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Bundesgesetz betreffend die Aufsicht über Versicherungsunternehmen

vom 17. Dezember 2004 (Stand am 1. Januar 2020)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 82 Absatz 1, 98 Absatz 3, 117 Absatz 1 und 122 Absatz 1 der Bundesverfassung1, nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 9. Mai 20032,

beschliesst:

1. Kapitel: Gegenstand, Zweck und Geltungsbereich

Art. 1 Gegenstand und Zweck  

1Die­ses Ge­setz re­gelt die Auf­sicht des Bun­des über Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men und Ver­si­che­rungs­ver­mitt­le­rin­nen und Ver­si­che­rungs­ver­mitt­ler.

2Es bezweckt ins­be­son­de­re den Schutz der Ver­si­cher­ten vor den In­sol­venz­ri­si­ken der Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men und vor Miss­bräu­chen.

Art. 2 Geltungsbereich  

1Der Auf­sicht nach die­sem Ge­setz un­ter­ste­hen:

a.
schwei­ze­ri­sche Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, wel­che die Di­rekt­ver­si­che­rung oder die Rück­ver­si­che­rung be­trei­ben;
b.
Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men mit Sitz im Aus­land für ih­re Ver­si­che­rungs­tä­tig­keit in der Schweiz oder von der Schweiz aus, un­ter Vor­be­halt ab­wei­chen­der staats­ver­trag­li­cher Be­stim­mun­gen;
c.
Ver­si­che­rungs­ver­mitt­le­rin­nen und —ver­mitt­ler;
d.
Ver­si­che­rungs­grup­pen und Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­ra­te.

2Von der Auf­sicht nach die­sem Ge­setz aus­ge­nom­men sind:

a.
Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men mit Sitz im Aus­land, die in der Schweiz nur die Rück­ver­si­che­rung be­trei­ben;
b.
Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, so­weit sie von Bun­des­rechts we­gen ei­ner be­son­de­ren Auf­sicht un­ter­stellt sind, im Aus­mass die­ser Auf­sicht; als sol­che gel­ten ins­be­son­de­re die in das Re­gis­ter für die be­ruf­li­che Vor­sor­ge ein­ge­tra­ge­nen Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen;
c.
Ver­si­che­rungs­ver­mitt­ler, die in ei­nem Ab­hän­gig­keits­ver­hält­nis zu ei­nem Ver­si­che­rungs­neh­mer ste­hen, so­weit sie nur die In­ter­es­sen die­ses Ver­si­che­rungs­neh­mers und der von die­sem be­herrsch­ten Ge­sell­schaf­ten ver­fol­gen;
d.1
Ver­si­che­rungs­ge­nos­sen­schaf­ten, die am 1. Ja­nu­ar 1993 be­stan­den ha­ben, so­fern:
1.
sie ih­ren Sitz in der Schweiz ha­ben,
2.
sie eng mit ei­nem Ver­ein oder ei­nem Ver­band ver­bun­den sind, des­sen Haupt­zweck nicht das Ver­si­che­rungs­ge­schäft ist,
3.
ihr jähr­li­ches Brut­to­prä­mi­en­vo­lu­men seit dem 1. Ja­nu­ar 1993 den Be­trag von 3 Mil­lio­nen Fran­ken nie über­stie­gen hat,
4.
ihr Tä­tig­keits­be­reich seit dem 1. Ja­nu­ar 1993 auf das Ho­heits­ge­biet der Schweiz be­schränkt ist,
5.
sie nur Mit­glie­der des Ver­eins oder des Ver­ban­des ver­si­chern, mit dem sie eng ver­bun­den sind, und
6.
die Ver­si­cher­ten iden­tisch sind mit den stimm­be­rech­tig­ten Mit­glie­dern der Ver­si­che­rungs­ge­nos­sen­schaft und sie auf­grund ih­rer Mit­glied­schaft über die Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen und Ver­si­che­rungs­prä­mi­en sel­ber be­stim­men kön­nen.

3Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, de­ren Ver­si­che­rungs­tä­tig­keit von ge­rin­ger wirt­schaft­li­cher Be­deu­tung ist oder nur einen klei­nen Kreis von Ver­si­cher­ten be­trifft, kön­nen von der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­mark­tauf­sicht (FIN­MA) von der Auf­sicht be­freit wer­den, wenn be­son­de­re Um­stän­de es recht­fer­ti­gen.2

4Der Bun­des­rat be­stimmt, was un­ter Aus­übung ei­ner Ver­si­che­rungs­tä­tig­keit in der Schweiz zu ver­ste­hen ist.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 12. Dez. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2015 (AS 2015 1539; BBl 2014 6271 6315).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).

2. Kapitel: Aufnahme der Versicherungstätigkeit

1. Abschnitt: Bewilligung

Art. 3 Bewilligungspflicht  

1Je­des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b, das der Auf­sicht un­ter­steht (Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men), be­darf zur Auf­nah­me der Ver­si­che­rungs­tä­tig­keit ei­ner Be­wil­li­gung der FIN­MA1.

2Fu­sio­nen, Spal­tun­gen und Um­wand­lun­gen von Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men be­dür­fen eben­falls der Be­wil­li­gung.


1 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829). Die­se Än­de­rung wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 4 Bewilligungsgesuch und Geschäftsplan  

1Ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b, das ei­ne Be­wil­li­gung zur Ver­si­che­rungs­tä­tig­keit er­lan­gen will, hat der FIN­MA ein Ge­such zu­sam­men mit ei­nem Ge­schäfts­plan ein­zu­rei­chen.

2Der Ge­schäfts­plan muss fol­gen­de An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.
die Sta­tu­ten;
b.
die Or­ga­ni­sa­ti­on und den ört­li­chen Tä­tig­keits­be­reich des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens, ge­ge­be­nen­falls auch der Ver­si­che­rungs­grup­pe oder des Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­rats, zu de­nen das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ge­hört;
c.
bei Ver­si­che­rungs­tä­tig­keit im Aus­land: die Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­de oder ei­ne gleich­wer­ti­ge Be­schei­ni­gung;
d.
An­ga­ben zur fi­nan­zi­el­len Aus­stat­tung und zu den Rück­stel­lun­gen;
e.
die Jah­res­rech­nung der letz­ten drei Ge­schäfts­jah­re oder die Er­öff­nungs­bi­lanz ei­nes neu­en Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens;
f.
An­ga­ben über die Per­so­nen, wel­che di­rekt oder in­di­rekt mit min­des­tens 10 Pro­zent des Ka­pi­tals oder der Stim­men am Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men be­tei­ligt sind oder des­sen Ge­schäftstä­tig­keit auf an­de­re Wei­se mass­ge­bend be­ein­flus­sen kön­nen;
g.
die na­ment­li­che Be­zeich­nung der mit der Ober­lei­tung, Auf­sicht, Kon­trol­le und Ge­schäfts­füh­rung be­trau­ten Per­so­nen oder, für aus­län­di­sche Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, des oder der Ge­ne­ral­be­voll­mäch­tig­ten;
h.
die na­ment­li­che Be­zeich­nung des ver­ant­wort­li­chen Ak­tuars oder der ver­ant­wort­li­chen Ak­tua­rin;
i.1
j.
die Ver­trä­ge oder sons­ti­gen Ab­spra­chen, durch die we­sent­li­che Funk­tio­nen des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens aus­ge­glie­dert wer­den sol­len;
k.
die ge­plan­ten Ver­si­che­rungs­zwei­ge und die Art der zu ver­si­chern­den Ri­si­ken;
l.
al­len­falls die Er­klä­rung des Bei­tritts zum Na­tio­na­len Ver­si­che­rungs­bü­ro und zum Na­tio­na­len Ga­ran­tie­fonds;
m.
An­ga­ben über die Mit­tel zur Er­fül­lung von Bei­stands­leis­tun­gen, so­fern ei­ne Be­wil­li­gung für den Ver­si­che­rungs­zweig «Bei­stands­leis­tung» be­an­tragt wird;
n.
den Rück­ver­si­che­rungs­plan so­wie, für die ak­ti­ve Rück­ver­si­che­rung, den Re­tro­zes­si­ons­plan;
o.
die vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten für den Auf­bau des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens;
p.
die Plan­bi­lan­zen und Planer­folgs­rech­nun­gen für die ers­ten drei Ge­schäfts­jah­re;
q.
An­ga­ben zur Er­fas­sung, Be­gren­zung und Über­wa­chung der Ri­si­ken;
r.
die Ta­ri­fe und All­ge­mei­nen Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen, wel­che in der Schweiz ver­wen­det wer­den bei der Ver­si­che­rung von sämt­li­chen Ri­si­ken in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge und in der Zu­satz­ver­si­che­rung zur so­zia­len Kran­ken­ver­si­che­rung.

3Er­sucht ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, das be­reits im Be­sitz ei­ner Be­wil­li­gung für einen Ver­si­che­rungs­zweig ist, um die Be­wil­li­gung für einen wei­te­ren Ver­si­che­rungs­zweig, so muss es die An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–l nur ein­rei­chen, wenn sie ge­gen­über den be­reits ge­neh­mig­ten ge­än­dert wer­den sol­len.

4Die FIN­MA kann wei­te­re An­ga­ben und Un­ter­la­gen ver­lan­gen, so­fern die­se für die Be­ur­tei­lung des Ge­suchs er­for­der­lich sind.


1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 9 des BG vom 20. Ju­ni 2014 (Bün­de­lung der Auf­sicht über Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men und Prüf­ge­sell­schaf­ten), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4073; BBl 2013 6857).

Art. 5 Änderung des Geschäftsplans  

1Än­de­run­gen, wel­che die Ele­men­te des Ge­schäfts­plans nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a, h, k und r be­tref­fen, sind der FIN­MA vor de­ren Um­set­zung zur Ge­neh­mi­gung zu un­ter­brei­ten. Zur Ge­neh­mi­gung zu un­ter­brei­ten sind aus­ser­dem Än­de­run­gen des Ge­schäfts­plans, die sich aus Fu­sio­nen, Spal­tun­gen und Um­wand­lun­gen von Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men er­ge­ben.1

2Än­de­run­gen, wel­che die Ele­men­te des Ge­schäfts­plans nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 Buch­sta­ben b, c, d, f, g, j, l, m, n und q be­tref­fen, sind der FIN­MA mit­zu­tei­len; sie gel­ten als ge­neh­migt, so­fern die FIN­MA nicht in­nert vier Wo­chen ei­ne Prü­fung des Vor­gangs ein­lei­tet.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 20. Ju­ni 2014 (Bün­de­lung der Auf­sicht über Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men und Prüf­ge­sell­schaf­ten), in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4073; BBl 2013 6857).

Art. 6 Erteilung der Bewilligung  

1Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn die ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen er­füllt und die In­ter­es­sen der Ver­si­cher­ten ge­wahrt sind.

