Bundesgesetz
über die Ausländerinnen und Ausländer
und über die Integration
(Ausländer- und Integrationsgesetz, AIG)1

1 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2016 (Integration), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 6521, 2018 3171; BBl 2013 2397, 2016 2821).


Open article in different language:  FR  |  IT  |  EN
Art. 21a Massnahmen für stellensuchende Personen 32

1 Der Bun­des­rat legt Mass­nah­men zur Aus­schöp­fung des in­län­di­schen Ar­beits­markt­po­ten­zi­als fest. Er hört vor­gän­gig die Kan­to­ne und die So­zi­al­part­ner an.

2 Bei ei­ner über dem Durch­schnitt lie­gen­den Ar­beits­lo­sig­keit in be­stimm­ten Be­rufs­grup­pen, Tä­tig­keits­be­rei­chen oder Wirt­schafts­re­gio­nen sind zeit­lich be­fris­te­te Mass­nah­men zur För­de­rung der Per­so­nen zu er­grei­fen, die bei der öf­fent­li­chen Ar­beits­ver­mitt­lung als stel­len­su­chend re­gis­triert sind. Die Mass­nah­men kön­nen auf Wirt­schafts­re­gio­nen be­schränkt wer­den.

3 In den Be­rufs­grup­pen, Tä­tig­keits­be­rei­chen oder Wirt­schafts­re­gio­nen mit ei­ner über dem Durch­schnitt lie­gen­den Ar­beits­lo­sig­keit sind of­fe­ne Stel­len durch den Ar­beit­ge­ber der öf­fent­li­chen Ar­beits­ver­mitt­lung zu mel­den. Der Zu­griff auf die In­for­ma­tio­nen über die ge­mel­de­ten Stel­len wird für ei­ne be­fris­te­te Zeit auf Per­so­nen be­schränkt, die bei der öf­fent­li­chen Ar­beits­ver­mitt­lung in der Schweiz an­ge­mel­det sind.

4 Die öf­fent­li­che Ar­beits­ver­mitt­lung stellt den Ar­beit­ge­bern in­nert kur­z­er Frist pas­sen­de Dos­siers von an­ge­mel­de­ten Stel­len­su­chen­den zu. Der Ar­beit­ge­ber lädt ge­eig­ne­te Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten zu ei­nem Be­wer­bungs­ge­spräch oder ei­ner Eig­nungs­ab­klä­rung ein. Die Re­sul­ta­te sind der öf­fent­li­chen Ar­beits­ver­mitt­lung mit­zu­tei­len.

5 Wer­den of­fe­ne Stel­len nach Ab­satz 3 durch bei der öf­fent­li­chen Ar­beits­ver­mitt­lung an­ge­mel­de­te stel­len­su­chen­de Per­so­nen be­setzt, so ist kei­ne Mel­dung der of­fe­nen Stel­len an die öf­fent­li­che Ar­beits­ver­mitt­lung er­for­der­lich.

6 Der Bun­des­rat kann wei­te­re Aus­nah­men von der Stel­len­mel­de­pflicht nach Ab­satz 3 fest­le­gen, ins­be­son­de­re um der be­son­de­ren Si­tua­ti­on von Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men Rech­nung zu tra­gen oder be­tref­fend Per­so­nen, wel­che be­reits frü­her bei dem­sel­ben Ar­beit­ge­ber tä­tig wa­ren; vor Er­lass der Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen hört er die Kan­to­ne und die So­zi­al­part­ner an. Er er­stellt zu­dem pe­ri­odisch Lis­ten mit Be­rufs­grup­pen und Tä­tig­keits­be­rei­chen mit über dem Durch­schnitt lie­gen­der Ar­beits­lo­sig­keit, in wel­chen ei­ne Stel­len­mel­de­pflicht be­steht.

7 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 2 er­füllt, so kann ein Kan­ton beim Bun­des­rat die Ein­füh­rung ei­ner Stel­len­mel­de­pflicht be­an­tra­gen.

8 Er­zie­len die Mass­nah­men nach den Ab­sät­zen 1–5 nicht die ge­wünsch­te Wir­kung oder er­ge­ben sich neue Pro­ble­me, so un­ter­brei­tet der Bun­des­rat der Bun­des­ver­samm­lung nach An­hö­rung der Kan­to­ne und der So­zi­al­part­ner zu­sätz­li­che Mass­nah­men. Bei er­heb­li­chen Pro­ble­men, ins­be­son­de­re sol­chen, die durch Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­ger ver­ur­sacht wer­den, kann ein Kan­ton beim Bun­des­rat wei­te­re Mass­nah­men be­an­tra­gen.

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2016 (Steue­rung der Zu­wan­de­rung und Voll­zugs­ver­bes­se­run­gen bei den Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men), in Kraft seit 1. Ju­li 2018 (AS 2018 733; BBl 2016 3007).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden