Verordnung 1
zum Arbeitsgesetz
(ArGV 1)

vom 10. Mai 2000 (Stand am 1. November 2021)


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Art. 13 Begriff der Arbeitszeit

(Art. 6 Abs. 2, 9–31 ArG)

1 Als Ar­beits­zeit im Sin­ne des Ge­set­zes gilt die Zeit, wäh­rend der sich der Ar­beit­neh­mer oder die Ar­beit­neh­me­rin zur Ver­fü­gung des Ar­beit­ge­bers zu hal­ten hat; die Zeit, die für den Weg zu und von der Ar­beit ein­ge­setzt wird, gilt nicht als Ar­beits­zeit. Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen über die Be­schäf­ti­gung von schwan­ge­ren Frau­en und stil­len­den Müt­tern so­wie Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2.11

2 Ist die Ar­beit aus­ser­halb des Ar­beit­sor­tes zu leis­ten, an dem der Ar­beit­neh­mer nor­ma­ler­wei­se sei­ne Ar­beit ver­rich­tet, und fällt da­durch die Weg­zeit län­ger als üb­lich aus, so stellt die zeit­li­che Dif­fe­renz zur nor­ma­len Weg­zeit Ar­beits­zeit dar.

3 Durch die Rück­rei­se von ei­nem aus­wär­ti­gen Ar­beit­s­ort im Sinn von Ab­satz 2 darf der Zeit­raum der täg­li­chen Ar­beits­zeit oder die wö­chent­li­che Höchst­ar­beits­zeit über­schrit­ten wer­den; da­bei be­ginnt die täg­li­che Ru­he­zeit von 11 Stun­den erst nach dem Ein­tref­fen des Ar­beit­neh­mers oder der Ar­beit­neh­me­rin an sei­nem bzw. ih­rem Wohn­ort zu lau­fen.

3bis Be­gibt sich der Ar­beit­neh­mer oder die Ar­beit­neh­me­rin im Rah­men sei­ner bzw. ih­rer Tä­tig­keit ins Aus­land, so gilt die Zeit, die für die in der Schweiz zu­rück­ge­leg­te Hin- und Rück­rei­se ein­ge­setzt wird, min­des­tens im Um­fang von Ab­satz 2 als Ar­beits­zeit. Fin­det die Hin- oder Rück­rei­se ganz oder teil­wei­se in der Nacht oder an ei­nem Sonn­tag statt, so be­darf die Be­schäf­ti­gung des Ar­beit­neh­mers oder der Ar­beit­neh­me­rin wäh­rend die­ser Ar­beits­zeit kei­ner Be­wil­li­gung. Die Ru­he­zeit von 11 Stun­den ist un­mit­tel­bar nach der Rück­rei­se zu ge­wäh­ren; sie be­ginnt mit dem Ein­tref­fen des Ar­beit­neh­mers oder der Ar­beit­neh­me­rin an sei­nem bzw. ih­rem Wohn­ort zu lau­fen.12

4 Muss sich ein Ar­beit­neh­mer oder ei­ne Ar­beit­neh­me­rin auf An­ord­nung des Ar­beit­ge­bers oder auf Grund sei­ner bzw. ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­keit von Ge­set­zes we­gen wei­ter- oder fort­bil­den, dann stellt die da­für auf­ge­wende­te Aus­bil­dungs­zeit Ar­beits­zeit dar.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 4135).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 4135).

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