2Ist das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men Teil ei­ner aus­län­di­schen Ver­si­che­rungs­grup­pe oder ei­nes aus­län­di­schen Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­rats, so kann die Be­wil­li­gung vom Be­ste­hen ei­ner an­ge­mes­se­nen kon­so­li­dier­ten Auf­sicht durch ei­ne aus­län­di­sche Fi­nanz­mark­tauf­sichts­be­hör­de ab­hän­gig ge­macht wer­den.1

3Die Be­wil­li­gung wird für einen oder meh­re­re Ver­si­che­rungs­zwei­ge er­teilt. Sie be­rech­tigt auch zum Be­trieb der Rück­ver­si­che­rung im be­tref­fen­den Ver­si­che­rungs­zweig. Der Bun­des­rat be­zeich­net die Ver­si­che­rungs­zwei­ge.

4Die FIN­MA ver­öf­fent­licht die er­teil­ten Be­wil­li­gun­gen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).

2. Abschnitt: Voraussetzungen

Art. 7 Rechtsform  

Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men müs­sen die Rechts­form der Ak­ti­en­ge­sell­schaft oder der Ge­nos­sen­schaft ha­ben.

Art. 8 Mindestkapital  

1Ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men mit Sitz in der Schweiz muss über ein Min­dest­ka­pi­tal ver­fü­gen, das je nach den be­trie­be­nen Ver­si­che­rungs­zwei­gen 3–20 Mil­lio­nen Fran­ken be­tra­gen muss.

2Der Bun­des­rat er­lässt Be­stim­mun­gen über das Min­dest­ka­pi­tal für die ein­zel­nen Ver­si­che­rungs­zwei­ge.

3Die FIN­MA be­stimmt das im Ein­zel­fall er­for­der­li­che Ka­pi­tal.

Art. 9 Eigenmittel  

1Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men muss über aus­rei­chen­de freie und un­be­las­te­te Ei­gen­mit­tel be­züg­lich sei­ner ge­sam­ten Tä­tig­kei­ten ver­fü­gen (Sol­va­bi­li­täts­s­pan­ne).

2Bei der Fest­le­gung der Sol­va­bi­li­täts­s­pan­ne ist den Ri­si­ken, de­nen das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men aus­ge­setzt ist, den Ver­si­che­rungs­zwei­gen, dem Ge­schäfts­um­fang, dem geo­gra­fi­schen Wir­kungs­be­reich und den in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten Grund­sät­zen Rech­nung zu tra­gen.

3Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die an­re­chen­ba­ren Ei­gen­mit­tel. Die FIN­MA er­lässt Vor­schrif­ten über die Be­rech­nung und die not­wen­di­ge Hö­he der Sol­va­bi­li­täts­s­pan­ne.

Art. 10 Organisationsfonds  

1Ne­ben dem Ka­pi­tal muss ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men über einen Or­ga­ni­sa­ti­ons­fonds ver­fü­gen, der es er­laubt, ins­be­son­de­re die Kos­ten der Grün­dung und des Auf­baus oder ei­ner aus­ser­ge­wöhn­li­chen Ge­schäfts­aus­wei­tung zu de­cken. Die Hö­he des Or­ga­ni­sa­ti­ons­fonds ent­spricht bei Auf­nah­me der Ge­schäftstä­tig­keit in der Re­gel bis zu 50 Pro­zent des Min­dest­ka­pi­tals nach Ar­ti­kel 8.

2Der Bun­des­rat re­gelt die Hö­he, die Be­stel­lung, die Dau­er der Auf­recht­er­hal­tung und die Wie­der­her­stel­lung des Or­ga­ni­sa­ti­ons­fonds.

3Die FIN­MA legt die Hö­he des Or­ga­ni­sa­ti­ons­fonds im Ein­zel­fall fest.

Art. 11 Unternehmenszweck  

1Ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men darf ne­ben dem Ver­si­che­rungs­ge­schäft nur Ge­schäf­te be­trei­ben, die da­mit in un­mit­tel­ba­rem Zu­sam­men­hang ste­hen.

2Die FIN­MA kann den Be­trieb an­de­rer Ge­schäf­te be­wil­li­gen, wenn die­se die In­ter­es­sen der Ver­si­cher­ten nicht ge­fähr­den.

Art. 12 Gleichzeitiges Betreiben von Lebensversicherung und anderen Versicherungszweigen  

Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, wel­che die di­rek­te Le­bens­ver­si­che­rung be­trei­ben, dür­fen da­ne­ben nur die Un­fall- und die Kran­ken­ver­si­che­rung be­trei­ben.

Art. 13 Beitritt zum Nationalen Versicherungsbüro und zum Nationalen Garantiefonds  

Wer den Ver­si­che­rungs­zweig der Mo­tor­fahr­zeug-Haft­pflicht be­trei­ben will, muss dem Na­tio­na­len Ver­si­che­rungs­bü­ro und dem Na­tio­na­len Ga­ran­tie­fonds nach den Ar­ti­keln 74 und 76 des Stras­sen­ver­kehrs­ge­set­zes vom 19. De­zem­ber 19581 bei­tre­ten.


Art. 14 Gewähr für eine einwandfreie Geschäftstätigkeit  

1Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men und fol­gen­de Per­so­nen müs­sen Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Ge­schäftstä­tig­keit bie­ten:1

a.
die für die Ober­lei­tung, die Auf­sicht und die Kon­trol­le so­wie die für die Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen;
b.
für aus­län­di­sche Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men die oder der Ge­ne­ral­be­voll­mäch­tig­te.

1bisDie Per­so­nen nach Ab­satz 1 müs­sen zu­dem einen gu­ten Ruf ge­nies­sen.2

2Der Bun­des­rat legt fest, wel­che be­ruf­li­chen Fä­hig­kei­ten die Per­so­nen nach Ab­satz 1 ha­ben müs­sen.

3Bei Aus­glie­de­rung we­sent­li­cher Funk­tio­nen des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens auf an­de­re Per­so­nen gilt Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 19 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).
2 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 19 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

3. Abschnitt: Ergänzende Voraussetzungen für ausländische Versicherungsunternehmen

Art. 15  

1Ein aus­län­di­sches Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, das be­ab­sich­tigt, in der Schweiz ei­ne Ver­si­che­rungs­tä­tig­keit auf­zu­neh­men, muss aus­ser­dem:

a.
in sei­nem Sitz­staat zur Aus­übung der Ver­si­che­rungs­tä­tig­keit be­fugt sein;
b.
in der Schweiz ei­ne Nie­der­las­sung er­rich­ten und als de­ren Lei­te­rin oder Lei­ter ei­ne Ge­ne­ral­be­voll­mäch­tig­te be­zie­hungs­wei­se einen Ge­ne­ral­be­voll­mäch­tig­ten be­stel­len;
c.
am Haupt­sitz über ein Ka­pi­tal nach Ar­ti­kel 8 ver­fü­gen und ei­ne Sol­va­bi­li­täts­s­pan­ne nach Ar­ti­kel 9 aus­wei­sen, die auch die Ge­schäftstä­tig­keit in der Schweiz um­fasst;
d.
in der Schweiz über einen Or­ga­ni­sa­ti­ons­fonds nach Ar­ti­kel 10 und ent­spre­chen­de Ver­mö­gens­wer­te ver­fü­gen;
e.
in der Schweiz ei­ne Kau­ti­on hin­ter­le­gen, wel­che ei­nem be­stimm­ten Bruch­teil der auf das in­län­di­sche Ge­schäft ent­fal­len­den Sol­va­bi­li­täts­s­pan­ne ent­spricht. Die FIN­MA legt die­sen Bruch­teil fest und be­stimmt die Be­rech­nung, den Ver- wah­rungs­ort und die an­re­chen­ba­ren Ver­mö­gens­wer­te.

2Vor­be­hal­ten blei­ben ab­wei­chen­de staats­ver­trag­li­che Be­stim­mun­gen.

3. Kapitel: Ausübung der Versicherungstätigkeit

1. Abschnitt: Finanzielle Ausstattung

Art. 16 Versicherungstechnische Rückstellungen  

1Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ist ver­pflich­tet, für die ge­sam­te Ge­schäftstä­tig­keit aus­rei­chen­de ver­si­che­rungs­tech­ni­sche Rück­stel­lun­gen zu bil­den.

2Der Bun­des­rat legt die Grund­sät­ze zur Be­stim­mung der ver­si­che­rungs­tech­ni­schen Rück­stel­lun­gen fest. Er kann die Re­ge­lung der Ein­zel­hei­ten be­züg­lich Art und Um­fang der ver­si­che­rungs­tech­ni­schen Rück­stel­lun­gen der FIN­MA über­las­sen.

Art. 17 Gebundenes Vermögen  

1Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men muss die An­sprü­che aus Ver­si­che­rungs­ver­trä­gen durch ein ge­bun­de­nes Ver­mö­gen si­cher­stel­len.

2Es ist nicht ver­pflich­tet, sei­ne aus­län­di­schen Ver­si­che­rungs­be­stän­de nach Ab­satz 1 si­cher­zu­stel­len, wenn da­für im Aus­land ei­ne gleich­wer­ti­ge Si­cher­heit ge­leis­tet wer­den muss.

Art. 18 Sollbetrag des gebundenen Vermögens  

Der Soll­be­trag des ge­bun­de­nen Ver­mö­gens ent­spricht den ver­si­che­rungs­tech­ni­schen Rück­stel­lun­gen nach Ar­ti­kel 16 und ei­nem an­ge­mes­se­nen Zu­schlag. Die FIN­MA legt die­sen Zu­schlag fest.

Art. 19 Haftung des gebundenen Vermögens  

1Die Wer­te des ge­bun­de­nen Ver­mö­gens wer­den für die durch das ge­bun­de­ne Ver­mö­gen si­cher­zu­stel­len­den An­sprü­che ver­wen­det.

2Bei Über­tra­gung ei­nes Ver­si­che­rungs­be­stan­des auf ein an­de­res Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ge­hen die Wer­te des ge­bun­de­nen Ver­mö­gens oder ent­spre­chen­de Wer­te auf das den Ver­si­che­rungs­be­stand über­neh­men­de Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men über, so­weit die FIN­MA nichts an­de­res an­ord­net.

Art. 20 Vorschriften zum gebundenen Vermögen  

Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Be­stel­lung, Be­le­gen­heit, De­ckung, Ver­än­de­run­gen und Kon­trol­le des ge­bun­de­nen Ver­mö­gens. Er kann die Re­ge­lung der tech­ni­schen Ein­zel­hei­ten der FIN­MA über­las­sen.

Art. 21 Beteiligungen  

1Ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men mit Sitz in der Schweiz, das be­ab­sich­tigt, sich an ei­nem an­de­ren Un­ter­neh­men zu be­tei­li­gen, hat dies der FIN­MA mit­zu­tei­len, wenn die Be­tei­li­gung 10, 20, 33 oder 50 Pro­zent des Ka­pi­tals oder der Stimm­rech­te des an­de­ren Un­ter­neh­mens er­reicht oder über­schrei­tet.

2Wer be­ab­sich­tigt, sich di­rekt oder in­di­rekt an ei­nem Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men mit Sitz in der Schweiz zu be­tei­li­gen, hat dies der FIN­MA mit­zu­tei­len, wenn die Be­tei­li­gung 10, 20, 33 oder 50 Pro­zent des Ka­pi­tals oder der Stimm­rech­te des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens er­reicht oder über­schrei­tet.

3Wer be­ab­sich­tigt, sei­ne Be­tei­li­gung an ei­nem Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men mit Sitz in der Schweiz un­ter die Schwel­len von 10, 20, 33 oder 50 Pro­zent des Ka­pi­tals oder der Stimm­rech­te her­ab­zu­set­zen oder die Be­tei­li­gung so zu ver­än­dern, dass das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men nicht mehr Toch­ter­ge­sell­schaft ist, hat dies der FIN­MA mit­zu­tei­len.

4Die FIN­MA kann ei­ne Be­tei­li­gung un­ter­sa­gen oder an Be­din­gun­gen knüp­fen, wenn die Be­tei­li­gung nach Art und Um­fang das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men oder die In­ter­es­sen der Ver­si­cher­ten ge­fähr­den kann.

2. Abschnitt: Risikomanagement

Art. 22  

1Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men muss so or­ga­ni­siert sein, dass es ins­be­son­de­re al­le we­sent­li­chen Ri­si­ken er­fas­sen, be­gren­zen und über­wa­chen kann.

2Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über Ziel, In­halt und Do­ku­men­ta­ti­on des Ri­si­ko­ma­na­ge­ments.1

3Die FIN­MA re­gelt die Über­wa­chung der Ri­si­ken durch das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men.2


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).
2 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).

3. Abschnitt: Verantwortlicher Aktuar oder verantwortliche Aktuarin

Art. 23 Bestellung und Funktion  

1Die Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ha­ben einen ver­ant­wort­li­chen Ak­tu­ar oder ei­ne ver­ant­wort­li­che Ak­tua­rin zu be­stel­len und ihm oder ihr Zu­gang zu al­len Ge­schäfts­un­ter­la­gen zu ge­wäh­ren.

2Der ver­ant­wort­li­che Ak­tu­ar oder die ver­ant­wort­li­che Ak­tua­rin muss einen gu­ten Ruf ge­nies­sen, be­ruf­lich qua­li­fi­ziert und in der La­ge sein, die fi­nan­zi­el­len Fol­gen der Tä­tig­keit des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens rich­tig ein­zu­schät­zen. Der Bun­des­rat be­stimmt, wel­che be­ruf­li­chen Fä­hig­kei­ten der ver­ant­wort­li­che Ak­tu­ar oder die ver­ant­wort­li­che Ak­tua­rin ha­ben muss.

3Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men hat der FIN­MA die Ab­be­ru­fung oder De­mis­si­on des ver­ant­wort­li­chen Ak­tuars oder der ver­ant­wort­li­chen Ak­tua­rin un­ver­züg­lich an­zu­zei­gen.

Art. 24 Aufgaben  

1Der ver­ant­wort­li­che Ak­tu­ar oder die ver­ant­wort­li­che Ak­tua­rin trägt die Ver­ant­wor­tung da­für, dass:

a.
die Sol­va­bi­li­täts­s­pan­ne rich­tig be­rech­net wird und das ge­bun­de­ne Ver­mö­gen den auf­sichts­recht­li­chen Vor­schrif­ten ent­spricht;
b.
sach­ge­mäs­se Rech­nungs­grund­la­gen ver­wen­det wer­den; und
c.
aus­rei­chen­de tech­ni­sche Rück­stel­lun­gen ge­bil­det wer­den.

2Stellt er oder sie Un­zu­läng­lich­kei­ten fest, so in­for­miert er oder sie un­ver­züg­lich die Ge­schäfts­lei­tung des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens.

3Aus­ser­dem er­stellt er oder sie re­gel­mäs­sig zu­han­den der Ge­schäfts­lei­tung oder, für die aus­län­di­schen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, zu­han­den des oder der Ge­ne­ral­be­voll­mäch­tig­ten einen Be­richt. Zu den fest­ge­stell­ten Un­zu­läng­lich­kei­ten sind im Be­richt die vor­ge­schla­ge­nen Mass­nah­men so­wie die tat­säch­lich er­grif­fe­nen Mass­nah­men an­zu­ge­ben.

4Die FIN­MA er­lässt nä­he­re Vor­schrif­ten über die Auf­ga­ben des ver­ant­wort­li­chen Ak­tuars oder der ver­ant­wort­li­chen Ak­tua­rin und über den In­halt des Be­richts.

4. Abschnitt: Berichterstattung

Art. 25 Geschäftsbericht und Aufsichtsbericht  

1Die Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men er­stel­len jähr­lich auf den 31. De­zem­ber den Ge­schäfts­be­richt, be­ste­hend aus Jah­res­rech­nung, La­ge­be­richt und, wenn das Ge­setz dies vor­schreibt, Kon­zern­rech­nung.1 Ist das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men Teil ei­ner Ver­si­che­rungs­grup­pe oder ei­nes Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­rats, so ist in je­dem Fall ei­ne Kon­zern­rech­nung ein­zu­rei­chen.

2Sie er­stel­len zu­dem jähr­lich einen Auf­sichts­be­richt. Die FIN­MA legt fest, wel­che An­for­de­run­gen die­ser Be­richt er­fül­len muss, und be­zeich­net die bei­zu­le­gen­den In­for­ma­tio­nen und Un­ter­la­gen.

3Die Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men rei­chen der FIN­MA den Ge­schäfts­be­richt so­wie den Auf­sichts­be­richt über das ab­ge­lau­fe­ne Ge­schäfts­jahr spä­tes­tens am dar­auf fol­gen­den 30. April ein. Die Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, die ein­zig die Rück­ver­si­che­rung be­trei­ben, rei­chen die Be­rich­te spä­tes­tens am 30. Ju­ni ein.

4Die aus­län­di­schen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men rei­chen für ih­re Ge­schäf­te in der Schweiz einen ge­trenn­ten Ge­schäfts­be­richt so­wie einen ge­trenn­ten Auf­sichts­be­richt über das ab­ge­lau­fe­ne Ge­schäfts­jahr ein.

5Die Jah­res­rech­nung wird im Be­richt der FIN­MA (Art. 48) ver­öf­fent­licht.

6Die FIN­MA kann un­ter­jäh­ri­ge Be­richt­er­stat­tun­gen an­ord­nen. Sie kann zu­dem be­son­de­re An­for­de­run­gen an den Ge­schäfts­be­richt stel­len.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 23. Dez. 2011 (Rech­nungs­le­gungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6679; BBl 2008 1589).

Art. 26 Besondere Bestimmungen betreffend die Rechnungslegung  

1Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ha­ben die ge­setz­li­che Ge­winn­re­ser­ve nach Mass­ga­be ih­res Ge­schäfts­pla­nes zu bil­den. Die Auf­sichts­be­hör­de re­gelt die Hö­he der Min­dest­zu­wei­sung.

2Die Grün­dungs- Ka­pi­tal­er­hö­hungs- und Or­ga­ni­sa­ti­ons­kos­ten sind im Ge­schäfts­jahr, in dem sie an­fal­len, dem Or­ga­ni­sa­ti­ons­fonds zu be­las­ten.

3Der Bun­des­rat kann von den Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts2 über die Buch­füh­rung und Rech­nungs­le­gung ab­wei­chen, wenn die Be­son­der­hei­ten des Ver­si­che­rungs­ge­schäf­tes oder der Ver­si­cher­ten­schutz dies recht­fer­ti­gen und die wirt­schaft­li­che La­ge gleich­wer­tig dar­ge­stellt wird.

4Er kann die Auf­sichts­be­hör­de er­mäch­ti­gen, in Be­lan­gen von be­schränk­ter Trag­wei­te, na­ment­lich in vor­wie­gend tech­ni­schen An­ge­le­gen­hei­ten, Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu er­las­sen.

5Die Auf­sichts­be­hör­de kann un­ter den Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 3 die An­wen­dung der vom Bun­des­rat an­er­kann­ten Stan­dards zur Rech­nungs­le­gung im Be­reich der Ver­si­che­run­gen ein­schrän­ken.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 23. Dez. 2011 (Rech­nungs­le­gungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6679; BBl 2008 1589).
2 SR 220

5. Abschnitt: Prüfung

Art. 27 Interne Überwachung der Geschäftstätigkeit  

1Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men rich­tet ein wirk­sa­mes in­ter­nes Kon­troll­sys­tem ein, das sei­ne ge­sam­te Ge­schäftstä­tig­keit um­fasst. Zu­dem be­stellt es ei­ne von der Ge­schäfts­füh­rung un­ab­hän­gi­ge in­ter­ne Re­vi­si­ons­stel­le (In­spek­to­rat).1

2Die FIN­MA kann in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men von der Pflicht, ein In­spek­to­rat zu be­stel­len, be­frei­en.

32


1 Fas­sung zwei­ter Satz ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).
2 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 9 des BG vom 20. Ju­ni 2014 (Bün­de­lung der Auf­sicht über Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men und Prüf­ge­sell­schaf­ten), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4073; BBl 2013 6857).

Art. 28 Prüfgesellschaft  

1Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men hat ei­ne von der Eid­ge­nös­si­schen Re­vi­si­ons­auf­sichts­be­hör­de nach Ar­ti­kel 9a Ab­satz 1 des Re­vi­si­ons­auf­sichts­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 20052 zu­ge­las­se­ne Prüf­ge­sell­schaft mit ei­ner Prü­fung nach Ar­ti­kel 24 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20073 zu be­auf­tra­gen.

2Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men muss sei­ne Jah­res­rech­nung und ge­ge­be­nen­falls sei­ne Kon­zern­rech­nung von ei­nem staat­lich be­auf­sich­tig­ten Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men nach den Grund­sät­zen der or­dent­li­chen Re­vi­si­on des Ob­li­ga­tio­nen­rechts4 prü­fen las­sen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 20. Ju­ni 2014 (Bün­de­lung der Auf­sicht über Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men und Prüf­ge­sell­schaf­ten), in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4073; BBl 2013 6857).
2 SR 221.302
3 SR 956.1
4 SR 220

Art. 29  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 9 des BG vom 20. Ju­ni 2014 (Bün­de­lung der Auf­sicht über Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men und Prüf­ge­sell­schaf­ten), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4073; BBl 2013 6857).

Art. 30 Meldepflicht der Prüfgesellschaft  

Die Prüf­ge­sell­schaft mel­det der FIN­MA un­ver­züg­lich, wenn sie Fol­gen­des fest­stellt:

a.
Straf­ta­ten;
b.
schwer­wie­gen­de Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten;
c.
Ver­stös­se ge­gen die Grund­sät­ze ei­ner ein­wand­frei­en Ge­schäftstä­tig­keit;
d.
Sach­ver­hal­te, die ge­eig­net sind, die Sol­venz des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens oder die In­ter­es­sen der Ver­si­cher­ten zu ge­fähr­den.

6. Abschnitt: Besondere Bestimmungen für einzelne Versicherungszweige

Art. 31 Einschränkende Vorschriften  

1Der Bun­des­rat kann zum Schutz der Ver­si­cher­ten ein­schrän­ken­de Vor­schrif­ten für die ver­schie­de­nen Ver­si­che­rungs­zwei­ge er­las­sen.

