Verordnung
über den Schutz der Amphibienlaichgebiete
von nationaler Bedeutung
(Amphibienlaichgebiete-Verordnung; AlgV)

vom 15. Juni 2001 (Stand am 1. November 2017)


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Art. 7 Abweichungen vom Schutzziel

1 Ein Ab­wei­chen vom Schutz­ziel orts­fes­ter Ob­jek­te ist nur zu­läs­sig für stand­ort­ge­bun­de­ne Vor­ha­ben, die ei­nem über­wie­gen­den öf­fent­li­chen In­ter­es­se von eben­falls na­tio­na­ler Be­deu­tung die­nen. Ver­ur­sa­che­rin­nen und Ver­ur­sa­cher sind zu best­mög­li­chen Schutz-, Wie­der­her­stel­lungs- oder an­sonst an­ge­mes­se­nen Er­satz­mass­nah­men zu ver­pflich­ten.

2 Vom Schutz­ziel orts­fes­ter Ob­jek­te darf zu­dem ab­ge­wi­chen wer­den bei:

a.
not­wen­di­gen Un­ter­halts­ar­bei­ten zum Hoch­was­ser­schutz ins­be­son­de­re im Be­reich von Kies­samm­lern und Rück­hal­te­be­cken;
b.
der Nut­zung be­ste­hen­der Fisch­zucht­an­la­gen;
c.
Mass­nah­men nach dem Ge­wäs­ser­schutz­ge­setz vom 24. Ja­nu­ar 19918;
d.
Mass­nah­men nach der Alt­las­ten-Ver­ord­nung vom 26. Au­gust 19989;
e.
der Si­che­rung von Frucht­fol­ge­flä­chen.

3 Vom Schutz­ziel der Wan­de­r­ob­jek­te darf ab­ge­wi­chen wer­den, wenn dies in ei­ner Ver­ein­ba­rung oder ei­ner Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 fest­ge­hal­ten ist.

BGE

146 II 376 (1C_604/2018) from 16. April 2020
Regeste: Art. 78 Abs. 4 BV; Art. 18a Abs. 1 NHG; Art. 2, Art. 5, Art. 6, Art. 7 AlgV; Art. 24 lit. a, Art. 37a RPG; Art. 43, Art. 43a RPV; fehlende nachträgliche Baubewilligungsfähigkeit eines in der Landwirtschaftszone und in einem Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung gelegenen umgenutzten ehemaligen Kieswerks als Recycling-Umschlag- und Sammelstation. Die umstrittene Recyclinganlage liegt im Bereich A des Schutzgebiets des ortsfesten Objekts (Art. 2 AlgV). Dort hat der Naturschutz strikten Vorrang vor anderen Nutzungen (E. 4.5). Aufgrund der hohen Schutzbedürftigkeit des Amphibienlaichgebiets rechtfertigt es sich, die Baubewilligungsfähigkeit der Recyclinganlage zu überprüfen, obschon der Kanton noch keine parzellenscharfe Festlegung des Grenzverlaufs des ortsfesten Objekts gemäss Art. 5 AlgV vorgenommen hat (E. 4.6).

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