz­markt­ge­set­zen nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 FIN­MAG.

2 Die lau­fen­de Auf­sichtstä­tig­keit über die Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees wird durch Auf­sichts­or­ga­ni­sa­tio­nen wahr­ge­nom­men, die von der FIN­MA be­wil­ligt sind.

3 Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen, Fonds­lei­tun­gen und Wert­pa­pier­häu­ser wer­den von der FIN­MA be­auf­sich­tigt.

4 Be­steht kei­ne Auf­sichts­or­ga­ni­sa­ti­on nach Ab­satz 1, so wird die Auf­sicht durch die FIN­MA wahr­ge­nom­men.

Art. 62 Prüfung der Vermögensverwalter und Trustees  

1 Die Ver­mö­gens­ver­wal­ter und die Trus­tees müs­sen ei­ne Prüf­ge­sell­schaft nach Ar­ti­kel 43k Ab­satz 1 FIN­MAG26 mit ei­ner jähr­li­chen Prü­fung be­auf­tra­gen, so­weit die­se Prü­fung nicht von der be­tref­fen­den Auf­sichts­or­ga­ni­sa­ti­on sel­ber aus­ge­führt wird.

2 Die Auf­sichts­or­ga­ni­sa­ti­on kann die Prüf­pe­ri­odi­zi­tät un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Tä­tig­keit der Be­auf­sich­tig­ten und der da­mit ver­bun­de­nen Ri­si­ken auf ma­xi­mal vier Jah­re er­hö­hen.

3 In den Jah­ren, in de­nen kei­ne pe­ri­odi­sche Prü­fung statt­fin­det, er­stat­ten die Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees der Auf­sichts­or­ga­ni­sa­ti­on einen Be­richt über die Kon­for­mi­tät ih­rer Ge­schäftstä­tig­keit mit den Ge­set­zes­vor­schrif­ten. Die­ser Be­richt kann in stan­dar­di­sier­ter Form ab­ge­ge­ben wer­den.

Art. 63 Prüfung der Verwalter von Kollektivvermögen, der Fondsleitungen, Wertpapierhäuser, Finanzgruppen und Finanzkonglomerate  

1 Die Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen, die Fonds­lei­tun­gen, die Wert­pa­pier­häu­ser, die Fi­nanz­grup­pen und die Fi­nanz­kon­glo­me­ra­te müs­sen:

a.
ei­ne von der RAB nach Ar­ti­kel 9a Ab­satz 1 RAG27 zu­ge­las­se­ne Prüf­ge­sell­schaft mit ei­ner jähr­li­chen Prü­fung nach Ar­ti­kel 24 FIN­MAG28 be­auf­tra­gen;
b.
ih­re Jah­res­rech­nung und ge­ge­be­nen­falls ih­re Kon­zern­rech­nung von ei­nem staat­lich be­auf­sich­tig­ten Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men nach den Grund­sät­zen der or­dent­li­chen Re­vi­si­on des Ob­li­ga­tio­nen­rechts (OR)29 prü­fen las­sen.

2 Die FIN­MA kann un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Tä­tig­keit der Be­auf­sich­tig­ten und der da­mit ver­bun­de­nen Ri­si­ken für die Prü­fung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a ei­ne mehr­jäh­ri­ge Prüf­pe­ri­odi­zi­tät vor­se­hen.

3 In den Jah­ren, in de­nen kei­ne pe­ri­odi­sche Prü­fung statt­fin­det, er­stat­ten die Fi­nanz-in­sti­tu­te nach Ab­satz 1 der FIN­MA einen Be­richt über die Kon­for­mi­tät ih­rer Ge­schäftstä­tig­keit mit den Ge­set­zes­vor­schrif­ten. Die­ser Be­richt kann in stan­dar­di­sier­ter Form ab­ge­ge­ben wer­den.

4 Die Fonds­lei­tung be­auf­tragt für sich selbst und für die von ihr ge­lei­te­ten An­la­ge­fonds die glei­che Prüf­ge­sell­schaft.