2Die­se Re­ge­lung geht der Ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 31a vor.1


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 31a Vereinbarung zwischen Versicherungsunternehmen  

Die Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men kön­nen ei­ne Ver­ein­ba­rung ab­sch­lies­sen, in wel­cher die Te­le­fon­wer­bung, den Ver­zicht auf Leis­tun­gen der Call Cen­ters und die Ein­schrän­kung der Ent­schä­di­gung der Ver­mitt­ler­tä­tig­keit ge­re­gelt wird.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 32 Rechtsschutzversicherung  

1Ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, wel­ches die Rechts­schutz­ver­si­che­rung gleich­zei­tig mit an­de­ren Ver­si­che­rungs­zwei­gen be­trei­ben will, muss:

a.
die Er­le­di­gung von Scha­den­fäl­len des Zwei­ges Rechts­schutz ei­nem recht­lich selbst­stän­di­gen Un­ter­neh­men (Scha­den­re­ge­lungs­un­ter­neh­men) über­tra­gen; oder
b.
den Ver­si­cher­ten das Recht zu­ge­ste­hen, die Ver­tei­di­gung ih­rer In­ter­es­sen, so­bald sie das Tä­tig­wer­den des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens auf Grund des Ver­si­che­rungs­ver­trags ver­lan­gen kön­nen, ei­nem un­ab­hän­gi­gen Rechts­an­walt oder ei­ner un­ab­hän­gi­gen Rechts­an­wäl­tin ih­rer Wahl oder, so­weit der an­wend­ba­re Ver­fah­renser­lass es ge­stat­tet, ei­ner an­de­ren Per­son zu über­tra­gen, wel­che die vom er­wähn­ten Er­lass ge­for­der­te Qua­li­fi­ka­ti­on er­füllt.

2Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­hält­nis zwi­schen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men und Scha­den­re­ge­lungs­un­ter­neh­men. Er er­lässt fer­ner Vor­schrif­ten über Form und In­halt des Rechts­schutz-Ver­si­che­rungs­ver­trags, na­ment­lich über das Ver­fah­ren, das zu be­fol­gen ist, wenn sich das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men oder das Scha­den­re­ge­lungs­un­ter­neh­men mit der ver­si­cher­ten Per­son nicht ei­ni­gen kann über die Mass­nah­men, die zur Re­ge­lung des Scha­den­fal­les ge­trof­fen wer­den sol­len.

Art. 33 Elementarschadenversicherung  

1Ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men darf für in der Schweiz ge­le­ge­ne Ri­si­ken das Feu­er­ri­si­ko nur de­cken, wenn es die De­ckung von Ele­men­tar­schä­den in die Feu­er­ver­si­che­rung ein­sch­liesst.

2De­ckungs­um­fang und Prä­mi­en­ta­rif der Ele­men­tar­scha­den­ver­si­che­rung sind für al­le Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ein­heit­lich und ver­bind­lich.

3Die FIN­MA prüft auf Grund der von den Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men vor­ge­leg­ten Ta­ri­fe und der ent­spre­chen­den Be­rech­nungs­un­ter­la­gen, ob die dar­aus ab­ge­lei­te­ten Prä­mi­en ri­si­ko- und kos­ten­ge­recht sind.

4Der Bun­des­rat er­lässt nä­he­re Vor­schrif­ten über:

a.
die Grund­la­gen für die Be­rech­nung der Prä­mi­en;
b.
den Um­fang der Ele­men­tar­scha­den­de­ckung und de­ren Leis­tungs­gren­zen;
c.
Art und Um­fang der von den Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men zu er­stel­len­den Sta­tis­ti­ken.

5Er kann:

a.
nö­ti­gen­falls die Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen fest­set­zen;
b.
zur Er­rei­chung des Aus­gleichs der Scha­den­be­las­tung un­ter den Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men die not­wen­di­gen Mass­nah­men er­grei­fen, ins­be­son­de­re den Bei­tritt in ei­ne von den Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men selbst be­trie­be­ne pri­vat­recht­li­che Or­ga­ni­sa­ti­on an­ord­nen.
Art. 34 Motorfahrzeug-Haftpflichtversicherung  

Ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen, wel­che die Mo­tor­fahr­zeug-Haft­pflicht­ver­si­che­rung be­trei­ben, müs­sen der FIN­MA Na­men und Adres­se des von ih­nen in je­dem Staat des Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­raums be­nann­ten Scha­den­re­gu­lie­rungs­be­auf­trag­ten nach Ar­ti­kel 79b des Stras­sen­ver­kehrs­ge­set­zes vom 19. De­zem­ber 19581 be­kannt ge­ben.


Art. 35 Rückversicherung  

1Auf Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, die aus­sch­liess­lich die Rück­ver­si­che­rung be­trei­ben, sind die Ar­ti­kel 15, 17–20, 32–34, 36, 37, 55–59 und 62 nicht an­wend­bar.

2Die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen fin­den sinn­ge­mä­ss An­wen­dung.

Art. 36 Lebensversicherung  

1Für Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, wel­che die di­rek­te Ein­zel- oder Kol­lek­tiv­le­bens­ver­si­che­rung be­trei­ben und Le­bens­ver­si­che­rungs­ver­trä­ge mit Zins­ga­ran­tie er­fül­len müs­sen, er­lässt der Bun­des­rat Vor­schrif­ten zur Be­stim­mung des ma­xi­ma­len tech­ni­schen Zins­sat­zes.

2Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, wel­che die di­rek­te Ein­zel- oder Kol­lek­tiv­le­bens­ver­si­che­rung be­trei­ben und Le­bens­ver­si­che­rungs­ver­trä­ge mit Über­schuss­be­tei­li­gung er­fül­len müs­sen, ha­ben den Ver­si­cher­ten jähr­lich ei­ne nach­voll­zieh­ba­re Ab­rech­nung über die Über­schuss­be­tei­li­gung ab­zu­ge­ben. Aus die­ser muss ins­be­son­de­re her­vor­ge­hen, auf wel­chen Grund­la­gen die Über­schüs­se be­rech­net und nach wel­chen Grund­sät­zen sie ver­teilt wur­den.

3Der Bun­des­rat kann für die Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men nach Ab­satz 2 Vor­schrif­ten er­las­sen über:

a.
die Art und Wei­se, wie die In­for­ma­tio­nen, die aus der Ab­rech­nung her­vor­ge­hen müs­sen, aus­zu­wei­sen sind;
b.
die Grund­la­gen der Be­rech­nung der Über­schüs­se;
c.
die Grund­la­gen und das Aus­mass der Ver­tei­lung der Über­schüs­se.
Art. 37 Besondere Regelung für das Geschäft der beruflichen Vorsorge  

1Die Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, die das Ge­schäft der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge be­trei­ben, er­rich­ten für ih­re Ver­pflich­tun­gen im Rah­men der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge ein be­son­de­res ge­bun­de­nes Ver­mö­gen.

2Sie ha­ben für die be­ruf­li­che Vor­sor­ge ei­ne ge­trenn­te jähr­li­che Be­triebs­rech­nung zu füh­ren. Die­se weist ins­be­son­de­re aus:

a.
die all­fäl­li­ge Ent­nah­me aus der Rück­stel­lung für künf­ti­ge Über­schuss­be­tei­li­gung;
b.
die Prä­mi­en, auf­ge­teilt in Spar-, Ri­si­ko- und Kos­ten­prä­mi­en;
c.
die Leis­tun­gen;
d.
all­fäl­li­ge den Ver­si­che­rungs­neh­me­rin­nen und Ver­si­che­rungs­neh­mern im Vor­jahr ver­bind­lich zu­ge­teil­te, im Be­richts­jahr aus­ge­schüt­te­te Über­schussan­tei­le;
e.
die Ka­pi­tal­er­trä­ge so­wie die nicht rea­li­sier­ten Ge­win­ne und Ver­lus­te auf Ka­pi­tal­an­la­gen;
f.
die Kos­ten und Er­trä­ge der ein­ge­setz­ten de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­te;
g.
die nach­ge­wie­se­nen Ab­schluss- und Ver­wal­tungs­kos­ten;
h.
die nach­ge­wie­se­nen Kos­ten der Ver­mö­gens­ver­wal­tung;
i.
die Prä­mi­en und Leis­tun­gen aus der Rück­ver­si­che­rung von In­va­li­di­täts-, Sterb­lich­keits- und an­de­ren Ri­si­ken;
j.
die Bil­dung und Auf­lö­sung nach­ge­wie­se­ner tech­ni­scher Rück­stel­lun­gen und nach­ge­wie­se­ner zweck­ge­bun­de­ner Schwan­kungs­re­ser­ven.

3Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über:

a.
die Art und Wei­se, wie die In­for­ma­tio­nen, die aus der ge­trenn­ten Be­triebs­rech­nung her­vor­ge­hen müs­sen, aus­zu­wei­sen sind;
b.
die Grund­la­gen der Er­mitt­lung der Über­schuss­be­tei­li­gung;
c.
die Grund­sät­ze der Ver­tei­lung der er­mit­tel­ten Über­schuss­be­tei­li­gung.

4Die aus­ge­wie­se­ne Über­schuss­be­tei­li­gung be­trägt min­des­tens 90 Pro­zent der nach Ab­satz 3 Buch­sta­be b er­mit­tel­ten Über­schuss­be­tei­li­gung.

5Weist die Be­triebs­rech­nung einen Ver­lust aus, so darf für das be­tref­fen­de Ge­schäfts­jahr kei­ne Über­schuss­be­tei­li­gung aus­ge­rich­tet wer­den. Der aus­ge­wie­se­ne Ver­lust ist auf das Fol­ge­jahr zu über­tra­gen und dann­zu­mal für die Er­mitt­lung der Über­schuss­be­tei­li­gung zu be­rück­sich­ti­gen.

Art. 38 Prüfung der genehmigungspflichtigen Tarife  

Die FIN­MA prüft im Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren auf Grund der von den Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men vor­ge­leg­ten Ta­rif­be­rech­nun­gen, ob sich die vor­ge­se­he­nen Prä­mi­en in ei­nem Rah­men hal­ten, der ei­ner­seits die Sol­venz der ein­zel­nen Ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen und an­der­seits den Schutz der Ver­si­cher­ten vor Miss­brauch ge­währ­leis­tet. Ar­ti­kel 33 Ab­satz 3 bleibt vor­be­hal­ten.

Art. 39 Mindestleistungen  

Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, de­nen das Ei­gen­tum an den Ver­mö­gens­wer­ten der von ih­nen er­rich­te­ten und wirt­schaft­lich oder or­ga­ni­sa­to­risch ab­hän­gi­gen Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen über­tra­gen wur­de, ha­ben min­des­tens die Leis­tun­gen der ob­li­ga­to­ri­schen be­ruf­li­chen Vor­sor­ge zu er­brin­gen.

4. Kapitel: Versicherungsvermittler und Versicherungsvermittlerinnen

Art. 40 Definition  

Ver­si­che­rungs­ver­mitt­ler und —ver­mitt­le­rin­nen sind, un­ab­hän­gig von ih­rer Be­zeich­nung, Per­so­nen, die im In­ter­es­se von Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men oder an­de­ren Per­so­nen Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge an­bie­ten oder ab­sch­lies­sen.

