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Asylgesetz

vom 26. Juni 1998 (Stand am 1. April 2020)

Art. 97 Bekanntgabe von Personendaten an den Heimat- oder Herkunftsstaat

1Per­so­nen­da­ten von Asyl­su­chen­den, an­er­kann­ten Flücht­lin­gen und Schutz­be­dürf­ti­gen dür­fen dem Hei­mat- oder Her­kunfts­staat nicht be­kannt ge­ge­ben wer­den, wenn da­durch die be­trof­fe­ne Per­son oder ih­re An­ge­hö­ri­gen ge­fähr­det wür­den. Über ein Asyl­ge­such dür­fen kei­ne An­ga­ben ge­macht wer­den.1

2Die für die Or­ga­ni­sa­ti­on der Aus­rei­se zu­stän­di­ge Be­hör­de kann zwecks Be­schaf­fung der für den Voll­zug der Weg­wei­sungs­ver­fü­gung not­wen­di­gen Rei­se­pa­pie­re mit dem Hei­mat- oder Her­kunfts­staat Kon­takt auf­neh­men, wenn in ers­ter In­stanz das Vor­lie­gen der Flücht­lings­ei­gen­schaft ver­neint wur­de.2

3Für den Voll­zug ei­ner Weg­wei­sung in den Hei­mat- oder Her­kunfts­staat kann die für die Or­ga­ni­sa­ti­on der Aus­rei­se zu­stän­di­ge Be­hör­de der aus­län­di­schen Be­hör­de fol­gen­de Da­ten be­kannt ge­ben:

a.
Per­so­na­li­en (Na­me, Vor­na­me, Ali­as­na­men, Ge­burts­da­tum, Ge­burts­ort, Ge­schlecht, Staats­an­ge­hö­rig­keit, letz­te Adres­se im Hei­mat- oder Her­kunfts­staat) der be­trof­fe­nen Per­son und, so­weit für de­ren Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, der An­ge­hö­ri­gen;
b.
An­ga­ben über den Rei­se­pass oder an­de­re Iden­ti­täts­aus­wei­se;
c.
Fin­ger­ab­drücke, Fo­to­gra­fi­en und al­len­falls wei­te­re bio­me­tri­sche Da­ten;
d.
wei­te­re Da­ten aus Do­ku­men­ten, die zur Iden­ti­fi­ka­ti­on ei­ner Per­son dien­lich sind;
e.
An­ga­ben über den Ge­sund­heits­zu­stand, so­weit dies im In­ter­es­se der be­trof­fe­nen Per­son liegt;
f.
die für die Si­cher­stel­lung der Ein­rei­se in den Ziel­staat so­wie für die Si­cher­heit der Be­gleit­per­so­nen er­for­der­li­chen Da­ten;
g.
An­ga­ben über straf­recht­li­che Ver­fah­ren, so­weit dies im kon­kre­ten Fall zur Ab­wick­lung der Rück­über­nah­me und zur Wah­rung der öf­fent­li­chen Si­cher­heit und Ord­nung im Hei­mat­staat er­for­der­lich ist und da­durch die be­trof­fe­ne Per­son nicht ge­fähr­det wird; Ar­ti­kel 2 des Rechts­hil­fe­ge­set­zes vom 20. März 19813 gilt sinn­ge­mä­ss.4

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4745; BBl 2002 6845).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4745; BBl 2002 6845).
3 SR 351.1
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2006 4745, 2007 5573; BBl 2002 6845).