5 Die FIN­MA kann selbst di­rek­te Prü­fun­gen durch­füh­ren.

Art. 64 Auskunfts- und Meldepflicht bei Übertragung wesentlicher Funktionen  

1 Über­trägt ein Fi­nan­z­in­sti­tut we­sent­li­che Funk­tio­nen auf an­de­re Per­so­nen, so un­ter­ste­hen die­se der Aus­kunfts- und Mel­de­pflicht nach Ar­ti­kel 29 FIN­MAG30.

2 Die FIN­MA kann bei die­sen Per­so­nen je­der­zeit Prü­fun­gen vor­neh­men.

Art. 65 Stimmrechtssuspendierung  

Zur Durch­set­zung von Ar­ti­kel 11 Ab­sät­ze 3 und 5 kann die FIN­MA das Stimm­recht sus­pen­die­ren, das an Ak­ti­en oder An­tei­le ge­bun­den ist, die von qua­li­fi­ziert Be­tei­lig­ten ge­hal­ten wer­den.

Art. 66 Liquidation  

1 Ent­zieht die FIN­MA ei­nem Fi­nan­z­in­sti­tut die Be­wil­li­gung, so be­wirkt dies bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen und Kol­lek­tiv- und Kom­man­dit­ge­sell­schaf­ten die Auf­lö­sung und bei Ein­zel­un­ter­neh­men die Lö­schung im Han­dels­re­gis­ter.

2 Die FIN­MA be­zeich­net die Li­qui­da­to­rin oder den Li­qui­da­tor und über­wacht ih­re oder sei­ne Tä­tig­keit.

3 Vor­be­hal­ten blei­ben die in­sol­venz­recht­li­chen Vor­schrif­ten.

Art. 67 Insolvenzrechtliche Massnahmen  

1 Die Be­stim­mun­gen des BankG31 über die Mass­nah­men bei In­sol­venz­ge­fahr und den Ban­ken­kon­kurs gel­ten für Fonds­lei­tun­gen und Wert­pa­pier­häu­ser sinn­ge­mä­ss.

2 Die Be­stim­mun­gen des BankG über die Ein­la­gen­si­che­rung und die nach­rich­ten­lo­sen Ver­mö­gens­wer­te gel­ten für Wert­pa­pier­häu­ser nach Ar­ti­kel 41 Buch­sta­be a sinn­ge­mä­ss.32

31 SR 952.0

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 7 des BG vom 25. Sept. 2020 zur An­pas­sung des Bun­des­rechts an Ent­wick­lun­gen der Tech­nik ver­teil­ter elek­tro­ni­scher Re­gis­ter, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2021 33, 399; BBl 2020 233).

4. Kapitel: Verantwortlichkeit und Strafbestimmungen

1. Abschnitt: Verantwortlichkeit

Art. 68  

1 Die Ver­ant­wort­lich­keit der Fi­nan­z­in­sti­tu­te und ih­rer Or­ga­ne rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen des OR33.

2 Über­trägt ein Fi­nan­z­in­sti­tut die Er­fül­lung ei­ner Auf­ga­be an einen Drit­ten, so haf­tet es für den von die­sem ver­ur­sach­ten Scha­den, so­fern es nicht nach­weist, dass es bei der Aus­wahl, In­struk­ti­on und Über­wa­chung die nach den Um­stän­den ge­bo­te­ne Sorg­falt an­ge­wen­det hat. Der Bun­des­rat kann die An­for­de­run­gen an die Über­wa­chung re­geln.

3 Für Hand­lun­gen der Per­so­nen, de­nen die Fonds­lei­tung Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 über­tra­gen hat, haf­tet die Fonds­lei­tung wie für ei­ge­nes Han­deln.