Art. 41 Unzulässige Vermittlungstätigkeit  

Es ist Ver­si­che­rungs­ver­mitt­lern und —ver­mitt­le­rin­nen un­ter­sagt, ei­ne Tä­tig­keit zu Guns­ten von Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men aus­zuü­ben, die dem vor­lie­gen­den Ge­setz un­ter­ste­hen, aber nicht zur Aus­übung von Ver­si­che­rungs­tä­tig­kei­ten er­mäch­tigt sind.

Art. 42 Register  

1Die FIN­MA führt ein Re­gis­ter der Ver­si­che­rungs­ver­mitt­ler und —ver­mitt­le­rin­nen (Re­gis­ter).

2Das Re­gis­ter ist öf­fent­lich.

3Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

Art. 43 Registereintrag  

1Ver­si­che­rungs­ver­mitt­ler und —ver­mitt­le­rin­nen, die we­der recht­lich noch wirt­schaft­lich noch auf an­de­re Wei­se an ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ge­bun­den sind, müs­sen sich in das Re­gis­ter ein­tra­gen las­sen.

2Die üb­ri­gen Ver­si­che­rungs­ver­mitt­ler und —ver­mitt­le­rin­nen ha­ben das Recht, sich in das Re­gis­ter ein­tra­gen zu las­sen.

Art. 44 Voraussetzungen für die Eintragung ins Register  

1Ins Re­gis­ter ein­ge­tra­gen wird nur, wer:

a.
sich über aus­rei­chen­de be­ruf­li­che Qua­li­fi­ka­tio­nen aus­weist oder, im Fall ju­ris­ti­scher Per­so­nen, nach­weist, dass ge­nü­gend sei­ner Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter die­se Qua­li­fi­ka­tio­nen be­sit­zen; und
b.
ei­ne Be­rufs­haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen oder gleich­wer­ti­ge fi­nan­zi­el­le Si­cher­hei­ten ge­leis­tet hat.

2Der Bun­des­rat be­stimmt die er­for­der­li­chen be­ruf­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen und legt die Min­dest­hö­he der fi­nan­zi­el­len Si­cher­hei­ten fest. Er kann die Re­ge­lung der tech­ni­schen Ein­zel­hei­ten der FIN­MA über­las­sen.

Art. 45 Informationspflicht  

1So­bald Ver­mitt­ler und Ver­mitt­le­rin­nen mit Ver­si­cher­ten Kon­takt auf­neh­men, müs­sen sie die­se min­des­tens über Fol­gen­des in­for­mie­ren:

a.
ih­re Iden­ti­tät und ih­re Adres­se;
b.
ob die von ih­nen in ei­nem be­stimm­ten Ver­si­che­rungs­zweig an­ge­bo­te­nen Ver­si­che­rungs­de­ckun­gen von ei­nem ein­zi­gen oder von meh­re­ren Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men stam­men und um wel­che Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men es sich han­delt;
c.
ih­re Ver­trags­be­zie­hun­gen mit den Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, für die sie tä­tig sind, so­wie die Na­men die­ser Un­ter­neh­men;
d.
die Per­son, die für Nach­läs­sig­keit, Feh­ler oder un­rich­ti­ge Aus­künf­te im Zu­sam­men­hang mit ih­rer Ver­mitt­lungs­tä­tig­keit haft­bar ge­macht wer­den kann;
e.
die Be­ar­bei­tung der Per­so­nen­da­ten, ins­be­son­de­re Ziel, Um­fang und Emp­fän­ger der Da­ten so­wie de­ren Auf­be­wah­rung.

2Die In­for­ma­tio­nen nach Ab­satz 1 sind auf ei­nem dau­er­haf­ten und für die Ver­si­cher­ten zu­gäng­li­chen Trä­ger ab­zu­ge­ben.

3Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

5. Kapitel: Aufsicht

1. Abschnitt: Allgemeines

Art. 46 Aufgaben  

1Die FIN­MA hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie wacht dar­über, dass die Ver­si­che­rungs- und die Auf­sichts­ge­setz­ge­bung ein­ge­hal­ten wer­den.
b.
Sie prüft, ob die Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Ge­schäftstä­tig­keit bie­ten.
c.
Sie wacht über die Ein­hal­tung des Ge­schäfts­plans.
d.
Sie wacht dar­über, dass die Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men sol­vent sind, die tech­ni­schen Rück­stel­lun­gen vor­schrifts­ge­mä­ss bil­den und die Ver­mö­gens­wer­te ord­nungs­ge­mä­ss ver­wal­ten und an­le­gen.
e.
Sie über­wacht den ord­nungs­ge­mäs­sen Voll­zug der Scha­den­re­gu­lie­rung, die in den Be­stim­mun­gen des Stras­sen­ver­kehrs­ge­set­zes vom 19. De­zem­ber 19581 über die Mo­tor­fahr­zeug­haft­pflicht­ver­si­che­rung ge­re­gelt ist.
f.
Sie schützt die Ver­si­cher­ten ge­gen Miss­bräu­che der Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men und der Ver­si­che­rungs­ver­mitt­ler und —ver­mitt­le­rin­nen.
g.
Sie schrei­tet ge­gen Miss­stän­de ein, wel­che die In­ter­es­sen der Ver­si­cher­ten ge­fähr­den.

22

3Der Bun­des­rat er­lässt Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen über die ein­zel­nen Auf­ga­ben.


1 SR 741.01
2 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 9 des BG vom 20. Ju­ni 2014 (Bün­de­lung der Auf­sicht über Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men und Prüf­ge­sell­schaf­ten), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4073; BBl 2013 6857).

Art. 47 Prüfungsbefugnisse und Auskunftspflicht bei Ausgliederung von Funktionen  

1Die FIN­MA kann je­der­zeit Prü­fun­gen vor­neh­men.

2Glie­dert ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men we­sent­li­che Funk­tio­nen auf an­de­re na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­so­nen aus, so un­ter­ste­hen die­se der Aus­kunfts- und Mel­de­pflicht nach Ar­ti­kel 29 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20072.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).
2 SR 956.1

Art. 48  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).

Art. 49 Veröffentlichung von Entscheiden  

1Die FIN­MA ver­öf­fent­licht re­gel­mäs­sig Ent­schei­de be­tref­fend das Ver­si­che­rungs­recht.

2Die schwei­ze­ri­schen Ge­rich­te ha­ben der FIN­MA ge­büh­ren­frei ei­ne Ko­pie al­ler Ur­tei­le aus­zu­hän­di­gen, wel­che Be­stim­mun­gen des Ver­si­che­rungs­ver­trags­rechts be­tref­fen.

Art. 50  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).

2. Abschnitt: Sichernde Massnahmen, Liquidation und Konkurs

Art. 51 Sichernde Massnahmen  

1Kommt ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men be­zie­hungs­wei­se ein Ver­mitt­ler oder ei­ne Ver­mitt­le­rin den Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes, ei­ner Ver­ord­nung oder An­ord­nun­gen der FIN­MA nicht nach oder er­schei­nen die In­ter­es­sen der Ver­si­cher­ten an­der­wei­tig ge­fähr­det, so trifft die FIN­MA die si­chern­den Mass­nah­men, die ihr zur Wah­rung der In­ter­es­sen der Ver­si­cher­ten er­for­der­lich er­schei­nen.

2Sie kann ins­be­son­de­re:

a.
die freie Ver­fü­gung über Ver­mö­gens­wer­te des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens un­ter­sa­gen;
b.
die Hin­ter­le­gung oder die Sper­re der Ver­mö­gens­wer­te an­ord­nen;
c.
den Or­ga­nen ei­nes Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens zu­ste­hen­de Be­fug­nis­se ganz oder teil­wei­se auf ei­ne Dritt­per­son über­tra­gen;
d.
den Ver­si­che­rungs­be­stand und das zu­ge­hö­ri­ge ge­bun­de­ne Ver­mö­gen auf ein an­de­res Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men mit des­sen Zu­stim­mung über­tra­gen;
e.
die Ver­wer­tung des ge­bun­de­nen Ver­mö­gens an­ord­nen;
f.
die Ab­be­ru­fung der mit der Ober­lei­tung, Auf­sicht, Kon­trol­le oder Ge­schäfts­füh­rung be­trau­ten Per­so­nen oder des oder der Ge­ne­ral­be­voll­mäch­tig­ten so­wie des ver­ant­wort­li­chen Ak­tuars oder der ver­ant­wort­li­chen Ak­tua­rin ver­lan­gen und ih­nen die Aus­übung je­der wei­te­ren Ver­si­che­rungs­tä­tig­keit für höchs­tens fünf Jah­re un­ter­sa­gen;
g.
einen Ver­mitt­ler oder ei­ne Ver­mitt­le­rin aus dem Re­gis­ter nach Ar­ti­kel 42 strei­chen;
h.2
Ver­mö­gens­wer­te des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens dem ge­bun­de­nen Ver­mö­gen bis zur Hö­he des Soll­be­trags nach Ar­ti­kel 18 zu­ord­nen;
i.3
bei Vor­lie­gen ei­ner In­sol­venz­ge­fahr die Stun­dung und den Fäl­lig­keits­auf­schub an­ord­nen.

3Sie sorgt für ei­ne an­ge­mes­se­ne Pu­bli­ka­ti­on der Mass­nah­men, wenn dies zu de­ren Durch­set­zung oder zum Schutz Drit­ter er­for­der­lich ist.4


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).
2 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).
3 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).
4 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

Art. 52 Liquidation  

Ent­zieht die FIN­MA ei­nem Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men die Be­wil­li­gung zur Ge­schäftstä­tig­keit, so be­wirkt dies des­sen Auf­lö­sung. Die FIN­MA be­zeich­net den Li­qui­da­tor und über­wacht sei­ne Tä­tig­keit.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

Art. 53 Konkurseröffnung  

1Be­steht be­grün­de­te Be­sorg­nis, dass ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men über­schul­det ist oder ernst­haf­te Li­qui­di­täts­pro­ble­me hat, und be­steht kei­ne Aus­sicht auf Sa­nie­rung oder ist die­se ge­schei­tert, so ent­zieht die FIN­MA dem Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men die Be­wil­li­gung, er­öff­net den Kon­kurs und macht die­sen öf­fent­lich be­kannt.

2Die Be­stim­mun­gen über das Nach­lass­ver­fah­ren (Art. 293–336 des BG vom 11. April 1889 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs, SchKG2), über das ak­ti­en­recht­li­che Mo­ra­to­ri­um (Art. 725 und 725a des Ob­li­ga­tio­nen­rechts3) und über die Be­nach­rich­ti­gung des Ge­richts (Art. 728c Abs. 3 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts) sind auf Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men nicht an­wend­bar.

3Die FIN­MA er­nennt einen oder meh­re­re Kon­kurs­li­qui­da­to­ren. Die­se un­ter­ste­hen der Auf­sicht der FIN­MA und er­stat­ten ihr auf Ver­lan­gen Be­richt.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).
2 SR 281.1
3 SR 220

Art. 54 Durchführung des Konkurses  

1Die An­ord­nung des Kon­kur­ses hat die Wir­kun­gen ei­ner Kon­kurser­öff­nung nach den Ar­ti­keln 197–220 SchKG2.

2Der Kon­kurs ist un­ter Vor­be­halt der nach­fol­gen­den Be­stim­mun­gen nach den Ar­ti­keln 221–270 SchKG durch­zu­füh­ren.

3Die FIN­MA kann ab­wei­chen­de Ver­fü­gun­gen und An­ord­nun­gen tref­fen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).
2 SR 281.1

Art. 54a Forderungen aus Versicherungsverträgen  

1For­de­run­gen von Ver­si­cher­ten, die sich mit­tels der Bü­cher des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens fest­stel­len las­sen, gel­ten als an­ge­mel­det.

2Aus dem Er­lös des ge­bun­de­nen Ver­mö­gens wer­den vor­weg For­de­run­gen aus den Ver­si­che­rungs­ver­trä­gen, für die nach Ar­ti­kel 17 Si­cher­stel­lung ge­leis­tet wird, ge­deckt. Ein Über­schuss fällt in die Kon­kurs­mas­se.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

Art. 54b Gläubigerversammlung und Gläubigerausschuss  

1Der Kon­kurs­li­qui­da­tor kann der FIN­MA be­an­tra­gen:

a.
ei­ne Gläu­bi­ger­ver­samm­lung ein­zu­set­zen und de­ren Kom­pe­ten­zen so­wie die für die Be­schluss­fas­sung not­wen­di­gen Prä­senz- und Stim­men­quo­ren fest­zu­le­gen;
b.
einen Gläu­bi­ge­raus­schuss ein­zu­rich­ten so­wie des­sen Zu­sam­men­set­zung und Kom­pe­ten­zen fest­zu­le­gen.

2Die FIN­MA ist nicht an die An­trä­ge des Kon­kurs­li­qui­da­tors ge­bun­den.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

Art. 54c Verteilung und Schluss des Verfahrens  

1Sind sämt­li­che Ak­ti­ven ver­wer­tet und al­le die Fest­stel­lung der Ak­tiv- und Pas­siv­mas­se be­tref­fen­den Pro­zes­se er­le­digt, so er­stel­len die Kon­kurs­li­qui­da­to­ren die ab­sch­lies­sen­de Ver­tei­lungs­lis­te so­wie die Schluss­rech­nung und un­ter­brei­ten die­se der FIN­MA zur Ge­neh­mi­gung. Pro­zes­se aus Ab­tre­tung von Rechts­an­sprü­chen nach Ar­ti­kel 260 SchKG2 blei­ben un­be­rück­sich­tigt.3

2Die Ge­neh­mi­gungs­ver­fü­gung wird mit der Ver­tei­lungs­lis­te und der Schluss­rech­nung wäh­rend 30 Ta­gen zur Ein­sicht auf­ge­legt. Die Auf­le­gung wird im Schwei­ze­ri­schen Han­delsamts­blatt und auf der In­ter­netsei­te der FIN­MA pu­bli­ziert und je­dem Gläu­bi­ger un­ter Mit­tei­lung sei­nes An­teils so­wie den Eig­nern vor­gän­gig an­ge­zeigt.4

3Die FIN­MA trifft die nö­ti­gen An­ord­nun­gen zur Schlies­sung des Ver­fah­rens. Sie macht die Schlies­sung öf­fent­lich be­kannt.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).
2 SR 281.1
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 19 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).
4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 19 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

Art. 54d Ausländische Insolvenzverfahren  

Für die An­er­ken­nung aus­län­di­scher Kon­kurs­de­kre­te und In­sol­venz­mass­nah­men so­wie die Ko­or­di­na­ti­on mit aus­län­di­schen In­sol­venz­ver­fah­ren gel­ten die Ar­ti­kel 37f und 37g des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 19342 sinn­ge­mä­ss.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).
2 SR 952.0

Art. 54e Beschwerde  

1Im Kon­kurs­ver­fah­ren kön­nen die Gläu­bi­ger und Eig­ner ei­ner Ver­si­che­rung oder ei­ner we­sent­li­chen Grup­pen- oder Kon­glo­me­rat­s­ge­sell­schaft le­dig­lich ge­gen Ver­wer­tungs­hand­lun­gen so­wie ge­gen die Ge­neh­mi­gung der Ver­tei­lungs­lis­te und der Schluss­rech­nung Be­schwer­de füh­ren. Die Be­schwer­de nach Ar­ti­kel 17 SchKG2 ist aus­ge­schlos­sen.

2Die Frist für ei­ne Be­schwer­de ge­gen die Ge­neh­mi­gung der Ver­tei­lungs­lis­te und der Schluss­rech­nung be­ginnt am Tag nach de­ren Auf­le­gung zur Ein­sicht.

3Be­schwer­den im Kon­kurs­ver­fah­ren ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung. Die In­struk­ti­ons­rich­te­rin oder der In­struk­ti­ons­rich­ter kann die auf­schie­ben­de Wir­kung auf Ge­such hin er­tei­len.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015 (AS 2015 5339; BBl 2014 7483). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 19 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).
2 SR 281.1

3. Abschnitt: Zusätzliche Bestimmungen im Konkurs von Lebensversicherungen

Art. 55 Konkurs des Versicherungsunternehmens  

1Ent­ge­gen der Vor­schrift des Ar­ti­kels 37 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 2. April 19081 über den Ver­si­che­rungs­ver­trag wer­den die durch das ge­bun­de­ne Ver­mö­gen si­cher­ge­stell­ten Le­bens­ver­si­che­run­gen durch die Kon­kurser­öff­nung nicht auf­ge­löst.

2Die FIN­MA kann für die Ver­si­che­run­gen nach Ab­satz 1:

a.
den Rück­kauf und die Be­leh­nung so­wie Vor­aus­zah­lun­gen und im Fal­le des Ar­ti­kels 36 des Bun­des­ge­set­zes vom 2. April 1908 über den Ver­si­che­rungs­ver­trag die Aus­zah­lung des De­ckungs­ka­pi­tals un­ter­sa­gen; oder
b.
dem Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men für sei­ne Ver­pflich­tun­gen so­wie den Ver­si­che­rungs­neh­mern und Ver­si­che­rungs­neh­me­rin­nen für die Prä­mi­en­zah­lung Stun­dung ge­wäh­ren.

3Wäh­rend der Stun­dung der Prä­mi­en­zah­lung kön­nen Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge nur auf schrift­li­ches Be­geh­ren des Ver­si­che­rungs­neh­mers oder der Ver­si­che­rungs­neh­me­rin hin auf­ge­ho­ben oder in ei­ne bei­trags­freie Ver­si­che­rung um­ge­wan­delt wer­den.


Art. 56 Konkursmässige Verwertung des gebundenen Vermögens  

1Trifft die FIN­MA kei­ne be­son­de­ren Mass­nah­men, ist ins­be­son­de­re kei­ne Über­tra­gung des Ver­si­che­rungs­be­stan­des nach Ar­ti­kel 51 Ab­satz 2 Buch­sta­be d mög­lich, so ord­net sie die Ver­wer­tung des ge­bun­de­nen Ver­mö­gens an.

2Mit der An­ord­nung der Ver­wer­tung er­lö­schen die Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge. Die Ver­si­che­rungs­neh­me­rin­nen und Ver­si­che­rungs­neh­mer und die An­spruchs­be­rech­tig­ten kön­nen in der Fol­ge die An­sprü­che aus Ar­ti­kel 36 Ab­satz 3 des Ver­si­che­rungs­ver­trags­ge­set­zes vom 2. April 19082 so­wie die An­sprü­che auf fäl­li­ge Ver­si­che­run­gen und gut­ge­schrie­be­ne Über­schussan­tei­le gel­tend ma­chen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).
2 SR 221.229.1

4. Abschnitt: Zusätzliche sichernde Massnahmen für ausländische Versicherungsunternehmen

Art. 57 Ausschluss der Forderungen Dritter  

Für aus­län­di­sche Un­ter­neh­men gel­ten die Wer­te des ge­bun­de­nen Ver­mö­gens so­wie der Kau­ti­on von Ge­set­zes we­gen als Pfand für For­de­run­gen aus Ver­si­che­rungs­ver­trä­gen des auf Grund die­ses Ge­set­zes si­cher­zu­stel­len­den Ver­si­che­rungs­be­stan­des. Die­se Wer­te kön­nen nur dann zur Er­fül­lung der For­de­run­gen Drit­ter die­nen, wenn die An­sprü­che der Ver­si­cher­ten voll­um­fäng­lich be­frie­digt wor­den sind.

Art. 58 Betreibungsort und Zwangsverwertung  

1Ein aus­län­di­sches Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ist für For­de­run­gen aus Ver­si­che­rungs­ver­trä­gen des auf Grund die­ses Ge­set­zes si­cher­zu­stel­len­den Ver­si­che­rungs­be­stan­des am Ort der schwei­ze­ri­schen Nie­der­las­sung auf Pfand­ver­wer­tung zu be­trei­ben (Art. 151 ff. SchKG1). Gibt die FIN­MA ein Grund­stück zur Ver­wer­tung frei, so ist die Be­trei­bung dort fort­zu­set­zen, wo das Grund­stück liegt.

2Wird ein Pfand­ver­wer­tungs­be­geh­ren ge­stellt, so teilt das Be­trei­bungs­amt dies der FIN­MA in­ner­halb von drei Ta­gen mit.

3Weist das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men nicht in­ner­halb von 14 Ta­gen nach Ein­gang des Pfand­ver­wer­tungs­be­geh­rens nach, dass es den Gläu­bi­ger oder die Gläu­bi­ge­rin voll­stän­dig be­frie­digt hat, so teilt die FIN­MA nach An­hö­ren des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens dem Be­trei­bungs­amt mit, wel­che Wer­te des ge­bun­de­nen Ver­mö­gens und ei­ner et­wai­gen Kau­ti­on zur Ver­wer­tung frei­ge­ge­ben wer­den.


1 SR 281.1

Art. 59 Verfügungsbeschränkungen  

Hat die Auf­sichts­be­hör­de des Sitz­staa­tes des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens die freie Ver­fü­gung über Ver­mö­gens­wer­te des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens ein­ge­schränkt oder un­ter­sagt, so kann die FIN­MA auf de­ren An­trag ge­gen­über dem Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men die glei­chen Mass­nah­men für das ge­sam­te schwei­ze­ri­sche Ge­schäft tref­fen.

5. Abschnitt: Beendigung der Versicherungstätigkeit

Art. 60 Verzicht  

1Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, das auf die Be­wil­li­gung ver­zich­tet, hat der FIN­MA einen Ab­wick­lungs­plan zur Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen.

2Der Ab­wick­lungs­plan muss An­ga­ben ent­hal­ten über:

a.
die Ab­wick­lung der fi­nan­zi­el­len Ver­pflich­tun­gen aus den Ver­si­che­rungs­ver­trä­gen;
b.
die da­für be­reit­ge­stell­ten Mit­tel; und
c.
die für die­se Auf­ga­be ver­ant­wort­li­che Per­son.

