Drucken
Artikel, Notizen und Markierungen werden geladen... Bitte um etwas Geduld.

Bundesgesetz über die Ausländerinnen und Ausländer und über die Integration

vom 16. Dezember 2005 (Stand am 1. April 2020)

Art. 67 Einreiseverbot

1Das SEM ver­fügt un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 5 Ein­rei­se­ver­bo­te ge­gen­über weg­ge­wie­se­nen Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern, wenn:

a.
die Weg­wei­sung nach Ar­ti­kel 64d Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–c so­fort voll­streckt wird;
b.
die­se nicht in­ner­halb der an­ge­setz­ten Frist aus­ge­reist sind.

2Es2 kann Ein­rei­se­ver­bo­te ge­gen­über Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern ver­fü­gen, die:

a.
ge­gen die öf­fent­li­che Si­cher­heit und Ord­nung in der Schweiz oder im Aus­land ver­stos­sen ha­ben oder die­se ge­fähr­den;
b.
So­zi­al­hil­fe­kos­ten ver­ur­sacht ha­ben;
c.
in Vor­be­rei­tungs-, Aus­schaf­fungs- oder Durch­set­zungs­haft (Art. 75–78) ge­nom­men wor­den sind.

3Das Ein­rei­se­ver­bot wird für ei­ne Dau­er von höchs­tens fünf Jah­ren ver­fügt. Es kann für ei­ne län­ge­re Dau­er ver­fügt wer­den, wenn die be­trof­fe­ne Per­son ei­ne schwer­wie­gen­de Ge­fahr für die öf­fent­li­che Si­cher­heit und Ord­nung dar­stellt.

4Das Bun­des­amt für Po­li­zei (fed­pol) kann zur Wah­rung der in­ne­ren oder der äus­se­ren Si­cher­heit der Schweiz ge­gen­über Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern ein Ein­rei­se­ver­bot ver­fü­gen; es hört den Nach­rich­ten­dienst des Bun­des (NDB) vor­gän­gig an. Das fed­pol kann Ein­rei­se­ver­bo­te für ei­ne Dau­er von mehr als fünf Jah­ren und in schwer­wie­gen­den Fäl­len un­be­fris­tet ver­fü­gen.

5Die ver­fü­gen­de Be­hör­de kann aus­nahms­wei­se aus hu­ma­ni­tär­en oder an­de­ren wich­ti­gen Grün­den von der Ver­hän­gung ei­nes Ein­rei­se­ver­bots ab­se­hen oder ein Ein­rei­se­ver­bot end­gül­tig oder vor­über­ge­hend auf­he­ben. Da­bei sind na­ment­lich die Grün­de, die zum Ein­rei­se­ver­bot ge­führt ha­ben, so­wie der Schutz der öf­fent­li­chen Si­cher­heit und Ord­nung und die Wah­rung der in­ne­ren oder äus­se­ren Si­cher­heit der Schweiz ge­gen­über den pri­va­ten In­ter­es­sen der be­trof­fe­nen Per­son an ei­ner Auf­he­bung ab­zu­wä­gen.3


1 Fas­sung ge­mä­ss Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 18. Ju­ni 2010 be­tref­fend die Über­nah­me der EG-Rück­füh­rungs­richt­li­nie (Richt­li­nie 2008/115/EG), in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5925; BBl 2009 8881).
2 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 1 Abs. 1 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über Mass­nah­men ge­gen Zwangs­hei­ra­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1035; BBl 2011 2185).
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 20. März 2015 (Um­set­zung von Art. 121 Abs. 3–6 BV über die Aus­schaf­fung kri­mi­nel­ler Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der), in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2016 2329; BBl 2013 5975).