2. Abschnitt: Strafbestimmungen

Art. 69 Verletzung des Berufsgeheimnisses  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.
ein Ge­heim­nis of­fen­bart, das ihr oder ihm in der Ei­gen­schaft als Or­gan, als An­ge­stell­te oder An­ge­stell­ter, als Be­auf­trag­te oder Be­auf­trag­ter oder als Li­qui­da­to­rin oder Li­qui­da­tor ei­nes Fi­nan­z­in­sti­tuts an­ver­traut wor­den ist oder das sie oder er in die­ser Ei­gen­schaft wahr­ge­nom­men hat;
b.
zu ei­ner sol­chen Ver­let­zung des Be­rufs­ge­heim­nis­ses zu ver­lei­ten sucht;
c.
ein ihr oder ihm un­ter Ver­let­zung von Buch­sta­be a of­fen­bar­tes Ge­heim­nis wei­te­ren Per­so­nen of­fen­bart oder für sich oder einen an­de­ren aus­nützt.

2 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer sich oder ei­nem an­de­ren durch ei­ne Hand­lung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder c einen Ver­mö­gens­vor­teil ver­schafft.

3 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Bus­se bis zu 250 000 Fran­ken be­straft.

4 Die Ver­let­zung des Be­rufs­ge­heim­nis­ses ist auch nach Be­en­di­gung des amt­li­chen oder dienst­li­chen Ver­hält­nis­ses oder der Be­rufs­aus­übung straf­bar.

5 Vor­be­hal­ten blei­ben die eid­ge­nös­si­schen und kan­to­na­len Be­stim­mun­gen über die Zeug­nis­pflicht und über die Aus­kunfts­pflicht ge­gen­über ei­ner Be­hör­de.

6 Ver­fol­gung und Be­ur­tei­lung der Hand­lun­gen nach die­ser Be­stim­mung ob­lie­gen den Kan­to­nen.

Art. 70 Verletzung der Bestimmungen über den Schutz vor Verwechslung und Täuschung und der Meldepflichten  

Mit Bus­se bis zu 500 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.
ge­gen die Be­stim­mung über den Schutz vor Ver­wechs­lung und Täu­schung (Art. 13) ver­stösst;
b.
die nach den Ar­ti­keln 11 und 15 vor­ge­schrie­be­nen Mel­dun­gen an die FIN­MA nicht, falsch oder zu spät er­stat­tet.
Art. 71 Verletzung von Aufzeichnungs- und Meldepflichten  

Mit Bus­se bis zu 500 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.
die Auf­zeich­nungs­pflicht nach Ar­ti­kel 50 ver­letzt;
b.
die Mel­de­pflicht nach Ar­ti­kel 51 ver­letzt.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 72 Ausführungsbestimmungen  

Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

Art. 73 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

Die Auf­he­bung und die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wer­den im An­hang ge­re­gelt.

Art. 74 Übergangsbestimmungen  

1 Fi­nan­z­in­sti­tu­te, die bei In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes über ei­ne Be­wil­li­gung nach ei­nem Fi­nanz­markt­ge­setz nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 FIN­MAG34 für die ent­spre­chen­de Tä­tig­keit ver­fü­gen, be­dür­fen kei­ner neu­en Be­wil­li­gung. Sie müs­sen die An­for­de­run­gen die­ses Ge­set­zes in­nert ei­nes Jah­res ab des­sen In­kraft­tre­ten er­fül­len.

2 Fi­nan­z­in­sti­tu­te, die nach bis­he­ri­gem Recht kei­ner Be­wil­li­gungs­pflicht un­ter­ste­hen, die aber bei In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes neu ei­ner Be­wil­li­gungs­pflicht un­ter­ste­hen, mel­den sich in­nert sechs Mo­na­ten ab In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes bei der FIN­MA. Sie müs­sen in­nert drei­er Jah­re ab In­kraft­tre­ten den An­for­de­run­gen die­ses Ge­set­zes ge­nü­gen und ein Be­wil­li­gungs­ge­such stel­len. Bis zum Ent­scheid über die Be­wil­li­gung kön­nen sie ih­re Tä­tig­keit fort­füh­ren, so­fern sie ei­ner Selbst­re­gu­lie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 24 des Geld­wä­sche­rei­ge­set­zes vom 10. Ok­to­ber 199735 (GwG) an­ge­schlos­sen sind und durch die­se in Be­zug auf die Ein­hal­tung der ent­spre­chen­den Pflich­ten be­auf­sich­tigt wer­den.

3 Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees, wel­che in­ner­halb ei­nes Jah­res nach dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ih­re Tä­tig­keit auf­neh­men, müs­sen sich un­ver­züg­lich bei der FIN­MA mel­den und ab Auf­nah­me ih­rer Tä­tig­keit die Be­wil­li­gungs­vor­aus­set­zun­gen mit Aus­nah­me von Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2 er­fül­len. Spä­tes­tens ein Jahr nach­dem die FIN­MA ei­ne Auf­sichts­or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 43a FIN­MAG be­wil­ligt hat, ha­ben sie sich ei­ner sol­chen Auf­sichts­or­ga­ni­sa­ti­on an­zu­sch­lies­sen und ein Be­wil­li­gungs­ge­such zu stel­len. Bis zum Ent­scheid über die Be­wil­li­gung kön­nen sie ih­re Tä­tig­keit aus­üben, so­fern sie ei­ner Selbst­re­gu­lie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 24 GwG an­ge­schlos­sen sind und durch die­se in Be­zug auf die Ein­hal­tung der ent­spre­chen­den Pflich­ten be­auf­sich­tigt wer­den.

4 In be­son­de­ren Fäl­len kann die FIN­MA die Fris­ten nach den Ab­sät­zen 1 und 2 er­stre­cken.

Art. 74a Koordination mit der Änderung des Geldwäschereigesetzes im Rahmen des Geldspielgesetzes vom
29. September 2017
36  

...37

36 Ein­ge­fügt durch Be­rich­ti­gung der RedK der BVers vom 24. Sept. 2019 (AS 2019 5065).

37 Die Ko­or­di­na­ti­ons­be­stim­mun­gen kön­nen un­ter AS 2019 5065und AS 2020 501kon­sul­tiert wer­den. Be­rich­ti­gung der RedK der BVers vom 31. Jan. 2020, ver­öf­fent­licht am 18. Fe­br. 2020 (AS 2020 501).

Art. 75 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

3 Die­ses Ge­setz tritt nur zu­sam­men mit dem FIDLEG38 in Kraft.

4 Der Bun­des­rat kann fol­gen­de Be­stim­mun­gen vor­zei­tig in Kraft set­zen:

a.
Die Än­de­run­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 23. März 200139 über den Konsum­kre­dit (An­hang Ziff. 2);
b.
Ar­ti­kel 9aAb­satz 4bis RAG40 (An­hang Ziff. 3);
c.
die Ar­ti­kel 1a, 1b, 47 Ab­satz 1 Buch­sta­be a und 52aBankG41 (An­hang Ziff. 14);
d.
Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be a GwG42 (An­hang Ziff. 15);
e.
die Ar­ti­kel 4, 5 und 15 Ab­satz 2 Buch­sta­be a FIN­MAG43 (An­hang Ziff. 16).

5 Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 Buch­sta­be a FIN­MAG gilt bis zum In­kraft­tre­ten von Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 Buch­sta­be abis FIN­MAG (An­hang Ziff. 16).

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 202044

Anhang

(Art. 73)

Aufhebung und Änderung anderer Erlasse

I

Das Börsengesetz vom 24. März 199545 wird aufgehoben.

II

Die folgenden Erlasse werden wie folgt geändert:

...46

45 [AS 1997 682044, 2005 5269Anhang Ziff. II 7, 2006 2197Anhang Ziff. 146, 2008 5207Anhang Ziff. 16, 20126679Anhang Ziff. 8, 2013 1103, 2014 4073Anhang Ziff. 6, 2015 1535Ziff. I 3 5339 Anhang Ziff. 11]

46Die Änderungen können unter AS 2018 5247konsultiert werden.

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