3Hält sich das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men nicht an den ge­neh­mig­ten Ab­wick­lungs­plan, so ist Ar­ti­kel 61 Ab­satz 2 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

4Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, das auf die Be­wil­li­gung ver­zich­tet hat, darf in den frag­li­chen Ver­si­che­rungs­zwei­gen kei­ne neu­en Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge ab­sch­lies­sen; be­ste­hen­de Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge dür­fen we­der ver­län­gert noch in Be­zug auf den De­ckungs­um­fang er­wei­tert wer­den.

5Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, das die Pflich­ten aus dem Auf­sichts­recht er­füllt hat, wird aus der Auf­sicht ent­las­sen und er­hält die Kau­tio­nen zu­rück.

Art. 61 Entzug der Bewilligung  

1Die FIN­MA kann ei­nem Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men die Be­wil­li­gung zur Ver­si­che­rungs­tä­tig­keit für ein­zel­ne oder al­le Ver­si­che­rungs­zwei­ge ent­zie­hen, wenn es seit mehr als sechs Mo­na­ten sei­ne Ge­schäftstä­tig­keit ein­ge­stellt hat.

2Sie trifft beim Ent­zug der Be­wil­li­gung nach die­sem Ge­setz oder nach Ar­ti­kel 37 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20072 al­le Mass­nah­men, na­ment­lich die­je­ni­gen nach Ar­ti­kel 51, die er­for­der­lich sind, um die In­ter­es­sen der Ver­si­cher­ten zu wah­ren.

3Nach Ent­zug der Be­wil­li­gung darf ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men kei­ne neu­en Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge ab­sch­lies­sen; be­ste­hen­de Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge dür­fen we­der ver­län­gert noch in Be­zug auf den De­ckungs­um­fang er­wei­tert wer­den.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).
2 SR 956.1

Art. 62 Übertragung des Versicherungsbestandes  

1Über­trägt ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men sei­nen schwei­ze­ri­schen Ver­si­che­rungs­be­stand ge­stützt auf ei­ne ver­trag­li­che Ver­ein­ba­rung ganz oder teil­wei­se auf ein an­de­res Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, so be­darf dies der Be­wil­li­gung durch die FIN­MA. Die FIN­MA be­wil­ligt die Über­tra­gung nur, wenn die In­ter­es­sen der Ver­si­cher­ten ins­ge­samt ge­wahrt wer­den.

2Ver­fügt die FIN­MA ei­ne Be­stan­des­über­tra­gung, so legt sie die Be­din­gun­gen fest.

3Das über­neh­men­de Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ist ver­pflich­tet, die über­nom­me­nen Ver­si­che­rungs­neh­me­rin­nen und Ver­si­che­rungs­neh­mer in­ner­halb von 30 Ta­gen nach der Er­öff­nung der Be­wil­li­gung in­di­vi­du­ell über die Be­stan­des­über­tra­gung so­wie über das Kün­di­gungs­recht zu in­for­mie­ren. Die Ver­si­che­rungs­neh­me­rin oder der Ver­si­che­rungs­neh­mer hat das Recht, den Ver­si­che­rungs­ver­trag in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach der in­di­vi­du­el­len In­for­ma­ti­on zu kün­di­gen.

4Die FIN­MA kann den Aus­schluss des Kün­di­gungs­rechts ver­fü­gen, wenn die Be­stan­des­über­tra­gung in wirt­schaft­li­cher Hin­sicht nicht zu ei­nem Wech­sel des Ver­trags­part­ners der Ver­si­che­rungs­neh­me­rin oder des Ver­si­che­rungs­neh­mers führt.

Art. 63 Veröffentlichung  

1Die FIN­MA ver­öf­fent­licht auf Kos­ten des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens einen Ver­zicht auf die Be­wil­li­gung zur Ge­schäftstä­tig­keit oder de­ren Ent­zug.

2Sie ver­öf­fent­licht auf Kos­ten des über­neh­men­den Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens die Ge­neh­mi­gung ei­ner Be­stan­des­über­tra­gung.

6. Kapitel: Besondere Bestimmungen betreffend die Aufsicht über Versicherungsgruppen und Versicherungskonglomerate

1. Abschnitt: Versicherungsgruppen

Art. 64 Versicherungsgruppe  

Zwei oder meh­re­re Un­ter­neh­men bil­den ei­ne Ver­si­che­rungs­grup­pe, wenn:

a.
min­des­tens ei­nes ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ist;
b.
sie in ih­rer Ge­samt­heit haupt­säch­lich im Ver­si­che­rungs­be­reich tä­tig sind; und
c.
sie ei­ne wirt­schaft­li­che Ein­heit bil­den oder auf an­de­re Wei­se durch Ein­fluss oder Kon­trol­le mit­ein­an­der ver­bun­den sind.
Art. 65 Unterstellung unter die Gruppenaufsicht  

1Die FIN­MA kann ei­ne Ver­si­che­rungs­grup­pe, der ei­ne Un­ter­neh­mung in der Schweiz an­ge­hört, der Grup­pen­auf­sicht un­ter­stel­len, wenn die Ver­si­che­rungs­grup­pe:

a.
tat­säch­lich von der Schweiz aus ge­lei­tet wird;
b.
tat­säch­lich vom Aus­land aus ge­lei­tet wird, dort aber kei­ner gleich­wer­ti­gen Grup­pen­auf­sicht un­ter­stellt ist.

2Be­an­spru­chen gleich­zei­tig aus­län­di­sche Be­hör­den die voll­stän­di­ge oder teil­wei­se Auf­sicht über die Ver­si­che­rungs­grup­pe, so ver­stän­digt sich die FIN­MA, un­ter Wah­rung ih­rer Kom­pe­ten­zen und in Be­rück­sich­ti­gung ei­ner all­fäl­li­gen Kon­glo­me­rat­s­auf­sicht, mit die­sen über Zu­stän­dig­kei­ten, Mo­da­li­tä­ten und Ge­gen­stand der Auf­sicht. Sie kon­sul­tiert vor ih­rem Ent­scheid die­je­ni­gen Un­ter­neh­men der Ver­si­che­rungs­grup­pe, die ih­ren Sitz in der Schweiz ha­ben.

Art. 66 Verhältnis zur Einzelaufsicht  

Die Grup­pen­auf­sicht ge­mä­ss die­sem Ab­schnitt er­folgt in Er­gän­zung zur Ein­zelauf­sicht über ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men.

Art. 67 Gewähr für eine einwandfreie Geschäftstätigkeit  

Für die Ver­si­che­rungs­grup­pe und Per­so­nen, die für die Ober­lei­tung, die Auf­sicht, die Kon­trol­le und die Ge­schäfts­füh­rung der Ver­si­che­rungs­grup­pe ver­ant­wort­lich sind, so­wie für das Ri­si­ko­ma­na­ge­ment der Ver­si­che­rungs­grup­pe gel­ten die Ar­ti­kel 14 und 22 sinn­ge­mä­ss.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 19 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

Art. 68 Überwachung der Risiken  

Die FIN­MA kann Vor­schrif­ten zur Über­wa­chung grup­pen­in­ter­ner Vor­gän­ge und grup­pen­wei­ter Ri­si­ko­kon­zen­tra­ti­on er­las­sen.

Art. 69 Eigenmittel  

1Der Bun­des­rat be­stimmt die grup­pen­weit an­re­chen­ba­ren Ei­gen­mit­tel.

2Die FIN­MA legt die er­for­der­li­chen Ei­gen­mit­tel fest. Sie stützt sich da­bei auf die im Ver­si­che­rungs­be­reich be­ste­hen­den in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten Grund­sät­ze und be­rück­sich­tigt die Be­deu­tung der üb­ri­gen Ge­schäfts­be­rei­che so­wie die da­mit ver­bun­de­nen Ri­si­ken.

Art. 70 Prüfgesellschaft  

Ver­si­che­rungs­grup­pen ha­ben ei­ne von der Eid­ge­nös­si­schen Re­vi­si­ons­auf­sichts­be­hör­de nach Ar­ti­kel 9a Ab­satz 1 des Re­vi­si­ons­auf­sichts­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 20052 zu­ge­las­se­ne Prüf­ge­sell­schaft mit ei­ner Prü­fung nach Ar­ti­kel 24 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20073 zu be­auf­tra­gen. Ar­ti­kel 28 gilt sinn­ge­mä­ss.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 20. Ju­ni 2014 (Bün­de­lung der Auf­sicht über Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men und Prüf­ge­sell­schaf­ten), in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4073; BBl 2013 6857).
2 SR 221.302
3 SR 956.1

Art. 71 Auskunftspflicht  

Ge­hö­ren Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men Ver­si­che­rungs­grup­pen an, so gilt die Aus­kunfts­pflicht nach Ar­ti­kel 47 für al­le Un­ter­neh­men der Grup­pe.

Art. 71bis Konkurs  

1Für ei­ne Grup­pen­ge­sell­schaft mit Sitz in der Schweiz, die für die be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Tä­tig­kei­ten we­sent­li­che Funk­tio­nen er­füllt und nicht im Rah­men der Auf­sicht über das Ein­zel­in­sti­tut nach den Fi­nanz­markt­ge­set­zen nach Ar­ti­kel 1 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20072 (Fi­nanz­markt­ge­set­ze) der Kon­kurs­zu­stän­dig­keit der FIN­MA un­ter­liegt (we­sent­li­che Grup­pen­ge­sell­schaft), gel­ten die Ar­ti­kel 53–54e die­ses Ge­set­zes sinn­ge­mä­ss.

2Der Bun­des­rat re­gelt die Kri­te­ri­en zur Be­ur­tei­lung der We­sent­lich­keit.

3Die FIN­MA be­zeich­net die we­sent­li­chen Grup­pen­ge­sell­schaf­ten und führt dar­über ein Ver­zeich­nis. Die­ses ist öf­fent­lich zu­gäng­lich.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 2014 7483).
2 SR 956.1

2. Abschnitt: Versicherungskonglomerate

Art. 72 Versicherungskonglomerat  

Zwei oder meh­re­re Un­ter­neh­men bil­den ein Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­rat, wenn:

a.
min­des­tens ei­nes ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ist;
b.1
min­des­tens ei­nes ei­ne Bank oder ein Wert­pa­pier­haus von er­heb­li­cher wirt­schaft­li­cher Be­deu­tung ist;
c.
sie in ih­rer Ge­samt­heit haupt­säch­lich im Ver­si­che­rungs­be­reich tä­tig sind; und
d.
sie ei­ne wirt­schaft­li­che Ein­heit bil­den oder auf an­de­re Wei­se durch Ein­fluss oder Kon­trol­le mit­ein­an­der ver­bun­den sind.

1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 19 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

Art. 73 Unterstellung unter die Konglomeratsaufsicht  

1Die FIN­MA kann ein Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­rat, dem ein Un­ter­neh­men in der Schweiz an­ge­hört, der Kon­glo­me­rat­s­auf­sicht un­ter­stel­len, wenn es:

a.
tat­säch­lich von der Schweiz aus ge­lei­tet wird;
b.
tat­säch­lich vom Aus­land aus ge­lei­tet wird, dort aber kei­ner gleich­wer­ti­gen Kon­glo­me­rat­s­auf­sicht un­ter­stellt ist.

