Bundesgesetz
über die Arbeit in Industrie, Gewerbe und Handel
(Arbeitsgesetz, ArG)1

vom 13. März 1964 (Stand am 1. September 2023)

1 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2903; BBl 2007 42614269).


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 44a86

Da­ten­be­kannt­ga­be

 

1 Das SE­CO oder die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de kann auf be­grün­de­tes schrift­li­ches Ge­such hin Da­ten be­kannt ge­ben an:

a.
die Auf­sichts- und Voll­zugs­be­hör­de über die Ar­beits­si­cher­heit nach dem Bun­des­ge­setz vom 20. März 198187 über die Un­fall­ver­si­che­rung, so­fern die­se die Da­ten zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben be­nö­tigt;
b.
Ge­rich­te und Stra­fun­ter­su­chungs­be­hör­den, so­fern es die Er­mitt­lung ei­nes recht­lich re­le­van­ten Sach­ver­hal­tes er­for­dert;
c.
Ver­si­che­rer, so­fern es die Ab­klä­rung ei­nes ver­si­cher­ten Ri­si­kos er­for­dert;
d.
den Ar­beit­ge­ber, so­fern die An­ord­nung per­so­nen­be­zo­ge­ner Mass­nah­men nö­tig wird;
e.
die Or­ga­ne des Bun­des­am­tes für Sta­tis­tik, so­fern die­se die Da­ten zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben be­nö­ti­gen.

2 An an­de­re Be­hör­den von Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den oder an Drit­te dür­fen Da­ten auf be­grün­de­tes schrift­li­ches Ge­such hin be­kannt ge­ge­ben wer­den, wenn die be­trof­fe­ne Per­son schrift­lich ein­ge­wil­ligt hat oder die Ein­wil­li­gung nach den Um­stän­den vor­aus­ge­setzt wer­den darf.

3 Zur Ab­wen­dung ei­ner Ge­fahr für Le­ben oder Ge­sund­heit der Ar­beit­neh­mer oder von Drit­ten kön­nen Da­ten aus­nahms­wei­se be­kannt ge­ge­ben wer­den.

4 Die Wei­ter­ga­be von an­ony­mi­sier­ten Da­ten, die na­ment­lich der Pla­nung, Sta­tis­tik oder For­schung die­nen, kann oh­ne Zu­stim­mung der be­trof­fe­nen Per­so­nen er­fol­gen.

5 Der Bun­des­rat kann ei­ne ge­ne­rel­le Be­kannt­ga­be von nicht be­son­ders schüt­zens­wer­ten Da­ten an Be­hör­den oder In­sti­tu­tio­nen vor­se­hen, so­fern die­se Da­ten für den Emp­fän­ger zur Er­fül­lung ei­ner ge­setz­li­chen Auf­ga­be not­wen­dig sind. Er kann zu die­sem Zweck ein Ab­ruf­ver­fah­ren vor­se­hen.

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. VII 3 des BG vom 24. März 2000 über die Schaf­fung und die An-pas­sung ge­setz­li­cher Grund­la­gen für die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten, in Kraft seit 1. Sept. 2000 (AS 2000 1891; BBl 1999 9005).

87 SR 832.20

BGE

130 II 425 () from 13. Juli 2004
Regeste: a Art. 6 Ziff. 1 EMRK; Art. 26 ArGV 3; Anspruch auf eine öffentliche Verhandlung in einem verwaltungsrechtlichen Streit im Bereich des Arbeitnehmerschutzes. Unabhängig von der Zugehörigkeit zum öffentlichen Recht fällt das gegenüber einem Arbeitgeber ausgesprochene Verbot, in der Unternehmung ein Überwachungssystem zu verwenden, unter die "zivilrechtlichen Ansprüche und Verpflichtungen" im Sinne von Art. 6 Abs. 1 EMRK (E. 2.2 und 2.3).

 

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden