Asylgesetz

vom 26. Juni 1998 (Stand am 1. Januar 2021)


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Art. 16 Verfahrenssprache

1Ein­ga­ben an Bun­des­be­hör­den kön­nen in je­der Amtss­pra­che ein­ge­reicht wer­den. Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass Ein­ga­ben von Asyl­su­chen­den, die von ei­ner be­voll­mäch­tig­ten Per­son ver­tre­ten wer­den, in Zen­tren des Bun­des in der Amtss­pra­che des Stand­ort­kan­tons des Zen­trums ein­ge­reicht wer­den.1

2Ver­fü­gun­gen oder Zwi­schen­ver­fü­gun­gen des SEM wer­den in der Spra­che er­öff­net, die am Wohn­ort der Asyl­su­chen­den Amtss­pra­che ist.2

3Das SEM kann von Ab­satz 2 ab­wei­chen, wenn:

a.
die asyl­su­chen­de Per­son oder de­ren Rechts­ver­tre­te­rin oder Rechts­ver­tre­ter ei­ner an­de­ren Amtss­pra­che mäch­tig ist;
b.
dies un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Ge­such­sein­gän­ge oder der Per­so­nal­si­tua­ti­on für ei­ne ef­fi­zi­en­te und frist­ge­rech­te Ge­suchser­le­di­gung er­for­der­lich ist;
c.
die asyl­su­chen­de Per­son von ei­nem Zen­trum des Bun­des ei­nem Kan­ton mit ei­ner an­de­ren Amtss­pra­che zu­ge­wie­sen wird.3

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2016 3101, 2018 2855; BBl 2014 7991).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2014 (AS 2013 4375 5357; BBl 2010 4455, 2011 7325).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2016 3101, 2018 2855; BBl 2014 7991).

BGE

121 II 59 () from 26. April 1995
Regeste: Art. 13b ANAG: Ausschaffungshaft; Art. 19 Abs. 1 und 13 AsylG. Der Haftrichter hat bei der Überprüfung der Ausschaffungshaft die Rechtmässigkeit der Wegweisung in der Regel nicht zu prüfen (E. 2b); Ausnahme bei offensichtlich rechtswidriger Wegweisung (E. 2c). Kognition des Bundesgerichts (E. 2d). Bei Hängigkeit eines Asylgesuchs kann der Ausländer gemäss Art. 19 Abs. 1 AsylG nicht fremdenpolizeilich weggewiesen werden. Entgegen der Praxis des Bundesamtes für Flüchtlinge wird das Asylgesuch durch Vorsprache des Ausländers bei einer Empfangsstelle in einem Kanton hängig, selbst wenn er keine Papiere vorweist (E. 3b und c). Eine später verfügte Wegweisung ist rechtswidrig, und die zu deren Vollzug angeordnete Ausschaffungshaft ist nicht zulässig (E. 3d).

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