2Be­an­spru­chen gleich­zei­tig an­de­re aus­län­di­sche Be­hör­den die voll­stän­di­ge oder teil­wei­se Auf­sicht über das Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­rat, so ver­stän­digt sich die FIN­MA, un­ter Wah­rung ih­rer Kom­pe­ten­zen und in Be­rück­sich­ti­gung ei­ner all­fäl­li­gen Grup­pen­auf­sicht, mit die­sen über Zu­stän­dig­kei­ten, Mo­da­li­tä­ten und Ge­gen­stand der Auf­sicht. Sie kon­sul­tiert vor ih­rem Ent­scheid die­je­ni­gen Un­ter­neh­men des Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­rats, die ih­ren Sitz in der Schweiz ha­ben.1


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).

Art. 74 Verhältnis zur Einzel- und Gruppenaufsicht  

Die Kon­glo­me­rat­s­auf­sicht ge­mä­ss die­sem Ab­schnitt er­folgt in Er­gän­zung zur Ein­zelauf­sicht und zur Auf­sicht über ei­ne Ver­si­che­rungs- oder Fi­nanz­grup­pe durch die je­weils zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­den.

Art. 75 Gewähr für eine einwandfreie Geschäftstätigkeit  

Für das Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­rat und Per­so­nen, die für die Ober­lei­tung, die Auf­sicht, die Kon­trol­le und die Ge­schäfts­füh­rung des Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­rats ver­ant­wort­lich sind, so­wie für das Ri­si­ko­ma­na­ge­ment des Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­rats gel­ten die Ar­ti­kel 14 und 22 sinn­ge­mä­ss.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 19 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

Art. 76 Überwachung der Risiken  

Die FIN­MA kann Vor­schrif­ten zur Über­wa­chung kon­glo­me­rats­in­ter­ner Vor­gän­ge und kon­glo­me­rat­s­wei­ter Ri­si­ko­kon­zen­tra­ti­on er­las­sen.

Art. 77 Eigenmittel  

1Der Bun­des­rat be­stimmt die kon­glo­me­rat­s­weit an­re­chen­ba­ren Ei­gen­mit­tel.

2Die FIN­MA legt die er­for­der­li­chen Ei­gen­mit­tel fest. Sie stützt sich da­bei auf die im Ver­si­che­rungs- und Fi­nanz­be­reich be­ste­hen­den in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten Grund­sät­ze und be­rück­sich­tigt die Be­deu­tung die­ser Ge­schäfts­be­rei­che so­wie die da­mit ver­bun­de­nen Ri­si­ken.

Art. 78 Prüfgesellschaft  

Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­ra­te ha­ben ei­ne von der Eid­ge­nös­si­schen Re­vi­si­ons­auf­sichts­be­hör­de nach Ar­ti­kel 9a Ab­satz 1 des Re­vi­si­ons­auf­sichts­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 20052 zu­ge­las­se­ne Prüf­ge­sell­schaft mit ei­ner Prü­fung nach Ar­ti­kel 24 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20073 zu be­auf­tra­gen. Ar­ti­kel 28 gilt sinn­ge­mä­ss.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 20. Ju­ni 2014 (Bün­de­lung der Auf­sicht über Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men und Prüf­ge­sell­schaf­ten), in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4073; BBl 2013 6857).
2 SR 221.302
3 SR 956.1

Art. 79 Auskunftspflicht  

Ge­hö­ren Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­ra­ten an, so gilt die Aus­kunfts­pflicht nach Ar­ti­kel 47 für al­le Un­ter­neh­men des Kon­glo­me­rats.

Art. 79bis Konkurs  

1Für ei­ne Kon­glo­me­rat­s­ge­sell­schaft mit Sitz in der Schweiz, die für die be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Tä­tig­kei­ten we­sent­li­che Funk­tio­nen er­füllt und nicht im Rah­men der Auf­sicht über das Ein­zel­in­sti­tut nach den Fi­nanz­markt­ge­set­zen der Kon­kurs­zu­stän­dig­keit der FIN­MA un­ter­liegt (we­sent­li­che Kon­glo­me­rat­s­ge­sell­schaft), gel­ten die Ar­ti­kel 53–54e sinn­ge­mä­ss.

2Der Bun­des­rat re­gelt die Kri­te­ri­en zur Be­ur­tei­lung der We­sent­lich­keit.

3Die FIN­MA be­zeich­net die we­sent­li­chen Kon­glo­me­rat­s­ge­sell­schaf­ten und führt dar­über ein Ver­zeich­nis. Die­ses ist öf­fent­lich zu­gäng­lich.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 2014 7483).

7. Kapitel: Zusammenarbeit und Verfahren

Art. 80  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 19 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

Art. 8183  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).

Art. 84 Verfahren  

1Im Bun­des­blatt wird mit­ge­teilt, wenn ei­ne Ta­rif­ver­fü­gung er­geht, die lau­fen­de Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge be­rührt. Die Mit­tei­lung ent­hält ei­ne sum­ma­ri­sche Dar­stel­lung des Ge­gen­stan­des und des In­halts der Ver­fü­gung und gilt für die Ver­si­cher­ten als Er­öff­nung der Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 36 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19681 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren.

2Ei­ne Be­schwer­de ist in­nert 30 Ta­gen nach Mit­tei­lung der Ver­fü­gung ein­zu­rei­chen.

3Be­schwer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen über Ta­ri­fe ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.


Art. 85 Gerichte  

1Pri­vat­recht­li­che Strei­tig­kei­ten zwi­schen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men oder zwi­schen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men und Ver­si­cher­ten ent­schei­det das Ge­richt.

2und 31


1 Auf­ge­ho­ben ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 31 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).

8. Kapitel: Strafbestimmungen

Art. 86 Übertretungen  

1Mit Bus­se bis zu 500 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.
ge­gen ei­ne Pflicht nach Ar­ti­kel 13 ver­stösst;
b.
ge­gen ei­ne Mit­tei­lungs­pflicht nach Ar­ti­kel 21 ver­stösst;
c.
den Ge­schäfts­be­richt und den Auf­sichts­be­richt nach Ar­ti­kel 25 nicht in­ner­halb der ge­setz­li­chen Frist ein­reicht;
d.
die auf­sichts­recht­lich vor­ge­schrie­be­nen oder im Ein­zel­fall ge­neh­mig­ten tech­ni­schen Rück­stel­lun­gen nicht bil­det;
e.
ei­ne der In­for­ma­ti­ons­pflich­ten nach Ar­ti­kel 45 ver­letzt;
f.
ge­gen den ord­nungs­ge­mäs­sen Voll­zug der Scha­den­re­gu­lie­rung in der Mo­tor­fahr­zeug­haft­pflicht­ver­si­che­rung nach Ar­ti­kel 79c Ab­satz 1 des Stras­sen­ver­kehrs­ge­set­zes vom 19. De­zem­ber 19582 ver­stösst.

2Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Bus­se bis zu 150 000 Fran­ken be­straft.

33


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).
2 SR 741.01
3 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 2014 7483).

Art. 87 Vergehen  

1Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.
für ein in der Schweiz zur Ver­si­che­rungs­tä­tig­keit nicht zu­ge­las­se­nes Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge ab­sch­liesst oder ver­mit­telt;
b.
Än­de­run­gen des Ge­schäfts­plans nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 nicht zur Ge­neh­mi­gung vor­legt be­zie­hungs­wei­se Än­de­run­gen des Ge­schäfts­plans nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 der FIN­MA nicht mit­teilt;
c.
aus dem ge­bun­de­nen Ver­mö­gen Wer­te aus­schei­det oder be­las­tet, so dass der Soll­be­trag nicht mehr ge­deckt ist;
d.
an­de­re Hand­lun­gen vor­nimmt, wel­che die Si­cher­heit der Wer­te des ge­bun­de­nen Ver­mö­gens ver­min­dern.

2Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Bus­se bis zu 250 000 Fran­ken be­straft.

32


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).
2 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 2014 7483).

9. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 88 Vollzug  

1Der Bun­des­rat wird mit dem Voll­zug des vor­lie­gen­den Ge­set­zes be­auf­tragt.1

2Vor dem Er­lass von Vor­schrif­ten hört der Bun­des­rat die in­ter­es­sier­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen an.

3Den Kan­to­nen bleibt vor­be­hal­ten, über die Feu­er­ver­si­che­rung po­li­zei­li­che Vor­schrif­ten zu er­las­sen. Sie kön­nen den Feu­er­ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men für den schwei­ze­ri­schen Ver­si­che­rungs­be­stand mäs­si­ge Bei­trä­ge für den Brand­schutz und die Prä­ven­ti­on von Ele­men­tar­schä­den auf­er­le­gen und von ih­nen zu die­sem Zweck An­ga­ben über die auf ihr Kan­tons­ge­biet ent­fal­len­den Feu­er­ver­si­che­rungs­s­um­men ein­ho­len.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).

Art. 89 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

Die Auf­he­bung und die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wer­den im An­hang ge­re­gelt.

Art. 90 Übergangsbestimmungen  

1Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, wel­che un­ter bis­he­ri­gem Recht ei­ne Be­wil­li­gung für den Be­trieb von Ver­si­che­rungs­zwei­gen er­gän­zend zu an­de­ren Zwei­gen er­hal­ten ha­ben, kön­nen die­se mit In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes und in des­sen Gren­zen un­ab­hän­gig be­trei­ben.

2Die Fris­ten zur Ein­rei­chung der Be­richt­er­stat­tung nach Ar­ti­kel 25 sind erst­mals für das Ge­schäfts­jahr zu be­ach­ten, wel­ches auf das Da­tum des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes folgt.

3Die Ver­si­che­rungs­ver­mitt­ler und —ver­mitt­le­rin­nen nach Ar­ti­kel 43 Ab­satz 1 ha­ben sich in­nert sechs Mo­na­ten nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes bei der FIN­MA für den Ein­trag ins Re­gis­ter an­zu­mel­den.

4Der Bun­des­rat kann zum Er­werb der be­ruf­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen für die Per­so­nen nach den Ar­ti­keln 23, 28 und 44 ei­ne Über­gangs­frist vor­se­hen.

5Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, die über ein ge­rin­ge­res Ka­pi­tal ver­fü­gen als in Ar­ti­kel 8 vor­ge­schrie­ben, müs­sen es in­ner­halb von zwei Jah­ren ab In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes er­hö­hen.

6Wer von der Schweiz aus tat­säch­lich ei­ne Ver­si­che­rungs­grup­pe oder ein Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­rat lei­tet, oh­ne in der Schweiz die Ver­si­che­rungs­tä­tig­keit aus­zuü­ben, hat sich in­nert drei Mo­na­ten nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes bei der FIN­MA zu mel­den.

7Be­ste­hen­de Ver­si­che­rungs­grup­pen oder Ver­si­che­rungs­kon­glo­me­ra­te ha­ben sich in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes den neu­en Vor­schrif­ten an­zu­pas­sen.

8Die FIN­MA kann die Fris­ten nach den Ab­sät­zen 5, 6 und 7 auf be­grün­de­tes Ge­such hin ver­län­gern.

Art. 91 Referendum und Inkrafttreten  

1Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Anhang

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

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